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Die Wege Gottes - Ein Zeugnis (Teil 3)

Die Wege Gottes - Ein Zeugnis (Teil 3)
"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken,
und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR,
sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde,
so sind auch meine Wege höher als eure Wege
und meine Gedanken als eure Gedanken."
(Jes.55,8+9)



Was bisher geschah:

Der Ruf
Wie Jesus aus meinem "Nein" ein "Ja" machte
Verspätung
Ungeduld
Innere Konflikte
Die Zeit vergeht
Die letzte Hoffnung stirbt


👉 Teil 1

👉 Teil 2

Kommentare

 
Harlekin2 27.12.2021 04:05
Mein Gefühlszustand war unbeschreiblich.
Er existierte eigentlich gar nicht mehr.
Das Gehirn war ausgeknockt und Gedanken existierten auch nicht mehr.
Ich existierte nicht mehr.
Ich kann mich nicht erinnern, jemals zuvor in einer solchen Verfassung gewesen zu sein.

Es ist mir völlig unbegreiflich, warum ich in den LKW einstieg,
aber ich tat es.
Jetzt im Nachhinein kann ich meinen Zustand ein wenig beschreiben.
Es war, wie wenn ich zum Tode verurteilt wurde und jetzt zur Vollstreckung ging.
Wie eine Marionette an einer Schnur gezogen
bin ich in das Führerhaus des LKWs eingestiegen.
Wie in Trance hatte ich die Fahrt verbracht.
Ein Gespräch zwischen dem Fahrer und mir kam dadurch natürlich auch nicht zustande.

Ein paar Stunden später,
es war vielleicht gegen 19 Uhr, als wir am Rasthof Nürnberg/Feucht ankamen.
Ich mußte erstmal durch die Unterführung gehen,
um auf die andere Seite der Autobahn zu gelangen.
Drüben angekommen trottete ich wie ein Häufchen Elend zum Ende des Rastplatzes,
um mich dann mit meinem Tramperschild,
das die Aufschrift "Würzburg" hatte, hinzustellen.

Dort stand schon ein anderer Tramper.
Er wollte auch Richtung Würzburg.
Wir kamen ins Gespräch.
Er sagte mir,
dass er erst ein paar Minuten hier ist.
Es dauerte nicht lange
bis wir auf den christlichen Glauben zu sprechen kamen.
Er zeigte mir ein Buch,
das er eben vom letzten Fahrer geschenkt bekommen hatte.
Ich sah den Titel und traute meinen Augen nicht:
"Jesus, unser Schicksal" (von Wilhelm Busch).
Dann sagte er mir,
dass er Jesus sucht.
Wie ein Blitz traf es mich,
und auf einmal war alles klar.
Jesus wollte mich wegen diesem jungen Mann,
zu dieser Zeit, an diesem Ort haben.
Ich nahm mein Tramperschild und stellte es zur Seite,
Mir war bewußt,
dass ich hier nicht wegkomme,
bevor nicht "alles" gesagt wurde,
was gesagt werden mußte.
Ich weiß nicht mehr wie lange ich redete,
vielleicht eine Stunde.
Voller Eifer redete ich von meinen Erfahrungen mit Jesus,
und bezeugte, dass Er lebt und uns liebt.
Auch ihn.
Als ich fertig war,
meinte er,
dass er jetzt erstmal einen Kaffee holt.
Ich sagte noch, dass er sich beeilen soll,
weil wir gleich mitgenommen werden.
Ein paar Minuten später war er zurück,
und sogleich hielt ein Wagen an,
um uns beide mitzunehmen.

Der Fahrer fuhr,
als ob er auf der Flucht wäre.
Und als wir zur Ausfahrt kamen,
an der ich aussteigen wollte,
fragte er mich,
wo ich genau hin muß.
Dann fuhr er von der Autobahn ab,
und hat mich bis zum Zielort gefahren,
der etwa 8 Km von der Autobahn entfernt war.
Dem anderen Tramper gab ich noch meine Adresse,
und lud ihn ein,
wenn er mal in Berlin sein sollte,
mich besuchen zu kommen.

Als ich beim Treffpunkt, einem alten Forsthaus, angelangt war,
kamen gerade die ersten Teilnehmer heraus.
Das Treffen war soeben zu Ende gegangen.
Der Organisator und eine Glaubensschwester nahmen mich im Wagen zu einem anderen Hausprojekt mit.
Unterwegs gab es einen Crashkurs über das Thema vom WE,
und sie fragten mich,
ob ich an diesem neuen Projekt mitwirken möchte.
Das Projekt hatte etwas mit Jüngerschaft und Jüngerschulung zu tun.
Dazu möchte ich bei einer anderen Gelegenheit etwas sagen.
Ich betete kurz darüber,
und "hörte", wie mich Jesus "rief".
Also sagte ich zu und ließ mich dann dafür segnen.


Ein paar Tage später war ich wieder zuhause
und konnte es eigentlich immer noch nicht fassen,
was Gott für ein Szenario inszenierte,
damit ich diesen Tramper treffe,
und ihm von Jesus erzähle.



Epilog:
Etwa ein dreiviertel Jahr später.
Es klingelte, und ich öffnete die Tür.
Draußen stand ein junger, mir fremder Mann.
Er begrüßte mich überaus herzlich und meinte,
wir hatten uns im vergangenen Jahr auf der Autobahn beim Trampen kennengelernt,
und ich habe ihn zu mir nach Berlin eingeladen
Da war er also.
Jetzt fiel es mir wieder ein.
Voller Freude bat ich ihn herein.
Er war von da an ein neues Mitglied unserer WG,
die ich schonmal in einem anderen Bericht erwähnte.
(👉 hier )
Es dauerte nicht mehr lange bis er sein Leben Jesus anvertraute
und sich taufen ließ.
In einem Schwimmbad,
das voller Moslems war 😅

Frank wurde mein bester Freund.
Er durfte schon 2011 im Alter von 47 Jahren "heimgehen".
Wenn ich jetzt an ihn denke,
muß ich weinen.
Er fehlt mir.
Aber diese Traurigkeit ist nicht destruktiv.
Sie ist getragen von Hoffnung.
Hoffnung und auch Zuversicht,
dass ich ihn wiedersehe.
Dann wird es eine Freude geben,
die alles bis dahin erlebte Leid
in Bedeutungslosigkeit verschwinden läßt.

Herzliche Grüße
vom Harlekin
 
Harlekin2 27.12.2021 04:07
"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken,
und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR,
sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde,
so sind auch meine Wege höher als eure Wege
und meine Gedanken als eure Gedanken."
(Jes.55,8+9)
 
Harlekin2 27.12.2021 04:17
Es war, wie immer,
eine schwere Geburt.
Aber jetzt ist auch dieses Zeugnis vollständig veröffentlicht.
Gott sei Dank
🙏

Über konstruktive Rückmeldungen (hier, oder über PN) freue ich mich
 
Weinrebe 27.12.2021 04:51
Wunderbar dieses Zeugnis..danke dir
 
(Nutzer gelöscht) 27.12.2021 08:44
Danke für dein Zeugnis, Harlekin2!
Gott segne und stärke Dich !
Ein Zeugnis gibt mir MUT weiter zu harren in Geduld....
 
Engelslhaar 27.12.2021 09:30
Lieber Harlekin, es war mir eine Freude, die Geschichte zu lesen, ich fand es richtig spannend, ich dachte, was kommt jetzt als Nächstes und wird der junge Mann tatsächlich nach Berlin kommen!
Ich hoffe auf eine weitere Geschichte aus deinem Glaubensleben!
 
(Nutzer gelöscht) 27.12.2021 11:24
was für eine Erleichterung zu entdecken, dass man keinen Fehler gemacht hat, sondern voll im Plan des Herren war und ist................ trotz aller Ängste, Sorgen und schlechten Gefühlszustände, Gott ist gut, besser als man das oft glaubt, also ich zumindest,
kann das gut nachfühlen.........
danke für dein Zeugnis @Harlekin, es ist gut, das zu lesen, so gut
 
Harlekin2 27.12.2021 16:10
Vielen Dank für euer ermutigendes Feedback
🙏

Es ist fast immer das gleiche "Spiel".
Kaum habe ich hier etwas eingestellt,
beginnen die Anfechtungen.
Und obwohl man es inzwischen kennt,
nimmt es einen doch immer wieder mit.
Also mich zumindest.
Diesmal war es zwar nicht so heftig,
aber ermutigendes Feedback habe
ich in dieser Hinsicht immer wieder nötig
 
Harlekin2 27.12.2021 16:14
Engelslhaar 27.12.2021 um 09:30
"Ich hoffe auf eine weitere Geschichte aus deinem Glaubensleben!"
Ja, ich hatte eigentlich vor,
heute mit einem weiteren Bericht zu beginnen.
Heute ist ein sehr denkwürdiger Tag in meinem Leben,
den ich dafür zum Anlass nehmen wollte.
Allerdings würden sich dann die beiden Zeugnisse überlagern.
Damit geht es mir jetzt nicht so gut.
Werde deshalb noch ein wenig warten.
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