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Nachgang zu J. Klepper

Nachgang zu J. Klepper
Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern.
so sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern.
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine  Angst und Pein

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(Nutzer gelöscht) 01.02.2022 10:27
https://www.youtube.com/watch?v=18cBsAxx1Hs&list=RD18cBsAxx1Hs&start_radio=1

Das am 18. Dezember 1937 entstandene Gedicht[1] erschien 1938 in dem Band Kyrie. Geistliche Lieder. unter dem Titel Weihnachtslied[2]. Klepper schickte ihm programmatisch den Bibelvers voraus:

„Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. (Röm 13,11–12 LUT)“

Der Text ist reich an biblischen Anspielungen, den „Morgenstern“ (Offb 22,16 LUT), „zur Nacht geweinet“ (Ps 30,6 LUT), „alle Engel dienen“ (Hebr 1,6 LUT), „von Gottes Angesicht kommende Rettung“ (Apg 3,20 LUT), „Gott will im Dunkel wohnen“ (1 Kön 8,12 LUT), „wer dem Sohn vertraut, kommt aus dem Gericht“ (Joh 5,24 LUT), wie auch an zahlreichen Zitaten aus der Gesangbuchtradition, „Angst und Pein“ (Herr Jesu deine Angst und Pein), „dem alle Engel dienen“ (Dies ist die Nacht, da mir erschienen), „lässt den Sünder nicht“ (Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich).
Das Lied charakterisiert seine Zeit als eine in nächtlichem Dunkel befindliche, der wohl der anbrechende Tag folgt, welcher auch durch den dreifach erwähnten Morgenstern gekennzeichnet wird und zu dessen Lobgesang Strophe 1 aufruft. Gleichwohl bleibt der Ton gemessen. „Angst und Pein“ werden „beschienen“, nicht beseitigt, und von einer Sonne oder gar „Freudensonn“[3] ist nicht die Rede.
Die Strophen 2 und 3 kündigen das Weihnachtsgeschehen an, das Erscheinen des menschgewordenen Gottes als „Kind und Knecht“ und verweisen auf den „Stall“ der weihnachtlichen Tradition.
Strophe 4 greift das Motiv des wandernden Sterns von Betlehem auf, der den Weg heraus aus dem Dunkel weist (Mt 2,9 LUT). Gleichwohl beschreibt die abschließende Strophe 5 dieses Dunkel als Wohnort, den Gott erwählt hat, um denen im Dunkel nahe zu sein und dort hinein „Licht und Heil“ zu bringen.
Klepper notierte kurz vor der Entstehung seines Gedichts hinsichtlich diskriminierender Behinderungen seiner Publikationen seitens der Reichsschrifttumskammer wegen der jüdischen Herkunft seiner Ehefrau:

„Es geschieht Hannis wegen. Ich glaube nicht an Aktionen. Gott will im Dunkel wohnen, und das Dunkel kann nur durchstoßen werden durchs Gebet.[4]“

Quelle: WIKI
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