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Bisher 12 Millionen Euro Anerkennungsleistungen für Missbrauchsopfer

Bisher 12 Millionen Euro Anerkennungsleistungen für Missbrauchsopfer
18.02.2022

Unabhängige Kommission stellt Bericht vor

Nach einem Jahr hat die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen erstmals Bilanz gezogen. Bei der Interpretation der Zahlen sei Vorsicht geboten, betonte das Gremium – und zeigte sich auch selbstkritisch.

Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) hat im ersten Jahr ihres Bestehens in 606 Fällen auf Anerkennungsleistungen von insgesamt 12.890.200 Euro für Betroffene von Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen entschieden. Ausgezahlt wurden davon aufgrund zuvor bereits geleisteter Zahlungen 9,4 Millionen Euro. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Tätigkeitsbericht des Gremiums für das Jahr 2021 hervor. In 47 Fällen hat die UKA in besonders schweren Härtefällen höhere Leistungen als die von der Verfahrensordnung vorgesehenen 50.000 Euro zuerkannt, davon in 13 Fällen zwischen 75.000 und 100.000 Euro und in sechs fällen über 100.000 Euro. Die zuständigen kirchlichen Institutionen, die Leistungen über der Höchstgrenze zustimmen müssen, hätten in jedem dieser Fälle zugestimmt.

Anträge sind aus allen Bistümern eingegangen. Das Geschlechterverhältnis entspricht dabei der aus den Erkenntnissen der MHG-Missbrauchsstudie zu erwartenden Verteilung: Etwa 80 Prozent der Anträge wurde von Männern gestellt, etwa 20 Prozent von Frauen. Besonders viele Anträge liegen aus Münster (191), Freiburg (112) und Essen (104) vor, während aus Eichstätt (acht), Dresden-Meißen, Passau (beide elf) und Görlitz (2) nur wenige Fälle eingereicht worden sind, heißt es im Jahresbericht. Aus Fällen bei Orden und sonstigen Einrichtungen sind 252 Anträge eingegangen. Bei der Interpretation dieser Zahlen sei aber Vorsicht geboten, betonte der stellvertretende Vorsitzende der UKA, Ernst Hauck, da es zu Schwerpunkten aufgrund von Einrichtungen kommen könne, etwa wenn sich Taten auf ein Kinderheim konzentrierten. Außerdem hätteen die einzelnen Diözesen in unterschiedlichem Maße Betroffene aktiv aufgefordert, sich zu melden. Es gebe ein erhebliches Dunkelfeld, betonte Hauck: "Nicht jeder, der betroffen ist, stellt auch einen Antrag", so der ehemalige Vorsitzende Richter am Bundessozialgericht. Betroffene könnten auch auf Anträge verzichten, um keine Retraumatisierung zu riskieren.

Änderung der Verfahrensordnung

Bis Dezember waren bei der Kommission 1.565 Anträge eingegangen, von denen 616 erledigt wurden. Damit konnten 949 Anträge aus dem Jahr 2021 in diesem Jahr nicht bearbeitet werden. Um die große Anzahl der Anträge zeitnah bearbeiten zu können, wurde im Laufe des Jahres die die Verfahrensordnung so geändert, dass nicht nur das Plenum der UKA, sondern auch bisher zwei und künftig drei Spruchkammern über Anträge entscheiden können. Dennoch zeigte sich die Vorsitzende des Gremiums, Margarete Reske, in der Pressekonferenz selbstkritisch: "Die Zahl der nicht bearbeiteten Anträge ist zu hoch, als dass wir nach unserem eigenen Anspruch zufrieden sein könnten", so die ehemalige Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht Köln. Dem Bearbeitungsstau, der aufgrund des vor allem zu Beginn der Arbeit hohen Antragseingangs entstand, werde aber durch die ergriffenen Maßnahmen gut begegnet. "Das individuelle Leid der Betroffenen ist in jedem Fall einzeln zu würdigen – und das geschieht", betonte Hauck.

Im Juni des vergangenen Jahres hatten zwei Betroffenenvertreter deutliche Kritik an der Arbeit der UKA geäußert. In einem als "Hilferuf" formulierten Brief an die Bischöfe und Generalvikare der deutschen Diözesen berichteten Patrick Bauer und Jens Windel von Rückmeldungen Betroffener, die gekennzeichnet seien "von Enttäuschung über die Höhe der Anerkennung, von Ärger über die Bearbeitungsdauer und von Frustration über die Art der Kommunikation". Die UKA wies diese Kritik zurück. "Die pauschale Wertung, durch die Entscheidung der UKA werde 'weder das tatsächlich erlittene Leid widergespiegelt, noch eine genugtuende, wertschätzende Anerkennungsleistung erbracht', nimmt die professionelle und engagierte Arbeit der Unabhängigen Kommission nicht zur Kenntnis", hieß es in einer Pressemitteilung. Die Kritik entbehre jeder Grundlage, betonte die UKA. Auch die Deutsche Bischofskonferenz, auf deren Beschluss die Kommission eingerichtet wurde, nahm keine grundsätzlichen Änderungen an der UKA vor und teilte mit, am Verfahren festhalten zu wollen.

Im September 2020 hatten die deutschen Bischöfe das seit 2018 bestehende System der "Anerkennungsleistungen" für Betroffene sexualisierter Gewalt grundlegend reformiert und eine "Verfahrensordnung zur Anerkennung des Leids von Missbrauchsopfern in der katholischen Kirche" erlassen. Der UKA gehörten zunächst vier Frauen und drei Männer aus den Bereichen Recht, Medizin und Psychologie an, im Januar wurde die Kommission um drei weitere Mitglieder aufgestockt, um schneller arbeiten zu können. (fxn)

Kommentare

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hansfeuerstein 18.02.2022 17:46
Es gibt Menschen, die deswegen austreten, weil sie sagen, ich sehe nicht ein, dass ich als 
Kirchenmitglied jetzt die Zeche zahlen soll. Haltet euch an jene, die sich falsch verhalten haben. 
 
Rosenlied 18.02.2022 18:46
⛪Ich hab inzwischen den Eindruck, als würden alle Mißbrauchsfälle der Welt
einzig und allein der katholischen Kirche "untergejubelt"!.
Die Menschen sollten sich darauf beschränken, heute zu verhindern, dass
sowas Schändliches nochmal passiert. Ü b e r a l l !!!
 
Klavierspielerin2 02.07.2022 20:42
Missbrauch bei Evangelikalen häufiger als angenommen
Siehe IDEA von 29.03.2014
 
Klavierspielerin2 02.07.2022 20:45
Noch mehr Dreck? Hier:

Die evangelikale Brüdergemeinde in Korntal muss mit weiteren Skandalen rechnen. Von 1949 bis in die 1990er Jahre war sie für systematischen Kindesmissbrauch verantwortlich. Täter:innen wurden geschützt, Taten vertuscht und Opfer verleumdet. Doch die Zahl der ehemaligen Heimkinder, die gegen die Brüdergemeinde aussagen und Widerstand leisten, wächst stetig. Ein Kommentar von Pa Shan.
Schweigegeld für Opfer
Die ehemaligen Heimkinder, die zwischen 1950 und 1980 Opfer von Gewalt in den Einrichtungen der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal wurden, können bis zum 30. Juni 2021 Entschädigungen verlangen. Ursprünglich sollte die Frist im Sommer 2020 ablaufen, aber aufgrund der Pandemie wurde sie verlängert.
2010 kam die Gewaltgeschichte der Brüdergemeinde erstmals ans Licht. Damals schilderte Detlev Zander, ein ehemaliges Heimkind der Brüdergemeinde, vor laufender Kamera, was ihm und anderen Heimkindern viele jahrelang angetan wurde. Die Süddeutsche Zeitung fasst zusammen:

„Da war die sadistische Tante G., die in ihrer ‚Rotkehlchengruppe‘ die Kinder windelweich schlug und sie zwang, Erbrochenes wieder zu essen. Da war der Hausmeister, der immer Jungs abholte, weil er mit ihnen angeblich Fahrräder reparieren wollte. Da war die Zwangsarbeit, waren die prügelnden Erzieher, ohne jede Ausbildung, aber beseelt von der Idee, den Kindern den Teufel austreiben zu müssen.“
Zwangsarbeit, Prügelstrafen, Psychoterror und sexueller Missbrauch waren in den Kinderheimen der Brüdergemeinde jahrzehntelang an der Tagesordnung.

Selbsthilfe ehemaliger Heimkinder
Nachdem der Missbrauch durch die Brüdergemeinde bekannt geworden war, gründeten ehemalige Heimkinder dreier Kinderheime die Opferhilfe Korntal. Diese ist der Aufklärung der Verbrechen in Korntal und der Hilfe für die vielen Opfer verpflichtet. Entstanden ist unter anderem eine Homepage mit einem großen Archiv.
Die Initiative erklärt: “Wir klagen an, dass wir in den Heimen Opfer von sexualisierter, physischer und psychischer Gewalt sowie Vernachlässigung geworden sind […] Wir fordern darum von der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal die Aufklärung und Aufarbeitung des Geschehens, nicht nur in den Heimen, sondern die komplexen Zusammenhänge der Gemeinde, und auch der Evangelischen Landeskirche Baden-Württemberg.“
Immer mehr Opfer der evangelikalen Kindesmissbrauchs meldeten sich zu Wort. Ein Opfer schreibt: „Wenn es Schläge gab, weinten wir nicht mehr. Wenn Sexueller Missbrauch kam, waren wir bereitwillig, und hielten es aus. Es kam soweit, dass wir nicht mehr weinten, lachten oder redeten. In uns war es dunkel und kalt geworden, genau wie in einer Hölle.“
Viele der heute Erwachsenen, die zwischen den 50er und 90er Jahren in den Kinderheimen waren, berichten von ihren Traumata, Depressionen und Suizidversuchen. Die Opferhilfe ermuntert dazu, sich mit den anderen Opfern zusammenzuschließen und (anonym) auszusagen.

Schutz der Täter:innen
Die TäterInnen reagierten, indem man Detlev Zander und andere Opfer der Lüge bezichtigte. Erst die Klage Zanders vor Gericht und die Beweislast zwangen die Evangelikalen dazu, einen Teil der Verbrechen zuzugeben und auf scheinheilige Weise Besserung zu geloben.
Aber die Ereignisse sind keineswegs ausreichend aufgearbeitet. Die Opferhilfe Korntal schreibt: “Was geschah nach der Entdeckung? Was wurde getan und was wurde versäumt? Für die Täter wurde viel getan. Man schützte sie vor Strafverfolgung, man schüchterte Eltern und Kinder ein, um Strafanzeigen zu vermeiden. Man ermöglichte den Tätern, neue Arbeitsstellen, neue Opfer zu finden.“
Mitunter waren die Evangelikalen dafür verantwortlich, dass Täter:innen nach ihren Taten ungeniert weiter misshandeln konnten: 
https://perspektive-online.net/2020/12/bruedergemeinde-korntal-zwangsarbeit-gewalt-und-sexueller-missbrauch/
 
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2022 20:55
ja liebe klavier, es gibt auch in anderen Kirchen, Gemeinschaften und v.a. auch Vereinen (Sport,-Fußball....) leider viel Missbrauch und ich finde es auch nicht ok wenn man immer nur auf die RKK zeigt.

In meiner früheren deutschen Kirche wurden wir als Mitarbeiter in der Kinder,-u. Jugendarbeit sehr für dieses Thema geschult und sensibilisiert. Und was ich auch gut fand, dass die Leiter Jeden aufgefordert haben, der auf diesem sexuellen Gebiet spürt, dass er Probleme oder Versuchungen hat, doch vertrauensvoll und anonym in die Seelsorge zu kommen um das aufzuarbeiten und darüber zu beten. 
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2022 20:56
PS: die Brüdergemeinde Korntal ist wohlgemerkt keine "Evangelikale" sondern eine "Evangelische" Gemeinschaft ! Nur zur Richtigstellung.
 
Klavierspielerin2 02.07.2022 20:57
Hier hat ein Journalist wohl wenig Ahnung zu Christen, denn er nennt Evangelikalen " Kirche"

Missbrauch
Der blinde Fleck der Kirche
Unter dem Stichwort „ChurchToo“ klagen seit Monaten Tausende via Twitter Missbrauch und Sexismus in der Kirche an. Mehr noch, nachdem bekannt wurde, dass sich Priester in Pennsylvania massenhaft an Kindern vergingen und der evangelikale Pastor Bill Hybels wegen dem Vorwurf sexueller Übergriffe zurückgetreten ist. Auch in Deutschland gibt es Opfer.

Es sind Geschichten wie die von Emily Joy, die vor Monaten eine Debatte über Missbrauch und Sexismus in der Kirche ausgelöst haben, wie sie Amerika noch nie gesehen hat. Auf Twitter schrieb die Bloggerin im November 2017: „Ich werde jetzt mutig sein.“ Und weiter: „Als ich 16 Jahre alt war, versuchte ein Mann Anfang 30, mich zu verführen.“ Der Jugendleiter in ihrer evangelikalen Megachurch habe ihr schon Monate zuvor immer wieder Ratschläge gegeben, mit wem sie ausgehen solle und vor allem, mit wem nicht. Dann kamen anzügliche E-Mails und Textnachrichten. Joy fühlte sich derart bedrängt, dass sie sich ihren Eltern offenbarte. Der Jugendleiter verlor seinen Job. Die Gemeinde erfuhr nichts über die Gründe dafür. Laut Joy war sie nicht die einzige, die er bedrängte. Heute sei er andernorts für Teenager in einer Kirche verantwortlich.

Joys Tweet war eine Reaktion auf den einer Frau namens Audrey Assad. Auch sie berichtete davon, wie ein wesentlich älterer Mitarbeiter ihrer Kirche sie als junges Mädchen verführte. Das sei nichts anderes gewesen als „Missbrauch – ausgeführt von einer Person in einer machtvollen Position“, schrieb sie.

Auf die Kommentare der Frauen sind bis heute Tausende gefolgt. Unter dem Hashtag „ChurchToo“ – eine Anspielung auf die Sexismus-Debatte in der Filmbranche unter dem Titel „MeToo“ – twittern bis heute Betroffene über das, was sie innerhalb ihrer Kirchen erlebt haben. Das reicht von sexistischen Äußerungen bis zur Vergewaltigung durch den Pastor oder Kindesmissbrauch durch den Jugendleiter. Im April gab Willow Creek-Gründer Bill Hybels sein Amt als leitender Pastor der Megachurch ab, nachdem ehemalige Mitarbeiter ihm sexuelle Übergriffe vorgeworfen hatten. Spätestens seitdem ist vielen klar geworden: Missbrauch kann überall passieren. Auch in den frommsten Freikirchen.

In Deutschland bleibt es verdächtig ruhig
Trotz der Vorfälle um Hybels und des tausendfachen Missbrauchs in Pennsylvania bleibt es in Deutschland ruhig um das Thema. Die Kirchen selbst tun sich schwer damit, sich dazu zu positionieren. Zwar räumte die Referentin für Chancengleichheit in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kristin Bergmann, im Februar gegenüber der Monatszeitschrift Zeitzeichen ein, sexuelle Belästigung komme auch in Gemeinden vor. Darüber hinaus wollte sich die Evangelische Kirche gegenüber pro aber nicht zum Thema äußern.

Die Deutsche Evangelische Allianz betreibt seit einigen Jahren eine sogenannte Clearingstelle für Machtmissbrauch. Auf Nachfrage sieht diese sich aber nicht als auskunftsfähig für das spezifische Thema des Sexismus oder sexuellen Missbrauchs und verweist auf andere Stellen. Etwa das Weiße Kreuz, eine evangelische Organisation, die Menschen zu Fragen der Sexualität berät. Leiter Martin Leupold räumt ein, Missbrauch könne überall da vorkommen, wo Menschen über andere Macht haben. Starke autoritäre Strukturen erhöhten das Risiko. Das könne auch in der Kirche sein. Pauschalisieren will er das nicht: „Ich glaube nicht, dass Kirchen grundsätzlich gefährdeter sind als andere Organisationen.“ Tatsächlich sei der christliche Glaube an sich eher ein Hemmnis für Gewalt. Die Bibel verurteile Diskriminierung und Missbrauch scharf. Dennoch sieht Leupold einen Bedarf an einem offenen Gesprächsklima beim Thema Sexualität in Gemeinden. Es sei mancherorts nach wie vor ein Tabu. Besonders Opfer sexuellen Missbrauchs müssten wissen, wen sie ansprechen könnten und dass sie Gehör fänden.

Ein solches Opfer ist Ille Ochs. Die Schwester von Peter Strauch, dessen Lieder in vielen Kirchen gesungen werden, ging 2016 mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit. In ihrem Buch „Im Käfig der Angst“ schreibt sie über den Missbrauch durch ihren Vater Karl Strauch. „Wir wissen heute, dass er pädophil war“, sagt sie im Gespräch mit pro über den mittlerweile Verstorbenen. Ehrenamtlich leitete Karl Strauch die Kinderarbeit in der Freien evangelischen Gemeinde, die auch Ochs besuchte. Er organisierte Freizeiten, bei Strauchs zuhause gingen Gemeindemitglieder ein und aus.

Ille Ochs hat Missbrauch erlebt – und ihn aufgearbeitetFoto: Sven Lorenz
Ille Ochs hat Missbrauch erlebt – und ihn aufgearbeitet
„Mein Vater stand hoch oben auf einem Sockel“, sagt sie. „Als ich ein Kind war, waren Leitungspersonen in der Kirche nahezu unantastbar – auch, weil sie als von Gott berufen galten.“ Der Vorbildcharakter von Leitern sorge auch heute noch dafür, dass Menschen in solchen Positionen seltener über eigene Probleme sprächen. Und denen, die sie anklagten, werde seltener geglaubt.

Obwohl Ochs sehr deutlich macht, dass der Missbrauch von schutzbefohlenen Kindern und der Missbrauch von erwachsenen Frauen sehr unterschiedliche Auswirkungen beim Opfer und auch grundverschiedene Ursachen beim Täter haben kann, sieht sie eine Gemeinsamkeit: „Wer missbraucht, will Macht über eine Person ausüben.“ Kirchen seien besonders gefährdet, denn innerhalb ihrer Systeme gebe es starke Machtstrukturen. Deshalb begrüßt sie die Debatte über „ChurchToo“. Sie plädiert für offene Räume, um das Gespräch über Missbrauch in den Kirchen zu pflegen.

Als Ochs an die Öffentlichkeit ging, sei sie von manchen als Nestbeschmutzerin wahrgenommen worden, die das Bild der Kirche schlecht mache. „Aber nur, weil wir nicht über etwas reden, geht das Problem doch nicht weg“, sagt sie. Wer hingegen Fehler bekenne und benenne, sei authentisch und werde auch so wahrgenommen – das gelte auch für Gemeinden. Sie ist sich sicher: „Wo Kirche ehrlich mit ihren Problemen umgeht, hat sie Überzeugungskraft.“

Dieser Text ist in ausführlicher Form erstmals in der Ausgabe 2/2018 des Christlichen Medienmagazins pro erschienen. Bestellen Sie pro kostenlos hier.

Von: Anna Lutz

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