[Die] ZWEI [Grund-]PRINZIPIEN [allen Handelns im Universum]

JesusComesBackSoon

Alle Handlungen beruhen auf [einem von] zwei Grundprinzipien. Diese Prinzipien sind Liebe und Egoismus. Jede gute Handlung ist ein Ausdruck des Prinzips der Liebe, jede böse Handlung ist ein Ausdruck einer Form von Egoismus.

Das Prinzip der Liebe führt den Akteur dazu, sich selbst zu vergessen und für andere zu wirken. Das ganze große Werk der Schöpfung ist ein Ausdruck dieses Prinzips. Als GOTT die Welt schuf, geschah dies nicht für IHN selbst, sondern für den Menschen. Jeder Schritt in dieser Schöpfung ist ein Ausdruck desselben Prinzips. Die Kraft des Tierreichs wird eingesetzt, um das Pflanzenreich zu ernähren und das Pflanzenreich wiederum arbeitet nicht für sich selbst. Das kleine Samenkorn, das in die Erde geworfen wird, wendet seine ganze Kraft auf, um einen schönen, mit Blättern bedeckten Baum hervorzubringen, an dem sich andere erfreuen können, nach Jahren geduldiger Arbeit ist er mit duftenden Blüten bedeckt, die ihren süßen Duft verströmen, um andere zu erfreuen und schließlich werden seine üppigen Früchte hervorgebracht, nicht damit der Baum sie selbst verzehrt, sondern um andere zu ernähren. In gleicher Weise sind alle Werke Gottes auf der Erde lebendige Illustrationen des Prinzips der Liebe. Der Apostel drückte eine große Wahrheit aus, als er sagte: "Gott ist Liebe." [1. JOH. 4,8] [Denn tatsächlich] sind alle seine Taten Taten der Liebe.

Das zweite Prinzip ist genau das Gegenteil davon. Ist bei Werken der Liebe immer ein anderer als der Handelnde das Objekt der Handlung, so ist bei diesem Prinzip das Selbst das große Zentrum und das letzte Objekt jeder Handlung. GOTT ist die Verkörperung des ersten, Satan die des zweiten Prinzips. Während alle Werke Gottes Ausdruck der Liebe sind, sind alle Taten Satans Taten der Selbstsucht. Die Ursache für seinen Fall war der Wunsch, sich selbst zu erhöhen und "wie der Allerhöchste" zu werden. Um den Menschen zur Sünde zu verleiten, bedient sich Satan desselben Prinzips, nämlich des Wunsches der Menschen, sich zu erhöhen und wie Götter zu werden.

Das Reich Gottes ist das Reich der Liebe, das Reich Satans ist das Reich der Selbstsucht. Der Mensch wird in das Reich des Letzteren geboren. Von Natur aus ist sein Herz sündig und selbstsüchtig. Ursprünglich wurde er rein [von Sünde und Selbstsucht] geschaffen, und hätte er nach dem Plan Gottes gelebt, wäre sein Leben ein ständiger Ausdruck der Liebe gewesen, und das Ergebnis wäre vollkommene Glückseligkeit gewesen. Aber durch den Sündenfall verlor der Mensch seine Unschuld und erhielt im Gegenzug Selbstsucht. Von der ursprünglichen Reinheit seines Wesens ist kaum noch eine Spur vorhanden. Wir sagen von manchen Menschen, dass sie von Natur aus selbstlos sind, aber das trifft nur, zu, wenn wir sie mit anderen Menschen vergleichen, verglichen mit dem Maßstab der vollkommenen Liebe, den wir in Gott haben, sind alle selbstsüchtig. Der Mensch mag das haben, was wir menschliche Liebe nennen, aber wenn er die vollkommene Liebe Gottes hat, dann nur, weil sie durch den Geist Gottes in sein Herz ausgegossen wurde.

Der Heilsplan wurde entworfen, um den Menschen aus dem Zustand der Selbstsucht zu erlösen. Er sieht vor, ihn ganz aus dem Reich der Selbstsucht herauszunehmen und ihn in das Reich der Liebe zu verpflanzen. Dieses Werk wird [auch] durch den Begriff "Bekehrung" ausgedrückt.  Es entspricht einer Umkehr vom Befolgen der natürlichen, selbstsüchtigen Tendenzen des Herzens zum Befolgen des Prinzips der Liebe, vom Praktizieren des Prinzips, das zu Kummer und Tod führt, hin zum Prinzip, das zu Glück und Leben führt.

Das Wesen eines Menschen findet Ausdruck in seinen Werken. Die Prinzipien des Herzens offenbaren sich in [entsprechenden] Handlungen. Wenn ein Mensch sich bekehrt, nimmt er als Maßstab für sein Handeln das Prinzip der Liebe an. Vorher folgte er den Impulsen des natürlichen Herzens, die nur egoistisch sind. Eine Annahme dieses neuen Maßstabs als bloße Entscheidung vom Verstand her, reicht nicht aus, das kann nur zum Scheitern führen. Der Grundsatz der Liebe muss in das Herz eingepflanzt werden, denn in den Handlungen kann nichts anderes zum Ausdruck kommen als das, was im Herzen ist.

Die Liebe Gottes kann nicht einmal für immer in das Herz gepflanzt werden. Die Lehre "einmal in der Gnade, immer in der Gnade" ist eine fatale Täuschung. Wenn Gottes Liebe in das Herz aufgenommen wird, muss sie dort durch den Glauben gehalten werden. In dem Moment, in dem der Glaube losgelassen wird, ist sie weg und ohne sie können sich nur die selbstsüchtigen, sündigen Elemente unserer Natur in unserem Leben manifestieren. Wir befinden uns jetzt in der Schule Christi. Die große Lektion, die wir lernen müssen, besteht darin, das Böse in unserer Natur zu unterdrücken und nur den Geist Christi zu offenbaren. Dies kann nur mit der Hilfe Gottes geschehen. Seine uns im Evangelium übertragene Kraft reicht aus, um uns zu dem Punkt zu bringen, an dem unsere Handlungen ein unverfälschter Ausdruck des Prinzips der Liebe sein werden. Dies ist das Werk der Heiligung, es ist der Zustand der Vollkommenheit, den alle erreichen und einnehmen sollten. Auf sich selbst gestellt, könnte der Mensch diesen Zustand niemals erreichen, aber durch CHRISTUS, DER stärkt, ist es ihm möglich und da dies für alle möglich ist, ist es für jeden, unentschuldbar diesen Zustand nicht zu erreichen.

( Ellet J. Waggoner. Februar 1893 )