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DAS GESETZ [Gottes] UND DAS LEBEN

DAS GESETZ [Gottes] UND DAS LEBEN
Der nachfolgend wiedergegebene Artikel ist der dritte einer Artikelserie über die Gebotes Gottes. Wer gerne zuvor oder auch später die vorhergehenden der Reihe lesen möchte, kann dies unter nachstehenden Links tun:

DIE GEBOTE GOTTES [hinsichtlich Stellenwert und Reichweite]
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/JesusComesBackSoon/92698/


DIE ERFÜLLUNG DES GESETZES [Gottes]
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/JesusComesBackSoon/92912/


Wir haben bereits gesehen, dass das Halten der Gebote Gottes in einem Wort zusammengefasst ist, nämlich in [dem Wort] Liebe. Die Liebe aber ist von Gott, denn "Gott ist Liebe." [1. JOH. 4,16] [SLT] Beachte bitte, dass der Text nicht sagt, dass GOTT Liebe hat, sondern dass Gott Liebe ist. Die Liebe ist das Wesen Gottes, sie entspricht SEINEM Leben selbst. Daher ist es [völlig] klar, dass das Halten der Gebote Gottes einer Teilhabe an der Natur Gottes gleichkommt. Dies ist ein Punkt, der nicht oft genug wiederholt werden kann, und obwohl wir ihn schon oft dargelegt haben, werden wir noch einmal einige Aussagen der Schrift dazu betrachten.

Als der junge Mann zu CHRISTUS kam und sagte: "Guter Meister" [MARK. 10,17], antwortete DER HEILAND ihm: "Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein!" [MARK. 10,18] [SLT] Damit tadelte CHRISTUS den jungen Mann nicht dafür, dass er IHN gut nannte, denn ER war gut. ER war DERJENIGE "der Sünde nicht kannte." [2. KOR. 5,21] [ElB] Zu den Juden sagte ER: "Wer unter euch kann mich einer Sünde beschuldigen?" [JOH.8,46] [SLT] Und weiter bezeugte ER: "es kommt der Fürst dieser Welt, und in mir hat er nichts ( d.h. gegen mich hat er keinen Anklagegrund)." [JOH. 14,30] [SLT] ER wusste, dass ER gut war, und dass ER das nicht leugnen könnte, ohne SICH SELBST zu verleugnen, und dass ER das [auch] nicht tun würde. Aber indem ER dem jungen Mann diese Frage stellte und diese Erklärung abgab, zeigte er, dass ER selbst GOTT war. ER [bezeugte ja auch] "ich und der Vater sind eins" [JOH. 10,30] und "Gott allein ist gut".

Im Gegensatz zu GOTT ist der Mensch nur böse. [Paulus schreibt diesbezüglich:] "wie geschrieben steht: »Es ist keiner gerecht, auch nicht einer; es ist keiner, der verständig ist, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer!" [RÖ. 3,10-12] [SLT] Und CHRISTUS bezeugte:] "von innen, aus dem Herzen des Men-schen, kommen die bösen Gedanken hervor, Ehebruch, Unzucht, Mord,  Diebstahl, Geiz, Bosheit, Betrug, Zügellosigkeit, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. 23 All dieses Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen." [MARK.7,21-23] [SLT]

Wie das Herz ist, so ist der Mensch, "ein böser Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz seines Herzens." [LUK. 6,45] Da also das Herz des Menschen - nicht nur eines Menschen, auch einer einer bestimmten Gruppe von Menschen, sondern das Herz der ganzen Menschheit böse ist, kann jeder Mensch nur Böses tun, wenn er sich selbst überlassen bleibt. "Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch; dieselben sind widereinander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt." [GAL. 5,17] Und das wird besonders von denen gesagt, die das Richtige tun wollen.

Dieses Böse im Herzen des Menschen entspricht Widerstand gegen das Gesetz Gottes. So steht geschrieben: "fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen." [RÖ.8,6-8]

Dennoch fordert GOTT die Menschen auf, SEINE Gebote zu halten. Und da es für die Natur des Menschen unmöglich ist, sie zu halten, und die Güte allein in Gott waltet, folgt daraus, dass man die Natur Gottes haben muss, um die Gebote zu halten. CHRISTUS ist die Offenbarung Gottes. [ER SEBLST SAGTE.] "niemand kennet den Sohn denn nur der Vater; und niemand kennet den Vater denn nur der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren." [MATTH.11,27] Im Leben Christi herrschte vollkommene Güte, denn SEIN Leben war das Leben Gottes. GOTT ist gut. SEIN Leben ist die Güte selbst. Güte macht sein Leben aus. Das Gute ist [auch] nichts Abstraktes, sondern es muss immer in der Tat verankert sein. Handeln aber ist Leben. Da es also nichts Gutes gibt außer Gott, folgt daraus, dass jeder, der die Gebote Gottes hält, dies tun muss, weil er SEIN Leben darin hat.

Dass dies der einzige Weg ist, auf dem die Gerechtigkeit des Gesetzes [Gottes] im Menschen offenbar werden kann, zeigt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Galater. Er schreibt [dort]: "Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben.21Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn so durch das Gesetz die Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich gestorben." [GAL. 2,20-21] Die Gerechtigkeit kommt nur durch das Leben Gottes in Christus. [Paulus bezeugt diesbezüglich:] es werden "durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht." [RÖ. 5,19] In der ganzen Schar der Erlösten im Himmelreich wird die Gerechtigkeit Christi, und nur SEINE Gerechtigkeit, offenbar werden. Es geht nicht einfach darum, dass CHRISTUS vor achtzehnhundert Jahren, als ER auf der Erde war, dem Gesetz gehorchte, sondern dass ER jetzt dem Gesetz genauso gehorcht wie damals, denn ER ist immer Derselbe. [wie auch geschrieben steht:] "Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit." [HEBR. 13,8] Und wenn ER kommt, um in den Herzen der Menschen zu wohnen, die an IHN glauben, lebt ER in ihnen dasselbe Leben des Gehorsams, das ER führte, als ER hier war, um für die Menschen zu sterben. Dies als eine praktische Tatsache zu wissen, bedeutet anzuerkennen, dass Christus im Fleisch gekommen ist.

Weil das Gesetz Gottes dem Leben Gottes und [somit wahrer] Liebe entspricht, gab der Heiland die nachstehende Anweisung: "Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also? " [MATTH. 5,44-47]

Die größte Manifestation rein menschlicher Liebe ist es, denen Gutes zu tun, die uns Gutes tun. "Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde." [JOH. 15,3] "Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren." [RÖ. 5,8] [SLT] Der Mensch liebt seine Freunde, [zumindest] manchmal, aber GOTT liebt [sogar] seine Feinde. Das ist die Liebe selbst, denn sie erwächst nicht aus dem, was er von dem Gegenstand der Liebe empfangen hat. Der Heiland wusste, dass eine solche Liebe der menschlichen Natur nicht möglich war, und deshalb fügte ER [seiner im letzten Abschnitt Aussage die folgenden] Worte hinzu: "Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist." [MATTH. 5,48] Das bedeutet, wir sollen die Vollkommenheit Gottes haben. Nicht, dass wir zu Göttern werden sollen, sondern dass wir zulassen sollen, dass sich SEIN Leben in uns manifestiert, und so werden wir SEINE  Vollkommenheit haben. Das Gute wird alles von GOTT sein, aber es wird uns zugerechnet, weil wir uns IHM hingeben, damit ER es in uns leben kann.

Dieser Gedanke erhebt das Gesetz Gottes über die Ebene der bloßer Macht und verherrlicht es. Wir wissen, "dass sein Gebot ewiges Leben ist." [JOH. 12,50] Die zehn Gebote sind keine willkürlichen Regeln, die der Allmächtige für die Regierung der Menschheit aufgestellt hat. Sie sind keine Vorschriften, die nur schriftlich vorliegen, welche die Untertanen lesen und dann nach besten Kräften einhalten sollen, [sie sind] nicht wie Gesetze irdischer Regierungen, zu deren Einhaltung die Untertanen keine Hilfe von den Gesetzgebern erhalten. GOTT hat den Menschen kein Gesetz gegeben, das so hart ist wie der Stein, auf den es am Sinai gemeißelt wurde, und sie dann damit allein gelassen, ihr Bestes zu tun, wobei SEIN einziges Bestreben darin besteht, sie zu bestrafen, wenn sie zu kurz kommen. SEIN Gesetz ist etwas ganz anderes. Das was auf steinerne Tafeln geschrieben wurde, ist nichts anderes als die in Worten ausgedrückte lebendige Gerechtigkeit des lebendigen Gottes, die ER in Liebe allen gibt, die sie empfangen wollen. Sie ist die Bedingung des Lebens, einfach weil alles Leben von Gott kommt und da alle, die ewig leben, SEIN Leben haben müssen, ist es unvermeidlich, dass sie SEINE Gerechtigkeit haben müssen. Und GOTT hat es ihnen nicht überlassen, sich diese Gerechtigkeit selbst zu verschaffen. ER wusste sehr wohl, dass dies unmöglich ist. Deshalb hat ER SICH SELBST ja SEIN Leben am Kreuz hingegeben, damit die Menschen sie haben können. Das Gesetz Gottes ist also das Leben Gottes - "barmherzig und gnädig ... und von großer Güte." [PS. 103,8]

Nur ein Gedanke sollte hier noch angemerkt werden, nämlich, dass nichts weniger als das Leben Gottes den Anforderungen des Gesetzes gerecht wird. Wer der Herrlichkeit Gottes, die SEINER Güte entspricht, nicht gerecht wird, ist ein Sünder, ein Übertreter des Gesetzes. Die Gerechtigkeit Gottes, die durch den Glauben an CHRISTUS kommt, ist das einzige, was das Gesetz als vollkommen bezeugen wird. Alles, was darunter liegt, wird vom Gesetz verurteilt, denn "was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde." [RÖ. 14,23] [SLT] Es entspricht keiner Ungerechtigkeit, dass GOTT diesen hohen Standard für den Menschen aufrechterhält, da ER SICH SELBST mit der ganzen Gerechtigkeit seines Lebens an jeden verschenkt, der es annehmen will. ER gibt SEIN Leben frei. Alles, was der Mensch tun muss, ist, sich der Gerechtigkeit Gottes zu unterwerfen.

Eine bloße Form der Frömmigkeit [aber] wird nichts nützen. Keine noch so große äußerliche Übereinstimmung mit dem Gesetz wird als Einhaltung des Gesetzes akzeptiert werden. Es gibt nur einen GOTT, und so gibt es auch nur ein Leben von GOTT. ER wird keine rivalisierenden Götter anerkennen, und ER lässt sich nicht durch eine Gerechtigkeit täuschen, die nur eine Nachahmung SEINES Lebens ist. Jedes Maß an angeblicher Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes, das nicht aus dem Leben Gottes in der Seele kommt, ist nichts als Sünde. Vergessen wir nicht, dass [wahre] Gerechtigkeit - das Halten der Gebote Gottes - nur durch den Glauben an CHRISTUS kommt, und dass alles,  "was nicht aus Glauben geschieht", Sünde ist.

( Ellet J. Waggoner, Januar 1893 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 26.02.2022 19:39
Auch wenn der Inhalt dieses Artikels von Ellet J. Waggoner bereits vor mehr als 130 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht ARTIKEL Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/

Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den (bzw. die) Artikel reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlich-keit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
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