Zitat:
"Bei Gott finde ich das Gegenüber, zu dem ich fliehen kann aus der Wirrnis des Denkens, mit aller Schuld und Not, ja, fliehen kann auch vor mir selbst."
Bei den vielen Ratschlägen, die wir gerne für andere als gute Christen bereithalten, die mehr Schläge als Rat sind - frage ich mich ernsthaft, bin ich selbst wirklich bereit, bei mir anzufangen, um ein Veränderungsprozess einzuleiten, oder nehme ich lieber fromme Bibelstellen in Anspruch und erwarte, daß von außen die Veränderung eintritt?
Ich möchte mein Pharisäer sein vor Gott bringen, um zu bekennen und abzulegen mein oberflächliches Sein, denn ER ist die Quelle aller wahrhaftigen Erneuerung auf dem Weg der Heiligung.
„Altäre statt Häuser“
02.09.2022 10:01
„Altäre statt Häuser“
02.09.2022 10:01
„Altäre statt Häuser“
„Altäre statt Häuser“
Das Wissen um Gott gehört zum Bewußtsein des einzelnen Menschen und der ganzen Menschheit. Die ersten Lebensäußerungen, die uns aus der Frühzeit des Menschengeschlechtes bekannt sind, zeigen uns, daß der Mensch damals gebetet hat. Die ältesten Funde menschlichen Daseins sind nicht etwa Häuser, sondern Altäre (vgl. 1. Mose 4:4).
Und Abel, auch er brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe;
5 aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Da wurde Kain sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich. (1. Mose 4:4-5, Elb)
Hier stehen wir an der Stelle, wo die Bestimmung des Menschen am deutlichsten offenbar wird. Nicht um seiner selbst willen ist er da und erschaffen, sondern um Gottes willen. Diese Bestimmung erfüllt sich am tiefsten im Gebet. Erst im Gebet, d. h. im Gegenüber zu Gott, wird der Mensch zum Menschen. Von Gott empfängt er seine Wertigkeit und seinen Sinn. Der Mensch ohne Gott muß zwangsläufig zum Nihilisten werden und zum Menschen, der sich selbst vom Sinn des Daseins abschneidet.
Aber auch dem betenden Menschen wird die letzte Tür zu Gott hin erst durch Jesus Christus aufgetan. Er geht uns gleichsam voran als der wahre Mensch. Bei Ihm ist Gebet wirkliche Verbindung zu Gott, Gebundensein an Gott. All unser Beten wird sich immer wieder an Seinem Vorbild zu orientieren haben. Durch Seine Verbindung zu Gott wird unsere Verbindung zu Gott erst möglich. Jesus offenbart uns Ihn als den „ganz anderen“, als den, den wir nie erwartet hätten, als Person, als Du, mehr noch – als Vater. Von Jesus wissen wir, daß Gott hört, immer hört, wenn wir in Seinem Namen beten. Dieses „in Seinem Namen“, d. h. im Namen Jesu Christi, ist nicht bloße Form, sondern der einzige Weg. Alles Beten außerhalb dieses Weges ist ein planloses Irren und Suchen. Gott hat sich an diesen Weg gebunden und will auf diesem Weg gefunden sein.
Beten ist Begegnung mit Gott, - mit Gott, der mich kennt, versteht, durchschaut und trotzdem liebt. In dieser Begegnung mit Gott kommt es nicht mehr darauf an, was ich denke und will, ist es nicht wichtig, daß Gott von mir erfährt, was ich vorhabe, sondern daß ich erfahre, was Gott denkt, sagt und will! Beten heißt: so lange schweigen, bis Gott redet. Gott duldet es nicht, daß wir Ihn einspannen für unsere Pläne und Wünsche. Aber auch das andere liegt in dieser Begegnung: Bei Gott finde ich das Gegenüber, zu dem ich fliehen kann aus der Wirrnis des Denkens, mit aller Schuld und Not, ja, fliehen kann auch vor mir selbst. Das wird mich manchmal erschüttern, aber auch befreien.
(Wilhard Becker, „Im Kraftfeld Gottes“, 1960)
Das Wissen um Gott gehört zum Bewußtsein des einzelnen Menschen und der ganzen Menschheit. Die ersten Lebensäußerungen, die uns aus der Frühzeit des Menschengeschlechtes bekannt sind, zeigen uns, daß der Mensch damals gebetet hat. Die ältesten Funde menschlichen Daseins sind nicht etwa Häuser, sondern Altäre (vgl. 1. Mose 4:4).
Und Abel, auch er brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe;
5 aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Da wurde Kain sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich. (1. Mose 4:4-5, Elb)
Hier stehen wir an der Stelle, wo die Bestimmung des Menschen am deutlichsten offenbar wird. Nicht um seiner selbst willen ist er da und erschaffen, sondern um Gottes willen. Diese Bestimmung erfüllt sich am tiefsten im Gebet. Erst im Gebet, d. h. im Gegenüber zu Gott, wird der Mensch zum Menschen. Von Gott empfängt er seine Wertigkeit und seinen Sinn. Der Mensch ohne Gott muß zwangsläufig zum Nihilisten werden und zum Menschen, der sich selbst vom Sinn des Daseins abschneidet.
Aber auch dem betenden Menschen wird die letzte Tür zu Gott hin erst durch Jesus Christus aufgetan. Er geht uns gleichsam voran als der wahre Mensch. Bei Ihm ist Gebet wirkliche Verbindung zu Gott, Gebundensein an Gott. All unser Beten wird sich immer wieder an Seinem Vorbild zu orientieren haben. Durch Seine Verbindung zu Gott wird unsere Verbindung zu Gott erst möglich. Jesus offenbart uns Ihn als den „ganz anderen“, als den, den wir nie erwartet hätten, als Person, als Du, mehr noch – als Vater. Von Jesus wissen wir, daß Gott hört, immer hört, wenn wir in Seinem Namen beten. Dieses „in Seinem Namen“, d. h. im Namen Jesu Christi, ist nicht bloße Form, sondern der einzige Weg. Alles Beten außerhalb dieses Weges ist ein planloses Irren und Suchen. Gott hat sich an diesen Weg gebunden und will auf diesem Weg gefunden sein.
Beten ist Begegnung mit Gott, - mit Gott, der mich kennt, versteht, durchschaut und trotzdem liebt. In dieser Begegnung mit Gott kommt es nicht mehr darauf an, was ich denke und will, ist es nicht wichtig, daß Gott von mir erfährt, was ich vorhabe, sondern daß ich erfahre, was Gott denkt, sagt und will! Beten heißt: so lange schweigen, bis Gott redet. Gott duldet es nicht, daß wir Ihn einspannen für unsere Pläne und Wünsche. Aber auch das andere liegt in dieser Begegnung: Bei Gott finde ich das Gegenüber, zu dem ich fliehen kann aus der Wirrnis des Denkens, mit aller Schuld und Not, ja, fliehen kann auch vor mir selbst. Das wird mich manchmal erschüttern, aber auch befreien.
(Wilhard Becker, „Im Kraftfeld Gottes“, 1960)
Wenn wir im Namen Jesus zu Gott beten, dann dürfen wir in seiner Vollmacht, also mit seiner Erlaubnis zum Thron Gottes kommen. Und wir dürfen zu Gott "Vater" sagen, wie Jesus es im "Vater unser" ausdrücklich erlaubt hat. Das war für die Juden damals völlig neu, der direkte Zugang und wurde durch den zerrissenen Vorhang im Tempel noch einmal bestätigt. Wenn wir Gott "Vater" nennen dürfen, dann wissen wir, dass ER es mit uns, seinen Kindern, gut meint und wir sollten als Kinder seinen Willen tun, seinem Wort gehorsam sein.