weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

ist es Uns eigentlich klar daß mit jeder Ablehnung der Wahrheit,...

ist es Uns eigentlich klar daß mit jeder Ablehnung der Wahrheit,...
...der Lügner von Anfang an immer mehr Raum in unserer Seele gewinnt,...und die Chance  zur Wahrheit zurückzukehren mit jeder Ablehnung geringer wird???🤔

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
Sulzbacher 10.04.2022 18:18
...der breite Weg bergab wird mit jeder Ablehnung des schmalen Wegs bergauf,...immer leichter!!!🤔
 
(Nutzer gelöscht) 10.04.2022 18:22
 Wo der Geist Gottes ist, hat der Widersacher keinen Platz. Konzentrieren wir uns allein darauf. 
 
Sulzbacher 10.04.2022 18:36
ja,aber auch das wird infolge der Ablehnung immer schwieriger
 
(Nutzer gelöscht) 10.04.2022 18:47
Gut möglich. Bestreite ich nicht. Es wirkt viel auf uns ein. Kaum zu überblicken, geschweige denn zu durchschauen. Müssen uns jeden Tag zu Gott hinwenden und darum bitten, dass sein Geist  unseren Verstand und Gedanken lenkt bzw zurecht rückt. Ich glaube, es ist Zurückhaltung geboten. Mehr weiß ich auch nicht. 
 
Sulzbacher 10.04.2022 19:02
möchte das mal an einem Fallbeispiel näher erklären...da kommt jemand der vorher noch nie das Evangelium gehört hat zum Glauben...gibt das dann an seine nächsten Angehörigen...Eltern,Brüdern und Schwestern weiter...diese lehnen es ab...heiraten dann und bekommen Kinder...denen erzählen deren Eltern aber nie dass sie es gehört und abgeleht haben...der betreffende zum Glauben gekommene muss aber über Jahrzehnte  hinweg weiter mit solchen Angehörigen leben,...ohne selbst vom Glauben abzufallen,...muss zusehen wie Scheidungen stattfinden,...die Kinder seiner leiblichen Geschwister auch schon wieder Kinder bekommen,...denen man nie erzählen wird,...warum der betreffende zum Glauben gekommene so ist wie Er ist,...etc....kennst Du auch solche Verhältnisse...hab mich eigentlich net erwähnen wollen,...aber ich kenne das nun schon seit über 35Jahren,...wird immer schwieriger!!!
 
Sulzbacher 10.04.2022 19:18
...und was noch mehr schmerzt,...die wenigen auch zum Glauben gekommenen Angehörigen,...sehen das vor lauter Liebe zum eigenen Fleisch und Blut ,...nicht so,...wie ich...muss mich echt total zurücknehmen,...um des Friedens willen,...
 
(Nutzer gelöscht) 10.04.2022 19:27
Für deine Familie, 
deren denken und Handeln kannst du nicht's, 
doch hast du die Chance es besser zu machen.

Von daher, 
vertraue auf den HERRN und deiner Gebete zu ihm, 
solange du aus tiefstem Herzen betest und nach Gott verlangst, so wird ER für dich da sein - nur aus vollem Herzen sollte es sein.
 
(Nutzer gelöscht) 10.04.2022 19:45
was ist wahrheit?
 
Sulzbacher 10.04.2022 19:55
postmoderne Philosophen wie Derrida und Co....sind seit den 60erJahren dabei Wahrheit abzuschaffen...solche nennen sich Dekonstruktionalisten!
 
(Nutzer gelöscht) 10.04.2022 19:58
xLucia27x
10.04.2022 um 19:45

was ist wahrheit?
---------------------

Die Wahrheit finden wir im Wort Gottes, 
daraus erfahren wir, 
ob wir in der Wahrheit des HERRN leben.
 
(Nutzer gelöscht) 10.04.2022 19:59
@Zephora: Ja Du hast recht. Leider gibt es aber so viele verschiedene Meinungen dazu, was in im Wort Gottes Wahrheit ist. Wie kann man das am besten auseinanderhalten? Wie macht Ihr das?
 
 
(Nutzer gelöscht) 10.04.2022 20:27
xLucia27x
10.04.2022 um 19:59

Einfach Stille vor dem Herrn werden, 
beten und sein Wort lesen.
So mache ich es.
Darüber nachsinnen und wenn ich etwas nicht verstehe, 
so bitte ich den HERRN um das verstehen seines Wortes.🕊

So ist man immer auf der sicheren Seite, 
da eine Komunikation zwischen Gott und einem selbst stattfindet.

🌸
 
Senfkorn 10.04.2022 21:46
Wahrheit ist eine Person. 
Jesus Christus.

Ich bin der Weg, 
die Wahrheit und 
das Leben
 
MKS 11.04.2022 10:03
Der Weg bergab ist von Natur aus leicht weil er der Weg des geringsten Widerstandes ist zwinkerndes Smiley
Aber ich finde der Weg bergauf wird mit jedem Überwinden leichter.
 
Sulzbacher 11.04.2022 13:54
Die Kreuz-Familie
Als einziger der zwölf Jünger stand Johannes unter dem Kreuz. Neben ihm stand seine Mutter Salome. Sie war die Schwester der Mutter Jesu, Maria.

Und Jesu Mutter Maria stand unter dem Kreuz.

Ehe ER nun starb, bedeutete Jesus mit kurzem Wort dem Johannes, er solle die Maria (Jesu Mutter, die aber eine Tante des Johannes war) forthin als seine Mutter ansehen, und Maria solle den Johannes wie einen eigenen Sohn erkennen. Aber nun stand doch neben dem Johannes auch dessen natürliche richtige Mutter Salome mit ihm zugleich unter dem Kreuz.

So zeigte also Jesus, daß unter Seinem Kreuz wir wie eine große Familie alle zueinander gehören. Denn freilich sollte Johannes nicht seine Mutter Salome verstoßen, sondern künftighin zwei Mütter sein Eigen nennen.

So schuf Jesus vom Kreuze aus die neue Familie derer, die sich untereinander lieben wie Mütter und Söhne, auch wenn sie von Natur aus es nicht sind.

Aber mehr noch: Jesus war der Sohn der Maria. Wenn ER nun den Johannes zu Marias Sohn macht, so wird Johannes dadurch Jesu Bruder. So schuf Jesus vom Kreuze aus die Familie derer, die Seine Brüder sind, nicht durch Natur, sondern dadurch, daß Jesus uns unter Seinem Kreuz in Seine eigene Familie hineinzieht.

Maria aber hätte nach menschlichem Ermessen dieses Sohnes Johannes nicht bedurft, da sie noch vier andere, eigene Söhne hatte. Unter dem Kreuze aber zieht Jesus uns heraus aus Familien, die nicht unter Seinem Kreuze stehen wollen, um uns eine neue Familie derer zu schenken, die als Kreuz-Gemeinde Ihm bis unter Sein Kreuz nachfolgen.

Denn Jesus senkt vom Kreuz herab in die Herzen der Seinen hinein die Liebe, in der ER uns geliebt hat.

Darum auch nannte Jesus nach Seiner Auferstehung Seine Jünger Seine Brüder...https://horst-koch.de/jesus-sein-leben-und-seine-wiederkunft/,😘,Ralf
 
Sulzbacher 11.04.2022 13:57
Unter dem Kreuz
Neben diesen Dreien stand unter dem Kreuz die andere Maria. Sie war die Ehefrau des Emmaus-Jüngers Kleophas und Mutter eines der zwölf Jünger: des kleinen Jakobus.

Und Maria Magdalena stand unter dem Kreuz.

Und zur Kreuz-Abnahme fanden sich noch Josef von Arimathia und Nikodemus ein (Joh. 19, 38). Von Josef wissen wir sonst gar nichts, als daß ER ein heimlicher Jünger Jesu, ein reicher Mann, war, der jetzt mutig vor Pilatus sich zu Jesu bekannte (Matth. 27, 57; Joh. im, 38). Nikodemus gehörte der jüdischen Regierung an und hatte mannhaft für Jesu sich in den Regierungssitzungen eingesetzt, da er heimlich schon früh zu Jesu gefunden hatte. jetzt fand er, als die Jünger (außer dem getreuen Johannes) Jesum verlassen hatten und Ihn einsam ließen, als erster hin zum Kreuz (Joh. 3, 1 und 7, 50).

Diese sieben Getreuen hielten bis zuletzt bei Jesu aus – alle übrigen waren geflohen (Matth. 26, 56).

Vier Soldaten mit einem Hauptmann bewachten das Kreuz, daß niemand Jesum berühre oder Ihm herabhelfe (Joh. 19, 23; Mark. 15. 39).

Viele Neugierige schauten zu, und die Priester standen als Zeugen im Vollbewußtsein ihres Sieges bei dem Kreuz (Matth. 27, 39-42). Und sie alle höhnten und spotteten über den Mann am Kreuz, der Anderen geholfen hatte, sich aber selbst nicht helfen konnte.

Die zwei Verbrecher hingen rechts und links von Ihm, deren Einer in dieser letzten Stunde die Gnade Jesu sich schenken ließ, mit der Gewißheit, sogleich mit Jesum das Paradies hinein finden zu dürfen (Luk. 23, 43).
 
Sulzbacher 11.04.2022 13:59
Todesdunkel
Um die Mittagsstunde verdunkelte sich der Himmel, “und die Sonne verlor ihren Schein” (Luk. 23, 44-45) – nicht durch eine Sonnenfinsternis (denn es war Vollmondszeit), sondern wahrscheinlich durch einen gewaltigen Wüstenföhn, der in der Wüste eine mächtige Wolke aus Wüstensand aufstäuben ließ und als dicke Staub- und Sandwolke über den Himmel hinfegte, daß die Sonne tief umdüstert wurde (lies Hos. 13, 15).

Wie bei Jesu Geburt das helle Licht aufstrahlte, so fällt bei Jesu Sterben das finstere Dunkel auf das Land.

Bis nachmittags drei Uhr hielt die Dunkelheit an.

“Gott hatte gesagt, ER wolle im Dunkel wohnen” (1. Kön. 8, 12) – darum hatte Gott einst, fünfzehn Jahrhunderte zuvor, geboten, man solle in der Stiftshütte (der kleinen Notkirche, die Israel am Berge Sinai errichtete) – und ebenso hernach im Zion-Tempel – einen Raum Ihm bereiten, der vollends im tiefen Dunkel liegt. Darum wurde quer durch den Tempel ein Vorhang gezogen, der von der Decke bis zum Fußboden schwer herabhing und keinen kleinsten Lichtwinkel freigab, so daß hinter dem Vorhang ein fensterloser und türloser, durch und durch dunkler Raum verblieb. Diesen nachtdunklen Raum nannte man das Allerheiligste, in dem nichts weiter stand als nur die Bundeslade: das ist der heilige Schrein, der Gottes Fußschemel war (Ps. 99, 5), wo Gott sich dem betenden Hohen-Priester nahen wollte, wenn er – nur einmal des Jahres, und nur der Hohepriester ganz allein – mit dem Blut eines Opferlammes hinter den Vorhang schreitet, hinein in das Dunkel, in dem Gott wohnt. In Wahrheit aber wohnte Gott im Himmel und nicht im dunklen Allerheiligsten des Tempels (l. Kön. 8, 27). Doch war jener dunkle heilige Raum ein Gleichnis für die Menschen, daran sie erkennen sollten, daß Gott, wie “ER gesagt hatte, im Dunkel wohnt” (2. Mose 26, 33 und 40, 21 und 3. Mose 16, 15 und 1. Kön. 6, 16).

Nun aber zeigte Gott, wo ER in Wahrheit wohnt: im Dunkel des Mittags am Karfreitag auf Golgatha. Denn so dunkel es am Himmel war, so verzagt dunkel war es in Jesu Seele, daß ER aufstöhnte: “Mein Gott, Mein Gott, warum hast DU Mich verlassen!”

Aber in diesem finsteren Todesdunkel des Verzagens wohnte Gott. Nach dem Ruf tiefer Sterbensnot: “Mich dürstet!” fand Jesus in diesem Dunkel endlich Seinen Vater Gott wieder, daß ER sterbend rief: “Vater, in Deine Hände befehle ICH Meinen Geist!” – weil ER sterbend nun erkannte: in diesem Dunkel Seines Karfreitags, in der abgründigen Verzweiflung Seiner totverzagten dürstenden Seele, wohnte Gott – unter dem vom Wüstenföhn umdüsterten Himmel besuchte in dieser Stunde der durch Jesu Sterbensnot versühnte Gott Sein Volk und schenkte den Sündern die Vergebung, die Jesus durch Seinen Tod uns erfunden hatte, weshalb nun Jesus sterbend rufen durfte: “Es ist vollbracht!” – Gott ist versühnt! des Volkes Sünde ist vergeben, Gott wohnt wieder unter Seinem Volke, in dem Dunkel, unter dem Gottes einziger geliebter Sohn hier starb.

Doch nun, in denselben Augenblicken, da Jesus am Kreuze starb, geschah das erstaunliche seltsame Wunder, daß der Vorhang im Tempel, durch den der allerheiligste dunkle Raum geschaffen wurde, von oben an bis unten hin zerriß. Der dunkle Raum erfüllte sich mit hellem Licht und war darum nun kein Allerheiligstes mehr (Matth. 27, 50).

Und darum mußte in eben diesen Augenblicken der Vorhang im Tempel zerreißen, weil Gott nun nimmermehr in dunklen Tempelräumen wohnen wollte, und kein Hoherpriester mehr Ihn an der Bundeslade suchen sollte. Sondern hier, an Jesu Kreuz, als in Jesu Seele das tiefste todesdunkle Verzagen sich legte, weil Gott Ihn verlassen hatte, da begegnete Gott uns in Seinem Sohne Jesus Christus.
 
Sulzbacher 11.04.2022 14:05
Nach Jesu Sterben
So grausig war diese Finsternis, die unter dem Himmel lag und die Sonne umdüsterte, und so erschütternd war dieses Dunkel über Jesu Kreuz, daß ein Entsetzen die schuldigen Priester packte, und Furcht und Grauen sich auf jene Zuschauer legte, die noch eben zuvor frivol über Jesu gelästert hatten, so daß Priester und Volk von Furcht gejagt an ihre Brust sich schlugen und davon eilten, und auch die Soldaten das Entsetzen erschütterte (Luk. 23, 48; Matth. 27, 54).

Der Hauptmann indessen war von diesem wunderbaren Sterben so ergriffen, daß er und seine Soldaten nun in Jesus Gottes wahrhaftigen Sohn erkannten. Als erste aller Heiden waren sie durch Jesu Tod für Jesu Reich gewonnen worden (Mark. 15, 39).

Und in diesen Augenblicken, da Jesus starb, erschütterte ein Erdbeben das Land. Und Gräber wurden durch dieses Erdbeben zerrissen und öffneten sich – wenige Tage später sahen fromme Jerusalemer auferstandene Heilige vergangener Zeiten (Matth. 27, 52-53).

Wie die Natur bewegt war, als Jesus geboren wurde, so war die Natur umdüstert und zerrissen, als Jesus starb, daß man wahrhaftig spüren mußte: der hier jetzt starb, war Gottes Sohn.



48. Jesu Opfer
Erschütternd aber war, daß in dieser selben Stunde, da Jesus starb und die Natur darob so zerrissen und umdüstert war, Israels Fromme, ja Israels ganzes Volk sich zu der heiligsten Stunde des Jahres und zu ihrem frohesten und schönsten Fest rüsteten, wo sie nach uralter Gewohnheit fromme Bräuche vollzogen, um im Familienkreis und hernach im Gottesdienst diesen schönsten aller Tage zu feiern – eben in derselben Stunde, da Jesus am Kreuz die entsetzlichste Pein erlitt.

Denn in eben derselben Stunde, da Jesus starb, bereiteten die frommen jüdischen Hausväter das Opferlamm des Passah vor.

In jener Nacht, schier auf Tag und Jahr genau eintausendfünfhundert Jahre zuvor, saßen die Israeliten in Ägypten, gestiefelt und gegürtet, mit dem Stab in der Hand (2.Mose 12, 11), wartend auf die mitternächtige Stunde, da sie in Eilschritten das Land ihrer Knechtschaft verlassen sollten. Am Nachmittag hatten die Hausväter, damals in Ägypten, ein Lamm geschlachtet, dessen Blut sie an die Türpfosten strichen, auf daß der Würgeengel (2. Mose 12, 23) an ihrem Hause vorüberschreite. Das Blut dieses Opferlammes behütete sie vor dem entsetzlichen Tod, der die erstgeborenen Söhne aller ägyptischen Familien durch den Zorn des vorüberschreitenden heiligen Gottes traf (2. Mose 11, 4 und 12, 12). Das Blut dieses Opferlammes mußte fließen, um die Familie vor Gottes zorniger Hand zu erretten. Bei der Schlachtung des Opferlammes durfte dem Tier kein Knochen zerbrochen werden (wundersame, damals in Ägypten noch so unverständliche, aber heilig gehaltene Gebote); des Tieres Leib mußte unversehrt erhalten bleiben (2.Mose 12, 46 und Vers 9).

So war es einst vor fünfzehnhundert Jahren in Ägypten gewesen. Und nun feierten seither die Israeliten Jahr um Jahr diesen Tag der herrlichen Errettung aus der ägyptischen Knechtschaft durch Gottes starke Gnadenhand. Sie feierten es dadurch, daß sie nun alljährlich an eben diesem Tage – dem ersten Vollmondtag im Frühling – ein gleiches Opferlamm schlachteten, ohne ihm einen Knochen zu zerbrechen, und das Blut des Opferlammes an ihre Haustüre strichen.

Zu diesem Passah eilten nun die frommen Israeliten aus dem ganzen Lande, soweit ihnen die Umstände es erlaubten, nach Jerusalem.

Und nun war wieder der Tag gekommen. Und an eben diesem Nachmittag, zur Stunde, da man die Lämmer zu schlachten pflegte, starb Jesus auf Golgatha.

So starb Jesus – ER selbst als das wahre Opferlamm. Alle Lämmer, die in den fünfzehnhundert Jahren seither zum Passah geschlachtet worden waren, waren nur Gleichnis und Vorbild auf das wahre Opferlamm Jesus auf Golgatha.


49. Jesu Blut
Bei der Kreuzigung hatte Jesus kein Blut vergossen. Durch jenes Passahlamm des Mose in Ägypten aber hatte Gott dargetan, daß nicht schon der Tod des Opferlammes das Haus vor dem Zorn Gottes erretten könne, wenn Gott durch die ägyptischen Lande schreitet. Erretten konnte nur das B l u t, nicht irgend ein Tod des Lammes. Daher durfte das Lamm nicht erstickt werden: sein Blut mußte fließen zur Sühnung vor Gottes Zorn.

Das hatte tiefe Bedeutung. Denn hernach hatten die Propheten gezeigt, daß der gute Hirte, der als Heiland der Welt einst kommen sollte, durchbohrt (Sach. 12, 10) und Gottes Lamm werden müsse (Jes. 53, 7).

Die Juden, die damals am Karfreitag noch nicht begriffen, daß Jesus Gottes Lamm sei, waren in großer Sorge: schon dämmerte der Abend, der als “heilige Nacht” dem Passahtag vorausging; schon wollten die Familien ihre Opferlämmer verspeisen und das Tierblut an die Haustür-Pfosten streichen – da wollten sie diese für sie so heiligen Stunden nicht entweihen lassen durch die Klagerufe der drei Männer am Kreuz oder durch den widerlichen Anblick dreier hoch schwebender Leichen. Daher baten sie den Pilatus, die drei Gekreuzigten totschlagen und alsdann von den Kreuzen herabnehmen zu lassen (Joh. 19, 31). Pilatus genehmigte diese Bitte. Da erwies es sich, als die Soldaten die zwei Verbrecher mit Keulenhieben totschlugen, daß Jesus schon alleine eben zuvor gestorben war. So stieß denn einer der Soldaten seine Lanze in die Seite Jesu – und heraus floß Blut und Wasser (Joh. 19, 32-37).

Warum hatte der Soldat so getan? Ohne Zweifel hatte der Soldat dieses selbst nicht gewußt. Sicherlich folgte er gedankenlos einem willkürlichen Einfall. Und doch war es kein Zufall der Willkür. Sondern Gott hatte den Sinn dieses Soldaten gelenkt, daß er so handeln mußte, ohne zu wissen, weshalb eigentlich: weil Gott ihn die Lanze in Jesu Seite zu stechen bewegte. Und so floß nun Jesu Blut, als das Blut des wahren Passah-Lammes Gottes.

Und uns ist es ein Zeichen, daß nicht Jesu Tod als solcher und nicht das Kreuz unsere Erlösung bedeutet, sondern Jesu Blut, das ER sterbend hingab. Die Theologie des Blutes, die das ganze Alte Testament durchzieht, findet ihre Erfüllung hier im Evangelium: “Das Blut Jesu, Seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde” (1.Joh. 1, 7). “Erlöst seid ihr durch Christi teures Blut als eines fehlerlosen fleckenlosen Lammes” (1.Petr. 1. 19). “Das Blut Christi reinigt unser Gewissen (Hebr. 9, 14). Denn “ER hat uns geliebt und uns von unseren Sünden gewaschen in Seinem Blut” (Off. 1, 5).

Die beiden mitgekreuzigten Verbrecher waren durch Keulenhiebe erschlagen und ihre Knochen ihnen zerbrochen worden. Aber Jesu Leib durfte von keinem Keulenschlag getroffen werden. Kein Knochen durfte diesem Gotteslamm, das zum Opfer auf Golgatha geschlachtet wurde, zerbrochen werden. Denn ER sollte am dritten Tage mit diesem Seinem Leibe wieder auferstehen.



50. Das Sühnegeld
Jesus war in die Welt hinein gekommen, “um Seine Seele hinzugeben als Sühnegeld für Viele” (Mark.10, 45). Darum liebt Gott Jesum, “weil ICH Meine Seele hingebe, denn der gute Hirte gibt für die Schafe seine Seele hin – so gebe ICH Meine Seele für die Schafe hin” (Joh. 10, 11. 15. 17).

Nun liegt die Seele des Menschen in seinem Blut (3. Mose 17, 14; 5. Mose 12, 23).

Wir aber haben unsere Seele verspielt durch die Sünde. Verloren haben wir sie in den Tod. Und “niemand kann seinen Bruder (vom Tode) freikaufen, weil niemand zu Gott einen Kaufpreis hintragen kann – zu teuer ist die Summe, die er für die Seele, um sie loszukaufen, bezahlen müßte – nie in Ewigkeit kann es gelingen”. Aber schon weiß jener alttestamentliche Gottesmann: “Meine Seele aber wird Gott dennoch aus dem Totenlande freikaufen!” (Ps. 49, 8. 9. 16).

“Zion wird durch Gericht losgekauft” (Jes. 1, 27), dadurch, daß Jesus das Gerichtsurteil trägt, das über unsere Sünde ausgesprochen werden mußte. ER ist “der Schiedsrichter, der Seine Hand zwischen Gott und den Menschen legt”, um die Schläge Gottes, mit denen Gott Seine davongelaufenen Söhne züchtigen muß, aufzufangen und selbst zu tragen (Jes. 1, 5; Hiob 9, 33). So wurde ER von Gott zu Tode geschlagen und reichte Seine Seele dar und hat dadurch so teuer uns erkauft, daß dieser Kaufpreis uns erlösen konnte. Weil nun aber auch Jesu Seele – wie jedes Menschen Seele – in Seinem Blute lag, darum gab Jesus Sein Blut dahin für uns, – so hat ER uns durch Sein Blut erlöst, als jener Soldat in Jesu Seite seine Lanze stieß (Joh. 19, 34). So sind wir “nicht durch Geld oder Gold freigekauft worden, sondern durch Christi teures Blut, wie von einem fehlerlosen fleckenlosen Lamm” (1. Petr. 1, 18).
 
Sulzbacher 11.04.2022 14:17
Der grausige Schrecken
Die Feinde Jesu wurden an jenem Karfreitag von lauter Grausen und Entsetzen geschüttelt. Als die Tempeldiener am Abend zuvor Jesu in Gethsemane begegneten, wichen sie zurück und stürzten zu Boden” Joh. 18, 6) – so erschrocken waren sie vor Jesu Hoheit, vor dem Odem der Ewigkeit, der auf Ihm lag.

Früh am Morgen stand Jesus gefesselt vor Pilatus, und die Priester klagten Ihn mit haßerfüllten schlimmen Worten vor Pilatus an, so daß Pilatus Jesum fragte, ob die Anklagen wahr oder erlogen seien – “und Jesus antwortete ihm auch nicht Ein Wort, so daß der Statthalter Pilatus höchst erschrocken war” (Matth. 27, 14).

Überhaupt sprach Jesus an diesem ganzen Karfreitag Vormittag nur dieses einzige Wort: “Du sagst es!” Es war die Antwort auf die Frage des Pilatus, ob ER der Juden König sei (Matth. 27, 11). Kein Wort weiter hörte man Ihn reden. Vor Herodes schwieg Jesus vollends – wortlos wie ein Lamm, das geschlachtet wird und verstummt, so stumm stand Jesus vor Pilatus, Herodes, den Priestern und dem Volk, daß sie erschraken.

So nimmt denn Pilatus Jesum zu sich hinein in seine Privaträume. Hier nun, ganz insgeheim, in verschlossener Stube, nur mit Pilatus allein, redete Jesus freimütig und erzählte dem Pilatus von Seinem heimlichen Reich, dessen König ER ist – zwei Könige standen sich so einander gegenüber: Roms Statthalter Pilatus und der König des Himmelreiches Jesus (Joh. 19, 33-38), der, wenn ER nur rufen wollte, mehr himmlische Streiter zu Seiner Verfügung hat, als Rom Soldaten besitzt (Matth. 26, 53). Aber Jesus ruft sie nicht.

Und Pilatus hört auf die Stimme des Königs der Wahrheit nicht – aber in seinem Gewissen gepackt und von Grauen geschüttelt, führt ER Jesum vor das Volk: “So seht doch diesen Menschen!” (Joh. 19, 6). Des Pilatus Frau mußte in der Nacht viel unter Träumen leiden und zittert in Angst um diesen gerechten Jesus (Matth. 27, 19).

Entsetzen packt das Volk, Priester und Soldaten, als unter der umdüsterten Sonne Jesus starb, daß sie erschüttert davon liefen (Luk. 23, 48).

Und erschrocken war Pilatus, als er am frühen Nachmittag hörte, Jesus sei so schnell schon am Kreuz gestorben, daß er es schier nicht glauben konnte (Mark. 15, 44).

So starb Jesus – ein König, der seine Macht nicht nutzte, der über mächtige Heere noch am Karfreitag zu gebieten wußte (Matth. 26, 35), aber die Heere nicht rief, weil ER Gottes Lamm sein wollte, das nicht herrscht sondern dient und Seine Seele hingibt als Lösegeld für Viele.

Aber unheimlich sichtbar lag, zum Entsetzen und Erschrecken für Seine Feinde und die höhnenden Spötter, auf Jesu Antlitz die königliche Hoheit, daß der Hauptmann erschüttert ausrief: “Wahrhaftig ist dieser Mensch Gottes Sohn gewesen!” (Mark. 15, 39). Und ewig unvergessen bleibt des Pilatus Wort über den Mann mit der Dornenkrone:

“So seht doch diesen Menschen!”



52. Jesu Begräbnis
Ein heimlicher Jünger Jesu, der Ratsherr Josef von Arimathia, erbat sich von Pilatus die Erlaubnis, Jesum zu begraben. Mit Nikodemus zusammen begrub er Jesum in einem ihm zu Eigen gehörenden Felsengrab unweit Golgathas [Joh. 19, 38-42; Mark. 15, 42-46). Einige Frauen schauten zu und halfen auch wohl beim Begräbnis (Matth. 27, 61).

So wurde Jesus, wie schon Jesaja geweissagt hatte (Jes. 53, 9), bei einem Reichen begraben. So hatte Gott es gewollt. Denn Jesu Grab sollte nach Seiner Auferstehung vor jedermann, der es schauen wollte, offen daliegen, daß man hinein gehen und alles genau besehen konnte, damit keinerlei Zweifel entstehen dürften.

Darum mußte Jesu Leichnam in einem weiträumigen Grab-Gewölbe (wie nur ein sehr reicher Mann es besitzen konnte) begraben werden. Hätte man Jesum wie irgend einen armen landfremden Pilger oder gar Verbrecher irgendwo verscharrt, so hätte man das Grab hernach am Ostertage (nach drei Tagen!) nicht mehr sicher identifizieren können, und der Beweis, daß Jesus auferstanden sei, wäre sehr unsicher gewesen. Darum sorgte Gott, daß ein reicher Mann Jesum begraben mußte und ließ es schon Jahrhunderte zuvor durch Jesaja weissagen.

Auf Bitten der Juden ließ Pilatus das Grab durch einige Soldaten versiegeln und bewachen, damit die Jünger nicht Jesu Leichnam stehlen und eine Toten-Auferstehung vortäuschen könnten (Matth. 27, 62-66).



53. Jesus kehrt zu Gott zurück
Jesu Leib war nun tot und lag im Grabe. ER selbst aber ging, wie wir aus Seinen eigenen deutlichen Worten ganz bestimmt wissen, noch an diesem selben Abend zusammen mit dem Einen der beiden mitgekreuzigten Verbrecher hinein in das Paradies (Luk. 23, 43).

Dieser Verbrecher war der Erste, dem Jesus die Himmelstüre auftat und vor Gott hinführte. Und Jesus schämte sich nicht, nun, da ER vor Gott trat, diesen armen als Verbrecher hingerichteten Mörder Seinen Bruder zu nennen (Hebr. 2, 11). Und die Mörder-Blutspuren, die jener Mann an seinen Händen schier unauslöschlich trug, hatte Jesus durch Sein eigen Blut abgewaschen (Off. 1, 5), so daß nun das Wunderbare dennoch geschah: das Mörderblut war völlig getilgt (Kol. 1, 22) – aber die Spuren von J e s u Blut waren auf des Mörders Antlitz zu sehen (l. Petr. 1, 2; vgl. Hebr. 10, 22), so daß jener Mörder kraft dieses Tropfens von Jesu Blut, womit ER besprengt war, jetzt durch die Himmelstür schreiten durfte (Hebr. 10, 19).

Und weil Jesus ihn so gereinigt und ihn nun Seinen Bruder genannt hatte, darum erkannte Gott diesen Mörder auch als S e i n e n Sohn an, der tot war und wieder lebendig geworden ist (Luk. 15, 24). Denn Jesus wollte diesem Seinem Bruder, den ER durch das Sterben hindurch behütet hatte, Seinen Glanz zeigen, den ER (Jesus) im Himmel bei Gott besitzt (Joh. 17, 24, 12). Die Anklageschrift gegen diesen Mörder, die ein Engel in seinen Händen Gott entgegentrug, worinnen alle Missetaten dieses Verbrechers verzeichnet waren, nahm Jesus aus des Engels Hand und zerriß sie – alle Sünde sollte vergeben sein (Kol. 2, 14). Und Gott sah noch die Tränen der Todesqual und der verzweifelten Reue auf des Mannes Antlitz – und Gott trocknete ihm mit eigener Hand alle Tränen aus seinen Augen (Off. 21, 4), und Jesus setzte ihn zu Tisch droben im Himmelreich und bediente ihn in gütiger Freundeshuld (Luk. 12, 37).



54. Jesus im Lande der Toten
Doch sogleich eilte Jesus aus dem Paradiese, wo ER den Schächer bei Gott zurückließ, hinunter in das Totenland. Denn nun mußte ER die alten Väter, die in den langen Jahrhun­derten seither gestorben waren, herausrufen und hinüberführen zu Gott. Hiob hat es uns am treulichsten geschildert, wie die Väter dort im Totenland hoffend auf Jesum harren. Hiob erzählt, daß er zwar bald sterben und in des Totenlandes Tiefe hinunter werde sinken müssen. Aber (so betet er):

DU verbirgst mich im Lande der Toten und versteckst mich dort, bis Dein Zorn vergangen ist – bis jener Starke kommt, der Gottes Zorn durch Sein Sühnegeld zu stillen weiß.

DU setzest mir eine Frist (nämlich bis Jesus als Erlöser auf die Welt kommen wird), um aber dann wieder an mich zu denken, … hoffen will ich, bis meine Erlösung kommt. Und dann, dann rufst DU und ich, ich antworte Dir! – weil DU Sehnsucht trägst nach dem, den Deine Hände erschufen. Alsdann umhütest DU sorgsam meine Schritte … (Hiob 14, 13-16).

Jetzt war die Stunde gekommen, da Gott Sehnsucht trug nach Seinen im Totenlande verlorenen Kindern. Jesus eilte hinunter in das Totenland, um “als der Stärkere den Starken zu bezwingen, den Teufel, der die Macht über den Tod hatte und durch den Tod die Menschen allzumal in seine Faust hineinzwang“ (Hebr. 2, 14).

Aber wie der Tod bisher allmächtig alle an sich riß durch seine Geißeln: Pest und Seuche, so wurde Jesus selbst zu einer Seuche und Pest für das Totenland in jenen Augenblicken, als ER vom Himmel hernieder stieg und kraftvoll wuchtig die Tür zum Totenlande aufstieß mit Seiner starken Hand:

“Aus der Gewalt des Totenreiches will ICH sie erlösen, aus dem Tod sie loskaufen. Tod, wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg?“ – (Hosea 13, 14).

So trat Jesus – derweilen Sein Leichnam im Grabe lag – in die weiten Räume des nachtdunklen Totenreiches (Hiob 10, 22) und besuchte die alten Väter und Mütter, die in tiefer Sehnsucht auf ihre Erlösung (nach Hiobs Worten) warteten. Und wie Jesus zu ihnen hintrat, rief ER sie und brachte ihnen durch Seine Predigt das Evangelium, wie uns Petrus erzählt: “darum wurde auch den Toten das Evangelium zugetragen” (1. Petr.1, 6) durch Jesum, “der zu den Geistern im Gefängnis ging und ihnen predigte” (3, 19). Nun war endlich die von Hiob ersehnte Stunde gekommen. Und wie Jesus als Sieger durch das Todestor schritt und den Hiob rief und die alten Väter und Mütter allzumal, die dort im Totenlande, vom Teufel gefangen, lagen, da hörten sie – “und ich, ich antworte Dir” (sagte Hiob) – und so folgten sie Ihm, der jetzt “sorgsam alle ihre Schritte umhütete”, um sie auf sicherem Pfade in Seinem treuen Geleit aus dem Totenlande hinüber zu führen in das große selige Vaterhaus droben – so wie ein Hirte seine Herde leitet – nach Jesu Worten, so wie ER selbst hierüber gesagt hatte: “Und ICH habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stalle sind; auch die herbeizuführen liegt Mir ob – und sie werden auch auf Mich hinhorchen (wie Hiob es längst zuvor schon so gewiß versprochen hatte) – und so wird nur Eine Herde sein, Ein Hirte nur” (Joh. 10, 16).

Dort im Totenlande blieb Jesus, wie es scheint, bis zum Ostermorgen. Denn all den ungezählten Hunderttausenden, die dort im Dunkel harrend lagen, mußte ER predigen von Seiner Gnade, die ER allen schenken wollte, die gläubig sich Ihm anvertrauten. Und – so erzählt Matthäus – nach Seiner Auferstehung erschienen diese alten Väter vielen in Jerusalem (27, 53), als sie auf dem Wege waren, hinter Ihrem Herzog Jesus drein (Hebr. 2, 10), dem sie erlöst nachfolgten zum Vaterhause nach droben.

So war Jesus “in die tieferen Teile der Erde hernieder gestiegen”, ist dann aber wieder “zur Höhe hinauf gefahren und hat Gefangene gefangen abgeführt” (Eph. 4, 8-9); das bedeutet: die im Totenlande Gefangenen entriß ER dem Tode und nahm sie in Seinen Besitz: als Gefangene der Gnade führte ER sie zum Himmel empor (Eph. 4, 10).

Wieviele der Toten Ihm damals folgten und wieviele vielleicht auch nicht, erzählt uns die Bibel nicht. Wir müssen uns mit diesem, was wir jetzt sahen, begnügen.

55. Karsamstag in Jerusalem
Derweilen saßen während des auf den Karfreitag folgenden Sonnabend die Jünger und die Frauen stille in Jerusalem (Luk. 23, 56). Dieser Sonnabend war doppelt geheiligt: als Sabbath und als Passah-Tag, die – wie es sich gerade traf – in diesem Jahre zusammen fielen (Passah liegt auf dem fünfzehnten Tag des ersten Frühlings-Monates, das ist der Vollmondstag). Heimlich aber in der Stille mischten die Frauen Salben, um am Sonntag (wenn das große Fest vorüber und der Sabbat vergangen war) zum Grab zu gehen und Jesu Leichnam dort zu salben.

Judas Ischarioth hatte sich schon am Freitag, ehe noch Jesus gestorben war, erhängt (Matth. 27, 5). Über die übrigen Jünger erfahren wir während dieses Sonnabendes nichts.

56. Jesu Auferstehung
Mit Seiner Siegesbeute verließ Jesus im Triumph das Totenland.

Ein Erdbeben erschütterte am Sonntag früh die Friedhofs­stätte. Ein Engel des Herrn stieg vom Himmel hernieder und rückte den schweren Stein beiseite, den am Karfreitag Josef von Arimathia vor das Grab hatte wälzen lassen (Matth. 27, 60).

Und Jesus trat in eben diesem selben Augenblick lebendig aus dem Grab heraus!

Nicht der Engel hatte Ihn auferweckt aus Seinem Todesschlaf – kein Engel hätte hierzu Kraft und Macht gehabt – sondern Gott selbst erweckte Jesum durch Seinen Glanz, wie uns die Bibel deutlich bezeugt (Röm. 6, 4).

So war also Gottes Glanz, der wundersame leuchtend-lichte Glanz, der von Gottes Thron ausstrahlt, hineingeflossen in des Grabes Nachtdunkel und hatte Jesu Leichnam umstrahlt – und unter diesem Strahlenlicht des Himmels war Jesu Leichnam auferwacht.

Die fünf Wunden der Kreuzes-Nägel an Jesu Händen und Füßen und des Lanzenstiches in Jesu Seite waren als Narben deutlich an Jesu Leib auch jetzt noch sichtbar (Joh. 20, 25) – und Jesus trat mit Seinem wundersam verklärten Leibe, der die Narben der fünf Kreuzeswunden an sich trug, lebendig und stark aus dem Grabe heraus und ging hinweg, derweilen ein Engel die Leichentücher in dem Grab sorgsam zurechtlegte und ein zweiter Engel (derselbe, der eben zuvor den Stein fortgerückt hatte) auf den Stein sich setzte.

Niemand hatte gesehen, wie Jesus auferstand. Denn die römischen Soldaten, die das Grab bewachten, wurden durch das Erdbeben und des Engels wuchtige Tat, als er den Stein fortrückte, so bestürzt und betäubt, daß sie von diesem mächtigen Geschehen, wie Jesus aus dem Grab heraustrat, nichts wahrnahmen und Jesum nicht erblickten.

Durch Gottes Glanz war Jesu Leichnam wieder lebendig geworden – aber wundersam verklärt. Es war derselbe Leib, mit dem ER drei Tage zuvor am Kreuz gehangen hatte und mit dem ER nun auferstand und das Grab verließ. Aber dieser Leib, der als gestorbener in das Grab gelegt war, war nun mit Unsterblichkeit überkleidet worden, der irdische Leib war in einen himmlischen Leib verwandelt, so daß er zu einem geistlichen Leibe geworden war (1.Kor. 15, 40-53).

Mit diesem Leibe wanderte nun Jesus und verzehrte Nah­rung (Luk. 24, 15, 43, 50). Man konnte ihn anfassen, er hatte Fleisch und Knochen und war ganz gewiß nicht bloßer Geist (Luk. 24, 39), sondern wirklich der Leib, den Jesus durch Sein ganzes irdisches Leben immer getragen hatte – aber wunderbar verklärt: er war an keine Erdenschwere mehr gebunden und nicht dem Raum verhaftet, wie unser irdischer Leib. Unsichtbar oder sichtbar, entschwebend oder wandernd, ganz wie Jesus wollte, war dieser Leib befreit von allen Erdenbanden, frei von aller Menschen-Schwachheit (Joh. 20, 19, 26; Luk. 24, 31). Sein Leib war überkleidet von himmlischem Wesen, das das sterbliche irdische Wesen des Leibes verschlungen hatte.

Und so, in diesem verklärten Leibe, verließ Jesus das Grab, um Seinen Jüngern zu begegnen.

Jesus war nicht alleine auferstanden, sondern viele der in den früheren Jahrhunderten gestorbenen Heiligen waren sogleich nach Ihm, Ihm folgend, auch aus ihren Gräbern geschritten und wanderten in die Stadt Jerusalem hinein, wo manche Fromme dort sie gesehen haben (Matth. 27, 53).



57. Die verzweifelte Oster-Angst
Für Jesu Jünger aber und alle Gläubigen, die sich zu ihnen hielten, war der Ostertag ein Tag bebenden Entsetzens. Früh am Sonntag Morgen gingen vier Frauen zum Grabe mit ihren Salben, um Jesu Leichnam zu salben:

1. Maria Magdalena,
2. Maria, die Frau des Kleophas und Mutter des kleinen Jakobus, der einer der zwölf Jünger war,
3. Salome, die Schwester der Mutter Jesu und Gattin des Zebedäus und Mutter des Johannes und des anderen Jakobus,
4. Johanna, von der wir sonst nichts wissen.

Wie sie zum Grabe hinkommen und sehen, daß der Stein fortgerückt war, lief Maria Magdalena flugs, ohne sich umzusehen, nach Jerusalem zurück, um diese erschreckende Nachricht dem Petrus und Johannes zu erzählen (Luk. 24, 10; Joh. 20,2).

Die drei anderen Frauen aber gingen in das Grab hinein und sahen drinnen einen Engel sitzen – hernach auch sahen sie den anderen Engel auf dem großen Stein sitzen. Beide Engel erzählten den Frauen, Jesus sei auferstanden.

Die drei Frauen aber “flohen vom Grabe, von zitterndem Entsetzen ergriffen” (Mark. 6, 8). Sie liefen nach Jerusalem zurück.

Jedoch auf dem Wege “begegnete Jesus selber ihnen und sagt: Freuet euch – sie aber traten auf Ihn zu, erfaßten Seine Füße und beteten Ihn an”, gingen heim “und erzählten diese Dinge den Aposteln und den Anderen; aber denen dünkten diese Reden nur lauter Geschwätz – sie glaubten ihnen nicht!” (Matth. 28, 9; Luk. 24, 9-11).

Petrus und Johannes aber waren indessen schon, auf die Reden der Maria Magdalena hin, eilend zum Grabe hin gelaufen und fanden es leer – aber kein Jesus und auch kein Engel war zu finden – “hierüber war Petrus höchst erstaunt, ging aber wieder heim” (Luk. 24, 12; Joh. 20, 3-10).

Maria Magdalena eilte derweilen zum zweiten Male zum Friedhof, sah zunächst nur zwei Engel, gleich hernach aber Jesum selbst, der sie wieder zu den Jüngern zurückschickte (Joh. 20, 11-18). So lief sie “und erzählte es denen, die mit Ihm gewesen waren und nun trauerten und weinten. Als sie aber hörten, daß Jesus lebt und sie Ihn gesehen habe, glaubten sie es doch nicht” (Mark. 16, 10-11).

Lähmende Trauer lastete auf den Jüngern. Das Grab war leer, darüber konnte gar kein Zweifel sein – Frauen behaupteten Ihn gesehen zu haben, aber keiner der Männer hatte Jesum irgendwo gefunden. Niemand wußte, was aus Jesu Leichnam geworden war – außer den Frauen, aber denen glaubte niemand.

Schrecken erfaßte auch die Jerusalemer Priester, als sie von den römischen Soldaten, die am Grab gewacht hatten, hörten, was jene von dem Engel, der Erschütterung des Erdbodens und dem leeren Grab zu erzählen wußten. Die Priester versuchten, durch eine törichte Lüge Jesu Auferstehung zu vertuschen (Matth. 28, 11).



58. Die Oster-Freude
Am späten Nachmittag wanderte Kleophas, der Gatte jener zweiten Maria, die Jesum am Morgen gesehen hatte, mit noch einem uns unbekannten anderen Jünger über Land nach Emmaus, wo ihnen beiden auf dem Wege Jesus begegnete (Luk. 24, 13).

Während jene wieder eilend nach Jerusalem zurückliefen, um den Anderen zu erzählen, was sie erlebt hatten, erschien Jesus dem Petrus allein (Luk. 24, 34). Was Jesus da mit Petrus geredet hat, hat Petrus offenbar nie erzählt – wir wissen hiervon nichts.

Am Abend hatten die Jünger sich aus Furcht vor den Juden eingeschlossen, weil schon die boshaften Priester das Gerücht in der Stadt verbreiteten, die Jünger hätten Jesu Leichnam gestohlen, um eine Totenauferstehung vorzutäuschen. So mußte im Volk die Meinung auftauchen, die Jünger seien infame Betrüger, die daher nun mit ihrer baldigen Verhaftung rechnen mußten.

Kleophas und der andere Jünger waren derweilen zurüdcgekehrt und erzählten soeben den Jüngern, wie sie Jesum gesehen und mit Ihm gesprochen hätten – da trat Jesus unversehens durch verschlossene Türen in ihre Mitte und zeigte sich ihnen. Weil “aber die Jünger bestürzt und ängstlich waren und glaubten, einen Geist zu sehen”, ließ Jesus sich Speisen reichen und aß vor ihnen, um ihnen zu beweisen, daß ER wirklich ER selbst und nicht ein bloßer Geist sei, und ER redete mancherlei mit ihnen. “Nun freuten sich die Jünger, weil sie den Herrn sahen!” (Joh. 20, 20; Luk. 24, 38), und erzählten es auch Anderen mit großer Freude weiter: “Wir haben den Herrn gesehen!” (Joh. 20, 25). Verzagen, Angst und Trauer waren gewichen.



59. Die Tage nach Ostern
Am Sonntag nach Ostern kam Jesus wieder zu den Jüngern und zeigte sich besonders dem Thomas (Joh. 20, 24-29). Zuvor schon hatte Jesus (am Ostertag) Seinen Jüngern befohlen, sie sollten nach Galiläa wandern; dort wolle ER ihnen nochmals begegnen (Matth. 28, 10).

So wanderten die elf Jünger denn dorthin, und weil sie nun Jesum nicht mehr bei sich hatten, waren sie wieder ihrer alltäglichen Arbeit des Broterwerbes hingegeben, da sie noch keine Weisung von Jesu empfangen hatten über ihre künftigen Aufgaben in der Weltmission. Sie wurden also wieder Fischer.

Da erschien an einem Tage Jesus am See Genezareth sieben Jüngern, die zum Fischfang auf dem Wasser waren, und hielt mit ihnen ein Frühmahl. Insbesondere redete ER mit Petrus und über den Johannes (Joh. 21).

Und wohl bald darnach besprach sich Jesus mit allen elf Jüngern und noch fünfhundert anderen Brüdern (von denen etliche bis dahin im Glauben noch schwankend gewesen waren und darum zweifelten) (Mattth. 28, 16-20; 1.Kor. 15, 6). Jesus zeigte ihnen die große Aufgabe der Predigt und Gemeindegründung allenthalben unter allen Völkern der Welt, und sandte sie aus. Ihren galiläischen Fischerberuf sollten sie nun verlassen, um als Seine Boten in die weite Welt zu wandern mit dem Evangelium und der Taufe, und in der Gewißheit, daß Jesus selbst sie allenthalben hin geleiten werde. So löste ER die Jünger hier in Galiläa von ihrer galiläischen Heimat und aus ihrem irdischen Beruf, um sie ganz in Seinen Dienst zu ziehen. Doch schickte Jesus zunächst Seine elf Jünger noch einmal wieder nach Jerusalem zurück, wo sie auf Ihn warten sollten (Apg. 1, 4).

Irgendwann während jener Zeit erschien Jesus auch Seinem leiblichen Bruder Jakobus, wodurch jener sich bekehrte und zum Glauben kam (l. Kor. 15, 7).


60. Jesu Erscheinungen
So erzählt uns die Bibel, daß Jesus zehnmal sich als Auferstandener den Seinen gezeigt habe:

1. den drei Frauen, 2. der Maria Magdalena, 3. den Emmaus-Jüngern, 4. Petrus, 5. den Jüngern am Abend, 6. nach acht Tagen allen Jüngern (Thomas), 7. sieben Jüngern am See Genezareth, 8. 500 Brüdern auf einem Berg in Galiläa, 9. dem Bruder Jesu, Jakobus, 10. am Himmelfahrtstage allen Jüngern.

Jesus zeigte sich als Auferstandener nur Seinen Gläubigen – jedoch auch solchen, die zu Zweifeln noch fähig waren, und nun dadurch, daß sie Ihn sahen, zu voller Gewißheit geführt werden sollten (Matth. 28, 17).

Aber auch solche durften Ihn sehen, die bis dahin noch Ihn abgelehnt hatten, nun aber dadurch, daß Jesus sich ihnen zeigte, zum Glauben hinfanden und forthin ganz Ihm zu Eigen gehören wollten. Ein solcher war Jesu leiblicher Bruder Jakobus (Joh. 7, 5; 1. Kor. 15, 7).

Anderen aber, die im Unglauben verharren wollten, zeigte Jesus sich nicht.



61. Jesu Himmelfahrt
Sechs Wochen lang zeigte sich Jesus durch solche Erscheinungen Seinen Jüngern. Zum letzten Male erschien ER vierzig Tage nach Ostern den Jüngern in Jerusalem. Nach längeren Gesprächen über Sein einstiges Wiederkommen, legte ER Seinen Jüngern noch einmal ihre Aufgabe, der ganzen Welt das Evangelium zu verkündigen, eindringlich an das Herz, und wanderte alsdann mit ihnen zum Ölberg hinaus (in die Nähe des Dorfes Bethanien) (Luk. 24, 50). Und unter letzten segnenden Worten schied ER von ihnen. Vor den Augen der Jünger wurde ER emporgehoben und entzog sich durch eine Wolke ihren Blicken. Zwei himmliche Boten traten zu den Jüngern und belehrten sie, daß Jesus in eben dieser Weise, wie ER nun von ihnen geschieden war, einst wieder kommen werde (Apg. 1, 3-11). Stieg Jesus in einer Wolke verborgen zum Himmel empor, so wird ER in einer Wolke verborgen auch wieder vom Himmel herniederfahren, wann Sein Tag anbrechen wird.

62. Jesus betritt den Himmel
“Gott fuhr empor, nach droben fuhr Jehova, unter jubelndem Posaunenschall!“ (Ps. 47, 6).

Nichts erzählt uns die Bibel darüber, wie Jesus den Himmel betrat, da ER Seinen Siegeszug über die Erde hin und zuletzt noch durch das Totenland, den Hades, vollendet hatte. Doch läßt dieses Psalmenwort uns ahnen, welche Freude den Himmel erfüllte, und welchen Jubel die Engel anstimmten, als Jesus nun wieder heimkehrte in Sein Vaterhaus.
“Zu Gott wurde ER und zu Seinem Thron hingerissen” (Off. 12, 5), wodurch Jesus dem Zugriff des Satan nun für immer entnommen und entrissen war. So lange Jesus auf Erden weilte, hatte der Satan ihn verfolgen, versuchen und am Ende sogar töten dürfen – nun kann er Ihm hinfort nichts mehr anhaben (Off. 12, 13).

Und Gott rief, da Jesus nun zum Himmel hinein schritt, Seinem Sohne Jesus Christus zu: “Setze Dich zu Meiner rechten Seite!”

Und Gott schwur Jesum zu, daß ER als ein ewiger Priester an Gottes Seite für Seine Jünger und Alle, die Ihm glauben wollen, ewig wirken dürfe (Hebr. 1, 13 und 5, 6).

Und Jesus schritt hin zu Gottes Thron und setzte sich an Gottes rechte Seite (Mark. 16, 19).



63. Jesu Thron im Himmel
So sitzt denn nun Jesus zur rechten Hand Gottes auf Gottes Thron. Über diesen Thron Gottes und Jesu weiß uns der Evangelist Johannes mancherlei zu erzählen (Off. 4-7): Der Thron ist von farbigem Licht (gleich einem Regenbogen) umstrahlt, der Thron selbst wie ein grün-leuchtender Sma­ragd-Edelstein (4, 3). Rings um den Thron, offenbar ihn tragend, stehen vier Cherubim (4, 6; Hes. 1).

In einer kleinen Entfernung sitzen rings um den Thron auf geringeren Thronen vierundzwanzig Ehrwürdige, die die Weltregierung verwalten, in feierlichen Augenblicken aber ihre Kronen vor Gott niederlegen als dem erhabenen Weltherrn (Offb. 4, 4, 10).

Neben Gott steht am Thron – oder sitzt zugleich mit Gott auf dem Thron – Jesus Christus (5, 6). In weiterem Kreis umringen ungezählte Scharen dienst­bereiter Engel den Thron (5, 11). In einem kleinen Abstand steht vor dem Thron ein Altar. Unterhalb dieses Altares – also wesentlich tiefer stehend als Gott – finden sich die Seelen derer ein, die die Erde verlassen und durch den Tod zu Gott heimgehen (6, 9).
 
Sulzbacher 11.04.2022 14:51
Jesus zeigt sich vom Himmel her
Drei Seiner Jünger durften Jesum noch nach der Himmelfahrt sehen, wie ER im Himmel weilt:

1. Stephanus sah bei seinem Sterben “Gottes Glanz und Jesum zu Gottes rechter Seite stehen” (Apg. 7, 55).

2. Saulus, der hernach Paulus hieß, wurde von hellem Licht umstrahlt und geblendet – Jesus erschien ihm und sprach zu ihm (1. Kor. 15, 8; Apg. 9, 5).

3. Der Jünger Johannes sah auf der Insel Patmos den Herrn in Seinem himmlischen Glanz (Off. 1, 9-20). Auch in Traumgesichten erschien Jesus dem Paulus mehr­mals (Apg. 18, 9; 22, 18; 23, 11).



65. Jesu himmlischer Leib
So wie Jesus dort neben Gott steht, trägt ER an Seinem himmlischen Leibe durch alle diese Zeiten – und wir möchten vermuten: bis in alle Ewigkeit – die Wundmale Seiner Kreuzigung. Johannes sah Ihn dort im Himmel am Thron stehen wie ein geschlachtetes Lämmlein – was wir gewiß so verstehen sollen: deutlich sichtbar blieben an Seinem Leibe die fünf Wundmale des Kreuzes (Off. 5, 6). Und gekleidet ist ER in ein blutgetränktes Gewand (Off. 19, 13).



66. Jesu unsägliche Arbeit im Himmel
Unsäglich mühevoller Arbeit ist Jesus im Himmel hingegeben. In dem großen Vaterhause droben rüstet ER den Raum für alle, die durch Glauben und Nachfolge Ihm angehören (Joh. 14, 3). Das bedeutet, daß, wenn wir uns zum Sterben rüsten, Jesus für jeden von uns, die wir glauben, eine Wohnung im Himmel zubereitet, die unserer Reife, unseren Lebensschicksalen und unserem Glauben angemessen ist. Gewiß sind Engel Ihm hierzu zu Dienst bereit. Doch welcher Sorgsamkeit und Umsicht, wieviel hingegebener Freundestreue bedarf es, um jedem Seiner ungezählten Jünger, die täglich sterben, die Wohnung so zuzubereiten, daß wir nach unserem Sterben einziehen können.

Engel tragen unsere Gebete (wie es die Bibel deutlich bezeugt) vor Gottes Angesicht (Off. 5, 8 und 8, 4). Und für Alle, die in Jesu Namen zu Gott oder zu Jesus selbst beten, tritt ER fürbittend ein vor Gott (Röm. 8, 34; Ps. 73, 25). Das bedeutet, daß Jesus unsere Anliegen, die wir im Gebet Ihm sagen, sorgfältig untersucht, um unsere Gebete erhören zu können. Und unsere Lebensschicksale, seien sie notvoll oder durch satanische Versuchungen voller Gefahren, bespricht ER mit Gott, immer den Vater bittend um Gnade oder freundliche Hilfe, auch wenn wir es nicht verdient haben. Unsere Wünsche, die wir im Gebet Ihm sagen, kann ER freilich uns nicht immer so erfüllen, wie wir es gerne wollten. Dennoch erhört ER jedes Gebet, das die Engel vor Ihn tragen – und sie tragen jedes unserer Gebete hinauf – auch wenn ER anders darauf ant­wortet, als wir erhofft hatten. Denn Jesus prüft sorgsam, wie ER auf unsere Bitten in vollkommener Weisheit uns am besten helfen könne. Wieviel sorgsames Sinnen und prüfendes Erwägen lastet auf Jesu, angesichts oft törichter Wünsche Seiner Gläubigen! Und wieviel muß ER bedenken, um den Seinen recht helfen zu können, wenn Haß, Eifersucht und Zank und unsäglich viel Sünde das Leben Seiner Getreuen vergiften. So steht ER als Priester vor Gott – für uns! – unentwegt bedenkend, wie ER uns helfen könne.



67. Der Paraklet
Und Jesus sendet Seinen Geist, den Parakleten (deutsch: den Tröster und Vermahner), zu den Jüngern, auf daß sie nicht welthaftem Geist des Zagens, Zweifelns und der Sünde verfallen. So klopft ER in unserem Gewissen oder durch Sein Wort bei uns an, um uns durch Seinen Geist zu besuchen und in unseren Herzen zu wohnen (Joh. 16, 7, 14 und 14, 21, 23; Off. 3, 20). In dieser geheimnisvollen Weise “will ICH (sagt Jesus) alle Tage bei euch sein, bis die Einigkeit vollendet wird” (Matth. 28, 20). So lehrt ER uns durch Seinen Geist, wie wir recht beten sollen (Röm. 8, 26), und führt uns in die Tiefen der Erkenntnis, die wir durch Ihn selbst, das heißt durch Seinen Geist, erfassen dürfen, auch ohne welthaft gelehrt zu sein (Joh. 16, 13).

Und emsig ist Jesus bemüht, uns zuzurüsten, daß wir einst zum Himmelreich eingehen dürfen. Wer darum in Gefahr steht, durch Sünde verloren zu gehen (Off. 3, 19), den erzieht ER durch Seine Strafen: ER “wirft sie auf das Krankenbett” oder sucht mit irgendwelchen Qualen sie heim, oder muß auch gar ihre Kinder zu Tode kommen lassen” (Off. 2, 16, 22, 23), wenn keine andere Mahnung mehr hilft. Wie muß da Jesus unentwegt Seine Augen auf alle werfen, die Ihm angehören – wie muß ER sorgen, beobachten, und um uns sich unsäglich mühen! “So sorgst DU Dich um alle meine Wege” (Ps. 139, 3).

Doch tut Jesus dieses nur mit Seinen Freunden, die ER lieb hat, weil auch sie Ihn lieben.

Um Andere aber, die von Jesus nichts wissen wollen, kümmert ER sich nicht. “Für Meine Jünger bitte ICH – betete Jesus am Gründonnerstag Abend – aber nicht bitte ICH für die Welt, sondern (nur) für die, die DU Mir gegeben hast” (Joh. 17, 9). Wer Ihn verachtet, den tut Jesus von sich, wie man faules Wasser aus dem Munde ausspeit (Off. 3, 16) – das heißt, den läßt Jesus ruhig leben, ob gut oder schlecht, ohne sich noch irgendwie um ihn zu kümmern. ER straft solche nicht, aber ER hilft ihnen auch nicht, weil ER sie nicht kennt.

Und doch hat Jesus all die Vielen, die Ihn noch nicht kennen oder die Ihm entlaufen sind, nicht vergessen, sondern allenthalben hin sendet ER Seine Jünger. So wie einst, als ER noch auf Erden lebte, so sendet ER auch heute Seine Boten durch Seinen Geist, den ER von droben her auf Seine Jünger legt. Und durch diese Seine Boten ruft ER die verlorenen Menschen zu sich. “Und wer zu Mir kommt, den stoße ICH gewißlich nicht nach draußen” (Joh. 6, 37): Jeden nimmt Jesus in Seine Fürsorge hinein, der betend Ihm naht oder durch einen Jünger zu Ihm sich hinleiten läßt.

Und niemand darf Ihn daran hindern, um die Seinen sich sorgend zu mühen. Darum sagte Jesus bei Seinem Abschied in Galiläa Seinen Jüngern: “Jetzt wurde Mir das volle Recht übergeben, im Himmel und auf Erden zu walten. Darum sollt ihr euch nun zu allen Völkern wenden, auf daß auch sie zu Jüngern werden …” (Matth. 28, 18). Und wenn auch alle diese, die so zu Seinen Jüngern werden, noch so viele Fehler an sich tragen, und mag der Satan sie wie einst den Hiob (Hiob 1) oder den Josua (Sach. 3, 1) vor Gott anklagen – Jesus hat ein volles Recht über alle jene Menschen, die sich gläubig Ihm anvertrauen und zu Ihm beten, so daß der Satan sie nicht mehr von Ihm trennen kann.



68. Das Haupt der Gemeinde
Darum wird Jesus das Haupt der Gemeinde genannt (Kol. 2, 19]. Aber nicht nur die Gemeinde, sondern “alles sollte in Christus wie unter einem Haupte zusammengehalten werden, sowohl das, was im Himmel ist, wie auch das, was auf Erden ist” (Eph. 1, 10). Jedoch will Jesus nicht durch Zwang regieren, sondern Sein unsäglich treues Bemühen geht dahin, “alles in Allen zur Vollendung zu bringen” dadurch, daß ER die Gemeinde baut, “die Sein Leib ist und gänzlich erfüllt ist von Ihm” (Eph. 1, 23). Nicht aber bringt Jesus alles in Allen zur Vollendung durch Gewalt. Denn noch will ER nicht durch machtvollen Zorn herrschen, durch den ER jeden Gegner zermalmt. Sondern noch ist die Zeit, da ER durch Seinen Ruf die Schafe aus anderen Ställen ruft:

“auch die herbei zu führen liegt Mir ob, und sie ruerden auch auf Mich hinhorchen” [Joh. 10, 16).

So steht Jesus – jetzt in dieser Zeit zwischen Himmelfahrt und seinem Wiederkommen – nicht als Herr der Welt droben im Himmel, sondern ER steht vor Gott als der ewige Priester (Hebr. 5, 6), und als der “einzige Mittler und Fürbitter” (Hiob 33, 23 und 36, 32), der die Schafe aus fremden Ställen (Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Theater usw.) lockend ruft – der sie aber niemals zwingt. Daher auch sagt Jesus, ER stehe vor der Tür und klopfe an (Off. 3, 20) – und ER wartet, ob jemand auftut. Niemals öffnet ER durch Zwang die Tür. Will jemand auf Sein Klopfen nicht hören, so wendet Jesus sich von solchen fort. ER herrscht nur über solche, die aus freiem Willen sich Ihm unterordnen. Nie herrscht ER jetzt in dieser Zeit durch Gewalt. Dereinst freilich, in den letzten Gerichten, wenn ER wiederkommen wird, dann wird Sein Zorn entbrennen über alle, die Ihn jetzt verhöhnen (Ps. 2, 12). Noch aber ist die Zeit der Gnade.
 
Sulzbacher 11.04.2022 15:04
Noch aber ist die Zeit der Gnade,Amen...wünsche Euch allen für heute und weiterhin Seine Gnade,❤lichst,Ralf😘
 
Friede 12.04.2022 11:21
Wenn wir unsre Sünde bekennen ist er treu und Gerecht
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren