Thea, Lia – und die Unverschämtheit

Bluehorse

Die beiden Schwestern Lia (82) und Thea (92) sind im Leben und in der Liebe zuhause. Man sollte meinen, dass etwas in die Jahre gekommene Damen ein ruhiges und beschauliches Leben führen. Das trifft auch oft zu – aber nicht immer. Es gibt auch besondere Tage. Heute ist so ein besonderer Tag, denn manche Menschen verhalten sich einfach unverschämt.

Lia: Theaaaaa, wo bist Du?
Thea: In der Küüüüche.
Lia: Was machst Du da?
Thea: Du musst nicht alles wissen.
Lia: Bist Du sauer auf mich?
Thea: Warum sollte ich sauer sein? Du hast mir gestern nicht erzählt, wohin Du gehst und ich erzähle Dir jetzt nicht, was ich mache.

Lia: Na gut, wenn mit Dir kein normales Gespräch möglich ist, dann unterhalte ich mich eben mit Bluehorse.
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Riiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing

Bluehorse: Hier ist der militärische Abschirmdienst für Alienabwehr

Lia: Hallo Bluilein, ich bin‘s doch, die Lia

Bluehorse: Ach so. Lia. Ich habe schon mit besorgten Bürgern gerechnet.
Lia: Warum?

Bluehorse: Weil die Gefahr z.B. aus dem Weltall ständig zunimmt. Und besorgte Bürger schauen sich ständig besorgt um und rechnen mit einem Angriff – von wem auch immer.

Lia: Ach. Davon habe ich noch nichts gehört.
Bluehorse: ist ja jetzt auch egal. Was kann ich gegen Dich unternehmen?
Lia: Ich hoffe nichts. Ich würde gerne mit Dir über Thea reden.
Bluehorse: Was ist denn passiert?
Lia: sie will nicht mehr mit mir reden.
Bluehorse: Muss sie denn mit Dir reden?

Lia: Nein, natürlich nicht. Aber es ist doch nicht normal, dass sie noch nicht einmal auf eine harmlose Frage antwortet.
Bluehorse: Was nennst Du harmlos?

Lia: Was machst Du in der Küche? Das ist doch eine harmlose Frage.
Bluehorse: Und hat sie überhaupt reagiert oder hat sie Deine Frage nicht gehört?

Lia: Sie hat mich sehr gut gehört und verstanden. Aber sie sagte: „Du musst nicht alles wissen.“ Und sie meinte auch: „Du hast mir gestern nicht erzählt, wohin Du gehst und ich erzähle Dir jetzt nicht, was ich mache."

Bluehorse: Na ja, also ich denke, dass sie Dich spüren lassen will, wie sie sich fühlt, wenn Du nicht alles erzählst.

Lia: Aha, klingt nach Rache. Und wie soll ich mich jetzt verhalten?

Bluehorse: Bleibe gelassen, sei cool.

Lia: Also ich finde ihr Verhalten kindisch, sogar unverschämt. Sie kann doch nicht verlangen, dass ich ihr immer Rede und Antwort stehe. Da verhält sie sich nicht christlich!

Bluehorse: was meinst Du mit christlich?

Lia: ein Christ ist nicht unverschämt. Ein Christ sollte reif sein und sich nicht kindisch benehmen.

Bluehorse: Es gibt bei Gott Kinder, die sich noch kindisch verhalten und solche, die sich reif verhalten. Aber Kinder sind sie alle. Weißt Du eigentlich, wie alt Männer im Durchschnitt werden?

Lia: ich vermute mal 75 Jahre.

Bluehorse: Falsch. Männer werden nur cirka 12 Jahre alt. Danach werden sie nur noch größer und kaufen mit steigendem Alter teureres Spielzeug.

Lia: Dann ist Thea aber nur 10 Jahre alt, höchstens. Und Unverschämtheiten muss ich mir auch von einem Kind nicht gefallen lassen! Das lässt sich Gott auch nicht gefallen.

Bluehorse: Da bin ich mir nicht so sicher. Jesus erzählt im Lukasevangelium (11, 5-13) von einem Mann, der seinen Freund um einen Gefallen (leih mir doch 3 Brote) bittet und das mitten in der Nacht. Der Freund antwortete: „Lass mich in Ruhe! Meine Kinder und ich sind schon im Bett.“ Und Jesus meinte, dass er alleine wegen der Hartnäckigkeit, dem erpresserischen Verhalten, dem Freund geben wird, was er verlangt.

Lia: Aha. Also soll ich Thea weiter unter Druck setzen?

Bluehorse: Nein, nicht Thea, sondern Gott.

Lia: Aha, und Gott wird mir alle Fragen beantworten?

Bluehorse: Jesus lenkt die hartnäckige Bitte an den Freund um, in die hartnäckige Bitte um den Heiligen Geist. (Vers 13).

Lia: Und der Heilige Geist beantwortet mir alle meine Fragen?

Bluehorse: Das solltest Du den Heiligen Geist fragen. Aber ich bin sicher, dass Dich der Heilige Geist auch in den Situationen führt, in denen Dir Thea keine Antwort gibt. Jesus schickte uns einen Helfer und Berater. Nehmen wir den doch hartnäckig in Anspruch und nicht unseren Bruder, unsere Schwester, unseren Freund. Wir brauchen uns wegen unserer Bitte um den Heiligen Geist und seine Führung nicht schämen. Unverschämtheit ist angesagt.

Lia: Ja, ich ahne schon, worum es Dir geht. Du willst auf Frieden heraus.

Bluehorse: Wäre das so falsch? Mein Gegenüber verhält sich nicht so, wie ich es gerne hätte. Aber ich suche dennoch das friedliche Miteinander und vergebe, wo ich mich ungerecht behandelt fühle.

Lia: Ich hab schon eine Idee, wie ich zum Frieden beitragen werde.

Bluehorse: Ah ja?

Lia: Ja, ich gehe für Thea und mich zwei Stückchen Erdbeerkuchen kaufen und dazu trinken wir ein Likörchen.

© JJ