weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

Thea, Lia - und der Verehrer

Thea, Lia - und der Verehrer
Die beiden Schwestern Lia (82) und Thea (92) sind im Leben und in der Liebe zuhause. Das Leben leben sie auf ihre eigene Art und Weise, die auch zu wunderlichen Ansichten führt. Das ist manchmal eine echte Herausforderung. Das wurde mir aufs Neue klar, als ich sie besuchte, um ein Regal an der Wand zu befestigen. Mit der Bohrmaschine und einem kleinen Vorrat an Werkzeug kam ich zu ihnen und legte los. Als ich fertig war, setzte ich mich mit Kaffeedurst zu ihnen an den Tisch.

Bluehorse: Na, da habt ihr ja einen tollen Blumenstrauß. Blumen sind das Lächeln der Erde.
Lia: Wir lieben Blumen.
Bluehorse: Das kann man nicht übersehen.

Thea: Du hast uns noch nie Blumen mitgebracht.
Bluehorse: Höre ich da einen Vorwurf?
Thea: Nein, ich habe das nur mal festgestellt. Blumen als Mitbringsel zeigen auf schöne Art die Wertschätzung.
Bluehorse: Ja, ok. Ich habe eben nur mein Werkzeug mitgebracht. Und wer hat hier mit Blumen seine Wertschätzung wem gegenüber ausgedrückt?

Thea: Du wirst es nicht glauben. Es war ein britischer Gentleman.
Lia: Du weißt, was damit gemeint ist?
Bluehorse: Na ja, ein britischer Gentleman ist im Typ ein Pferdeliebhaber, der sich für Rugby interessiert, einen gebrochenen Knochen im Leib hat und wahrscheinlich einen Brief an die Times in der Tasche.

Lia: Nein, so einen meinen wir nicht.
Thea: Ein britischer Gentleman ist ein Herr mit vorzüglichen Manieren, der weiß, wie man Frauen behandelt.

Bluehorse: Willst Du damit sagen, dass ich nicht weiß, wie man Frauen behandelt?

Thea: Nein. Aber mir hat dieser Gentleman besonders gut gefallen. Er hat so eine ausgesuchte Höflichkeit und eine Liebenswürdigkeit, die ich bisher selten erlebte.

Lia kicherte und meinte: Er ist ein Verehrer von Thea. Er hat ihr viele Komplimente gemacht. Er findet, dass sie eine besonders würdevolle und weise Person ist, die man nur verehren kann.

Bluehorse: Aha. Und wie hat er Thea kennengelernt?

Lia: Er ist ein Handwerker aus England. Eigentlich studiert er hier. Aber er bessert sich seine Finanzen auf, indem er nebenbei als Stromableser für das Elektrizitätswerk die Leute besucht.

Bluehorse: Mein Stromableser hat mir nie etwas mitgebracht.

Lia: Oooh, Du Armer. Du bist eben keine Dame.

Bluehorse: Da stimme ich Dir zu. Aber auch wenn ich eine Dame wäre, möchte ich nicht verehrt werden.

Thea: Warum nicht? Verehrung ist doch normal. Viele Menschen werden verehrt.

Bluehorse: Vielleicht bin ich etwas komisch. Anerkennung und Respekt finde ich für mich wichtig – Verehrung nicht. Ich meine, dass Verehrung nur Gott zusteht.

Lia: Aber wenn Du oft etwas besonders Gutes getan hast, dann ist es doch normal, dass man von Menschen verehrt wird.

Bluehorse: Mir reicht ein Dankeschön, ein Kaffee und manchmal ein leckeres Stück Erdbeerkuchen.

Thea: Lia, das war ein Signal.
Lia: Jaaaa, ich habe verstanden. Erdbeerkuchen steht schon im Kühlschrank bereit. Einen Moment bitte. Kaffee kommt auch gleich.

Thea: Verehrst Du denn niemanden?

Bluehorse: Doch, sicher. Ich verehre Jesus Christus.

Lia: Und wie machst Du das? Kaufst Du für Jesus Blumen?

Bluehorse: Nein, ich lebe so, dass Menschen merken, dass Gott sie liebt.

Thea: Aber man kann doch beides. Also Gott lieben und einen besonderen Menschen verehren.

Bluehorse: Es kommt auf den Unterschied an.
„Und ihr sollt dagegen wiederum sehen, was für ein Unterschied sei zwischen dem Gerechten und Gottlosen und zwischen dem, der Gott dienet, und dem, der ihm nicht dienet.“ Maleachi 3, 18.

Einen Menschen und Gott zu verehren, das wäre für mich so, als ob ich zu einer Frau sagen würde: „Ich liebe Dich“ und schenke ihrer Nachbarin Blumen.

Lia: Du bist schon manchmal merkwürdig, Bluilein.

Bluehorse: Ja, wenn sich Christen so verhalten, dass ihre Einstellung bemerkt wird und auch noch positiv auffällt, ist es doch gut. Das ist mindestens so gut wie eine gute Predigt.

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
vertrauen2015 15.05.2022 16:49
@bluehorse
das ist eine wirklich ins Herz gehende Predigt 👍 Ja nur JESUS und dem VATER gilt unsere Verehrung
 
Herbstprince 15.05.2022 19:37
Grandios, wie das Problem der Verehrung von Menschen, seien sie verstorben oder werden sie unter Lebenden besonders verehrt, mit der Geschichte angegangen wird.
Ja, Gott und Jesus stehen an erster Stelle, nach dem Prinzip, Du sollst keine andere Götter neben mir haben.
Das Beispiel zu einer oder gar zu seiner eigenen Frau "Ich liebe Dich zu sagen" und einer anderen  Blumen zu schenken ( ich könnte noch steigern mit ihr besonders viel Zeit zu verbringen ), bringt die Problematik auf den Punkt.  
Die Verehrung von Heiligen, denen man nach einer mehr oder weniger langen  Prozedur und Wundernachweis den Status der Heiligkeit zuspricht, widerspricht absolut dem Beispiel von Jesus, der sich als Diener präsentiert hat. Der Größte aber unter Euch soll Euer Diener sein Mt. 23,11.
Aber auch die Verehrung unter Lebenden mit Titeln, wie "Eure Heiligkeit" oder die außergewöhnliche Verehrung irgendwelcher weltlichen Sportgrößen und Showgrößen  kann zum Götzendienst werden.    
 
Schneeball 15.05.2022 19:50
Die Geschichte ist "köstlich".
Ich habe sie jetzt mal ganz ohne den "religionskritischen"
Hintergrund gelesen.
Nur die Thematik : Mann/Frau
Denn nicht selten sind die Ver-ehrungsansprüche von
Partnern - egal welches Geschlecht - beziehungserstickend.
---
Man kann sogar einen Umkehrschluß aufstellen :
Egal ob Briefmarken,Gartenzwerge,Sport - Hobbys
welcher Art : Wenn es in meinem Leben etwas gibt,
das mich elementar erfüllt - ist es ein Hinweis,daß
Gott mir nicht genug ist.
Denn ER erfüllt total - und gibt das Andere gerne
dazu !
So ist die richtige Reihenfolge ! Und die wirklich
beglückende !
 
(Nutzer gelöscht) 15.05.2022 21:09
ich denke gerade nach über, jemanden ehren und jemanden verehren...........🤔
 
Bluehorse 15.05.2022 21:27
ist

mir fällt eine alte Dame ein. Sie verehrte ihren bereits verstorbenen Mann. So drückte sie es auch aus. Ihre Einstellung führte zu einem Verhalten, bei dem sie teilweise blind zu sein schien für die Bedürfnisse von Familienangehörigen. 
 
(Nutzer gelöscht) 15.05.2022 21:47
die Eltern ehren @Bluehorse

Salomon ehrte seine Mutter sehr, er stellte neben seinem Thron einen Thron für sie auf, als er König war

der Ehemann ehrt seine Frau, in dem er ihr die 1. Position unter den Menschen einräumt, und sie ihm, die Nummer Eins im Leben, dann die Kinder, dann der Rest der Familie, dann die Gemeinde............

die tüchtige Ehefrau in den Sprüchen wird von ihren Söhnen und von ihrem Mann geehrt........

jemanden ehren, jemanden bewundern für das, was er ist und kann, 
Heidi Backer 
Joyce Mayer
Bill Willson
Mutter Teresa
alle die ihr Leben Jesus geben und so viel für andere machen

das sind so meine Gedanken dazu, ich will nicht werten, 

der eine achte den anderen höher als sich selbst............, 

wir brauchen das doch alle, Anerkennung, Lob, Ehre auch, natürlich ist die Ehre von Gott ganz was anderes, 
ich hatte nicht gewußt, dass man die suchen kann und bekommen kann, hatte schon häufiger auch ein schönes "Geflüster" im Gemüt, bestimmt vom Heiligen Geist, das war so schön, dass ich es nicht glauben konnte, 
später hab ich dann erfahren von anderen Geschwistern, dass das nachgerade ein Markenzeichen des Heiligen Geistes sein kann, das diese Impulse so schön sind, das man das kaum glaubt, auf jeden Fall so, dass man sich das nicht selbst ausdenkt, 
das ist Ehre von Gott

so liebevoll und herzlich
 
(Nutzer gelöscht) 15.05.2022 21:58
also mir wäre das auch unangenehm von einem Menschen verehrt zu werden, wüßte auch gar nicht wofür...............

die Österreicher fallen mir da ein, Küss die Hand Madam, oder, meine Verehrung und sie tippen sich an den Hut oder so........... 

aber ich weiß schon @Bluehorse, hier gehts um was anderes
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren