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Offenbarung 4

Offenbarung 4
Bevor wir uns Kapitel 4 zuwenden, ist es gut, sich an das zu erinnern, was wir zuvor gelesen haben: „Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten [gehorchen], was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe" (Offb 1,3).

Wenn Gläubige Prophezeiungen studieren, ist ihr Interesse gewöhnlich darauf gerichtet, alles über die Trübsal, das Millennium und die Symbole der Posaunen und Schalen usw. zu wissen. Aber das Wichtige ist nicht, Prophezeiungen zu verstehen, sondern dem, was geschrieben ist, zu gehorchen. Prophezeiungen sind, wie der Rest der Heiligen Schrift dazu bestimmt, ihnen zu gehorchen!

Im Buch der Offenbarung gibt es viele Symbole und Zeichen. Es ist für jemanden unmöglich, bei deren Auslegung dogmatisch zu sein. Gott hat diese Dinge bewusst vage gelassen, damit er jene Gläubige, die mit der Erklärung der Symbole beschäftigt sind, von denen trennen kann, die danach trachten, seinen Geboten zu gehorchen.

Wir sind alle mit den Seligpreisungen, mit den „Selig sind die…"-Aussagen in Matthäus 5 vertraut. Es gibt auch in der Offenbarung sieben „Selig ist/sind…"-Aussagen. Eine davon finden wir im ersten Kapitel: „Selig ist, der da liest und gehorcht" (Offb 1,3). Und es gibt eine im letzten Kapitel: „Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt" (Offb 22,7).

Gleich zu Beginn und am Ende dieses Buches finden wir diesen Segen, der allen verheißen wird, die den Worten dieses Buches gehorchen. Zwischen diesen „Seligpreisungen" liegt das ganze Buch der Offenbarung.

Gehorsam ist das, was Gott sogar in diesem letzten Buch der Bibel fordert. An keiner Stelle in der Offenbarung finden wir einen Segen, der denen verheißen wird, die die Symbole verstehen und interpretieren oder denen, die ein prophetisches Schaubild zeichnen können, um den Zeitplan für die verschiedenen prophezeiten Ereignisse usw. zu zeigen. Gott hält - gleich von 1. Mose 3 an bis hin zu Offenbarung 22 - nach Gehorsam Ausschau.

Offenbarung 4 bis 22 ist für jene geschrieben, die bereits auf den Aufruf des Geistes in den Kapiteln 2 und 3, Überwinder zu sein, gehört haben. Vergiss das niemals. Diese Kapitel wurden nicht für jene geschrieben, die bloß ihr Verständnis vermehren wollen.

In Offenbarung 1,1 sahen wir, dass Gott diese Offenbarung an Jesus Christus gab, um sie seinen Knechten [Sklaven] zu zeigen. Die Bedeutung dieses Buches ist nicht etwas, was Gott vor uns verbergen möchte. Nein, er möchte uns seine Bedeutung offenbaren. Dies ist der Glaube, den wir haben müssen, wenn wir diese Prophezeiung studieren. Dir geschehe nach deinem Glauben! Wenn du im Glauben kommst und sagst, „Herr, ich bin dein Knecht. Ich möchte ein Überwinder sein. Ich glaube, dass du mir helfen wirst, diese Prophezeiung zu verstehen", dann wirst du verstehen - sonst nicht.

V. 1: Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.

In Offenbarung 3,20 sahen wir die Notwendigkeit, dass auf Erden eine Tür geöffnet wird. Dort sahen wir Jesus vor der Tür unseres Herzens stehen und anklopfen. Wenn wir diese Tür für Jesus öffnen (ihm unseren Willen hingeben), dann öffnet Jesus für uns eine Tür „im Himmel", wie wir hier sehen. Wir können das Öffnen der Tür im Himmel nicht erfahren, wenn wir ihm unseren Willen nicht ausgeliefert und ihn nicht zum Herrn unseres Lebens gemacht haben. Und dann hören wir Jesus sagen: „Steig herauf." Johannes war auf der Erde in Patmos. Und Jesus sagte ihm, er solle heraufsteigen - in den Himmel -, damit er sehen konnte, was in der Zukunft geschehen würde.

Gott ruft uns ständig auf, höher hinaufzusteigen. Aber wir müssen auf diesen Ruf antworten. Wenn wir nicht darauf antworten, bleiben wir für immer dort, wo wir sind. Hätte Johannes nicht darauf reagiert, wäre das Buch der Offenbarung nach bloß drei Kapiteln geschlossen worden!

V. 2: Alsbald wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß einer.

Auf diese Weise ergreift Gott auch uns im Geist, damit wir die irdischen Dinge von einem himmlischen Standpunkt aus sehen können! Während wir uns der Endzeit nahen, ist es wichtig, dass wir lernen, die Dinge, die auf Erden geschehen werden, nicht aus einer irdischen, sondern aus einer himmlischen Perspektive zu betrachten.

Jesus sagte uns in Lukas 21,28: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht." Das bedeutet dasselbe - die Dinge von einem himmlischen Standpunkt aus zu betrachten. Sonst werden wir voller Furcht sein. Aber wenn wir nach oben schauen, sehen wir, dass unser Vater alles unter Kontrolle hat. Daher müssen wir in unserem Geist das erfahren, was Johannes erfahren hat.

Und was war das Erste, was Johannes sah? Nicht den Antichristen oder die Trübsal, sondern „GOTTES THRON". Das müssen auch wir in diesen Tagen sehen - Gott, den Allmächtigen, der REGIERT und alles KONTROLLIERT. Wenn wir das nicht als Allererstes sehen, werden wir hier auf Erden viele Probleme und Schwierigkeiten haben.

V 3: Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd.

Der Jaspis ist ein Stein, der kristallklar ist (Offb 21,11). Und der Sarder leuchtet in roter Farbe und weist auf Gottes Gericht über die Sünde hin. So sehen wir, dass das Erste, was über den Einen, der auf dem Thron sitzt, durch diese beiden Symbole betont wird, seine Heiligkeit und seine Reinheit sind.

Um den Thron herum war ein Regenbogen. Der Regenbogen wurde von Gott unmittelbar nach der Sintflut gegeben, als Noah aus der Arche ging. Er war ein Zeichen von Gottes Bund mit den Menschen auf der Erde, dass er die Erde nie mehr durch eine Flut vernichten würde. Der Regenbogen ist daher ein Zeichen von Gottes Gnade.

Somit sehen wir „WAHRHEIT UND GNADE" auf dem Thron. Das ist die Herrlichkeit, die man auch in Jesus sehen konnte (Joh 1,14).

Diese beiden Aspekte von Gottes Herrlichkeit sehen wir abwechselnd im ganzen Buch der Offenbarung - Gnade undGericht. Gott ist sowohl gütig als auch streng (Röm 11,22).

V. 4: Und um den Thron waren vierundzwanzig Throne und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen.

Wie wir in Kolosser 1,16 lesen, gab es unter den Engeln, die Gott erschaffen hatte, „Throne, Herrschaften, Mächte und Gewalten". Diese 24 Ältesten symbolisieren daher solche Geistwesen, die um den Thron Gottes herum Macht haben. Und wie wir später sehen werden, war eine ihrer wichtigsten Aufgaben, Menschen in der Anbetung Gottes zu leiten. Ihre weißen Kleider verweisen auf ihre Reinheit und ihre goldenen Kronen verweisen auf ihre Autorität.

V. 5: Und von dem Thron gingen aus Blitze, Stimmen und Donner; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes.

Die Blitze und Donner sollen Gottes Majestät und Herrlichkeit und die Tatsache betonen, dass er über alles, was kommen wird, völlige Kontrolle hat.

Die sieben Fackeln, so wird uns gesagt, sind die sieben Geister Gottes - oder mit anderen Worten, der siebenfältige Heilige Geist (Jes 11,2-3). Beachte, dass der Heilige Geist hier durch sieben Fackeln symbolisiert wird - welche vollkommene Reinheit versinnbildlichen.

„Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer" (Hebr 12,29). Viele möchten sich Gott immer als einen Gott der Liebe vorstellen. Aber er ist auch ein verzehrendes Feuer.

Ich habe in vielen Häusern Wandtafeln mit den Worten, „GOTT IST LIEBE", gesehen. Aber ich habe selten eine Wandtafel mit den Worten, „GOTT IST EIN VERZEHRENDES FEUER", gesehen. Der Mensch mag es nicht, sich Gott als ein verzehrendes Feuer vorzustellen. Aber ob wir an diese Tatsache denken wollen oder nicht, er ist dennoch ein verzehrendes Feuer.

Wenn Menschen davon reden, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein und Erfahrungen im Heiligen Geist zu haben, dann müssen sie daran denken, dass jede echte Erfahrung des Heiligen Geistes das Feuer der Reinheit Gottes in unser Leben bringen wird. Wenn das nicht geschieht, dann muss diese Erfahrung als gefälscht angesehen werden.

V. 6-8: Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten, voller Augen vorn und hinten. Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier, und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler. Und eine jede der vier Gestalten hatte sechs Flügel, und sie waren außen und innen voller Augen, und sie hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt.

Der Löwe ist der König der Tiere, der Stier der König des Viehs, der Adler der König der Vögel und der Mensch der König der Schöpfung. Die vier himmlischen Gestalten [lebendigen Wesen] repräsentieren die himmlischen Cherubim. Das ist klar, wenn wir diesen Abschnitt mit Hesekiel 1,4-20 und 10,20 vergleichen. Dort lesen wir, dass es auf Erden für jeden der Cherubim Räder gab, und jedes Mal, wenn sich die Cherubim bewegten, bewegten sich die Räder mit ihnen. Wir lesen auch, dass sich die Räder in dieselbe Richtung bewegten, in der sich der Geist bewegte. Diese Räder symbolisieren irdische Ereignisse und Umstände, und die Vision war dazu bestimmt, diese Wahrheit zu zeigen, dass, „obwohl sich unsere Umstände wie Räder in unterschiedliche Richtungen im Kreise zu drehen scheinen, hat Gott über sie alle völlige Kontrolle". Gott allein bestimmt die Richtung, in die sich jeder Umstand bewegen sollte.

Diese Cherubim sind Hüter von Gottes Herrlichkeit. Das Buch Hesekiel befasst sich damit, wie die Herrlichkeit Gottes Israel verlässt, weil Israel gesündigt hatte. Wir lesen: „Und die Herrlichkeit des Herrn erhob sich von dem Cherub zur Schwelle des Hauses, und das Haus wurde erfüllt mit der Wolke und der Vorhof mit dem Glanz der Herrlichkeit des Herrn" (Hes 10,4). Und in Vers 18 heißt es: „Und die Herrlichkeit des Herrn verließ die Schwelle des Hauses …"

Wir lesen in 1. Mose 3,24, als Adam und Eva aus dem Garten Eden vertrieben wurden, dass „Gott den Menschen hinaustrieb und vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert lagern ließ, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens". Die Cherubim mit ihrem flammenden Schwert sollten Sünder daran hindern, vom Baum des Lebens zu nehmen. Dieses Schwert fiel schließlich am Kreuz von Golgatha auf unseren Herrn Jesus Christus, und nun ist der Weg zum Baum des Lebens geöffnet worden. Heute können wir alle an diesem Baum des Lebens teilhaben, wenn wir in Gottes Gericht über unser Fleisch einwilligen - wenn wir zulassen, dass sein Schwert auf unser Fleisch fällt. Es ist unmöglich, in das ewige Leben einzutreten, ohne zuerst mit Christus gekreuzigt zu werden.

Wahre Diener Gottes stehen heute in der Gemeinde wie diese Cherubim mit flammenden Schwertern, um die Herrlichkeit Gottes und seine Heiligkeit zu beschützen.

Diese Cherubim rufen Tag und Nacht ständig „heilig, heilig, heilig".

Auch Jesaja hatte eine Vision, wo er die himmlischen Serafim sah, die riefen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth" (Jes 6,1-3). Jesaja sah, dass diese Serafim nur zwei ihrer sechs Flügel zum Fliegen benutzten. Mit den anderen vier bedeckten sie ihr Angesicht und beteten Gott an. Diese Serafim hatten nie gesündigt. Doch sie mussten ihr Antlitz bedecken, wenn sie in die Gegenwart Gottes kamen. Wie viel mehr müssen du und ich das tun!

Das ist der Gott, den wir anbeten. „HEILIGKEIT" ist das hervorstechende Merkmal des Himmels - ob es nun die Cherubim oder die Serafin sind. Deswegen ist es eine Schande, wenn sich jemand Christ nennt und nicht danach trachtet, in Reinheit zu leben.

V. 9-11: Und wenn die Gestalten Preis und Ehre und Dank gaben dem, der auf dem Thron saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron saß, und beteten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und legten ihre Kronen nieder vor dem Thron und sprachen: Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.

Die 24 Ältesten legen ihre Kronen rasch vor Gott nieder. Mit anderen Worten sagen sie: „Herr, wenn wir Kronen auf unseren Häuptern haben, dann hast DU sie uns gegeben, und wir geben sie an dich zurück."

Wenn Gott uns in der Gemeinde irgendeine Position oder Autorität gibt, dann ist das nichts, worauf wir stolz sein sollen. Wenn Gott uns eine Krone auf das Haupt setzt, müssen wir sie umgehend zu seinen Füßen legen, indem wir anerkennen, dass ihm alle Ehre gebührt. Mit unserer Autorität oder Gabe anzugeben ist vom Geist der Hölle.

Im Himmel legen sie ihre Kronen nieder und sagen: „Du allein bist würdig, unser Herr und unser Gott, um Preis, Ehre und Kraft zu nehmen."

Die Ältesten erinnern uns in ihrem Lied an etwas anderes, was wir nie vergessen dürfen: Dass Gott uns gemäß seinem Willen geschaffen hat, und wir erfüllen den Zweck unserer Erschaffung nur, wenn wir seinen und nicht unseren eigenen Willen tun...https://deutsch.cfcindia.com/de/books/the-final-triumph

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