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Moskau, das 3. Rom

Moskau, das 3. Rom
Moskau, Rom und Konstantinopel: Schwierige Beziehungen


Keine Frage: Das russische Vorgehen in der Ukraine hat auch Auswirkungen auf das Verhältnis der getrennten christlichen Kirchen. Davon könnten auch jüngere diplomatische Errungenschaften des Vatikan im Bereich der Orthodoxie betroffen sein.


Der russische Einmarsch in die Ukraine stellt das Zusammenleben in Europa, wie es über die vergangenen drei Jahrzehnte gewachsen ist, radikal in Frage. Das betrifft natürlich in erster Linie die existenziellen Fragen von Krieg und Frieden, Leben und Tod, humanitärer Not. Die Folgen sind noch in kiner Weise abzusehen. "Krieg ist immer eine Niederlage für die Menschheit", so sagen Kirchenvertreter seit Papst Johannes Paul II. (1978-2005) unisono; auch Kirchenvertreter aus Moskau.

Am Ende hat der militärische Konflikt aber auch Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen den getrennten christlichen Kirchen. Die uralten historischen Spaltungen der Christenheit schienen durch unerwartete, spektakuläre Spitzenbegegnungen in den 2010er Jahren für eine kurze Zeit wenn nicht heilbar, so doch nicht mehr völlig hoffnungslos. Doch dann schlug der Krim-Konflikt 2014 nach und nach auf die gesamte orthodoxe Kirche durch. Und die Verwerfungen dort – die manifeste Spaltung zwischen Moskau einerseits und Konstantinopel und Alexandrien andererseits – bedrohen auch die jüngeren diplomatischen Errungenschaften des Vatikan im Bereich der Orthodoxie. Das Gefüge der Christenheit, gerade erst in Entspannung begriffen, ächzt unter den Konflikten.

"Historische" Begegnungen wie seit dem Zweiten Vaticanum nicht mehr

Dabei gab es im abgelaufenen Jahrzehnt "historische" Begegnungen wie seit dem "Frühling des Zweiten Vatikanischen Konzils" in den 1960er Jahren nicht mehr: das allererste Treffen eines Papstes mit einem Moskauer Patriarchen auf Kuba im Februar 2016; der Flüchtlingsgipfel der griechisch-orthodoxen Kirche mit Papst Franziskus auf Lesbos im April 2016; die Begegnung der Patriarchen von Rom, Konstantinopel und Alexandrien in Ägypten im April 2017. Zuletzt waren immer mehr Stimmen zu hören, dass es noch dieses Jahr zu einem zweiten Treffen von Papst Franziskus und dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. kommen könnte.


Doch solche neuen Bande sind noch schwer belastbar – was vor allem mit der dominanten und teils aggressiven Rolle Moskaus in der Weltorthodoxie zusammenhängt. Nach dem definitiven Ausscheiden Roms aus dem spätantiken Konstrukt der "Pentarchie" (griech. Fünfherrschaft; die Patriarchate von Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem) und dem Untergang des Byzantinischen Reiches (1453) wurde Moskau 1589 zum Patriarchat erhoben und von der Synode der vier verbliebenen Pentarchen 1593 in Istanbul neu an die fünfte Stelle gereiht.

Moskau selbst sieht sich freilich als viel mehr: als das "Dritte Rom". Zudem hat es die bei weitem meisten Kirchenmitglieder in der orthodoxen Welt aufzuweisen: rund 150 von geschätzt 220 Millionen insgesamt. Der Mönch Filofei fasste das Moskauer Selbstverständnis 1510 in Worte, als er dem russischen Zaren schrieb, dieser sei "der einzige, der die Zügel der heiligen apostolischen Kirche" halte – die nun statt im untergegangenen Rom oder in Konstantinopel in Moskau stehe. "Zwei Rome sind gefallen, das dritte steht, und ein viertes wird es nicht geben."

Die Lehre vom "Dritten Rom"

Dieses selbstbewusste politische Statement hatte in jenen Jahren durchaus Berechtigung. Nachdem Großfürst Wladimir von Kiew 988 getauft und durch Eheschließung Teil der kaiserlichen Familie in Konstantinopel geworden war, war das werdende Russland noch über Jahrhunderte Teil der byzantinischen Reichskirche geblieben. Als dann "die Politik" versagte und die russischen Fürsten Mitte des 13. Jahrhunderts Vasallen der Mongolen wurde, wuchs die russische Kirche in ihre gefühlte historische Rolle als Identitätsstifterin der Nation und Wahrerin der russischen Kultur hinein.

Entscheidend für die Lehre vom "Dritten Rom" wurde, dass sich die vom Islam bedrohten Byzantiner 1439 in der kurzlebigen "Union von Florenz" auf eine kirchliche Wiedervereinigung nach der Spaltung von 1054 einließen, um aus Rom Unterstützung gegen die Osmanen zu erhalten. Als Konstantinopel schließlich 1453 an die Türken fiel, wurde dieser Untergang des "Zweiten Rom" in Moskau als Gottes Strafe für die Anbiederung an die Lateiner interpretiert. Der Zar ( " Kaiser " ) galt fortan als einziger "Selbstherrscher" ( byzantinisch "Autokrator" ), und der Moskauer Metropolit – ab 1589 Patriarch – wurde fortan in Moskau und nicht mehr in Byzanz bestimmt.


Das Selbstverständnis vom "Dritten Rom" ist bis heute in den Köpfen der russischen Orthodoxie verankert. Es wird genährt von der neuen Nähe zum Putin-Staat, von neuem materiellen Wohlstand und der zahlenmäßigen Größe Russlands im Konzert der orthodoxen Nationalkirchen. Konstantinopel, das "Zweite Rom", hatte dagegen im Laufe des 20. Jahrhunderts so viele politische Nackenschläge zu verkraften, dass es heute personell kurz vor dem Existenzminimum steht. Seine Größe innerhalb der Orthodoxie ist allein moralischer und geistlicher Art.

Umso mehr beäugte Moskau schon lange sowohl die Rolle des Ehrenprimats von Konstantinopel in der Weltorthodoxie als auch jede ökumenische Annäherung von Rom und Konstantinopel sehr argwöhnisch. Als Patriarch Bartholomaios I. dann Anfang 2019 eine von Moskau unabhängige orthodoxe Kirche in der Ukraine als "autokephal" anerkannte und darin vom Patriarchat von Alexandrien unterstützt wurde, zerschnitt Moskau mit beiden das Band der Kircheneinheit – und errichtete seither parallele Kirchenstrukturen in Afrika, dem kanonischen Territorium Alexandriens.

Auch Russlands orthodoxe Kirche steht in der vaterländischen Pflicht

Zwischen den Päpsten in Rom und den Patriarchen von Konstantinopel dagegen ist seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) eine echte ökumenische Freundschaft gewachsen. Die Wunden der langen Kirchenspaltung von 1054 heilen. Man erinnere sich nur an die herzlichen Umarmungen von Bartholomaios I. mit Benedikt XVI. bzw. Franziskus 2006 und 2014 in Istanbul oder an den Flüchtlingsgipfel auf Lesbos 2016. Unter Benedikt XVI. (2005-2013) und Franziskus hat sich auch das zuvor frostige Klima zwischen Moskau und Rom deutlich verbessert – mit den Vorzeichen einer gemeinsamen Wertevermittlung und einer Zusammenarbeit in drängenden Weltfragen, etwa der Christenverfolgung im Nahen Osten oder der ökologischen Krise. Die neue Eiszeit zwischen Moskau und Konstantinopel bringt Rom in eine neue diplomatische Zwickmühle.

Dem Freund Bartholomaios I. den Rücken zu stärken, bedeutet derzeit auch, die mühsam errungenen Fortschritte mit Moskau zu riskieren.

Und auch wenn sich das russisch-orthodoxe Patriarchat zuletzt mit kirchenpolitischen Äußerungen zur Ukraine-Krise auffällig zurückhielt – abgesehen von einer jüngsten Ergebenheitsadresse Kyrills I. an Russlands Präsident Putin als "Verteidiger des Vaterlandes": Der Kreml-Chef führte am Montagabend auch eine angebliche Verfolgung von (Moskauer) Christen in der Ukraine als quasi-religiöse Legitimation seiner Einmarschpläne ins Feld. Damit steht nun auch Russlands orthodoxe Kirche in der vaterländischen Pflicht.

Von Alexander Brüggemann (KNA)

Kommentare

 
Alberlix 01.03.2022 08:55
Historisch gesehen, gab es ja schon früher getrennte Kirchen.

Die Römische Katholische.

Die Byzantinische.

Die Griechische und Russische Orthodoxe Kirchen. 

Gegenseitiges Respekt und Anerkennung ist da wichtig.
 
Alberlix 01.03.2022 08:55
Ach so ja, wir dürfen natürlich Martin Luther nicht vergessen.
 
Klavierspielerin2 01.03.2022 09:04
Vatikan bietet Hilfe für ukrainisch-russischen Dialog an
Der Vatikan hat sich erneut zum Krieg in der Ukraine zu Wort gemeldet. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin forderte Russland und die Ukraine auf, die Kämpfe zu beenden und Verhandlungen aufzunehmen. Dazu bot er die Hilfe des Kirchenstaats an.

Mailand/Rom/Turin - 28.02.2022

Der Vatikan fordert erneut und mit Nachdruck ein Ende der Kämpfe in der Ukraine und eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Der Heilige Stuhl sei bereit, Russland und die Ukraine bei diesem Dialog zu unterstützen, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem Interview mit vier großen italienischen Tageszeitungen (Montag). "Wir müssen jede Eskalation vermeiden, den Krieg beenden und verhandeln", so die Nummer zwei des Vatikan. Er sei überzeugt, dass es immer noch und immer wieder Verhandlungsspielraum gebe.

Parolin äußert Sorge vor "Katastrophe gigantischen Ausmaßes"

Parolin äußerte sich zudem sehr besorgt über eine Ausweitung des Konflikts in Europa: "Das wäre eine Katastrophe gigantischen Ausmaßes, auch wenn sie leider nicht völlig ausgeschlossen werden kann." Er habe in den vergangenen Tagen Äußerungen gesehen, die an die Ereignisse erinnerten, die dem Zweiten Weltkrieg vorausgingen und ihn auslösten. Darum müsse der militärische Angriff, "dessen tragische Folgen wir alle miterleben, sofort gestoppt werden", forderte Parolin.

Wenn man aufhöre, zu kommunizieren und dem anderen aufrichtig zuzuhören, betrachte man sich gegenseitig mit Misstrauen und tausche nur noch gegenseitige Vorwürfe aus, mahnte der Kardinalstaatssekretär. Die Entwicklungen der letzten Jahre und vor allem der letzten Monate hätten die gegenseitige Taubheit nur verstärkt und zu offenen Konflikten geführt. "Die Bestrebungen der einzelnen Länder und ihre Legitimität müssen Gegenstand gemeinsamer Überlegungen sein, und zwar in einem breiteren Kontext und vor allem unter Berücksichtigung der Entscheidungen der Bürger selbst und unter Beachtung des Völkerrechts. Und die Geschichte ist voll von Beispielen, die bestätigen, dass dies möglich ist", so Parolin.

Auch Papst Franziskus hat sich mehrfach zu Wort gemeldet

Auch Papst Franziskus hatte sich in den vergangenen Tagen wiederholt zum russischen Angriff auf die Ukraine zu Wort gemeldet und auch selbst Kontakt zu den Konflikparteien aufgenommen. Am Freitag besuchte das Kirchenoberhaupt überraschend die Russische Botschaft beim Heiligen Stuhl und brachte in einem Gespräch mit Botschafter Alexander Awdejew "seine Sorge über den Krieg zum Ausdruck". Am Samstag telefonierte Franziskus dann mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. In dem Gespräch habe der Heilige Vater sein tiefes Bedauern über die tragischen Ereignisse in der Ukraine zum Ausdruck gebracht, teilte die Ukrainische Botschaft beim Heiligen Stuhl nach dem Telefonat auf Twitter mit.

Darüber hinaus rief der Papst in zahlreichen Sprachen, darunter auch auf Russisch und Ukrainisch, zum Frieden in der Ukraine auf. Bei Twitter wiederholte er am Wochenende seine Worte der Generalaudienz vom vergangenen Mittwoch: "Jesus hat uns gelehrt, dass man gegen den teuflischen Unsinn der Gewalt mit den Waffen Gottes antworten muss, mit Gebet und Fasten. Die Königin des Friedens bewahre die Welt vor dem Wahnsinn des Krieges." (stz/KNA)
 
Klavierspielerin2 01.03.2022 09:13
@ Alberlix,um 8:55h: mir geht's in diesem Blog nicht in 1. Linie um Kirchenspaltung, sondern, darum, dass die historische Spaltung heute ein Hinderungsgrund für Friedensgespräche sein kann. Luther ist da nicht mein Thema. 😉
 
Klavierspielerin2 01.03.2022 09:30
Parolin über Krieg in Ukraine: „Eskalation sofort stoppen und verhandeln"

Die Ausweitung des Ukraine-Konflikts auf das übrige Europa wäre eine „gigantische Katastrophe". Das sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Verantwortliche des Papstes in politischen Fragen, im Gespräch mit vier italienischen Zeitungen. Der Heilige Stuhl sei dazu bereit, Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine einzufädeln

Der Kardinal rief dazu auf, jede militärische Eskalation zu vermeiden, die Bombardierungen einzustellen und Verhandlungen aufzunehmen, für die es „nie zu spät" sei. Zu einer möglichen Ausdehnung des Krieges auf andere europäische Länder wegen der Waffenlieferungen an die Ukraine sagte Parolin: „Daran wage ich nicht einmal zu denken. Das wäre eine Katastrophe gigantischen Ausmaßes, auch wenn sie leider nicht völlig ausgeschlossen werden kann.“ Einige Wortmeldungen der vergangenen Tage hätten ihn an die Vorgänge erinnert, die damals den Zweiten Weltkriegs einläuteten, so der Kardinalstaatssekretär, der sich höchst alarmiert zeigte. „Wir müssen jede Eskalation vermeiden, die Zusammenstöße beenden und verhandeln“, erklärte Parolin die Position des Heiligen Stuhles.

Vatikan würde sofort bei Friedensverhandlungen helfen

Im Vatikan habe man „den Krieg, den Russland gegen die Ukraine entfesselt hat, befürchtet, aber zugleich gehofft, dass er nicht eintritt“. Es gebe aber immer noch Raum zu Verhandlungen, stellte der Kardinalstaatssekretär klar, mehr noch, Dialog sei der einzige Weg. Schon in den vergangenen Jahren habe man im Vatikan „die Ereignisse in der Ukraine beständig, diskret und mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und seine Bereitschaft angeboten, den Dialog mit Russland zu erleichtern“. Auch jetzt sei der Heilige Stuhl „immer bereit, den Parteien zu helfen, auf diesen Weg zurückzukehren".

„Zunächst einmal muss der militärische Angriff, dessen tragische Folgen wir alle bereits erlebt haben, sofort gestoppt werden“

Am vergangenen Freitag war Papst Franziskus in einer ungewöhnlichen Geste persönlich zu einem Gespräch in der Botschaft Russlands beim Heiligen Stuhl gewesen. „Ich nutze die Gelegenheit, um die dringende Aufforderung zu erneuern, die der Heilige Vater bei seinem Besuch in der russischen Botschaft beim Heiligen Stuhl ausgesprochen hat, die Kämpfe einzustellen und zu Verhandlungen zurückzukehren“, sagte Parolin in dem Interview. „Zunächst einmal muss der militärische Angriff, dessen tragische Folgen wir alle bereits erlebt haben, sofort gestoppt werden. Ich möchte an die Worte Pius XII. vom 24. August 1939 erinnern, wenige Tage vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs: ,Die Menschen sollen zur Einsicht zurückkehren. Sie sollen die Verhandlungen wieder aufnehmen. Wenn sie mit gutem Willen und unter Achtung der Rechte des anderen verhandeln, werden sie feststellen, dass aufrichtige und aktive Verhandlungen niemals einen ehrenhaften Erfolg ausschließen’".

Der Diplomat über die Rolle der Kirchen im Konflikt

Russland und die Ukraine sind beide christlich geprägte Länder, allerdings herrscht ein innerorthodoxer Streit zwischen Gläubigen in beiden Ländern, und die quantitativ kleine katholische sowie die mit Rom unierte griechisch-katholische Kirche in beiden Ländern sind in verschiedenen Spannungen. Der Kardinalstaatssekretär betonte in seinem Interview mit den vier italienischen Zeitungen aber die positiven Entwicklungen. „In der Geschichte der Kirche hat es leider nie an Partikularismen gefehlt, und sie haben zu vielen schmerzhaften Spaltungen geführt, wie der heilige Paulus am Ursprung des Christentums bezeugt, der uns gleichzeitig ermahnt, sie zu überwinden. In diesem Sinne sehen wir ermutigende Zeichen in den Appellen der Oberhäupter der orthodoxen Kirchen, die Bereitschaft zeigen, die Erinnerung an die gegenseitigen Wunden hinter sich zu lassen und für den Frieden zu arbeiten". Andererseits seien sich die Kirchen „einig darin, dass sie ihre tiefe Besorgnis über die Situation zum Ausdruck bringen und bekräftigen, dass die Werte des Friedens und des menschlichen Lebens über alle anderen Erwägungen hinaus das sind, was den Kirchen wirklich am Herzen liegt und was eine grundlegende Rolle dabei spielen kann, eine weitere Verschlechterung der Situation zu verhindern".

„Die Geschichte ist voll von Beispielen, die bestätigen, dass dies möglich ist“

Abschließend sagte der Kardinal mit Blick auf den anhaltenden Konflikt: „Einmal mehr zeigt sich, dass Kommunikation und gegenseitiges Zuhören notwendig sind, um die Gründe des anderen vollständig zu kennen und zu verstehen. Wenn Menschen aufhören, miteinander zu kommunizieren und einander aufrichtig zuzuhören, betrachten sie sich gegenseitig mit Misstrauen und tauschen schließlich nur noch gegenseitige Anschuldigungen aus. Die Entwicklungen der letzten Monate haben diese gegenseitige Taubheit nur noch verstärkt und zu einem offenen Konflikt geführt. Die Bestrebungen der einzelnen Länder und ihre Legitimität müssen Gegenstand gemeinsamer Überlegungen sein, und zwar in einem breiteren Kontext und vor allem unter Berücksichtigung der Entscheidungen der Bürger und unter Einhaltung des Völkerrechts. Die Geschichte ist voll von Beispielen, die bestätigen, dass dies möglich ist.“

Die vier Zeitungen, denen sich Parolin im Interview stellte, waren Il Corriere della Sera, La Repubblica, La Stampa und Il Messaggero. Bereits am Donnerstag, wenige Stunden nach dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine, hatte Parolin über die Vatikanmedien für sofortige Verhandlungen geworben.

(vatican news – gs)
 
(Nutzer gelöscht) 01.03.2022 09:43
Vielen Dank Klavierspielerin für die wichtigen Beiträge über die Friedensbemühungen der Kirchen in diesem Krieg. Hier ist für mich auch eine Linie überschritten worden, weil es in meinen Augen hier nicht um Notwehr, sondern um Kriegstreiberei handelt.
 
Klavierspielerin2 01.03.2022 09:53
In der Öffentlichkeit wird deren Bemühungen soweit ich beobachtet habe, verschwiegen, obwohl beide der sich bekriegenden Staatsoberhäupter sich Christen nennen und auf die Meinung ihren jeweiligen ' Patriarchen ' wert legen. 
 
(Nutzer gelöscht) 01.03.2022 10:05
auch nicht verwunderlich, wie innerhalb der Freimaurerei die Logenbrüder (und mittlerweile auch -schwestern) je nach Graden nicht wissen, was die in den höheren Graden wissen und tun.

Hier sehe ich ein gutes Beispiel:

"Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Sonntag im Bundestag überraschend angekündigt, dass die Bundeswehr 100 Milliarden Euro erhalten wird und damit eine sicherheitspolitische Wende für Deutschland eingeläutet. Vom Volumen des Bundeswehr-Sondervermögens waren auch Habeck und Baerbock offenbar überrascht.

Vizekanzler Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock waren über die Details des geplanten Sondervermögens für die Bundeswehr nicht informiert. Wie die ZEIT Online von mehreren voneinander unabhängigen Quellen aus dem Kreis der Grünen-Bundestagsfraktion erfuhr, waren die Minister bis Sonntagmittag zwar darüber informiert, dass es ein Sondervermögen geben soll. Dass es sich dabei um 100 Milliarden handeln würde, war den Ministern bis zur Rede von Olaf Scholz im Bundestag nicht bekannt."

Quelle: focus.de

Hauptsache Krieg, das ist der Plan luzifers, dem die Herrschenden Logenmitglieder am Ende folgen.
Einfach nur traurig.
 
Klavierspielerin2 01.03.2022 10:16
Noch 3,5 Jahre bis zur nächsten Wahl, ich hatte gehofft, dass " Ampel" nicht all zu viel kaputt machen, obwohl die Pläne der Jusos und der Grünen, Abtreibung bis kurz vor der Geburt, meine Hoffnung stark bremsten und bremsen.
Um es ganz einfach auszudrücken: wer so viel Müll im Parteiprogramm hat, wie soll da etwas g'scheits draus werden, jetzt auch noch Waffenlieferungen in die U. und Aufrüstung.
Vielleicht bewegen sich jetzt mal die ' Alt- 68er' und kämpfen nochmal ' for peace', oder deren ' Credo' , " make Love, not war" !
 
Klavierspielerin2 01.03.2022 10:25
Ist Scholz ein Freimaurer!?
 
Klavierspielerin2 01.03.2022 10:54
Russland: Katholische Gläubige beten für Frieden


In den verschiedenen Regionen Russlands folgen katholische Gläubige dem Aufruf der Bischofskonferenz, für den Frieden zu beten und zu fasten. In Saratov beginnt am 1. März um Mitternacht eine ununterbrochene neuntägige Anbetung des Allerheiligsten Sakraments.


Den Beginn der Anbetung mit der Aussetzung des Altarsakraments wird Bischof Clemens Pickel von Saratov zelebrieren. Immer mehr katholische Gemeinden im ganzen Land wollen sich dem Gebet anschließen, berichtet die russische Redaktion von Vatican News.

Friedensgebete in verschiedenen Landesteilen

Die Vigil für den Herrn Jesus wird von Klöstern in Taganrog, Orsk, Astrachan, Kasan und Saratow, von den Gläubigen in Moskau, Sotschi, Nowotscherkassk, Rostow am Don, Wladikawkas und Krasnodar, von den Seminaristen und der Franziskanergemeinschaft in Sankt Petersburg fortgesetzt.

Bereits am 26. Februar fand in der Gemeinde St. Peter und Paul in Moskau ein Taizé-Gebet für den Frieden zwischen Russland und der Ukraine statt. Gemäß dem Aufruf von Erzbischof Paolo Pezzi in der Erzdiözese Unserer Lieben Frau in Moskau wird nun nach jeder Heiligen Messe ein gemeinsames Gebet „Für den Frieden und das Vaterland" gesprochen. Zwei der Gebetsbitten: „Schütze uns vor Hass und Vorurteilen gegenüber Andersdenkenden. Lehre uns, das Böse zu überwinden, aber gleichzeitig in einem Menschen, der Unrecht tut, einen Bruder zu sehen.”

Katholische Bischofskonferenz: „Unsere Völker verdienen Frieden"

Die fünf Bischöfe der russischen katholischen Bischofskonferenz hatten vergangenen Donnerstag, wenige Stunden nach Beginn der Aggression Russlands gegen die Ukraine, den Gläubigen einen offenen Brief geschrieben. „Unsere Völker verdienen einen Frieden, der in der festen Entschlossenheit besteht, andere Menschen, andere Völker und ihre Würde zu achten”, heißt es darin. Die politisch Verantwortlichen müssten alles tun, „um den Konflikt zu beenden.”

(vatican news – gs)

 
 
hansfeuerstein 01.03.2022 12:23
Frieden ist möglich, wenn man nur von Interessen auch mal zurück tritt. Aber lieber riskiert man scheinbar Weltkriege, wie eh und je. Das Leben der Menschen ist auf allen Seiten scheinbar weniger wert als die eigene Macht.
 
Klavierspielerin2 01.03.2022 13:07
Um Putin von Dämonen zu befreien: Priester betet täglich Exorzismus
Was kann die Kirche tun, um den Menschen im ukrainischen Kriegsgebiet beizustehen und vielleicht sogar die Gewalt zu beenden? Ein Priester hatte eine ungewöhnliche Idee: Er betet täglich einen Exorzismus für Präsident Putin.

Lwiw - 01.03.2022

Der ukrainische Priester Tikhon Kulbaka betet jeden Tag einen Exorzismus für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Kulbaka habe mit dem täglichen Ritual zu Beginn der russischen Invasion auf dem Staatsgebiet der Ukraine in der vergangenen Woche begonnen, teilte der Geistliche auf seinem Facebook-Profil mit. "Ein böser Geist könnte die Handlungen dieses Mannes auslösen", schrieb Kulbaka dort mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Mit dem täglichen Exorzismus wolle er Putin dem "dämonischen Einfluss entziehen und bewirken, dass er dem Bösen abschwört", so der Priester. Kulbaka ist Priester der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, die eine Teilkirche der römisch-katholischen Kirche ist und somit in voller Gemeinschaft mit dem Papst steht.

Kulbaka rief Priester dazu auf, ihn bei seinen Bemühungen zu unterstützen und ebenfalls täglich einen Exorzismus an Putin vorzunehmen. Laien legte er entsprechende Befreiungsgebete und Anrufungen des heiligen Erzengels Michael ans Herz. Kulbaka ist Priester des Erzbischöflichen Exarchats Donezk in der Ostukraine, aktuell jedoch in Lwiw im Westen des Landes als Psychologe und Familienmediator tätig. Nach Beginn des Krieges im Osten der Ukraine 2014 befand er sich für zwölf Tage in Gefangenschaft der Separatistenarmee, weil er Gebetstreffen für den Verbleib der Region Donezk in der Ukraine veranstaltet hatte. (rom)
 
Annres 01.03.2022 13:30
obwohl beide der sich bekriegenden Staatsoberhäupter sich Christen nennen und auf die Meinung ihren jeweiligen ' Patriarchen ' wert legen.

Diese Aussage irritiert mich etwas; ist Selenskyi denn zum christlichen Glauben konvertiert?

Laut Wiki ist er der Sohn einer russischsprachigen jüdischen Familie.

Über seine Hintermänner ist nicht viel bekannt, man geht davon aus, dass der Oligarch Kolomojskyj, Besitzer von Fernsehstudios und einer der reichsten Männer der Ukraine, einer davon ist. Dessen Vita auf Wiki liest sich so miserabel, wie man sich das von russischen Oligarchen vorstellt. Und auch Kolomojskyi ist Jude und besitzt neben der ukrainischen auch die israelische Staatsborgerschaft.
 
Annres 01.03.2022 13:33
Die Familie von Selenskyi hat übrigens drei Angehörige im Holocaust verloren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolodymyr_Selenskyj
 
(Nutzer gelöscht) 01.03.2022 15:50
Liebe Klavierspielerin, meine Beiträge ab 14:42 sollten dazu dienen, auf deine Frage näher einzugehen anhand der Schilderungen eines Kenners aus diesem finsteren Bereich. Schrecklich, was da so abgeht. Ich bitte dich daher dass du so lieb bist und meine Kommentare ab 14:42 wieder löschst.
 
Klavierspielerin2 01.03.2022 18:12
Orthodoxe Kirche an Putin: Bruderkrieg sofort beenden

Die russlandfreundliche Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP) hat von Kreml-Chef Wladimir Putin einen sofortigen Stopp des „Bruderkriegs“ gefordert.

In einer am Montag veröffentlichten Erklärung bekräftigte die Kirchenleitung, der Heilige Synod, die „staatliche Souveränität und territoriale Integrität“ der Ukraine und appellierte an den Moskauer Patriarchen Kyrill I., von der Staatsführung die unverzügliche Einstellung der Feindseligkeiten einzufordern.

„Mit Trauer und Schmerz erleben wir den Krieg, der in unser ukrainisches Heimatland gekommen ist“, hieß es in der Erklärung. Die Kämpfe dauerten fast überall in der Ukraine an, „Krieger und Zivilisten sterben“, die Zahl der Geflüchteten steige. „Die generelle Alarmbereitschaft für Atomwaffen stellt die zukünftige Existenz der Menschheit und der Welt insgesamt in Frage“, mahnte die Kirchenleitung mit Blick auf eine Ankündigung Putins.

Warnung vor einem Weltkrieg
Inständig appelliert sie an den russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I.: „Wir bitten Sie, unsere Gebete für das leidgeprüfte ukrainische Volk zu verstärken, Ihr hochpriesterliches Wort zu sprechen, damit das brudermörderische Blutvergießen auf ukrainischem Boden aufhört, und die Führung der Russischen Föderation aufzufordern, die Feindseligkeiten, die sich bereits zu einem Weltkrieg auszuweiten drohen, unverzüglich einzustellen.“

Ebenso wendet sich die Kirchenleitung an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kreml-Chef Putin: „Im Namen der Millionengemeinde der Ukrainischen Orthodoxen Kirche bitten wir Sie, alles zu tun, um der Sünde der bewaffneten Konfrontation zwischen unseren beiden brüderlichen Völkern ein Ende zu setzen und den Verhandlungsprozess einzuleiten“, so der Appell. „Wenn das Blutvergießen unvermindert anhält, könnte die Kluft zwischen unseren Völkern für immer bestehen bleiben.“

„Wir beten, dass der Herr die Regierenden mit dem Licht seiner Gnade erleuchtet“

Weiter versichert die Kirche die Menschen in der Ukraine ihrer Unterstützung. Ihre Kirchen und Klöster leisteten Hilfe für Flüchtlinge und andere Notleidende des Krieges und öffneten ihre Türen rund um die Uhr für Schutzsuchende vor Beschuss. An das ukrainische Volk gewandt äußert die Kirche die Hoffnung, „dass die Vernunft siegt und dieser Krieg bald beendet wird“. Die Menschen sollten einander helfen und sich nicht zu Feindseligkeiten provozieren lassen. „Wir beten, dass der Herr die Regierenden mit dem Licht seiner Gnade erleuchtet.“ Dann werde in naher Zukunft „in unserem gesegneten ukrainischen Land wieder der Frieden Gottes herrschen!“, schließen die Kirchenführer.

Rund 60 Prozent der mehr als 41 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings im Wesentlichen zwei verschiedenen Kirchen an: der von Metropolit Onufrij (Berezovskij) geleiteten „Ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats“ (UOK-MP) und der mit ihr konkurrierenden autokephalen (eigenständigen) „Orthodoxen Kirche der Ukraine“ (OKU) mit Metropolit Epifanij (Dumenko) an der Spitze.

(kna – sk)
 
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