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Offenbarung 4-11

Offenbarung 4-11
Bevor wir uns Kapitel 4 zuwenden, ist es gut, sich an das zu erinnern, was wir zuvor gelesen haben: „Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten [gehorchen], was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe" (Offb 1,3).

Wenn Gläubige Prophezeiungen studieren, ist ihr Interesse gewöhnlich darauf gerichtet, alles über die Trübsal, das Millennium und die Symbole der Posaunen und Schalen usw. zu wissen. Aber das Wichtige ist nicht, Prophezeiungen zu verstehen, sondern dem, was geschrieben ist, zu gehorchen. Prophezeiungen sind, wie der Rest der Heiligen Schrift dazu bestimmt, ihnen zu gehorchen!

Im Buch der Offenbarung gibt es viele Symbole und Zeichen. Es ist für jemanden unmöglich, bei deren Auslegung dogmatisch zu sein. Gott hat diese Dinge bewusst vage gelassen, damit er jene Gläubige, die mit der Erklärung der Symbole beschäftigt sind, von denen trennen kann, die danach trachten, seinen Geboten zu gehorchen.

Wir sind alle mit den Seligpreisungen, mit den „Selig sind die…"-Aussagen in Matthäus 5 vertraut. Es gibt auch in der Offenbarung sieben „Selig ist/sind…"-Aussagen. Eine davon finden wir im ersten Kapitel: „Selig ist, der da liest und gehorcht" (Offb 1,3). Und es gibt eine im letzten Kapitel: „Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt" (Offb 22,7).

Gleich zu Beginn und am Ende dieses Buches finden wir diesen Segen, der allen verheißen wird, die den Worten dieses Buches gehorchen. Zwischen diesen „Seligpreisungen" liegt das ganze Buch der Offenbarung.

Gehorsam ist das, was Gott sogar in diesem letzten Buch der Bibel fordert. An keiner Stelle in der Offenbarung finden wir einen Segen, der denen verheißen wird, die die Symbole verstehen und interpretieren oder denen, die ein prophetisches Schaubild zeichnen können, um den Zeitplan für die verschiedenen prophezeiten Ereignisse usw. zu zeigen. Gott hält - gleich von 1. Mose 3 an bis hin zu Offenbarung 22 - nach Gehorsam Ausschau.

Offenbarung 4 bis 22 ist für jene geschrieben, die bereits auf den Aufruf des Geistes in den Kapiteln 2 und 3, Überwinder zu sein, gehört haben. Vergiss das niemals. Diese Kapitel wurden nicht für jene geschrieben, die bloß ihr Verständnis vermehren wollen.

In Offenbarung 1,1 sahen wir, dass Gott diese Offenbarung an Jesus Christus gab, um sie seinen Knechten [Sklaven] zu zeigen. Die Bedeutung dieses Buches ist nicht etwas, was Gott vor uns verbergen möchte. Nein, er möchte uns seine Bedeutung offenbaren. Dies ist der Glaube, den wir haben müssen, wenn wir diese Prophezeiung studieren. Dir geschehe nach deinem Glauben! Wenn du im Glauben kommst und sagst, „Herr, ich bin dein Knecht. Ich möchte ein Überwinder sein. Ich glaube, dass du mir helfen wirst, diese Prophezeiung zu verstehen", dann wirst du verstehen - sonst nicht.

V. 1: Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.

In Offenbarung 3,20 sahen wir die Notwendigkeit, dass auf Erden eine Tür geöffnet wird. Dort sahen wir Jesus vor der Tür unseres Herzens stehen und anklopfen. Wenn wir diese Tür für Jesus öffnen (ihm unseren Willen hingeben), dann öffnet Jesus für uns eine Tür „im Himmel", wie wir hier sehen. Wir können das Öffnen der Tür im Himmel nicht erfahren, wenn wir ihm unseren Willen nicht ausgeliefert und ihn nicht zum Herrn unseres Lebens gemacht haben. Und dann hören wir Jesus sagen: „Steig herauf." Johannes war auf der Erde in Patmos. Und Jesus sagte ihm, er solle heraufsteigen - in den Himmel -, damit er sehen konnte, was in der Zukunft geschehen würde.

Gott ruft uns ständig auf, höher hinaufzusteigen. Aber wir müssen auf diesen Ruf antworten. Wenn wir nicht darauf antworten, bleiben wir für immer dort, wo wir sind. Hätte Johannes nicht darauf reagiert, wäre das Buch der Offenbarung nach bloß drei Kapiteln geschlossen worden!

V. 2: Alsbald wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß einer.

Auf diese Weise ergreift Gott auch uns im Geist, damit wir die irdischen Dinge von einem himmlischen Standpunkt aus sehen können! Während wir uns der Endzeit nahen, ist es wichtig, dass wir lernen, die Dinge, die auf Erden geschehen werden, nicht aus einer irdischen, sondern aus einer himmlischen Perspektive zu betrachten.

Jesus sagte uns in Lukas 21,28: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht." Das bedeutet dasselbe - die Dinge von einem himmlischen Standpunkt aus zu betrachten. Sonst werden wir voller Furcht sein. Aber wenn wir nach oben schauen, sehen wir, dass unser Vater alles unter Kontrolle hat. Daher müssen wir in unserem Geist das erfahren, was Johannes erfahren hat.

Und was war das Erste, was Johannes sah? Nicht den Antichristen oder die Trübsal, sondern „GOTTES THRON". Das müssen auch wir in diesen Tagen sehen - Gott, den Allmächtigen, der REGIERT und alles KONTROLLIERT. Wenn wir das nicht als Allererstes sehen, werden wir hier auf Erden viele Probleme und Schwierigkeiten haben.

V 3: Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd.

Der Jaspis ist ein Stein, der kristallklar ist (Offb 21,11). Und der Sarder leuchtet in roter Farbe und weist auf Gottes Gericht über die Sünde hin. So sehen wir, dass das Erste, was über den Einen, der auf dem Thron sitzt, durch diese beiden Symbole betont wird, seine Heiligkeit und seine Reinheit sind.

Um den Thron herum war ein Regenbogen. Der Regenbogen wurde von Gott unmittelbar nach der Sintflut gegeben, als Noah aus der Arche ging. Er war ein Zeichen von Gottes Bund mit den Menschen auf der Erde, dass er die Erde nie mehr durch eine Flut vernichten würde. Der Regenbogen ist daher ein Zeichen von Gottes Gnade.

Somit sehen wir „WAHRHEIT UND GNADE" auf dem Thron. Das ist die Herrlichkeit, die man auch in Jesus sehen konnte (Joh 1,14).

Diese beiden Aspekte von Gottes Herrlichkeit sehen wir abwechselnd im ganzen Buch der Offenbarung - Gnade undGericht. Gott ist sowohl gütig als auch streng (Röm 11,22).

V. 4: Und um den Thron waren vierundzwanzig Throne und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen.

Wie wir in Kolosser 1,16 lesen, gab es unter den Engeln, die Gott erschaffen hatte, „Throne, Herrschaften, Mächte und Gewalten". Diese 24 Ältesten symbolisieren daher solche Geistwesen, die um den Thron Gottes herum Macht haben. Und wie wir später sehen werden, war eine ihrer wichtigsten Aufgaben, Menschen in der Anbetung Gottes zu leiten. Ihre weißen Kleider verweisen auf ihre Reinheit und ihre goldenen Kronen verweisen auf ihre Autorität.

V. 5: Und von dem Thron gingen aus Blitze, Stimmen und Donner; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes.

Die Blitze und Donner sollen Gottes Majestät und Herrlichkeit und die Tatsache betonen, dass er über alles, was kommen wird, völlige Kontrolle hat.

Die sieben Fackeln, so wird uns gesagt, sind die sieben Geister Gottes - oder mit anderen Worten, der siebenfältige Heilige Geist (Jes 11,2-3). Beachte, dass der Heilige Geist hier durch sieben Fackeln symbolisiert wird - welche vollkommene Reinheit versinnbildlichen.

„Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer" (Hebr 12,29). Viele möchten sich Gott immer als einen Gott der Liebe vorstellen. Aber er ist auch ein verzehrendes Feuer.

Ich habe in vielen Häusern Wandtafeln mit den Worten, „GOTT IST LIEBE", gesehen. Aber ich habe selten eine Wandtafel mit den Worten, „GOTT IST EIN VERZEHRENDES FEUER", gesehen. Der Mensch mag es nicht, sich Gott als ein verzehrendes Feuer vorzustellen. Aber ob wir an diese Tatsache denken wollen oder nicht, er ist dennoch ein verzehrendes Feuer.

Wenn Menschen davon reden, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein und Erfahrungen im Heiligen Geist zu haben, dann müssen sie daran denken, dass jede echte Erfahrung des Heiligen Geistes das Feuer der Reinheit Gottes in unser Leben bringen wird. Wenn das nicht geschieht, dann muss diese Erfahrung als gefälscht angesehen werden.

V. 6-8: Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten, voller Augen vorn und hinten. Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier, und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler. Und eine jede der vier Gestalten hatte sechs Flügel, und sie waren außen und innen voller Augen, und sie hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt.

Der Löwe ist der König der Tiere, der Stier der König des Viehs, der Adler der König der Vögel und der Mensch der König der Schöpfung. Die vier himmlischen Gestalten [lebendigen Wesen] repräsentieren die himmlischen Cherubim. Das ist klar, wenn wir diesen Abschnitt mit Hesekiel 1,4-20 und 10,20 vergleichen. Dort lesen wir, dass es auf Erden für jeden der Cherubim Räder gab, und jedes Mal, wenn sich die Cherubim bewegten, bewegten sich die Räder mit ihnen. Wir lesen auch, dass sich die Räder in dieselbe Richtung bewegten, in der sich der Geist bewegte. Diese Räder symbolisieren irdische Ereignisse und Umstände, und die Vision war dazu bestimmt, diese Wahrheit zu zeigen, dass, „obwohl sich unsere Umstände wie Räder in unterschiedliche Richtungen im Kreise zu drehen scheinen, hat Gott über sie alle völlige Kontrolle". Gott allein bestimmt die Richtung, in die sich jeder Umstand bewegen sollte.

Diese Cherubim sind Hüter von Gottes Herrlichkeit. Das Buch Hesekiel befasst sich damit, wie die Herrlichkeit Gottes Israel verlässt, weil Israel gesündigt hatte. Wir lesen: „Und die Herrlichkeit des Herrn erhob sich von dem Cherub zur Schwelle des Hauses, und das Haus wurde erfüllt mit der Wolke und der Vorhof mit dem Glanz der Herrlichkeit des Herrn" (Hes 10,4). Und in Vers 18 heißt es: „Und die Herrlichkeit des Herrn verließ die Schwelle des Hauses …"

Wir lesen in 1. Mose 3,24, als Adam und Eva aus dem Garten Eden vertrieben wurden, dass „Gott den Menschen hinaustrieb und vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert lagern ließ, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens". Die Cherubim mit ihrem flammenden Schwert sollten Sünder daran hindern, vom Baum des Lebens zu nehmen. Dieses Schwert fiel schließlich am Kreuz von Golgatha auf unseren Herrn Jesus Christus, und nun ist der Weg zum Baum des Lebens geöffnet worden. Heute können wir alle an diesem Baum des Lebens teilhaben, wenn wir in Gottes Gericht über unser Fleisch einwilligen - wenn wir zulassen, dass sein Schwert auf unser Fleisch fällt. Es ist unmöglich, in das ewige Leben einzutreten, ohne zuerst mit Christus gekreuzigt zu werden.

Wahre Diener Gottes stehen heute in der Gemeinde wie diese Cherubim mit flammenden Schwertern, um die Herrlichkeit Gottes und seine Heiligkeit zu beschützen.

Diese Cherubim rufen Tag und Nacht ständig „heilig, heilig, heilig".

Auch Jesaja hatte eine Vision, wo er die himmlischen Serafim sah, die riefen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth" (Jes 6,1-3). Jesaja sah, dass diese Serafim nur zwei ihrer sechs Flügel zum Fliegen benutzten. Mit den anderen vier bedeckten sie ihr Angesicht und beteten Gott an. Diese Serafim hatten nie gesündigt. Doch sie mussten ihr Antlitz bedecken, wenn sie in die Gegenwart Gottes kamen. Wie viel mehr müssen du und ich das tun!

Das ist der Gott, den wir anbeten. „HEILIGKEIT" ist das hervorstechende Merkmal des Himmels - ob es nun die Cherubim oder die Serafin sind. Deswegen ist es eine Schande, wenn sich jemand Christ nennt und nicht danach trachtet, in Reinheit zu leben.

V. 9-11: Und wenn die Gestalten Preis und Ehre und Dank gaben dem, der auf dem Thron saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron saß, und beteten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und legten ihre Kronen nieder vor dem Thron und sprachen: Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.

Die 24 Ältesten legen ihre Kronen rasch vor Gott nieder. Mit anderen Worten sagen sie: „Herr, wenn wir Kronen auf unseren Häuptern haben, dann hast DU sie uns gegeben, und wir geben sie an dich zurück."

Wenn Gott uns in der Gemeinde irgendeine Position oder Autorität gibt, dann ist das nichts, worauf wir stolz sein sollen. Wenn Gott uns eine Krone auf das Haupt setzt, müssen wir sie umgehend zu seinen Füßen legen, indem wir anerkennen, dass ihm alle Ehre gebührt. Mit unserer Autorität oder Gabe anzugeben ist vom Geist der Hölle.

Im Himmel legen sie ihre Kronen nieder und sagen: „Du allein bist würdig, unser Herr und unser Gott, um Preis, Ehre und Kraft zu nehmen."

Die Ältesten erinnern uns in ihrem Lied an etwas anderes, was wir nie vergessen dürfen: Dass Gott uns gemäß seinem Willen geschaffen hat, und wir erfüllen den Zweck unserer Erschaffung nur, wenn wir seinen und nicht unseren eigenen Willen tun.

KAPITEL 5
V. 1-2: Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen?

Hier sehen wir, wie Gott ein Buch (eine Schriftrolle) in der Hand hält. Eine Schriftrolle ist ein langes Stück Pergament, das aufgerollt werden muss, um es lesen zu können.

Um zu verstehen, was diese Schriftrolle symbolisiert, müssen wir uns dem Alten Testament zuwenden. In 3. Mose 25,24-25 lesen wir: „Und bei all eurem Grundbesitz sollt ihr für das Land die Einlösung gewähren. Wenn dein Bruder verarmt und etwas von seiner Habe verkauft, so soll sein nächster Verwandter kommen und einlösen, was sein Bruder verkauft hat."

In Israel gab es ein Gesetz mit folgender Bestimmung: Wenn ein Mensch so arm wurde, dass er seinen Grundbesitz verkaufen musste, so musste sein nächster Verwandter diesen für ihn zurückkaufen. Das wurde die „Einlösung von Grundbesitz" genannt. Wie ist das heute auf uns anwendbar?

Gott gab Adam die ganze Erde. Er trug ihm auf, über sie zu herrschen und sie zu bebauen und zu bewahren. Aber Adam war ungehorsam und wurde arm. Auf diese Weise gab er die Eigentumsurkunde der Erde weg an Satan. Daraufhin wurde Satan zum Herrscher der Erde.

Als Satan Jesus in der Wüste versuchte, zeigte er ihm die Herrlichkeit der Welt und sagte zu ihm: „Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben" (Lk 4,6). Wer hat sie ihm übergeben? Adam.

Es gibt viele Gaben, die Gott dem Menschen gegeben hat, die er an Satan übergeben hat. Gott gibt den Menschen beispielsweise Geld und Gesundheit, und sie übergeben es an Satan, indem sie diese Gaben benutzen, um sich selbstsüchtigen Vergnügungen hinzugeben.

Nun musste diese Erde, die Adam dem Satan gegeben hatte, erlöst [losgekauft] werden.

Aber wir lesen in 3. Mose 25, dass nur ein nächster Verwandter, ein naher Angehöriger, sie loskaufen konnte. Das ist der Grund, warum Jesus als ein Mensch auf die Erde kommen musste. Nur auf diese Weise konnte er unser Verwandter und Erlöser sein und die Erde für Gott zurückkaufen.

In Jeremia 32,6-9 lesen wir, wie Jeremia nach diesem Gesetz einen Acker für seinen Angehörigen kaufte. Er bezahlte das Geld und unterzeichnete den Kaufbrief. Der Kaufbrief war eine Schriftrolle, die dann zusammengerollt und versiegelt wurde (Jer 32,10).

Von einer ähnlichen Rolle lesen wir in Offenbarung 5 - der Kaufbrief für die Erde. Der Engel stellte die Frage, wer würdig war, sie zurückzukaufen.

Im Buch Rut sehen wir ein weiteres Bild dieses Loskaufs. Rut war eine Heidin, die im Lande Moab einen Juden geheiratet hatte. Als ihr Ehemann starb, kam sie mit ihrer Schwiegermutter Noomi nach Israel. Sie waren beide sehr arm und jemand musste das Land, das Ruts verstorbenem Ehemann gehörte, zurückkaufen. Derjenige, der es einlösen konnte, war ein naher Angehöriger namens Boas. So ging Rut zu Boas und sagte zu ihm: „Kannst du es für mich einlösen?"

Das Gesetz besagte, dass, wenn ein Mann stirbt, und seine Frau als Witwe zurücklässt, sein Bruder sie heiraten muss (5Mo 25,8-10). Somit musste Boas dieses Land kaufen und auch Rut heiraten. Aber als Rut zu Boas kam, sagte er zu ihr: „Es ist noch ein anderer Löser da, der näher verwandt ist als ich. Wir müssen ihn zuerst fragen. Wenn er nicht bereit ist, das Land zu kaufen und dich zu heiraten, dann werde ich beides tun." Daher fragte Boas den anderen Verwandten. Aber der andere Mann war nicht willig. So löste Boas Rut aus.

Rut ist ein Typ für die Kirche - arm und erlösungsbedürftig. Der erste Verwandte, das GESETZ, konnte uns nicht erlösen. Daraufhin erlöst und heiratet uns Boas, der ein Bild für Christus ist. In Römer 7,4 (frei übersetzt) heißt es: „Meine Brüder, ihr seid dem Gesetz getötet worden, damit ihr mit Christus verheiratet werden könnt."

V. 3-5: Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen. Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch aufzutun und hineinzusehen. Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.

Niemand wurde würdig befunden oder war in der Lage, das Buch von der Erlösung der Erde zu öffnen. Das Gesetz war dazu nicht in der Lage. Und als Johannes sah, dass niemand die Erde zurückkaufen konnte, die der Mensch verloren hatte, weinte er.

Er weinte sehr - weil niemand gefunden wurde, um das Buch zu öffnen. Es gab keinen Verwandten, der sich bereit erklärte, diesem armen „Mädchen" zu helfen, das all ihre Ländereien verloren und auch niemand hatte, der „sie" heiraten würde.

Dann verkündete einer der Ältesten dem Johannes die gute Nachricht, dass der Löwe aus Juda, die Wurzel Davids, würdig war. Jesus, die Wurzel Davids, wurde auch zum Spross Davids (Offb 22,16). Jesus kam als ein Mensch, wurde unser nächster Verwandter und hat sowohl uns als auch die Erde erlöst.

Die Botschaft des Evangelium lautet daher: „Höre auf zu weinen! Jemand ist als ein Mensch gekommen - als dein naher Verwandter - und liebte dich genug, um dich zu erlösen."

Er hätte nicht unser nächster Verwandter werden können, wenn er nicht als ein Mensch gekommen wäre. Daher sagt Paulus, dass die Tatsache, dass Jesus aus dem Geschlecht Davids geboren wurde, ein wesentlicher Teil des Evangeliums ist (Röm 1,3; 2Tim 2,8). Aus diesem Grund ist unser Herr Jesus Christus würdig, und deswegen lesen wir in Offenbarung 5 weiter, dass sie ihm im Himmel ein neues Loblied singen.

V. 6-7: Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß.

Als sich Johannes umdrehte, um den Löwen zu sehen, sah er ein Lamm - ein Lamm, das geschlachtet war - ein Symbol für den gekreuzigten Jesus Christus, der als der einzige Mittler zwischen Gott und Mensch stand.

Jesus war gegenüber Satan, Sünde und dem Geist dieser Welt (wo immer er sie vorfand) stets ein Löwe, der gegen sie kämpfte und ihnen widerstand. Aber gegenüber Menschen war Jesus stets wie ein Lamm. Menschen konnten ihn schlagen, beleidigen und misshandeln, aber er übte nie Vergeltung.

In der Welt sehen wir das Gegenteil davon. Menschen sind gegenüber dem Teufel wie ein Lamm - sie haben Angst vor ihm, sie unterwerfen sich ihm und geben der Sünde nach. Aber sie verhalten sich zueinander wie Löwen - sie zerfleischen sich gegenseitig. Das ist der Geist des Antichristen - das Gegenteil von Christus.

Das Wort „Lamm" ist im Buch der Offenbarung ein häufig verwendeter Titel für Jesus Christus. Johannes der Täufer verwies auf Christus und sagte: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt" (Joh 1,29).

Die sieben Hörner, die das Lamm hat, symbolisieren „alle Macht". Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit und die Hörner verweisen auf Stärke und Macht. Alle Macht im Himmel und auf Erden wurde unserem Herrn gegeben.

Die sieben Augen stellen abermals den siebenfältigen Heiligen Geist dar. Das ist ein weiteres Symbol des Heiligen Geistes und verweist auf sein vollkommenes Urteilsvermögen.

Hier lesen wir auch, dass diese sieben Geister über die ganze Erde ausgesandt wurden. Warum? Die Antwort darauf finden wir in 2. Chronik 16,9: „Denn des Herrn Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind." Wenn wir in die Zukunft schauen ist es sehr wichtig, dass wir erkennen, dass der Heilige Geist überall auf der Welt wirkt, um uns mächtig zu unterstützen, wenn unser Herz ganz ihm gehört. Wenn wir das sehen, werden wir keine Angst haben, sogar wenn sich der Teufel selbst uns widersetzt.

Dann lesen wir: „Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Thron saß" (V. 7). Betrachte hier die Autorität - das Lamm geht hin zum Vater und nimmt das Buch aus seiner Hand. Welcher Mensch kann das tun? Nur Jesus, unser Herr und Retter.

Es gibt einige „christliche" Gruppen, die lehren, dass es in der Gottheit nicht drei, sondern nur eine Person gibt. Daher taufen sie Menschen „nur im Namen Jesu". Das ist die größte Verführung des Teufels, die den Unterschied zwischen dem Vater und dem Sohn als zwei separaten Wesen beseitigt und uns somit ohne Mittler lässt (siehe 1Tim 2,5).

Aber hier sehen wir den Vater auf dem Thron sitzen und Jesus, wie er kommt und die Schriftrolle aus der Hand des Vaters nimmt, wodurch er bewies, dass er das Recht hatte, sie zu nehmen - als der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen.

In Hesekiel 2,9-10 sehen wir etwas mehr über diese Schriftrolle. „Und ich sah eine Schriftrolle … und sie war außen und innen beschrieben und darin stand geschrieben Klage, Ach und Weh." Auf der Schriftrolle waren verschiedene Gerichtsurteile geschrieben. Auch Sacharja sah eine Schriftrolle, die Gottes Fluch, der über die Erde ging, zeigte, weil die Menschen Gottes Geboten nicht gehorcht hatten (Sach 5,1-3). Zwei der Zehn Gebote werden besonders erwähnt: (1) Du sollst nicht stehlen; und (2) du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen. Alle Diebe würden gemäß der Schrift auf der Außenseite der Schriftrolle gerichtet werden. Und alle, die falsch schworen, würden gemäß der Schrift auf der Innenseite der Schriftrolle gerichtet werden.

Gott hatte die Zehn Gebote auf zwei Steintafeln geschrieben. Auf einer Tafel waren die vier Gebote, die sich auf die Beziehung des Menschen mit Gott bezogen, geschrieben. Auf der anderen waren die sechs Gebote geschrieben, die sich auf die Beziehung des Menschen zu seinem Nächsten bezogen. Schwören brach ein Gebot auf der ersten Tafel, und Stehlen brach ein Gebot auf der zweiten Tafel. Daher stellen die beiden Seiten der Schriftrolle die Zehn Gebote Gottes dar, denen die Menschheit nicht gehorchte, was Gottes Gericht über den Menschen notwendig machte.

Wenn die sieben Siegel geöffnet werden, können wir daher erwarten, das Gericht zu sehen, das wegen seines Ungehorsams gegenüber Gottes Geboten über den Menschen kommt.

Wir könnten daher die Frage, „Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen?" (V. 2) mit „Wer ist würdig, für ihren Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten Gericht über die Menschheit abzuhalten?", wiedergeben.

Als die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war, zu Jesus brachten, stellte er ihnen sozusagen eine ähnliche Frage: „Wer ist würdig, einen Stein auf sie zu werfen?" (Joh 8,1-2).

Die Frage lautet hier daher: „Wer ist würdig, die Welt zu richten?"

Im Fall der Ehebrecherin war nur der sündenlose Jesus berechtigt, einen Stein auf sie zu werfen. Aber er tat es nicht. Er sagte : „So verdamme ich dich auch nicht." Jesus war gekommen, um das Zeitalter der Gnade einzuläuten. 2000 Jahre sind seither verstrichen und das Zeitalter der Gnade ist fast vorbei. Eines Tages wird derselbe Jesus zurückkehren, um die Welt zu richten.

Das Öffnen einer Schriftrolle bedeutet auch, dass uns Verständnis gegeben wird, was in der Schriftrolle steht. Ein versiegeltes Buch ist eines, das wir nicht verstehen können. Ein unversiegeltes Buch können wir jedoch verstehen. In Jesaja 29,11-12 heißt es: „Darum sind euch alle Offenbarungen wie die Worte eines versiegelten Buches, das man einem gibt, der lesen kann, und spricht: Lies doch das!, und er spricht: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt; oder das man einem gibt, der nicht lesen kann, und spricht: Lies doch das!, und er spricht: Ich kann nicht lesen." Die lese- und schreibkundige Person ist genauso töricht wie der Analphabet, wenn sie mit einem versiegelten Buch konfrontiert wird! Warum ist das so? Vers 13 gibt uns die Antwort: „Und der Herr sprach: Weil dies Volk mir naht mit seinem Munde und mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist."

Wenn wir an das Buch der Offenbarung mit dieser Einstellung herangehen - indem wir uns mit unseren Worten, aber nicht mit unserem Herzen nahen - dann wird das Buch für uns ein versiegeltes sein. Zur Zeit Jesajas hatte „der Herr über die Propheten einen Geist des tiefen Schlafs ausgegossen und die Augen der Seher verhüllt" (V. 10), sodass Gottes Wort für sie wie ein versiegeltes Buch war.

Das Buch der Offenbarung ist jedoch kein versiegeltes Buch. In Offenbarung 22,10 heißt es: „Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe!" Wenn unsere Augen für seine Bedeutung blind sind, dann muss der Grund darin liegen, dass unsere Herzen weit von Gott weg sind. Gott hat das Buch der Offenbarung gegeben, um die Augen seiner Knechte zu öffnen.

V. 8: Und als es das Buch nahm, da fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen …

Vorher haben wir gesehen, dass die 24 Ältesten vor dem Vater niederfielen (Offb 4,10). Nun fallen sie vor dem Lamm nieder. Wir sehen auch, dass jeder von ihnen eine goldene Schale voller Räucherwerk (was die Gebete der Heiligen symbolisierte) hat.

Diese Schalen enthalten die Gebete, die Gläubige 2000 Jahre lang gebetet haben. All unsere Gebete gehen in diese Schalen. Eines Tages werden diese Schalen voll sein und ausgegossen werden. Das wird das Ergebnis der Summe aller Gebete, die Gläubige gebetet haben, sein - besonders dieses: „Dein Reich komme auf die Erde, so wie es im Himmel ist." Dieses Gebet bittet den Herrn, die Erde zu erlösen und das Reich der Gerechtigkeit auf die Erde kommen zu lassen.

Jesus befahl uns, allezeit zu beten! Und auch wenn nicht sofort etwas passiert, gehen unsere Gebete in die Schale. Eines Tages wird die Schale voll sein - und dann wirst du sehen, dass Dinge geschehen. Aus diesem Grund ist Gebet so wichtig. Bete besonders für das Kommen des Reiches Gottes. Das ist wichtiger als die Gebete um körperliche Heilung oder andere solche Angelegenheiten.

In einigen wenigen Jahren wird die Schale voll sein und diese Engel werden die Schalen vor dem Herrn ausgießen. Und Gottes Programm, die Angelegenheiten dieser Erde zu Ende zu bringen, wird beginnen. Es ist für uns wichtig zu sehen, das Gott als Antwort auf die Gebete der Heiligen handelt.

Und was singen sie, wenn sie diese Schalen ausgießen?

V. 9-10: … und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.

Wenn es heißt, dass sie ein NEUES Lied sangen, dann bedeutet das, dass es jedes Mal frisch ist, wenn sie „Du bist würdig" singen!

Wie ist es bei uns? Wenn wir mit dem Heiligen Geist erfüllt sind und täglich den Weg des Kreuzes beschreiten, können wir in unseren Ausdrücken von Anbetung und Lobpreis gegenüber dem Vater und dem Sohn, jedes MAL, wenn wir das tun, frisch sein.

Hier heißt es auch, dass wir auf Erden regieren werden. Jesus hat uns zu Königen und Priestern gemacht. Wir herrschen jetzt in unserem Geist. Eines Tages werden wir auch in unserem Leibe regieren.

V. 11: Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Gestalten und um die Ältesten her, und ihre Zahl war vieltausendmal tausend [zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend; SLT]…

Das bedeutet, dass es im Himmel einhundert Millionen Engel gibt und noch viele Millionen mehr! Daher gibt es dort für Gott genug Engel, um jedem Kind Gottes leicht einen zuzuteilen - viel mehr als nur einen!

In Hebräer 1,14 lesen wir, dass die Engel dienstbare Geister sind, ausgesandt um denen zu dienen, die das Heil ererben. Gott hat jedem von uns einen Engel zugeteilt. Wenn wir das glauben, werden wir ermutigt sein. Jesus lehrte, dass jedes Kind einen Engel hat, der das Angesicht des Vaters sieht und ihm hilft (Mt 18,10). Diese Engel verlassen uns nicht, wenn wir erwachsen werden.

V. 12: … die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.

Alle Menschen sollen den Sohn ehren, genauso wie sie den Vater ehren. Es gibt keinen Zweifel, dass Jesus Christus Gott ist, der genauso wie der Vater angebetet werden soll.

V. 13-14: Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier Gestalten sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.

Wir sehen hier, dass sie nicht nur einmal, sondern immer wieder Amen sagten.

Einige nehmen Anstoß, wenn sie Menschen in einer Gemeinde „Amen" und „Halleluja" rufen hören. Wie werden solche Menschen im Himmel leben können?

Gott hat Jesus erhöht, weil er sich selbst demütigte und ihm einen Namen gegeben hat, der über alle Namen ist, sodass in dem Namen Jesu sich all derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, beugen und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters (Phil 2,8-11).

Das wichtigste Bekenntnis, das wir gegenüber dem Ungläubigen machen müssen ist, dass „Jesus Christus der Herr ist". Eines Tages wird das ganze Universum das sagen. Wie wunderbar, dass unsere Augen aufgetan worden sind, dass wir schon jetzt die Herrschaft Jesu und den Wert dessen sehen, der als ein Lamm gegenüber den Menschen und als ein Löwe gegenüber Satan kam. Jesus überwand die Welt (Joh 16,33) und zahlte den Preis, damit die Welt an Gott zurückgekauft werden konnte.

KAPITEL 6
Von Kapitel 6 an sehen wir den mehr prophetischen Teil der Offenbarung - die Dinge, die wie Jesus Johannes sagte, in der ZUKUNFT stattfinden würden.

Jedes Mal, wenn wir Prophezeiungen studieren, die noch nicht in Erfüllung gingen, müssen wir 1. Korinther 13,12 im Sinn behalten: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin." In seiner großen Weisheit hat Gott zugelassen, dass eine Menge von Prophezeiungen in Bezug auf die Zukunft von uns, wie in einem Spiegel, nur undeutlich gesehen werden können. Das dürfen wir nie vergessen.

Es gibt in unserem Fleisch eine große Neugier, über die Zukunft alles genau zu wissen. Aber das Wort Gottes wurde uns nicht gegeben, um unsere Neugier zu befriedigen. In 5. Mose 29,29 heißt es: „Was verborgen ist, ist des Herrn, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich, dass wir tun sollen alle Worte dieses Gesetzes." So gibt es also Dinge, die klar offenbart wurden und Dinge, die verborgen sind.

Hier sind einige Dinge, die klar offenbart wurden: In 2. Petrus 1,4 heißt es, dass uns „alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, geschenkt worden ist". Das ist weder undeutlich noch unklar. Auch Römer 6,14 ist kristallklar, wenn es dort heißt, dass „ die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade".

Aber das Erstaunliche ist, dass die meisten Christen nicht auf solche Wahrheiten schauen, die klar gelehrt werden. Stattdessen streiten sie über Details der Prophezeiungen, die oft unklar sind. Das ist eine gefährliche Einstellung. Wir müssen unsere Prioritäten richtig geordnet haben. Das Größte ist nicht Prophetie, sondern Liebe. Uns wird nie gesagt, wir sollten nach einem klaren Verständnis von Prophetie streben. Aber wir werden aufgefordert, nach der Liebe zu streben - nach der göttlichen Natur (1Kor 13,8-9.13; 14,1).

Es gibt viele Teile der Bibelprophezeiung, die wir erst klar verstehen werden, wenn die Ereignisse tatsächlich eintreten und andere Dinge, die wir erst wissen werden, wenn der Herr kommt. Aber da uns der Herr das Buch der Offenbarung gegeben hat, muss er von uns erwarten, dass wir etwas, wenn auch undeutlich, über die Zukunft verstehen.

In Kapitel 6 haben wir eine Vogelperspektive von der Zukunft bis zum Ende hin. Von Kapitel 7 an kommt dann der Geist zurück und füllt einige Details in den verbleibenden Kapiteln aus. Lobe Gott dafür, dass das Buch auf diese Weise geschrieben wurde - sodass es nicht unsere Neugier befriedigt. In uns allen gibt es eine große Lust, prophetische Schautafeln zu studieren, die vorgeben, die Abfolge der Ereignisse in der Endzeit zu erklären. Aber Gott befriedigt unsere Neugier nicht. Das Wort Gottes, einschließlich des Buches der Offenbarung, wurde uns nicht in erster Linie zu diesem Zweck gegeben.

Denke daran, was Jesus seinen Aposteln kurz bevor er in den Himmel auffuhr, sagte: „ Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?" Sie hatten gedacht, dass Jesus nun, nachdem er von den Toten auferstanden war, die Römer vertreiben und sein tausendjähriges Reich aufrichten würde. Jesus sagte nicht, dass solche Fragen unwichtig wären. Nein, stattdessen sagte er: „Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat" (Apg 1,6-7). Er sagte ihnen, dass es etwas anderes gab, was sie zu diesem Zeitpunkt wissen mussten und viele andere Dinge, die sie nicht zu wissen brauchten. Er erzählte ihnen von der absoluten Notwendigkeit, geistliche Kraft zu empfangen. Nicht Wissen - sondern Kraft! (Apg 1,8) - Kraft, um bis ans Ende der Zeit seine Zeugen zu sein. Und erinnere dich daran, dass dies seine letzten Worte auf Erden waren. Es ist wichtig, dass wir diese Tatsache im Gedächtnis behalten, wenn wir ans Buch der Offenbarung herangehen.

V. 1: Und ich sah, dass das Lamm das erste der sieben Siegel auftat, und ich hörte eine der vier Gestalten sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm!

Die Einladung „Komm!" wird viermal ausgesprochen. In Vers 3 sagt die zweite Gestalt „Komm!" In Vers 5 sagt die dritte Gestalt „Komm!" Und in Vers 7 sagt die vierte Gestalt „Komm!"

Dies sind die vier Gestalten [lebendige Wesen], die wir in Kapitel 4,7 gesehen haben. Wir sahen, dass sie wie die Cherubim waren, die Hesekiel sah, und dass sie Anführer in der Gattung, in der sie geschaffen wurden, sind: Der Löwe - der König der Tiere; der Stier - der König des Viehs; der Mensch - der König der Schöpfung; und der Adler - der König der Vögel. Diese vier Gestalten, die in Kapitel 6,1.3.5.7 „Komm!" sagen, drücken die Stimme der Schöpfung aus und rufen zu Jesus „Komm!".

Am Ende der Bibel lesen wir, wie Johannes selbst „Amen, komm Herr Jesus!", ruft (Offb 22,20). Aber die ganze Schöpfung selbst ruft nach dem Kommen des Herrn, wie wir in Römer 8,19-22 lesen. Es ist eine Schande, dass diejenigen, die sich Christen nennen, kein so eifriges Verlangen wie der Rest der Schöpfung haben. Die ganze Schöpfung wartet darauf, dass „Gottes Kinder offenbar werden", wenn Jesus in seiner Herrlichkeit kommt. An diesem Tag wird die ganze Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden und in die Herrlichkeit der Kinder Gottes eintreten. In diesem Augenblick leidet die Schöpfung jedoch „Geburtswehen" - Wehen, die erst mit der Wiederkunft Christi zu Ende gehen werden.

Wenn diese Gestalten „Komm!" sagen, wird Jesus kommen - nicht als ein Lamm, um die Sünden der Welt wegzunehmen, sondern als ein Löwe, um die Sünden der Welt zu richten.

V. 2: Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hatte einen Bogen, und ihm wurde eine Krone gegeben, und er zog aus sieghaft und um zu siegen.

Vergleiche das mit Offenbarung 19,11-16, wo wir lesen: „Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit. Und seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen … und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: KÖNIG ALLER KÖNIGE UND HERR ALLER HERREN." Das ist unser Herr Jesus Christus. Aber was wir in Offenbarung 6,2 sehen, ist etwas anderes. Er hat nicht viele Kronen auf seinem Haupt. Hier heißt es, dass ihm eine Krone gegeben wurde. Mit anderen Worten, es ist nicht etwas, was er rechtmäßig erlangt hat. Es wurde ihm erlaubt, eine Krone zu haben. Aber er saß auf diesem weißen Pferd und er hatte einen Bogen, und er zog sieghaft aus und um zu siegen. Das ist ein Symbol für jemanden, der Christus NACHAHMT - jemand, der behauptet, Christus zu sein.

Wenn du Matthäus 24 liest, wirst du feststellen, dass es Offenbarung 6 sehr ähnlich ist. Beide Abschnitte handeln vom Ende dieses Zeitalters. Dort kamen die Jünger zu Jesus und fragten ihn: „Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?" (Mt 24,3).

Und Jesus erwiderte mit den Worten: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe" (V. 4). Hier ist das erste weiße Pferd: „Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: ICH BIN DER CHRISTUS, und sie werden viele verführen" (V. 5). Das ist das erste Zeichen, das Jesus gab. Und es ist exakt das, was wir auch in Offenbarung 6,2 sehen. Jemand kommt auf einem weißen Pferd und zieht eine Menge Menschen hinter sich her - Menschen, die die Heilige Schrift nicht kennen, und die in der Meinung, dass sie dem Herrn nachfolgen, einer Person nachfolgen und auf diese Weise getäuscht und in die Irre geführt werden. Jesus warnte uns mit den Worten, dass viele IN SEINEM NAMEN kommen und uns verführen würden. Eine solche Person wird hier als Reiter auf einem weißen Pferd dargestellt. Sie ist ein falscher Christus!

Beachte, wie oft in diesem Kapitel der Ausdruck „ihm wurde gegeben" vorkommt - „ihm wurde eine Krone gegeben" … ihm wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen … ihm wurde ein großes Schwert gegeben … ihm wurde Macht gegeben" (V. 2.4.8). In jedem dieser Fälle folgte etwas Böses. Aber in jedem dieser Fälle geschah dies erst, nachdem Gott ihm die Erlaubnis gegeben hatte. Dem ersten Reiter wurde erlaubt, eine Krone zu tragen. Dem zweiten wurde erlaubt, den Frieden von der Erde zu nehmen und ein großes Schwert zu haben. Dem vierten Reiter wurde erlaubt, Macht über den vierten Teil der Erde zu haben.

Als Pilatus zu Jesus sagte, dass er die Macht habe, Jesus zu kreuzigen, antwortete Jesus: „Du hättest keine Macht über mich, wenn es DIR nicht von oben her GEGEBEN wäre" (Joh 19,11). Es war der Vater, der zuließ, dass Pilatus Macht über Jesus hatte. Niemand kann ohne Gottes Erlaubnis irgendetwas auf der Erde tun. Es ist unser Vater, der zulässt, dass trügerische Geister in diese Welt kommen, um diejenigen zu verführen, die die Wahrheit nicht lieben (2Th 2,10-11). All diese Verführung wird im Erscheinen des Antichristen - dem falschen Christus - auf der Weltbühne gipfeln. Die meisten Menschen werden verführt werden, zu glauben, dass er in der Tat ihr „Messias" und ihr „Retter" ist und dass sie nur gerettet werden können, wenn sie ihm nachfolgen.

Aber bevor der Antichrist kommt, sind über die Jahrhunderte schon viele Antichristen gekommen und stehen sogar heute auf.

„Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist" (1Joh 2,18). Wenn es im Jahre 96 n.Chr., als Johannes dies schrieb, die letzte Stunde war, dann muss es jetzt nach 23.59 Uhr sein. Uns verbleiben nur noch wenige Sekunden.

Viele politische Führer in der Geschichte waren kleine Antichristen, die Menschen durch dämonische Macht an sich zogen. Es gibt in Indien viele „Gottmenschen", die dasselbe tun. Aber diesen Geist findet man auch im Christentum. Begabte „christliche" Leiter bringen Menschen oft dazu, ihnen nachzufolgen, statt sie mit Christus zu verbinden. Es gibt heute in christlichen Gruppen viele solche Leiter, die falsche „Christusse" sind.

Der Antichrist reitet, so wie Christus, auf einem weißen Pferd. Satan kommt als ein Engel des Lichts und verführt die Massen - und Gott lässt das zu, weil er sieht, dass die Menschen die Wahrheit nicht so lieben, um von ihren Sünden errettet zu werden.

Wir lesen, dass der Reiter „sieghaft auszog und um zu siegen" (V. 2). Satan ist darauf aus, die Menschen völlig zu besiegen.

V. 3-4: Und als es das zweite Siegel auftat, hörte ich die zweite Gestalt sagen: Komm! Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.

Ihm wurde die Erlaubnis gegeben, Menschen dazu zu bringen, einander umzubringen und den Frieden von der Erde wegzunehmen. Das ist ein Bild für Krieg. Die rote Farbe des Pferdes verweist auf Blutvergießen.

Das zweite Zeichen, das Jesus seinen Jüngern gab, war: „Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn das muss so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere" (Mt 24,6-7).

Der zweite Reiter auf dem roten Pferd nimmt den Frieden von der Erde weg und die Menschen töten einander. Während der vergangenen 19 Jahrhunderte, seitdem Johannes das Buch der Offenbarung schrieb, hat es immer Kriege gegeben. Aber in all diesen 1900 Jahren, bis zum 20. Jahrhundert, gab es nie irgendwelche Kriege, die „Weltkriege" genannt wurden. Auch Kriege zwischen Nationen haben im 20. Jahrhundert enorm zugenommen. Bis zum 20. Jahrhundert gab es keinen Terrorismus (so wie wir ihn heute sehen).

V. 5-6: Und als es das dritte Siegel auftat, hörte ich die dritte Gestalt sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme mitten unter den vier Gestalten sagen: Ein Maß Weizen für einen Silbergroschen und drei Maß Gerste für einen Silbergroschen; aber dem Öl und Wein tu keinen Schaden!

Das dritte Pferd ist ein schwarzes - und signalisiert Hungersnot und Nahrungsmittelknappheit. Das stimmt mit dem dritten Zeichen überein, das Jesus seinen Jüngern gab - Hungersnöte (Mt 24,7). Die Lage wird sehr schwierig werden, besonders für die Armen. Sie werden mit ihrem Tageslohn nur ein Kilogramm Weizen kaufen können. Oder, wenn sie billigere Nahrungsmittel kaufen möchten, werden sie in der Lage sein, drei Kilo Gerste für einen Tageslohn zu kaufen. Während wir uns dem Ende nahen, wird es eine zunehmende Knappheit an lebensnotwendigen Gütern geben. Aber Luxusgüter wie Öl und Wein werden nicht angetastet werden. Das bedeutet, dass die Reichen in Überfluss leben werden, während die Armen sich werden abmühen müssen, um zu überleben.

Jesus sagt: „Und nun, ihr Reichen: Weint und heult über das Elend, das über euch kommen wird! ... Euer Gold und Silber ist verrostet und ihr Rost wird gegen euch Zeugnis geben und wird euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt euch Schätze gesammelt in diesen letzten Tagen! ... Ihr habt geschlemmt auf Erden und geprasst und eure Herzen gemästet am Schlachttag" (Jak 5,1.3.5).

V. 7-8 : „ Und als es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme der vierten Gestalt sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: Der Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere auf Erden.

Hier sehen wir ein kränkliches, fahles Pferd. Und sein Reiter war „der Tod". Ihm folgte die „Hölle" [Hades] - was ein Name für den Ort ist, wo Menschen beim Tod hingehen. Ihm wurde Macht über den vierten Teil der Erde gegeben. Die Weltbevölkerung beträgt jetzt mehr als sechs Milliarden Menschen, und somit stellt dies Macht über 1,5 Milliarden Menschen dar. Vier Instrumente werden hier erwähnt, die verwendet werden, um Menschen zu töten: (1) Kriegswaffen, (2) Hunger, (3) Krankheiten und (4) wilde Tiere.

Es ist für uns wichtig, zu verstehen, warum Gott diese vier Gerichte erlaubt, damit wir keinen Teil daran haben.

In Hesekiel 14,13-14 lesen wir, dass der Herr sagt: „Du Menschenkind, wenn ein Land an mir sündigt und Treubruch begeht und wenn ich meine Hand dagegen ausstrecke und den Vorrat an Brot ihm wegnehme und Hungersnot ins Land schicke, um Menschen und Vieh darin auszurotten, und wenn dann diese drei Männer im Lande wären, Noah, Daniel und Hiob, so würden sie durch ihre Gerechtigkeit allein ihr Leben retten, spricht Gott der Herr."

Noah, Daniel und Hiob waren die gerechtesten Menschen ihrer Zeit. Noah rettete seine Frau, seine drei Söhne und ihre Frauen. Daniel rettete seine drei Freunde. Hiob rettete seine Familie. Aber Gott sagt, dass, wenn sie in jener Zeit gelebt hätten, hätten sie nur sich selbst retten können. Sie wären nicht in der Lage gewesen, ihre Söhne und Töchter zu retten, wenn diese Kinder nicht selber gerecht wären.

Dann sagt Gott weiter: „Und wenn ich wilde Tiere ins Land bringen würde, die die Leute ausrotteten und das Land zur Einöde machten, sodass niemand mehr hindurchziehen könnte vor wilden Tieren, und diese drei Männer wären auch darin - so wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: Sie würden weder Söhne noch Töchter retten, sondern allein sich selbst" (Hes 14,15-16).

Dann fügt der Herr hinzu: „Wie viel mehr, wenn ich meine vier schweren Strafen, Schwert, Hunger, wilde Tiere und Pest, über Jerusalem schicken werde" (V. 21). Diese vier Gerichte werden in Offenbarung 6,7-8 erwähnt.

Aber Gott ist gnädig, indem nur ein Viertel der Weltbevölkerung ausgelöscht wird, damit sich die anderen zur Gerechtigkeit bekehren. Wir können uns nur durch Gerechtigkeit vor diesen schweren Gerichten schützen. Wir können unsere Frauen, unsere Söhne, unsere Brüder und Schwestern nicht retten, wenn sie nicht selber gerecht sind.

Für alle Gerechten ist die Verheißung in Psalm 91 besonders relevant. Dort lesen wir von den folgenden vier Gerichten:

(1) Kriegswaffen - „vor den Pfeilen, die des Tages fliegen" (V. 5)

(2) Krankheit - „Pest" (V. 6)

(3) Hunger - „vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt" (Mittag ist die Zeit, wo wir essen, und dies bezieht sich auf Mangel an Nahrung (V. 6).

(4) wilde Tiere - „Über Löwen und Ottern wirst du gehen und junge Löwen und Drachen niedertreten" (V. 13).

Diese Gerichte werden die Gerechten nicht antasten. „Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen" (V. 7).

Ein Viertel der Weltbevölkerung wird betroffen sein. Aber „ES WIRD DICH NICHT TREFFEN!"

„Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird. Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen" (V. 8-11).

Warum? Der Herr sagt: „Er liebt mich, darum will ich ihn erretten; er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen" (V. 14). Der Herr wird uns zu Ehren bringen. Stellen wir sicher, dass wir uns qualifizieren, damit diese Verheißung in unserem Leben erfüllt werden kann.

V. 9-11: Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unten am Altar die Seelen derer, die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen. Und sie schrien mit lauter Stimme: Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und ihnen wurde gegeben einem jeden ein weißes Gewand, und ihnen wurde gesagt, dass sie ruhen müssten noch eine kleine Zeit, bis vollzählig dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch noch getötet werden sollten wie sie.

Das fünfte Siegel symbolisiert Trübsal. Diese Menschen werden „um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen" umgebracht.

Paulus ermahnte Timotheus, sich „an das Vorbild der heilsamen Worte zu halten" (2Tim 1,13). Hier waren Menschen, die sich an den ganzen Ratschluss Gottes gehalten hatten. Sie hatten keine Kompromisse gemacht oder waren auch keine Menschen, die predigten, um Leuten zu gefallen und ihre Ohren zu kitzeln. „Wenn ich noch Menschen gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht" (Gal 1,10). Es waren wahre Diener Gottes, die am Wort Gottes als ihrem Zeugnis festhielten; und weil sie am Wort Gottes festhielten, wurden sie getötet.

In Matthäus 24,34-35 sagte Jesus: „Darum: siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und von ihnen werdet ihr einige töten und kreuzigen, und einige werdet ihr geißeln in euren Synagogen und werdet sie verfolgen von einer Stadt zur andern, damit über euch komme all das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden, von dem Blut des gerechten Abel an bis auf das Blut des Secharja, des Sohnes Berechjas, den ihr getötet habt zwischen Tempel und Altar."

Als Kain Abel getötet hatte, sagte der Herr zu Kain: „Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde - weil du ihn umgebracht hast." Hier in Offenbarung 6 schrien die Getöteten mit einer lauten Stimme: „Wie lange Herr, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?" Das ist der Schrei der alttestamentlichen Propheten und Heiligen. In Psalm 79,10 lesen wir: „Lass unter den Heiden vor unsern Augen kundwerden die Vergeltung für das Blut deiner Knechte, das vergossen ist." Ähnliche Gebete lesen wir in Psalm 94,1-7 und 119,84. Sie alle drücken dasselbe aus: „Herr, übe Rache an diesen Menschen, die unser Blut vergossen haben" - genauso wie das Blut Abels nach Rache schrie.

Aber wenn wir Hebräer 12 aufschlagen, sehen wir etwas anderes. Hier wird der Alte Bund mit dem Neuen Bund verglichen. Heute sind wir nicht zum Berg Sinai und zu Mose gekommen, sondern zum Berg Zion und zu Jesus, „dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als Abels Blut" (V. 21-24). Das Blut Abels schrie nach Rache, aber Blut Jesu schrie nach Barmherzigkeit und Vergebung. Hierin liegt ein grundlegender Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Bund.

Wer nach Vergeltung trachtet, hat nicht verstanden, wofür das Blut Jesu vergossen wurde. Als das Blut von Jesu Leib herabfloss - von seinem Haupt, seinen Händen und Füßen -, betete er: „Vater, vergib ihnen". Als das Blut vom Leib des Stephanus floss, betete er: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!" (Apg 7,60). Das ist der Schrei der neutestamentlichen Heiligen. Ein Kennzeichen eines wahren Jüngers Jesu ist, dass er kein Verlangen hat, sich an seinen Feinden zu rächen.

Daher sind diese ermordeten Heiligen in Offenbarung 6 offensichtlich alttestamentliche Heilige, weil sie Gott bitten, an ihren Feinden Vergeltung zu üben. Als Johannes diese Vision gegeben wurde, waren seit Gründung der Kirche erst ca. 65 Jahre vergangen, und es gab zu der Zeit sehr wenige Christen, die für ihren Glauben umgebracht worden waren. Die meisten ermordeten Heiligen, waren diejenigen, von denen Jesus sprach - von der Zeit Abels bis zu der Zeit Secharjas. Diese waren es, deren Seelen unter dem Altar lagen. Ihnen wurden weiße Kleider gegeben und ihnen wurde gesagt, dass sie noch etwas länger warten müssten, BIS vollzählig dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die (in diesen 20 Jahrhunderten des Gemeindezeitalters) auch noch getötet werden sollten wie sie. Diese „Brüder" sind die neutestamentlichen Heiligen, die um des Wortes Gottes willen umgebracht werden.

Es gibt eine bestimmte Anzahl von Heiligen, die um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen umgebracht werden müssen. Gott kennt diese Zahl. In den vergangenen 2000 Jahren sind viele Christen so wie Jesus und Stephanus gestorben, indem sie Gott baten, ihren Mördern zu vergeben. Sie wurden um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten, getötet. Sobald diese Anzahl vollständig ist, wird Gott zum Gericht auf diese Erde, die seine Knechte getötet hat, kommen. Bis dahin müssen wir geduldig sein.

So zeigt uns das fünfte Siegel, dass Trübsal und Verfolgung hier auf Erden unser zugedachtes Los sind. In Matthäus 24,9 sehen wir, dass das fünfte Zeichen, das Jesus seinen Jüngern gab, Bedrängnis ist - von allen Menschen um seines Namens willen gehasst und getötet zu werden.

Der Tag kommt, wenn ALLE VÖLKER dieser Erde die wahren Jünger Jesu hassen werden. Namenschristen und kompromittierende „Gläubige" werden nicht gehasst werden. Sie werden akzeptiert und geehrt werden! Aber diejenigen, die an Gottes Wort festhalten und den ganzen Ratschluss Gottes verkündigen, werden gehasst werden. Zu der Zeit werden viele abfallen. Sie werden sich dem babylonischen Christentum anschließen (falschen, kompromittierenden christlichen Kirchen), weil ihr Leben dadurch sicher sein wird. Solche Christen werden die wahren Jünger Jesu verraten. Diese Dinge geschehen bereits heute in vielen Ländern.

Jesus sagte zu seinen Jüngern: „In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden" (Joh 16,33; ELB). Jesus lehrte sehr deutlich, dass wir Bedrängnis werden erleiden müssen. Die Lehre, dass Gläubige der Trübsal entrinnen werden, ist nicht die Lehre des Heiligen Geistes, sondern eine Lehre von Menschen.

Es ist ein die Bequemlichkeit liebendes, kompromittierendes, diplomatisches Christentum, das der Trübsal entrinnen möchte. Ein solches Christentum hat natürlich eine Theologie hervorgebracht, die lehrt, dass „die Gemeinde der Trübsal entrinnen wird", obwohl Jesus klar sagte: „In der Welt habt ihr Bedrängnis." Der Herr wird uns nicht aus der Welt nehmen. Nein, er sagte: „Ich habe die Welt überwunden" (nicht „ich bin der Welt entronnen"zwinkerndes Smiley. Und er möchte, dass auch wir Überwinder sind.

Jesus betete zum Vater mit den Worten: „Vater, ich bitte NICHT, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen (vor Sünde)" (Joh 17,15). Wie können so viele Christen daher lehren, dass wir aus der Welt genommen werden, damit wir vor der Trübsal verschont werden? Jesus betete, dass wir vor dem Sündigen, nicht vor der Trübsal, bewahrt werden mögen. Er möchte uns vor dem Ungehorsam gegenüber Gott und vor der Macht Satans, dem Bösen, aber nicht vor Verfolgung bewahren - weil Jesus weiß, dass Verfolgung und Trübsal gut für uns sind. Das ist unsere Berufung.

Als die ersten Apostel herumzogen und Gemeinden gründeten und die Jünger lehrten, sagten sie dann etwa zu ihnen: „Gott liebt euch so sehr, dass er euch helfen wird, der Trübsal zu entrinnen?" NEIN. Sie sagten zu ihnen : „Wir müssen alle durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen" (Apg 14,22). Das war die Botschaft Jesu und der Apostel. Aber leider wird diese Botschaft heute nicht gepredigt.

In Offenbarung 6,12-17 lesen wir, dass der Zorn Gottes auf die Erde fallen wird. Die Trübsal ist der Zorn des Menschen und Satans, der auf wahre Christen ausgeschüttet wird. Gott hat uns nie versprochen, dass er uns vor solchem Zorn beschützen wird. Millionen wahrer Jünger Jesu haben unvorstellbare Bedrängnis und Verfolgung erlitten und wurden in den vergangenen 20 Jahrhunderten getötet. Gott hat zugelassen, dass sie all diese Dinge mutig ertragen haben.

Aber was den Zorn Gottes betrifft (Offb 6,12-17), so werden sie diesem sicherlich entrinnen.

V. 12-17: Und ich sah: Als es das sechste Siegel auftat, da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde finster wie ein schwarzer Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird. Und der Himmel wich wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort. Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem ZORN des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag ihres ZORNS und wer kann bestehen?

Hier ist die erste Stelle im Buch der Offenbarung, wo das Wort „Zorn" erscheint, wobei es sich auf den Zorn Gottes und des Lammes bezieht. Im Gegensatz dazu war die Trübsal (wie wir beim fünften Siegel in den Versen 9-11 gesehen haben) der von Satan angestachelte Zorn des Menschen.

Die Jünger Jesu werden entrückt werden, um dem Herrn in der Luft zu begegnen. Der Herr beschreibt diese Abfolge der Ereignisse in Matthäus, Kapitel 24 wie folgt:

„Sogleich aber NACH DER BEDRÄNGNIS jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen (vgl. Offb 6,12-14). Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden (vgl. Offb 6,15-16) und WERDEN SEHEN DEN MENSCHENSOHN KOMMEN AUF DEN WOLKEN des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und ER WIRD SEINE ENGEL AUSSENDEN MIT HELLEN POSAUNEN, UND SIE WERDEN SEINE AUSERWÄHLTEN SAMMELN VON DEN VIER WINDEN …" (das ist die Reihenfolge, die auch in 1Th 4,16 beschrieben wird) (Mt 24,29-31).

Das ist die Entrückung der Gemeinde, auf die wir uns beim Kommen unseres Herrn Jesus Christus freuen - unmittelbar NACH der großen Trübsal und kurz BEVOR der Zorn Gottes über diese Erde hereinbricht.

Jesus wird zu der Zeit als der „helle Morgenstern" (Offb 22,16) erscheinen, um uns in die Luft zu entrücken, damit wir allezeit bei ihm sein werden. Der Morgenstern erscheint KURZ BEVOR die Sonne aufgeht (Christus richtet sein Reich auf Erden auf) und NACH Mitternacht und nach der Periode der Finsternis (der großen Trübsal). Die finsterste Stunde ist kurz vor der Morgendämmerung.

Unser Herr bestätigte dies ferner durch die Aussage inMatthäus 25,6, dass ein lauter Ruf erschallen würde: „Siehe, der Bräutigam kommt!" Inmitten der dunkelsten Finsternis der Trübsal (um Mitternacht) wird der Ruf ertönen: „Der Bräutigam kommt!" Und bevor die Sonne auf der Erde aufgeht, werden die, die bereit sind, entrückt werden. Sie werden Jesus als den „Morgenstern" sehen. Am Ende von Offenbarung 6 lesen wir von dem, was die alttestamentlichen Propheten „den TAG des Herrn" nannten. Dieser wird hier als „der große TAG des Zornes Gottes" genannt (Offb 6,17) - eine sehr kurze Zeit des Gerichts auf Erden.

In Apostelgeschichte 2,17-20 zitiert Petrus am Pfingsttag den Propheten Joel mit den Worten: „Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen ... Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der GROSSE TAG DER OFFENBARUNG DES HERRN kommt."

Die Ausgießung des Heiligen Geistes und das Ende des Zeitalters werden hier von Joel zusammengebracht. Auch zwischen den Versen 18 und 19 lesen wir von dieser 2000-jährigen Phase, in der wir mit dem Heiligen Geist erfüllt werden und Anteil an der göttlichen Natur haben können. Was wir in den Versen 17 und 18 lesen ist der Anfang dieses „Gemeindezeitalters". Die Verse 19 und 20 handeln dann vom Ende des Gemeindezeitalters. Weil der Prophet Joel vom Gemeindezeitalter, das zwischen der Ausgießung des Heiligen Geistes und dem zweiten Kommen Christi lag, nichts wusste, nannte er diesen Tag „den großen Tag der Offenbarung des Herrn".

Warum kommt dieses Endgericht („Der Tag des Herrn"zwinkerndes Smiley auf die Erde? Schauen wir uns einige alttestamentliche Verse an, um eine Antwort zu erhalten.

Schauen wir uns zuerst Jesaja 13,6-11 an: „Heulet, denn des Herrn Tag ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. Darum werden alle Hände schlaff, und aller Menschen Herz wird feige sein. Schrecken, Angst und Schmerzen wird sie ankommen, es wird ihnen bange sein wie einer Gebärenden. Einer wird sich vor dem andern entsetzen, feuerrot werden ihre Angesichter sein. Denn siehe, des Herrn Tag kommt grausam, zornig, grimmig, die Erde zu verwüsten und die Sünder von ihr zu vertilgen. Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die Sonne geht finster auf, und der Mond gibt keinen Schein. Ich will den Erdkreis heimsuchen um seiner Bosheit willen und die Gottlosen um ihrer Missetat willen und will dem Hochmut der Stolzen ein Ende machen und die Hoffart der Gewaltigen demütigen." So sehen wir, dass es in erster Linie wegen des Stolzes des Menschen ist, dass dieses Endgericht kommt. Stolz ist die Wurzel, aus der alle anderen Sünden herrühren. Gott sagt: „ Ich werde die Hoffart der Gewaltigen demütigen" (V. 11).

Betrachten wir auch Jesaja 2,10-21: „Geh in die Felsen und verbirg dich in der Erde vor dem Schrecken des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät! Denn alle hoffärtigen Augen werden erniedrigt werden, und, die stolze Männer sind, werden sich beugen müssen … Denn der Tag des Herrn Zebaoth wird kommen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, dass es erniedrigt werde … dass sich beugen muss alle Hoffart der Menschen und sich demütigen müssen, die stolze Männer sind, und der Herr allein hoch sei an jenem Tage …"

Beachte erneut, dass das Gericht des Herrn gegen „HOFFART" gerichtet ist. Der Stolz des Menschen und das Erhabene des Menschen werden erniedrigt werden. Menschen begehen Sünde, aber es ist in erster Linie der Stolz des Menschen der als Grund hervorgehoben wird, weswegen Gott „am Tag des Herrn" richten wird.

Inmitten eines Abschnittes über den Tag des Herrn in Jesaja 3,10-11 sagt Gott: „Heil den Gerechten, sie haben es gut! ... Wehe aber den Gottlosen, sie haben es schlecht!"

Betrachte auch Zefanja 1,14: „Des Herrn großer Tag ist nahe, er ist nahe und eilt sehr. Horch, der bittere Tag des Herrn! Da werden die Starken schreien." Und dann sagt der Prophet in Zefanja 2,3: „Suchet den Herrn, alle ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet! Suchet Gerechtigkeit, suchet Demut! Vielleicht könnt ihr euch bergen am Tage des Zorns des Herrn!" Sicherlich werden die Demütigen Bewahrung finden.

In all diesen Abschnitten sehen wir, dass jedes Mal, wenn die alttestamentlichen Propheten über das Kommen des Herrn prophezeiten, dann sagten sie, dass dieses als Gericht über die Stolzen kommen würde. Die Demütigen werden diesem Gericht entrinnen. Und wenn du mich fragst, wer die Entrückten sein werden, dann sage ich: „Diejenigen, die während ihres irdischen Lebens, vor der Wiederkunft des Herrn, gelernt haben, sich zu demütigen." Uns wird aufgetragen „nach Demut zu suchen, dann werden wir am Tage des Zorns des Herrn bewahrt werden."

In Zefanja 3,11-13.17 wird uns gesagt: „Zur selben Zeit … will ich deine stolzen Prahler von dir tun, und du wirst dich nicht mehr überheben auf meinem heiligen Berge. Ich will in dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des Herrn Namen trauen. Und diese Übriggebliebenen in Israel werden nichts Böses tun noch Lüge reden, und man wird in ihrem Munde keine betrügerische Zunge finden, sondern sie sollen weiden und lagern ohne alle Furcht … Denn der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein."

Das ist eine Verheißung für die Demütigen. Nicht jeder kann die Worte „der Herr, mein Gott, wird sich über mich freuen", in Anspruch nehmen, sondern nur wer die vorhergehende Ermahnung, „suchet Demut" beherzigt und wer sich selbst gedemütigt hat. Schau dir Offenbarung 6,15 als Bestätigung dessen an, was wir gerade betrachtet haben, und sieh dir die sieben Kategorien von Menschen an, die sich in Klüften, Felsen und Bergen verbergen werden, wenn Jesus in Herrlichkeit wiederkommt: „Könige, Große, Oberste, Reiche, Gewaltige und Freie - sechs Gruppen von großen Menschen - und alle Sklaven."

Die Stolzen, die sich erhöhen, werden an jenem Tag erniedrigt werden. Deswegen ist es für uns sehr wichtig, in diesen Tagen von Jesus zu lernen, wozu er uns mit Nachdruck aufgefordert hat: „Lernt von mir", sagte er, „denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig". Er kommt nur für solche Jünger von ihm zurück.

Betrachten wir nun eine neutestamentliche Passage über den Tag des Herrn. In 1. Thessalonicher 5,1-5 heißt es: „ Von den Zeiten und Stunden aber, liebe Brüder, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr -, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau und sie werden nicht entfliehen. Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis ."

Weißt du, was es bedeutet, ein Kind des Lichts und des Tages zu sein? Es heißt, dass wir an Jesu Demut teilhaben - der göttlichen Natur. Zur Finsternis zu gehören bedeutet andererseits sich selbst zu erhöhen, so wie es der Fürst der Finsternis von der Zeit an, da er gefallen ist, getan hat.

Der Antichrist wird schließlich der Anführer all derer sein, die sich selbst erhöhen. Und Jesus wird das Haupt all derer sein, die sich selbst demütigen.

Wer in Demut lebt, wird niemals in der Finsternis sein, und das Kommen des Herrn wird nicht wie ein Dieb über ihn kommen. Sie werden von seinem Kommen nicht überrascht sein, weil sie immer für ihn bereit sind, indem sie den Weg, sich zu demütigen, gelernt haben - den neuen und lebendigen Weg, den Jesus aufgetan hat.

KAPITEL 7
V. 1-8: Danach sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind über die Erde blase noch über das Meer noch über irgendeinen Baum. Und ich sah einen andern Engel aufsteigen vom Aufgang der Sonne her, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief mit großer Stimme zu den vier Engeln, denen Macht gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zu tun: Tut der Erde und dem Meer und den Bäumen keinen Schaden, bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen. Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren aus allen Stämmen Israels: aus dem Stamm Juda zwölftausend versiegelt, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend, aus dem Stamm Asser zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend, aus dem Stamm Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend, aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin zwölftausend versiegelt.

Hier sehen wir erneut den Ausdruck „Danach" oder „nach diesen Dingen". In Offenbarung 4,1 sahen wir, dass dieser Ausdruck den Beginn eines neuen Abschnitts bildete.

In Kapitel 7 sehen wir, dass die Verse 1 und 9 mit dieser Formulierung beginnen.

Der erste Abschnitt (V. 1-8) befasst sich mit Israel: „Ich hörte die Zahl … 144.000, die versiegelt waren aus allen Stämmen Israels" (V. 4).

Der zweite Abschnitt (V. 9-17) befasst sich mit der Gemeinde: „Eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen, die vor dem Thron und vor dem Lamm standen."

Der göttliche Überrest Israels wird während dieser Zeit des Zorns beschützt, aber die Gemeinde selbst wird entrückt, um vor dem Herrn zu stehen. Kurz bevor der Zorn Gottes auf die Erde ausgegossen wird, werden die Toten in Christus auferstehen und zusammen mit den Lebenden entrückt werden, um dem Herrn in der Luft zu begegnen, um ihn auf der Erde willkommen zu heißen - so wie eine Braut hinausgeht, um ihren Bräutigam zu empfangen. Sie stehen „vor dem Thron und vor dem Lamm" (V. 9).

In Israel wird es zu der Zeit einen göttlichen Überrest geben, die keine Christen geworden sind. Der Herr wird sie vor seinem Zorn beschützen. In Vers 2 lesen wir von einem Engel, der kommt, um diese Israeliten zu versiegeln.

In Daniel 12,1 lesen wir über diesen Engel Folgendes: „Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen."

Es scheint eine enge Verbindung zwischen dem Erzengel Michael und den Kindern Israels zu geben. Er wird zu einer Zeit aufstehen, wenn der Zorn Gottes über diese Erde ausgegossen werden wird - eine Zeit furchtbarer Drangsal -, um die gottesfürchtigen Israeliten zu versiegeln und zu beschützen.

In Daniel 12,2-3 lesen wir, dass diejenigen, die zur Zeit des Alten Testaments im Glauben gestorben sind, ebenfalls mit der Gemeinde auferstehen und entrückt werden: „Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande. Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich."

Viele Menschen glauben, dass, soweit es Gott angeht, sein Zweck für Israel mit dem Kommen Christi abgeschlossen wurde. Aber das entspricht nicht der Wahrheit, wie wir in Römer 11 deutlich lesen. Nachdem der Heilige Geist in den Kapiteln 1 bis 8 das Evangelium der Errettung erklärt hat, setzt er sich in den Kapiteln 9 bis 11 mit Israel auseinander. Das ist neutestamentliche, nicht alttestamentliche Lehre. „So frage ich nun: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne!" (Röm 11,1). (Das ist, nebenbei bemerkt, derselbe Ausdruck, den der Heilige Geist inRömer 6,12 benutzt: „Sollen wir denn in der Sünde beharren? Das sei ferne!"zwinkerndes Smiley. Genauso wie es zur Zeit Elias einen Überrest von 7000 Menschen gab, so werden auch in den letzten Tagen „einige übrig geblieben sein nach der Wahl der Gnade" (Röm 11,2-5).

Wenn Jesus zurückkommt wird es im Volk Israel einen gottesfürchtigen Überrest geben. Wenn sie ihr Vertrauen in Christus gesetzt hätten, wären sie ein Teil der Gemeinde geworden, in der es keinen Unterschied zwischen Juden und Nicht-Juden gibt. Aber diese haben Jesus nicht als ihren Messias anerkannt.

„Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten!" (Röm 11,15). Während Israel verworfen worden war, hatte die ganze Welt die Gelegenheit, durch Jesus Christus mit Gott versöhnt zu werden. Wenn Israel wieder angenommen wird, wird die Erde so etwas wie eine Auferstehung erleben. Die wilden Tiere werden wieder zahm werden. Dornen und Disteln werden verschwinden.

„Denn wenn du (Heide) aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, abgehauen und wider die Natur in den edlen Ölbaum (in das auserwählte Volk Gottes) eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden die natürlichen Zweige (die Juden) wieder eingepfropft werden in ihren eigenen Ölbaum. Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist" (V. 24-25).

„Die Fülle der Heiden" bezieht sich auf jene Menschen unter den Völkern der Erde, deren Namen im Buch des Lebens verzeichnet sind. Und wenn die letzte Person, deren Namen im Buch des Lebens eingeschrieben ist, gesammelt ist, wird die Zeit für die Entrückung und für die Aufhebung der Verstockung bei diesem gottesfürchtigen Überrest in Israel gekommen sein. Wir dürfen diese Tatsache nicht ignorieren. „Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen" (V. 29). Gott ändert sich nie. Er hat das Volk Israel einst berufen. Und er wird seine Meinung über sie nie ändern.

Erinnere dich nochmals an Offenbarung 6,13, wo wir lesen: „Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird." Die Sterne, die vom Himmel fallen, werden als ein Feigenbaum dargestellt, der seine unreifen Feigen abschüttelt. Gleich danach lesen wir in Offenbarung 7,1-8 von Israel. Der Feigenbaum ist ein Symbol für Israel. Dann lesen wir von „vier Engeln, die an den Ecken der Erde stehen" (Offb 7,1). Die vier Ecken beziehen sich auf „Norden, Süden, Osten und Westen". Der Herr hat die Juden aus allen Ecken der Erde ins Land Israel zurückgebracht.

In Alten Testament ist David ein Bild von Jesus Christus, der Satan (Goliat) überwand. Und der anfängliche Teil der Regierung Salomos, bevor er ein Götzendiener wurde, ist ein Bild für die zukünftige tausendjährige Herrschaft Jesu Christi auf Erden. „Salomo" bedeutet „friedfertig", und zur Zeit Salomos „wohnten Juda und Israel sicher, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum" (1Kön 5,5). Der Weinstock und der Feigenbaum waren zwei Symbole, die verwendet wurden, um Israel im Alten Testament darzustellen.

Jesus sagte in Johannes 15,1: „Ich bin der wahre Weinstock." Aber er sagte nie: „Ich bin der wahre Feigenbaum." Wir in der Gemeinde sind jetzt ein Teil des Weinstocks. Aber der Feigenbaum bleibt als Israel bestehen.

Wenn Jesus kommt, um auf der Erde zu herrschen, „wird der Berg, darauf des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und das Wort des Herrn wird ausgehen von Jerusalem. Er wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen (während der 1000-jährigen Herrschaft Christi). Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken. Denn der Mund des Herrn Zebaoth hat's geredet" (Mi 4,1-4).

In 5. Mose 32,8 lesen wir, wie Gott den Völkern ihr Land zuteilte. „Die Erde ist des Herrn, und was darinnen ist" (1Kor 10,26). Und weil die Erde dem Herrn gehört, hat er verschiedene Teile der Erde verschiedenen Völkern zugeteilt. „Als der Höchste den Völkern Land zuteilte und der Menschen Kinder voneinander schied, da setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels" (5Mo 32,8).

Der Herr hatte zu Abraham gesagt: „An dem Tage schloss der Herr einen Bund mit Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben von dem Strom Ägyptens an bis an den großen Strom Euphrat" (1Mo 15,18). Das war das Land, das Gott Israel verheißen hatte, und das war das Land, über das Salomo herrschte, als er König von Israel war. Und das ist das Land, das erneut Israels Besitz sein wird, wenn Jesus auf Erden regiert.

In 1. Mose 35,9-12 lesen wir, das Gott Jakob erschien und zu ihm sagte: „Du heißt Jakob; aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel sollst du heißen … und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben und will's deinem Geschlecht nach dir geben." Das gibt uns eine klare Antwort. Die ganze Erde gehört Gott. Und Gott hat gesagt: „Ich habe dieses Land den Nachkommen Jakobs gegeben."

In Joel 1,12 lesen wir: „… weil der Weinstock verdorrt und der Feigenbaum verwelkt ist." Das war der Beginn von Israels Niedergang, der bald nachdem Christus in den Himmel auffuhr, zum Abschluss kam. Aber dann lesen wir inJoel 2,22 (ELB) ferner: „Nachdem der Herr das Werk getan hat, trägt der Baum seine Frucht, der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag." Der Feigenbaum, der dahinschwand, fängt nun wieder an zu blühen.

Es gibt viele Verheißungen im Alten Testament, die wir geistlich auf uns anwenden können. Aber sie werden ebenfalls buchstäblich am Volk Israel erfüllt werden, bevor Jesus sein Reich auf Erden errichtet. In Joel 3,1-4 lesen wir: „Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch. Und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure jungen Männer werden Visionen sehen. Und selbst über die Knechte und über die Mägde werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen. Und ich werde Wunderzeichen geben am Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare." Der erste Teil davon wurde am Pfingsttag geistlich erfüllt, als die ersten Jünger im Heiligen Geist getauft wurden. Es wird in Israel buchstäblich erfüllt werden, wenn der Tag des Herrn kommt.

In Markus 11,12-14.20 lesen wir, dass Jesus einmal einen Feigenbaum sah und als er näher hinging, um zu sehen, ob er Frucht an ihm fände, sah er nichts als Blätter, denn es war nicht die Zeit für Feigen. Er verfluchte den Feigenbaum mit den Worten : „Nun esse niemand mehr eine Frucht von dir in Ewigkeit!" Am nächsten Tag sahen die Jünger, dass der Feigenbaum verdorrt war. Die Handlung des Herrn war eine Prophezeiung, die so interpretiert werden könnte: „Jesus kam zum Volk Israel, um nach Frucht zur Ehre Gottes zu suchen. Aber alles, was er sah, waren Blätter von religiösen Ritualen und keine Frucht. Jesus verfluchte Israel. Aber das Volk Israel verdorrte nicht sofort. Tatsächlich sah es so aus, als ob nichts passieren würde. Aber am nächsten Tag (40 Jahre später) war er vollständig verdorrt."

Am Ende seines öffentlichen Wirkens ging Jesus mit den Worten aus dem Tempel: „Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus soll euch wüst gelassen werden. Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!" (Mt 23,37-39). Der Feigenbaum war verflucht.

Jesus Christus wurde im Jahre 29 oder 30 n.Chr. gekreuzigt. Die Juden riefen dann die Worte aus: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder" (Mt 27,25). Gott nahm sie bei ihrem Wort, und 40 Jahre später, im Jahr 70 n.Chr., marschierte die römische Armee unter General Titus in Jerusalem ein und zerstörte den Tempel. Die Juden wurden dann bis an die Enden der Erde zerstreut. Aber das war nicht das Ende des Feigenbaums.

Die Jünger Jesus fragten ihn einmal über seine Wiederkunft: „Was wird DAS Zeichen sein?" (Mk 13,4). Jesus erwiderte mit den Worten: „An dem Feigenbaum aber lernt ein Gleichnis" (Mk 13,28). Beachte, dass er uns sagte, wir sollten etwas lernen! Genauso wie Jesus uns sagte, wir sollten von ihm Sanftmut und Demut lernen(Mt 11,29), sagte er uns auch, wir sollten vom Feigenbaum lernen. Daher ist es für die Gemeinde wichtig, über Israel Bescheid zu wissen - über den Feigenbaum, den Jesus verfluchte und der am Morgen verdorrte.

Was sollen wir vom Feigenbaum lernen? Jesus sagte : „An dem Feigenbaum aber lernt ein Gleichnis: Wenn jetzt seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Ebenso auch: wenn ihr seht, dass dies geschieht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht" (Mk 13,28-30). Auf welche Generation nahm Jesus Bezug? Offensichtlich auf die Generation, die den Feigenbaum (Israel) wieder Knospen treiben sieht! Wer Ohren hat, zu hören, der höre.

Die Frucht ist in Israel noch nicht herangereift. Sie sind nicht bekehrt und es gibt keine Frucht zur Ehre Gottes. Aber der Feigenbaum hat begonnen, Blätter zu treiben. In Lukas 13,6-9 erzählte Jesus ein Gleichnis von einem Mann, der einen Feigenbaum hatte, und kam und suchte Frucht darauf und fand keine. Auch dieses Gleichnis handelte von Israel. Daher sagte der Herr zum Gärtner: „So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft." Der Gärtner flehte ihn aber mit den Worten an: „Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab." Deshalb wurde Israel 40 Jahre lang verschont und erst dann abgehauen. Aber nun hat es wieder zu sprießen begonnen.

Aber sehr wenige Menschen in Israel fürchten Gott. Der Herr zeigte Jeremia einmal zwei Feigenkörbe. Einer hatte gute Feigen, während der andere verdorbene Feigen hatte (Jer 24,1-3). Der Großteil der Feigen im heutigen Israel ist verdorben. Aber es gibt auch ein paar gute Feigen, die einen Teil des Überrestes der 144.000 bilden werden, wie wir vorhin gelesen haben. Ein Beispiel davon sehen wir in Johannes 1,47. Jesus sagte über Nathanael: „Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch (keine Verdorbenheit) ist." Nathanael fragte den Herrn: „Woher kennst du mich?" Jesus antwortete: „Ich sah dich, als du unter dem Feigenbaum warst" (V. 48). Nathanael war eine gute Feige, obwohl er damals noch unbekehrt war. Er ist ein Typ dieses Überrestes, den es in den letzten Tagen in Israel geben wird. Gott hat sein Auge auf sie gerichtet und wird sie sammeln.

Bevor Israel nach Kanaan einzog, hatte ihnen Mose gesagt, dass der Herr sie eines Tages von einem Ende der Erde bis ans andere zerstreuen würde (5Mo 28,64). Als Gott Abraham berief (ungefähr 2000 v.Chr.), führte er ihn nach Kanaan. Gott ließ zu, dass die Nachkommen Abrahams mehr als 400 Jahre lang Sklaven in Ägypten wurden, und dann brachte er sie um 1400 v.Chr. durch Josua zurück nach Kanaan. Nach dem Tode Salomos (900 v.Chr.) wurde die Nation Israel zweigeteilt. Das Südreich nannte sich Juda und das Nordreich nannte sich Israel. Im Jahre 722 v.Chr. kamen die Assyrer und eroberten Israel (das Nordreich) und nahmen sie gefangen. Israel hörte dann auf zu bestehen. Später, im Jahre 586 v.Chr. kam Babylon unter Nebukadnezar und eroberte Juda (das Südreich) und nahmen sie ebenfalls gefangen. Aber Gott hatte ihnen bereits durch Jeremia gesagt: „Nach 70 Jahren in Babylon werdet ihr zurück in euer Land kommen" (Jer 29,10). Genau 70 Jahre später kamen die Juden zurück. In den Tages Esras, Haggais und Sacharjas bauten sie ihren Tempel wieder auf.

Aber in all diesen Jahren wurde Israel nie unter alle Völker der Erde zerstreut. Sie waren nach Assyrien und nach Babylon deportiert worden, aber sie kamen wieder zurück. Aber Mose prophezeite eine Zeit, wenn sie von einem Ende des Himmels bis ans andere zerstreut werden würden. Das geschah im Jahre 70 n.Chr. Nachdem die Juden Christus gekreuzigt hatten, gab Gott ihnen 40 Jahre Zeit, um Buße zu tun. Aber sie taten nicht Buße. Dann zerstreute er sie in alle Gegenden der Erde.

Aber Mose prophezeite auch: „… so wird der Herr, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, unter die dich der Herr, dein Gott, verstreut hat. Wenn du bis ans Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der Herr, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen und wird dich in das Land bringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es einnehmen, und er wird dir Gutes tun und dich zahlreicher machen, als deine Väter waren" (5Mo 30,3-5). Das ist in unserer Zeit passiert. Der Feigenbaum begann Blüten zu treiben. Israel wurde von den vier Enden der Erde gesammelt und zurückgebracht.

Jesaja prophezeite: „Und der Herr wird zu der Zeit zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken, dass er den Rest seines Volks loskaufe, der übrig geblieben ist in Assur, Ägypten, Patros, Kusch, Elam, Schinar, Hamat und auf den Inseln des Meeres. Und er wird ein Zeichen aufrichten unter den Völkern und zusammenbringen die Verjagten Israels und die Zerstreuten Judas (das Südreich) sammeln von den vier Enden der Erde" (Jes 11,11-12). Das erste Mal brachte der Herr Israel nach 70 Jahren Gefangenschaft in Babylon zurück. Das zweite Mal geschah es in diesem [20.] Jahrhundert.

Dieser Abschnitt in Jesaja steht mit dem Millennium in Verbindung, „wenn die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern ... Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter" (Jes 11,6-8). Die Tiere werden nicht mehr wild sein, wenn Jesus auf Erden regiert. Aber das konnte erst geschehen, nachdem Israel in ihr Land zurückgekommen war. Daher können wir sagen, dass Jesus nicht auf die Erde hätte zurückkehren können, bis Israel in ihr Land zurückgekehrt und die Stadt Jerusalem erobert hatte. Am 14. Mai 1948 deklarierte sich Israel als selbständiger Staat. Im Juni 1967 besetzten sie den Tempelberg in Jerusalem. Daher hätte Jesus nicht im Jahr 100 n.Chr. oder sogar 1900 n.Chr. zurückkehren können. Der früheste Zeitpunkt, an dem er hätte zurückkehren können, wäre erst nach dem Juni 1967 gewesen.

Eine weitere Prophezeiung finden wir in Hesekiel: „Denn ich will euch aus den Heiden herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen" (Hes 36,24).

Noch eine weitere Prophezeiung finden wir im Buch Jeremia. Der Herr sagte zu ihm: „Hast du nicht gemerkt, was diese Leute reden: Die beiden Geschlechter (Juda und Israel), die der Herr auserwählt hatte, hat er verworfen (das ist es, was heute viele Menschen sagen, dass Gott die Gemeinde erwählt und die Juden verworfen hat), und sie verachten mein Volk und lassen es nicht mehr ein Volk sein in ihren Augen. So spricht der Herr: Wenn ich jemals meinen Bund nicht hielte mit Tag und Nacht noch die Ordnungen des Himmels und der Erde, so wollte ich auch verwerfen das Geschlecht Jakobs und Davids, meines Knechts, dass ich nicht mehr aus ihrem Geschlecht Herrscher nehme über die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich will ihr Geschick wenden und mich über sie erbarmen" (Jer 33,23-26). Mit anderen Worten, solange es den Zyklus von Tag und Nacht gibt, können wir sicher sein, dass Gott Israel nicht verworfen hat. Das ist kristallklar.

Das Land Israel wurde von den Römern (von 63. v.Chr. bis 313 n.Chr.), vom Byzantinischem Reich (von 313 bis 636 n.Chr.), von den Arabern (von 636 bis 1099 n.Chr.), von den Kreuzfahrern (von 1099 bis 1291 n.Chr.), von den Mameluken (von 1291 bis 1516 n.Chr.), vom Ottomanischen Reich (von 1517 bis 1917 n.Chr.) und schließlich von den Briten (von 1917 bis 1948 n.Chr.) regiert.

Es ist interessant zu sehen, wie verschiedene Menschen über die Jahrhunderte vergeblich versucht haben, die Juden zurück in ihr Land zu bringen. Im 4. Jahrhundert versprach der römischen Kaiser Julian den Juden, dass er ihren Tempel bauen würde. Aber jedes Mal, wann er den Tempel zu bauen versuchte, geschah irgendein Unglück und er war nicht in der Lage, ihn zu bauen. Warum? Weil Gottes Zeit noch nicht gekommen war. Im 16. und 17. Jahrhundert n.Chr. versuchten drei jüdische Führer, die Juden zurück in ihr Land zu bringen. Auch sie hatten keinen Erfolg. Warum? Weil Gottes Zeit immer noch nicht gekommen war. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde Benjamin Disraeli (ein Jude) Premierminister von Großbritannien. Auch er versprach, die Juden zurück nach Palästina zu bringen. Kurz bevor er das tun konnte, wurde er als Premierminister abgewählt. Im Jahr 1917 brachte Lord Balfour von England die so genannte Balfour-Erklärung ein, worin er den Juden Palästina versprach. Aber weil England den Arabern gefallen wollte, zogen sie ihre Zusage an die Juden 30 Jahre lang zurück. Als Gottes Zeit schließlich kam, benutzte er einen der größten Feinde der Juden, Adolf Hitler, um mitzuhelfen, seinen Zweck zu erfüllen. Hitler war von Satan inspiriert worden, mehr als 6 Millionen Juden zu ermorden. Aber das führte dazu, dass Juden von überall her nach Palästina flohen, um dort Zuflucht zu finden. Dort errichteten sie etwa vier Jahre nach dem Tode Hitlers ihr Heimatland.

In Jeremia 16,14-16 wird dieser Exodus Israels prophezeit: „Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass man nicht mehr sagen wird: So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat, sondern: So wahr der Herr lebt, der die Israeliten geführt hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte. Denn ich will sie zurückbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe. (Und wie würde er sie zurückbringen?) Siehe, ich will viele Fischer aussenden, spricht der Herr, DIE SOLLEN SIE FISCHEN; und danach will ich viele Jäger aussenden, DIE SOLLEN SIE FANGEN auf allen Bergen und auf allen Hügeln und in allen Felsklüften."

Zuerst würde Gott Fischer holen (Freunde Israels), um sie mit attraktiven Ködern nach Israel zu bringen. Als dies nicht ausreichend Erfolg hatte, sandte er Jäger (Feinde Israels), um sie aus allen Ecken und Winkeln der Erde zu verjagen und sie dazu zu bringen, nach Israel zu fliehen. Beachte die erstaunliche Souveränität Gottes, der sowohl Freunde als auch Feinde Israels benutzte, um seine Zwecke zu erfüllen.

Betrachte einen weiteren interessanten Vers in Jesaja 43,5-6: „So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir. Ich will vom Osten deine Kinder bringen und dich vom Westen her (das schließt England und Amerika ein) sammeln, ICH WILL SAGEN ZUM NORDEN: GIB HER!, UND ZUM SÜDEN: HALTE NICHT ZURÜCK!"

Beachte hier die unterschiedlichen Ausdrücke. Es gab für die Juden nie ein Migrationsproblem vom Osten oder vom Westen; daher verwendet der Herr die Ausdrücke „ich werde sie bringen und sammeln". Aber wenn die Rede vom Norden (Russland) ist, sagt er: „Ich werde ihnen sagen: GIB SIE LIEBER HER!" Der Grund dafür war, weil Russland den Juden die Auswanderung verweigerte. Aber der Herr zerstörte den Kommunismus in Russland und brachte die Russen dazu, von 1990 an ca. 600.000 Juden nach Israel zu bringen. Wenn von den Ländern südlich von Israel die Rede ist, warnt der Herr sie, SIE NICHT ZURÜCKZUHALTEN. Der Grund dafür war, dass auch jene Länder den Juden nicht erlaubten, nach Israel auszureisen. Doch der Herr brachte sie auch von dort her. Es ist eine erstaunliche Geschichte wie jeder einzelne Jude aus dem Land Oman - 43.000 an der Zahl - im Jahre 1948 und in den darauffolgenden Jahren nach Israel zurückkehrte. 30.000 Juden wurden in zwei erstaunlichen Operationen, die Israel durchführte, in den Jahren 1948 und 1991 von Äthiopien zurückgebracht. All das war eine exakte Erfüllung von biblischen Prophezeiungen.

Der Herr sagte in Amos 9,15 auch, dass die Juden nie mehr aus diesem Land ausgerissen würden, nachdem er sie einmal ein zweites Mal im Land Israel eingepflanzt hat. Und das wird nicht durch die Hilfe einer Supermacht, sondern durch die Macht des Herrn geschehen.

Sacharja 10,9-10 ist ein weiterer Vers, der für die Zeit, in der wir leben, relevant ist: „Ich säte sie unter die Völker, dass sie meiner gedächten in fernen Landen und leben sollten mit ihren Kindern und wieder heimkehren. Denn ich will sie zurückbringen aus Ägyptenland und sie sammeln aus Assyrien und will sie ins Land Gilead und zum Libanon bringen, dass man nicht Raum genug für sie finden wird."

Hier wird uns gesagt, dass die Zahl der Einwanderer so groß sein wird, dass es für sie nicht genug Raum geben wird. Das ist der Grund, warum Israel dauernd neue Siedlungen für ihre Einwanderer baut. Man kann nicht genug Raum für sie finden! Das Wort Gottes ist aktuell! Gott gibt den Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob das ganze Land zurück, das er ihren Vätern vor 3000 Jahren gab. Niemand kann Gott zum Narren halten.

Das Erstaunliche ist, dass sich die Juden in all diesen 19 Jahrhunderten der Zerstreuung nicht mit den Menschen der verschiedenen Länder assimiliert haben. Anders als andere Völker auf der Erde sind sie unterschiedlich geblieben. Nach 19 Jahrhunderten sind sie nach wie vor Juden. Sie waren wie der Prophet Jona. Die unter alle Völker verstreuten Juden waren wie Jona im Bauch des Walfisches. Der Wal versuchte drei Tage lang, Jona zu verdauen. Aber er schaffte es nicht und spie ihn schließlich an Israels Küste aus. Ebenso haben alle Völker versucht, die Juden 2000 Jahre lang zu „verdauen", aber sie hatten dabei keinen Erfolg. Schließlich warfen sie sie wieder zurück ins Land Israel.

In Offenbarung 7,1-8 sehen wir, wie Gott sein Volk in den letzten Tagen beschützt. Dieser Überrest von 144.000 ist wie Nathanael, der ursprünglich nicht glaubte, dass Jesus der Messias war. Aber als Nathanael ihn sah, glaubte er. Es wird in den letzten Tagen in Israel Menschen wie Nathanael geben - gottesfürchtige Menschen - die nicht glaubten, dass Jesus der Messias ist, bis sie ihn in Herrlichkeit sehen. Die Zahl 144.000 ist nur ein Symbol einer kleinen Zahl und nicht buchstäblich zu verstehen. Diese Menschen werden vor dem Zorn Gottes bewahrt werden, der zu der Zeit über die Welt hereinbrechen wird. Als die Israeliten in Ägypten vom Pharao (einem Typ des Antichristen) bedrängt wurden, wurden sie vor den Plagen (dem Gericht) beschützt, das Gott über Ägypten sandte. Gottes Gericht fiel über Ägypten, aber es hat Israel nicht berührt. Als Nebukadnezar (ein anderer Typ des Antichristen) in Babylon alle zwang, sich vor seinem Standbild zu verneigen, gab es drei Juden (ein Typ für den Überrest), die sich weigerten und die in einen brennenden Feuerofen geworfen wurden. Aber das Feuer konnte ihnen keinen Schaden antun. Genauso wird Gott seinen göttlichen Überrest in diesen letzten Tagen bewahren. Sie werden versiegelt und beschützt werden.

„Sagt den Gerechten, dass es ihnen gut gehen wird" (Jes 3,10; SLT). Den demütigen, gottesfürchtigen Menschen wird es immer gut gehen.

V. 9-10: Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!

Das ist die Gemeinde - die Juden und Heiden, die wiedergeboren sind, einschließt. Und das ist die Zeit, wenn die Gemeinde entrückt wird, um dem Herrn in der Luft zu begegnen.

Im Hohelied Salomos sagt der Bräutigam zur Braut: „Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her!" (Hl 2,10). Warum? Weil „der Feigenbaum Knoten gewonnen hat" (V. 13). Dieser Ruf ergeht vom Bräutigam (Christus) demnächst an die Braut (die Gemeinde). Das ist der Grund, warum Jesus uns sagte, wir sollten vom Feigenbaum lernen. Dann werden wir bereit sein für seinen Ruf: „Steh auf, meine Freundin, und komm her!" Die Hochzeit des Lammes steht vor der Tür.

Während der Zeit des Gerichts wird die Gemeinde nicht auf der Erde sein. 1. Thessalonicher 5,9 ist deutlich: „Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus."

Jesus sagte, dass die letzten Tage wie die Zeit Noahs und die Zeit Lots sein würden. Genauso wie Lot vor dem Gericht, das auf Sodom und Gomorra fiel, herausgeführt und Noah in die Arche geführt wurde, bevor das Gericht auf die Erde fiel, wird die Gemeinde ebenso weggeführt werden, bevor das Gericht auf die Welt fällt.

Wir sehen hier die Heiligen mit Palmzweigen in ihren Händen stehen. Im Alten Testament wurde den Israeliten geboten, das Laubhüttenfest mit Palmzweigen zu feiern (3Mo 23,40). Alle Festtage Israels hatten symbolische Bedeutungen. Das Passa stellte den Tod Christi und das Laubhüttenfest die 1000-jährige Herrschaft Jesu Christi auf Erden dar. Das ist die Bedeutung davon, dass die Gläubigen Palmzweige in ihren Händen hielten.

Wenn sie ausrufen: „Das Heil ist bei unserem Gott", dann wollen sie damit ausdrücken: „Unser Heil verdanken wir völlig unserem Gott und nicht irgendetwas in uns." Sie erkennen freudig an, dass sie ihr Heil der Gnade Gottes und dem Lamm verdanken. „Sie haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes" (Offb 7,14).

„Durch sein Verdienst stehe ich hier, ich kenne keinen anderen Stand - selbst dort nicht, wo Herrlichkeit wohnt, in Immanuels Land"

Jedes wahre Kind Gottes wird, wenn es vor dem Herrn steht, bekennen, dass es nur die Gnade Gottes und das Blut des Lammes waren, die es dorthin gebracht haben.

V. 11-12: Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Im Buch der Offenbarung, inmitten all der vielen Sieben - 7 Gemeinden, 7 Siegel, 7 Posaunen, 7 Schalen und 7 Donner - haben wir auch 7 Einblicke in die Anbetung im Himmel. Hier ist ein solcher flüchtiger Einblick. Zwei davon sahen wir vorher in den Kapiteln 4 und 5.

In all diesen Einblicken sehen wir, dass die Bewohner im Himmel - die Engel, die 24 Ältesten...https://deutsch.cfcindia.com/de/books/the-final-triumph

Kommentare

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perlental 27.04.2022 17:19
Erste Sahne Ralf.... Danke 🔥🔥🔥🔥🔥♥️
 
Sulzbacher 07.05.2022 13:49
KAPITEL 8
V. 1: Und als das Lamm das siebente Siegel auftat, entstand eine Stille im Himmel etwa eine halbe Stunde lang.

Mit dem Auftun des siebenten Siegels beginnt das Gericht Gottes auf die Erde zu fallen.

In Kapitel 6 sahen wir verschiedene Reiter, die Unheil über die Erde brachten. Wir sahen auch große Bedrängnis. Aber wir sahen nicht, dass irgendein Gericht VOM HIMMEL auf die Erde ausgeschüttet wurde.

Der Gemeinde ist auf der Erde, wenn fünf der sechs Siegel geöffnet werden - Kriege, Hungersnot, Erdbeben, Pest und Verfolgung. Aber unmittelbar bevor die Gerichte Gottes in Kapitel 8 beginnen, stellen wir fest, dass die Gemeinde in Kapitel 7 entrückt wurde. Und die gottesfürchtigen Juden werden versiegelt und beschützt.

Sobald das siebente Siegel geöffnet wird, gibt es eine Stille im Himmel.

Stille - selbst nur eine 30-minütige - ist im Himmel so ungewöhnlich, dass sie aufgezeichnet werden muss, weil die normale Atmosphäre des Himmels eine solche ist, wo ständig Lobpreis wie Donnergeräusch und mächtige Ströme zu Gott aufsteigt. Johannes wundert sich, was geschieht, wenn alles still ist.

Aber hier ist der Grund für die Stille: In Jesaja 28,21-22 wird die Entscheidung des Herrn, „die fest beschlossene Vernichtung über die ganze Erde" zu bringen als seine „ungewöhnliche Arbeit" und sein „befremdliches Werk" beschrieben. Das Gericht ist nicht Gottes gewöhnliches oder sein normales Werk. Es ist für Gott ein befremdliches Werk. Es ist nicht etwas, woran er Freude hat. Es ist für ihn etwas Seltsames und Befremdliches. Es ist beinahe so, als wenn Gott warten und sagen würde: „Ich wünschte, die Menschen würden Buße tun, damit ich sie nicht alle richten muss."

Das ist der Grund für die Stille. Gott will nicht, dass jemand umkommen sollte. Seine Langmut wartet darauf, dass alle Menschen Buße tun. Und daher gibt es eine Pause im Himmel. Gott wartet sogar heute noch darauf, dass die Menschen Buße tun, bevor das endgültige Gericht kommt.

In Offenbarung 6 sahen wir Jesus eine Schriftrolle öffnen. Hier sehen wir, dass diese Schriftrolle ganz aufgerollt ist. Bis dahin war sie nur teilweise aufgerollt gewesen.

In Lukas 4,16-17 sehen wir, wie Jesus in der Synagoge in Nazareth eine andere Buchrolle öffnet - die Schriftrolle des Buches Jesaja. Er fand die Stelle, wo sich die Schriftstelle Jesaja 61,1-2 befand und fing an zu lesen. Aber er stoppte vor dem Ende des zweiten Verses. Wenn du Lukas 4,18-19 mit Jesaja 61,1-2 vergleichst, wirst du einen bedeutenden Unterschied feststellen. Was Jesus vorlas, war: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn."

Jesus hielt an dieser Stelle an und las den nächsten Satz über „den Tag der Vergeltung (oder des Gerichts) unseres Gottes" nicht vor. Beachte hier, dass vom gnädigen JAHR des Herrn (365 Tage der Gnade) und dem TAG (bloß 24 Stunden) der Vergeltung (des Gerichts), die Rede ist! Gott ist sowohl gütig als auch streng. Aber seine Güte ist 365 Mal größer als seine Strenge! Er möchte, dass auch wir so sind.

Der Herr möchte uns hier auch einschärfen, dass er langmütig und geduldig ist, und dass das Zeitalter der Gnade eine sehr lange Periode ist. Jesus stoppte beim „Gnadenjahr des Herrn" - dem Jahr der Gnade, das sich nun schon fast 2000 Jahre lang erstreckt hat. Dann ließ er den Rest ungelesen und rollte die Buchrolle wieder zusammen (Lk 4,20).

Aber wenn wir zu Offenbarung 8,1 kommen, sehen wir, dass Gott lange genug gewartet hat - 2000 Jahre. Aber er wartet hier immer noch eine kleine Weile. Ein Tag beim Herrn ist wie tausend Jahre. Somit würden die 30 Minuten Stille ungefähr 20 Jahren entsprechen. Gott wartet. Er wartet, damit die Menschen Buße tun. Aber wenn sie schließlich nicht Buße tun, dann öffnet er den Rest der Buchrolle und liest auch diesen letzten Satz: „Der Tag der Vergeltung ist gekommen."

V. 2: Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben.

Wir brauchen uns die sieben Posaunen nicht als sieben verschiedene Posaunen vorzustellen. Wenn wir die sieben Feuerflammen sahen, welche die sieben Geister Gottes symbolisierten (Offb 4,5), sahen wir, dass es nicht sieben verschiedene Heilige Geister waren, sondern der siebenfältige Heilige Geist. Genauso ist es hier - dies isteine Posaune - die letzte Posaune, siebenfach in ihrer Dauer.

Die Bedeutung dieser Posaune können wir in 1. Korinther 15,51-52 sehen: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen (wir werden nicht alle sterben, einige werden sterben, aber nicht alle), wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune (wenn die Gemeinde entrückt wird)."

Was wir in Offenbarung 8,2 lesen, ist der Beginn dieser letzten, siebenfältigen Posaune. Diese Posaune wird erschallen und die „die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden" (1Kor 15,52), wie wir in Offenbarung 7 gesehen haben. Die letzte Posaune ertönt unmittelbar nach der großen Trübsal und die Gemeinde wird entrückt, um dem Herrn in der Luft zu begegnen.

Wenn die letzte Posaune geblasen wird, dann werden wir in einem Augenblick (und wie lange dauert es, um zu blinzeln), in einem Moment verwandelt und von der Erde weg sein. Und sobald die Gemeinde weg ist, werden die Gerichte anfangen, auf die Erde zu fallen.

In 4. Mose 10 sehen wir sieben Gründe, warum im Lager Israels Posaunen geblasen wurden. Wir können diese auf die hier erwähnte siebenfache Posaune beziehen:

(1) Um die Gemeinde zusammenzurufen (V. 1).

(2) Um die Lager zu einer Wanderung aufbrechen zu lassen (V. 2). Die letzte Reise, die die Gemeinde machen wird, wird von der Erde hinauf in die Gegenwart Gottes in der Luft sein.

(3) Um Alarm zu blasen (V. 5). Um die Welt zu informieren, dass etwas Ernstes geschehen wird.

(4) Um anzuzeigen, dass ein Krieg begonnen hat (V. 5). Der Kampf zwischen Gott und den gottlosen Menschen (angeführt vom Antichristen) hat begonnen.

(5) Um einen Tag der Freude anzuzeigen (V. 10). Die Gemeinde ist voller Freude, weil sie ihren Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen wird.

(6) Um ein Fest auszurufen (V. 10). Das Hochzeitsfest des Lammes hat begonnen.

(7) Um den ersten Tag des Monats auszurufen (V. 10). Die Gemeinde macht einen Neubeginn.

V. 3-4: Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räuchergefäß; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, dass er es darbringe mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Thron. Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen von der Hand des Engels hinauf vor Gott.

Wir sahen bereits in Offenbarung 5,8, dass die Gebete der Heiligen etwas bewirken. Wir sehen dies hier in Offenbarung 8,3 erneut, besonders dieses Gebet: „Unser Vater, dein Wille geschehe auf Erden, so wie er im Himmel geschieht." Menschen haben dieses Gebet jahrhundertelang gebetet. Nun wird es erhört werden.

Den Gebeten der Heiligen wurde Weihrauch beigefügt. Der Weihrauch ist der Name Jesu Christi. Dieser Name ist wie „ausgeschüttete Salbe" (Hl 1,3), wie ein wohlriechender Weihrauch. Wenn dieser Name zu unseren Gebeten hinzugefügt wird, steigen diese Gebete auf zum Vater und bringen eine Antwort. Ich beziehe mich hier nicht auf eine bedeutungslose Wiederholung des Namens Jesu, sondern auf ein geistliches „Eintreten" in den Wert und in die Würde, die in diesem Namen ist - auf Grund dessen, wer er ist und was er für uns am Kreuz von Golgatha getan hat. In diesem Namen sind wir für Gott annehmbar.

Von uns selbst können unsere Gebete nicht zu Gott aufsteigen. Aber wenn wir im Namen Jesu Christi kommen, werden unsere Gebete vom Vater angenommen - genauso wie Jesu Gebete von ihm angenommen wurden.

Sobald diese Gebete aufsteigen - die multiplizierten Gebete von Millionen von Heiligen in Tausenden von Jahren -, kann man das Ergebnis in Offenbarung 8,5 sehen. Es gibt eine unmittelbare Antwort.

V. 5: Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben.

Das ist symbolische Sprache, die uns lehren soll: Obwohl Gott eine so lange Zeit gewartet hatte, um unsere vielen Gebete zu erhören, wenn er anfängt, sie zu erhören, dann wird das rasch und mit Macht erfolgen! Und er wird einen machtvollen und gründlichen Job erledigen!

Wenn er wartet und wartet, dann nur deswegen, weil er mit reuelosen Sündern sehr geduldig ist.

V. 6-7: Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen hatten sich gerüstet zu blasen. Und der erste blies seine Posaune; und es kam Hagel und Feuer, mit Blut vermengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.

Das erste Gericht zerstört das grüne Gras und die Wälder der Erde, und verursacht dadurch ökologische und umweltbedingte Probleme für den Menschen.

V. 8-9: Und der zweite Engel blies seine Posaune; und es stürzte etwas wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer, und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut, und der dritte Teil der lebendigen Geschöpfe im Meer starb, und der dritte Teil der Schiffe wurde vernichtet.

Das zweite Gericht verseucht das Meer und tötet Millionen von Fischen.

V. 10-11: Und der dritte Engel blies seine Posaune; und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und auf die Wasserquellen. Und der Name des Sterns heißt Wermut. Und der dritte Teil der Wasser wurde zu Wermut, und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren.

Das dritte Gericht vergiftet die Wasserquellen und die Wasserströme auf der Erde.

In Jeremia 9,12-15 sagt der Herr: „Weil sie mein Gesetz verlassen, das ich ihnen vorgelegt habe, und meinen Worten nicht gehorchen, auch nicht danach leben, sondern folgen ihrem verstockten Herzen und den Baalen, wie ihre Väter sie gelehrt haben, darum spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will dies Volk mit Wermut speisen und mit Gift tränken." Der Grund für dieses Gericht ist die Halsstarrigkeit des Menschen, Götzendienst und Ungehorsam.

In Jeremia 23,9-15 sagt der Herr: „Wider die Propheten … Denn das Land ist voller Ehebrecher … Denn Propheten wie Priester sind ruchlos … aber bei den Propheten zu Jerusalem sehe ich Gräuel, wie sie ehebrechen und mit Lügen umgehen und die Boshaften stärken … Darum spricht der HERR Zebaoth über die Propheten: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und mit Gift tränken …"

Die Prediger lebten in Sünde und brachten die Menschen nicht von ihren Sünden ab. Das ist der Zustand eines Großteils des heutigen Christentums. Daher entscheidet sich Gott, auch sie mit Wermut zu speisen.

Der Stern könnte sich eventuell auf einen gefallenen Engel beziehen, auf einen Dämon namens „Wermut", dem gestattet wird, Menschen zu quälen und zu belästigen.

V. 12: Und der vierte Engel blies seine Posaune; und es wurde geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, sodass ihr dritter Teil verfinstert wurde und den dritten Teil des Tages das Licht nicht schien und in der Nacht desgleichen.

Hier sehen wir Gottes Gericht, das die Himmelkörper daran hindert, auf der Erde Licht zu spenden.

Diese vier Gerichte, die auf die Erde fallen, ähneln in vielerlei Hinsicht den Plagen, die Gott auf Ägypten sandte. Aber beachte hier die Tatsache, dass nur ein Drittel jeder Kategorie von den Gerichten in Mitleidenschaft gezogen wird. Gott ist gnädig. Er wartet immer noch und hofft, dass sich einige von ihren Sünden abwenden werden. Er möchte nicht mit einem Schlag ein totales Ende herbeiführen.

V. 13: Und ich sah, und ich hörte, wie ein Adler mitten durch den Himmel flog und sagte mit großer Stimme: Weh, weh, weh denen, die auf Erden wohnen wegen der anderen Posaunen der drei Engel, die noch blasen sollen!

Beachte, dass diese Wehrufe den „Erdenbewohnern" gelten - d.h. denen, deren Sinn auf die Dinge dieser Erde gerichtet ist, deren Interessen in den Dingen dieser Erde liegen.

Wenn du dich selbst als einen Christen bezeichnest und deine Interessen dennoch auf die Dinge dieser Erde ausgerichtet sind, dann gilt dir dieses Wehe.

Ein wahrer Jünger Jesu wird seinen Sinn auf das, was droben ist, gerichtet haben. Diese Welt ist nicht seine Heimat und er ist hier ein Pilger und ein Fremdling. Die Gerichte Gottes sind für diejenigen bestimmt, die diese Erde zu ihrem permanenten Zuhause gemacht haben.
 
Sulzbacher 07.05.2022 14:11
KAPITEL 9
V 1-11: Und der fünfte Engel blies seine Posaune; und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf, und es stieg auf ein Rauch aus dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens, und es wurden verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens. Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben. Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen. Und ihnen wurde Macht gegeben, nicht dass sie sie töteten, sondern sie quälten fünf Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht. Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden, sie werden begehren zu sterben und der Tod wird von ihnen fliehen. Und die Heuschrecken sahen aus wie Rosse, die zum Krieg gerüstet sind, und auf ihren Köpfen war etwas wie goldene Kronen, und ihr Antlitz glich der Menschen Antlitz; und sie hatten Haar wie Frauenhaar und Zähne wie Löwenzähne und hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln der Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen, und hatten Schwänze wie Skorpione und hatten Stacheln, und in ihren Schwänzen war ihre Kraft, Schaden zu tun den Menschen fünf Monate lang; sie hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds; sein Name heißt auf Hebräisch Abaddon und auf Griechisch hat er den Namen Apollyon.

Der Stern ist eindeutig ein gefallener Engel, sehr wahrscheinlich Satan. Diesem Engel wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben, wo einige Dämonen von Gott eingesperrt sind (wie wir in 1Pt 3,19 lesen). Nicht alle Dämonen sind dort. Die meisten Dämonen haben Freiheit, auf der Erde umherzuschweifen. Erinnerst du dich an den Mann mit einer Legion von Dämonen, den Jesus getroffen hat? Die Dämonen in seinem Inneren flehten Jesus an, sie nicht in den Abgrund zu schicken. Jesus gewährte ihnen ihre Bitte und sandte sie in die 2000 Schweine, die sich hinunter in den See stürzten. Aber eines Tages wird der Brunnen des Abgrunds geöffnet werden. Die Dämonen, die dort eingesperrt sind, werden dann auf der Oberfläche der Erde freigelassen werden.

Das ist ein Teil des Gerichts, das Gott auf dieser Erde zulassen wird, als ob der Herr zu den Menschen sagen würde: „Ihr wolltet dem Rat des Teufels folgen. Ihr wolltet lieber die Worte des Teufels als meine Worte hören. In Ordnung. Hier sind all eure Freunde, alle zusammen aus dem Schlund des Abgrunds, die euch nun besuchen werden." Das ist das Bild, das wir hier sehen.

Der Rauch aus dem Abgrund ist der Schmutz und Dreck von unreinen Geistern. Die Heuschrecken sind böse Geister, denen Macht verliehen wird, den Verstand der Menschen zu vergiften und sie zu quälen, genauso wie die Skorpione auf Erden die Macht haben, die Leiber der Menschen zu vergiften. Die Qualen, die diese Dämonen verursachen, werden so schlimm sein, dass viele Menschen sterben möchten, aber sie werden nicht in der Lage sein, Selbstmord zu begehen!

Die Beschreibung der Dämonen ist furchterregend - furchterregende Gesichter, fliegende Haare wie die von verrückten Frauen und die Zähne von Löwen -, alles Bilder, die uns zeigen, wie schrecklich es für diejenigen sein wird, die von diesen Dämonen gequält werden. Aber ihnen wird nur erlaubt, sie fünf Monate lang zu quälen. Warum bloß fünf Monate? Weil Gott barmherzig ist.

In Matthäus 18,23-35 erzählte Jesus die Geschichte eines Mannes, dem von einem König eine Schuld in Höhe von 40 Millionen Rupien erlassen wurde, der dann aber seinem Mitknecht eine lächerliche Summe von 40 Rupien nicht erlassen wollte. Der unbarmherzige Mann packte und würgte seinen Mitknecht und sagte: „Bezahle!" Als der König das hörte, wurde er zornig und überantwortete den unbarmherzigen Knecht den Peinigern. Diese Peiniger symbolisieren Dämonen, denen erlaubt wird, unbarmherzige Gläubige heute zu quälen. Denn Jesus sagte: „So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr einander nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder" (V. 35).

Dies ist etwas Ernstes, und ich möchte niemandes Blut an meinen Händen haben. Wenn du dies liest (ob du dich nun einen Gläubigen oder Geistgetauften oder sonst etwas nennst) und auch nur einer einzigen Person irgendwo auf der Welt nicht vergeben hast, dann möchte ich dich warnen (egal wie lange du dich schon als „Christ" betrachtest), dass du gewiss nicht in das Reich Gottes kommen wirst. Du wirst nicht entrückt werden, wenn Jesus Christus kommt. Du wirst stattdessen den Dämonen überantwortet werden, die den Stachel eines Skorpions haben. Das ist für mich völlig klar, weil ich den Worten des Herrn Jesus glaube. Der Mann, der den Peinigern überantwortet wurde, war ein Mann, dem einst vergeben worden war. Aber sein Herr entzog ihm diese Vergebung wieder, weil er jemand anderem nicht vergeben wollte. Gott wird nicht zögern, einen solchen Menschen den Dämonen zu überantworten. Aus diesem Grund flehe ich dich ernstlich an: „Werde deine Bitterkeit (deinen Wermut) los. Vergib allen von Herzen. Dein himmlischer Vater wird dir nicht vergeben, wenn du auch nur einem einzigen Menschen auf der Erde nicht vergibst."

Der Name des Engels aus dem Brunnen des Abgrunds war Abaddon oder Apollyon, was „Zerstörer" bedeutet. Das beschreibt mit einem Wort Satans Ziel gegenüber den Menschen - ihn mit Begierde oder mit einer unversöhnlichen Einstellung zu zerstören.

Jesus sprach in Lukas 10,19 von Skorpionen, um die Mächte der Finsternis zu symbolisieren. Er sagte zu seinen Jüngern: „Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten …" Die Dämonen können nur denen Schaden antun, die nicht das Siegel Gottes auf ihrer Stirn haben. Geistlich gesehen kannst du dieses Siegel nicht auf deiner Stirn haben, wenn du anderen nicht vergeben hast.

V. 12-17: Das erste Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehe danach. Und der sechste Engel blies seine Posaune; und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott; die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Lass los die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Strom Euphrat. Und es wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen. Und die Zahl des reitenden Heeres war vieltausendmal tausend [zweimal zehntausendmal zehntausend = 200 Millionen; SLT]; ich hörte ihre Zahl. Und so sah ich in dieser Erscheinung die Rosse und die darauf saßen: Sie hatten feuerrote und blaue und schwefelgelbe Panzer, und die Häupter der Rosse waren wie die Häupter der Löwen, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel.

Der hier erwähnte Strom Euphrat ist ein sehr breiter Fluss, der durch den Irak fließt. Vier Dämonen waren an diesem Fluss gebunden worden. Das sind Dämonen, deren Hauptziel es ist, Menschen anzustacheln, gegeneinander Krieg zu führen. Der Nahe Osten wird in den letzten Tagen das Zentrum ständiger Kriege werden. Es gab einen langen Krieg zwischen dem Irak und dem Iran, der beinahe neun Jahre dauerte und später einen Krieg zwischen dem Irak und westlichen Mächten. Aber all das ist nichts im Vergleich zu dem, was in der Zukunft am Strom Euphrat geschehen wird. Sobald die vier Dämonen losgelassen werden, wird ein großer Krieg beginnen, der in Kapitel 16 ausführlicher beschrieben wird. Wir lesen hier, dass die exakte Stunde und Tag und Monat und Jahr bereits von Gott bestimmt worden sind.

200 Millionen wilde Dämonen werden auf der Oberfläche der Erde losgelassen, um 200 Millionen Soldaten in Besitz zu nehmen und sie zum Krieg anzustacheln. Jesus bezeichnete die Hölle als einen Ort von Feuer und Schwefel. Hier sehen wir, wie Dämonen diese Atmosphäre zu den Menschen auf der Erde bringen.

V. 18: Von diesen drei Plagen wurde getötet der dritte Teil der Menschen, von dem Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihren Mäulern kam.

In Kapitel 6,8 sahen wir, dass ein Viertel der Menschheit bereits durch das „fahle Pferd", geritten vom „Tod", getötet wurden. Nun wird ein weiteres Drittel der verbleibenden Bevölkerung der Welt getötet. Das reduziert die Weltbevölkerung auf die Hälfte dessen, was sie ursprünglich war.

V. 19: Denn die Kraft der Rosse war in ihrem Maul und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze waren den Schlangen gleich und hatten Häupter, und mit denen taten sie Schaden.

Gott verwendet hier verschiedene Symbole, um uns die schreckliche Natur dieser Dämonen zu lehren. Es ist schrecklich, sich Dämonen auszusetzen und die Warnungen des Wortes Gottes zu missachten. Als Eva im Garten Eden auf Satan hörte, öffnete sie die Tür für das Eindringen von Dämonen in die menschliche Rasse. Jesus ist gekommen, um uns zu befähigen, diese Tür zu schließen. Aber WIR sind es, die diese Entscheidung treffen müssen. In Epheser 4,27 werden wir gewarnt, dem Teufel KEINEN RAUM zu geben. Wenn wir dem Teufel in unserem Leben keinerlei Raum geben, können wir hier auf dieser Erde sogar inmitten von vielen Prüfungen und Leiden ein Leben vollkommenen Friedens in Gott führen.

V. 20-21: Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, bekehrten sich doch nicht von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht mehr anbeteten die bösen Geister und die goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, die weder sehen noch hören noch gehen können, und sie bekehrten sich auch nicht von ihren Morden, ihrer Zauberei, ihrer Unzucht und ihrer Dieberei.

Sogar nachdem sie sehen, dass die Hälfte der Weltbevölkerung ausgelöscht wurde, tun die Menschen immer noch nicht Buße. Jesus erzählte einmal eine Geschichte von einem reichen Mann, der zur Hölle fuhr. Lazarus, der Bettler, der vor seiner Tür lag, kam jedoch in den Himmel. Als der reiche Mann in die Hölle kam, bat er Abraham, Lazarus zurück auf die Erde zu senden, um seinen fünf Brüdern zu sagen, sie sollten Buße tun (Lk 16,30). Dieser reiche Mann erkannte, als er zur Hölle fuhr, dass Menschen in die Hölle kommen, nicht weil sie Sünder sind, sondern weil sie ihre Sünden nicht bereuen.

Was waren die Sünden, denen sich die Menschen weiterhin hingaben?

Zuallererst dem Götzendienst - indem sie Götzen aus Gold und Silber und die Götzen von Geld, Position und irdischer Ehre anbeteten.

Dann Mord - was Hass einschließt. Sie taten nicht Buße für ihren Hass, ihre Bitterkeit und ihr Morden.

Dann Zauberei [Magie] - die Anbetung Satans hat im 20./21. Jahrhundert viel stärker zugenommen als zu irgendeiner Zeit in der Weltgeschichte. Zauberei schließt auch Astrologie, jemandem aus der Hand lesen, Wahrsagerei, das Lesen von Horoskopen, spiritistische Sitzungen, Tarotkarten lesen usw. ein. Das griechische Wort für Zauberei ist „pharmakeia", von dem sich das Wort „Pharmazie" herleitet. Man könnte daher das Wort auch mit „Verkäufer von Drogen" übersetzen. Die Menschen bekehrten sich nicht davon, schädliche Drogen wie Kokain und Marihuana und Heroin zu verkaufen, die andere zerstörten.

Sodann Unmoral - d.h. die Menschen bekehrten sich nicht von ihrem Ehebruch und ihrer Unzucht, die in den letzten 50 Jahren seit dem Aufkommen von Fernsehen, Videos und Pornografie im Internet auf der Welt alle enorm zugenommen haben.

Und schließlich Dieberei - Dinge an sich zu reißen, die einem nicht gehören.

Der Grund, warum Menschen nicht Buße tun, sogar wenn sie sehen, dass die Hälfte der Weltbevölkerung ausgelöscht wurde, liegt darin, dass ihre Herzen verhärtet worden sind.

Wer Ohren hat zu hören, der höre.
 
Sulzbacher 07.05.2022 14:28
KAPITEL 10

V. 1-3: Und ich sah einen andern starken Engel vom Himmel herabkommen, mit einer Wolke bekleidet, und der Regenbogen auf seinem Haupt und sein Antlitz wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen. Und er hatte in seiner Hand ein Büchlein, das war aufgetan. Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde, und er schrie mit großer Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er schrie, erhoben die sieben Donner ihre Stimme. Der Engel, auf den hier Bezug genommen wird, ist offensichtlich ein Erzengel, der ein gewaltiges Aussehen hat. Der Regenbogen auf seinem Haupt ist ein Symbol von Gottes Gnade. Er hat ein geöffnetes Büchlein. Dieses Buch war in Kapitel 5 noch versiegelt. Nun sehen wir, dass alle sieben Siegel geöffnet wurden und das Buch offen ist. V. 4: Und als die sieben Donner geredet hatten, wollte ich es aufschreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreib es nicht auf! Johannes hörte deutlich, was die sieben Donner geredet hatten. Und er war dabei, es aufzuschreiben. Hätte er es getan, dann wäre auch das an dieser spezifischen Stelle zu einem Teil des Buches der Offenbarung geworden. Aber aus irgendeinem Grund befahl Gott ihm, es nicht aufzuschreiben. Ich weiß nicht, was diese Donner geredet haben und möchte nicht darüber spekulieren. Aber wenn ich an die sieben Siegel, die sieben Posaunen und die sieben Zornesschalen denke, die später in Kapitel 16 kommen, dann glaube ich sicherlich nicht, dass es etwas Angenehmes war. Es war vermutlich etwas genauso Schreckliches, wie all diese anderen Dinge. Das lehrt uns auch, dass es gewisse Dinge gibt, die Gott zu uns persönlich spricht, die wir nicht mit anderen teilen sollten, da diese Dinge für uns allein bestimmt sind. V. 5-6: Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf zum Himmel und schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist und die Erde und was darin ist und das Meer und was darin ist: Es soll hinfort keine Zeit mehr sein, … In der Offenbarung wird das Meer stets getrennt von der Erde erwähnt. In 1. Mose 1 heißt es, dass „Gott am Anfang Himmel und Erde schuf“. Das Meer wurde am Anfang noch nicht erschaffen – das geschah später. Das Meer hat mit bösen Geistern und mit Dämonen zu tun. Wir werden das später noch betrachten. Hier schwört der Engel bei dem, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat, und dass es nun keinen Aufschub mehr geben soll – das Werk des Gerichts würde rasch zum Abschluss gebracht werden. V. 7: … sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er es verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten. Sobald die siebte der siebenfältigen Posaune ertönt, wird das „Geheimnis Gottes“ vollendet sein. Was ist dieses Geheimnis Gottes? Im Neuen Testament kommt das Wort „Geheimnis“ mehrmals vor. Es bedeutet ein Geheimnis, das ohne Gottes Offenbarung nicht verstanden werden kann. Es ist kein Geheimnis, das man überhaupt nicht verstehen kann, sondern eines, das nur Gott offenbaren kann. Die Geheimnisse, die im Neuen Testament erwähnt werden, können im Wesentlichen unter zwei Überschriften zusammengefasst werden. (1) Das Geheimnis der Gottseligkeit [des Glaubens] (1Tim 3,16; ELB) (2) Das Geheimnis der Bosheit [der Gesetzlosigkeit] (2Th 2,7). Das Geheimnis der Gottseligkeit ist die Wahrheit. Das Geheimnis der Bosheit ist die Lüge. Das „Geheimnis der Gottseligkeit“ kann in drei Teile unterteilt werden: (a) Der erste Teil dieses Geheimnisses der Gottseligkeit ist in 1. Timotheus 3,16 erwähnt. Im vorhergehenden Vers wird die Gemeinde als „ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit“ bezeichnet (V. 15). Von welcher Wahrheit? Jener, die im nächsten Vers erwähnt wird: „Und groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden …“ Die wesentliche Botschaft ist hier, dass Jesus Christus als ein Mensch wie wir auf die Erde kam und dennoch in seinem Geist rein war. Daher brauchen auch wir nicht zu sündigen. Wir können leben, wie er gelebt hat (1Joh 2,6). Das ist „die Wahrheit“. Die Gemeinde soll ein Pfeiler sein, die diese Wahrheit aufrechterhält! Aber leider hat die Gemeinde über die Epochen diese Wahrheit nicht hochgehalten. (b) Der zweite Teil des Geheimnisses der Gottseligkeit wird in Epheser 5,31-32 erwähnt. 1. Timotheus 3,16 bezog sich auf ein großes Geheimnis. Auch hier haben wir ein großes Geheimnis – das Geheimnis, dass Christus und die Gemeinde ein Fleisch sind. Jesus Christus hat nun eine Braut (die Gemeinde) bekommen – die auch so wie er lebt und ihren Geist rein hält. (c) Der dritte Teil des Geheimnisses wird in 1. Korinther 15,51-52 erwähnt, wo uns gesagt wird, dass wir in einem Augenblick in das Ebenbild Christi verwandelt werden, wenn Jesus kommt und wenn die letzte Posaune erschallt. Nun kommen wir zum „Geheimnis der Bosheit“ (2Th 2,7) – was im Wesentlichen bedeutet, dass sich auch Satan im Fleisch offenbart – am Ende als der Antichrist. In den Versen 9-11 lesen wir von Satan, der mit lügenhaften Zeichen und Wundern und der Verführung zur Ungerechtigkeit wirkt, um Menschen zu verführen. Wir lesen auch, dass Gott denen, die die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie gerettet werden, eine Macht der Verführung sendet – „dass sie alle DER LÜGE glauben (V. 11). Auf welche Lüge wird hier Bezug genommen? Es ist die Lüge, die Satan Eva im Garten Eden erzählte: „Du kannst sündigen und ungestraft davonkommen. Gott wird dich nicht bestrafen.“ Das ist die größte Lüge, mit der Satan die Welt verführt hat. Sogar viele Christen glauben diese Lüge Satans! Das Geheimnis der Bosheit besteht darin, dass diese Lüge dauerhaft gewirkt und viele irregeführt hat. Dies gipfelt darin, dass das falsche Christentum Satan eine Braut gibt – Babylon! Auch sie wird in Offenbarung 17,5 „ein Geheimnis“ genannt, genauso wie die Gemeinde ein Geheimnis genannt wird. Die falsche Kirche kann durch dieses Merkmal, dass sie Satans Lüge, „Du kannst sündigen und Gott wird es nicht ernst nehmen“, verkündet, identifiziert werden. Wenn das gottlose Atheisten predigten, könnten wir es verstehen. Aber wie können christliche Prediger das in ihren Gemeinden verkündigen? Warum gehen Christen in diesen Tagen in falschen Zeichen und Wundern statt in Heiligkeit auf? Wie können sie sagen, dass sie mit dem HEILIGEN Geist erfüllt wurden und nicht heilig sein! Das ist in der Tat ein Geheimnis – das Geheimnis der Bosheit. In den Tagen der siebenten Posaune werden all die Geheimnisse vollendet werden und Satans Verführung wird der ganzen Welt klar werden. Aber heute verkündigen es Gottes Diener, die Propheten (Offb 10,7). V. 8-11: Und die Stimme, die ich vom Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das offene Büchlein aus der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht! Und ich ging hin zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er sprach zu mir: Nimm und verschling's! Und es wird dir bitter im Magen sein, aber in deinem Mund wird's süß sein wie Honig. Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang's. Und es war süß in meinem Mund wie Honig, und als ich's gegessen hatte, war es mir bitter im Magen. Und mir wurde gesagt: Du musst abermals weissagen von Völkern und Nationen und Sprachen und vielen Königen. Hier sehen wir, dass, als Johannes das Büchlein aß, es in seinem Mund süß wie Honig war. Das ist ein Bild der Gnade Gottes, die durch sein Wort zu uns kommt. Aber als das Wort in sein Inneres kam, war es bitter. Das weist darauf hin, dass es im Wort auch Wahrheit gibt – die Wahrheit, die unsere Sünde richtet. Es ist nicht nur Gnade, sondern auch Wahrheit. Im Buch der Offenbarung sehen wir einander abwechselnde Bilder von Gnade und Gericht. Es ist abwechselnd süß und bitter –das ganze Buch hindurch. Wir sehen hier auch die richtige Art und Weise, das Wort Gottes zu prophezeien (zu predigen). Wir müssen das Wort Gottes zuerst vom Herrn empfangen, es essen und selbst verdauen. Erst dann wird uns Gott ein prophetisches Wort für andere geben. Das unterscheidet sich deutlich von der Art und Weise, wie die meisten Prediger ihre Botschaften vorbereiten, die nur Bücher studieren, Kassetten hören und ihren Verstand gebrauchen, um eine beeindruckende Predigt hervorzubringen. Wenn wir das Wort Gottes empfangen, ist es für uns leicht, nur in dem süßen Teil – „der Gnade“ – aufzugehen. Wir können diesen Teil für immer in unserem Mund behalten, ohne zuzulassen, dass der ganze Ratschluss Gottes unser System durchdringt. Wir mögen diesen letzteren Teil nicht, weil wir dann die Sünde richten müssen, die wir in uns vorfinden. „Das Gericht muss zuerst bei uns anfangen“ (1 Pt 4,17). Die meisten Christen kauen Gottes Wort wie Kaugummi. Sie kauen und kauen es, weil es süß ist. Und dann spucken sie es aus! Es geht nie hinunter in ihr Herz, um verdaut zu werden. Sie nehmen das Wort Gottes nicht ernst, um sich selber zu richten. Es mag durch viele bittere Erfahrungen sein, die Gott benutzt, damit wir das Wort, das wir hören, verdauen. Aber in all diesen bitteren Erfahrungen werden wir auch Gottes Trost erfahren (2Kor 1,4). Auf diese Weise allein werden wir einen prophetischen Dienst für unsere Generation haben. „Nun musst du weissagen“, sagte der Herr zu Johannes, nachdem er das Wort Gottes verdaut hatte. Vergleiche das mit dem, was Gott ihm vorher gesagt hatte – nicht aufzuschreiben, was er gehört hatte. Wir müssen wissen, was wir mit anderen teilen sollten und was nicht. Paulus wurde einmal in den dritten Himmel entrückt. Aber vierzehn Jahre lang erzählte er niemandem davon, und als er es erwähnte, war alles, was er sagte: „Ich hörte unaussprechliche Worte, die kein Mensch sagen kann“ (2Kor 12,4). Johannes unterschied deutlich zwischen dem, was Gott zu ihm persönlich gesprochen hatte und was für andere bestimmt war. Von Kapitel 11 an sehen wir Johannes prophezeien, was er von diesem Buch verdaut hatte. 
 
Sulzbacher 07.05.2022 14:47
KAPITEL 11
Das Buch der Offenbarung wurde NICHT in chronologischer Abfolge geschrieben. In Kapitel 6 erhalten wir eine Vogelperspektive von der Zukunft, und dann werden die Details nach und nach ausgefüllt. Was wir im ersten Teil von Kapitel 11 sehen, findet in Wirklichkeit in den letzten dreieinhalb Jahren vor Christi Rückkehr statt.

V. 1: Und es wurde mir ein Rohr gegeben, einem Messstab gleich, und mir wurde gesagt: Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die dort anbeten.

Salomo baute den Tempel des Herrn auf dem Felsen, auf dem Abraham Isaak als Opfer dargebracht hatte (2Chr 3,1). Dieser Tempel wurde von den Babyloniern zerstört. Aber er wurde von den Juden wieder aufgebaut und später von Herodes ausgebessert. Aber dieser Tempel wurde von den römischen Armeen im Jahre 70 n.Chr. zerstört. Sechs Jahrhunderte später, im Jahr 691 n.Chr., als die Araber in Palästina herrschten, baute einer der Kalifen an der Stätte dieses Tempels eine Moschee und nannte sie den „Felsendom".

Wenn diese Moschee nicht an dieser Stelle gewesen wäre, hätten die Juden ihren Tempel dort schon längst gebaut.

Warum bauen die Juden ihren Tempel nicht in irgendeinem anderen Teil Jerusalems? Weil der Herr gesagt hatte: „So spricht der Herr: Siehe, ich will das Geschick der Zelte Jakobs wenden, und über seine Wohnungen will ich mich erbarmen. Und die Stadt wird auf ihrem Hügel wieder erbaut, und der Palast (der Tempel) wird an seinem rechten Platz stehen" (Jer 30,18; ELB). Und der rechte Platz ist derzeit von einer Moschee besetzt.

Das lehrt uns, dass dieser Teil Jerusalems noch immer „von den Heiden (Nicht-Juden) zertreten wird". Folglich sind die Zeiten der Heiden noch nicht erfüllt, weil Jesus in Lukas 21,24 sagte: „Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind." Der Großteil Jerusalems wird in dem Sinne, dass die Juden die Kontrolle darüber erlangt haben, nicht länger von den Heiden zertreten. Aber der (für die Juden) heiligste Teil davon wird immer noch von den Heiden zertreten. Die Juden können nicht einmal dorthin gehen. Das ist eine erstaunliche Situation, die Gott in seiner großen Weisheit zugelassen hat.

Johannes wurde gesagt, er solle den Tempel Gottes („das innere Heiligtum"zwinkerndes Smiley - das Allerheiligste - und den Altar und die dort anbeten, messen. Der alttestamentliche Tempel hatte drei Teile - den Vorhof, das Heilige und das Allerheiligste. Das Allerheiligste wurde durch einen Vorhang abgesperrt, der zerriss, als Jesus am Kreuz starb. Dies war das innere Heiligtum.

V. 2: Aber den äußeren Vorhof des Tempels lass weg und miss ihn nicht, denn er ist den Heiden gegeben; und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate lang.

Die heilige Stadt wird weiterhin unter die Füße der Heiden zertreten werden. In Matthäus 23,37-38 ging Jesus vor die Tore Jerusalems und sagte: „Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus soll euch wüst gelassen werden."

Beachte, dass er den Tempel als „ihr Haus" bezeichnete. Nur wenige Tage vorher war er in den Tempel gegangen und hatte ihn „mein Haus" genannt (Mt 21,13). Der Herr wollte, dass der Tempel sein Haus war, aber die Juden nahmen ihn nicht auf. Dann heißt es weiter: „Jesus ging aus dem Tempel fort" (Mt 24,1). Er ging nie mehr dorthin zurück. Der Rückzug Jesu aus dem Tempel zu diesem Zeitpunkt ist sehr bedeutsam. Soweit es Gott betraf hatte er mit diesem Tempel nichts mehr zu tun.

Aber in der Zukunft wird ein Tag kommen, wo der Antichrist mit den Juden einen Bund schließen wird, und „er wird sich in den Tempel Gottes setzen und vorgeben, er sei Gott" (2Th 2,4).

Die Juden nahmen den Sohn Gottes nicht an, als er kam. Daher verließ er den Tempel mit den Worten: „Von jetzt an ist es euer Haus. Ich verlasse es. Euer Haus soll euch wüst zurückgelassen werden" (Mt 23,38). Aber wenn der Antichrist in den Tempel kommen wird, werden sie ihn aufnehmen. Jesus sagte den Juden: „Ich bin gekommen in meines Vaters Namen und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer kommen wird in seinem eigenen Namen, den werdet ihr annehmen" (Joh 5,43).

Viele alttestamentliche Prophezeiungen müssen im Volk Israel noch buchstäblich erfüllt werden. Aber wir können sie sogar heute in geistlicher Hinsicht auf uns anwenden. Was ist die Bedeutung davon, dass nur das innere Heiligtum und nicht der Vorhof gemessen wird? Es zeigt, dass Gott nicht all diejenigen, die vorgeben, „Gläubige" zu sein, zählt, sondern nur jene, die durch den zerrissenen Vorhang in das Allerheiligste kommen. Das ist die geistliche Anwendung dieser Verse für uns.

Das in Offenbarung 11,2 benutzte Wort ist sehr stark. Es heißt, „den Vorhof wirf hinaus". Die Gemeinde in Laodizea war in Gefahr, hinausgeworfen zu werden, weil sie lauwarm war (Offb 3,17).

Johannes wurde auch aufgetragen, nur die Anbeter im Allerheiligsten zu messen. Die Anbeter im Allerheiligsten sind die, die durch den Vorhang hindurch gegangen sind, die sich selber gerichtet haben und die in Gottes Gegenwart gekommen sind. Sie sind die Überwinder.

Der in den Versen 2 und 3 erwähnte Zeitabschnitt von 42 Monaten (1260 Tage) kommt in der Offenbarung mehrmals vor. Aber es kommt eine Zeit in der Zukunft, kurz vor dem zweiten Kommen Christi, wenn Jerusalem für die Dauer von 42 Monaten vom Antichristen regiert werden wird. Während der letzten dreieinhalb Jahre, bevor Christus in Herrlichkeit zurückkommt, wird es wieder diese Zeit geben, in der „die heilige Stadt zertreten wird".

In Daniel 9 lesen wir von einer Zeit, als Daniel für die Wiederherstellung Jerusalems nach der babylonischen Gefangenschaft betete. Diese Prophezeiung schaut über die Wiederherstellung Jerusalems hinaus auch in die Zukunft. „Siebzig Wochen (oder „Einheiten von sieben"zwinkerndes Smiley sind verhängt über dein Volk und über deine heilige Stadt" (Dan 9,24-27). Das Wort bedeutet hier „siebzig Einheiten von je sieben" oder 490. Dies verweist auf 490 Jahre, die von Gott für die Juden und für Jerusalem bestimmt worden waren, „dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde abgetan und die Schuld gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht …"

Wir wissen, dass am Kreuz von Golgatha die Schuld gesühnt wurde. Aber „die Einführung von ewiger Gerechtigkeit" liegt noch in der Zukunft. 2000 Jahre des Gemeindezeitalters liegen zwischen diesen beiden Ereignissen. Daniel wurde gesagt, dass das Zählen der Jahre mit dem„Erlass, Jerusalem (nicht den Tempel, sondern die Stadt Jerusalem) wiederherzustellen und wiederaufzubauen", beginnen würde (Dan 9,25).

In Nehemia 2 lesen wir, dass der Erlass, Jerusalem wiederaufzubauen, im„zwanzigsten Jahr des Königs Artaxerxes, im Monat Nisan" erging (Neh 2,1) - was ca. 446 v.Chr. war. Daniel wurde gesagt, dass es vom Datum, an dem der Befehl gegeben wurde, Jerusalem wieder aufzubauen bis zum Auftreten „eines Gesalbten, eines Fürsten" genau „7 Wochen und 62 Wochen" (V. 25) sein würden - 483 prophetische Jahre von jeweils 360 Tagen oder 173.880 Tage. Auf Sonnenjahre umgerechnet ergibt das 476 Jahre, was uns zu dem Jahr bringt, an dem Jesus gekreuzigt wurde. Diese alttestamentliche Prophezeiung war sehr exakt. Wenn also jemand in Israel die Schriftstelle in Daniel 9,24-25 studiert hätte, als Jesus auf Erden war, hätte er klar sehen können, dass Jesus von Nazareth in der Tat der Messias war.

Die Periode von 69 Wochen [Jahrwochen] wurde in zwei Teile unterteilt - eine Periode von 7 Wochen und eine andere von 62 Wochen. Während der ersten 49 (7 x 7) Jahre würde Jerusalem wieder aufgebaut werden - „die Stadt wird wieder aufgebaut sein mit Plätzen und Gräben, wiewohl in kummervoller Zeit" (V. 25). Nach weiteren 62 Wochen (434 Jahren) „wird ein Gesalbter ausgerottet werden" (V. 26), d.h. er wird gekreuzigt werden. Im selben Vers heißt es weiter, dass der Messias „niemanden haben werde" (wörtlich übersetzt). Das bedeutet, dass er am Kreuz vollständig verlassen sein würde - von Menschen und sogar von seinem Vater. Die Prophezeiung war sehr exakt.

Wir lesen in Vers 26 ferner, dass nach der Kreuzigung „das Volk eines Fürsten kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören wird". Der Fürst, der kommen wird ist offensichtlich der Weltherrscher, der Antichrist. „Das Volk" dieses Fürsten bezog sich auf die Weltherrscher des ersten Jahrhunderts, auf das Römische Reich. Dies wurde, wie wir gesehen haben, im Jahre 70 n.Chr. erfüllt.

Damit bleibt von den ursprünglich erwähnen 490 Jahren noch immer eine 7-Jahr-Periode übrig. Darauf wird in Daniel 9,27 (SLT) Bezug genommen: „Und er (der Antichrist) wird mit den Vielen (eine Bezugnahme auf die Juden) einen festen Bund schließen eine Woche (7 Jahre) lang." Das ist die letzte 7-Jahr-Periode. Der Antichrist wird sich den Juden als ihr Messias ausgeben und die Juden werden ihn annehmen.

In Daniel 9,27 heißt es weiter: „Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen. Und im Heiligtum wird stehen ein Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird."

In der Mitte dieser 7-Jahre-Periode (nach 42 Monaten) wird der Antichrist seinen Bund mit den Juden brechen. Während der verbleibenden 42 Monate (1260 Tage) wird der Antichrist regieren (siehe Offb 11,2-3). Es ist bedeutsam, dass die Herrschaft des Antichristen genau dieselbe Dauer wie das öffentliche Wirken unseres Herrn Jesus Christus haben wird, das ebenfalls dreieinhalb Jahre dauerte. Der Antichrist wird Christus auf jede mögliche Weise nachahmen.

Das hier erwähnte Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet, hat Jesus in Matthäus 24,15 erwähnt, und es ist eine Bezugnahme auf den Antichristen, der als Gott im Tempel sitzt. Am Ende dieser Zeit, so heißt es hier, wird der Antichrist völlig vernichtet werden.

V. 3-4: Und ich will meinen zwei Zeugen Macht geben, und sie sollen weissagen tausendzweihundertundsechzig Tage lang, angetan mit Trauerkleidern. Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.

Während dieser gesamten Periode von 1260 Tagen wird Gott in Jerusalem zwei Zeugen haben, die prophezeien werden. Sie werden in Sacktuch gekleidet sein - ein Hinweis auf ihre Demut und auf ihren einfachen Lebensstil und auch auf ihre Trauer über die Gottlosigkeit der Juden.

Diese Propheten werden hier als Ölbäume bezeichnet. In Sacharja 4,11-14 wird uns gesagt, dass diese zwei Ölbäume „die zwei Gesalbten sind, die vor dem Herrscher aller Lande stehen".

V. 5-6: Und wenn ihnen jemand Schaden tun will, so kommt Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde; und wenn ihnen jemand Schaden tun will, muss er so getötet werden. Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, damit es nicht regne in den Tagen ihrer Weissagung, und haben Macht über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln und die Erde zu schlagen mit Plagen aller Art, sooft sie wollen.

Im Alten Testament lesen wir nur von zwei Propheten, die ihre Feinde mit Feuer vernichteten - Mose und Elia (4Mo 16,35; 2Kön 1,10). Es war Elia, der den Himmel verschloss, sodass es 42 Monate lang nicht regnete (Jak 5,17). Und es war Mose, der das Wasser [des Nils] in Blut verwandelte und Ägypten mit Plagen schlug.

Beachte auch, wofür Mose und Elia standen.

Als Mose vom Berge herabkam, war das gesamte Volk vom rechten Weg abgewichen, indem es Götzen anbetete und Ehebruch beging. Mose sagte zu ihnen: „Her zu mir, wer dem Herrn angehört!" (2Mos 32,26). Das war der Geist Moses.

Auch Elia lebte zu einer Zeit, wo das gesamte Volk Götzen anbetete. Eines Tages versammelte er die Israeliten auf dem Berg Karmel und befahl ihnen fast genau dasselbe, was Mose gesagt hatte: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach" (1Kön 18,21).

Elia lebte zu einer Zeit, während der Israel vom schlimmsten König und der schlimmsten Königin, die dieses Volk jemals hatten, regiert wurde. König Ahab hatte sich dem Satan verkauft, um Böses zu tun (1Kön 21,25). Er ist ein Typ des Antichristen. Und seine Frau Isebel ist ein Typ der Hure Babylon, der falschen Kirche. Wir sahen in Kapitel 2,20, wie der Herr einer falschen Prophetin den Namen Isebel gab.

Auch Mose prophezeite gegenüber dem Pharao (einem anderen Typen des Antichristen) und stellte sich gegen ihn und widersetzte sich ihm und seinen Zauberern.

Die letzten beiden Propheten, die im Alten Testament erwähnt werden, sind Mose und Elia (Mal 3,23-24).

Die zwei Endzeitpropheten werden im feurigen, kompromisslosen Geist von Mose und Elia 42 Monate lang weissagen.

Als Christen rufen wir heute nicht Feuer auf unsere Feinde herab. Als Jesus nach Samaria kam und die Samaritaner ihn nicht aufnahmen, sagten Jakobus und Johannes (die gute Bibelkenner waren und wussten, dass Samaria der Ort war, wo Elia Feuer auf seine Feinde herabgerufen hatte): „Herr, willst du, dass wir sprechen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll, wie es auch Elia getan hat? (Lk 9,54; SLT). Der Herr antwortete ihnen: „Er aber wandte sich um und ermahnte sie ernstlich und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes [Kinder] ihr seid? Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten!" (V. 55-56). Hierin liegt der Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Bund. Jünger Jesu rufen kein Feuer vom Himmel herab, um ihre Feinde zu vernichten, sondern sie folgen vielmehr in den Fußstapfen Jesu, der sagte: „Vater, vergib ihnen", und in den Fußstapfen von Stephanus, der sagte: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!"

Aber obwohl wir kein Feuer vom Himmel herabrufen oder den Himmel verschließen oder Plagen auf die Erde herabrufen, sollen wir in dem Sinne im Geiste von Mose und Elia wandeln, dass wir Menschen mit den Worten herausfordern: „Wer ist auf der Seite des Herrn? Der komme her zu mir."

Wir gehen nicht in die Mitte von toten Glaubensgemeinschaften und versuchen sie zu verändern, weil sie nicht verändert werden können. Wir können (wie Mose und Elia) außerhalb von ihnen stehen und sagen: „Kommt aus Babylon heraus und steht mit uns auf der Seite des Herrn. Entscheidet euch heute, wem ihr folgen wollt - dem Wort Gottes oder den Traditionen von Menschen."

So wird es in den letzten Tagen vor dem Erscheinen des Antichristen sein. Es wird während der letzten Tage einen „Mose-mit-Elia"-Dienst in der Gemeinde geben.

V. 7: Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen kämpfen und wird sie überwinden und wird sie töten.

Das Tier ist der Antichrist - ein Mann, der von Satan besessen ist und von ihm beherrscht wird -, über den wir in Kapitel 13 mehr erfahren werden. Aber beachte hier, dass er diese Propheten ERST töten kann, „wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben". Gott hat bestimmt, dass diese Propheten 1260 Tage lang weissagen sollten - und daher werden sie KEINEN Tag früher sterben.

In Psalm 139,13-16 sagt David: „Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe ... Es war dir mein Gebein nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich gebildet wurde unten in der Erde ... und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war."

Bevor ein Christ seinen ersten Tag auf Erden beginnt, hat Gott für ihn bereits die Anzahl der Tage geplant. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Christ seine volle Lebensspanne auf Erden ausleben wird. Einige werden sterben, bevor ihre Zeit kommt, weil sie für die Welt und in Sünde lebten. Aber wer lebt, um allein Gottes Willen zu tun, wird seine volle Lebensspanne erreichen.

Der Antichrist wird versuchen, diese Propheten zu töten, bevor ihre Zeit vorbei ist, aber er wird damit keinen Erfolg haben. Sie werden ihre für sie bestimmten 1260 Tage des Prophezeiens vollenden! Erst nachdem sie ihr Zeugnis vollendet haben, wird das Tier in der Lage sein, „ mit ihnen zu kämpfen, sie zu überwinden und zu töten".

Es ist etwas Wunderbares, im Dienst für Gott treu zu sein. Du wirst dann unsterblich sein, bis dein Lebenswerk getan ist. Es gibt auf Erden kein sichereres Leben als dieses. Und du musst nicht als hauptberuflicher Arbeiter im christlichen Dienst wirken, um ein Diener Gottes zu sein. Paulus war kein hauptberuflich tätiger Arbeiter im christlichen Dienst. Er hatte einen weltlichen Beruf (als Zeltmacher), durch den er seinen Lebensunterhalt verdiente. Jeder Gläubige kann ein Diener Gottes sein, egal was sein Beruf sein mag.

Auch Jesus hatte einen öffentlichen Dienst von 1260 Tagen. In Johannes 7,30 heißt es, dass die Feinde Jesu ihn zu ergreifen versuchten. Aber sie konnten ihn nicht festnehmen. Warum? War es deswegen, weil Jesus schlauer war oder einfach Glück hatte, um ihrem Zugriff zu entkommen? Nein. Der hier angegebene Grund ist einfach : „Seine Stunde war noch nicht gekommen." Die Zahl der Tage, die in Bezug auf ihn im Buch geschrieben waren, waren noch nicht vorbei. In Johannes 8,20 lesen wir, dass Jesus im Tempel starke Worte gebrauchte, aber erneut konnte ihn keiner ergreifen, obwohl sie das wollten - aus demselben Grund: „Seine Stunde war noch nicht gekommen."

Wie wunderbar, dass wir auf Erden so leben können - wir können furchtlos umherwandern, im Wissen, dass niemand uns antasten kann, wenn Gottes Zeit noch nicht gekommen ist. Aber diese Verheißung gilt nur voll hingegebenen Jüngern und nicht kompromittierenden, laschen, geldliebenden „Christen". Die Verheißung gilt denen, die vor dem Angesicht Gottes leben und an der Ehre oder der Zustimmung von Menschen kein Interesse haben. Wenn du so bist, dann kann auch von dir geschrieben werden: „Seine Feinde konnten ihn nicht töten, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Der Teufel versuchte ihn zu töten, aber er konnte ihn nicht antasten - weil seine Stunde noch nicht gekommen war."

Als Gottes Stunde für Jesus schließlich kam, sagte er zu den Soldaten in Gethsemane: „Hier bin ich [Ich bin's]." Und wenn Gottes Stunde für diese beiden Endzeitpropheten kommt, werden auch sie bereit sein, zu gehen. Und wenn Gottes Stunde für dich und für mich kommt, dann hoffe ich, dass wir keine Ärzte und Chirurgen haben möchten, um unser Leben auf Erden zu verlängern. Wir sollten dann zu gehen bereit sein und sagen: „Danke Herr. Ich habe mein Zeugnis vollendet."

Von David heißt es: „Denn nachdem David zu seiner Zeit [in seiner Generation] dem Willen Gottes gedient hatte, ist er entschlafen und zu seinen Vätern versammelt worden" (Apg 13,36). Wie wunderbar wäre es, wenn diese Worte über uns alle gesagt werden könnten - dass wir den Dienst, unserer Generation nach dem Willen Gottes zu dienen, vollendet haben, bevor wir diese Erde verlassen!

V. 8: Und ihre Leichname werden liegen auf dem Marktplatz der großen Stadt, die heißt geistlich: Sodom und Ägypten, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde.

Diese beiden Propheten werden, nachdem sie getötet wurden, nicht begraben werden. Sie werden der öffentlichen Schande preisgegeben werden. Ihre Leichname werden in den Straßen der Stadt liegen. Es ist die Stadt, in der unser Herr gekreuzigt wurde - das identifiziert sie als Jerusalem. Aber sie wird hier Sodom und Ägypten genannt, weil sie wie Sodom - voller geistlicher Hurerei und geistlichem Ehebruch geworden war. Sie wird auch „die große Stadt" genannt, weil sie wie Babylon, „die große Stadt", geworden war (Offb 18,2).

Es ist möglich, dass ein christliches Zeugnis wie Jerusalem beginnt - ein Ort, wo Gott sich manifestiert - und dass es wie Babylon endet. Vieles, was im Christentum mit Gottes Salbung und Kraft begann, hat nach einigen Jahren in geistlicher Hurerei geendet, indem es in den Augen der Menschen groß, aber in den Augen Gottes nicht heilig wurde.

V. 9-10: Und Menschen aus allen Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihre Leichname drei Tage und einen halben und lassen nicht zu, dass ihre Leichname ins Grab gelegt werden. Und die auf Erden wohnen, freuen sich darüber und sind fröhlich und werden einander Geschenke senden; denn diese zwei Propheten hatten gequält, die auf Erden wohnten.

Menschen in allen Nationen der Erde werden die beiden Leichname via Fernsehsatellit in den Straßen Jerusalems liegen sehen! Das wird die wichtigste Nachricht in der Hauptsendezeit sein! Und alle werden sich freuen, dass diese beiden Propheten in ihrem Tod öffentlich gedemütigt werden. Die ganze Welt wird diese beiden Propheten hassen, weil sie die „Erdenbewohner" durch ihr ständiges Predigen gegen ihre Geldliebe, ihre Liebe zu irdischen Dingen und ihren Götzendienst gequält hatten.

Sogar heute ist ein wirklich gottesfürchtiger Prophet für weltliche Menschen, für weltliche Gläubige und für religiöse Pharisäer eine Qual.

Wie viele Lektionen können wir vom Geist dieser beiden Propheten lernen - von ihrer Einfachheit, ihrer Demut, ihrer Treue, ihrem Mut, und von der Tatsache, dass sie ihren Dienst vollendeten. Auch wir sollten am Ende unseres irdischen Lebens sagen können: „Vater, ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast … Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe meinen Lauf vollendet ..." (Joh 17,4; 2Tim 4,7).

V. 11-12: Und nach drei Tagen und einem halben fuhr in sie der Geist des Lebens von Gott, und sie stellten sich auf ihre Füße; und eine große Furcht fiel auf die, die sie sahen. Und sie hörten eine große Stimme vom Himmel zu ihnen sagen: Steigt herauf! Und sie stiegen auf in den Himmel in einer Wolke, und es sahen sie ihre Feinde.

Die beiden Propheten werden direkt auf der Straße in Jerusalem von den Toten auferweckt. In einem Augenblick werden sie in die Gegenwart des Herrn entrückt werden. Und ihre Feinde werden das sehen. Das zeigt uns, dass Gott seinen Dienern normalerweise erst bei der Auferstehung am letzten Tage und nicht davor Recht verschafft. Wenn wir Gott treu gewesen sind, und wenn wir auf der Erde auf mancherlei Weise gedemütigt worden sind, wenn Menschen uns missbraucht und behauptet haben, dass unsere Botschaften hart und eine Qual waren, und wenn sie uns gehasst und schlecht über uns geredet haben, und wenn wir ihnen vergeben und wir sie ertragen haben, so mag uns Gott hier und heute während unseres irdischen Lebens nicht Recht verschaffen. Aber bei der Auferstehung wird die ganze Welt wissen, dass wir wahre und treue Diener Gottes waren. Bist du bereit, geduldig bis zu der Zeit zu warten? Oder möchtest du von der Welt und von der Kirche schon jetzt gerechtfertigt und akzeptiert werden? Sogar unser Herr ist bis jetzt nicht rehabilitiert worden. Warum sollte uns vor ihm Recht verschafft werden?

V. 13: Und zu derselben Stunde geschah ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt stürzte ein; und es wurden getötet in dem Erdbeben siebentausend Menschen, und die andern erschraken und gaben dem Gott des Himmels die Ehre.

Selbst wenn diese Menschen Gott aus Furcht die Ehre gaben, hatten sie kein Verlangen, ihr Leben zu ändern.

V. 14-15: Das zweite Wehe ist vorüber; siehe, das dritte Wehe kommt schnell. Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Dies ist die Zeit, wenn unser Herr sein tausendjähriges Reich auf Erden aufrichten wird. Satan hatte Jesus einmal „alle Reiche der Welt" gezeigt und gesagt: „Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest" (Mt 4,8-9). Jesus tadelte Satan und wies sein Angebot zurück. Stattdessen ging er ans Kreuz und starb, um die Welt auf eine schmerzhafte Weise zurückzugewinnen - so wie der Vater es wollte. Nach 2000 Jahren empfängt er schließlich das Reich dieser Welt vom Vater selbst. Beachte, dass das, was Satan Jesus zeigte, die Reiche (Mehrzahl) der Welt waren. Das ist es, was die Welt gewesen ist und gegenwärtig ist - tausende von Reichen. Aber am letzten Tag wird es ein Reich (Einzahl) der Welt sein, das Jesus vom Vater empfängt.

Jesus sagte einmal zu Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen …" (Joh 18,36). Auch wir sagen dasselbe: „Unser Reich ist nicht von dieser Welt. Wir möchten vom Teufel nichts haben. Wir wollen die Herrlichkeit der Welt nicht, die der Teufel uns anbietet, wenn er uns drängt, unsere Überzeugungen nur ein bisschen zu kompromittieren. Wir wählen den Weg des Kreuzes, und eines Tages werden auch wir das Reich von unserem Vater erhalten."

Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben" (Lk 12,32). Warum wollen wir es dann vom Teufel haben? Warum möchten wir die Ehre dieser Welt haben, die uns der Teufel anbietet?

V. 16-18: Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen nieder auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der du bist und der du warst, dass du an dich genommen hast deine große Macht und herrschest! Und die Völker sind zornig geworden; und es ist gekommen dein Zorn und die Zeit, die Toten zu richten und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und zu vernichten, die die Erde vernichten.

Hier haben wir ein weiteres Bild der Anbetung und des Lobpreises im Himmel. Die 24 Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fallen auf ihr Angesicht und beten Gott an. Wir sehen, dass diese Ältesten das Heer des Himmels immer wieder leiten, Gott für seine Allmacht, die alles vollbracht hat, anzubeten. In der Offenbarung finden wir häufige Erwähnungen der Allmacht Gottes. Der ganze Himmel lobt Gott im Wissen, dass er souverän ist und überall über alle Dinge herrscht, und dass er allezeit die völlige Kontrolle hat - das ist der Grund, warum der Himmel ein Ort von solch vollkommenem Frieden ist. So kann es auch in unserem Leben sein - wenn wir ihn als allmächtig anerkennen.

Ihr Lobpreis setzt sich fort, indem sie Gott für sein Gericht über alle Völker loben. Alle Völker der Welt haben sich in Rebellion gegen Gott gewandt, und Gott ist mit ihnen Tausende von Jahren geduldig gewesen. Aber schließlich ist sein Zorn gekommen. Gottes Geduld hat eine Grenze. Es gibt eine begrenzte Zeit, die er den Menschen gegeben hat, zur Buße zu kommen. Es wird schließlich eine Zeit kommen, wenn dieses Wort erfüllt werden wird: „Dein Zorn ist gekommen." Er ist noch nicht gekommen. Wir sind jetzt im Zeitalter der Gnade. Aber eines Tages wird das gnädige Jahr des Herrn vorbei sein.

Es kommt nun die Zeit, von der Jesus in Johannes 5,28-29 gesprochen hat, wenn alle Toten seine Stimme hören werden, und „und es werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts".

Wie Jesus sagte, wird es ZWEI Auferstehungen geben - eine zum Leben, und eine zum Gericht. Die beiden Auferstehungen werden jedoch eintausend Jahre voneinander getrennt stattfinden. Aber die zwei werden hier im Lobpreis der Ältesten zusammengefasst:„… die Zeit ist gekommen, die Toten zu richten" und „die Zeit ist auch gekommen, den Lohn zu geben deinen Knechten".

Beachte, dass der Lohn für seine Knechte [Sklaven] bestimmt ist - für die, die in ihrem irdischen Leben treu gewesen sind. In Maleachi 3,16-18 lesen wir: „Aber die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander: Der Herr merkt und hört es, und es wird vor ihm ein Gedenkbuch geschrieben für die, welche den Herrn fürchten und an seinen Namen gedenken. Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient. Ihr werdet am Ende doch sehen, was für ein Unterschied ist zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient."

Heute ist es schwierig zwischen jemandem, der wirklich Gott dient und jemandem, der ihm nicht dient, zu unterscheiden. Es ist fast unmöglich, das zu tun, weil wir nur das Äußere sehen können. Wir wissen nicht, mit welchem Motiv eine Person Gott dient. Heute können wir nicht sagen, ob ein Mensch die Ehre Gottes oder seine eigene Ehre sucht. Wir wissen nicht, ob der Eifer einer Person für Gott auch mit seinem Verlangen nach eigener Ehre oder nach Geld oder nach irgendetwas anderem vermischt ist. Aber ein Tag wird kommen, an dem Gott seinen himmlischen Scheinwerfer auf das Herz eines jeden Menschen richten wird, und an jenem Tage werden die verborgenen Motive und Einstellungen eines jeden Herzens aufgedeckt werden. Erst dann werden wir klar sehen können, wer wirklich Gott oder wer nur seinen eigenen Interessen gedient hat.

Und an jenem Tag wird man, wie Jesus sagte, sehen, dass „viele, die jetzt die Ersten sind, dann die Letzten sein werden". Viele, die wir als wunderbare Diener Gottes angesehen haben mögen, werden dann als solche offenbar werden, die im Inneren ganz verdorben waren - wenn Gott ihr inneres Leben und ihre Motive aufdeckt. Viele Gläubige, die wir hoch geachtet haben, werden dann als Heuchler und als die Allerletzten offenbar werden. Gleichzeitig werden einige andere, von denen wir nicht viel gehalten haben, die Ersten unter denen sein, die Belohnungen empfangen, weil sie vor Gott ein aufrichtiges und rechtschaffenes Herz hatten.

Betrachte die Angelegenheit unserer Sprache. Jesus sagte, dass „wir von jedem nichtsnutzigen Wort, das wir reden, werden Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts" (Mt 12,36). Maleachi erinnert uns, dass er in „Gottes Gedenkbuch" die Namen derer aufschreiben wird, die ihn durch die Art und Weise, wie sie miteinander reden, fürchten. Ich habe in meinem ganzen Leben sehr, sehr wenige Christen getroffen, die Gott in ihren privaten Gesprächen und in ihrer privaten Korrespondenz fürchten - wahrscheinlich weniger als 1 Prozent aller wiedergeborenen Christen, die ich getroffen habe. Daher muss dieses „Gedenkbuch" sehr dünn sein! Aber diejenigen, die darin aufgelistet sind, bezeichnet der Herr als seine „besonderen Juwelen" [sein auserwähltes Eigentum].

Betrachte eine andere Angelegenheit: Jesus sagte in Lukas 14,12-14: „Er sprach aber auch zu dem, der ihn eingeladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie dich nicht etwa wieder einladen und dir vergolten wird. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten." Hier ist ein anderes Gebot Jesu, von dem ich denke, dass weniger als 1 Prozent aller Christen sich überhaupt die Mühe machen, ihm zu gehorchen. Der Punkt ist hier nicht, dass wir uns auf die Suche nach den Lahmen und Blinden machen, sondern dass wir diejenigen segnen, die uns in keinerlei Weise etwas zurückzahlen können. Wenn dir nicht auf diese Weise vergolten wird, wird dir bei der Auferstehung der Gerechten vergolten werden.

Dies ist also die Zeit, wenn Gott denen, die anderen auf Erden Gutes getan haben, ohne nach irgendeinem Gewinn - sei es Geld oder Ehre - für sich selbst zu trachten, vergelten wird. Auch in dieser Angelegenheit werden wir sehen, dass viele, die heute die Ersten sind, an jenem Tage die Letzten sein werden, und viele, die heute die Letzten sind, werden dann die Ersten sein.

Wir lesen ferner, dass die Zeit gekommen ist,„jene zu vernichten, die die Erde vernichten". In Offenbarung 19,2 lesen wir, dass die große Hure Babylon - das hurende Christentum, das vorgibt, mit Christus verlobt zu sein, das aber nach seinen eigenen Begierden lebt - die Erde mit ihrer Unmoral verdorben hat. Geistliche Unmoral verdirbt die Erde.

In 1. Korinther 3,17 heißt es: „Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben." Hananias und Saphira brachten Verderben in Gottes Haus und Gott vernichtete sie umgehend (Apg 5). Ein solch unmittelbares Gericht ist in diesen 2000 Jahren nicht sehr oft passiert. Aber das bedeutet nicht, dass diejenigen, die verdorben waren, ungestraft davonkamen. Nein, bald wird ein Tag kommen, an dem Gott sie vernichten wird.

In Epheser 4,22 lesen wir, dass „sich der alte Mensch mit seinem früheren Wandel, durch trügerische Begierden zugrunde richtet". Alles Verderben in der Welt wird durch die Begierde verursacht (2Pt 1,4). Nun vernichtet Gott diejenigen, die nach ihren Begierden gelebt und die Welt verdorben haben.

V. 19: Und der Tempel Gottes im Himmel wurde aufgetan, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und ein großer Hagel.

In

Offenbarung 21,22
lesen wir:

„Und ich sah keinen Tempel in ihr, denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm."
Das hier Erwähnte ist offensichtlich symbolische Sprache. Der Tempel symbolisiert hier die

Gegenwart
Gottes. Die Bundeslade symbolisiert Gottes

Treue
zu seinem Bund. Und der Donner und das Erdbeben usw. symbolisieren Gottes

Macht.
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