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Offenbarung 14-16

Offenbarung 14-16
KAPITEL 14
V. 1: Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn.

Was wir hier sehen ist ein auffallender Gegensatz zu dem, was wir gerade in Kapitel 13 gelesen haben. Dort sahen wir, dass der Antichrist Menschen die Wahl anbot, ihn öffentlich (Zeichen auf der Stirn) oder heimlich (Zeichen auf der Hand) anzuerkennen.

Aber hier sehen wir, dass der Herr seinen Jüngern keine solche Wahl anbietet. Jeder Jünger Jesu muss ihn öffentlich bekennen. Das Zeichen MUSS allein auf ihrer Stirn sein.

Wir sind nicht berufen, heimliche Nachfolger Christi zu sein. Jesus sagte: „Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater … Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem abtrünnigen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln" (Mt 10,32-33; Mk 8,38).

Wenn du in einem Büro arbeitest, sollte das Zeichen des Herrn auf deiner Stirn sein. Mit anderen Worten, jeder in deinem Büro sollte wissen, dass du ein Jünger des Herrn Jesus Christus bist. So etwas wie ein verborgenes Zeichen auf deiner Hand, von dem niemand an deinem Arbeitsplatz etwas weiß, gibt es nicht. Ein echter Nachfolger Jesu Christi wird das Kennzeichen auf seiner Stirn haben. Seine Kollegen kennen ihn als Jünger Christi!

Es ist eine Schande, dass sich viele „Gläubige" schämen, als Nachfolger Jesu Christi bekannt zu sein. Ich habe gesehen, wie Nicht-Christen öffentlich religiöse Zeichen auf ihrer Stirn tragen - sie tun ohne Scham ihre Religion kund! Aber Christen schämen sich so oft, andere wissen zu lassen, wem sie nachfolgen - vielleicht weil sie Angst haben, dass dadurch ihre Chancen auf Beförderung im Betrieb beeinträchtigt werden. Solche Christen sind Personen, die Kompromisse machen und irdische Ehre lieben - sie sind keine mutigen Zeugen Jesu Christi. Sie werden sicherlich nicht zu denen gehören, die mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen, denn diese 144.000 sind Jünger, die sich nicht schämen, mutig zu bekennen, dass sie Jesus Christus folgen. Sie gehen inmitten ihrer Angehörigen oder an ihrem Arbeitsplatz oder in ihrer Nachbarschaft keine Kompromisse ein. Jedes Mal, wenn du einen Nicht-Christen seine religiösen Symbole auf seiner Stirn tragen siehst, soll es für dich eine Herausforderung sein. Wenn er sich nicht schämt, damit kundzutun, dass er seinen Gott anbetetet, warum solltest du dich schämen, kundzutun, dass du Jesus Christus anbetest?

Die 144.000 sind hier nicht dieselben, die wir vorher in Kapitel 7 gesehen haben. Jene kamen allein aus den Stämmen Israels - und die Stämme Israels folgen gewiss nicht dem Lamm, noch glauben sie, dass Jesus Christus der Messias ist. Das ist eine völlig andere Gruppe. Das sind diejenigen, die in Offenbarung 2 und 3 „Überwinder" genannt werden.

Im Alten Testament repräsentierte ein Name den Charakter einer Person. Somit weist „der Name des Lammes und des Vaters" auf den Stirnen dieser 144.000 darauf hin, dass ihr Leben die Natur des Lammes und des Vaters widerspiegelte.

Es ist daher gut, dass wir uns diese Frage stellen: Reflektieren wir in unserer Einstellung zu anderen, die uns gegenüber böse sind, die Natur des Lammes, das seinen Mund nicht auftat, als es geschoren wurde, das still war, als es geschlachtet wurde, und das seine Sache seinem Vater anheimstellte, als es ungerecht behandelt und seiner Rechte und seines Rufes beraubt wurde? Spiegeln wir die Natur unseres Vaters wider, der mit Sündern geduldig ist und reuige Rückfällige willkommen heißt? (Lk 15,11-24).

Einige mögen die Frage stellen: „Willst du damit sagen, dass nur eine solche kleine Anzahl von Menschen Überwinder sind?" Aber wie viele Christen hast du in deinem Leben gesehen, die niemals ihre Beherrschung verloren und die gelernt haben, unter Provokation ruhig zu bleiben? Das ist sicherlich eine kleine Anzahl.

Die Natur, die diese 144.000 auf Erden in ihrem Inneren erworben hatten, beginnt nun durch ihre Persönlichkeit auf ihrem Angesicht zu scheinen - „die Natur des Vaters". Gottes Wunsch für einen jeden von uns ist es, dass wir zur Reife heranwachsen und zu anderen Menschen so sind, wie er es war. Mit diesem Ziel im Blick bildet er uns aus.

Wenn wir das christliche Leben beginnen, sind wir alle Babys. Wenn wir heranwachsen, werden wir schrittweise wie junge Männer werden. Und wenn wir weiter wachsen, werden wir wie Väter werden (1Joh 2,12-14) - Väter, die sich selbst verleugnen, um anderen zu dienen, Väter, die den Wunsch haben, andere zur Reife zu führen.

Das sollte unsere Leidenschaft sein - dass die Natur des Lammes und des Vaters so völlig unsere Natur wird, dass sie sich durch unsere Persönlichkeit widerspiegelt.

V. 2-3: Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme eines großen Wassers und wie die Stimme eines großen Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Gestalten und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.

Der Berg Zion ist ein anderer Name für das himmlische Jerusalem. Offenbarung 3,12 sagt uns, wer diejenigen sind, die den Namen des himmlischen Jerusalems erhalten werden: „Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes", sagt der Herr, „und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes (den Namen des „Vaters"zwinkerndes Smiley und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen (den Namen „des Lammes"zwinkerndes Smiley. Beachte dies - der Name des Vaters und der Name des Lammes und der Name des neuen Jerusalems. Das ist genau das, was wir in Offenbarung 14 lesen - die 144.000 stehen auf dem Berg Zion (dem himmlischen Jerusalem) und haben seinen Namen und den Namen des Vaters auf ihrer Stirn. Wenn wir die Schrift mit der Schrift vergleichen, wird alles klar.

Das sind die Überwinder und das ist die Braut Christi. Sie gehören zum Himmel, sogar während sie auf der Erde leben.

Diese Überwinder singen ein neues Lied vor dem Thron, das niemand lernen kann außer denen, die von der Erde erkauft wurden. Warum konnte sonst niemand dieses Lied lernen? War es deshalb, weil die anderen nicht musikalisch genug waren? Nein. Es hat alles damit zu tun, dass sie himmlisch gesinnt waren! Es gibt im Lager des Teufels viele, die musikalisch sind.

Die Musik des Himmels ist voller Lobpreis, Anbetung und Freude - ekstatische Freude in der Gegenwart des Vaters. Aber diese 144.000, die auf dem Berg Zion standen, lernten diesen Lobpreis während sie auf der Erde waren. Anders als andere Menschen hatten sie mit allem Murren, Klagen, mit jeder Kritik, Verleumdung, mit Richten und Lästern abgeschlossen. Stattdessen lernten sie, für alles und für alle zu danken und Gott allezeit zu loben und anzubeten.

Das neue Lied lautet: „Du bist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob" (Offb 5,12). Es ist ein Lied, das keinen Geruch von Klagen oder Murren in sich hat. Wie viele von uns haben dieses Lied gelernt? Gott gibt uns allen auf Erden eine Lebenszeit, um dieses Lied des Himmels zu lernen, dieses Lied des Lobpreises und der Danksagung. Wie viele gibt es, die gelernt haben, 100%ig frei von Murren und Klagen zu sein?

Die meisten Christen klagen, wenn das Essen nicht gut schmeckt oder wenn jemand etwas für sie zu tun verspricht und es dann nicht tut oder wenn jemand ihre Rechte wegnimmt oder wenn jemand ihnen oder ihren Kindern etwas Böses antut oder vielleicht wenn jemand schlecht über sie oder ihre Familienmitglieder redet. Welch eine Menge an Gelegenheiten haben wir in all diesen Umständen, Jesus nachzufolgen, das Kreuz auf uns zu nehmen und unseren Rechten, unserer Ehre und unserem Ruf zu sterben.

Diese 144.000 waren die Einzigen, die dem Wort Gottes gehorcht hatten, das lautet: „Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel" (Phil 2,13-14) und „Seid dankbar in allen Dingen" (1Th 5,18).

Das Wort „lernen" in Offenbarung 14,3 deutet auf eine Ausbildung hin. Wir müssen lernen, wie man dieses neue Lied singt. Zunächst ist zu sagen, dass keiner von uns es kennt. Wie kommt es, dass sonst niemand dieses Lied gelernt hatte als diese 144.000? Weil die anderen davon gehört hatten, das Kreuz auf sich zu nehmen, es aber in den Momenten der Versuchung tatsächlich nie auf sich genommen hatten. Wie traurig ist es, wenn jemand schon 20 Jahre lang Christ gewesen ist und noch immer keinen Sieg über Murren, Zorn, Klagen, Verleumdung und Lästern erlangt hat. Die meisten Christen bilden sich ein, dass bei ihnen alles in Ordnung ist, weil sie Christus angenommen haben und somit leben sie in einer Welt der Täuschung.

Es heißt auch, dass sie „von der Erde erkauft wurden". Sie waren das Gegenteil der „Erdenbewohner". Sie waren von der Erde befreit worden. Sie waren nicht mit den Dingen der Erde beschäftigt. Ihr Sinn war auf das, was droben ist, gerichtet, wo Christus zur Rechten des Vaters sitzt. Sie dachten nicht: „Wie kann ich auf Erden so viel Geld wie möglich machen und dennoch in den Himmel kommen, wenn ich sterbe? Wie kann ich so bequem wie möglich leben und dennoch in den Himmel kommen, wenn ich sterbe?" Das ist die Denkweise der Erdenbewohner. Aber diese Menschen dachten: „Wie kann ich in meinem einen, einzigen irdischen Leben den ganzen Willen Gottes erfüllen? Wie kann ich dem Herrn meine Dankbarkeit dafür zeigen, dass er für mich auf Golgatha gestorben ist?" Sie waren nicht die kompromittierende, halbherzige, oberflächliche, weltliche Art von Menschen, die sich heutzutage „Christen" nennen. Sie gehörten einer ganz anderen Gruppe an. Sie waren von der Erde erkauft (befreit) worden. Ihr Sinn war nicht auf irdischen Komfort oder Reichtum oder Ehre ausgerichtet. Ihr Lied war nicht, „Wie würdig sind wir!", sondern vielmehr, „Wie würdig bist du, o Herr". Jene, die sich stets die Frage stellen, „Denken andere Menschen, dass wir würdig sind?", gehören nicht zu dieser Gruppe. Diese Menschen singen das neue Lied und sagen: „Wir sind nicht würdig. Er allein ist würdig." Wie viele Gläubige gibt es, die das gelernt haben? Sehr, sehr wenige. Die Zahl der Dinge, die Gläubige tun, um Ehre und Anerkennung von Menschen zu erhalten, zeigt sehr deutlich, dass sie überhaupt nicht zu dieser Gruppe gehören.

V. 4: Diese sind's, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, …

Das bezieht sich nicht auf physische Jungfräulichkeit oder physische Hurerei. Die hier erwähnten Frauen werden später in Offenbarung 17,5 erwähnt - Babylon, die Mutter der Hurerei und ihre Hurentöchter. Dieser Vers besagt, dass diese 144.000 keine geistliche Hurerei getrieben haben. Sie haben sich als reine Jungfrauen für Christus keusch bewahrt - unbefleckt von geistlichem Ehebruch mit dem Fleisch und der Welt. Geistlicher Ehebruch wird in Jakobus 4,4 erklärt: „Ihr Abtrünnigen [Ehebrecherinnen], wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist?" Diese sind es, die in Augenblicken der Versuchung treu waren, die sich von Weltlichkeit ferngehalten haben. Sie folgten dem Lamm, wohin es ging. Mit anderen Worten, sie nahmen täglich ihr Kreuz auf sich - denn das ist die Art und Weise, wie das Lamm auf Erden gewandelt ist.

Beachte hier einen anderen Ausdruck: „Sie sind aus den Menschen erkauft." Wir sahen, dass sie von der Erde befreit worden waren. Nun sehen wir auch, dass sie auch von Menschen befreit sind - von der Meinung der Menschen. Das Ergebnis ist, das sie Erstlinge für Gott und das Lamm wurden.

Erstlinge sind jene Früchte, die auf einem Baum zuerst reif werden. Diese sind es, die dem Heiligen Geist unverzüglich gehorcht haben und während ihrer irdischen Lebenszeit zur Reife gelangten. Sie haben ihr Leben nicht verschwendet. Sie haben die Gelegenheiten, die Gott ihnen gab, ihr Kreuz auf sich zu nehmen, nicht vergeudet. Sie haben ihre Gelegenheiten, dem Lamm zu folgen, nicht vergeudet. Sie nahmen jede Gelegenheit, die sich ihnen bot, wahr, um das eigene Ich in den Tod zu geben und Jesus zu folgen und der Leitung des Heiligen Geistes zu gehorchen. Das Ergebnis war, dass sie schnell reif wurden. Sie sind die Erstlinge.

In Jakobus 1,18 heißt es, dass Gott „uns nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit neu geboren hat, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe seien".

Nicht jeder reagiert auf die richtige Art und Weise. Aber es wird einige geben, die auf die richtige Art und Weise reagieren und die Erstlinge sein werden. Die Zahl 144.000 ist nicht buchstäblich zu verstehen. Sie steht symbolisch für eine kleine Anzahl von Menschen. Jesus sagte, dass der Weg zum Leben schmal ist und dass nur wenige ihn finden würden.

Es wird eine große Schar, „die niemand zählen konnte", in Gottes Gegenwart sein, die ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen haben, wie wir in Offenbarung 7 sahen. Viele von ihnen werden Babys von Menschen aus allen heidnischen Religionen sein, die vor dem Alter, in dem sie Verständnis hatten, gestorben sind. Millionen von ihnen werden abgetriebene Föten sein, die es im 20. Jahrhundert gab. Die Gerechtigkeit Christi wird ihnen zugerechnet und daher sind sie im Himmel. Aber sie hatten nie die Gelegenheit, Überwinder zu werden. Aber diejenigen, die bewusst den schmalen Weg gewählt haben, der zum Leben führt, sind eine Gruppe, die man zählen KANN. Es sind sehr, sehr wenige. Es sind die, die die Anweisungen in Matthäus 5, 6 und 7 ernst genommen haben und Erstlinge für Gott und das Lamm sind.

V. 5: … und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.

Alle Menschen sind geborene Lügner. Aber diese Menschen haben sich so von dieser normalen menschlichen Gewohnheit gereinigt, dass man am Ende ihres Lebens über sie sagen konnte, dass sich niemals eine Lüge in ihrem Mund fand.

Glaubst du nicht, dass diese Zahl sehr klein sein muss, wenn du die Christen bloß nach dieser einen Qualifikation bewertest? Lügen beginnt mit dem Säuglingsalter. Es entwickelt sich in verschiedene Formen der Täuschung weiter, indem man gegenüber anderen Menschen einen falschen Eindruck vermittelt, übertreibt, Dinge zur Wahrheit hinzufügt oder weglässt, Menschen eine vorgefasste Meinung vermittelt, heuchelt, Statistiken zitiert, die nicht nachgeprüft wurden, etwas vorspiegelt usw. Glaubst du, dass sich alle Christen von all diesen Dingen gereinigt haben? Wie viele Gläubige gibt es, die diese Angelegenheit ernst genommen haben, sodass sie ihr Leben von jeder Lüge reinigen, stets nur die Wahrheit sagen und deren„Ja" immer ein „Ja" und deren „Nein" immer ein „Nein" ist?

Ganz offen gesagt, nachdem ich den Zustand von vielen Christen gesehen habe, bin ich überrascht, dass es überhaupt 144.000 Menschen in der ganzen Menschheit gibt, die sich völlig vom Lügen befreit haben. Unsere Berufung ist es, dem Lamm zu folgen, wohin es auch geht - sogar in diesem Bereich. Kannst du irgendeinen Schritt Jesu sehen, wo er eine Lüge erzählte? Nein! Wir sollen seinen Fußstapfen nachfolgen. Als wir zu Christus kamen, waren wir voller Lügen. Aber nun ist der Heilige Geist gekommen, um uns in das Bild Jesu umzuwandeln, der nie eine Lüge geredet hat und der sagen konnte: „Ich bin die Wahrheit." Wenn wir mit dem Heiligen Geist zusammenarbeiten, können wir zu dieser Gruppe gehören.

Beachte erneut, dass der Mund betont wird. Wir haben das vorhin in Bezug auf das Reden des Antichristen gesehen. Hier haben wir den Mund der Überwinder. Was für eine große Bedeutung misst das Neue Testament unserem Reden bei!

Jesus sagte einmal, dass wir durch die Beurteilung unserer Worte am Gerichtstag entweder gerechtfertigt oder verdammt werden! (Mt 12,37). Durch unser Reden offenbaren wir, ob der Geist Christi oder der Geist des Antichristen in unseren Herzen regiert. Weil sie sich in ihrem Leben von aller Lüge gereinigt hatten, werden diese Überwinder „untadelig" genannt. Auch wir können zu dieser Gruppe gehören, wenn wir unsere Berufung ernst nehmen.

V. 6: Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern.

Der Engel verkündet hier den Bewohnern der Erde das ewige Evangelium. Sie werden hier als diejenigen bezeichnet „die auf der Erde sitzen" (Randnotiz in einer englischen Bibel). Es sind Menschen, die sich entschieden haben, sich hinzusetzen und den Komfort, die Ehre, das Vergnügen und den Reichtum dieser Erde zu genießen.

V. 7: Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!

Das ist die letzte Einladung an die Erdenbewohner, „Gott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihren Schöpfer anzubeten" , bevor das Gericht auf sie fällt. Der Mensch verfällt ins Böse, weil er Gott nicht fürchtet oder ihm nicht die Ehre und die Anbetung als Schöpfer erweist. In Römer 1,20-32 lesen wir, dass die Menschen nicht dankbar waren und Gott nicht fürchteten, noch ihm die Ehre gaben, obwohl sie die Herrlichkeit Gottes in der Schöpfung sahen. Daher sanken sie immer tiefer in Sünde und Gott gab sie dahin.

Beachte den Gegensatz zwischen „der Stunde" (1 Stunde) des Gerichts, das hier erwähnt wird, und „dem Tag (24 Stunden) des Heils", der in 2. Korinther 6,2 erwähnt wird. Das lehrt uns erneut, dass Gott viel lieber Gnade als Gericht walten lassen würde.

Unsere eigene adamitische Natur zieht es jedoch vor, gegenüber anderen lieber mit Gericht als mit Gnade zu handeln. Wir würden lieber einen Tag des Gerichts und eine Stunde der Gnade haben wollen. Wir sehen dies in Adams Verhalten im Garten Eden. Sobald Adam von Gott befragt wurde, zeigte er mit einem anklagenden Finger auf seine Frau. Die Gewohnheit, andere zu richten, begann sobald er gesündigt hatte. Nun trachtet der Herr danach, unsere böse Natur des Richtens und der Fehlersuche bei anderen zu ändern, damit sie seiner eigenen gnädigen und vergebenden Natur entspricht. Nur im äußersten Falle handelt Gott mit Gericht. Er möchte, dass wir alle ein ähnliches Herz der Barmherzigkeit gegenüber anderen haben.

V. 8: Und ein zweiter Engel folgte, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt alle Völker.

Babylon steht für das Huren-Christentum, die falsche Kirche, die vorgibt, Jesus zu folgen, aber für sich selbst, für die Welt und für ihre Lüste und Begierden lebt. Sie hat alle Völker mit dem Wein der Leidenschaft ihrer geistlichen Unmoral getränkt. In den Kapiteln 17 und 18 werden wir mehr darüber erfahren.

V. 9-11: Und ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit großer Stimme: Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild und wer das Zeichen seines Namens annimmt.

Wer den Wein Babylons trinkt, wird auch den Wein des Zornes Gottes trinken müssen! Du kannst nicht den einen Wein trinken und dem anderen entrinnen. Der Zorn Gottes wird hier als „unvermischt" [in voller Stärke gemischt] beschrieben - das bedeutet ohne Barmherzigkeit darin. Die Bibel sagt, dass jene Menschen, die anderen keine Barmherzigkeit erweisen, von Gott ebenfalls ohne Barmherzigkeit gerichtet werden (Jak 2,13). Das bedeutet, dass all jene, die den Menschen, die ihnen Schaden zugefügt, sie betrogen, beraubt oder ihnen Böses angetan haben, nicht vergeben, am Jüngsten Tage ein unbarmherziges Gericht empfangen werden. Solche unversöhnlichen Menschen werden hier in dieselbe Kategorie gestellt wie jene, die das Tier und sein Bild anbeten. All diese Menschen werden vor den heiligen Engeln und dem Lamm Gottes auf ewig mit Feuer und Schwefel gequält werden.

In Offenbarung 4,8 sahen wir die lebendigen Wesen, die Tag und Nacht keine Ruhe haben, weil sie immer Gott anbeten. Hier sehen wir, dass auch die Bösen Tag und Nacht keine Ruhe haben, weil sie immer gequält werden, weil sie statt Gott anzubeten, das Tier und sein Bild angebetet haben.

V. 12: Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!

Die Heiligen werden hier als die beschrieben, die Gottes Gebote und den Glauben an Jesus halten. Beachte die beiden Dinge, die hier erwähnt sind: Gehorsam und Glaube. Die Amplified Bible übersetzt diesen Vers mit „jene, die den Geboten Gottes gewohnheitsmäßig gehorchen". Ich hoffe, wir gehören zu denen, die den Geboten Gottes gewohnheitsmäßig gehorchen und die einen starken Glauben an Jesus haben. Das sind die beiden wichtigsten Voraussetzungen, um bis ans Ende auszuharren.

Jesus selbst ist DER ERSTE Überwinder, der uns alle einlädt, zu überwinden, so wie er auch überwunden hat (Offb 3,21). Er steht auf dem Berg Zion an der Spitze all dieser Überwinder - eine kleine Anzahl von Menschen, die in ihrem irdischen Leben von ganzem Herzen dem Herrn nachfolgten und die in ihrer eigenen Generation den Geist des Antichristen überwunden haben.

V. 13: Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach.

Wer im Herrn stirbt, ist stets GESEGNET. Warum heißt es dann, dass diejenigen, die im Herrn sterben, von nun an gesegnet sind? Vermutlich weil sie nur eine sehr kurze Zeit in ihren Gräbern sein werden - da das Ende nahe ist.

Beachte auch den Ausdruck: „Denn ihre Werke folgen ihnen nach."

In 1. Timotheus 5,24 lesen wir: „Bei einigen Menschen sind die Sünden offenbar und gehen ihnen zum Gericht voran; bei einigen aber werden sie hernach offenbar." Das sündige Leben einiger Menschen ist für jedermann offenbar. Aber das sündige Leben anderer ist nicht so offenbar, weil ihre Sünden verborgen sind. Aber am Tag des Gerichts werden jedermanns Sünden offenbar werden. Und viele werden dann überrascht sein.

Desgleichen sind auch die guten Taten einiger Menschen ganz offenbar. Aber es gibt andere, die eine Menge Gutes getan haben, wovon niemand weiß (1Tim 5,25). Ihre guten Taten werden erst am Jüngsten Tage offenbar werden.

In Offenbarung 14,3 lesen wir von solchen Menschen, die in den verborgenen Bereichen ihres Lebens ein Leben in Güte geführt haben. Wenn die Bücher am Tag des Gerichts geöffnet werden, werden diese Taten offenbar werden. Gesegnet sind all jene, die auf diese Weise sterben. Es gibt einen solchen gottesfürchtigen Überrest in der heutigen Welt - deren linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Es ist in der Tat traurig, wenn all das Gute, das wir jemals getan haben, von anderen Menschen gesehen worden ist und dass es in unserem Privatleben keine verborgene Güte gibt.

V. 14-16: Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war einem Menschensohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden. Und der auf der Wolke saß, setzte seine Sichel an die Erde und die Erde wurde abgeerntet.

Hier sehen wir, wie Jesus die Ernte der nicht geretteten Menschen einbringt. Der Engel berichtet, dass die Ernte der Erde „verdorrt" (V. 15, Randnotiz) ist. Das griechische Wort, das hier verwendet wurde, ist „xeraino", was „verdorrt" bedeutet - dasselbe Wort, das Jesus in Markus 4,6 im Gleichnis vom Sämann benutzte, wo ein Teil der Saat auf Boden fiel, der nicht viel Erdreich hatte, und wo die Pflanze verdorrte, als die Sonne aufging. Das ist daher die Ernte jener Menschen, die nur oberflächlich auf das Evangelium reagiert haben und deren inneres Leben verdorrt war.

Die Ernte für das Reich Gottes war sogar schon reif, als Jesus auf Erden war (siehe Joh 4,35). Und dieses Einbringen der Ernte ins Reich Gottes hat nun schon 2000 Jahre lang stattgefunden. Die Ernte, die inOffenbarung 14,14 erwähnt wird, bezieht sich auf die, die nicht auf den Ruf des Herrn reagiert haben und die rufen: „Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin und uns ist keine Hilfe gekommen!" (Jer 8,20).

Wer jetzt nichts ins Reich Gottes kommt, wird draußen auf dem Felde bleiben und verdorren. Die Stunde der Ernte, auf die hier Bezug genommen wird, ist dieselbe Stunde des Gerichts, die vorher in Vers 7 erwähnte wurde. Der TAG des Heils ist vorbei und die STUNDE des Gerichts ist gekommen. Der Herr schwingt seine Sichel des Gerichts über die Erde und erntet sie ab.

Auch in Joel 4,12-16 lesen wir von dieser Zeit: „Die Heiden sollen sich aufmachen und heraufkommen zum Tal Joschafat; denn dort will ich sitzen und richten alle Heiden ringsum. Greift zur Sichel, denn die Ernte ist reif! Kommt und tretet, denn die Kelter ist voll, die Kufen laufen über, denn ihre Bosheit ist groß! Es werden Scharen über Scharen von Menschen sein im Tal der Entscheidung; denn des Herrn Tag ist nahe im Tal der Entscheidung …"

V. 17-20: Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel im Himmel, der hatte ein scharfes Winzermesser. Und ein andrer Engel kam vom Altar, der hatte Macht über das Feuer und rief dem, der das scharfe Messer hatte, mit großer Stimme zu: Setze dein scharfes Winzermesser an und schneide die Trauben am Weinstock der Erde, denn seine Beeren sind reif! Und der Engel setzte sein Winzermesser an die Erde und schnitt die Trauben am Weinstock der Erde und warf sie in die große Kelter des Zornes Gottes. Und die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten, und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.

Die Trauben werden vom Weinstock der ERDE eingesammelt. Der wahre Weinstock vom Himmel ist Jesus Christus (Joh 15,1). Aber dies ist ein anderer Weinstock - der Weinstock der Erdenbewohner! Und die Trauben von diesem Weinstock sind reif für das Gericht.

Gott richtet Menschen nur, wenn die Situation reif geworden ist. In 1. Mose 15,13 lesen wir beispielsweise, dass der Herr zu Abraham sagte, er würde seine Nachkommen nach 400 Jahren Aufenthalt in Ägypten wieder zurück nach Kanaan bringen, weil die Kanaaniter erst dann reif fürs Gericht sein würden. In 3. Mose 18 lesen wir, dass die meisten Sünden, denen sich die Kanaaniter hingaben, Sünden von sexueller Perversion waren. Gott ordnete die Vernichtung der Kanaaniter durch Josua aus demselben Grund an, aus dem er die Welt zur Zeit Noahs vernichtete - weil es so viel sexuelle Perversion gab, dass die ganze Welt verdorben worden wäre, wenn die Bösen nicht beseitigt worden wären. Es war das Amputieren eines von Brand befallenen Beines, damit nicht der ganze Leib sterben würde. Zur Zeit Abrahams war das Maß der Sünden der Kanaaniter noch nicht voll gewesen (1Mo 15,16). Sie waren noch nicht reif fürs Gericht.

Gott ist geduldig und langmütig und wartet eine lange Zeit. Wenn wir die sexuelle Perversion und die Gewalt und das Böse in der heutigen Welt betrachten, dann könnten wir glauben, dass für Gott die Zeit zum Gericht gekommen ist. Aber Gott wartet, bis die Situation noch reifer wird. In der Zwischenzeit möchte er, dass alle Buße tun. Er sendet seine Diener aus, um sein Wort zu verkünden, um Menschen zu sagen, sie sollten sich von ihren Sünden abwenden. Aber sie kehren nicht um. Und jedes Mal, wenn sie Gottes Wort ablehnen, werden sie ein bisschen reifer fürs Gericht. Schließlich wird ein Tag kommen, wenn der Engel berichten und sagen wird: „Die Ernte ist reif."

Die Weinkelter [Weinpresse] ist der Ort, wo die Trauben hineinkommen und zertreten werden, damit der Traubensaft herausfließen kann. Das ist ein Bild des Blutes, das bei der endgültigen Schlacht bei Harmagedon - ca. 320 Kilometer um Jerusalem herum - fließen wird...https://deutsch.cfcindia.com/de/books/the-final-triumph

Kommentare

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Sulzbacher 08.05.2022 12:09
KAPITEL 15
V. 1: Und ich sah ein andres Zeichen am Himmel, das war groß und wunderbar: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes.

In Kapitel 6 sahen wir, wie sechs Siegel geöffnet werden. Die meisten von ihnen brachten nicht Gottes Zorn auf die Erde, sondern waren nur eine Beschreibung von bestimmten Ereignissen, die in den letzten Tagen auf Erden stattfinden würden. Aber als das sechste Siegel geöffnet wurde, sahen wir, dass das Wort „ZORN" hier das erste Mal vorkam. Das ist der Zeitpunkt, wenn der Zorn Gottes beginnt. Wenn der Zorn Gottes beginnt, wird die Gemeinde entrückt, weil die Gemeinde nicht unter dem Zorn Gottes ist. Dann sahen wir die siebenfältige letzte Posaune, die ein Ausdruck von Gottes Gericht war.

Nun sehen wir schließlich die letzten sieben Schalen des Zorns, welche die letzten sieben Plagen beinhalten. Mit ihnen ist der Zorn Gottes„VOLLENDET". Jesus hatte auch gesagt: „Es ist vollbracht!", als er am Kreuz hing. Dort hatte er das volle Ausmaß von Gottes Zorn und Gericht für unsere Sünde erfahren. Und weil wir heute in Christus sind, gibt es für uns keinen Zorn oder kein Gericht. Aber für alle, die keinen Schutz in Christi Tod am Kreuz suchen, gibt es keine Hoffnung, dem Zorn Gottes zu entrinnen.

In Jesaja 13,6-11 lesen wir: „Heulet, denn des Herrn Tag ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. Darum werden alle Hände schlaff, und aller Menschen Herz wird feige sein. Schrecken, Angst und Schmerzen wird sie ankommen, es wird ihnen bange sein wie einer Gebärenden. Einer wird sich vor dem andern entsetzen, feuerrot werden ihre Angesichter sein. Denn siehe, des Herrn Tag kommt grausam, zornig, grimmig, die Erde zu verwüsten und die Sünder von ihr zu vertilgen. Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die Sonne geht finster auf, und der Mond gibt keinen Schein. Ich will den Erdkreis heimsuchen um seiner Bosheit willen und die Gottlosen um ihrer Missetat willen und will dem HOCHMUT der Stolzen ein Ende machen und die HOFFART der Gewaltigen demütigen."

Der Zorn Gottes wird besonders über die Stolzen, die Arroganten und die Hoffärtigen auf der Erde ausgegossen werden. Hier sehen wir, wie sehr Gott Stolz hasst.

V. 2: Und ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt; und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen …

Hier sehen wir erneut die Überwinder, die entrückt worden sind, um Jesus in der Luft zu begegnen und die nicht hier sein werden, wenn Gottes Zorn auf die Erde fällt. Wir sahen dieses gläserne Meer bereits in Kapitel 4,6. Diese Überwinder stehen vor dem Thron Gottes.

Im Buch der Offenbarung haben wir häufig das Aufblitzen von Gnade, gefolgt von Gericht, gesehen. Das Buch, das Johannes aß, war süß und bitter - wir sehen abwechselnd Gnade und Gericht. Somit haben wir hier in Kapitel 15 ein Bild von Gnade, bevor wir im nächsten Kapitel erneut das Gericht sehen.

Wir müssen uns abermals daran erinnern, dass das Buch der Offenbarung nicht in chronologischer Reihenfolge geschrieben wurde. Der Zorn Gottes, der in Kapitel 6 unter dem sechsten Siegel beschrieben ist, wird in Kapitel 16 ausführlicher beschrieben.

Die Überwinder werden hier als diejenigen beschrieben, die über das Tier den Sieg behielten - indem sie den Geist des Antichristen überwunden hatten, der nunmehr 20 Jahrhunderte lang wirksam war. Der Geist des Antichristen hat sich seit dem 1. Jahrhundert wie ein Berg aufgetürmt und wir sind jetzt dem Gipfel sehr nahe! Demnächst wird der Antichrist offenbart werden. Aber es hat in jeder Generation Überwinder gegeben, die den Geist des Antichristen überwunden haben.

Die Welt ist voller Menschen, die sich wie Tiere benehmen und die wie Tiere reagieren, wenn sie angegriffen werden. Aber diejenigen, die den Sieg über das Tier erlangt haben, sind die, die auf die Tiere in ihrem Umfeld in einer christusähnlichen Weise reagieren. Das sind die Überwinder. Sie folgen dem Lamm. Sogar religiöse Menschen benahmen sich gegenüber Jesus wie Tiere, als sie ihn kreuzigten. Aber er liebte sie im Gegenzug und vergab ihnen. Das ist der Pfad, auf dem die Überwinder wandeln.

V. 3-4: … und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.

Es gibt zwei Lieder von Mose, die im Alten Testament erwähnt werden - eines in 2. Mose 15,1-4, als die Israeliten das Rote Meer durchquerten und der Pharao und seine Armee darin ertränkt wurden. Mose sang dann ein Lied mit den Worten: „Ich will dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt." Wir sahen in Offenbarung 6, dass auch der Antichrist als ein Reiter auf einem weißen Pferd dargestellt ist. Hier sehen wir die Überwinder, wie sie ebenfalls Gott dafür loben, dass er dieses Pferd und seinen Reiter gestürzt hat.

In der letzten Schlacht bei Harmagedon werden der Antichrist und seine Truppen in das Land Israel kommen und es angreifen. Zu der Zeit wird der Herr Jesus Christus mit seinen Heiligen vom Himmel herabkommen, seine Füße werden auf dem Ölberg stehen und er wird die Truppen des Antichristen vernichten. Das Volk Gottes wird das sehen und an diesem Sieg teilhaben, ohne überhaupt zu kämpfen.

Das ist die Art und Weise, wie wir heute jeden Sieg gewinnen können. Wir gewinnen den Kampf nicht mit menschlichen Waffen. Wir werden stillstehen und auf den Herrn vertrauen, und der Herr vernichtet unsere Feinde. Daher können jene, die das glauben, sogar schon heute das Lied des Mose singen! Wir können das Lied des Mose in den Kämpfen des Lebens singen. Wir können „stillstehen" und sehen, was der Herr unseren Feinden antut.

Das zweite Lied des Mose finden wir in 5. Mose 31,30 bis 32,52. Auch dort singt er: „Preiset, ihr Heiden, sein Volk; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird an seinen Feinden Rache nehmen und entsühnen das Land seines Volks!" (5Mo 32,43).

In beiden Liedern sehen wir eine Wahrheit: Das Volk Gottes rächt sich nicht an seinen Feinden. Sie halten sich zurück und Gott kämpft für sie und rächt sie.

Das ist das Lied, das wir jetzt lernen müssen, damit wir es eines Tages mit den Harfen Gottes in Herrlichkeit singen können. Die täglichen Situationen unseres Lebens sind für uns wie eine Chorprobe, bei der wir singen lernen.

Die Überwinder bringen im Gesang zum Ausdruck, dass Gottes Wege vollkommen sind. Im Himmel werden wir singen: „Jesus hat alles wohl gemacht." An diesem Tag werden wir feststellen, wenn wir über die Art und Weise, wie Gott uns auf der Erde geführt hat, zurückblicken, dass alles - ja alles - von Gott zu unserem Besten arrangiert wurde. Heute verstehen wir nicht, warum viele Dinge passieren. Aber an diesem Tag werden wir vollkommen verstehen. Aber der Mensch des Glaubens muss nicht bis zu diesem Tag warten. Er glaubt und weiß es sogar jetzt schon. Er muss nicht warten, bis Gott den Grund für alles, was ihm auf Erden zugestoßen ist, erklärt. In diesem Augenblick singt er: „Herr! Deine Wege sind vollkommen!"

V. 5-6: Danach sah ich: Es wurde aufgetan der Tempel, die Stiftshütte im Himmel, und aus dem Tempel kamen die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, angetan mit reinem, hellem Leinen und gegürtet um die Brust mit goldenen Gürteln.

Die Engel sind mit „reinem und hellem Leinen" angetan. In Offenbarung 19,8 lesen wir, dass das reine, helle Leinen die Gerechtigkeit der Heiligen darstellt. Die Engel lösen das Gericht Gottes aus, und ihre Kleider weisen darauf hin, dass das Gericht gerecht ist. Die goldenen Gürtel um ihre Brust weisen auf dasselbe hin.

In Jesaja 11,3 lesen wir von Jesus, dass „er nicht nach dem richten wird, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören". Wir alle haben eine Tendenz, andere auf Grundlage dessen, was wir gesehen und gehört haben, zu richten! Aber Jesus tat das nicht, weil er sich nicht auf seine irdischen Sinne verließ. Wir sind aufgerufen, Jesu Beispiel zu folgen. Jesus sah und hörte viele Dinge. Aber er legte sie alle dem Vater vor und sagte: „Vater, ich bin jetzt als ein Mensch mit menschlichen Begrenzungen hier. Daher werde ich niemanden richten. Ich möchte deine Meinung hören." Und wenn ihm sein Vater etwas sagte, traf er sein Urteil auf dieser Grundlage. Aus diesem Grunde war das Gericht Jesu stets gerecht. Uns ist befohlen, nie jemanden zu richten, weil wir nur auf der Grundlage dessen, was wir sehen und hören richten können, und eine solche Information ist stets unzureichend, um ein gerechtes Urteil zu fällen.

V. 7: Und eine der vier Gestalten gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Bis jetzt hatten sich die vier Gestalten nur an der Anbetung Gottes beteiligt. Nun wirken sie auch beim Gericht Gottes mit. Gottes Gerechtigkeit und Gottes Gericht sind nicht zwei verschiedene Dinge. Das Eine ist das direkte Resultat des anderen. Es ist für diese lebendigen Wesen genauso natürlich, Gott anzubeten, so wie es für sie natürlich ist, an seinen Gerichten mitzuwirken, wenn die Zeit kommt. Es ist für Gott vollkommen in Ordnung, seine Güte zu zeigen und, wenn notwendig, auch das Gericht zu vollziehen - denn durch beides wird die vollkommene Liebe Gottes offenbar.

V. 8: Und der Tempel wurde voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.

Als Salomo den Tempel seinerzeit fertiggestellt hatte, erfüllte die Herrlichkeit Gottes den Tempel. Das war eine Manifestation von Gottes Güte. Aber hier erfüllt die Herrlichkeit Gottes den Tempel, wenn das Gericht stattfindet. Das lehrt uns, dass es auch in Gottes Gericht eine Herrlichkeit gibt.

Hier sehen wir die Antwort auf die Frage, die viele von uns haben, wie wir in der Lage sein werden, den Anblick eines unbekehrten geliebten Menschen zu ertragen, der auf ewig in der Hölle brennt. Keiner von uns kann jemand mehr lieben als Jesus diese Person liebt. Wenn es also Jesus ertragen kann, zu sehen, dass diese Person auf ewig verdammt ist, dann werden auch wir es ertragen können, weil wir dann wie er sein werden. In der Gegenwart Gottes werden wir klar sehen, dass die Herrlichkeit Gottes in seinen Gerichten offenbar wird, genauso wie sie offenbart wurde, als Jesus in Sanftmut und Liebe auf Erden lebte. Wir können das jetzt nicht völlig verstehen, weil wir immer noch im Fleisch sind und weil unser Verstand durch die Sünde verdorben und verdreht ist.

Unbekehrte Menschen können sogar die Herrlichkeit Gottes, die sich in Jesus „voller Gnade und Wahrheit" (Joh 1,14) manifestierte, nicht verstehen, da ihre Augen blind sind, weil sie die Ehre von Menschen suchen. Aber wir können sie verstehen, weil unsere Augen von Gott aufgetan wurden. Wir können jetzt die Herrlichkeit von Demut, Vergebung, Barmherzigkeit, uns nicht selbst zu rächen, unsere Feinde zu lieben usw. sehen - was weltliche Menschen nicht sehen können. Desgleichen, wenn unsere Augen an diesem Gerichtstag ein bisschen mehr aufgetan werden, werden wir deutlich sehen können, dass es auch die Liebe Gottes ist, die Menschen in die Hölle schickt! Denn Gott hasst niemanden. Es gibt eine Herrlichkeit, die sich auch in seinen Gerichten zeigt, die wir jetzt nicht voll verstehen mögen.
 
Sulzbacher 08.05.2022 12:29
KAPITEL 16
V. 1-9: Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt aus die sieben Schalen des Zornes Gottes auf die Erde! Und der erste ging hin und goss seine Schale aus auf die Erde; und es entstand ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Zeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten. Und der zweite Engel goss aus seine Schale ins Meer; und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben. Und der dritte Engel goss aus seine Schale in die Wasserströme und in die Wasserquellen; und sie wurden zu Blut. Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Gerecht bist du, der du bist und der du warst, du Heiliger, dass du dieses Urteil gesprochen hast; denn sie haben das Blut der Heiligen und der Propheten vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie sind's wert. Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht. Und der vierte Engel goss aus seine Schale über die Sonne; und es wurde ihr Macht gegeben, die Menschen zu versengen mit Feuer. Und die Menschen wurden versengt von der großen Hitze und lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und bekehrten sich nicht, ihm die Ehre zu geben.

Das Zorngericht der ersten vier Schalen ähnelt dem der ersten vier Posaunen (Offb 8). Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass diese Schalen zur derselben Zeit, wenn diese Posaunen geblasen werden, ausgegossen werden. Genau wie die ersten vier Posaunen, wurde die erste Schale auf die Erde, die zweite auf das Meer, die dritte auf die Wasserquellen und die vierte auf die Himmelskörper ausgegossen. Vergleiche das mit Kapitel 14,7, wo Menschen aufgefordert werden, ihn anzubeten, der (1) den Himmel, (2) die Erde, (3) das Meer und (4) die Wasserquellen gemacht hat!

Vers 2 spricht vom Zeichen des Tieres. Wir könnten sagen, dass die Menschen, wenn sie aufwachsen, (geistlich gesprochen) alle anfangen, das Zeichen des Tieres zu entwickeln, weil sie anfangen, sich genauso wie Tiere zu benehmen. In Prediger 3,18 (ELB) heißt es: „Ich sprach in meinem Herzen: Der Menschenkinder wegen ist es so, dass Gott sie prüft (zulässt, dass sie verschiedene Probleme und Prüfungen durchmachen) und damit sie sehen, dass sie nichts anderes als VIEH sind." Wenn wir in unserem Leben Problemen begegnen und sehen, dass wir uns wie Tiere benehmen, dann möchte Gott uns beibringen, dass wir nicht besser als Tiere sind. Aber sehr wenige haben Ohren, die hören, was Gott ihnen zu dieser Zeit sagt. Gesegnet sind die, die ihn hören, die Buße tun und sagen : „O Gott, wie blind bin ich bloß gewesen! Du hast mich erschaffen, um dein Sohn zu sein. Stattdessen bin ich auf die Ebene eines Tieres gesunken. Sei mir gnädig und verändere mich."

Das Gegenteil vom Zeichen des Tieres ist das Zeichen des Lammes. Der Mund des Lammes war geschlossen, als er [Jesus] durch die Prüfungen und Schwierigkeiten des Lebens ging. So könnten wir sagen, dass wir bei jeder Prüfung entweder ein wenig mehr vom Zeichen des Tieres oder ein wenig mehr vom Zeichen des Lammes erhalten. Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Wenn man Menschen bei der dritte Plage Blut zu trinken gibt, sehen wir, dass sie das erhalten, was sie gesät haben. Sie haben das Blut der Heiligen vergossen. Daher verwandelt Gott nun ihre Gewässer in Blut! Das war von Gott vollkommen gerecht.

Gott behandelt uns genauso, wie wir andere behandeln. „Gegen die Heiligen bist du heilig, und gegen die Treuen bist du treu" (Ps 18,26). Wer anderen vergibt, erhält von ihm Vergebung. Wer gegenüber anderen Menschen großzügig ist, stellt fest, dass Gott zu ihm großzügig ist. Wer gegenüber anderen knausrig ist, stellt fest, dass Gott ihm gegenüber knausrig ist. Wer gegenüber anderen unbarmherzig und hart ist, wird feststellen, dass Gott zu ihm hart und unbarmherzig ist. Wer das Blut anderer Menschen durch seine Zunge oder auf andere Weise vergießt, wird feststellen, dass Gott ihm eines Tages Blut zu trinken geben wird.

Wir werden feststellen, dass Gott am Tag des Gerichts mit Exaktheit richten wird. Unser Gericht wird genau den Werken, die wir getan haben, entsprechen. Und auch unsere Belohnungen werden exakt dem, was wir getan haben, entsprechen, wie wir in Offenbarung 22,12 lesen.

Der Engel der Wasser sagt in Bezug auf Gottes Exaktheit bei der Austeilung des Gerichts Folgendes: „Sie verdienen es, Blut zu trinken" oder „sie sind es wert". Vergleiche das mit dem, was Jesus zu den Überwindern in Sardes sagte: „Sie sind es wert, in weißen Kleidern einherzugehen" (Offb 3,4). Was für ein Gegensatz!

Die Worte „gerecht" und „Gericht" kommen in der Offenbarung oft zusammen vor. Am Jüngsten Tag werden wir deutlich sehen, dass es in all den Gerichten Gottes eine Gerechtigkeit gibt.

„SIE BEKEHRTEN SICH NICHT" ist ein Ausdruck, den wir bereits in Offenbarung 9,20 und 21 gesehen haben. Wir sehen ihn hier erneut (V. 9). Dies zeigt, wie verhärtet das Herz der Menschen geworden ist. Sogar schwere Strafen bringen keine Buße hervor.

V. 10-11: Und der fünfte Engel goss aus seine Schale auf den Thron des Tieres; und sein Reich wurde verfinstert, und die Menschen zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen und lästerten Gott im Himmel wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und bekehrten sich nicht von ihren Werken.

Das hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den Plagen in Ägypten. Aber statt sich in ihrem Schmerz in Buße an Gott zu wenden, fangen sie, Gott noch mehr zu lästern. Buße ist die beste Medizin für alle Schmerzen, wunden Stellen und Krankheiten. Aber die Menschen wollen diese Medizin nicht haben. Stattdessen stellen sie Gott infrage und verfluchen ihn. Heilt sie das? Nein. Es sendet sie noch schneller in die Hölle.

Wie blind und töricht kann der Mensch sein?

„SIE BEKEHRTEN SICH NICHT!" ist der Geist, der Babylon, die Hurenkirche, baut. Alle Christen, die in Babylon landen, kommen dorthin, weil SIE NICHT BUSSE TUN.

Das Gegenteil davon trifft für jene zu, die ein Teil Jerusalems, der Braut Christi, werden: „SIE TUN BUSSE." Das ist der Grund, warum wir in der Botschaft des Herrn an die Gemeinden in Offenbarung 2 und 3 eine wiederholte Betonung von Buße finden. Das ist der Weg, ein Überwinder zu sein! Unser Leben muss ein Leben von ständiger Buße sein. Wir tun Buße, weil wir in unserem Leben und in unserem Dienst nicht wie Christus sind.

Jerusalem, die wahre Kirche, wird nur von Menschen gebaut, die eine ständige Gesinnung der Buße in sich und die jeden Tag in ihrem Inneren etwas zu richten haben. Du bist in der Tat in einem jämmerlichen Zustand, wenn es für dich schwer ist, hinzugehen und dich bei einem Bruder zu entschuldigen und zu sagen: „Was ich getan (oder gesagt) habe, tut mir leid." Wenn das der Fall ist, dann bist du auf dem Weg nach Babylon. Vielleicht bist du schon dort!

In Vers 9 heißt es, dass wir „Gott die Ehre geben", wenn wir Buße tun. Wie verherrlichen wir dann Gott kontinuierlich? Indem wir kontinuierlich Buße tun.

V. 12: Und der sechste Engel goss aus seine Schale auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser trocknete aus, damit der Weg bereitet würde den Königen vom Aufgang der Sonne.

In Kapitel 9 sahen wir, dass einige Dämonen am Strom Euphrat gebunden waren. Der Strom Euphrat fließt durch das alte Babylon, das Nebukadnezar gebaut hat. „Die Könige vom Aufgang der Sonne" [vom Osten] können sich möglicherweise auf die chinesische Armee beziehen. Kapitel 9 weist darauf hin, dass in dieser Armee 200 Millionen Mann waren. Das einzige Land, das eine solche Armee auf die Füße stellen kann, ist China.

V. 13-14: Und ich sah aus dem Rachen des Drachen und aus dem Rachen des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, gleich Fröschen; es sind Geister von Teufeln, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der ganzen Welt, sie zu versammeln zum Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen.

Hier sehen wir erneut eine Betonung auf dem Mund [Rachen] - dreimal. Wenn Menschen nicht Buße tun, übernehmen unreine Geister die Kontrolle über ihre Zunge. Hier kommen die unreinen Geister aus dem Munde der satanischen Trinität - der Drache, das Tier und der falsche Prophet. Unreine Geister werden hier mit Fröschen verglichen. Jedes Mal, wenn wir ein böses oder liebloses Wort reden, müssen wir es wie einen Frosch betrachten, der aus unserem Munde herauskommt. Wie traurig ist es, wenn Christen herumgehen und überall Frösche ausspucken - wie die Froschplage in Ägypten. Für alle Gläubigen gibt es eine große Notwendigkeit, im Bereich ihrer Sprache Buße zu tun.

Diese bösen Geister tun Wunder. Beachte, dass trügerische Wunder und Zeichen erneut als etwas erwähnt werden, was man in den letzten Tagen in Fülle vorfinden wird.

Die Völker der Welt werden nach Jerusalem zur letzten Schlacht bei Harmagedon versammelt werden - dem Kampf am großen Tag des allmächtigen Gottes. Böse Worte (Frösche), die aus dem Munde des Menschen kommen, haben am Ende oft zum Krieg geführt - sowohl in der Welt als auch im weltlichen Christentum. Hier führen sie zur letzten Schlacht von Harmagedon.

V. 15: Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe.

Inmitten des Krieges ergeht eine weitere Warnung vom Herrn, dass wir uns zu der Zeit nicht auf der Erde befinden sollten. Wir werden nicht hier sein, wenn wir treu sind. Halten wir daher unsere Kleider rein und geben wir Acht auf unser Herz und auf unser Reden. Jesus wird wie ein Dieb kommen, und wenn wir bereit sind, werden wir entrückt werden. Und wenn wir entrückt werden, werden wir nicht auf Erden sein, wenn all das, was hier beschrieben ist, geschieht.

V. 16: Und er versammelte sie an einen Ort, der heißt auf Hebräisch Harmagedon.

Ungefähr 80 Kilometer nördlich von Jerusalem ist ein großes Feld, Feld von Mageds (Harmagedon) genannt, wo diese endgültige Schlacht stattfinden wird, wenn Jesus mit seinen Heiligen vom Himmel herabkommen und den Antichristen vernichten und sein Reich auf Erden aufrichten wird.

Während der Schlacht von Harmagedon werden die Geister von Dämonen viele der Herrscher der Welt - Ministerpräsidenten und Präsidenten - besitzen. Und sie werden sich in Harmagedon versammeln, um gegen Gott Krieg zu führen.

V. 17-18: Und der siebente Engel goss aus seine Schale in die Luft; und es kam eine große Stimme aus dem Tempel vom Thron, die sprach: Es ist geschehen! Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner, und es geschah ein großes Erdbeben, wie es noch nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden sind - ein solches Erdbeben, so groß.

Wenn Jesus seine Füße auf den Ölberg setzt, wird es ein gewaltiges Erdbeben geben - das größte, das die Welt je gesehen hat - wenn der Berg in zwei Teile zerrissen werden wird.

V. 19-20: Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die Städte der Heiden stürzten ein. Und Babylon, der großen, wurde gedacht vor Gott, dass ihr gegeben werde der Kelch mit dem Wein seines grimmigen Zorns. Und alle Inseln verschwanden, und die Berge wurden nicht mehr gefunden.

Das ist genau das, was wir gesehen haben, als das sechste Siegel aufgetan wurde: „… alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort" (Offb 6,14).

V. 21: Und ein großer Hagel wie Zentnergewichte fiel vom Himmel auf die Menschen; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels; denn diese Plage ist sehr groß.

Sacharja 14 gibt uns eine Beschreibung dieser Schlacht von Harmagedon. Dort heißt es: „Siehe, es kommt für den Herrn die Zeit … dann werde ich alle Heiden sammeln zum Kampf gegen Jerusalem" (V. 1-2). 40 Jahre nachdem Jesus gekreuzigt wurde, zogen die Römer gegen Jerusalem und zerstörten es. In den vergangenen 1900 Jahren sind viele Völker gegen Jerusalem gezogen - die Kreuzfahrer im 12. und 13. Jahrhundert, und später die Türken und die Briten. Aber es hat nie eine Zeit gegeben, in der alle Völker der Welt gegen Jerusalem heraufgezogen sind. Das liegt noch in der Zukunft.

Unter der Leitung des Antichristen werden sich an diesem Tag alle Völker gegen Jerusalem zum Kampf versammeln. „Und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden. Und die Hälfte der Stadt wird gefangen weggeführt werden, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden. Und der Herr wird ausziehen und kämpfen gegen diese Heiden, wie er zu kämpfen pflegt am Tage der Schlacht" (V. 2-3). Der Herr wird herabkommen und die Truppen des Antichristen vernichten und sein Reich auf Erden errichten. „Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg (am selben Berg, von dem er in den Himmel aufgefahren ist), der vor Jerusalem liegt nach Osten hin. Und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, vom Osten bis zum Westen, sehr weit auseinander, sodass die eine Hälfte des Berges nach Norden und die andere nach Süden weichen wird ... Da wird dann kommen der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mit ihm …" (V. 4-6). Dann werden „lebendige Wasser aus Jerusalem fließen … Und der Herr wird König sein über alle Lande … Und das ganze Land wird verwandelt werden in eine Ebene … denn Jerusalem wird ganz sicher wohnen" (V. 8-11).

Der Bericht fährt fort, was mit den Menschen bei diesem letzten Krieg geschehen wird. Einiges davon liest sich wie die Auswirkungen eines nuklearen Krieges: „Und dies wird die Plage sein, mit der der Herr alle Völker schlagen wird, die gegen Jerusalem in den Kampf gezogen sind: Ihr Fleisch wird verwesen, während sie noch auf ihren Füßen stehen, und ihre Augen werden in ihren Höhlen verwesen und ihre Zungen im Mund" (V. 12-13).

Wenn der Herr sein Reich auf Erden aufrichten wird, dann wird es zu der Zeit „keine Händler (Geschäftsleute) mehr im Hause des Herrn geben" (V. 21).

Geschäftsleute sind die, die Religion zu einem Geschäft machen - diejenigen, für die Frömmigkeit zu einem Mittel, um Gewinn zu erzielen, wurde, wie die Geldwechsler zur Zeit Jesu, die Jesus aus dem Tempel hinauswarf! Am Tag des Gerichts werden alle solchen Geschäftsleute aus dem Hause Gottes hinausgetrieben werden.

Das nächste Kapitel befasst sich mit Babylon, welches von jenen Menschen gebaut wird, für die das Christentum zu einer Quelle von Profit und Gewinn geworden ist. Der Herr kommt ein zweites Mal, um die Geldwechsler hinauszutreiben, diesmal nicht aus dem Tempel, sondern aus der christlichen Gemeinde.
 
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