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Wahrheit über den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann

Wahrheit über den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann
Das Neue Testament, auf welches sich der christliche
Glaube gründet, stellt Kirche und Welt als einen vollkom«
menen Gegensatz dar. Dieser wichtige Grundsatz wurde
bereits in einem früheren Kapitel erwähnt, soll aber an
dieser Stelle weiter ausgeführt werden. Unsere heutige Not
rührt zum großen Teil daher, daß wir eine unerlaubte
Ehe eingegangen sind, für die es keine biblische Grund=
läge gibt. Durch diese Ehe haben wir versucht, die Kluft
zwischen zwei Gegensätzen, zwischen der Kirche und der
Welt, zu überbrücken. Tatsächlich ist eine echte Vereini
gung zwischen Kirche und Welt gar nicht möglich. Wenn
die Kirche sich mit der Welt verbündet, ist sie nicht mehr
wahre Kirche, sondern ein bedauernswerter Mischling, ein
Gegenstand spöttischer Geringschätzung für die Welt und
ein Greuel für den Herrn.
Das Zwielicht, in dem heute viele (oder sollten wir
sagen: die meisten?) Gläubigen wandeln, wird nicht da=
durch verursacht, daß die Bibel uns über unseren Weg im
Ungewissen ließe. Nichts könnte unmißverständlicher sein
als die Aussagen der Schrift über das Verhältnis des Christen zur Welt. Das Christentum ist so sehr mit der Welt
verquickt, daß viele Millionen nicht einmal ahnen, wie voll»
kommen sie das neutestamentliche Urbild verfehlt haben.
Wo man nur hinsieht, werden Kompromisse geschlossen,
man macht sich gegenseitig Konzessionen, ist ewig auf der
Suche nach Anerkennung von Seiten der Welt und arbeitet
mit Menschen zusammen, die für das Reich Gottes nichts
als stille Verachtung haben.
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Die um diesen ganzen Problemkreis entstandene Verwirrung ist allein darauf zurückzuführen, daß die bekennenden Christen nicht bereit sind, das Wort des Herrn
ernst zu nehmen. Denn das wahre Christenleben ist seinem
Wesen nach eine geistliche Sache. Ein Mensch wird nicht
durch kirchliche Zeremonien zu einem Christen, sondern
durch eine neue Geburt. Er ist deshalb ein Christ, weil der
Geist Christi in im wohnt. Nur was aus dem Geist geboren
ist, ist Geist. Das Fleisch kann niemals in Geist verwandelt werden, wieviele kirchliche Würdenträger sich auch dar=
um bemühen würden. Konfirmation, Taufe, das heilige
Abendmahl oder das Glaubensbekenntnis, keine dieser
Handlungen noch sie alle zusammen können Fleisch in
Geist verkehren oder aus einem Sohne Adams einen Sohn
Gottes machen. „Weil ihr Söhne seid", schrieb Paulus an die
Galater, „hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen
gesandt, der da ruft: Abba, lieber Vater."52
Und den
Korinthern schrieb er: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben
seid, untersucht euch selbst, oder erkennt ihr euch selbst
nicht, daß Jesus Christus in euch ist. Es sei denn, daß
ihr unbewährt seid."
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Und an die Römer: „Ihr aber seid
nicht im Fleische, sondern im Geiste, wenn anders Gottes
Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht
hat, der ist nicht sein."
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Diese furchtbare, im ganzen Leben der Christenheit so
offenbare Verwirrung könnte in einem einzigen Tag geklärt
werden, wenn die Nachfolger Christi einmal damit beginnen würden, tatsächlich Jesus Christus nachzufolgen, statt
einer hinter dem anderen herzulaufen. Denn unser Herr
war unmißverständlich in seiner Lehre über die Gläubigen und die Welt. Auf einen unverlangten und fleischlichen Rat gutmeinender Brüder antwortete unser Herr
einmal: „Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist
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stets bereit. Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber
haßt sie, weil ich von ihr zeuge, daß ihre Werke böse
sind."
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Mit diesen Worten setzte er seine fleischlichen
Brüder der Welt gleich und sagte ihnen, daß er und sie
in ihren Gedanken von verschiedenen Geistern geleitet
würden. Die Welt haßte zwar ihn, aber seine Brüder
konnte sie nicht hassen, denn sie konnte sich nicht selber
hassen. Ein Haus, das in sich selbst uneins ist, kann nicht
bestehen. Das Haus Adams muß sich selbst treu bleiben,
sonst wird es auseinanderfallen. Wenn auch die Söhne des
Fleisches miteinander streiten mögen, so sind sie sich im
Grunde doch eins. Erst durch das Hinzukommen des Hei*
ligen Geistes tritt ein fremdes Element auf. „Wenn die Welt
euch haßt", sagt der Herr bei einer späteren Gelegenheit
zu seinen Jüngern, „so wißt, daß sie mich vor euch gehaßt
hat. Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das
Ihrige lieben, weil ihr aber nicht aus der Welt seid, son=
dem ich euch aus der Welt auserwählt habe, darum haßt
euch die Welt."
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Paulus erklärt den Galatern den Un=
terschied zwischen dem Kind der Sklavin und dem der
Freien: „Aber so wie damals der nach dem Fleische
Geborene den nach dem Geiste Geborenen verfolgte, genauso ist es auch jetzt" (Galater 4, 29).
So wird im gesamten Neuen Testament eine scharfe Tren=
nungslinie zwischen Kirche und Welt gezogen. Ein Zwi»
schending gibt es nicht. Gott kann nicht dulden, daß seine
Nachfolger sich weltlicher Methoden bedienen und auf
weltlichem Wege voranmarschieren. Die Kluft zwischen
dem wahren Christen und der Welt ist ebenso groß wie
jene, die den reichen Mann von Lazarus trennte. Ja, es ist
die gleiche Kluft, welche die Welt der Erlösten von der
Welt der gefallenen Menschen trennt.
Ich weiß sehr wohl und empfinde es tief, wie anstößig
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eine solche Lehre für jene große Herde von Weltmenschen
sein muß, die sich zu der traditionellen Hürde halten.
Dem Vorwurf der Intoleranz und Übertreibung werde ich
mich wohl kaum entziehen können. Am stärksten wird er
zweifellos von Seiten jener religiösen Menschen vorgebracht
werden, die versuchen, sich selbst zu Schafen zu machen,
indem sie sich einfach zur Hürde halten. Aber darüber
sollten wir uns alle klar sein, daß niemand durch den Genuß einer christlichen Erziehung, durch die Pflege religiö»
ser Verbindungen oder dadurch, daß er sich den Kirch»
gängern zugesellt, zu einem Christen wird. Christ wird
man durch das Eindringen des Geistes Gottes in die eigene
Natur, und das geschieht allein in der Wiedergeburt. Wer
auf diese Weise zu einem Christen wird, wird damit unmittelbar Glied eines neuen Geschlechts: „Ein auserwähltes
Geschlecht, ein königliches Priestertum.. . die ihr einst
,nicht ein Volk' wäret, jetzt aber das Volk Gottes seid;
die ihr ,nicht Barmherzigkeit empfangen hattet', jetzt
aber Barmherzigkeit empfangen habt" (1. Petrus 2, 91).
Die Aussagen dieser angeführten Stellen stehen in vollem
Einklang mit der ganzen neutestamentlichen Lehre. Es ist,
als schöpften wir einen Becher Wasser aus dem Meer. Was
wir geschöpft haben, ist nicht das ganze Wasser des
Ozeans, aber es ist ein vollgültiges Muster, das mit dem
Rest völlig übereinstimmt.
Wir modernen Christen haben nicht etwa die Bibel
falsch verstanden, sondern unser ungehorsames Herz lehnt
es ab, ihre eindeutigen Anweisungen zu befolgen. Wir wol«
len nicht, das Jesus Christus nicht nur dem Worte nach,
sondern auch in der Praxis die Herrschaft über unser
Leben antrete. Denn es ist ein Ding, „Herr, Herr" zu sagen,
und ein anderes, den Geboten des Herrn zu folgen. Wir
mögen singen „Jesus Christus herrscht als König" und uns
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über den laut dröhnenden Schall der Orgel sowie über den
melodischen Zusammenklang vieler Stimmen freuen, und
doch haben wir noch gar nichts getan, bevor wir nicht
im nüchternen Alltag die Welt verlassen und unser Angesicht der Stadt Gottes zugewandt haben. Erst wenn
Glaube zum Gehorsam wird, ist er wahrhaftiger Glaube.
Der Geist der Welt ist stark. Er hängt sich so an uns fest,
wie der Rauch sich in unseren Kleidern festsetzt. Indem er
sein Gesicht wechselt und sich jeder Situation anpaßt, be»
trügt er manchen einfachen Christen, der keinen geübten
Sinn hat zur Unterscheidung von Gut und Böse. Er tritt
im Gewände der Religion auf und schmeichelt der Kirche
wegen ihrer lobenswerten Bemühungen. Er leistet seinen
Beitrag zu mildtätigen Zwecken und versorgt die Armen
mit Kleidung. Vorübergehend (besonders während der
Fastenzeit), mag er sogar seine Bosheit und Verdorbenheit
in der öffentlichen Presse bekennen. Nur darf Jesus Chri»
stus bei alledem ihm nicht zu nahe kommen oder gar seinen Herrschaftsanspruch geltend machen.
Sowohl die Söhne dieser Welt als auch die Söhne Gottes
haben eine Geistestaufe erfahren, aber der Geist der Welt
und jener Geist, der in den Herzen neugeborener Menschen
lebt, sind einander so entgegengesetzt wie die Hölle dem
Himmel. Ja, sie stehen nicht nur in vollkommenem Gegen«
satz, sondern auch in bitterer Feindschaft zueinander.
Im ersten Johannesbrief werden zwei Wörter immer wieder gebraucht. Es sind die Wörter sie und ihr, und sie be*
zeichnen zwei vollkommen verschiedene Welten. Sie be«
zieht sich auf jene Männer und Frauen, die der gefallenen
Welt Adams angehören, ihr bezieht sich auf die Auserwählten, die alles verlassen haben, um Jesus Christus nachzufolgen. Der Apostel macht keinen Kniefall vor dem
kleinen Gott Toleranz (dessen Anbetung in Amerika zu
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einer Art populärer Nebenreligion geworden ist). Er weiß,
daß Toleranz oft nur das Gewand ist, hinter dem sich
Indifferenz verbirgt. Aber der moderne Mensch gebraucht
das Wort „wir". Es ist leichter und sicherer und umfaßt
Christen und Ungläubige gleichermaßen. Niemand wird
beleidigt durch die Grenze der Absonderung, jeder fühlt
sich recht behaglich und bereit zum Eintritt in den Himmel.
Die Vaterschaft Gottes ist weit genug ausgedehnt, um den
berüchtigten Sexualverbrecher ebenso wie den heiligen Pro»
pheten einzuschließen.
Aber der Mann, der sein Haupt an Jesu Brust gelegt hatte,
konnte nicht so leicht betrogen werden. Er zog eine Linie,
welche die Menschheit in zwei verschiedene Lager teilte,
welche die Erretteten von den Verlorenen trennte. Er
schied jene, die zum Empfang einer ewigen Belohnung auf»
erstehen werden, von denen, die am Ende zu bitterer Ver»
zweiflung herabsinken werden. Die Kluft zwischen beiden
Lagern ist zu groß, als daß sie je ein Mensch überqueren
könnte.
Johannes drückt es folgendermaßen aus: „Ihr seid aus
Gott, Kinder, und habt sie überwunden, weil der, welcher
in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist. Sie
sind aus der Welt, deswegen reden sie aus der Welt, und
die Welt hört sie. Wir sind aus Gott: wer Gott kennt, hört
uns. Wer nicht aus Gott ist, hört uns nicht. Hieran erken»
nen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums." «
Eine solche Sprache ist zu einfach, als daß sie jemanden
verwirren könnte, der die Wahrheit ernsthaft sucht. Hier
geht es nicht mehr um ein rechtes Verständnis, sondern
um den rechten Glauben und Gehorsam. Es ist nicht etwa
die theologische Frage: was wird hier gelehrt? Sondern die
moralische: bin ich bereit, es anzunehmen und die Konse»
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quenzen daraus zu ziehen? Kann ich den eiskalten Blick
meiner lieben Mitmenschen ertragen? Habe ich den Mut,
mich dem vernichtenden Angriff der „religiösen" Menschen
zu stellen? Wage ich es, den Haß jener Menschen heraus»
zufordern, die durch meine Haltung unweigerlich heraus«
gefordert werden? Bin ich in meiner Überzeugung unab«
hängig genug, um gegen die üblichen religiösen Auf fassun«
gen der Menschen angehen und mich zu dem Apostel be«
kennen zu können; kurz, bin ich dazu bereit, das Kreuz
mit seinem Blut und mit seiner Schmach auf mich zu
nehmen?
Wenn der Christ zur Absonderung von der Welt aufge*
fordert wird, sollten wir uns darüber klar werden, was
wir unter Welt verstehen, oder vielmehr, was Gott dar«
unter versteht. Wir gehen leicht an der wahren Bedeutung
vorbei, indem wir etwas Äußerliches darunter verstehen:
das Kino, der Alkohol, Kartenspielen oder das Spielen
um Geld. Diese Dinge sind nicht die Welt, in ihnen bekun»
det sich die Welt lediglich. Unser Kampf aber richtet sich
nicht gegen die weltlichen Dinge als solche, sondern gegen
den Geist der Welt. Denn der Mensch, der erlöste wie der
verlorene, ist seiner Natur nach ein Geisteswesen. Welt ist
im neutestamentlichen Sinne ganz einfach die unerlöste
menschliche Natur, wo immer sie zum Vorschein kommt,
in einer Bar oder in einer Kirche. Sei es im moralischen
Sinne gemein oder anständig, alles, was der gefallenen
menschlichen Natur entspringt, was darauf aufbaut und
von ihr unterstützt wird, ist weltlich. So waren die alten
Pharisäer trotz ihres fanatischen Eifers für die Religion
ihrem Wesen nach durch und durch weltlich.Die „geistlichen"
Grundsätze, worauf sie ihr System aufbauten, kamen nicht
von oben, sondern von unten. Sie wandten gegen Jesus die
Kunstgriffe der Menschen an, sie bestachen Menschen
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zur Lüge, um die Wahrheit zu sdiützen. Sie handelten wie
Teufel, um Gott zu verteidigen. Sie zerstörten die Religion,
um sie zu retten. Im Namen der Religion der Liebe gaben
sie sidi blindem Haß hin. Darin erkennen wir die Welt
in ihrem bitteren Trotz gegen Gott. So grimmig ist dieser
Geist, daß er nidit eher ruht, als bis er selbst den Sohn
Gottes umgebradit hat. In erbitterter Feindsdiaft wendet
sidi der Geist der Pharisäer gegen den Geist Jesu, weil
beide bis zur äußersten Konsequenz die zwei versdiiedenen
Welten vertreten, aus denen sie kommen.
Jene modernen Theologen, welche lehren, die Bergpredigt
habe im Zeitalter der Gnade Gottes keine volle Bedeutung
mehr für uns, untergraben damit eine der Grundlehren
unserer Kirche. Sie mögen wohl kaum ahnen, welch ein
Unheil sie damit anrichten. In der Bergpredigt finden wir
die Welt des wiedergeborenen Menschen. Jene Armen, die
selig gepriesen werden, die über ihre Sünden trauern und
nach der Gerechtigkeit dürsten, sind die wahren Kinder
des Königsreichs. Voller Sanftmut erzeigen sie Barmherzig»
keit ihren Feinden, ungeteilten Herzens sind ihre Augen auf
Gott gerichtet, umringt von Verfolgern, segnen sie und
fluchen nicht. Sie verbergen ihre guten Taten. Sie sind bemüht, ihren Gegnern nicht unrecht zu tun und vergeben
solchen, die gegen sie sündigen. Sie dienen Gott in der Stille
und warten geduldig, daß er ihnen vergelte öffentlich. Statt
ihre irdischen Güter mit allen Mitteln zu bewahren, teilen
sie sie freudig aus. Sie sammeln ihre Schätze im Himmel.
Wo sie gelobt werden, halten sie sich zurück und warten
auf jenen Tag der endgültigen Abrechnung im Himmelreich.
Wenn dies eine angemessene Darstellung des biblischen
Christentums ist, warum wetteifern Christen dann mitein=
ander um die rechte Anerkennung und eine gute Stellung?
Was können wir dazu sagen, wenn sie mit Eifer nach Lob
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und menschlicher Ehre streben? Welche Entschuldigung
können wir vorbringen für jene Leidenschaft nach Popu»
larität, die unter unseren christlichen Führern heute auf der
Tagesordnung zu stehen scheint? Was sollen wir sagen zu
den politischen Machenschaften in der Kirche? Was zu den
Händen, die sich gierig nach größeren und ergiebigeren Kollekten ausstrecken? Was zu dem schamlosen Egoismus, der
sich unter den Christen mehr und mehr breitmacht? Wie
sollen wir jene unverhohlene Menschenverehrung erklären, der die großen christlichen Führer einer nach dem
anderen zum Opfer fallen? Wie steht es mit der kriecherischen Unterwürfigkeit, womit Männer, die sich als wahre
Verkünder des Evangeliums ausgeben, die Reichen umwerben?
Es gibt nur eine Antwort auf diese Frage: in all diesen
Erscheinungsformen offenbart sich die Welt. Keine noch
so leidenschaftliche Proklamation einer „Liebe für die ver=
lorenen Seelen" kann Böses in Gutes verwandeln. Alle diese
Sünden sind es, die Jesus ans Kreuz gebracht haben.
Zweifellos gehören dem Königreich dieser Welt auch
jene gröberen Erscheinungsformen der gefallenen mensch»
liehen Natur an: die großangelegte Vergnügungsindustrie
mit ihrer Betonung der niederen Triebe, ganze Systeme,
die aufgebaut sind auf lasterhafte und perverse Gewohnheiten, ungehemmter Mißbrauch normaler Bedürfnisse —
diese alle gehören zu der Welt. Sie sind Teil dessen, was
Fleisch ist, auf Fleisch aufbaut und mit dem Fleisch umkommen wird. Von diesen Dingen soll sich der Christ fernhalten. Er muß sie .weit hinter sich zurücklassen und darf
keinen Anteil mehr daran haben. Ohne Furcht und Kompromisse muß er sich jederzeit gegen sie stellen.
Ob die Welt sich in ihren gröberen oder in ihren feineren Formen zeigt, in allem müssen wir ihr Wesen er102
kennen und sie rundweg ablehnen. Das müssen wir tun,
wollen wir in unseren Tagen mit Gott wandeln, wie es
Henodi in seiner Zeit tat. Ein klarer Bruch mit der Welt
ist eine unumgängliche Forderung für den Christen. „Ihr
Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die
Freundschaft der Welt Feindschaft wider Gott ist? Wer
nun irgendein Freund der Welt sein will, stellt sich als
Feind Gottes dar" (Jakobus 4,4). „Habt nicht lieb die Welt,
noch was in ihr ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die
Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt
ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des
Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt." (1.
Joh. 2,15). Wir haben kein Recht, uns als Christen zu be»
zeichnen, wenn wir diesen Worten nicht gehorchen.
Ich persönlich fürchte mich vor jeder Art religiöser
Anfeuerung oder Bewegung, die nicht Buße bewirkt und zu
einer klaren Absonderung des Christen von der Welt
führt. Jede Bemühung um eine Erweckung scheint mir
verdächtig, wenn sie die klaren Forderungen des Reiches
Gottes zugunsten einer größeren Popularität fallen läßt.
Ganz gleich, wie ansprechend eine Bewegung erscheinen
mag: wenn sie nicht die Gerechtigkeit zur Grundlage hat
und sich an der Demut nährt, ist sie nicht von Gott. Wenn
sie sich das Fleisch zunutze macht, ist es nichts als ein reli»
giöser Schwindel, den kein gottesfürchtiger Christ unter=
stützen sollte. Nur dasjenige erweist sich als aus Gott, was
auf Kosten des menschlichen Ich gedeiht und den Geist ehrt.
„Auf daß, wie geschrieben steht, wer sich rühmt, der rühme
sich des Herrn."...https://www.sermon-online.com/de/contents/21944,Gruss,Ralf😘
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