Humanistische Ethik II
27.03.2022 12:50
Humanistische Ethik II
27.03.2022 12:50
Humanistische Ethik II
Wenn wir wissen wollen, wie eine Ethikformulierung aussehen kann, so habe ich im Teil I ein Beispiel geliefert.
Hier nun kommt das theoretische Fundament, welches helfen soll, humanistische Ethik zu identifizieren:
Für die humanistische Ethik ist „gut“ gleichbedeutend mit „gut für den Menschen“ und „böse“ ist gleichbedeutend mit „schlecht für den Menschen.“ In dem Sinne ist ein Lustgefühl an dem, was für den Menschen schädlich ist, Kennzeichen des kranken bzw. neurotischen Menschen.
In formaler Hinsicht beruht humanistische Ethik auf dem Prinzip, dass nur der Mensch selbst das Kriterium für Tugend und Sünde sein kann, niemals aber eine Autorität, die ihn transzendiert.
Mit transzendieren ist der Prozess gemeint, mit dem der Mensch in Beziehung gesetzt wird zu etwas, was außerhalb seiner Erfahrung liegt und was er daher nicht wirklich beurteilen kann, z.B. alles Göttliche.
Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Es gibt nichts Höheres und nichts Erhabeneres als die menschliche Existenz. Dagegen wird einzuwenden sein, dass das Wesen der Ethik darin liegt, dass Ethik auf etwas bezogen ist, was den Menschen transzendiert.
Ein humanistisches System, welches nur den Menschen und sein Interesse anerkennt, kann nicht wirklich ethisch sein, denn ein solches System hat lediglich das isolierte egoistische Interesse des Einzelnen zum Gegenstand.
Dagegen wieder ist einzuwenden, dass der Grundsatz „gut ist, was für den Menschen gut ist“ dazu führt, dass von Natur aus auch Egoismus und Isolation gut sind. Folglich kann es auch nicht heißen, dass der Sinn des menschlichen Daseins in der Beziehungslosigkeit zur Welt ( = außerhalb des eigenen Ichs) erfüllt werden kann.
Der humanistisch geprägte Mensch findet Erfüllung und Glück nur in der Bezogenheit auf seine Mitmenschen und in der Solidarität zu ihnen.
Seinen Nächsten zu lieben ist jedoch keine Aktion, die den Menschen transzendiert. Humanistische Ethik sieht in der Liebe keine höhere Kraft, die von oben zum Menschen niedersteigt, keine Pflicht, die ihm auferlegt wird. Sie ist vielmehr eine Kraft, die dem Menschen zu eigen ist und mittels derer er sich zur Welt in Beziehung setzt.
Tatsächlich erkennt die humanistische Ethik an, dass Werturteile keinerlei objektive Gültigkeit beanspruchen können, da sich in ihnen nur willkürliche Neigungen und Abneigungen des Einzelnen ausdrücken. So gesehen drückt der Satz „Freiheit ist wichtiger als Sklaverei“ nur einen Unterschied in der persönlichen Bevorzugung aus. Objektive Gültigkeit kommt dieser Aussage nicht zu.
Hier nun kommt das theoretische Fundament, welches helfen soll, humanistische Ethik zu identifizieren:
Für die humanistische Ethik ist „gut“ gleichbedeutend mit „gut für den Menschen“ und „böse“ ist gleichbedeutend mit „schlecht für den Menschen.“ In dem Sinne ist ein Lustgefühl an dem, was für den Menschen schädlich ist, Kennzeichen des kranken bzw. neurotischen Menschen.
In formaler Hinsicht beruht humanistische Ethik auf dem Prinzip, dass nur der Mensch selbst das Kriterium für Tugend und Sünde sein kann, niemals aber eine Autorität, die ihn transzendiert.
Mit transzendieren ist der Prozess gemeint, mit dem der Mensch in Beziehung gesetzt wird zu etwas, was außerhalb seiner Erfahrung liegt und was er daher nicht wirklich beurteilen kann, z.B. alles Göttliche.
Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Es gibt nichts Höheres und nichts Erhabeneres als die menschliche Existenz. Dagegen wird einzuwenden sein, dass das Wesen der Ethik darin liegt, dass Ethik auf etwas bezogen ist, was den Menschen transzendiert.
Ein humanistisches System, welches nur den Menschen und sein Interesse anerkennt, kann nicht wirklich ethisch sein, denn ein solches System hat lediglich das isolierte egoistische Interesse des Einzelnen zum Gegenstand.
Dagegen wieder ist einzuwenden, dass der Grundsatz „gut ist, was für den Menschen gut ist“ dazu führt, dass von Natur aus auch Egoismus und Isolation gut sind. Folglich kann es auch nicht heißen, dass der Sinn des menschlichen Daseins in der Beziehungslosigkeit zur Welt ( = außerhalb des eigenen Ichs) erfüllt werden kann.
Der humanistisch geprägte Mensch findet Erfüllung und Glück nur in der Bezogenheit auf seine Mitmenschen und in der Solidarität zu ihnen.
Seinen Nächsten zu lieben ist jedoch keine Aktion, die den Menschen transzendiert. Humanistische Ethik sieht in der Liebe keine höhere Kraft, die von oben zum Menschen niedersteigt, keine Pflicht, die ihm auferlegt wird. Sie ist vielmehr eine Kraft, die dem Menschen zu eigen ist und mittels derer er sich zur Welt in Beziehung setzt.
Tatsächlich erkennt die humanistische Ethik an, dass Werturteile keinerlei objektive Gültigkeit beanspruchen können, da sich in ihnen nur willkürliche Neigungen und Abneigungen des Einzelnen ausdrücken. So gesehen drückt der Satz „Freiheit ist wichtiger als Sklaverei“ nur einen Unterschied in der persönlichen Bevorzugung aus. Objektive Gültigkeit kommt dieser Aussage nicht zu.
Kommentare
Schreib auch du einen Kommentar
(Nutzer gelöscht) 27.03.2022 18:16
Wir sind sehr geprägt von diesen Gedanken
MeganHunt 29.03.2022 09:23
Ich denke, ich möchte Bluehorse zum Teil beipflichten, die humanistischen Ethiken, denn das muss immer ein Plural sein, (wenn es keine absolut objektiven Maßstäbe gibt) sind jedoch in einer Demokratie, Grundbestandteil des Umgangs mit anderen. Sind sie es nicht, oder fühlen sich Menschen diesen Werten nicht verpflichtet wird es schwierig im Umgang mit den Mitmenschen und es kann zu Willkür und Übergriffen kommen. (Wie wir es oft genug erleben)
Jedoch sehe ich es als durchaus möglich, Glück und Erfüllung zu finden in einer solchen individuell gelebten Ethik, die den "Menschen in den Mittelpunkt" stellt, in all seinen Bezügen, die er zu seinen Mitmenschen und seiner Umwelt hat.
Meine Erfahrung zeigt, dass ich mit Menschen, die eine humanistische Ethik leben, oft sehr gut auskommen kann, da sie gelernt haben, toleranter zu sein, im Gegensatz zu manchen Eiferern, die sich auf alle möglichen Glaubenssätze beziehen und diese allen überstülpen möchten. (Ich sage das, auch auf die Gefahr hin, hier als ketzerisch zu gelten)
Wenn mehr Menschen, wirklich humanistische Ansätze im Sinne von Humboldt leben und umsetzen würden, gäbe es weniger Kriege, oder überflüssige Streitansätze, die zu nichts führen.
Also frage ich mal provokant, was ist schlecht daran, sich humanistisch auszurichten, wenn das erlebte Christentum nicht befreiend wirkt? - gar nichts, meiner Meinung nach.
Jedoch sehe ich es als durchaus möglich, Glück und Erfüllung zu finden in einer solchen individuell gelebten Ethik, die den "Menschen in den Mittelpunkt" stellt, in all seinen Bezügen, die er zu seinen Mitmenschen und seiner Umwelt hat.
Meine Erfahrung zeigt, dass ich mit Menschen, die eine humanistische Ethik leben, oft sehr gut auskommen kann, da sie gelernt haben, toleranter zu sein, im Gegensatz zu manchen Eiferern, die sich auf alle möglichen Glaubenssätze beziehen und diese allen überstülpen möchten. (Ich sage das, auch auf die Gefahr hin, hier als ketzerisch zu gelten)
Wenn mehr Menschen, wirklich humanistische Ansätze im Sinne von Humboldt leben und umsetzen würden, gäbe es weniger Kriege, oder überflüssige Streitansätze, die zu nichts führen.
Also frage ich mal provokant, was ist schlecht daran, sich humanistisch auszurichten, wenn das erlebte Christentum nicht befreiend wirkt? - gar nichts, meiner Meinung nach.
Bluehorse 29.03.2022 14:43
Megan Hunt
"Also frage ich mal provokant, was ist schlecht daran, sich humanistisch auszurichten, wenn das erlebte Christentum nicht befreiend wirkt? - gar nichts, meiner Meinung nach."
Ganz so einfach ist es nicht, MeganHunt.
Wilhelm von Humboldt ging davon aus, dass der Staat/die Regierung legitim ist. Das ist ein schlimmer Fehler, wie wir Deutsche aus unserer Geschichte wissen und aktuell in der Ukraine beobachten.
Der Humanismus kennt keine objektiven Maßstäbe und Werte. Das hat auf staatlicher wie auf individueller Ebene entsprechende Folgen:
Auf staatlicher Eben fehlt es an Weitsicht. Negative Entwicklungen werden nicht oder zu spät erkannt. Immer wenn "das Kind in den Brunnen gefallen ist", wird gesetzlich nachgearbeitet.
Wovon befreit denn der Humanismus? Ist es nicht so, dass der Humanismus davon befreit, sich irgendwem gegenüber zu verpflichten?
Auf individueller Ebene kann man seit dem II. Weltkrieg eine steigende Anzahl von Menschen beobachten, die desorientiert leben. Das fällt mir besonders bei Menschen in der Altersgruppe 10 bis Anfang 20 auf. Die Folge: Die Praxen der Psychologen und Psychotherapeuten sind überlaufen. Viele der Jugendlichen wissen ja nicht mal, ob sie Männchen oder Weibchen sind. Und wenn sie sich für ein Geschlecht entschieden haben, wissen sie nicht, was das bedeuten soll, außerhalb der sexuellen Aktivität.
Der Humanismus beantwortet die Frage: Wie dürfen wir leben?
Aber er beantwortet nicht die Frage: Wie sollen wir denn leben?
"Meine Erfahrung zeigt, dass ich mit Menschen, die eine humanistische Ethik leben, oft sehr gut auskommen kann, da sie gelernt haben, toleranter zu sein, im Gegensatz zu manchen Eiferern, die sich auf alle möglichen Glaubenssätze beziehen und diese allen überstülpen möchten. (Ich sage das, auch auf die Gefahr hin, hier als ketzerisch zu gelten)"
Keine Sorge, ich sehe Dich nicht als Ketzerin an.
Das Christentum ist unbequem, keine Frage. Während der Humanismus das Gemeinwohl verfolgt, von dem niemand so richtig weiß, was das ist, bemüht sich das Christentum um Randgruppen. "Die Gesunden brauchen keinen Arzt" Deswegen finden sich im Christentum viele ungebildete sowie seelisch angeschlagene Menschen. Diese Menschen muss man zwangsläufig in Kauf nehmen, wenn man sich in die Gesellschaft von Schwestern und Brüdern begibt.
Aber genau diese Grundeinstellung, sich den Schwachen und Benachteiligten der Gesellschaft verstärkt zuzuwenden, ist nicht nur Ursache für die Verbreitung des Christentums, sondern auch Ursache für den kulturellen und wirtschaftlichen Aufstieg der "christlichen" Länder, auf dem sich der Humanismus ausruht.
Nur wenige Beispiele:
Menschenwürde für Gehörlose und Blinde
Die Griechen setzten blinde Jungen als Galeerensklaven ein, während blinde Mädchen als Prostituierte arbeiten mußten. Um das 4. Jahrhundert rum begannen Christen mit der Einrichtung von Blindenasylen. 630 n.Chr. eröffneten einige Christen in Jerusalem ein Typhocomium (Typholos = blind; kmeo = sorgen). Im 13. Jahrhundert baute Ludwig IX in Paris das „Les Quinze-Vingts“ Hospitz für Blinde. Um das 16. Jh. brachten Christen den Blinden das Lesen bei und nutzten dafür dreidimensionale Buchstaben aus Wachs oder Holz. Eine weitere Verbesserung erfolgte im Jahr 1834, als Louis Braille, ein blinder Organist, ein Buchstabensystem mit bis zu sechs gestochenen Punkten erfand. Durch christliche Missionare wurde dieses Buchstabensystem weltweit verbreitet.
Lesen und Schreiben
Noch im 18. Jahrhundert wurden in England von den meisten Autoren Bücher nur für reiche Leute geschrieben, die Geld für den Kauf und Zeit zum Lesen hatten. Wenige wissen, dass die Bibel den Snobismus besonders effektiv herausforderte, nämlich durch die von Robert Raikes (1735 – 1811) ins Leben gerufene Sonntagsschulbewegung. Raikes ging durch die Elendsviertel seiner Stadt und öffnete seine Augen für die Not und widrigen Lebensumstände – besonders der Kinder. Raikes trug seine Ideen dem Pastor Thomas Stock vor. Beide nahmen für den Lehrplan Gottes Wort zur Grundlage. Im Juli 1870 nahm die Sonntagsschulbewegung ihren Anfang. Raikes schrieb 4 Schulbücher mit biblischem Inhalt. Bald wurden schon weitere Schulen rund um Gloucester gegründet. Auch nach Raikes‘ Tod ging die Bewegung weiter. Um 1831 besuchten 25% der 1,25 Millionen britischer Kinder eine Sonntagsschule. England war auf dem Weg zu einer Gesellschaft, in der alle Menschen lesen und schreiben konnten – und ihre Bildung kam nicht vom Staat.
"Also frage ich mal provokant, was ist schlecht daran, sich humanistisch auszurichten, wenn das erlebte Christentum nicht befreiend wirkt? - gar nichts, meiner Meinung nach."
Ganz so einfach ist es nicht, MeganHunt.
Wilhelm von Humboldt ging davon aus, dass der Staat/die Regierung legitim ist. Das ist ein schlimmer Fehler, wie wir Deutsche aus unserer Geschichte wissen und aktuell in der Ukraine beobachten.
Der Humanismus kennt keine objektiven Maßstäbe und Werte. Das hat auf staatlicher wie auf individueller Ebene entsprechende Folgen:
Auf staatlicher Eben fehlt es an Weitsicht. Negative Entwicklungen werden nicht oder zu spät erkannt. Immer wenn "das Kind in den Brunnen gefallen ist", wird gesetzlich nachgearbeitet.
Wovon befreit denn der Humanismus? Ist es nicht so, dass der Humanismus davon befreit, sich irgendwem gegenüber zu verpflichten?
Auf individueller Ebene kann man seit dem II. Weltkrieg eine steigende Anzahl von Menschen beobachten, die desorientiert leben. Das fällt mir besonders bei Menschen in der Altersgruppe 10 bis Anfang 20 auf. Die Folge: Die Praxen der Psychologen und Psychotherapeuten sind überlaufen. Viele der Jugendlichen wissen ja nicht mal, ob sie Männchen oder Weibchen sind. Und wenn sie sich für ein Geschlecht entschieden haben, wissen sie nicht, was das bedeuten soll, außerhalb der sexuellen Aktivität.
Der Humanismus beantwortet die Frage: Wie dürfen wir leben?
Aber er beantwortet nicht die Frage: Wie sollen wir denn leben?
"Meine Erfahrung zeigt, dass ich mit Menschen, die eine humanistische Ethik leben, oft sehr gut auskommen kann, da sie gelernt haben, toleranter zu sein, im Gegensatz zu manchen Eiferern, die sich auf alle möglichen Glaubenssätze beziehen und diese allen überstülpen möchten. (Ich sage das, auch auf die Gefahr hin, hier als ketzerisch zu gelten)"
Keine Sorge, ich sehe Dich nicht als Ketzerin an.
Das Christentum ist unbequem, keine Frage. Während der Humanismus das Gemeinwohl verfolgt, von dem niemand so richtig weiß, was das ist, bemüht sich das Christentum um Randgruppen. "Die Gesunden brauchen keinen Arzt" Deswegen finden sich im Christentum viele ungebildete sowie seelisch angeschlagene Menschen. Diese Menschen muss man zwangsläufig in Kauf nehmen, wenn man sich in die Gesellschaft von Schwestern und Brüdern begibt.
Aber genau diese Grundeinstellung, sich den Schwachen und Benachteiligten der Gesellschaft verstärkt zuzuwenden, ist nicht nur Ursache für die Verbreitung des Christentums, sondern auch Ursache für den kulturellen und wirtschaftlichen Aufstieg der "christlichen" Länder, auf dem sich der Humanismus ausruht.
Nur wenige Beispiele:
Menschenwürde für Gehörlose und Blinde
Die Griechen setzten blinde Jungen als Galeerensklaven ein, während blinde Mädchen als Prostituierte arbeiten mußten. Um das 4. Jahrhundert rum begannen Christen mit der Einrichtung von Blindenasylen. 630 n.Chr. eröffneten einige Christen in Jerusalem ein Typhocomium (Typholos = blind; kmeo = sorgen). Im 13. Jahrhundert baute Ludwig IX in Paris das „Les Quinze-Vingts“ Hospitz für Blinde. Um das 16. Jh. brachten Christen den Blinden das Lesen bei und nutzten dafür dreidimensionale Buchstaben aus Wachs oder Holz. Eine weitere Verbesserung erfolgte im Jahr 1834, als Louis Braille, ein blinder Organist, ein Buchstabensystem mit bis zu sechs gestochenen Punkten erfand. Durch christliche Missionare wurde dieses Buchstabensystem weltweit verbreitet.
Lesen und Schreiben
Noch im 18. Jahrhundert wurden in England von den meisten Autoren Bücher nur für reiche Leute geschrieben, die Geld für den Kauf und Zeit zum Lesen hatten. Wenige wissen, dass die Bibel den Snobismus besonders effektiv herausforderte, nämlich durch die von Robert Raikes (1735 – 1811) ins Leben gerufene Sonntagsschulbewegung. Raikes ging durch die Elendsviertel seiner Stadt und öffnete seine Augen für die Not und widrigen Lebensumstände – besonders der Kinder. Raikes trug seine Ideen dem Pastor Thomas Stock vor. Beide nahmen für den Lehrplan Gottes Wort zur Grundlage. Im Juli 1870 nahm die Sonntagsschulbewegung ihren Anfang. Raikes schrieb 4 Schulbücher mit biblischem Inhalt. Bald wurden schon weitere Schulen rund um Gloucester gegründet. Auch nach Raikes‘ Tod ging die Bewegung weiter. Um 1831 besuchten 25% der 1,25 Millionen britischer Kinder eine Sonntagsschule. England war auf dem Weg zu einer Gesellschaft, in der alle Menschen lesen und schreiben konnten – und ihre Bildung kam nicht vom Staat.