Ohne Jesus wissen wir nicht, was „Vater“ wirklich ist.

Ohne Jesus wissen wir nicht, was „Vater“ wirklich ist.
In seinem Gebet ist es aufgeleuchtet, und dieses Gebet gehört gründend zu ihm. Ein Jesus ohne das ständige Hineinversenktsein in den Vater, ohne die ständige innerste Kommunikation mit ihm, wäre ein völlig anderes Wesen als der Jesus der Bibel, der wirkliche Jesus der Geschichte. Er hat aus der Mitte des Gebets gelebt, von da aus Gott und die Welt und die Menschen verstanden...

Aber nun steht hier nochmals ein Frage auf: Zu Jesus gehört die betende Kommunikation mit Gott unerlässlich... Aber gehört sie auch zum Vater, den er anredet, so dass auch er ein anderer wäre, wenn er nicht so angeredet würde? Oder geht dies an ihm vorüber, ohne in ihn einzutreten? Die Antwort lautet: Zum Vater gehört genauso das Sohnsagen wie zu Jesus das Vatersagen. Er wäre ohne diese Anrede ebenfalls nicht der gleiche. Jesus rührt nicht bloß von außen an ihn, er gehört zum Gott sein Gottes, als Sohn. Bevor noch die Welt geschaffen wird, ist Gott schon Liebe von Vater und Sohn. Er kann deshalb unser Vater und Maß aller Vaterschaft werden, weil er seit ewig selbst Vater ist. Im Gebet Jesu wird uns das Innere Gottes selbst sichtbar, wie Gott selber ist. Glaube an den Dreieinigen Gott ist nichts anderes als Auslegung dessen, was im Gebet Jesu geschieht. In seinem Gebet leuchtet Dreieinigkeit auf...

Christsein heißt von da aus: am Gebet Jesu teilnehmen, eintreten in sein Gebetsmodell. Christ werden heißt: mit ihm Vater sagen und so Kind, Sohn Gottes - Gott - werden, in der Einheit des Geistes, der uns selber sein läßt und uns gerade so einbezieht in die Einheit Gottes. Christsein heißt: aus dieser Mitte die Welt ansehen und von da aus frei werden, hoffend, entschieden und getrost.

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