Samstag der Osteroktav

Samstag der Osteroktav
Es kann als sicher gelten, dass das Markusevangelium ursprünglich bei 16,8 abbrach. 16,9 kann nicht als Fortsetzung von Vers 8 verstanden werden, und der ganze Abschnitt Vers 9–20 fehlt in den ältesten Handschriften; er wurde nachträglich aus anderen Osterberichten zusammengestellt, wohl aus der Überzeugung heraus, dass ein Evangelium nicht schließen könne, ohne die Begegnung des Auferstanden mit seinen Zeugen zu berichten. Wichtig sind in diesem Anhang zum Markusevangelium zwei Dinge: 1. Nochmals wird der hartnäckige Unglaube der Jünger erwähnt (V. 11.13.14); diese Menschen wird der Geist Gottes (nicht ihr eigener Geist) zu Zeugen der Auferstehung und Boten des Evangeliums machen, er wird ihren Unglauben dadurch überwinden, dass er sie in den Dienst des Glaubens stellt; 2. die Auferstehung und Erhöhung Jesu erreicht ihr Ziel erst darin, dass in der ganzen Welt das Evangelium verkündigt wird (vgl. V. 19-20). Nicht für sich selbst ist Jesus gestorben und auferweckt worden, sondern "für uns Menschen und zu unserem Heil".


Lesung (Apg 4,13-21)
Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben

In jenen Tagen,
   als die Führer sowie die Ältesten und Schriftgelehrten
   den Freimut des Petrus und des Johannes sahen
   und merkten, dass es ungelehrte und einfache Leute waren,
   wunderten sie sich.
Sie erkannten sie als Jünger Jesu,
sahen aber auch, dass der Geheilte bei ihnen stand;
so konnten sie nichts dagegen sagen.

Sie befahlen ihnen, den Hohen Rat zu verlassen;
dann berieten sie miteinander
und sagten: Was sollen wir mit diesen Leuten anfangen?
Dass offensichtlich ein Wunder durch sie geschehen ist,
   ist allen Einwohnern von Jerusalem bekannt;
   wir können es nicht abstreiten.
Damit aber die Sache nicht weiter im Volk verbreitet wird,
   wollen wir ihnen bei Strafe verbieten,
   je wieder in diesem Namen
   zu irgendeinem Menschen zu sprechen.

Und sie riefen sie herein
und verboten ihnen,
   jemals wieder im Namen Jesu zu predigen und zu lehren.
Doch Petrus und Johannes antworteten ihnen:
   Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch zu hören als auf Gott,
   das entscheidet selbst.
Wir können unmöglich schweigen
   über das, was wir gesehen und gehört haben.

Jene aber drohten ihnen noch mehr
und ließen sie dann gehen;
denn sie sahen keine Möglichkeit, sie zu bestrafen,
mit Rücksicht auf das Volk,
   da alle Gott wegen des Geschehenen priesen.



Antwortpsalm (Ps 118 (117),1-2.14-15.16-17.18-19.20-21 (R: 21a))
Kv Ich danke dir, Herr, dass du mich erhört hast. - KvOder:Kv Halleluja. - Kv

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *
denn seine Huld währt ewig.
So soll Israel sagen: *
Denn seine Huld währt ewig. - (Kv)

Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; *
er ist für mich zum Retter geworden.
Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: *
«Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!» - (Kv)

«Die Rechte des Herrn ist erhoben, *
die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!»
Ich werde nicht sterben, sondern leben, *
um die Taten des Herrn zu verkünden. - (Kv)

Der Herr hat mich hart gezüchtigt, *
doch er hat mich nicht dem Tod übergeben.
Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, *
damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken. - (Kv)

Das ist das Tor zum Herrn, *
nur Gerechte treten hier ein.
Ich danke dir, dass du mich erhört hast; *
du bist für mich zum Retter geworden. - Kv 



Evangelium (Mk 16,9-15)
Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!

Als Jesus
   am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war,
   erschien er zuerst Maria aus Mágdala,
   aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.
Sie ging und berichtete es denen,
   die mit ihm zusammen gewesen waren
   und die nun klagten und weinten.
Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden,
   glaubten sie es nicht.

Darauf erschien er in einer anderen Gestalt
   zweien von ihnen,
   als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten.
Auch sie gingen und berichteten es den anderen
und auch ihnen glaubte man nicht.

Später erschien Jesus auch den Elf,
   als sie bei Tisch waren;
er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit,
   weil sie denen nicht glaubten,
   die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten.

Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt,
und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!
( Mess-Lektionar)




Heutiger Gedenktag, u. A.:

Georg
Der Legende nach lebte Georg im 3. Jahrhundert Palästina, wo er Soldat im kaiserlichen Heer war. Er verweigerte das Kaiseropfer, da es seinem christlichen Glauben widersprach. Daraufhin wurde Georg, wie unzählig andere Christen seinerzeit, unter Kaiser Diokletian zum Tod durch Folterung verurteilt.
Heute ist der Heilige Georg vor allem als Drachentöter bekannt, wenn auch aufgrund verschiedener Überlieferungen seines Martyriums kein genauer Ursprung für diese Legende genannt werden kann. Papst Gelasius I. zählte den heiligen Georg 494 n. Chr. zu den Heiligen, deren Taten nur Gott bekannt seien.

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