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Thea, Lia – und das Gottesteilchen

Thea, Lia – und das Gottesteilchen
Die beiden Schwestern Lia (82) und Thea (92) sind im Leben und in der Liebe zuhause. Man sollte meinen, dass etwas in die Jahre gekommene Damen ein ruhiges und beschauliches Leben führen. Das trifft auch oft zu – aber nicht immer. Es gibt auch besondere Tagen denen sie sich z.B. mit Physik und ihren Tücken beschäftigen. Dann wird es kompliziert. Heute ist so ein besonderer Tag.


Thea: was ist das für ein Krach?
Lia: Mir ist eine Tasse runtergefallen.
Thea: Doch hoffentlich nicht meine schöne Tasse, aus der ich so gerne Kaffee trinke? Wenn ja, dann geh ich wieder ins Bett und steh heute nicht mehr auf.
Lia: Ich kauf Dir eine neue Tasse.
Thea: Die alte Tasse war mir aber sehr lieb. Ich hatte mich so an sie gewöhnt. Man könnte sagen: Wir waren wie enge Freunde. Als ich mal ein sehr trauriges Erlebnis hatte, sah ich sie in einem Rosenthal-Geschäft und sie war so schön, dass meine Traurigkeit verschwand. Ein richtiges Gottesgeschenk zur rechten Zeit.

Lia: Tut mir leid. Es ist nun mal passiert.
Thea: Dann gute Nacht! Schwester. Nein – gute Nacht, Engel der Trauer, Freundschaftenzerstörerin, tollpatschige.

Lia: Soll ich mal Bluilein anrufen? Der kennt vielleicht ein Geschäft, bei dem wir eine gleiche finden.

Thea: Mach doch was du willst! Das tust Du ja eh. Warum fragst Du mich?

Lia: Was willst Du denn?

Thea: Ins Bett und da holst Du mich nur mit meiner heilen Tasse raus!

Riiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing

Bluehorse: Guten Tag, hier ist die Automatenreparaturzentrale. Wen soll ich ärgern?
Lia: Niemanden, Bluehorse. Ich habe schon genug Ärger.
Was ist passiert, Lia?

Lia: Ich habe die Lieblingstasse von Thea kaputt gemacht. Sie ist mir aus der Hand gefallen. Nun ist sie tief beleidigt und will heute nicht mehr aufstehen. Sie ist schon wieder ins Bett gegangen.

Bluehorse: Ach Du meine Güte. Gibt es bei euch keine anderen Probleme?

Lia: Dann sag Du mir mal, wie ich Thea trösten kann. Die Tasse war für sie wie ein Gottesgeschenk.

Bluehorse: Ach Du meine Güte.
Lia: Kannst Du auch mal was anderes sagen, als nur „ach Du meine Güte“?
Bluehorse: Was möchtest Du denn hören?
Lia: Ich möchte z.B. hören, wie ich es wieder gut machen kann. Vielleicht kennst Du ein Geschäft, vielleicht von Rosenthal, wo ich die gleiche Tasse kaufen könnte?

Bluehorse: Du sprichst von einer Tasse als ein Gottesgeschenk, wie atheistische Physiker vom Higgs-Boson Teilchen.

Lia: Was ist denn das? Nie gehört!

Bluehorse: Wir wissen von den Higgs-Boson Teilchen, dass sie sich in unserer Welt auf eine ganz bestimmte Weise verhalten. Sie bleiben für eine minimale, kaum wahrnehmbare Zeit stabil. Später verschwinden sie und weichen einem Strom von Partikeln. Im Teilchenbeschleuniger in Cern wurde festgestellt, dass sie in 0,2 % der Fälle auf eine bestimmte Weise zerfallen.
In einigen Fällen wird angenommen, dass das Higgs-Boson verschwindet, wenn es mit dunkler Materie (einer Art von Materie, die nicht mit dem elektromagnetischen Feld interagiert) interagiert. Atheisten behaupten, dass dies auf die Nicht-Existenz von Gott hinweist.

Lia: Das ist mir zu kompliziert. Kannst Du es nicht einfach erklären oder ganz weglassen?

Bluehorse: Higgs-Boson Teilchen sind nur zeitlich begrenzt stabil. Sie erinnern uns an unser Leben, an unsere Wünsche und Gewohnheiten. Alles verschwindet im Laufe der Zeit und wir sollten nicht versuchen, sie als einen ewigen Bestandteil unseres Lebens festzuhalten.

Lia: Und wenn alles verschwindet, wie schrecklich, was dann?
Bluehorse: Dann bleibt uns nur die Ewigkeit bei Gott. Dafür brauchen wir aber nicht eine schöne Tasse, sondern eine gute Beziehung zu Jesus.

Lia: Und was soll ich Thea sagen?

Bluehorse: Sag ihr:
Denn der Feigenbaum grünt nicht, und es ist kein Gewächs an den Weinstöcken.
Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus, und die Äcker bringen keine Nahrung;
Und die schöne Tasse ist kaputt.
Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.

Ich habe diese Stelle aus Habakuk 3, 17-18 nur etwas modernisiert.

Lia: Der Feigenbaum ist ihr sicher egal. Aber die schöne Tasse nicht.

Bluehorse: Es ist unsere Entscheidung, worüber wir traurig sein wollen und worüber wir uns freuen wollen. Es ändert nichts an physikalischen Gesetzen und nichts am Lauf der Dinge.

Lia: Und was ändert sich durch unsere Entscheidung?

Bluehorse: Unsere Perspektive! Wie wir einen Menschen oder ein Ereignis oder eine kaputte Tasse ansehen, ändert sich unser Gemütszustand positiv oder negativ.

Lia: Ah, verstehe. Dann sag ich Thea: Sieh es mal so: Das Gute an den Scherben ist, dass Du Dich nicht daran schneidest, weil ich sie wegräume. So wie Jesus die Scherben unseres Lebens wegräumt, damit wir anstelle des vergänglichen Lebens ein ewiges haben. Daran zu denken ist besser als etwas lieb zu haben, was eh zerfällt wie das Hicks-Boston Teilchen.

Bluehorse: Bitte Higgs-Boson. Das hat nichts mit einem Schluckauf zu tun. Aber sonst richtig. Physik zeigt uns die Grenzen des Lebens auf, die Bibel jedoch die Möglichkeiten Gottes.

© JJ

Kommentare

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Lavendeltee 05.07.2022 12:48
Zum Namen "Gottesteilchen" sagte Higgs: "Ich bin selbst nicht gläubig. 

Aber auch wenn ich gläubig wäre, wäre ich wahrscheinlich nicht sehr glücklich mit dieser Bezeichnung. Man sollte Theoretische Physik nicht mit Theologie vermischen."
 
Name stamme aus einem Buch, das den Titel "The Goddamn Particle" (Das gottverdammte Teilchen) trägt, weil es so schwer zu beobachten ist. Daraus wurde dann verkürzt "God Particle" (Gottesteilchen). " 
Jesus.de

Wenn es jemanden interessiert, ansonsten gerne auch löschen.


Ohne den Glauben an einen Schöp­fer bleibt der Mensch nach wie vor ohne Erklärung für die Entstehung dieser Welt und den Sinn seines Daseins.

Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen. Und er ist vor allen, und alle Dinge bestehen zusammen durch ihn.
(Kolosserbrief 1,16-17)
 
(Nutzer gelöscht) 05.07.2022 13:14
Diese Geschichte finde ich sehr tiefgründig. Ja, es ist so, alles Weltliche ist vergänglich.

Ich hatte ein gutes Vorbild in meiner Großmutter. Sie wurde im zweiten Weltkrieg ausgebombt. Hat eine großbürgerliche 7-Zimmer- Wohnung mit Dachgeschossräumen für die Dienstboten, mit Flügel, Ölgemalden und Billardtisch im Herrenzimmer verloren. Aber sie hat immer nur gesagt: Was für ein Segen, dass ich nicht zuhause war, als der Angriff alles zerstört hat. Mir wurde mein Leben geschenkt, dafür will ich dankbar sein.
 
(Nutzer gelöscht) 05.07.2022 13:20
diemerci: Dankbarkeit trotz großen Nöten... und immer wissen worauf es letztendlich ankommt bewahrt vor Verbitterung und Murren
 
Herbstprince 05.07.2022 13:40
Danke für die zum Nachdenken anregende Begegnung mit den Damen und der Trauer über eine zerbrochene Tasse mit Erinnerungen
Dein Satz:  Higgs-Boson Teilchen sind nur zeitlich begrenzt stabil. Sie erinnern uns an unser Leben, an unsere Wünsche und Gewohnheiten. Alles verschwindet im Laufe der Zeit und wir sollten nicht versuchen, sie als einen ewigen Bestandteil unseres Lebens festzuhalten, sollte uns wirklich ermahnen, uns frei zu machen von den irdischen und materiellen Dingen. Wie viele Verluste müssen wir hinnehmen, wenn die Eltern oder Geschwister, sogar ein Kind sterben, unsere Gesundheit schwankt, wenn ein Arbeitsplatz verloren geht, unser geliebtes altes Auto reparaturanfällig wird, die beste Freundin umzieht  in eine andere Stadt, oder Unwetter wie Sturm oder Starkreden große Schäden anrichten. 
Aus der Sicht der Ewigkeit oder Unendlichkeit ist das alles so bedeutungslos und wenn wir Jesus haben, haben wir einen Erlöser, Tröster und  Fürbitter. Jesus gibt uns den besten Rat:   Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. 20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. 21 Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz . Math. 6, 19-21   
 
Schneeball 05.07.2022 18:15
Es gibt Thea/Lia-Geschichten,die mich weniger berühren
und solche,die mich sehr stark berühren,mir außerordentlich
gut gefallen.
Diese hier könnte zu einer Lieblingsgeschichte werden.
Warum ?
---
Nun - eine wunderhübsche Tasse,behaftet mit tröstender
Erinnerung "zerdeppert".
Das ist kein Weltuntergang,für manche Menschen aber schon!
Und Menschen,die in ihrem Leben keine Verankerung hinein
in das "Unzerstörbare"= das Ewige! gemacht haben - für die
bricht mit dem Verlust irdischer Werte alles zusammen.
Es ist exakt so,wie @Herbstprince schreibt : " Wo euer Schatz
ist,da ist euer Herz".
Einfach "herrlich" finde ich deshalb die Wendung in der Geschichte :
"Der Feigenbaum blüht nicht......
Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus....."
ABER - ich will mich freuen des Herrn
und fröhlich sein in Gott, meinem Heil !"

Das sind andere Dimensionen als zerbrochene Tassen,selbt
solche von Rosenthal,die auf jeden Fall exquisit schön sind !
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