"Das Fundament von Erweckung"

Zeitzeuge

"Das Fundament von Erweckung"

Vielleicht überrascht es Sie, dass ein Buch zum Thema Erweckung mit einer Erörterung über Liebe beginnt. Andere zu lieben ist tatsächlich das Fundament und der Ausgangspunkt einer echten Erweckung. Um die Erweckung zu erleben, nach der unser Herz sich sehnt, müssen wir, meine ich, sieben wesentliche Themen ansprechen, von denen die ersten beiden eine stärkere Verpflichtung zur und eine Entfaltung von Liebe erfordern:

1. andere lieben,
2. Gott lieben,
3. sich demütigen,
4. Gesetzlichkeit beseitigen,
5. Zauberei entlarven,
6. große Sehnsucht entwickeln,
7. sich reinigen

In diesem Kapitel beginnen wir mit einer ausführlichen Betrachtung des ersten dieser sieben Themen.

Liebe ist wesentlich
Die Liebe - dieses kleine, aber starke Wort – steht auf den folgenden Seiten im Mittelpunkt. Damit die Gemeinde auf eine sterbende Welt, die eine Erweckung dringend braucht, reagieren kann, muss etwas Lebensveränderndes tief in unseren Herzen geschehen. Wir brauchen eine frische Begegnung mit der unverfälschten Liebe – Gottes eigener Liebe. Diese unwiderstehliche Liebe ist „Ground Zero“, der ursprüngliche Ausgangspunkt für Erweckung. Nur wenn wir die Liebe Gottes empfangen (siehe Römer 5,5), können wir auch andere Menschen lieben. Wir werden unsere Erforschung der notwendigen Qualität von Liebe mit einem Abschnitt aus 1.Johannes 4 beginnen.

In diesem Kapitel kommt das Wort Liebe achtundzwanzig Mal in verschiedenen Formen vor. Für unsere Zwecke genügt es, wenn wir nur sechs Verse lesen. Jedoch empfehle ich Ihnen, das ganze Kapitel durchzulesen, damit Sie sich selbst davon überzeugen können, wie oft dieser Begriff vorkommt. Es ist wirklich bemerkenswert.
Ganz eindeutig ist die Liebe ein wesentliches Merkmal des Wesens Gottes – und andere zu lieben ist ein grundlegendes Prinzip, um unsere Herzen für Erweckung bereit zu machen.
„Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben. ... Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ (1.Johannes 4, 7-11;16)

Liebe verändert Herzen
Wenn ich Abschnitte wie diesen lese, über die Tiefe der Liebe Gottes zu uns, neige ich dazu, emotional zu werden. Vor Jahren hätte ich noch ganz anders reagiert.
Gott musste ein tiefes Werk in meinem Herzen tun, weil ich dazu erzogen worden war, keine Emotionen zu zeigen. Obwohl ich aus einer guten Familie stamme, haben wir unsere Liebe füreinander nie ausgesprochen oder gar gezeigt.

Ich werde nicht alle Einzelheiten meines Hintergrunds beleuchten, nur so viel: Ich komme aus einer Militärfamilie, und von meinem neunten bis zu meine münfundzwanzigsten Lebensjahr wurde ich in Internaten und Universitäten in England erzogen. Hat jemand je erfolgreich die „Schule der Stiff Upper Lip“ durchlaufen, dann ich (bedeutet soviel wie: Haltung bewahren). In meinem Leben war kaum Platz für Gefühle. In der Nacht des letzten Donnerstags im Juli 1941 füllte Gott diesen ausgeprägten Mangel des Liebe-Empfangens und Liebe-Gebens aus. In einem britischen Kasernenraum hatte ich mitten in der Nacht eine dramatische, persönliche Begegnung mit Jesus Christus, die mein Leben vollständig und dauerhaft veränderte. Ich bin bei Weitem nicht vollkommen, doch bin ich deutlich verändert im Vergleich zu dem, der ich war, bevor ich Jesus begegnete – besonders in meiner Fähigkeit, Gottes Liebe zu empfangen und auszudrücken.
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(Derek Prince)