GERECHTIGKEIT DURCH WERKE
24.04.2022 19:30
GERECHTIGKEIT DURCH WERKE
24.04.2022 19:30
GERECHTIGKEIT DURCH WERKE
Durch die Überschrift [des Artikels] soll nicht behauptet werden, dass es tatsächlich so etwas wie Rechtfertigung durch Werke gibt, sondern es soll auf ein Übel aufmerksam gemacht werden, das unter bekennenden Christen erschreckend weit verbreitet ist und immer mehr zunimmt. Die Gefahr ist umso größer, als die Menschen meinen, dass sie an das Evangelium glauben und es praktizieren. Lesen wir zunächst einige klare Aussagen der Schrift zu diesem Thema.
"... alle, die aus Werken des Gesetzes sind, [d.h. die ihre Gerechtigkeit durch Einhalten des Gesetzes erreichen wollen.] die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun«. Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«." [GAL. 3,10-11] [SLT]
"Aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durchs Gesetz ⟨kommt⟩ Erkenntnis der Sünde." [RÖ.3,20] [ELB]
"Alles aber, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde." [RÖ. 14,23] [SLT]
Schließt der Glaube Werke aus? Und ignoriert die Verkündigung der Rechtfertigung durch den Glauben die Notwendigkeit guter Werke? Niemals! [Paulus bestätigt dies wie folgt:] "Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Auf keinen Fall! Sondern wir bestätigen das Gesetz." [RÖ. 3,31] [ELB]
CHRISTUS forderte die Menschen auf, zu arbeiten. ER sagte: "Wirkt nicht ⟨für⟩ die Speise, die vergeht, sondern ⟨für⟩ die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt." [JOH. 6,27] [ELB] Da fragten ihn die Juden, auf welche Art und Weise sie wirken sollten, und sagten: "Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?" [JOH. 6,28] [ELB] und "Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat." [JOH. 6,29] [ELB]
Wir sehen also, dass die Werke, die vor GOTT gelten, alle aus Glauben resultieren. [Vor IHM zählt] "der Glaube, der durch die Liebe tätig ist." [GAL.5,6] Aber jemand mag sagen: "Ich kenne Leute, die sehr viel glauben, aber ihre Werke stimmen nicht überein; deshalb glaube ich nicht, dass der Glaube allein einen Menschen rechtfertigt [und] tatsächlich sagt der Apostel Jakobus doch ganz klar, dass "der Mensch durch Werke gerecht wird." [JAK. 2,24] [LUT2017]
Es ist sehr anmaßend, wenn jemand sagt, er glaube nicht, dass der Glaube rechtfertigt, während die Bibel [es doch] so deutlich bestätigt. [So bezeugt Paulus unter anderem:] "Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus." [RÖ. 5,1] [SLT] Deshalb wollen wir kurz betrachten was Jakobus [wirklich] sagt: "Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten?" [JAK. 2,14]
[SLT]
"Na also", sagt unser Freund, "das ist genau das, was ich gesagt habe, Glaube allein reicht nicht zur Rechtfertigung."
Nicht so voreilig, bitte. Was ist denn das [wirkliche] Problem des Mannes, der sagt, er habe Glauben, obwohl er keine Werke hat? Ganz einfach das, dass er [tatsächlich] keinen Glauben besitzt. Wenn er Glauben hätte, würde er Werke haben, denn der Glaube ist [wie wir bereits aus der Schrift zitiert haben] "durch die Liebe tätig." Die Frage, die der Apostel stellt, ist einfach die folgende: "Kann der Glaube einen Menschen retten, welcher sagt, dass er ihn hätte, ihn aber in Wirklichkeit nicht hat?" Mit anderen Worten: Was nützt es einem Menschen, der sagt, er habe tausend Pfund, der aber keinen Pfennig hat? Werden ihm [die vorgegebenen] tausend Pfund etwas nützen? Gewiss nicht. Warum nicht? Ist es, weil Geld zu nichts gut ist? Ganz und gar nicht, sondern weil ein Mensch nur dann einen Nutzen aus Geld ziehen kann, wenn er es tatsächlich besitzt und nicht nur sagt, dass er es hätte.
[Weiter mag unser Freund sagen:] "Aber "auch die Dämonen glauben" [JAK. 1,19] [ELB] und werden nicht gerechtfertigt." Nicht schon wieder so voreilig, bitte. Es stimmt zwar, dass die Teufel glauben, dass es einen Gott gibt, aber was hier als Glaube bezeichnet wird ist kein Glaube. Sie haben GOTT [ja] gesehen. Mehr noch, sie haben [sogar] seine Macht gespürt. Ihr Glaube an die Existenz Gottes ist [daher] der Glaube einer tatsächlichen Erfahrung. Ihr Glaube bewirkt dass sie "zittern" [JAK. 2,19] [ELB] und das tut der [wahre] Glaube nicht. [Echter] Glaube ist "durch die Liebe tätig" und "Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus." [1. JOH. 4,18] [SLT] [Insofern] haben die Teufel keinen [wirklichen] Glauben.
[Jakobus schreibt weiter:] "Willst du aber erkennen, du nichtiger Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist?" [JAK. 2,20] [SLT] [Nun etwas] was tot ist, existiert nicht, daher ist der Glaube, der keine Werke hat, überhaupt kein echter Glaube. Er ist nur eine Form, eine Täuschung. "Aber", sagt unser Freund [weiter], "was ist dann mit dem folgenden Vers?" [Nun] man sollte nichts damit tun, außer ihn zu glauben. [Aber] Lesen wir ihn zuerst einmal: "Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar darbrachte?" [JAK. 2,21] [SLT]
[Nun] die Frage lässt nur eine Antwort zu, und wir sind gezwungen, mit "Ja" zu antworten. Aber wir möchten den Leser daran erinnern, dass der Apostel die Aufteilung der Verse nicht so vorgenommen hat, wie sie nummeriert sind, und wir dürfen nicht annehmen, dass das Thema mit diesem Vers endet. Der Verfasser hat sehr viele Menschen gehört, die sich auf Abraham beriefen, um zu beweisen, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird, indem sie diesen einundzwanzigsten Vers wie vorstehend zitierten, aber er hat nie einen von ihnen gehört, der [im Text noch] weiter gegangen ist und [auch] die nächsten beiden Verse [in seine Schlussfolgerungen mit] einbezogen hat, die den Bezug auf Abraham vervollständigen und wie folgt lauten: "Siehst du, dass der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und dass der Glaube durch die Werke vollkommen wurde? Und so erfüllte sich die Schrift, die spricht: »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«, und er wurde ein Freund Gottes genannt." [JAK. 2,22-23] [SLT]
Das was Abraham tat bewirkte [allein] sein Glaube und die Werke, durch die er gerechtfertigt wurde, waren einfach die Erfüllung [der vorstehend zitierten Aussage] der Schrift: "Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet." Seine Werke waren das Ergebnis seines Glaubens und zeigten, dass er diesen in Vollkommenheit besaß. Der Glaube schließt alles ein, was der Mensch tun kann, um Gott zu gefallen; denn "ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen;" [HEBR. 11,6]
[Auch die Aussage:] "So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein." [JAK. 2,24] [SLT] [lehrt nichts anderes als dass] der Mensch, wie eben dargestellt, durch die Werke des Glaubens gerechtfertigt wird und nicht durch einen toten Glauben, der nicht wirkt. Und so sehen wir, dass der Apostel Jakobus nicht, wie Luther meinte, dem Apostel Paulus widerspricht und auch nicht die "andere Seite" der Frage darstellt, die Paulus so eifrig gepredigt hat, sondern das Gleiche lehrt, was [auch] in den Briefen des Paulus ausgesagt wird.
Woher kommt [überhaupt] die Vorstellung, dass Menschen durch Werke gerechtfertigt werden könnten? Das Geheimnis ist in der Frage zu finden, welche die Juden CHRISTUS stellten: "Was sollen wir tun, um die Werke Gottes zu wirken?" [JOH. 6,28] [SLT] Beachte [dass sie fragten:] "Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken können?" Sie waren [also] davon überzeugt, dass sie die Werke Gottes tun könnten, und natürlich muss ein Mensch die Werke Gottes tun, wenn er durch Werke gerechtfertigt werden möchte, denn die Gerechtigkeit Gottes ist die einzige Gerechtigkeit, die etwas wert ist.
Um aber die Werke Gottes tun zu können, muss man [diese auch] mit der Kraft und Güte tun, die der Kraft und Güte Gottes entspricht. Die Idee der Rechtfertigung durch Werke ist nichts anderes als die Erhöhung des eigenen Ichs gegenüber GOTT. Und das ist der eigentliche Geist des Papsttums, des "Mensch[en] der Sünde" [2. THESS. 2,3] "der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt." [2. THESS. 2,4] [SLT]
Am Anfang suchten unsere ersten Eltern, als sie von der Schlange, die ihnen sagte, dass sie wenn sie von der verbotenen Frucht äßen, wie Gott sein würden, verführt worden waren, auch Rechtfertigung durch ihre eigenen Werke. Das heißt, sie versuchten, durch eigene Werke wie Gott zu sein. Das Ergebnis zeigt sich nach dem Sündenfall, als sie immer noch versuchten, sich vor Gott zu rechtfertigen.
Wir haben bereits gesehen, dass die Rechtfertigung durch Werke ein Merkmal des Papsttums ist. Aber das Wesensmerkmal des Papsttums ist die Vereinigung von Kirche und Staat, was bedeutet bürgerliche Macht wird dazu eingesetzt, um Menschen zu zwingen, das zu tun, was die Kirche für richtig hält. Das Ganze entspringt der Vorstellung, dass die Menschen durch Werke des Gesetzes gerechtfertigt werden können. Wenn man versucht, religiöse Pflichten per Gesetz durchzusetzen, sagt man [damit] aber praktisch: "Die Menschen haben das Gute in sich, und sie können tun, was richtig ist, wenn sie wollen. Aber einige von ihnen sind zu hartnäckig, um das Gute, das in ihnen steckt, zu praktizieren, und einige sind zu faul oder haben Angst, anders zu handeln als ihre Nachbarn. Deshalb müssen sie gezwungen werden, das Gute zu tun, das in ihnen ist"
Es sollte klar sein, dass das Prinzip religiöser Gesetzgebung, also Gesetze zu erlassen, um die Menschen zu ermutigen oder zu zwingen, das zu tun, was man für richtig hält, das Prinzip der Rechtfertigung durch Werke ist. Und als solches ist es dem Evangelium direkt entgegengesetzt. Deshalb sollte jeder, der das Evangelium Jesu Christi liebt, die Menschen mit lauter Stimme davor warnen, irgendetwas mit [einer] Religion zu tun zu haben, die man versucht durch Zivilrecht zu erzwingen.
( Ellet J. Waggoner, März 1893 )
"... alle, die aus Werken des Gesetzes sind, [d.h. die ihre Gerechtigkeit durch Einhalten des Gesetzes erreichen wollen.] die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun«. Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«." [GAL. 3,10-11] [SLT]
"Aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durchs Gesetz ⟨kommt⟩ Erkenntnis der Sünde." [RÖ.3,20] [ELB]
"Alles aber, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde." [RÖ. 14,23] [SLT]
Schließt der Glaube Werke aus? Und ignoriert die Verkündigung der Rechtfertigung durch den Glauben die Notwendigkeit guter Werke? Niemals! [Paulus bestätigt dies wie folgt:] "Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Auf keinen Fall! Sondern wir bestätigen das Gesetz." [RÖ. 3,31] [ELB]
CHRISTUS forderte die Menschen auf, zu arbeiten. ER sagte: "Wirkt nicht ⟨für⟩ die Speise, die vergeht, sondern ⟨für⟩ die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt." [JOH. 6,27] [ELB] Da fragten ihn die Juden, auf welche Art und Weise sie wirken sollten, und sagten: "Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?" [JOH. 6,28] [ELB] und "Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat." [JOH. 6,29] [ELB]
Wir sehen also, dass die Werke, die vor GOTT gelten, alle aus Glauben resultieren. [Vor IHM zählt] "der Glaube, der durch die Liebe tätig ist." [GAL.5,6] Aber jemand mag sagen: "Ich kenne Leute, die sehr viel glauben, aber ihre Werke stimmen nicht überein; deshalb glaube ich nicht, dass der Glaube allein einen Menschen rechtfertigt [und] tatsächlich sagt der Apostel Jakobus doch ganz klar, dass "der Mensch durch Werke gerecht wird." [JAK. 2,24] [LUT2017]
Es ist sehr anmaßend, wenn jemand sagt, er glaube nicht, dass der Glaube rechtfertigt, während die Bibel [es doch] so deutlich bestätigt. [So bezeugt Paulus unter anderem:] "Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus." [RÖ. 5,1] [SLT] Deshalb wollen wir kurz betrachten was Jakobus [wirklich] sagt: "Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten?" [JAK. 2,14]
[SLT]
"Na also", sagt unser Freund, "das ist genau das, was ich gesagt habe, Glaube allein reicht nicht zur Rechtfertigung."
Nicht so voreilig, bitte. Was ist denn das [wirkliche] Problem des Mannes, der sagt, er habe Glauben, obwohl er keine Werke hat? Ganz einfach das, dass er [tatsächlich] keinen Glauben besitzt. Wenn er Glauben hätte, würde er Werke haben, denn der Glaube ist [wie wir bereits aus der Schrift zitiert haben] "durch die Liebe tätig." Die Frage, die der Apostel stellt, ist einfach die folgende: "Kann der Glaube einen Menschen retten, welcher sagt, dass er ihn hätte, ihn aber in Wirklichkeit nicht hat?" Mit anderen Worten: Was nützt es einem Menschen, der sagt, er habe tausend Pfund, der aber keinen Pfennig hat? Werden ihm [die vorgegebenen] tausend Pfund etwas nützen? Gewiss nicht. Warum nicht? Ist es, weil Geld zu nichts gut ist? Ganz und gar nicht, sondern weil ein Mensch nur dann einen Nutzen aus Geld ziehen kann, wenn er es tatsächlich besitzt und nicht nur sagt, dass er es hätte.
[Weiter mag unser Freund sagen:] "Aber "auch die Dämonen glauben" [JAK. 1,19] [ELB] und werden nicht gerechtfertigt." Nicht schon wieder so voreilig, bitte. Es stimmt zwar, dass die Teufel glauben, dass es einen Gott gibt, aber was hier als Glaube bezeichnet wird ist kein Glaube. Sie haben GOTT [ja] gesehen. Mehr noch, sie haben [sogar] seine Macht gespürt. Ihr Glaube an die Existenz Gottes ist [daher] der Glaube einer tatsächlichen Erfahrung. Ihr Glaube bewirkt dass sie "zittern" [JAK. 2,19] [ELB] und das tut der [wahre] Glaube nicht. [Echter] Glaube ist "durch die Liebe tätig" und "Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus." [1. JOH. 4,18] [SLT] [Insofern] haben die Teufel keinen [wirklichen] Glauben.
[Jakobus schreibt weiter:] "Willst du aber erkennen, du nichtiger Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist?" [JAK. 2,20] [SLT] [Nun etwas] was tot ist, existiert nicht, daher ist der Glaube, der keine Werke hat, überhaupt kein echter Glaube. Er ist nur eine Form, eine Täuschung. "Aber", sagt unser Freund [weiter], "was ist dann mit dem folgenden Vers?" [Nun] man sollte nichts damit tun, außer ihn zu glauben. [Aber] Lesen wir ihn zuerst einmal: "Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar darbrachte?" [JAK. 2,21] [SLT]
[Nun] die Frage lässt nur eine Antwort zu, und wir sind gezwungen, mit "Ja" zu antworten. Aber wir möchten den Leser daran erinnern, dass der Apostel die Aufteilung der Verse nicht so vorgenommen hat, wie sie nummeriert sind, und wir dürfen nicht annehmen, dass das Thema mit diesem Vers endet. Der Verfasser hat sehr viele Menschen gehört, die sich auf Abraham beriefen, um zu beweisen, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird, indem sie diesen einundzwanzigsten Vers wie vorstehend zitierten, aber er hat nie einen von ihnen gehört, der [im Text noch] weiter gegangen ist und [auch] die nächsten beiden Verse [in seine Schlussfolgerungen mit] einbezogen hat, die den Bezug auf Abraham vervollständigen und wie folgt lauten: "Siehst du, dass der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und dass der Glaube durch die Werke vollkommen wurde? Und so erfüllte sich die Schrift, die spricht: »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«, und er wurde ein Freund Gottes genannt." [JAK. 2,22-23] [SLT]
Das was Abraham tat bewirkte [allein] sein Glaube und die Werke, durch die er gerechtfertigt wurde, waren einfach die Erfüllung [der vorstehend zitierten Aussage] der Schrift: "Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet." Seine Werke waren das Ergebnis seines Glaubens und zeigten, dass er diesen in Vollkommenheit besaß. Der Glaube schließt alles ein, was der Mensch tun kann, um Gott zu gefallen; denn "ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen;" [HEBR. 11,6]
[Auch die Aussage:] "So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein." [JAK. 2,24] [SLT] [lehrt nichts anderes als dass] der Mensch, wie eben dargestellt, durch die Werke des Glaubens gerechtfertigt wird und nicht durch einen toten Glauben, der nicht wirkt. Und so sehen wir, dass der Apostel Jakobus nicht, wie Luther meinte, dem Apostel Paulus widerspricht und auch nicht die "andere Seite" der Frage darstellt, die Paulus so eifrig gepredigt hat, sondern das Gleiche lehrt, was [auch] in den Briefen des Paulus ausgesagt wird.
Woher kommt [überhaupt] die Vorstellung, dass Menschen durch Werke gerechtfertigt werden könnten? Das Geheimnis ist in der Frage zu finden, welche die Juden CHRISTUS stellten: "Was sollen wir tun, um die Werke Gottes zu wirken?" [JOH. 6,28] [SLT] Beachte [dass sie fragten:] "Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken können?" Sie waren [also] davon überzeugt, dass sie die Werke Gottes tun könnten, und natürlich muss ein Mensch die Werke Gottes tun, wenn er durch Werke gerechtfertigt werden möchte, denn die Gerechtigkeit Gottes ist die einzige Gerechtigkeit, die etwas wert ist.
Um aber die Werke Gottes tun zu können, muss man [diese auch] mit der Kraft und Güte tun, die der Kraft und Güte Gottes entspricht. Die Idee der Rechtfertigung durch Werke ist nichts anderes als die Erhöhung des eigenen Ichs gegenüber GOTT. Und das ist der eigentliche Geist des Papsttums, des "Mensch[en] der Sünde" [2. THESS. 2,3] "der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt." [2. THESS. 2,4] [SLT]
Am Anfang suchten unsere ersten Eltern, als sie von der Schlange, die ihnen sagte, dass sie wenn sie von der verbotenen Frucht äßen, wie Gott sein würden, verführt worden waren, auch Rechtfertigung durch ihre eigenen Werke. Das heißt, sie versuchten, durch eigene Werke wie Gott zu sein. Das Ergebnis zeigt sich nach dem Sündenfall, als sie immer noch versuchten, sich vor Gott zu rechtfertigen.
Wir haben bereits gesehen, dass die Rechtfertigung durch Werke ein Merkmal des Papsttums ist. Aber das Wesensmerkmal des Papsttums ist die Vereinigung von Kirche und Staat, was bedeutet bürgerliche Macht wird dazu eingesetzt, um Menschen zu zwingen, das zu tun, was die Kirche für richtig hält. Das Ganze entspringt der Vorstellung, dass die Menschen durch Werke des Gesetzes gerechtfertigt werden können. Wenn man versucht, religiöse Pflichten per Gesetz durchzusetzen, sagt man [damit] aber praktisch: "Die Menschen haben das Gute in sich, und sie können tun, was richtig ist, wenn sie wollen. Aber einige von ihnen sind zu hartnäckig, um das Gute, das in ihnen steckt, zu praktizieren, und einige sind zu faul oder haben Angst, anders zu handeln als ihre Nachbarn. Deshalb müssen sie gezwungen werden, das Gute zu tun, das in ihnen ist"
Es sollte klar sein, dass das Prinzip religiöser Gesetzgebung, also Gesetze zu erlassen, um die Menschen zu ermutigen oder zu zwingen, das zu tun, was man für richtig hält, das Prinzip der Rechtfertigung durch Werke ist. Und als solches ist es dem Evangelium direkt entgegengesetzt. Deshalb sollte jeder, der das Evangelium Jesu Christi liebt, die Menschen mit lauter Stimme davor warnen, irgendetwas mit [einer] Religion zu tun zu haben, die man versucht durch Zivilrecht zu erzwingen.
( Ellet J. Waggoner, März 1893 )
Für diejenigen, die gerne noch weitere solche (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:
Übersicht ARTIKEL Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/
Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/
Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den (bzw. die) Artikel reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.
Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.
Eckige Klammern im Text - abgesehen von Bibelzitaten - beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlichkeit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.