[Gebet] IM NAMEN DES HERRN

JesusComesBackSoon

[Eine der Zusagen unseres HERRN lautet:] "Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun." [JOH. 14,13-14] [SLT] Das ist eine wunderbare Zusage, und sie ist genau so sicher wie wunderbar, denn sie ist das Wort des Herrn. Und doch gibt es viele, die meinen, sie hätten im Namen CHRISTI um etwas gebeten und es nicht erhalten.  Dass sie um etwas gebeten haben und es nicht erhalten haben, ist sicher. Daher muss das Problem darin bestehen, dass sie nicht im Namen Christi gebeten haben, obwohl sie ihre Bitten mit den Worten "im Namen CHRISTI" abschlossen. Worin besteht das Problem diesbezüglich?

Die Antwort findet sich in einer Betrachtung dessen, was es [eigentlich] bedeutet, im Namen Christi zu bitten. Der Fehler, den zu viele begehen, besteht darin, anzunehmen, dass CHRISTUS mit den Worten, die wir gerade zitiert haben, sich [auch] in den Dienst der selbstsüchtigen Wünsche eines jeden Menschen stellen würde dass ER meinte, dass ihnen alles, was ihnen in den Sinn käme, gegeben würde, wenn sie beim Bitten nur SEINEN Namen benutzen würden. Dass dies aber ein Irrtum ist, erfahren wir aus den Worten des Apostels Jakobus [welcher schreibt:] "Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden." [JAK. 4,2-3] [SLT] Selbstsucht ist Sünde, ja die Wurzel aller Sünde und CHRISTUS ist nicht ein Diener der Sünde. Deshalb bedeutet seine Zusage nicht, dass ER sich [auch] zum Handlanger der Begierden aller macht, die seinen Namen in den Mund nehmen.

Der Name eines Menschen steht für alles, was er verkörpert. Im Geschäftsleben steht der Name eines Mannes für sich selbst, ebenso steht der Name CHRISTUS für den HERRN. Alles im Namen Christi zu erbitten bedeutet daher, um alles zu bitten, was in CHRISTUS [oder mit CHRISTUS vereinbar] ist. Nun lesen wir, dass Gott uns in CHRISTUS gesegnet hat [und zwar] "mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt." [EPH, 1,3] [ELB] Es ist SEINE göttliche Macht, die uns "alles geschenkt hat, was zum Leben und [zum Wandel in] Gottesfurcht dient." [2. PETR. 1,3] [SLT] Jemandem, der aufrichtig wandelt, "dem versagt er nichts Gutes." [PS. 84,11] [SLT] Nun wollen wir ja nichts anderes als das Gute, aber damit wir in der Lage sind zu sagen was das ist, müssen wir mit einem Herzen bitten, das dem Willen und der Absicht Gottes unterworfen ist. Wir müssen sicher sein, dass sein Weg vollkommen ist und dass ER uns alles geben wird, was wir brauchen. [Johannes schreibt diesbezüglich:] "Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben." [1. JOH. 5,14-15] [ELB]

Wer um etwas bittet, das dem Willen Gottes entspricht, hat die Gewissheit, dass diese Bitte erfüllt wird. Das schränkt den Umfang unserer Bitte nicht ein, denn GOTT ist fähig, "weit über die Maßen mehr zu tun vermag als wir bitten oder verstehen." [EPH. 3,20] [SLT] Und seine Liebe, die IHN zum Handeln veranlasst, ist genauso groß wie seine Macht. Es gibt sehr viele Dinge, die GOTT uns ausdrücklich aufgetragen hat, zu erbitten. Diese können wir benennen, wenn wir [im Gebet] zu IHM kommen. Aber nachdem wir um alles gebeten haben, was unser Wissen der Bedürftigkeit uns zu bitten veranlasst, können wir IHN immer noch bitten, uns so viel mehr zu geben, wie ER sieht, dass wir es brauchen, und es wird uns gegeben werden. "Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns aufs beste mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen erforscht, der weiß, was des Geistes Sinn sei; denn er vertritt die Heiligen nach dem, das Gott gefällt." [RÖ. 8,26-27]

Den Namen des Herrn in einer Bitte zu gebrauchen, die nicht SEINEM Willen entspricht, bedeutet, den Namen des Herrn zu missbrauchen: Und "der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht." [2. MO. 20,7] [SLT] Warum ist es keineswegs besser, den Namen des Herrn in einer sinnlosen Bitte zu gebrauchen, als ihn bei anderer Angelegenheit leichtfertig zu verwenden? Das ist eine Frage, über die man ernsthaft nachdenken sollte.

[Nun aber] niemand braucht deswegen anzunehmen, dass dies das Gebet zu einer gefährlichen Angelegenheit macht. Es ist eine ernste Angelegenheit, aber keine gefährliche Angelegenheit. Es wird gesagt werden, dass wir nicht immer den Willen des Herrn kennen können, um zu wissen, wie wir nach seinem Willen bitten können. [Aber] wenn wir den Willen des Herrn in einem bestimmten Fall nicht kennen, sollten wir einfach darum bitten, dass ER uns das gibt, was am besten ist [also] einfach darum bitten, dass sein Wille geschieht. Zu bitten, dass der Wille des Herrn geschehen möge, bedeutet nicht, dass die Gefahr besteht, dass ER seinen eigenen Willen nicht tun würde, wenn wir IHN nicht bitten, aber in einem echten Gebet bedeutet es, dass wir vollkommen zufrieden damit sind, dass sein Wille geschehen soll. Es bedeutet, dass wir, nachdem wir so gebetet haben, mit dem Ergebnis zufrieden sein und dieses als den Willen des Herrn annehmen werden.

Aber um Dinge zu bitten, die nicht dem Willen Gottes entsprechen, und dabei seinen Namen zu benutzen, ist nicht die einzige Möglichkeit, den Namen des Herrn im Gebet zu missbrauchen. Wenn wir um Dinge bitten, die seinem Willen entsprechen, und dann nicht glauben, dass wir sie erhalten, dann missbrauchen wir den Namen des HERRN auch. Denn wenn wir nicht glauben, empfangen wir nicht. Und wenn wir nicht empfangen, worum wir bitten, so bitten wir vergeblich und wenn wir vergeblich bitten, indem wir den Namen des Herrn gebrauchen, so ist es offenbar, dass wir seinen Namen missbraucht haben. Wir haben seinen Namen auf unsere Lippen genommen, einfach weil es üblich ist, ohne ein bestimmtes Ziel damit zu erreichen.

Der Name Christi steht über jedem anderen Namen. Er ist "ein starker Turm." [SPR. 18,10] [SLT] Er entspricht dem Namen des Vaters, denn in IHM werden alle Absichten des Vaters verwirklicht. Und dies ist der Name des Herrn, wie ER [diesen] selbst verkündete: "Der HERR, der HERR, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue; der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und Sünde vergibt." [2. MO. 34,6-7] Dieser Name enthält alles, was ein Mensch [jemals] brauchen kann, und es ist ein Name, der niemals durch Versagen entehrt werden kann.

[Und] weil wir erkannt haben, dass wir solch "einen großen Hohenpriester haben, Jesum, den Sohn Gottes, der gen Himmel gefahren ist, so lasset uns halten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unsern Schwachheiten, sondern der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde. Darum laßt uns hinzutreten mit Freudigkeit zu dem Gnadenstuhl, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden auf die Zeit, wenn uns Hilfe not sein wird." [HEBR. 4,14-16]

( Ellet J. Waggoner, Februar 1893 )