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Andacht vom 9. Februar 2022

Andacht vom 9. Februar 2022
Sie sagten:
"Ans Werk!
Wir bauen uns eine Stadt mit einem Turm, der bis an den Himmel reicht!
Dann wird unser Name in aller Welt berühmt.
Dieses Bauwerk wird uns zusammenhalten, sodass wir nicht über die ganze Erde verstreut werden."

1. Mose 11,4 (Gute Nachricht Bibel)


Im Februar 2020 besuchten meine Frau, ein paar Freunde und ich Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Dort steht der Burj Khalifa, mit 828 Metren das damals höchste Bauwerk der Welt.
Es ist ein atemberaubender Wolkenkratzer, der überall in der Stadt sichtbar ist.
Architektur und Ingenieurskunst solcher Bauwerke faszinieren mich:
Wie ist das Gebäude im Wüstensand gegründet?
Welches Baumaterial trägt einen so hohen Turm?
Wie hält er starken Winden stand und wie wird das Trinkwasser in die 160. Etage befördert?

Der Welllauf um das weltweit höchste Gebäude geht indes immer weiter.
Der Dubai Creek Tower (928 Meter) und der Jeddah Tower (1007 Meter) in Dschidda in Saudi-Arabien sind derzeit im Bau.
Der Wunsch nach hohen, prestigeträchtigen Gebäuden ist ein recht altes Phänomen, wie der Bericht vom Turmbau zu Babel (1 Mo 11,1-9) zeigt.
Gott setzte dem Vorhaben ein jähes Ende, indem er die einheitliche Sprache der Menschen durch eine Vielzahl von Sprachen ersetzte und somit das Bauvorhaben stoppte.
Was ist daran so schlimm, einen hohen Turm zu bauen?
Ist Gott etwa ein Kulturbanause?

Ein interessanter ökonomischer Zusammenhang macht Gottes Eingreifen verständlicher:
Ökonomen stellten fest, dass der Bau von Rekordwolkenkratzern mit Finanzkrisen einhergeht.
Dies geschah in den vergangenen 100 Jahren unter anderem beim Empire State Building (1931, 381 Meter), beim World Trade Center (1970, 417 Meter), und eben beim Burj Khalifa, dessen Baubeginn 2007 unmittelbar vor der größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit der Großen Depression 1929 erfolgte.
Ein zu großer Optimismus bedingt zu hohe Risikobereitschaft.
Ein übersteigertes Vertrauen in die Zukunft verleitet zur Finanzierung von Megaprojekten.
Baukunst wird zu Größenwahn, technische Meisterleistungen dienen der Machtdemonstration.

Gott hingegen wird verherrlicht, indem wir unsere von ihm gegebenen Talente und Fähigkeiten demütig und selbstlos einsetzen und ihm dadurch die Ehre geben.
Er ist stolz auf uns, selbst wenn wir nichts leisten.


(Rafael Schäffer)

Kommentare

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Schneeball 09.02.2022 17:43
"Baukunst wird zu Größenwahn" - das ist der entscheidende
Satz !
Interessant die Zusammenhänge auf die der Text hinweist !
---
Ich will zu dem "demütig" und "selbstlos" etwas
ergänzen,das die verstaubten Begriffe in unsere Zeit
transportiert :
"Demütig" : Versteckt in diesem alten Begriff zwei
Aspekte :
1.Zum "De" - -dahinter verbirgt sich die Bereitschaft
eine Tätigkeit auszuüben,bei der eine gößere Sache
das Ziel ist - und ich nicht unbedingt durch meinen
Einsatz dabei "groß" raus komme.
Heute nicht mehr gefragt,da jeder sich selbst in's
Rampenlicht stellt. Mega-out - früher : Der "Diener" -
den Begriff gibt's schon gar nicht mehr - heute :
Service - na gut . .
2. Zum "mütig" - ja was ist das denn ?
In "mütig" steckt das alte Wort - aus dem Mittelhoch-
deutschen : 'muot' - und das bedeutete ein ganz
tiefes Vertrauen.
Fazit : Wenn ich also "demütig"bin - habe ich das
Vertrauen,daß wenn ich das tue,was Gott mir aufträgt -
ein gutes Ergebnis - sinnvoll für SEIN Reich ! - dabei
heraus kommt.

Folgerichtig bin ich dann in gewisser Weise sogar
"selbst-los",denn ich tue mal etwas nicht in erster
Linie für mein dickes Ego/Selbst - sondern für das
große "ICH BIN,der ICH BIN" !

Der Knüller an der ganzen Sache : Ich komme niemals
zu kurz,sondern wachse erstaunlicherweise in meiner
Identität !
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