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Andacht vom 9. Juli 2022

Andacht vom 9. Juli 2022
Es heißt ja in der Schrift: "Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr hat je gehört, und kein Mensch konnte sich jemals vorstellen, was Gott für die bereithält, die ihn lieben."

1. Korinther 2,9 (Neue Genfer Übersetzung)


Paul Watzlawick erzählt in einem seiner Bücher die tiefsinnige Geschichte vom "Flachland".
Diese Welt ist völlig eben, flach wie ein Blatt Papier, und wird von Dreiecken, Kreisen, Quadraten und verwandten Flächen bewohnt.
Die Idee einer Höhe, also einer dritten Dimension, ist dort unvorstellbar.

Der Erzähler, ein Quadrat, unterrichtet seinen kleinen Enkel, ein munteres Sechseck, in den Grundlagen der Arithmetik.
Der Kleine behauptet vorwitzig, es müsse doch auch eine geometrische Bedeutung haben, Zahlen zur dritten Potenz zu erheben, zum Beispiel 3³.
Das aber bestreitet der quadratische Opa energisch.
Am Abend dieses Tages hört er plötzlich die Stimme eines seltsamen Besuchers.
Dieser behauptet aus "Raumland" gekommen zu sein, wo die Dinge drei Dimensionen hätten.
Seinen Namen hat das alte Quadrat noch nie gehört: Kugel.
Das zu verstehen ist für den Bewohner von Flachland natürlich eine große Herausforderung, denn die Kugel ist hier nur als Punkt oder Kreis wahrnehmbar.
Dass die Kugel das Haus des Quadrats trotz verschlossener Türen - einfach "von oben" - betreten konnte, ist für den Flachländer weder denk- noch vorstellbar.

Wir Menschen gleichen den Flachländern dieser Geschichte: Viele Zeitgenossen empfinden das Überschreiten der ihnen aus dem Alltagsleben vertrauten Grenzen als schwere Zumutung.
Dabei dürfte es bei aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts kein so großes Unverständnis hervorrufen, das aktuelle Wissens- und Erkenntnisniveau nicht als der Weisheit letzter Schluss zu betrachten.
Denn durch Wissenschaft und Technik ist uns vieles, was noch vor 100 Jahren unvorstellbar war, so schnell selbstverständlich geworden.

Auch das, was uns in der Bibel über das Wesen und Wirken Gottes berichtet wird, übersteigt oft den Horizont unserer begrenzten Weltanschauung und Welterfahrung.
Gott scheint so wenig greifbar wie eine dreidimensionale Kugel in unserem Flachland.
Aber wenn wir uns auf ihn einlassen und der biblischen Wahrheit vertrauen, können wir sein oft wunderbares Wirken hautnah erleben!


(Klaus Kästner)

Kommentare

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Schneeball 09.07.2022 16:48
Diesen Vergleich verwendete ich in vielen,vielen Gesprächen.
Ich sagte immer :
Das Blatt,durch das die Kugel durch ein Loch hindurchtaucht -
bekommt nie mit,daß es sich um eine Kugel handelt.
Denn das "Hindurchtauchen" kann von Seiten des Blattes
immer nur als viele,viele Flächen wahrgenommen werden.
---
So ist das mit uns Menschen : Erst wenn Gott uns in
unserem Inneren "den Raum" oder die "Dimension" ,die
für die Fähigkeit zu glauben geschaffen wurde,öffnet,können
wir SEINE Existenz erkennen - aber eben - wie Paulus ganz
richtig formuliert : stückweise !
---
Der "theologische" Fachbegriff dafür heißt "Wieder/Neu-geburt".
Etwas,das vorher nicht in Funktion,in Existenz war - wird
real.
Bitte nicht jetzt wieder seitenlanges Gezänk zu diesem Thema.
Sonst lieber löschen,liebe @einSMILEkommtwieder ! 😉
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