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Das Reden des Heiligen Geistes - und wohin Ungehorsam führt

Das Reden des Heiligen Geistes - und wohin Ungehorsam führt
Wie nie zuvor seit Menschengedenken werden wir von Informationen überflutet - und mittendrin redet auch der Heilige Geist Gottes. Im Gegensatz zu allen anderen Informationsquellen vermittelt Er uns aber lebensentscheidende Impulse für Zeit und Ewigkeit des uns über alles liebenden, ewigen HERRN und Gottes. Doch wer ist der Heilige Geist - wie spricht Er - und wie müssen wir mit Seinem Reden umgehen? Und was geschieht, wenn wir als glaubende Nachfolger des Herrn Jesus Christus diese göttlichen Informationen ignorieren? Fragen über Fragen, deren Beantwortung noch nie so wichtig war, wie in unseren (endzeitlich) geprägten, höchst turbulenten Tagen.

Ein sorgfältiges Studium des gesamten Wortes Gottes lassen eigentlich keine Fragen unbeantwortet - wenn man denn den Mut hat, sich ohne Rücksicht auf mögliche Verluste den biblischen Zusammenhängen zu stellen - und v.a. sie umzusetzen. Tatsächlich ist der Heilige Geist seit dessen Ausgießung vor bald 2'000 Jahren die alles prägende Person des ewigen Gottes auf unserem Planeten. Und auch die möglichen Kanäle, durch die Er spricht, sind klar definiert. Sie werden in den Auslegungen denn auch kurz gestreift. Die aktuelle Not: Die allgemein gültige "christliche" Theologie lehnt die meisten Kanäle des göttlichen Redens durch den Heiligen Geist ab. Und zudem enthalten die möglichen Sprachrohre ein erhebliches Täuschungspotential, das in der "Endzeit" erst noch dramatisch zunehmen wird. Allerdings nennt uns das Wort Sicherungen, um Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.

Knackpunkt aber ist ein anderer: Der HERR spricht im Grunde genommen jede Sekunde zu uns Menschen und aus Liebe v.a. zu Seinem Volk. Doch in den meisten Fällen wird entweder Sein Reden nicht gehört - oder der Mensch begegnet Seinem Reden bewusst oder unbewusst durch Ungehorsam. Dies hat in jedem Fall fatale Folgen, wie diverse biblischen Fallstudien belegen. Ungehorsam gegenüber dem Reden des Heiligen Geistes wird nach dem göttlichen Vokabular konsequent als "Zaubereisünde" und "Götzendienst" bezeichnet - die schlimmsten "Sünden" überhaupt. Wie dies zu verstehen ist, wird sorgfältig mit entsprechenden biblischen Berichten belegt. Daraus ergibt sich nur eine Logik: Ungehorsam gegenüber dem (liebevollen) Reden des Heiligen Geistes liegt schlicht nicht drin. Und doch ist es aus langer seelsorgerlicher Erfahrung der Hauptgrund dafür, dass die meisten "Christen" in Bezug auf ihre Lebensqualität und v.a. im Abwerfen ewiger, geistlicher Früchte auf einem erschreckend tiefen Niveau leben. Die dadurch erzeugten Schäden sind z.T. furchtbar, wie sich etwa aus der Biografie Israels ableiten lässt.

Wer gegen das Reden des Heiligen Geistes ungehorsam ist, wird früher oder später immer unter göttlichen Gerichtsprozessen leiden. Viele Berichte im Wort Gottes belegen dies unmissverständlich. Dabei ist eine besondere Problematik, dass man die möglichen Kanäle göttlichen Redens ignoriert, abweist oder gar bekämpft. Als extremes Beispiel wird dies beim Herrn Jesus Christus sichtbar in der Art und Weise, wie seine Zeitgenossen mit seinem Reden umgegangen sind. Wer göttliches Reden - auch wenn es durch schwache, menschliche Kanäle erfolgt - ignoriert, wird geistlich "umgepolt" - die große Gefahr in der gegenwärtigen "Endzeit". Dann werden aus "Christen" "Antichristen" und der sog. "Abfall" ist nur noch die schlimme Logik.

Ein folgenreiches Thema, das Sie unbedingt gebührend prüfen und dann konsequent umsetzen sollten. Denn es geht um Ihre "Ewigkeit"!...https://www.schaermin.org/index.php?option=com_content&view=article&id=1208:das-reden-des-heiligen-geistes-und-wohin-ungehorsam-fuehrt-mp3-audio&catid=7&Itemid=100001...Gruss,Ralf😘

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2021 14:12
Was willst du sagen ?
 
Sulzbacher 28.12.2021 14:19
hörs Dir  doch erstmal an🤔
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2021 14:22
erzähls mir doch 

lachendes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2021 15:44
Wer gegen das Reden des Heiligen Geistes ungehorsam ist, wird früher oder später immer unter göttlichen Gerichtsprozessen leiden.

Wenn dem so ist, lieber Ralf, dann gibt es demnach auch keine Gnade 😉
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2021 15:58
Die Kinder Israels sind im Prinzip das klassisches Beispiel, wie Gott mit Rebellion innerhalb seines Volkes verfährt.

Hebr 3,10 Darum wurde ich zornig über jenes Geschlecht und sprach: Immer gehen sie in ihrem Herzen in die Irre, und sie haben meine Wege nicht erkannt
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2021 16:00
Bruno .... 👍 
 
Joanne 28.12.2021 16:03
Zum Eingangstext:

" Der HERR spricht im Grunde genommen jede Sekunde zu uns Menschen und aus Liebe v.a. zu Seinem Volk. "

Das habe ich schon öfter gehört / gelesen. Hast du dazu eine Bibelstelle?
 
Joanne 28.12.2021 16:04
Glaubt ihr, dass Gott unterscheidet, ob jemand Seiner Stimme nicht gehorcht oder ob jemand Sein Reden nicht als von Ihm erkennt?
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2021 17:01
@Joanne
Hmm, schwierige Frage.
Jesus sagt „Meine Schäfchen hören meine Stimme und sie folgen mir.“
Wenn jemand Gottes Reden nicht als solches erkennt, heisst das, dass er Gott nicht oder nicht gut kennt.
Ich denke Gott hat Geduld, aber wenn jemand bis zu seinem Tod Gottes Stimme nicht kennt, wird er dennoch irgendwann im Verderben landen.
 
Sulzbacher 28.12.2021 17:43
🤔Grundlagen:....Vor dem Versuch, mit einer sündhaften Gewohnheit(AUCH DEM UNGLAUBEN UND UNGEHORSAM GEGENÜBER GOTT,etc) oder einem
sündhaften Denkschema zu brechen, ruhten die Ketten der
Gewohnheit so leicht auf Ihnen, dass Sie sie gar nicht spürten.
Doch jetzt, wo Sie sie abwerfen wollen, erscheinen sie Ihnen zu
stark, um sie zerbrechen zu können. Die Sünde erscheint nicht
unwiderstehlich – bis zu dem Augenblick, wo Sie sich von ihr
befreien wollen. In dem Augenblick, wo Sie ihr zu Leibe rücken,
stellen Sie zu Ihrer Überraschung fest, dass ihre Macht zum
größten Teil verborgen ist. Sie fühlen sich wie der Mann, der den
Versuch unternahm, einen Sumpf trockenzulegen, und nicht
wusste, dass dieser Sumpf durch einen unterirdischen Wasserlauf gespeist wurde.
Sie haben bereits einige Beispiele von Menschen gelesen,
die von sündhaften Leidenschaften überwunden worden sind.
Ihre unmittelbare Reaktion ist vielleicht, einen Angriff auf diese
Gewohnheiten zu starten, zu lernen, wie man sie in den Griff
bekommt, und genügend Stärke zu entwickeln, um zu sündhaften Versuchungen »Nein« zu sagen. Doch am Ende stehen
Enttäuschung und bittere Mutlosigkeit. Denn Sie haben es mehr
auf Ihr äußerliches Verhalten abgesehen statt auf den Kern Ihrer
inneren Beweggründe. So werden Sie vielleicht den Sumpf
trockenlegen, aber niemals den unterirdischen Zufluss stoppen.
Das Aufspüren der Quelle
Wussten Sie, dass alle sündhaften Gewohnheiten eine gemeinsame Quelle besitzen? Wir sind geneigt, manche Sünden für
»weniger sündhaft« zu halten als andere. Ein Mann bemerkt vielleicht selbstgerecht: »Ich habe zwar ein heftiges Temperament,
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aber Sie werden mich nie betrunken erleben.« Oder eine Frau:
»Ich habe zwar ein Problem mit Habgier und Unzufriedenheit,
aber ich würde niemals die Ehe brechen.«
Es trifft zwar zu, dass manche Sünden schlimmere Folgen
haben als andere. Die Gedanken von Wollust und Hass führen nicht zu den gleichen Konsequenzen wie die Tat des Ehebruchs oder des Mordes. In diesem Sinne sind nicht alle Sünden gleich. Aber unter einem anderen Gesichtspunkt sind alle
Sünden im Wesentlichen dasselbe: Sie stammen aus derselben
Quelle. Wir können Sünden nicht in eine Skala einordnen zwischen »ernst« und »geringfügig«. Manche Sünden mögen uns
vielleicht belanglos erscheinen, Gott jedoch nicht – denn alle
Sünden haben ihren Ursprung in unserer aufrührerischen, gottfernen Natur. Das Neue Testament verweist an vielen Stellen mit
der Bezeichnung »das Fleisch« auf diesen Sachverhalt.
Vielleicht fragen Sie sich, was »das Fleisch« eigentlich ist.
Es ist eine zwingende innere Kraft, die wir durch den Sündenfall geerbt haben. Sie manifestiert sich in einer allgemeinen und
besonderen Rebellion gegen Gott. Mit geistlichen Begriffen
bezeichnet man es oft als das »Ich« und bezieht sich damit auf
das unstillbare Verlangen, die eigenen Interessen über die Sache
Gottes zu stellen. Es zeigt sich insbesondere als Stolz, Trieb­haftigkeit und Habgier. Unserer Natur nach schützen wir peinlich genau unseren Ruf, werden wir von den Trieben des Körpers gehetzt und wollen Dinge und Menschen besitzen, um
unser Vertrauen nicht in Gott setzen zu brauchen.
Lesen Sie die folgenden Verse gründlich durch. Finden Sie
darin die Folgen Ihrer speziellen sündhaften Gewohnheit wieder?
»Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, welche sind:
Hurerei, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zaube­­­­­rei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht,
Sekten, Neid, Totschlag, Trunkenheit, Gelage und der­gleichen« (Galater 5,19-21a).
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Alle diese Sünden entsprießen dem gleichen Boden: dem Fleisch.
Wir können uns nicht damit trösten, dass wir sagen, wir hätten
zwar die eine Sünde, aber dafür eine andere nicht. »Das Fleisch«
ist wie ein Baum mit den verschiedensten Arten von Zweigen,
die allerlei Arten von Früchten tragen, aber alle Früchte sind
Sünden. Bei mir sind es vielleicht Wutanfälle, bei Ihnen könnte
es sich vielleicht in Eifersucht oder Stolz ausdrücken. Doch wir
beide werden vom »Fleisch« gelenkt, obwohl wir unterschiedliches Verhalten an den Tag legen und ein unterschiedliches
Temperament haben. Deshalb ist Selbstgerechtigkeit, die immer
zu Vergleichen neigt, Gott so besonders verhasst. Sie erwächst
aus einer oberflächlichen Meinung über die Sünde (»Meine
Sünde ist nicht so schlimm wie deine«) und einer ebenso oberflächlichen Meinung über Gott (»Ich erreiche ohne Zweifel noch
seine Normen«).
Die Bibel räumt mit solcher Eitelkeit auf. Alle haben gesündigt;
alle erfüllen von Natur aus die Wünsche des Fleisches und der
Gedanken (Römer 3,23). Wir denken vielleicht, unsere Sünde
sei von untergeordneter Bedeutung, doch sie braucht dieselbe
durchgreifende Behandlung wie die eines Verbrechers, dessen
ganzes Leben von einem perversen Verhalten verzerrt ist. Unser
und sein »Fleisch« sind das gleiche. Er hat vielleicht nicht unsere
Vorteile genossen, oder vielleicht wurden wir durch die Gnade
Gottes vor diesem Verhalten bewahrt. In beiden Fällen wäre
Stolz eine Sünde.
Das mag in den Ohren derer, die ihre sündhafte Gewohnheit bisher für belanglos hielten, entmutigend klingen, doch es
sollte gerade all jene ermutigen, die für sich keine Hoffnung
mehr sehen. Ein sündhaftes Verhaltensschema unterscheidet
sich im Grunde nicht von dem aller anderen Menschen. Manche
Gewohnheiten sind stärker eingewurzelt als andere, doch das
Heilmittel Gottes ist für alle so ziemlich das gleiche.
Das Fleisch bzw. das Ich ist so sehr Teil unseres Wesens, dass
wir seine Gegenwart oft nicht einmal erkennen. Nur für den Fall,
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dass Sie noch meinen, Sie seien seinem Einfluss bisher entgangen,
nenne ich einige Fragen, über die Sie nachdenken sollten.
Entdecken Sie in sich folgende Regungen:
– ein geheimer Geist des Stolzes; starkes Unabhängigkeitsstreben; Starrheit und Übergenauigkeit; legen Sie übertrieben
Wert auf Ihren Erfolg oder Ihre Stellung, auf Ihre gute Ausbildung und Erscheinung, auf Ihre natürlichen Gaben und
Fähigkeiten?
– Spaß am Lob durch andere; eine geheime Freude daran,
bemerkt zu werden; Empfänglichkeit für Schmeicheleien;
Spaß an Überlegenheit; lenken Sie die Aufmerksamkeit bei
Gesprächen auf die eigene Person, und verschafft es Ihnen
Genugtuung, wenn Sie Gelegenheit haben zu öffentlichem
Sprechen oder Beten?
– Zorn oder Ungeduld, die Sie, was am schlimmsten ist, »Nervosität« oder »heiligen Zorn« nennen; Empfindlichkeit und
Reizbarkeit; die Neigung, keinen Widerspruch zu dulden;
das Verlangen, anderen scharfe, hitzige Worte an den Kopf
zu werfen?
– Eigenwille; Eigensinn und Unbelehrbarkeit; Streitsucht und
Geschwätzigkeit; harte, sarkastische Ausdrücke; Neigung zu
Unnachgiebigkeit und Starrköpfigkeit; Launenhaftigkeit und
Missmut; ungeduldiges Drängen und Erzwingen; Neigung
zum Kritisieren und zur Haarspalterei, wenn andere Sie übersehen oder übergangen haben; Empfänglichkeit für Schmeicheleien; Wunsch, von anderen unterhalten zu werden?
– Angstgefühle; Menschenfurcht; übergroße Nachgiebigkeit;
Angst vor Vorwürfen; Scheu vor Pflicht und Verantwortung;
Leidensscheu; Hemmungen gegenüber Menschen mit Geld
oder in gehobener Stellung; Angst davor, dass jemand anders
durch sein Verhalten einen Prominenten vergraulen könnte?
– Neigung zur Eifersucht; tief im Herzen verschlossener Neid;
unerfreuliches Gefühl angesichts des Wohlstands oder
Erfolgs anderer; die Neigung, mehr über die Fehler und das
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Versagen von begabteren und angeseheneren Menschen zu
reden als über ihre Gaben und Tugenden?
– Neigung zu Unehrlichkeit und Betrügerei; falsche Be­scheidenheit; Übertreibungen und Verdrehungen der Wahrheit; Umgehen und Verbergen der Wahrheit; Verschleiern
Ihrer wirklichen Fehler und Vorspiegelung von Tatsachen,
durch die andere einen besseren Eindruck von Ihnen be­kommen?
– Unglauben; Mutlosigkeit in Zeiten von Druck oder Widerstand; Mangel an Frieden in Gott und Zuversicht zu ihm;
Mangel an Glauben an Gott und Vertrauen auf ihn; Neigung
zu Jammern und Klagen über Gottes Führung, besonders bei
Schmerz oder in Not; Überängstlichkeit, ob auch ja alles gut
wird?
– Gesetzlichkeit; Gefühllosigkeit; Gleichgültigkeit gegenüber
der Verlorenheit der Menschen; Mangel an Kraft von Gott?
Die Lösung Gottes
Wie gut, dass Gott den Entschluss fasste, sich um unsere missliche Lage zu kümmern. Der Tod seines Sohnes bringt uns die
Befreiung von der Enttäuschung über unser unerfülltes Leben.
In dem einen Augenblick genießen wir die Werke des Fleisches,
doch schon im nächsten hassen wir uns selbst für das, was wir
getan haben. Wir beschließen, uns zu ändern, doch später fallen
wir in die gleichen alten Sünden zurück.
Jesu Tod hat viele Ziele erreicht. Das Kreuz ist die Grundlage
für unsere Vergebung und zugleich die Grundlage für unsere
geistliche Freiheit – für die Befreiung von unseren hartnäckigen
Gewohnheiten. Um richtig zu würdigen, was Christus für uns
tat, sollten Sie sich mit zwei Ausdrücken vertraut machen: »in
Adam« und »in Christus«.
Als Adam sündigte, wurde die ganze menschliche Rasse ins
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Chaos gestürzt. Seine Nachkommen haben sich von dieser Katastrophe nie erholt. Wir haben unsere sündhafte Natur von un­seren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern geerbt; unsere Ahnenreihe lässt sich bis zum Garten Eden zurückführen.
So, wie ein Kind in eine verschuldete Familie hineingeboren
werden kann (und das Kind daher die Schulden miterbt), erben
wir die sündhafte Natur unseres Urahnen Adam. Und wenn wir
unsere sündhafte Natur gewähren lassen, bringt sie uns dazu,
auf schädliche Weise zu handeln.
Doch durch den Tod Christi ist eine andere Situation entstanden: Die Gläubigen sind nicht mehr »in Adam«, sondern »in
Christus«. Gott löst uns von dieser Vergangenheit, und Christus
wird unser neuer Ahnherr im geistlichen Sinne. Deshalb spricht
Paulus mehr als einhundert Mal davon, dass die Gläubigen »in
Christus« sind. Das ist die Grundlage für ein ganz neues Leben.
Das hört sich alles ziemlich theoretisch an. Besitzt diese Veränderung der Beziehungen irgendeinen Wert? Schließlich haben
Sie nach Ihrer Bekehrung genauso ausgesehen wie vorher, sich
genauso gefühlt und (leider) oft auch noch genauso gehandelt.
Oberflächlich betrachtet sieht es so aus, als sei das »In-Christus«-
oder »In-Adam«-Sein nur eine Frage von Worten.
Das ist keineswegs der Fall. Stellen Sie sich ein Kind vor, das
durch Adoption von einer Familie in eine andere übernommen
wird. Der Vorgang der Adoption verändert weder sein Aussehen noch seine Handlungen. Doch wenn es aus einer Sklavenfamilie in eine Königsfamilie kommt, dann erbt es ganz neue
Beziehungen. Es gewinnt neue Privilegien und neue Verpflichtungen. Deshalb konnte Paulus schreiben: »Daher, wenn jemand
in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden« (2. Korinther 5,17).
Folgendes geschieht: Gott setzt alle Gläubigen mit Christus gleich, und zwar nicht auf eine mystische oder theoretische
Weise, sondern durch Veränderung unseres rechtlichen Status.
Vor unserer Bekehrung waren wir verpflichtet, den sündhaften
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Impulsen unserer gefallenen Natur zu gehorchen. Selbst wenn
wir der Sünde überdrüssig wurden und beschlossen, uns zu
ändern, konnten wir höchstens unser Leben umstellen. Doch
eine Verwandlung unseres Inneren war uns nicht möglich.
Gott hat das getan, was uns nicht möglich war. Er hat uns
eine neue Natur geschenkt und die persönliche Gegenwart und
Kraft des Heiligen Geistes beschert, damit wir zu unserer alten
Natur »Nein« sagen können.
Um sich ein Bild davon zu machen, was Gott getan hat, sollten Sie sich einmal vorstellen, Sie seien Bewohner eines Mietshauses, in dem Ihnen der Hausbesitzer das Leben zur Hölle
macht und eine überhöhte Miete verlangt. Er behandelt Sie
schlecht, dringt in Ihre Wohnung ein, zertrümmert die Einrichtung und gibt Ihnen dann dafür die Schuld. Eines Tages
geht das Haus an einen neuen Eigentümer über. Sie haben dann
einen freundlichen Hausbesitzer, der Sie einlädt, mietfrei in seinem Haus zu wohnen. Und nicht nur das: Er repariert sogar Ihre
ganze zerstörte Einrichtung! Sie sind erleichtert, dankbar und
sehen einer friedlichen Zukunft entgegen.
Ein paar Stunden später klopft es an der Tür. Zu Ihrem Er­staunen steht Ihr alter Hausbesitzer draußen und sieht so boshaft und fordernd aus wie immer. Er bedroht Sie und erinnert Sie
daran, dass Sie die Wohnung bei ihm viele Jahre lang gemietet
hätten und deshalb verpflichtet seien, das zu tun, was er wolle.
Was würden Sie dann tun? Ihm von sich aus Widerstand zu
leisten, ist nutzlos – er ist bedeutend kräftiger als Sie. Das Beste
ist, wenn Sie ihn daran erinnern, dass Sie nun in einem neuen
Vertragsverhältnis stehen; er müsse sich Ihretwegen an den
neuen Hauseigentümer wenden.
Welche Verpflichtung haben Sie Ihrem alten Hausbesitzer
gegenüber? Ihr früherer Hausherr hat ebenso wenig Recht,
von Ihnen eine Bezahlung zu fordern, wie von denen, deren
Namen in den Todesanzeigen erscheinen. Daher ermahnt uns
Paulus: »So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid,
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Gott aber lebend in Christus Jesus« (Römer 6,11). Ihre Autorität, so zur Sünde »Nein« zu sagen, stammt von Gott. Auch wenn
wir vor unserer Bekehrung gebunden waren, unserer ererbten,
sündhaften Natur zu dienen, bedeutet das nicht, dass alles böse
war, was wir taten. Die meisten Menschen sind in der Lage, ihre
Wünsche zu lenken, und sind fähig zu Mitleid und Anstand.
Jedoch waren wir damals nie frei von Enttäuschungen über
unerfüllte Wünsche und unbefriedigte Leidenschaften. Stolz,
Habgier und Triebhaftigkeit waren unser Motor. Als Gläubige,
die Christus teuer erkauft hat, sind wir nun ihm untertan. Durch
den Heiligen Geist hat er uns die Kraft gegeben, »Nein« zu unserer sündhaften Natur und »Ja« zu einem neuem Leben »in Christus« zu sagen.
Das Wachsen des neuen Lebens
Wie wenden Sie nun dieses Wissen an, wenn Sie mit einer
bestimmten Gewohnheit brechen wollen? Zuerst müssen Sie
klar erkennen, dass Sie in Christus für Ihre sündhaften Leidenschaften rechtlich gesehen bereits tot sind. An diesem Punkt
schrecken viele Menschen zurück. Sie denken: »Ich muss sterben; ich muss darum beten, dass Gott mich kreuzigt, damit ich
in Christus lebendig werde.« Aber genau an diesem Punkt haben
Sie unrecht. Für die Sünde tot zu sein, ist nicht etwas, was Gott
Ihnen verheißt; es ist kein Akt, um den Sie ihn bitten können. Er
erklärt dies einfach als Tatsache, die schon vollendet ist. Ihre Fehler und Sünden können nicht an dem rütteln, was Gott gesagt
hat. Nur weil Ihnen eingeredet wurde, Ihrem alten Hausbesitzer
zu gehorchen, ändert das nichts an der Tatsache, dass ein neuer
Eigentümer da ist. Es bedeutet nur, dass Sie vergaßen, zu seinem
erpresserischen Ansinnen zuversichtlich »Nein« zu sagen.
Nehmen wir einmal an, Sie seien ein gläubiger Christ, der in
Furcht lebt – vielleicht Furcht vor Menschen, vor Krebs oder vor
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der Einsamkeit. Dann müssen Sie diese Ängste als Rechnung
von Ihrem alten Hausbesitzer erkennen. Denken Sie daran, dass
Sie nicht auf ihn hören müssen – geschweige denn das tun müssen, was er Ihnen vorschlägt. Tragen Sie die Sache Ihrem neuen
Hausherrn vor. Sie sind nicht länger an jene alten Verpflichtungen gebunden.
Zweitens müssen Sie die Notwendigkeit des Glaubens in
Ihrem täglichen Leben zugeben. Dass Christi Opfer auch Ihnen
gilt, ist nichts, was bewiesen werden kann; das ist nicht so wie
die Tatsache, dass Sie mit eigenen Augen sehen könnten, dass
die Sonne scheint. Und selbst, wenn die Gültigkeit von Christi
Opfer für uns durch eigene Erfahrung bewiesen werden könnte,
kämen viele von uns in Schwierigkeiten. Ein ehrlicher Blick
auf unser Leben stützt kaum die Tatsache, dass wir der Sünde
abgestorben sind und in Gott lebendig sind. Doch wenn wir einmal verstehen – mit der Hilfe des Heiligen Geistes –, dass unsere
Bindungen an die Sünde bereits zerbrochen worden sind, dann
beginnen wir zu erkennen, dass Gott uns nicht betrogen hat.
Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf das vollbrachte Werk
des Kreuzes lenken und auf unseren Vorrechten bestehen, dann
wird sich unser altes Ich der Autorität Gottes unterwerfen.
Durch den Glauben – und nur durch den Glauben – erleben wir
unseren Sieg persönlich.
Lassen Sie mich noch hinzufügen, dass die Freiheit von der
Sünde niemals etwas Automatisches ist. Jeder Zentimeter muss
erkämpft werden. Niemandem fällt die geistliche Reife in den
Schoß, selbst wenn er von seinem Status her in Christus bereits
vollkommen ist. Die Lektüre eines Buches wie dieses hier birgt
die Gefahr, dass wir vielleicht dazu neigen, hierin nach Formeln
für eine neue geistliche Methode zu suchen. Doch es gibt keinen
Ersatz dafür, Gott zu suchen, sein Wort zu lesen und der von
ihm offenbarten Wahrheit zu gehorchen.
Im Leben des Christen geht es um eine wachsende Beziehung
zu Jesus Christus. Die Bedeutung seines Kreuzes für Ihr Leben
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anzuwenden, ist keine einmalige Handlung. Es genügt auch
nicht, dies jede Woche oder nur einmal am Tag zu tun. Augenblick für Augenblick verläuft dieser alltägliche Prozess. Wenn
Sie gegenüber dem Werk des Heiligen Geistes in Ihrem Leben
empfänglich werden, werden Sie entdecken, dass eine Lebensweise daraus wird, »Nein« zum Fleisch und »Ja« zu Christus zu
sagen. Im nächsten Kapitel werden Sie lernen, den Sieg Christi
auf sich persönlich anzuwenden...https://clv.de/Das-widerspenstige-Ich/256229...🤔
 
Sulzbacher 28.12.2021 18:06
Die Kraft des Heiligen Geistes
Vor vielen Jahren, als auf Jamaika die Sklaverei offiziell ab­geschafft wurde, erfuhren einige Sklaven in den entfernter liegenden Gebieten nichts von ihrer Freiheit. Jahre nach der Verkündigung ihrer Freilassung dienten sie noch immer ihren Herren in Unkenntnis der Tatsache, dass sie nach dem Gesetz frei
waren. Ihre Besitzer hielten die Nachricht so lange wie möglich von den Sklaven fern in der Hoffnung, noch möglichst viel
Arbeitskraft aus ihren Gefangenen herauspressen zu können. Die
Sklaven hätten sich dieser Schinderei nicht zu unterwerfen brauchen – es geschah einzig und allein wegen ihrer Unkenntnis.
Jesus Christus ist die Proklamation der Freiheit, die jedem
Gläubigen gilt. Wir haben bereits gelernt, dass unsere Verbindung mit ihm uns berechtigt, an seinem Sieg teilzuhaben.
Doch wie wird nun sein Sieg im Einzelnen in unsere Erfahrung
umgesetzt? Die Antwort liegt in dem persönlichen Wirken des
Heiligen Geistes. Er vermittelt uns die Stärke Christi. Er stillt
unseren geistlichen Durst. Wir wollen uns einmal ansehen, was
Christus über das Wirken des Heiligen Geistes sagt.
Als Jesus Christus das Laubhüttenfest in Jerusalem besuchte,
war er tief berührt von der Sinnentleerung der Gottesdienstformen, die die Juden pflichtschuldigst erfüllten. An einem Tag,
so haben es gelehrte Männer herausgefunden, ging eine Gruppe
weiß gekleideter Priester hinab zum Teich Siloah. Sie füllten ihre
Krüge mit Wasser aus dem Teich, gingen zum Tempel zurück
und gossen das Wasser in Gegenwart der Menschen aus. Dies
sollte zur Erinnerung daran dienen, wie Gott Israels Bedarf an
Wasser während der Wanderung durch die Wüste gestillt hatte.
Diese Zeremonie war eine wunderbare Erinnerung an das,
was Gott getan hatte, doch den Menschen entging ihre geistliche
Bedeutung – dass Gott auch ihren geistlichen Durst löschen will.
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In der Schrift heißt es: »An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus da und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die
Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen
Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geist, den die an ihn
Glaubenden empfangen sollten« (Johannes 7,37-39). Jesus sagte
den Beginn einer neuen Zeit voraus, in der der Heilige Geist auf
sein Volk ausgegossen werden wird.
Beachten Sie sorgfältig, dass die Grundlage der Gabe des
Heiligen Geistes die Verherrlichung Jesu Christi ist. Der Geist,
so sagte Jesus, könne seinem Volk erst gegeben werden, wenn
er verherrlicht sei. Gott schenkt den Heiligen Geist nicht, weil
wir uns für ihn abquälen oder fasten, sondern weil Jesus zum
Himmel aufgefahren ist. In der Zeit des Alten Testaments
war das Werk des Heiligen Geistes eingeschränkt; nach der
Himmelfahrt Christi wurde der Geist jedem Gläubigen ge­schenkt.
Beachten Sie die Worte Jesu an seine Jünger: »Doch ich sage
euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn
wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch
kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden« (Johannes 16,7). Jesus konnte seiner Gemeinde den Geist
erst schenken, als er die Erde physisch verlassen hatte. Er musste
zuerst verherrlicht werden, bevor der Geist auf sein Volk ausgegossen werden konnte.
Stellen Sie sich das so vor: Der Tod Jesu Christi am Kreuz ist
die Grundlage dafür, dass uns vergeben werden kann. Weil er
unsere Strafe auf sich genommen hat, können wir Vergebung
der Sünden ohne irgendwelche Vorbedingungen erlangen. Das
Einzige, was wir brauchen, ist Vertrauen – wir müssen unseren
Glauben von unserer eigenen Person auf Christus allein übertragen. Ähnlich ist die Grundlage für den Empfang des Heiligen
Geistes Christi Himmelfahrt und Verherrlichung. Wir müssen
nicht um Vergebung betteln oder uns für den Geist abquälen;
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auch das Wasser des Lebens wird frei geschenkt und durch den
Glauben empfangen.
Seit der Verherrlichung Christi und der Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag hat jeder Gläubige ihn empfangen (Römer 8,9; 1. Korinther 6,19). Wir müssen nicht ängstlich
danach streben oder ständig das Gefühl haben, unwürdig zu
sein, ihn zu empfangen. Der Geist ist bereit, unseren Durst zu
löschen, doch niemals übernimmt er automatisch die Steuerung
unseres Lebens.
Wie empfangen wir die Kraft des Geistes?
Kennen Sie die Reaktion vieler Christen, wenn man mit ihnen
über die Fülle des Heiligen Geistes redet? Sie sagen: »Das ist gut
und schön für andere, aber ich bin nicht gut genug. Ich kann
mich dafür nicht qualifizieren. Wenn ich mich mehr dem Glauben widmen und mehr Zeit mit Bibellesen und Gebet zubringen
würde, dann wäre ich vielleicht würdig, im Geist zu wandeln.«
Doch das bedeutet, das Pferd vom Schwanz her aufzuzäumen. Der Heilige Geist wird uns nicht gegeben, weil wir
geistlich rundherum in Ordnung sind; er wird uns gegeben,
damit wir geistlich in Ordnung kommen! Ich bin immer wieder
betroffen über die Worte des Paulus: »Ich sage aber: Wandelt im
Geist, und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen«
(Galater 5,16). Beachten Sie die Reihenfolge. Paulus sagt nicht,
dass wir im Geist wandeln werden, wenn wir aufhören, den
Wünschen des »Fleisches« nachzugeben; vielmehr werden wir
die Wünsche des »Fleisches« dann nicht erfüllen, wenn wir im
Geist wandeln.
Diese Reihenfolge zu beachten, ist unglaublich wichtig. Viele
Christen schieben oft jeglichen Gedanken an einen Wandel im
Geist von sich, weil sie sich dafür für nicht gut genug halten. Ihr
Leben ist viel zu sehr erfüllt von fleischlichen Kämpfen. Aber
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das ist genauso, als wollte ein Kranker erst dann eine Arznei einnehmen, wenn er wieder gesund ist und sich für wertvoll genug
für die Arznei hält! Der einzige Sinn der Arznei ist ja, uns wieder
gesund zu machen. Sie wird den Kranken gegeben, nicht den
Gesunden. So wird auch der Geist geschenkt, damit wir in der
Lage sind, die Macht der Sünde zu zerbrechen. Wir müssen das
nicht aus eigener Anstrengung heraus tun, ehe wir die Kraft des
Geistes empfangen.
Stellen Sie sich vor, jemand würde sagen: »Ich bin nicht gut
genug, um errettet zu werden; ich werde warten, bis ich mich
so weit gebessert habe, dass ich zu Christus kommen kann.«
Wir würden diesem Menschen hoffentlich umgehend darlegen,
dass die Errettung ja gerade für Sünder gedacht ist. Keiner von
uns ist je gut genug, um errettet zu werden; wir werden errettet
wegen Gottes überströmendem Großmut in Jesus Christus. Ein
Mensch, der sagt, er sei dafür nicht gut genug, erfasst die entscheidende Wahrheit über Jesu Tod nicht.
Das Gleiche gilt aber auch für den Heiligen Geist. So wie Jesu
Tod uns die Vergebung beschert, so beschert Jesu Himmelfahrt
und Verherrlichung uns den Heiligen Geist. Und wenn der Geist
in unser Leben kommt, dann ist das nicht irgendein hübsches
Beiwerk, sondern er wohnt in uns, um uns zu lenken.
Mir scheint, wir verkomplizieren oft die Erfordernisse für
einen Wandel im Geist viel zu sehr. Wir betonen Hingabe, Unterwerfung und Disziplin als Voraussetzungen für den Empfang
des Heiligen Geistes und fürs Wandeln in seiner Kraft. Wenn
ich Bücher lese, in denen sieben Schritte für die Erfüllung mit
dem Geist genannt werden, oder andere, die mit vier Schritten
auskommen, dann frage ich mich: »Kann denn auch nur einer
unter uns sicher sein, dass er alle diese Voraussetzungen voll
und ganz erfüllt?« Wird nicht die Kraft des Geistes uns Sündern
geschenkt, damit wir erfüllt werden mit Hingabe und Zucht,
ohne dass von uns all diese Eigenschaften zuvor erwartet werden?
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Beachten Sie die Worte Christi: »Wenn jemand dürstet, so
komme er zu mir und trinke!« Die einzige Anforderung ist ein
Durst, der uns zu ihm hinzieht. Wir müssen keine Superheiligen
sein, sondern nur einfach durstige Sünder. Darum konnte Christus das lebendige Wasser einer Frau anbieten, die fünf Ehemänner gehabt hatte und nun in wilder Ehe lebte. Er verhieß,
dass aus ihr lebendiges Wasser quellen würde, das ihren seelischen und geistlichen Durst löschen könne (Johannes 4,10-14).
Haben Sie Durst? Fühlen Sie sich, wie es mir oft geschehen
ist, wie ein Apfelbaum, der in der Wüste zu gedeihen versucht?
Dann sind Sie ein Kandidat für das Leben und die Kraft des
Heiligen Geistes.
Leben im Geist
Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen einem Wandel im Geist und dem Bruch mit einer sündhaften Gewohnheit.
Viele Menschen sind heute drogenabhängig. Vielleicht wollten
sie am Anfang einfach nur mal »high« sein, einen Kick erleben
oder einfach cool wirken, aber jetzt sind sie süchtig. Zur Zeit
des Neuen Testaments waren Drogen, wie wir sie heute kennen, nicht erhältlich. Doch viele berauschten sich mit Wein, was
Paulus dazu brachte, den Gläubigen in Ephesus zu schreiben:
»Und berauscht euch nicht mit Wein, in dem Ausschweifung
ist, sondern werdet mit dem Geist erfüllt …« (Epheser 5,18). All
denen, die gegen Süchte und Abhängigkeiten in irgendeiner
Form ankämpfen, bietet die Bibel einen anderen Weg an: Lassen
Sie sich vom Geist steuern, nicht von Drogen oder Alkohol oder
irgendeiner anderen hartnäckigen Gewohnheit. Die Kontrolle
durch den Geist wird die Kontrolle durch die Sünde ersetzen.
Seine Macht ist größer als die Macht all Ihrer Sünden.
Vielleicht sagen Sie jetzt: »Schön und gut, mein Lieber, aber
wie bekomme ich die Hilfe des Heiligen Geistes?« Fangen Sie
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damit an, dass Sie »klar Schiff« machen. Bekennen Sie Ihre
Sünde – denn die Sünde muss bekannt werden –, und empfangen Sie Gottes Vergebung. Stützen Sie sich auf 1. Johannes 1,9: »Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und
gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller
Ungerechtigkeit.«
Dann denken Sie daran, dass der Heilige Geist Sie mit Kraft
erfüllen will. Meinen Sie nicht, er sei zurückhaltend und begnüge
sich nur mit dem Beifahrersitz Ihres Lebens! Er nimmt in Ihnen
Wohnung mit dem ausdrücklichen Ziel, Präsident zu werden. Er
wird seine Macht jedoch niemals unabhängig von Ihrem Glauben ausüben. Wenn Sie ihn bitten, Ihr Leben zu steuern, dann
glauben Sie doch auch, dass er das tun wird!
Vielleicht fühlen Sie sich unwürdig oder denken, dass
es einen besseren Zeitpunkt dafür geben wird. F. B. Meyer
berichtet von seiner Erfahrung: »Ich verließ die Gebetsversammlung und schlich hinaus auf die Gasse und betete: ›Herr, wenn
es je einen Menschen gegeben hat, der die Kraft des Heiligen
Geistes brauchte, dann bin ich es. Aber ich weiß nicht, wie man
ihn empfängt, ich bin zu müde, zu abgekämpft, zu nervös, um
mich abzuquälen.‹ Da sprach eine Stimme zu mir: ›Wie du die
Vergebung aus der Hand des sterbenden Christus entgegengenommen hast, so nimm den Heiligen Geist aus der Hand des
lebendigen Christus.‹« Meyer fährt fort: »Ich habe ihn zum ersten Mal hingenommen, und ich habe seither nie aufgehört, ihn
zu nehmen.«
Wie wurden Sie erlöst? Indem Sie sich auf den Tod Christi
verließen. Wie empfangen Sie die Kraft des Heiligen Geistes?
Indem Sie sich auf die Himmelfahrt Christi verlassen. Beides
geschieht durch den Glauben. Deshalb schreibt Paulus: »Wie ihr
nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt
in ihm« (Kolosser 2,6).
Durch den Glauben – nicht durch ein besonderes Gefühl –
werden Sie vom Heiligen Geist erfüllt. Manche Christen denken
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fälschlicherweise, die Erfüllung mit dem Geist sei ein sensationelles Ereignis. Sie erwarten Wogen der Liebe, ein überwältigendes Gefühl des Friedens oder die Fähigkeit, in fremden Zungen
zu sprechen. Sie haben den – aus dem »Fleisch« kommenden –
Wunsch, im Schauen und nicht im Glauben zu wandeln. Wir finden es schwierig, Gott beim Wort zu nehmen, und wie die Pharisäer bitten wir um Zeichen, damit wir glauben können.
Gott erfreut sich jedoch daran, wenn wir an ihn glauben, ohne
nach seelischen Krücken zu verlangen. So wie ein frisch zum
Glauben Gekommener Gottes Verheißungen – unabhängig von
Gefühlen – in Anspruch nehmen muss, so können wir täglich
die Kraft des Heiligen Geistes empfangen – ebenso unabhängig
von Gefühlen.
Leben durch Lobpreis
Die Führung des Heiligen Geistes in Ihrem Leben wird be­deutend erleichtert, wenn Sie die Kraft des Lobpreises kennenlernen. »Wer Lob opfert, verherrlicht mich, und wer seinen Weg
einrichtet, ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen« (Psalm
50,23). Paulus drückte dies so aus: »Danksagt in allem, denn
dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch« (1. Thessalonicher 5,18).
Wenn wir jetzt diese Aufrufe, Gott zu preisen, lesen, können wir leicht in zwei Irrtümer verfallen. Einmal meinen wir
vielleicht, dass wir Gott nur für die guten Dinge danken sollten, die er uns beschert – wie Gesundheit, Nahrung, Kleidung
und andere Segnungen. Der zweite Irrtum wäre die Vermutung,
wir sollten Gott nur loben, wenn wir uns danach fühlen. Doch
Paulus schreibt: »Danksagt in allem.« Damit sind alle Lebensumstände gemeint, die angenehmen wie die unangenehmen.
Es fällt mir außerordentlich schwer, Gott zu danken, wenn
ich Schwierigkeiten in meinen persönlichen Beziehungen habe
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und alles andere, was wirklich von Bedeutung ist, schiefläuft.
Doch erst, wenn wir uns entschließen, auch für die unerfreulichen Dinge in unserem Leben zu danken, beginnen wir, sie
aus dem Blickwinkel Gottes zu betrachten. Vor allem aber leben
wir im Unglauben, wenn wir nicht für alle Dinge danken, denn
wir gehen dann davon aus, dass unsere Lebensumstände nicht
von einem Gott gesteuert werden, der uns liebt! Ich sage nicht,
dass Sie für die Sünde dankbar sein sollen, aber danken Sie Gott
dafür, wie er diese in Ihrem Leben gebraucht, um Sie zu lehren,
zu tadeln oder zu demütigen.
Auch können Sie es lernen zu danken, selbst wenn Sie sich
nicht besonders dankbar fühlen. Wenn Gott ein Gebot erteilt,
dann erwartet er Gehorsam, ob Sie nun in der passenden Stimmung dazu sind oder nicht. Dankbarkeit ist wie die Vergebung
nicht nur Gefühl, sondern eine intelligente Reaktion auf die
Gnade Gottes, die auf sein Wort gegründet ist. Es ist Ihre Be­stimmung, gehorsam zu sein.
Sie könnten folgendermaßen vorgehen: Nennen Sie Ihre
Sünde beim Namen und danken Sie Gott dafür, dass Sie schon
über sie gesiegt haben. Als Jesus am Kreuz starb, erwarb er Vergebung und Freiheit. Danken Sie Gott für beides, etwa mit folgenden Worten: »Vater, ich danke dir dafür, dass ich ›in Christus‹ sein darf. Ich danke dir dafür, dass diese meine Stellung
sicher und unverrückbar ist. Ich danke dir dafür, dass ich in
ihm bereits den Sieg über die Sünde errungen habe, die mich
im Griff hatte. Ich danke dir dafür, dass ich frei bin.« Bald wird
Ihre Erfahrung mit dem Schritt halten, was Gott ihnen bereits in
Christus geschenkt hat.
Danksagung ist jedoch keine einmalige Sache. David schrieb:
»Den Herrn will ich preisen allezeit, beständig soll sein Lob in
meinem Mund sein« (Psalm 34,1). Aber wie wird nun der Lobpreis zu einem Lebensstil, einer täglichen Gewohnheit, die wichtiger ist und regelmäßiger sein soll als das Schnüren der Schuhbänder oder das Kämmen der Haare?
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Sie lernen das Loben nicht an einem einzigen Tag, vor allem,
wenn Sie sich schon seit Jahren in Klagen übten! Neue Gewohnheiten brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Doch Sie können
heute damit anfangen und morgen und an jedem neuen Tag
üben, bis es Teil Ihres Lebens geworden ist. »Lasst das Wort
des Christus reichlich in euch wohnen, indem ihr in aller Weisheit euch gegenseitig lehrt und ermahnt mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern, Gott singend in euren Herzen in
Gnade« (Kolosser 3,16).
Der Heilige Geist ist bereit. Sind Sie es auch?
 
Joanne 28.12.2021 20:56
@Sulzbacher

Diesen Vergleich mit dem Sumpf, der eine unterirdische Wasserspeisung hat, finde ich sehr anschaulich.

Kannst du zu meinen Fragen oben etwas schreiben? 
 
Berta81 28.12.2021 21:09
@Abigal: Da hast du etwas missverstanden. Wir sind aus Gnade gerettet und unsere täglichen Sünden werden uns auch aus Gnade immer wieder vergeben. Aber es ist schon so, dass der Herr züchtigt, wenn man falsches tut oder einen schlechten Lebensstil pflegt. Das ist dann die Liebe eines liebenden Vaters.

@Sulzbacher: Bevor wir auf irgendein Reden des heiligen Geistes achten, sollten wir zuerst wieder anfangen die Bibel zu lesen. Hier redet der heilige Geist die ganze Zeit. Wenn das Gesetz in unseren Herzen steht, dann ist unser Gewissen geschult und das Reden des heiligen Geistes in uns. 
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