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Thea, Lia – und die 4 Z

Thea, Lia – und die 4 Z
Die beiden Schwestern Lia (82) und Thea (92) sind im Leben und in der Liebe zuhause. Man sollte meinen, dass etwas in die Jahre gekommene Damen ein ruhiges und beschauliches Leben führen. Das trifft auch oft zu – aber nicht immer. Es gibt auch besondere Tage. Heute ist so ein besonderer Tag.

Heute morgen ging es laut zu.
Lia: Theaaaaa, wo bist Du?
Thea: Wo soll ich schon sein? Natürlich im Bett. Wenn Du mich nicht im Bett findest, dann bin ich in der Küche.
Lia: Du bist auch nicht in der Küche.
Thea: Dann bin ich wieder im Bett.
Lia: Was machst Du da?
Thea: Also Nudeln koche ich im Bett nicht.
Lia: Und was machst Du dann im Bett?
Thea: Was macht man wohl im Bett. Schlafen?
Lia: Und schläfst Du?
Thea: Wie soll ich schlafen können, wenn Du rumschreist?

Lia: Ich brauche mal eine kluge Antwort auf eine Frage zur Bibel.
Thea: Dann geh in die Kirche.
Lia: Ich habe mich am Sonntag mit Frau Wagenrost gestritten über die Frage, ob Paulus Recht hatte, dass nur der Glaube zählt oder der Jakobus, dass eben der Glaube tot ist, wenn es keine guten Werke gibt.

Thea: Es packt einen Hund bei den Ohren, wer sich im Vorbeigehen in einen Streit mischt, der ihn nichts angeht. Sprüche 26,17
Lia: Wenn Du mir keine Antwort geben willst, dann ruf ich eben Bluehorse an.
Thea: Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?
Lia: Du kannst mir mal im Mondenschein begegnen.
Thea: Dann lass mich bis dahin schlafen.

Riiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing…

AB von Bluehorse: Hier ist der automatische Anrufbeantworter des Reifenhandels „immer platt“. Wo fehlt es an Luft? Bitte hinterlassen sie nach dem Piepton eine freundliche Nachricht.

Lia: Nimm endlich ab und drücke Dich nicht vor einem Gespräch!
Bluehorse: Hallo Lia.
Lia: Warum war Dein AB angestellt, wenn Du doch zuhause bist?
Bluehorse: Ich kann so filtern, ob ich den Anruf entgegennehmen will oder nicht.
Lia: Und wenn Gott anruft?
Bluehorse: Dann … dann überlege ich, ob ich zu einem Gespräch mit Gott bereit bin.
Lia: Wieso ist das problematisch für Dich?
Bluehorse: Nun ja, ich bin auch nur ein Mensch. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass mich Gott mit seinen Wünschen überfordern könnte.

Lia: Das klingt aber nicht sehr vertrauensvoll.
Bluehorse: Ja, da hast Du auch Recht. Aber was schlägst Du vor?

Lia: Jakobus hat vorgeschlagen, eh gute Werke zu tun.
Bluehorse: … und gute Werke können uns auch an unsere Grenzen bringen. Und dann?
Lia: Keine Ahnung. Thea meinte, dass Glaube für Gott genügt. Aber Jakobus besteht auf guten Werken. Die beiden haben sich sicherlich oft gestritten, wie Thea und ich es manchmal tun.

Bluehorse: Gib mir 2 Stunden Zeit. In der ersten Stunde will ich schlafen und in der zweiten Stunde über Deine Frage nachdenken. In der Zeit lese ich mich auch in Jakobus ein und rufe Dich dann zurück. Einverstanden?
Lia: Ja, gut.

----------- nach ca. 5 Stunde rief ich zurück ------------------

Lia: Deine zwei Stunden haben aber viele Minuten.

Bluehorse: Wichtig ist doch nicht die Zeit, in der wir was tun, sondern das Ergebnis, oder? Und ich habe mir jetzt eine Meinung gebildet. Diese lautet: Jakobus und Paulus waren sicherlich nicht im Streit. Es geht Jakobus um die 4 Z.
Lia: Welche Bibelausgabe hast Du denn gelesen? Von 4 Z steht nichts in meiner Bibel.

Bluehorse: So wortwörtlich werden die 4 Z nicht erwähnt, aber man kann die Aussagen von Jakobus mit 4 Z zusammenfassen, dann wird es klarer.

Lia: Da bin ich aber gespannt. Was sind diese 4 Z??

Bluehorse: Das erste Z steht für „zur Welt kommen“ durch den Glauben.
Das zweite Z steht für „Zusammenbleiben der Gläubigen im Gebet.“
Das dritte Z steht für „Zusammen wachsen im Glauben“ also immer mehr Erkenntnisse gewinnen, was Gott möchte.
Und das vierte Z steht für „Zeugen sein“ also z.B. zusammen aktiv werden und durch gute Werke bezeugen, was Gott in uns bewirkt hat.

Lia: Aha. Ich verstehe. Und was macht man, wenn der Christ neben Dir nur schlafen will?
Bluehorse: Bete für ihn und freu Dich auf sein schönes Erwachen.

Lia: Das fällt mir aber sehr schwer. Manche Menschen wären besser als Schlafmütze geboren.
Bluehorse: Wir können keinen Menschen ändern, Lia. Da hilft auch kein Meckern und kritisieren.
Lia: Und was könnte helfen?

Bluehorse: Zeige den Schlafmützen, wie schön das Leben ist, wenn Du Dich von Gott zu Aktivitäten führen lässt.

Lia: Machst Du das auch…?
Bluehorse: Ich werde den Text auf meinem AB ändern und vertrauen, dass Gott mich in der Annahme von Aufgaben unterstützt, damit ich mich nicht übernehme, denn das 5. Z „zu viel“ kennt Jakobus nicht, wenn Gott führt und man sich nicht von allen Seiten bedrängen lässt.

Lia: Gut, dass Du nicht perfekt bist und gut, dass Dir das auch noch eingefallen ist. Aber Thea lässt sich nicht bedrängen. Sie schläft so gerne.
Bluehorse: Na ja, den Seinen gibt es der Herr im Schlaf. Psalm 127,2.

Lia: Sollen wir alle lieber schlafen? Ist das gemeint?

Bluehorse: Nein. Da im Kontext von Sorgen, die Rede ist, über deren Lösungen man nicht unnötig grübeln solle, geht es hier eindeutig um die Lösung, welche man im Schlaf erhält. Wer Gottvertrauen hat, der erhält die Lösung für ungelöste Fragen im Schlaf und braucht nicht mehr grübeln, also z.B. über die Frage nachdenken: Wie kann ich den Anderen ändern? Denke einfach an die 4 Z.

© JJ

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 29.06.2022 11:36
gefällt mir gut deine Lösung @Bluehorse  🙂
 
Schneeball 29.06.2022 12:37
In der Antwort mit dem "Schlafen" steckt ein tiefes
Geheimnis !
Der Schwerpunkt des Zitats aus den Psalmen :
"Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf" steckt in dem
kleinen Wort : "den Seinen".
---
Wenn ich im Alltag alles getan habe,was Gott möchte -
läßt ER wachsen,gedeihen.
Säen muß ich - wachsen läßt der Herr - und auf die Füchse
im Weinberg habe ich in mir und im Weinberg zu achten.
Für Faule ist im Reich Gottes kein Platz!
Ein wirklicher Nachfolger kennt keine Langweile - aber
auch keinen Burnout !
Das ist die Kunst : Was ER euch sagt - DAS tut !
Also muß ich lernen,die eigenen Stimmen von der Stimme
Gottes zu unterscheiden.
 
Engelslhaar 29.06.2022 12:45
Eine wahrhaft solomonische Lösung , lieber Bluehorse!
 
Bluehorse 29.06.2022 13:11
Wenn man die unterschiedlichen Schwerpunkte bei Paulus und bei Jakobus liest, könnte man denken, dass beide ganz verschiedene - vielleicht sogar entgegengesetzte Ansichten davon hatten, was Nachfolge / Christsein bedeutet. 

Vielleicht ist es richtig zu sagen: Paulus stellte das erste Z  „zur Welt kommen“ durch den Glauben in den Vordergrund seiner Briefe und Jakobus macht auf die drei anderen Zs aufmerksam, die dem ersten Z folgen. 
 
Schneeball 29.06.2022 13:23
Den ergänzenden Kommentar von @Bluehorse,13.11 finde ich
hilfreich.
Ich persönlich habe die beiden Positionen nie als "harte -
nicht vereinbare Gegensätze" gesehen.
Jakobus formliert es auch sehr treffend:
Ohne Werke ist der Glaube tot!
Lebendiges Gottvertrauen bringt "automatisch" Werke/
ehrliches,transparentes Leben hervor !
---
Der heutige Mensch ist in seiner gesamten Persönlichkeit so
wenig mit sich selbst in Übereinstimmung,daß sein Leben
zu einer einzigen Schauspielerei verkommen ist.
Und in seiner Beziehung zu Gott - sofern er eine hat - ist
das nicht anders.
Er kann am Sonntag in die Kirche dackeln - und unter der
Woche Frau und Kinder verprügeln.
Und damit es nicht an den Männern hängen bleibt - auch die
Frau bringt es locker fertig am Gebetskreis teil zu nehmen -
dann aber die Kinder,den Mann anzubrüllen.
 
Engelslhaar 29.06.2022 16:22
@bluehorse
Ich sehe auch keinen grundsätzlichen Unterschied in der Haltung von Paulus und Jakobus, es sind unterschiedliche Schwerpunkte, die beschrieben werden
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2022 16:43
Wenn wir wissen, dass wir durch den Glauben gerecht vor Gott sind, dann ist die Motivation für gute Werke anders. Wir brauchen uns nicht dafür anstrengen, dass Gott uns annimmt. Wenn wir Jesus nachfolgen, dann ändert sich unsere Einstellung und unsere Ziele für unser Leben und das ist der Antrieb für gute Taten. Dann gibt es Krisen im Leben, da fühlen wir uns ausgebrannt und leer und sind auch nicht zu guten Werken in der Lage. 

Die Gewissheit, dass der Glaube uns rettet, ist auch für die Menschen wichtig, die nicht in der Lage irgendwelche Werke zu tun, weil sie krank, eingeschränkt oder alt sind.
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