Habe eben diesen Beitrag entdeckt, der auch endlich mal die evangelische ( jaja, nicht alle) Position darstellt.
Zur Erinnerung, die auf CsC vertretene Meinung ist eben nicht unbedingt repräsentativ, zumal nicht ausschließlich Christen auf dieser Plattform zu finden sind.
Evangelische Kirchen dürfen Vertuschung nicht hinnehmen
19.06.2022 07:52
Evangelische Kirchen dürfen Vertuschung nicht hinnehmen
19.06.2022 07:52
Evangelische Kirchen dürfen Vertuschung nicht hinnehmen
LUTHERISCHER ERZBISCHOF MUSA ÜBER UKRAINE-KRIEG, REFORMEN UND MISSBRAUCH
LWB-Präsident: Evangelische Kirchen dürfen Vertuschung nicht hinnehmen
Als Präsident des Lutherischen Weltbundes ist Erzbischof Panti Filibus Musa "Oberhaupt" von weltweit rund 75 Millionen Christen. Im Interview spricht er über den Ukraine-Krieg, Streitthemen unter den Mitgliedskirchen und Missbrauchsaufarbeitung.
Seit 2017 ist der nigerianische Erzbischof Panti Filibus Musa Präsident des Lutherischen Weltbundes ( LWB).
Aktuell befindet er sich auf einer zehntägigen Reise durch Deutschland. Der Geistliche äußert sich zu seiner Hoffnung auf Frieden zwischen Russland und der Ukraine, dem Status von Frauen und Homosexuellen in den Mitgliedskirchen sowie die Beziehungen zu Rom. Außerdem erläutert er, wie die lutherischen Kirchen mit der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs umgehen.
Frage: Herr Erzbischof Musa, im August und September trifft sich der Ökumenische Rat der Kirchen in Karlsruhe. Es wird darüber gestritten, ob die russisch-orthodoxe Kirche angesichts ihrer Position im Ukraine-Krieg an dem Treffen teilnehmen soll. Wie stehen Sie dazu?
Musa: In einer so komplizierten Situation ist es keine Option, nicht miteinander zu reden. Selbst wenn wir komplett gegenteiliger Meinung sind, ist Reden schon ein Hoffnungszeichen, dass wir Lösungen finden können. Wer nicht miteinander spricht, der vertieft die Spaltung. Niemand sollte dieser Versammlung fernbleiben.
Frage: Der Metropolit der Orthodoxen Kirche Kirche der Ukraine, Epiphanius, hat in Berlin gesagt, er wäre bereit, an der Vollversammlung teilzunehmen, wenn er eingeladen werde. Ist das eine Chance auf Versöhnung zwischen den beiden Kirchen?
Musa: Ich hoffe sehr, dass die Orthodoxe Kirche der Ukraine nach Karlsruhe kommt. Damit ist kein Zwang verbunden, dann auch in den Dialog mit der russisch-orthodoxen Kirche eintreten zu müssen. Aber nur wenn wir als Kirchen zusammenkommen, können wir über Optionen für die Zukunft sprechen – und gemeinsam beten. Nur dann kann Gemeinschaft entstehen. Ich erinnere mich gut an meine Besuche bei Papst Franziskus. Am Ende unserer Gespräche bittet er mich immer, gemeinsam zu beten. Das hat mich tief beeindruckt.
Frage: Sie betonen immer wieder, wie wichtig der Dialog ist. Nun wird die Ukraine von Russland angegriffen. Reichen Worte in so einer Situation aus?
Musa: Nationen haben ein Recht auf Selbstverteidigung, so jetzt auch die Ukraine. Und dennoch: Gewalt hat noch nie zur Lösung eines Problems beigetragen. Sie ruft immer noch mehr Gewalt und menschliches Leid hervor. Der Krieg muss unbedingt und schnellstmöglich beendet werden. Ich bleibe dabei, dass man am Dialog nicht vorbeikommt. Wir müssen die Mechanismen hinter den Kriegen verstehen und sie lösen. Anders kann man nicht zum Frieden kommen.
Frage: In ihrer Heimat Nigeria schwelen viele Konflikte, Boko Haram wütet durch das Land. An Pfingsten gab es wieder einen Anschlag auf eine katholische Kirche, bei dem Dutzende starben. Wie kann es zum Frieden kommen?
Musa: Alle christlichen Kirchen verurteilen den Anschlag. Das Ausmaß der Gewalt ist besorgniserregend und die Situation hochkompliziert. Der Staat tut zu wenig. Er muss gegen die vorgehen, die Gewalt und Terror verbreiten. In den Dörfern brauchen wir den Dialog zwischen den Menschen, die miteinander leben müssen. Aber die Politik darf die Verantwortung nicht auf die Bauern und Arbeiter abwälzen.
Frage: Kommen wir zurück zum Lutherischen Weltbund. Immer wieder wird zum Beispiel über die Ordination von Frauen diskutiert, für die der Bund sich generell ausspricht. Was ist Ihre Position?
Musa: Die Frauenordination steht seit Jahren auf der Agenda des LWB. Die meisten Mitglieder haben das akzeptiert und umgesetzt, zuletzt Polen. Aber es bleibt eine Reise, und einige Mitgliedskirchen sind noch unterwegs. Manche haben die Fahrt noch nicht einmal begonnen. Aber jede Kirche muss für sich zu der Erkenntnis kommen, warum es Frauen in den Positionen braucht.
Frage: Ein weiteres Spannungsfeld ist das Thema der Homosexualität.
Musa: Auch dort vertreten wir keine einheitliche Position. Wir diskutieren das seit vielen Jahren. Unsere Mitgliedskirchen sind zu verschiedenen Ergebnissen gekommen, und die müssen wir respektieren. Einig sind wir uns darüber, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung Leid erfahren oder in seiner Würde verletzt werden darf.
Frage: Auch in der deutschen katholischen Kirche werden aktuell Reformfragen kontrovers debattiert. Nun hat Papst Franziskus in einem Interview gesagt, es gebe bereits eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland, es brauche nicht noch eine. Stimmen sie dem zu?
Musa: Das ist schwer zu kommentieren, wenn der Heilige Vater spricht (lacht). Ich muss ihn bei unserem nächsten Treffen mal fragen, was genau er damit gemeint hat.
Frage: Der LWB und der Päpstliche Ökumenerat haben in den vergangenen Jahren ein Dokument zum Tauf- und Kirchenverständnis erarbeitet. Rom hat aber letztlich doch Bedenken und das 80-seitige Papier nur als Studiendokument freigegeben. Wie bewerten Sie diese Entscheidung?
Musa: Wir sind in unserem Dialog schon weit gekommen und haben Meilensteine zurückgelegt – so zum Beispiel mit der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre 1999. Und wir gehen dahinter nicht zurück. Katholiken und Protestanten begegnen sich nicht mehr mit der alten Bitterkeit. Auch das Dokument zur Taufe ist ein wichtiger Schritt und gibt Hoffnung – gleichwohl wir uns über dessen Stellenwert uneins sind.
Frage: Für 2021 war eigentlich eine Erklärung zum 500. Jahrestag der Exkommunikation Luthers geplant. Wegen der Pandemie wurden die Treffen jedoch abgesagt. Wie ist da der Stand der Dinge?
Musa: Nun, da die Pandemie sich ihrem Ende zuneigt, wird es zügig weitergehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Gespräche über dieses Dokument bald wieder aufnehmen werden.
Frage: Ökumene bleibt ein drängendes Thema – nicht nur mit Rom. Vor fünf Jahren haben der LWB und die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen sich gegenseitig zugesagt, künftig stärker zusammenarbeiten zu wollen. Wie geht es weiter im Dialog der christlichen Kirchen?
Musa: Wir haben noch nicht alles erreicht, was wir 2017 beschlossen haben, aber wir sind ein gutes Stück weitergekommen. Lutherisch zu sein bedeutet ökumenisch zu sein. Wir verstehen uns immer im Kontext der anderen christlichen Kirchen und nicht exklusiv. Wir brauchen die anderen Kirchen, auch die römisch-katholische. Der Blick auf unsere Zusammenarbeit im diakonischen Bereich zeigt, dass wir uns gemeinsam für Menschen, die etwa von Flucht und Hunger bedroht sind, einsetzen.
Frage: In der katholischen Kirche – vor allem in Deutschland – sind der sexuelle Missbrauch und seine Aufarbeitung aktuell dominierende Themen. Wie gehen die lutherischen Kirchen damit um?
Musa: Das ist natürlich ein Thema. Wir verurteilen sexuellen Missbrauch auf der ganzen Linie und sprechen uns für den Schutz gerade von Kindern und Jugendlichen aus. Aber Missbrauch geschieht auch in evangelischen Kirchen. Nur weil wir nicht darüber sprechen, heißt es nicht, dass das Problem nicht existiert. Das ist der Unterschied zur katholischen Kirche. Dort wird offen darüber geredet, und deswegen melden sich immer mehr Menschen, die missbraucht wurden. Das Schweigen ist gebrochen. Das ist eine Lehre für uns und alle anderen Kirchen. Auch die evangelischen Kirchen dürfen Vertuschung nicht akzeptieren. Die Krise der katholischen Kirche kann eine Chance sein, uns selbst kritisch zu hinterfragen. Studien zum Missbrauch stehen bei uns noch weitestgehend aus. Und es braucht Orte, an denen sich Opfer melden und wir Missbrauch aufarbeiten können. Dafür will ich mich einsetzen.
Von A. Schmitz (KNA)
LWB-Präsident: Evangelische Kirchen dürfen Vertuschung nicht hinnehmen
Als Präsident des Lutherischen Weltbundes ist Erzbischof Panti Filibus Musa "Oberhaupt" von weltweit rund 75 Millionen Christen. Im Interview spricht er über den Ukraine-Krieg, Streitthemen unter den Mitgliedskirchen und Missbrauchsaufarbeitung.
Seit 2017 ist der nigerianische Erzbischof Panti Filibus Musa Präsident des Lutherischen Weltbundes ( LWB).
Aktuell befindet er sich auf einer zehntägigen Reise durch Deutschland. Der Geistliche äußert sich zu seiner Hoffnung auf Frieden zwischen Russland und der Ukraine, dem Status von Frauen und Homosexuellen in den Mitgliedskirchen sowie die Beziehungen zu Rom. Außerdem erläutert er, wie die lutherischen Kirchen mit der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs umgehen.
Frage: Herr Erzbischof Musa, im August und September trifft sich der Ökumenische Rat der Kirchen in Karlsruhe. Es wird darüber gestritten, ob die russisch-orthodoxe Kirche angesichts ihrer Position im Ukraine-Krieg an dem Treffen teilnehmen soll. Wie stehen Sie dazu?
Musa: In einer so komplizierten Situation ist es keine Option, nicht miteinander zu reden. Selbst wenn wir komplett gegenteiliger Meinung sind, ist Reden schon ein Hoffnungszeichen, dass wir Lösungen finden können. Wer nicht miteinander spricht, der vertieft die Spaltung. Niemand sollte dieser Versammlung fernbleiben.
Frage: Der Metropolit der Orthodoxen Kirche Kirche der Ukraine, Epiphanius, hat in Berlin gesagt, er wäre bereit, an der Vollversammlung teilzunehmen, wenn er eingeladen werde. Ist das eine Chance auf Versöhnung zwischen den beiden Kirchen?
Musa: Ich hoffe sehr, dass die Orthodoxe Kirche der Ukraine nach Karlsruhe kommt. Damit ist kein Zwang verbunden, dann auch in den Dialog mit der russisch-orthodoxen Kirche eintreten zu müssen. Aber nur wenn wir als Kirchen zusammenkommen, können wir über Optionen für die Zukunft sprechen – und gemeinsam beten. Nur dann kann Gemeinschaft entstehen. Ich erinnere mich gut an meine Besuche bei Papst Franziskus. Am Ende unserer Gespräche bittet er mich immer, gemeinsam zu beten. Das hat mich tief beeindruckt.
Frage: Sie betonen immer wieder, wie wichtig der Dialog ist. Nun wird die Ukraine von Russland angegriffen. Reichen Worte in so einer Situation aus?
Musa: Nationen haben ein Recht auf Selbstverteidigung, so jetzt auch die Ukraine. Und dennoch: Gewalt hat noch nie zur Lösung eines Problems beigetragen. Sie ruft immer noch mehr Gewalt und menschliches Leid hervor. Der Krieg muss unbedingt und schnellstmöglich beendet werden. Ich bleibe dabei, dass man am Dialog nicht vorbeikommt. Wir müssen die Mechanismen hinter den Kriegen verstehen und sie lösen. Anders kann man nicht zum Frieden kommen.
Frage: In ihrer Heimat Nigeria schwelen viele Konflikte, Boko Haram wütet durch das Land. An Pfingsten gab es wieder einen Anschlag auf eine katholische Kirche, bei dem Dutzende starben. Wie kann es zum Frieden kommen?
Musa: Alle christlichen Kirchen verurteilen den Anschlag. Das Ausmaß der Gewalt ist besorgniserregend und die Situation hochkompliziert. Der Staat tut zu wenig. Er muss gegen die vorgehen, die Gewalt und Terror verbreiten. In den Dörfern brauchen wir den Dialog zwischen den Menschen, die miteinander leben müssen. Aber die Politik darf die Verantwortung nicht auf die Bauern und Arbeiter abwälzen.
Frage: Kommen wir zurück zum Lutherischen Weltbund. Immer wieder wird zum Beispiel über die Ordination von Frauen diskutiert, für die der Bund sich generell ausspricht. Was ist Ihre Position?
Musa: Die Frauenordination steht seit Jahren auf der Agenda des LWB. Die meisten Mitglieder haben das akzeptiert und umgesetzt, zuletzt Polen. Aber es bleibt eine Reise, und einige Mitgliedskirchen sind noch unterwegs. Manche haben die Fahrt noch nicht einmal begonnen. Aber jede Kirche muss für sich zu der Erkenntnis kommen, warum es Frauen in den Positionen braucht.
Frage: Ein weiteres Spannungsfeld ist das Thema der Homosexualität.
Musa: Auch dort vertreten wir keine einheitliche Position. Wir diskutieren das seit vielen Jahren. Unsere Mitgliedskirchen sind zu verschiedenen Ergebnissen gekommen, und die müssen wir respektieren. Einig sind wir uns darüber, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung Leid erfahren oder in seiner Würde verletzt werden darf.
Frage: Auch in der deutschen katholischen Kirche werden aktuell Reformfragen kontrovers debattiert. Nun hat Papst Franziskus in einem Interview gesagt, es gebe bereits eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland, es brauche nicht noch eine. Stimmen sie dem zu?
Musa: Das ist schwer zu kommentieren, wenn der Heilige Vater spricht (lacht). Ich muss ihn bei unserem nächsten Treffen mal fragen, was genau er damit gemeint hat.
Frage: Der LWB und der Päpstliche Ökumenerat haben in den vergangenen Jahren ein Dokument zum Tauf- und Kirchenverständnis erarbeitet. Rom hat aber letztlich doch Bedenken und das 80-seitige Papier nur als Studiendokument freigegeben. Wie bewerten Sie diese Entscheidung?
Musa: Wir sind in unserem Dialog schon weit gekommen und haben Meilensteine zurückgelegt – so zum Beispiel mit der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre 1999. Und wir gehen dahinter nicht zurück. Katholiken und Protestanten begegnen sich nicht mehr mit der alten Bitterkeit. Auch das Dokument zur Taufe ist ein wichtiger Schritt und gibt Hoffnung – gleichwohl wir uns über dessen Stellenwert uneins sind.
Frage: Für 2021 war eigentlich eine Erklärung zum 500. Jahrestag der Exkommunikation Luthers geplant. Wegen der Pandemie wurden die Treffen jedoch abgesagt. Wie ist da der Stand der Dinge?
Musa: Nun, da die Pandemie sich ihrem Ende zuneigt, wird es zügig weitergehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Gespräche über dieses Dokument bald wieder aufnehmen werden.
Frage: Ökumene bleibt ein drängendes Thema – nicht nur mit Rom. Vor fünf Jahren haben der LWB und die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen sich gegenseitig zugesagt, künftig stärker zusammenarbeiten zu wollen. Wie geht es weiter im Dialog der christlichen Kirchen?
Musa: Wir haben noch nicht alles erreicht, was wir 2017 beschlossen haben, aber wir sind ein gutes Stück weitergekommen. Lutherisch zu sein bedeutet ökumenisch zu sein. Wir verstehen uns immer im Kontext der anderen christlichen Kirchen und nicht exklusiv. Wir brauchen die anderen Kirchen, auch die römisch-katholische. Der Blick auf unsere Zusammenarbeit im diakonischen Bereich zeigt, dass wir uns gemeinsam für Menschen, die etwa von Flucht und Hunger bedroht sind, einsetzen.
Frage: In der katholischen Kirche – vor allem in Deutschland – sind der sexuelle Missbrauch und seine Aufarbeitung aktuell dominierende Themen. Wie gehen die lutherischen Kirchen damit um?
Musa: Das ist natürlich ein Thema. Wir verurteilen sexuellen Missbrauch auf der ganzen Linie und sprechen uns für den Schutz gerade von Kindern und Jugendlichen aus. Aber Missbrauch geschieht auch in evangelischen Kirchen. Nur weil wir nicht darüber sprechen, heißt es nicht, dass das Problem nicht existiert. Das ist der Unterschied zur katholischen Kirche. Dort wird offen darüber geredet, und deswegen melden sich immer mehr Menschen, die missbraucht wurden. Das Schweigen ist gebrochen. Das ist eine Lehre für uns und alle anderen Kirchen. Auch die evangelischen Kirchen dürfen Vertuschung nicht akzeptieren. Die Krise der katholischen Kirche kann eine Chance sein, uns selbst kritisch zu hinterfragen. Studien zum Missbrauch stehen bei uns noch weitestgehend aus. Und es braucht Orte, an denen sich Opfer melden und wir Missbrauch aufarbeiten können. Dafür will ich mich einsetzen.
Von A. Schmitz (KNA)
Kommentare
Zeitlos5 19.06.2022 10:01
Liebe Klavierspielerin,
die Bischöfe von 1933 haben Hitler zugeschworen,
daß sie sich aus Regierungsangelegenheiten heraushalten!
Dieser "Maulkorb" eröffnete Hitler den Weg in den 2.Weltkrieg.
Dieser Staatsvertrag gilt heute noch.
Die Kirche dürfte demnach zu Krieg und Politik nichts sagen.
Es gelten nur die Gesetze des Bundestages.
Die Frauen sind nach dem Grundgesetz gleichgestellt.
Die Kirche darf allerdings für ihren Bereich eigene Gesetze beschließen - auch wenn sie mittelalterlich anmuten.
Die kirchliche Fastenzeit ist im Mittelalter entstanden,
weil es regelmäßig im Winter zu Hungernöten kam - bis im 7-jährigen Krieg die Kartoffel eingeführt wurde.
Die Keuschheit wurde ebenfalls hochgelobt, weil die ledigen Kinder vom Fürsten bzw. des Steuerzahlers erhalten werden mußten ....(als ob das bäuerliche Brautjahr nicht ausgereicht hätte!)
Siehe die Filme mit Pater Brown - mit Heinz Rühmann.
Zeitlos
die Bischöfe von 1933 haben Hitler zugeschworen,
daß sie sich aus Regierungsangelegenheiten heraushalten!
Dieser "Maulkorb" eröffnete Hitler den Weg in den 2.Weltkrieg.
Dieser Staatsvertrag gilt heute noch.
Die Kirche dürfte demnach zu Krieg und Politik nichts sagen.
Es gelten nur die Gesetze des Bundestages.
Die Frauen sind nach dem Grundgesetz gleichgestellt.
Die Kirche darf allerdings für ihren Bereich eigene Gesetze beschließen - auch wenn sie mittelalterlich anmuten.
Die kirchliche Fastenzeit ist im Mittelalter entstanden,
weil es regelmäßig im Winter zu Hungernöten kam - bis im 7-jährigen Krieg die Kartoffel eingeführt wurde.
Die Keuschheit wurde ebenfalls hochgelobt, weil die ledigen Kinder vom Fürsten bzw. des Steuerzahlers erhalten werden mußten ....(als ob das bäuerliche Brautjahr nicht ausgereicht hätte!)
Siehe die Filme mit Pater Brown - mit Heinz Rühmann.
Zeitlos
Klavierspielerin2 19.06.2022 11:24
Wenn du unbedingt in den alten Zeiten graben willst, dann aber KORREKT bei der Wahrheit bleiben ☝️
" Die Kirche"?
Die evangelische Kirche hat Hitler zur Macht verholfen!
2/3 der Deutschen war damals protestantisch!
Dietrich Bonhoeffer hingegen, die rühmliche Ausnahme, gehörte der ' Bekennenden Kirche' an und hat in einem seiner wichtigsten Werke, " Nachfolge" mit der damaligen evangelischen Kirche hart abgerechnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nachfolge_(Bonhoeffer)
( P.S.: In der ev. Kirche werden Bischöfe demokratisch gewählt.
Damals musste man Parteimitglied der nsdap sein, um eine Arbeitsstelle als ev. Pastor/ bzw. ev. Bischof inne zu haben.)
" Die Kirche"?
Die evangelische Kirche hat Hitler zur Macht verholfen!
2/3 der Deutschen war damals protestantisch!
Dietrich Bonhoeffer hingegen, die rühmliche Ausnahme, gehörte der ' Bekennenden Kirche' an und hat in einem seiner wichtigsten Werke, " Nachfolge" mit der damaligen evangelischen Kirche hart abgerechnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nachfolge_(Bonhoeffer)
( P.S.: In der ev. Kirche werden Bischöfe demokratisch gewählt.
Damals musste man Parteimitglied der nsdap sein, um eine Arbeitsstelle als ev. Pastor/ bzw. ev. Bischof inne zu haben.)
Klavierspielerin2 19.06.2022 11:29
( P.P.S., wen' s interessiert: RK- Bischöfe werden nicht demokratisch gewählt, werden vom Papst ernannt und nur ihm- hier auf Erden- verpflichtet).
(Nutzer gelöscht) 19.06.2022 12:38
💝☀
@ Klavierspielerin2
Du hast noch zwei weitere, Ev. Theologen nicht erwähnt bzw. vergessen; welche Widerstand gegen die Nationalsozialisten wagten und zur "Bekennenden Kirche" gehörten.
Karl Barth
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Karl_Barth
Martin Niemöller
https://g.co/kgs/VBecWS
@ Klavierspielerin2
Du hast noch zwei weitere, Ev. Theologen nicht erwähnt bzw. vergessen; welche Widerstand gegen die Nationalsozialisten wagten und zur "Bekennenden Kirche" gehörten.
Karl Barth
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Karl_Barth
Martin Niemöller
https://g.co/kgs/VBecWS
(Nutzer gelöscht) 19.06.2022 12:43
💝☀
@ Zeitlos5
@ Zeitlos5
janinaj 19.06.2022 13:49
Die Barmer Erklärung war wegweisend - soviel zu dem Vorwurf von vor einigen Wochen, die Evangelischen würden die wichtigsten Bekenntnisschriften nicht kennen ... Hier hat die Ev. Kirche eindeutig zur pol. Lage Stellung bezogen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Barmer_Theologische_Erkl%C3%A4rung
Und die kath. Kirche hatte sich eben durch das Reichskonkordat zu Hitlers Zeiten dann ihre Rechte sichern wollen, also einen Pakt geschlossen. Nur zu sagen, dass die Evangelischen Hitler gewählt haben, das ist mal wieder sehr einseitig. Die kath. Zentrumspartei hat ja auch kein pol. Gegengewicht gebildet - sie war zu schwach.
Zitat aus Wikipedia: #Folgen des Konkordats
Durch den Konkordatsabschluss mit dem Heiligen Stuhl war es den Nationalsozialisten gelungen, viele ihrer Kritiker aus dem politischen Katholizismus vorläufig ruhigzustellen und das verbreitete Misstrauen von Teilen der katholischen Bevölkerung gegen den von ihnen als unchristlich und kirchenfeindlich angesehenen Nationalsozialismus abzuschwächen.[10] Gleichzeitig war es dem Heiligen Stuhl gelungen, die noch junge staatliche Souveränität des Vatikans durch internationale Anerkennung auf Staatsebene zu stärken und die Forderungen der Kurie, die von den Regierungen der Weimarer Republik stets zurückgewiesen worden waren, durchzusetzen.#
So kann man sagen, dass mittels eines Vertrages kath. Sonderrechte gesichert wurden.
Keine Seite kann ihre Hände in Unschuld waschen. Hoffen wir, dass uns solche Zeiten nicht bald bevorstehen.
Und was den Luth. Weltbund betrifft: Der wird längst nicht von allen ev. Christen positiv gesehen.
Was mich irritiert: Warum muss ausgerechnet jemand, der in einer Freikirche war, immer und immer wieder auf sog. Ev. herumhacken, zumal man jetzt scheinbar "wieder glücklich" in der Kath. Kirche ist.
Ich habe es ja nicht geglaubt. Eine Freundin die viel mit Menschen arbeitet und daher auch viel mitbekommt, hat gesagt, dass Konvertiten sich immer besonders beweisen müssen. Wenn ich solche Blogs wie diesen hier lese, dann muss ich mich immer wieder an diese Aussage erinnern. Scheint was Wahres dran zu sein.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Barmer_Theologische_Erkl%C3%A4rung
Und die kath. Kirche hatte sich eben durch das Reichskonkordat zu Hitlers Zeiten dann ihre Rechte sichern wollen, also einen Pakt geschlossen. Nur zu sagen, dass die Evangelischen Hitler gewählt haben, das ist mal wieder sehr einseitig. Die kath. Zentrumspartei hat ja auch kein pol. Gegengewicht gebildet - sie war zu schwach.
Zitat aus Wikipedia: #Folgen des Konkordats
Durch den Konkordatsabschluss mit dem Heiligen Stuhl war es den Nationalsozialisten gelungen, viele ihrer Kritiker aus dem politischen Katholizismus vorläufig ruhigzustellen und das verbreitete Misstrauen von Teilen der katholischen Bevölkerung gegen den von ihnen als unchristlich und kirchenfeindlich angesehenen Nationalsozialismus abzuschwächen.[10] Gleichzeitig war es dem Heiligen Stuhl gelungen, die noch junge staatliche Souveränität des Vatikans durch internationale Anerkennung auf Staatsebene zu stärken und die Forderungen der Kurie, die von den Regierungen der Weimarer Republik stets zurückgewiesen worden waren, durchzusetzen.#
So kann man sagen, dass mittels eines Vertrages kath. Sonderrechte gesichert wurden.
Keine Seite kann ihre Hände in Unschuld waschen. Hoffen wir, dass uns solche Zeiten nicht bald bevorstehen.
Und was den Luth. Weltbund betrifft: Der wird längst nicht von allen ev. Christen positiv gesehen.
Was mich irritiert: Warum muss ausgerechnet jemand, der in einer Freikirche war, immer und immer wieder auf sog. Ev. herumhacken, zumal man jetzt scheinbar "wieder glücklich" in der Kath. Kirche ist.
Ich habe es ja nicht geglaubt. Eine Freundin die viel mit Menschen arbeitet und daher auch viel mitbekommt, hat gesagt, dass Konvertiten sich immer besonders beweisen müssen. Wenn ich solche Blogs wie diesen hier lese, dann muss ich mich immer wieder an diese Aussage erinnern. Scheint was Wahres dran zu sein.
hansfeuerstein 19.06.2022 13:49
Mir hat ein älterer Herr einmal gesagt, so sehr wie man es heute geschafft hat das Christliche aus dem Alltagsleben zu verbannen, haben es nicht einmal die Nazis geschafft..... Es ist über
die Jahrzehnte gelungen, den christlichen Glauben ideologisch derart zu desavuieren, dass
die Menschen den christlichen Glauben meiden, auf deren Früchte sie "noch" gut leben.
die Jahrzehnte gelungen, den christlichen Glauben ideologisch derart zu desavuieren, dass
die Menschen den christlichen Glauben meiden, auf deren Früchte sie "noch" gut leben.
hansfeuerstein 19.06.2022 13:53
Immerhin hier, eine Info zur tatsächlichen Lage:
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article150909012/Mit-der-SS-gegen-die-militanten-Orden-des-Papstes.html
Was das für katholische Einrichtungen bedeutete, stellte zehn Monate später ein Geheimbefehl des Sicherheitsdienstes der SS klar: „Die Orden sind der militante Arm der katholischen Kirche. Sie müssen daher von ihren Einflussgebieten zurückgedrängt, eingeengt und schließlich vernichtet werden.“ Dafür griff die NS-Führung zu brutalen Maßnahmen: Hausdurchsuchungen, Verhöre, aber auch Devisen- und Sittlichkeitsprozesse sollten das christliche Ordensleben zerstören.
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article150909012/Mit-der-SS-gegen-die-militanten-Orden-des-Papstes.html
Was das für katholische Einrichtungen bedeutete, stellte zehn Monate später ein Geheimbefehl des Sicherheitsdienstes der SS klar: „Die Orden sind der militante Arm der katholischen Kirche. Sie müssen daher von ihren Einflussgebieten zurückgedrängt, eingeengt und schließlich vernichtet werden.“ Dafür griff die NS-Führung zu brutalen Maßnahmen: Hausdurchsuchungen, Verhöre, aber auch Devisen- und Sittlichkeitsprozesse sollten das christliche Ordensleben zerstören.
hansfeuerstein 19.06.2022 13:58
Die Kirche versuchte seinerseits durch augezwungene Reichskonkordat ihre Gläubigen vor der äussersten Verfolgung zu schützen, was ld. nur teilweise gelang. Viele wurden inhaftiert oder ermordet. Der Widerstand des 20.Juli war so auch fast ausschliesslich durch christliche Gläubige versucht worden.
Klavierspielerin2 19.06.2022 15:09
@janinaj, ich bin keine Konvertitin! Weder ist deine Fernanalyse zu meinem Werdegang als Christin korrekt, noch deine 'Einbildung', ich Hacke auf sog. Evs rum!
Ich habe aber etwas gegen das Verdrehen von Tatsachen, ob aus Unkenntnis, oder böser Absicht!
Zum Blogthema zurück:
Ich finde die Aussagen von Erzbischof Musa vernünftig, bis heute hatte ich noch nicht von diesem Mann gehört.
Ich habe aber etwas gegen das Verdrehen von Tatsachen, ob aus Unkenntnis, oder böser Absicht!
Zum Blogthema zurück:
Ich finde die Aussagen von Erzbischof Musa vernünftig, bis heute hatte ich noch nicht von diesem Mann gehört.
Klavierspielerin2 19.06.2022 18:27
GEMEINSAME ERKLÄRUNG ZUR TAUFE KRITISCH BEWERTET
Katholisch-lutherisches Dialogpapier stößt auf Vorbehalte im Vatikan
VATIKANSTADT ‐ Als sich Katholiken und Lutheraner 1999 auf eine gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre einigten, war das eine ökumenische Sensation – gut 20 Jahre später bleibt die Einigung aus: Ein Dokument zur Taufe ist in Rom vorerst durchgefallen.
Der jüngste Dialogschritt zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund stößt im Vatikan auf Vorbehalte. Aus dem Vorwort des Dialogberichts "Baptism and Growth in Communion", der Ende vergangener Woche veröffentlicht wurde, geht hervor, dass das bereits 2019 von einer ökumenischen Kommission fertiggestellte Dialogdokument zum Tauf- und Kirchenverständnis zwar von der lutherischen Seite angenommen wurde, auf katholischer Seite dagegen durch den Päpstlichen Einheitsrat und die Glaubenskongregation "kritisch bewertet" wurde. "Dabei hat die katholische Seite ernsthafte Bedenken geäußert, die sich vor allem auf verschiedene ekklesiologische Voraussetzungen und Konsequenzen sowie auf Unklarheiten und Missverständnisse in der gewählten Terminologie beziehen", heißt es in dem bislang nur in englischer Sprache verfügbaren Dokument.
Im Vorwort betonten die beiden Unterzeichner, der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Martin Junge, und der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, dass ihre Organisationen nach Lösungen suchten. Dennoch könne das Dokument von katholischer Seite vorerst nur als "offenes Studiendokument" angesehen werden, das für eine Annahme noch nicht bereit sei. Eine Publikation sei daher nur zusammen mit dem einschränkenden Vorwort möglich. Am ökumenischen Dialog wolle man aber weiterhin festhalten, insbesondere mit Blick auf den 500. Jahrestag des Augsburger Reichstags, der im Jahr 1530 mit der "Confessio Augustana" die evangelische Lehre maßgeblich geprägt hatte.
Streit um den Leib Christi
Welche Vorbehalte gegen das 80-seitige Dokument herrschen, in dem eine ökumenische Theologie der Taufe und ihre Bedeutung für die Einheit der Kirche ausgearbeitet wird, wird nicht näher ausgeführt. Auf seiner Webseite hat der Einheitsrat jedoch einen Kommentar des emeritierten Würzburger Fundamentaltheologen Wolfgang Klausnitzer zu dem Dokument veröffentlicht. Klausnitzer bemängelt vor allem die These, dass nicht nur jeder einzelne Getaufte, sondern auch kirchliche Gemeinschaften Teil des Leibes Christi seien. Menschen würden jedoch durch die Taufe nicht "in eine alle getrennten christlichen Kirchen umfassende (himmlische, transzendente, außerempirische o. ä.) Wirklichkeit eingegliedert", sondern in eine "ganz konkrete, sichtbare Kirche, die sich durch 'äußere' Zeichen und Strukturen definiert". Laut Klausnitzer ist die These des Dokuments weder aus den lutherischen Bekenntnisschriften oder den lehramtlichen Aussagen der Katholischen Kirche ableitbar noch theologisch plausibel. "Ein Überspringen der existierenden Kirchentrennung" durch eine "Flucht von der sichtbaren zur unsichtbaren Kirche" habe der evangelische Theologe Karl Barth als den Versuch erklärt, "den Skandal bzw. die 'Sünde' der Vielheit der faktischen Kirchen (und der Kirchenspaltung) wegerklären und sie damit kaschieren zu wollen", so Klausnitzer weiter.
Die römisch-katholische Kirche und der lutherische Weltbund befinden sich seit Jahrzehnten in einem Dialog zur Förderung der Kircheneinheit. Seit 1967 wurden elf gemeinsame Papier veröffentlicht. Ein erster Höhepunkt war 1999 die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre in Augsburg. 2013 hatte die lutherisch-römisch-katholische Einheitskommission ein gemeinsames Papier mit dem Titel "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" vorgelegt. Mit dem Dokument über die Taufe sollte die Kommission, die ihre Arbeit 2019 abgeschlossen hat, einen weiteren Meilenstein im ökumenischen Dialog setzen. (fxn)
Katholisch-lutherisches Dialogpapier stößt auf Vorbehalte im Vatikan
VATIKANSTADT ‐ Als sich Katholiken und Lutheraner 1999 auf eine gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre einigten, war das eine ökumenische Sensation – gut 20 Jahre später bleibt die Einigung aus: Ein Dokument zur Taufe ist in Rom vorerst durchgefallen.
Der jüngste Dialogschritt zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund stößt im Vatikan auf Vorbehalte. Aus dem Vorwort des Dialogberichts "Baptism and Growth in Communion", der Ende vergangener Woche veröffentlicht wurde, geht hervor, dass das bereits 2019 von einer ökumenischen Kommission fertiggestellte Dialogdokument zum Tauf- und Kirchenverständnis zwar von der lutherischen Seite angenommen wurde, auf katholischer Seite dagegen durch den Päpstlichen Einheitsrat und die Glaubenskongregation "kritisch bewertet" wurde. "Dabei hat die katholische Seite ernsthafte Bedenken geäußert, die sich vor allem auf verschiedene ekklesiologische Voraussetzungen und Konsequenzen sowie auf Unklarheiten und Missverständnisse in der gewählten Terminologie beziehen", heißt es in dem bislang nur in englischer Sprache verfügbaren Dokument.
Im Vorwort betonten die beiden Unterzeichner, der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Martin Junge, und der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, dass ihre Organisationen nach Lösungen suchten. Dennoch könne das Dokument von katholischer Seite vorerst nur als "offenes Studiendokument" angesehen werden, das für eine Annahme noch nicht bereit sei. Eine Publikation sei daher nur zusammen mit dem einschränkenden Vorwort möglich. Am ökumenischen Dialog wolle man aber weiterhin festhalten, insbesondere mit Blick auf den 500. Jahrestag des Augsburger Reichstags, der im Jahr 1530 mit der "Confessio Augustana" die evangelische Lehre maßgeblich geprägt hatte.
Streit um den Leib Christi
Welche Vorbehalte gegen das 80-seitige Dokument herrschen, in dem eine ökumenische Theologie der Taufe und ihre Bedeutung für die Einheit der Kirche ausgearbeitet wird, wird nicht näher ausgeführt. Auf seiner Webseite hat der Einheitsrat jedoch einen Kommentar des emeritierten Würzburger Fundamentaltheologen Wolfgang Klausnitzer zu dem Dokument veröffentlicht. Klausnitzer bemängelt vor allem die These, dass nicht nur jeder einzelne Getaufte, sondern auch kirchliche Gemeinschaften Teil des Leibes Christi seien. Menschen würden jedoch durch die Taufe nicht "in eine alle getrennten christlichen Kirchen umfassende (himmlische, transzendente, außerempirische o. ä.) Wirklichkeit eingegliedert", sondern in eine "ganz konkrete, sichtbare Kirche, die sich durch 'äußere' Zeichen und Strukturen definiert". Laut Klausnitzer ist die These des Dokuments weder aus den lutherischen Bekenntnisschriften oder den lehramtlichen Aussagen der Katholischen Kirche ableitbar noch theologisch plausibel. "Ein Überspringen der existierenden Kirchentrennung" durch eine "Flucht von der sichtbaren zur unsichtbaren Kirche" habe der evangelische Theologe Karl Barth als den Versuch erklärt, "den Skandal bzw. die 'Sünde' der Vielheit der faktischen Kirchen (und der Kirchenspaltung) wegerklären und sie damit kaschieren zu wollen", so Klausnitzer weiter.
Die römisch-katholische Kirche und der lutherische Weltbund befinden sich seit Jahrzehnten in einem Dialog zur Förderung der Kircheneinheit. Seit 1967 wurden elf gemeinsame Papier veröffentlicht. Ein erster Höhepunkt war 1999 die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre in Augsburg. 2013 hatte die lutherisch-römisch-katholische Einheitskommission ein gemeinsames Papier mit dem Titel "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" vorgelegt. Mit dem Dokument über die Taufe sollte die Kommission, die ihre Arbeit 2019 abgeschlossen hat, einen weiteren Meilenstein im ökumenischen Dialog setzen. (fxn)
Dein ganzes Thema und der Inhalt deiner Beschreibung ist ein "heißes Eisen" *