Andacht vom 10. Januar 2022
10.01.2022 07:56
Andacht vom 10. Januar 2022
10.01.2022 07:56
Andacht vom 10. Januar 2022
Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.
2. Timotheus 3,14–15
Der Mensch, der meinen Glauben und meine Liebe zu Gott in meiner Kindheit entscheidend prägte, war ein junger katholischer Geistlicher, noch keine 30 Jahre alt, der als "Kurat Kaiser" damals in unserer neu gebauten Hochhaussiedlung in Stuttgart tätig war.
Für uns Kinder war er mit seinen 1,98 Metern ein immer fröhlicher Riese, der (auch im Gottesdienst) das herrlichste Schwäbisch sprach und stets für einen Scherz zu haben war.
In unserem Viertel gab es damals noch keine Kirche, jeden Sonntag versammelten wir uns in einer Art Wellblechkasten.
Trotzdem kamen wir Kinder jede Woche dorthin, um den Bibelgeschichten zu lauschen.
Seinen Einladungen folgten wir immer gerne.
Er verstand es richtig gut, uns Hochhauskinder zu einer großen Freundesgruppe zusammenzuschweißen.
Als er dann zum "Pfarrer Kaiser" wurde und wir nach einigen Jahren eine eigene Kirche im Stadtteil bekamen, sorgte er dafür, dass es genügend Jugendräume gab, und finanzierte uns einen VW-Bus, mit dem wir Wochenendfahrten unternehmen konnten.
Sonntags nach dem Gottesdienst kam Pfarrer Kaiser oft zu uns in die Eisdiele, spendierte dort für jeden ein Bananensplit und hörte sich an, wie es uns geht.
Er war ein ganz ungewöhnlich weitsichtiger Pfarrer, der wusste, wie er uns sinnvoll begeistern konnte, und uns dabei seinen Glauben authentisch und fröhlich vorlebte.
Als er in eine andere Stadt versetzt wurde, waren wir schon fast erwachsen – aber es brach eine Welt für uns zusammen.
In seiner Abschiedspredigt zitierte er den Text aus Timotheus 2 und erinnerte uns daran, dass wir bei Jesus bleiben und in der Heiligen Schrift lesen sollten.
Er wollte nicht, dass wir ihm nachtrauern, sondern dass wir das, was er uns in den vielen Jahren beigebracht hatte, leben, dass wir uns weiterentwickeln im Glauben und jeden Tag mit Jesus verbunden bleiben.
"Für mich ist es nicht so wichtig, ob euer Weg euch weiter in die Kirche hinein- oder hinausführt.
Ich wünsche mir, dass ihr bei Gott bleibt!"
Meinen ersten Glaubenslehrer bei Gott wiederzusehen – wow, darauf freue ich mich schon riesig.
Wir werden uns ganz viel zu erzählen haben.
(Beate Strobel)
2. Timotheus 3,14–15
Der Mensch, der meinen Glauben und meine Liebe zu Gott in meiner Kindheit entscheidend prägte, war ein junger katholischer Geistlicher, noch keine 30 Jahre alt, der als "Kurat Kaiser" damals in unserer neu gebauten Hochhaussiedlung in Stuttgart tätig war.
Für uns Kinder war er mit seinen 1,98 Metern ein immer fröhlicher Riese, der (auch im Gottesdienst) das herrlichste Schwäbisch sprach und stets für einen Scherz zu haben war.
In unserem Viertel gab es damals noch keine Kirche, jeden Sonntag versammelten wir uns in einer Art Wellblechkasten.
Trotzdem kamen wir Kinder jede Woche dorthin, um den Bibelgeschichten zu lauschen.
Seinen Einladungen folgten wir immer gerne.
Er verstand es richtig gut, uns Hochhauskinder zu einer großen Freundesgruppe zusammenzuschweißen.
Als er dann zum "Pfarrer Kaiser" wurde und wir nach einigen Jahren eine eigene Kirche im Stadtteil bekamen, sorgte er dafür, dass es genügend Jugendräume gab, und finanzierte uns einen VW-Bus, mit dem wir Wochenendfahrten unternehmen konnten.
Sonntags nach dem Gottesdienst kam Pfarrer Kaiser oft zu uns in die Eisdiele, spendierte dort für jeden ein Bananensplit und hörte sich an, wie es uns geht.
Er war ein ganz ungewöhnlich weitsichtiger Pfarrer, der wusste, wie er uns sinnvoll begeistern konnte, und uns dabei seinen Glauben authentisch und fröhlich vorlebte.
Als er in eine andere Stadt versetzt wurde, waren wir schon fast erwachsen – aber es brach eine Welt für uns zusammen.
In seiner Abschiedspredigt zitierte er den Text aus Timotheus 2 und erinnerte uns daran, dass wir bei Jesus bleiben und in der Heiligen Schrift lesen sollten.
Er wollte nicht, dass wir ihm nachtrauern, sondern dass wir das, was er uns in den vielen Jahren beigebracht hatte, leben, dass wir uns weiterentwickeln im Glauben und jeden Tag mit Jesus verbunden bleiben.
"Für mich ist es nicht so wichtig, ob euer Weg euch weiter in die Kirche hinein- oder hinausführt.
Ich wünsche mir, dass ihr bei Gott bleibt!"
Meinen ersten Glaubenslehrer bei Gott wiederzusehen – wow, darauf freue ich mich schon riesig.
Wir werden uns ganz viel zu erzählen haben.
(Beate Strobel)