Psalm in Kriegsgefahr
27.02.2022 14:31
Psalm in Kriegsgefahr
27.02.2022 14:31
Psalm in Kriegsgefahr
Einer unserer Priester hat aus aktuellem Anlass einen Psalm (frei nach Psalm 140) geschrieben, den ich hier einstellen möchte.
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Psalm in Kriegsgefahr
Anstelle einer Predigt am 27.02.2022
Gott, wir sind fassungslos …
Getrieben wurden wir
durch alle Plagen:
die Pandemie seit Jahren,
wie wild gewordene Natur:
das Hochwasser,
das Elend der Kirche,
und jetzt der Krieg –
Was noch, Herr?
Wir sind fassungslos.
Wir haben die Fassung verloren.
Der Rahmen ist zerbrochen –
der Rahmen des: „Lasst uns
miteinander reden“.
Der Rahmen des:
„Benehmen wir uns
wie vernünftige Menschen …“
Wir sind aufgewacht
in einer anderen Welt
und stehen wieder
vor Dir
an der Klagemauer.
Es sind nicht wir,
auf die die Bomben fallen.
Wir sind in Deckung.
Es sind die Menschen
der Ukraine.
Es ist ein Bruderkrieg
von Brudervölkern.
Der große Bruder
kennt nicht mehr
die Brüderlichkeit
und will alles für sich.
Kain und Abel
stehen wieder auf –
Kain schwingt die Keule.
Die alte Mordgeschichte
wiederholt sich immer,
wiederholt sich jetzt,
steckt zu tief
in uns Menschen drin.
Gott,
was ist los mit deiner Welt?
Die Tyrannen
kehren zurück:
Sie verachten das Recht,
und Wahrheit gilt ihnen nichts.
Schamlos lügen sie
mit unbewegter Miene
vor der ganzen Welt …
Ihre Zungen sind wie Schlangen,
und Gift tragen sie
hinter den Lippen.
Düstere Pläne denken sie aus.
Fußangeln, Fallstricke,
Fallgruben ersinnen sie –
Netze, in denen
sich alle verfangen.
Schütze uns
vor dem Mann der Gewalt,
vor denen,
die den Frieden zerstören
und Streit und Krieg schüren
von langer Hand.
Lass glühende Kohlen
regnen über sie,
stürze sie in den Abgrund,
lass sie nicht siegen.
Der Tyrann der Lüge und Gewalt
hat keine Dauer auf Erden,
er verheddert sich in den Netzen,
die er selber legt.
Aber du schaffst Gerechtigkeit
den Armen und Unterdrückten.
(frei nach Psalm 140)
Gott,
waffenstarrend kommt
immer noch
der Riese Goliath daher.
Er kann vor Kraft
kaum gehen,
der prahlende Gigant
mit seinen
Panzern und Bomben.
Schick ihm
wie damals in der Bibel –
einen David, oder
viele Davids, die
den Goliath zu Fall bringen,
obwohl sie so klein sind.
Vielleicht gewaltlos,
ganz ohne Waffen.
Aber ausgestattet mit Mut,
frei, mit Phantasie, mit Geist,
mit Liebe zur Wahrheit
und Gerechtigkeit.
Unterstützt von ganz vielen
in der weiten Welt.
Unterstützt
von den Glaubenden,
von ihren Gebeten
und ihrer Solidarität.
Und immer
getragen von Dir,
dem Gott des Friedens.
Gott,
richte alle auf, vor allem
das ukrainische Volk,
aber auch uns
in unseren Ängsten.
Steh bei
dem russischen Volk,
das von seinem Herrscher
in den Krieg gezwungen wird.
Stärke alle Opfer
und alle, die jetzt leiden müssen:
die, die um Tote trauern,
die, die unter Beschuss sind,
die, die fliehen und
nicht wissen, wohin …
Auch die,
die die Hoffnung verlieren
und zynisch werden
über den Stand dieser Welt.
Gott,
festhalten möchte ich
an dieser Vision
aus den Psalmen:
Deine Worte wecken den Frieden,
ruf uns aufs Neue zum Leben.
Wende unsere trägen Herzen,
gib uns Sehnsucht
nach wirklichem Frieden.
Lass so die Welt werden: wie
eine Umarmung, ein Kuss
von Recht und Erbarmen.
Friede wie eine Saat in der Erde,
Gerechtigkeit
wie die Sonne am Himmel.
In so einem Land willst du sein.
(frei nach Psalm 85)
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Psalm in Kriegsgefahr
Anstelle einer Predigt am 27.02.2022
Gott, wir sind fassungslos …
Getrieben wurden wir
durch alle Plagen:
die Pandemie seit Jahren,
wie wild gewordene Natur:
das Hochwasser,
das Elend der Kirche,
und jetzt der Krieg –
Was noch, Herr?
Wir sind fassungslos.
Wir haben die Fassung verloren.
Der Rahmen ist zerbrochen –
der Rahmen des: „Lasst uns
miteinander reden“.
Der Rahmen des:
„Benehmen wir uns
wie vernünftige Menschen …“
Wir sind aufgewacht
in einer anderen Welt
und stehen wieder
vor Dir
an der Klagemauer.
Es sind nicht wir,
auf die die Bomben fallen.
Wir sind in Deckung.
Es sind die Menschen
der Ukraine.
Es ist ein Bruderkrieg
von Brudervölkern.
Der große Bruder
kennt nicht mehr
die Brüderlichkeit
und will alles für sich.
Kain und Abel
stehen wieder auf –
Kain schwingt die Keule.
Die alte Mordgeschichte
wiederholt sich immer,
wiederholt sich jetzt,
steckt zu tief
in uns Menschen drin.
Gott,
was ist los mit deiner Welt?
Die Tyrannen
kehren zurück:
Sie verachten das Recht,
und Wahrheit gilt ihnen nichts.
Schamlos lügen sie
mit unbewegter Miene
vor der ganzen Welt …
Ihre Zungen sind wie Schlangen,
und Gift tragen sie
hinter den Lippen.
Düstere Pläne denken sie aus.
Fußangeln, Fallstricke,
Fallgruben ersinnen sie –
Netze, in denen
sich alle verfangen.
Schütze uns
vor dem Mann der Gewalt,
vor denen,
die den Frieden zerstören
und Streit und Krieg schüren
von langer Hand.
Lass glühende Kohlen
regnen über sie,
stürze sie in den Abgrund,
lass sie nicht siegen.
Der Tyrann der Lüge und Gewalt
hat keine Dauer auf Erden,
er verheddert sich in den Netzen,
die er selber legt.
Aber du schaffst Gerechtigkeit
den Armen und Unterdrückten.
(frei nach Psalm 140)
Gott,
waffenstarrend kommt
immer noch
der Riese Goliath daher.
Er kann vor Kraft
kaum gehen,
der prahlende Gigant
mit seinen
Panzern und Bomben.
Schick ihm
wie damals in der Bibel –
einen David, oder
viele Davids, die
den Goliath zu Fall bringen,
obwohl sie so klein sind.
Vielleicht gewaltlos,
ganz ohne Waffen.
Aber ausgestattet mit Mut,
frei, mit Phantasie, mit Geist,
mit Liebe zur Wahrheit
und Gerechtigkeit.
Unterstützt von ganz vielen
in der weiten Welt.
Unterstützt
von den Glaubenden,
von ihren Gebeten
und ihrer Solidarität.
Und immer
getragen von Dir,
dem Gott des Friedens.
Gott,
richte alle auf, vor allem
das ukrainische Volk,
aber auch uns
in unseren Ängsten.
Steh bei
dem russischen Volk,
das von seinem Herrscher
in den Krieg gezwungen wird.
Stärke alle Opfer
und alle, die jetzt leiden müssen:
die, die um Tote trauern,
die, die unter Beschuss sind,
die, die fliehen und
nicht wissen, wohin …
Auch die,
die die Hoffnung verlieren
und zynisch werden
über den Stand dieser Welt.
Gott,
festhalten möchte ich
an dieser Vision
aus den Psalmen:
Deine Worte wecken den Frieden,
ruf uns aufs Neue zum Leben.
Wende unsere trägen Herzen,
gib uns Sehnsucht
nach wirklichem Frieden.
Lass so die Welt werden: wie
eine Umarmung, ein Kuss
von Recht und Erbarmen.
Friede wie eine Saat in der Erde,
Gerechtigkeit
wie die Sonne am Himmel.
In so einem Land willst du sein.
(frei nach Psalm 85)