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Leben im Heiligen Geist

Leben im Heiligen Geist
Gott hat verschiedene Mittel zur Verfügung gestellt, durch die
wir uns mit den Dingen des Geistes befassen können. Die Bibel
lehrt, dass Gottes Segen in unser Leben kommen wird – nicht
in allgemeiner mystischer Weise durch den »geistlichen Äther«,
sondern durch diese geistlichen Wachstumsmittel, die für das
Leben als Christ von entscheidender Bedeutung sind. Wir werden uns auf vier konzentrieren: Gebet, Bibel, Gemeinschaft mit
Gläubigen (einschließlich des persönlichen Dienstes) und Zucht
des Heiligen Geistes.
Unser Ansatz
Bis hierhin haben wir behauptet, dass Gesetzlichkeit eine tödliche Bedrohung für echtes geistliches Wachstum ist. Diese Gefahr müssen wir besonders dann beachten, wenn wir überlegen,
wie wir unser Denken durch die geistlichen Wachstumsmittel
auf die Dinge des Geistes richten können.
Dem gesetzlichen Ansatz zufolge bieten diese Mittel keine
Möglichkeit, um Gottes Kraft zu empfangen; vielmehr sind
sie Pflichten, die uns Kraft zu entziehen scheinen oder dunkle
Punkte aufdecken. Dieser Ansatz beinhaltet oftmals eine ganze
Ansammlung von Bedrohungen für jene, die diese geistlichen
Wachstumsmittel nicht in ausreichendem Maße zu nutzen wissen. Diese Bedrohungen erzeugen die Furcht, die das gesetzliche
Denksystem als Motivation benötigt.
Wir müssen alle Mittel einzeln überdenken und nicht nur in
Betracht ziehen, was sie sind, sondern auch, was sie nicht sind.
Für jede These gibt es eine Antithese. Und die Antithese für Gottes Wachstumsprogramm in der Liebe ist das gesetzliche Modell der zähneknirschenden Einhaltung einer Sammlung von
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Vorschriften, während man ständig versucht, dessen gefährliche Sanktionen zu vermeiden. Anders ausgedrückt, Gottes Programm lautet: Das Handeln erwächst aus dem Sein. Gesetzlichkeit hingegen bedeutet: Wir handeln, um zu sein. Diese beiden
antithetischen Ansätze zu geistlichem Wachstum wollen wir miteinander vergleichen.
Gebet: Direkte Beziehung
Paulus lehrt, dass der Schlüssel zu einem Leben im Geist die Beschäftigung mit den Dingen des Geistes ist. Die offensichtlichste
Methode hierzu ist das Gebet. Nichts ist persönlicher oder wichtiger in unserer Beziehung mit Gott als unser Gebetsleben. Unsere Gebetszeiten besitzen das Potenzial, diejenigen Zeiten in
unserem Leben zu sein, in denen uns der meiste Zuspruch und
die größten Ermutigungen zuteilwerden. Leider wird das Gebet
häufig als eine formalistische Übung dargestellt, die mehr zu
einer Maschine passt als zu einer persönlichen Beziehung.
Das Gebet hat viele Formen; eingeschlossen sind nicht nur bewusste Danksagung, Bitten und Lobpreis, sondern ebenso eine
Haltung desjenigen, der sich in seinen Gebeten ganz von Gott abhängig weiß. Indem wir diese Haltung einnehmen, erfahren wir
die Gegenwart Gottes.
Gebetshaltung
Um uns mit den Dingen des Geistes zu befassen, können wir uns
in unseren Herzen direkt an Gott wenden. Wir können Gott einfach in unsere Gedanken einbeziehen, indem wir unser »geistliches Auge« auf ihn richten. Was wir in solchen Augenblicken
sagen, ist nicht so wichtig wie die Tatsache, dass wir vertraute
Zwiesprache mit ihm halten wollen. Der Autor Ole Hallesby zitiert Offenbarung 3,20: »Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe
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an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem
werde ich hineingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er
mit mir.« Hallesby sagt, dieser Vers sei eine gute Beschreibung
des Gebets. Gebet bedeutet, Jesus in unser Leben, Denken und
unsere täglichen Umstände hineinzulassen.
Die vertikale Perspektive erlernen
Jeder Tag bringt Enttäuschungen, verletzte Gefühle, Misserfolge,
Siege und Freuden in unser Leben. Wie sehen wir diese täglichen
Ereignisse und die Gefühle, die durch sie hervorgerufen werden?
Allzu häufig sind wir über das empört, was ein anderer
Mensch gerade getan hat. Wir sagen uns: »Ich kann nicht glauben, dass sie das gesagt hat! Sie ist wirklich …!« Oftmals tragen
wir unsere Konflikte mit anderen auf horizontaler Ebene aus.
Ich kontra meine Frau, ich kontra meinen Chef, ich kontra meine
Kinder. Die Ereignisse des Lebens scheinen in einem Wirrwarr
von Situationen herumzuwirbeln, in denen ich oft enttäuscht
und verletzt zurückbleibe. Was mache ich falsch?
Das ist die horizontale Perspektive. Gott will, dass wir lernen,
unser Leben sowohl auf vertikaler als auch auf horizontaler Ebene
zu betrachten. Er möchte, dass wir die Tür unseres Lebens öffnen
und ihn in unsere Gedanken über unser tägliches Leben lassen.
Wenn unser Freund etwas Böses zu uns sagt, können wir entweder darüber nachdenken, wie schlecht er ist, oder wir nehmen uns innerlich etwas zurück und fragen Gott: »Was willst
du in dieser Situation?« Wenn wir das tun, betrachten wir unser
tägliches Leben aus Gottes Sicht. Wir interpretieren unsere Erfahrung aus theozentrischer Perspektive (mit Gott als Mittelpunkt) statt aus anthropozentrischem Blickwinkel (mit dem
Menschen als Mittelpunkt).
Genau das meint Sprüche 3,6: »Erkenne ihn auf allen deinen
Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade.« Gottes Handeln in unseren täglichen zwischenmenschlichen Beziehungen
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zu erkennen – die vertikale Perspektive –, macht einen großen
Teil dessen aus, was es heißt, im Geist zu leben.
Die Entscheidung, Gottes Eingreifen in unserem Leben zuzulassen, ist ein Glaubensakt, durch den wir das Gebet mit unserer Erkenntnis des Wortes Gottes verbinden. Wenn wir in unseren Herzen auf Gott schauen, nachdem unser Freund uns
verletzt hat, und Gott fragen, was er in dieser Situation zu tun gedenkt, können sich verschiedene Möglichkeiten eröffnen. »Möchtest du mich zu einem tieferen Verständnis der Gnade führen? Ist
das eine Chance, etwas über mich selbst zu entdecken? Soll das
eine Gelegenheit sein, etwas für den anderen zu tun?«
Während wir unsere Überlegungen vor Gott bringen, erhalten
wir eine neue Blickrichtung für unser Leben, mit deren Hilfe wir
in unserem Zorn, unserer Angst oder unseren Verletzungen gelassen bleiben können. Unsere persönlichen Reaktionen sind
noch immer so real wie zuvor, aber wir haben dieses Gefühl der
Gelassenheit, weil wir erkennen, dass wir unser Leben nicht ausschließlich auf horizontaler Ebene führen. Häufig möchte Gott
unsere Augen dafür öffnen, die Dinge aus seiner Sicht zu betrachten. Dies können wir als die vertikale Perspektive bezeichnen, weil sie anerkennt, dass Gottes Handeln der wichtigste Faktor ist, den wir in unsere Überlegungen einbeziehen müssen.
Wenn wir dies verstehen, wird alles andere erhellt.
Haben Sie jemals ein Lächeln auf Ihrem Gesicht gespürt, als
Ihr verfinstertes und zorniges Herz allmählich an Gott zu denken begann? Manchmal ist es ausgesprochen beschämend zu erkennen, wie weit wir in unseren täglichen Problemen von Gottes
Perspektive entfernt sind.
Gott erklärt uns nicht immer all unsere Schmerzen, zumindest
nicht sofort. Manch eine Tragödie erscheint uns lange Zeit sinnlos. Doch wenn wir an dem Wunsch festhalten, Gottes Handeln
zu begreifen, befassen wir uns mit den Dingen des Geistes, und
daraus wird sich Segen ergeben.
Manchmal werden wir verlegen, wenn wir merken, dass wir
stunden- oder gar tagelang mit der horizontalen Ebene gekämpft
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haben, ohne Gottes Handeln in Betracht zu ziehen. Selbstgeißelung ist jedoch sinnlos. Fassen Sie einfach den Entschluss,
Gott sofort wieder in Ihre Gedanken einzubeziehen. Aufmerksame Christen, die ihr tägliches Leben vor Gott bringen und dadurch neue Einsichten gewinnen, sind auf dem direkten Weg zu
Verständnis und Reife.
Der Heilige Geist fordert uns auf, in jeder Situation aktiv
mit ihm zusammenzuarbeiten, während er uns seine Gedanken
kundtut. Aber nur diejenigen, die auf geistliche Dinge achten,
werden sie auch verstehen...https://clv.de/Ein-Leben-im-Sieg/256255,...😘,Ralf

Kommentare

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Sulzbacher 30.11.2021 16:29
Eines der größten Hindernisse für die direkte Gemeinschaft mit
Gott ist unsere Unfähigkeit, uns von uns selbst zu distanzieren.
Ich kenne jemanden, der so viel über sich selbst redete, dass er
sich nicht mit anderen unterhalten konnte. Ganz gleich, wie sehr
ich es auch versuchte, ein echtes Gespräch zu führen – ich hatte
stets das Gefühl, dass er mir bei keinem einzigen Sachverhalt zuhörte, weil er einfach endlos über sich selbst sprach. Wie Sie sich
vorstellen können, hatte der Betreffende zahlreiche Probleme in
seinen Beziehungen. Seine Seelsorger sagten, er sei beziehungsgestört. Jedes Mal, wenn ich ihm zuhörte, sprach er von seinen
seltsamen und vielfältigen Hobbys sowie Beschäftigungen. Im
Geiste schüttelte ich nur bestürzt meinen Kopf und fragte mich,
wie ich ihm helfen könnte. Oft habe ich versucht, ihm das Problem zu erklären, aber er verstand es nicht.
So muss Gott sich fühlen, wenn er hört, wie viele von uns
beten. Uns gelingt es nicht, uns von uns selbst zu distanzieren
und zu ihm durchzudringen. Wir wenden uns an ihn, um angeblich mit ihm in Verbindung zu treten, doch alles, woran wir
denken oder worüber wir sprechen können, sind wir selbst – unsere Probleme, Wünsche, Konflikte, Enttäuschungen und Misserfolge. Natürlich gibt es Raum dafür, über all diese Dinge zu
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reden. Aber wenn unser Gebet ein Monolog ist, bei dem wir
selbst im Mittelpunkt stehen, fehlt das Element einer persönlichen Beziehung.
Die meisten Menschen denken, mein von sich selbst eingenommener Freund sei lästig. Im Hinblick auf Gott brauchen
wir uns deswegen zumindest keine Sorgen zu machen. Seine Geduld ist unvorstellbar groß. Aber in meinem Gebetsleben leide
ich darunter, wenn ich in einer derart egozentrischen Haltung zu
Gott komme: Ich blockiere eine normale Beziehung. Obwohl ich
eine solche Beziehung haben möchte, tue ich so, als sei nur eine
Person da – ich selbst. Es verwundert nicht, dass ich nach meiner
Gebetszeit oft das Gefühl habe, nicht imstande gewesen zu sein,
Gott zu nahen!
Was können wir tun, um von der Beschäftigung mit uns
selbst loszukommen? Hebräer 4,16 sagt: »Lasst uns nun mit
Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, damit wir
Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu rechtzeitiger
Hilfe.« Was bedeutet es, Gott »mit Freimütigkeit« zu nahen? Statt
sich vor Gott zu ducken und mit Bedauern darauf zu sehen, wie
wenig Zeit wir mit ihm verbracht haben, sagen wir ihm einfach
mit aller Entschlossenheit: »In letzter Zeit habe ich dich kaum
aufgesucht, Herr. Aber nun bin ich da! Jetzt möchte ich die mir
zur Verfügung stehende Zeit mit dir verbringen.«
Könnten unsere Kinder in unsere Herzen schauen, wüssten
sie, dass sie keinen Grund haben, uns mit ihren Problemen aus
dem Weg zu gehen. Doch statt sich neben uns zu setzen und ihre
Probleme offen zu diskutieren, scheinen sich Kinder häufig in
sich selbst zurückzuziehen und Angst vor der Reaktion ihrer Eltern zu haben. Die meisten Eltern sind irritiert, wenn sich ihre
Kinder aufgrund von Problemen distanziert zeigen. Wäre es
nicht schön, wenn sie ihre Probleme (ihr Aussehen, ihre Ängste
usw.) vor uns nicht mehr verbergen und sich zu jeder Zeit öffnen würden?
Genau das möchte Gott von uns. Aber dazu müssen wir in
Christus zu ihm kommen, nicht in Adam. Glauben wir etwa, wir
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würden unsere Kinder mehr lieben, als Gott uns liebt? Das ist
nicht der Fall. Aber wie unsere Kinder können auch wir so sehr
mit uns selbst beschäftigt sein, dass uns der Mut fehlt, unsere
Herzen vor Gott auszuschütten.
 
Sulzbacher 30.11.2021 16:34
Wenn wir Probleme damit haben, uns von uns selbst zu distanzieren und uns Gott zuzuwenden, gibt es einige einfache und
hilfreiche Dinge: Beginnen Sie Ihre Gebetszeit mit Anliegen, die
sich auf Gott konzentrieren statt auf Sie selbst. So wie Sie normalerweise einen Freund nicht schon zu Beginn der Begegnung
mit persönlichen Problemen überfallen würden, sollten Sie versuchen, sich zunächst gegenüber Gott zurückzuhalten. Sie wollen mit Gott bekanntlich über Ihre eigenen Probleme reden, aber
nehmen Sie sich erst einmal etwas Zeit für seine Angelegenheiten. Wer ist Gott? Wie ist er? Was hat er für Sie bereits getan?
Über diese Dinge müssen wir bewusst mit ihm reden, wenn wir
vor ihm stehen.
Angenommen, Sie öffneten Ihre Augen und fänden sich im
Himmel wieder, direkt zur Rechten Gottes. Wie würden Sie reagieren? Vielleicht würden Sie sich umschauen und sagen:
»Großartig! Danke, Gott! Ich kann nicht glauben, dass du mich
tatsächlich hierhergebracht hast!« Aber die Bibel sagt, dass wir
stellungsmäßig tatsächlich mit Christus in die himmlischen Örter
versetzt sind. Warum enthalten unsere Gebete so wenig Dankbarkeit?
Schauen wir auf unsere Stellung vor Gott, wird spontanes Lob
mit Sicherheit folgen. Wenn wir uns weniger mit uns selbst beschäftigen, werden wir erkennen, mit wem wir es zu tun haben,
und unser ganzes Verhalten und unsere Einstellung werden
sich wahrscheinlich verändern. Aus diesem Grund ermahnt die
Schrift so häufig zu beständigem Dank und Lobpreis Gottes.
Gott sucht Anbeter in Geist und Wahrheit. Ihm gefällt es, wenn
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wir ihn als denjenigen anerkennen, der er wirklich ist. Er freut
sich, wenn wir unsere selbstgefälligen Monologe einstellen,
damit endlich eine echte Beziehung zu ihm möglich wird. Danksagung und Anbetung sind Mittel, die uns helfen, uns von uns
selbst zu distanzieren und uns Gott zuzuwenden.
Nachdem wir unseren Blick bewusst auf den real existierenden Gott gerichtet haben, können wir auch über andere Dinge
sprechen, wie z. B. über unsere eigenen Bedürfnisse und diejenigen anderer Menschen. Ist es nicht interessant, wie schwer
wir uns an einige unserer sogenannten »Bedürfnisse« erinnern
können, nachdem wir ins Angesicht Gottes geschaut haben? Oft
scheinen andere Dinge plötzlich wichtiger zu sein. Die Beschäftigung mit uns selbst muss dann in den Hintergrund treten.
Wir müssen lernen, unsere Misserfolge beiseitezulegen und
auf Christus zu blicken. Er freut sich auf eine persönliche Zeit
mit uns im Gebet.
 
Sulzbacher 30.11.2021 16:38
Wie sehen Gebete im Rahmen einer gesetzlichen Einstellung
aus? Eines der klarsten Warnzeichen wird sichtbar, wenn der
Zwillingsbruder der Gesetzlichkeit – der Formalismus – auftaucht. Formalismus ist eine Einstellung, die sich mehr auf äußere religiöse Riten und Zeremonien konzentriert als auf eine innere Herzenshaltung. So wie die Gesetzlichkeit das Innere zu reformieren versucht, indem sie ihre Aufmerksamkeit auf äußeres
Verhalten richtet, ignoriert der Formalismus das Innere, um sich
mit solchen Dingen wie Ritualen und der Einhaltung von Gedenktagen für sogenannte »Heilige« sowie mit Liturgien zu befassen. Natürlich haben alle christlichen Gruppierungen und
alle Gläubigen jeweils eigene Formen, wodurch sie ihren Glauben zum Ausdruck bringen und womit sie ihm nach außen hin
einen Rahmen geben. Aber keine dieser Formen kann eine echte
Herzensbegegnung mit Gott ersetzen.
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Viele Religionsgemeinschaften (einschließlich einiger, die sich
selbst als »christlich« bezeichnen würden) legen großen Wert
auf formalistisches Gebet. Statt eine persönliche Zeit mit Gott zu
sein, ist das Gebet zum Ritual geworden – zu einer Form, der
man entspricht. So wie man eine bestimmte Tastenfolge drücken
muss, um sein Geld aus dem Automaten zu ziehen, muss eine
Gebetsreihenfolge eingehalten werden, um Gottes Segen zu bekommen. Das ist ganz unabhängig davon, ob die jeweiligen »Gebete« den eigenen inneren Zustand widerspiegeln oder nicht.
Es kümmert die Leute nicht einmal, dass sie nicht ihre eigenen Worte sprechen, sondern die vorgeformten Gebete religiöser
Führer verwenden. Das muss der Fall gewesen sein, als Gott sich
in Jesaja 29,13-14 klar gegen Formalismus aussprach:
»Weil dieses Volk sich mit seinem Mund naht
und mich mit seinen Lippen ehrt
und sein Herz fern von mir hält
und ihre Furcht vor mir angelerntes Menschengebot ist: …
… und die Weisheit seiner Weisen wird zunichtewerden.«
Heute wie damals sind die Menschen die gleichen. Religiosität
zitiert gerne äußere Formen und Formeln wie ein »Menschengebot«. Auf diese Weise müssen wir nicht die Mühen einer persönlichen Beziehung auf uns nehmen.
Wenn Menschen formalistisch werden, ziehen sie den Schluss,
dass eine bestimmte Wortfolge und nicht die Absicht des Herzens zählt. Manchmal konzentrieren sich Menschen bewusst auf
die Bedeutung eines erlernten oder eines im Voraus verfassten
Gebets. Allerdings erscheint es seltsam, dass wir mit unseren
Mitmenschen normalerweise anders Kontakt aufnehmen. Der
Formalismus birgt eine große Gefahr, wenn wir es versäumen,
mit Gott aus freien Stücken und natürlich zu kommunizieren.
Wir verlassen uns dann auf vorgefertigte oder auswendig gelernte Gebete. In manchen religiösen Gruppen werden Gebete
mit Geld erkauft. Religiöse Amtsträger werden angestellt, um für
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ein bestimmtes Honorar Gebete für eine andere Person zu wiederholen, selbst wenn diese Person bereits tot ist! Das ist sonderbar und unbiblisch, wenn wir uns daran erinnern, dass sich Jesus
gegen sinnlose Gebetswiederholungen aussprach (Mt 6,7-8).
In einigen buddhistischen Sekten können die Anbeter Gebetsräder oder -mühlen drehen, wenn sie einen Schrein betreten.
Während sich das Rad bzw. die Walze dreht, fährt eine Nadel
über ein vorgestanztes Gebet und wiederholt es so immer wieder.
Manche Anbeter benutzen eine tragbare Version, die sich wie ein
Spielzeug dreht. In dieser extremen Art des Formalismus sehen
wir deutlich, auf welch schreckliche Abwege hinsichtlich des Gebets und damit auch der Gottesvorstellung man geraten kann.
Menschen fragen sich, warum Gott im Alten Testament eine
bis ins Kleinste geregelte Anbetung anordnete, wenn der Formalismus doch schlecht ist. Die Hauptantwort ist: Die alttestamentlichen Formen schatten Christus in sinnbildlicher Weise
vor. Zudem hatten die alttestamentlichen Gläubigen ein anderes
Verhältnis zum Heiligen Geist. Eines ist klar: Das Neue Testament vollzieht in Bezug auf Formen und Rituale eine radikale
Wende. Außerdem warnt das Neue Testament die Gläubigen
vor einer Rückkehr zu alttestamentlichen Formen (Kol 2,16-23;
Hebr 8 – 10).
 
Sulzbacher 30.11.2021 16:43
Wir haben extreme Beispiele angeführt, aber um eine Vorstellung zu bekommen, hilft es zuweilen, sie sich anzuschauen.
Es wäre jedoch falsch zu denken, Formalismus zeige sich ausschließlich in solch befremdlichen Ausdrucksformen. Ja, jeder
von uns könnte in formalistische Gebete abgleiten, wenn wir dieser Gefahr nicht bewusst widerstehen. Manchmal ist die Linie
zwischen Formalismus und der Realität in geistlichen Dingen
schwerer zu entdecken, und wenn wir sie erkennen, ist große
geistliche Sensibilität erforderlich.
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Nehmen wir eine Reihe von Beispielen. Christen sind es gewohnt, vor dem Essen kurz zu beten. Auch das morgendliche
Gebet ist ebenso weitverbreitet wie das vor dem Schlafengehen.
Diese festen Bestandteile unseres Tagesablaufs können als Erinnerung zum Beten dienen, und wir Menschen sind Wesen mit
bestimmten Angewohnheiten. Können auch diese Zeiten zur reinen Formalie werden? Wie erkennen wir, wenn dies der Fall ist?
Die bloße Tatsache von festen Gebetszeiten bedeutet keineswegs, dass wir Formalisten sind. Ein solches Urteil würde sich
nur an äußeren Gegebenheiten orientieren. Aber Formalismus ist
nicht eine Sache des Äußeren. Er ist vielmehr eine zutiefst innere
Geisteshaltung – eine Einstellung. Um bestimmen zu können, ob
solche Praktiken formalistisch sind, müssen wir tiefer blicken.
Was macht den Formalismus anstößig? Einfach ausgedrückt,
Formalismus ist unpersönlich. Formalisten handeln oder beten
der Form halber, ohne Gott persönlich anzusprechen. Deshalb
können wir zu festen Zeiten beten wie sie, ohne formalistisch zu
sein, aber wenn wir bemerken, dass wir innerlich keinen persönlichen Kontakt zu Gott haben, dann nimmt unser Gebet wahrscheinlich formalistische Züge an.
Stellen Sie sich vor, jemand betritt Ihr Wohnzimmer und
liest eine vorgefertigte Erklärung vor, anschließend dreht er
sich um und geht wieder. Ist das ein persönlicher Umgang? Angenommen, Ihr Nachbar hält vor jeder Mahlzeit an Ihrem Haus,
steckt seinen Kopf zur Tür herein und rasselt dieselben wenigen
Worte herunter wie immer, bevor er die Tür schließt und davongeht. Wäre das ein persönliches Gespräch? Möglicherweise,
wenn Sie ihm etwas Essen vorbeigebracht haben und er nur
hereinschaute, um Ihnen dafür zu danken. Aber eindeutig persönlich ist es nicht. Formalismus ist eine innere Haltung, nicht
eine äußere Handlung.
Manchmal sagen wir etwas im Gebet, was wir zwar zur richtigen Zeit äußern, aber gar nicht richtig bedenken. Wenn wir formalistisch sind, können wir uns wie jeder gesetzliche Mensch
sagen, dass alles in Ordnung ist, weil wir am Tag mehrmals ge-
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betet haben. Ob unser Gebetsleben ein persönliches Fundament
besitzt, ist eine andere Frage.
 
Sulzbacher 30.11.2021 16:47
Formalistischem Denken zu entfliehen, ist nicht immer leicht.
Wenn wir unsere gewohnten Formen verändern, haben wir die
Möglichkeit, unsere Einstellung neu zu beurteilen, lösen damit
aber nicht das Problem. Jede Form kann formalistisch werden.
Wir können sehr moderne Gebete zu sonderbaren Zeiten und
auf seltsame Weise sprechen und dennoch formalistisch wie eh
und je sein. Das liegt daran, dass nicht die Form, sondern die Art
und Weise zählt, wie wir diese Form betrachten.
Wenn wir erkennen, dass wir eine formalistische Beziehung
zu Gott unterhalten, sollten wir Buße tun und uns augenblicklich um ein persönliches Verhältnis zu ihm bemühen. Jeder echte
Moment der Gemeinschaft, den wir vor Gott ohne jeden Formalismus verbringen, zählt, und solche Zeiten summieren sich im
Laufe von Monaten und Jahren.
Gemeinschaftliches Gebet hilft mir persönlich im Kampf
gegen Formalismus. Indem ich mich mit den Gedanken anderer
befasse und ihnen an meinen Gebeten Anteil gebe, scheine ich
imstande zu sein, mich längere Zeit zu konzentrieren. Die Sicht
anderer ist eine Herausforderung für meine eigenen Gedanken.
Dadurch kann ich mich von vorgefassten oder falschen Meinungen lösen und noch einmal überdenken, was Gottes Wille
wohl sein könnte. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum
Gott einen besonderen Wert auf gemeinschaftliches Gebet legt
(Mt 18,19).
 
Sulzbacher 30.11.2021 16:49
Das Neue Testament lehrt, dass wir anhaltend beten sollen. Das
bedeutet, wir sollen über einen langen Zeitraum beten, bis Gott
antwortet. Für einige ist das ein Problem, da es ihnen wie ein
Verhalten erscheint, das den Formalismus begünstigt. Als junger Christ hatte ich so manche Fragen in Bezug auf diese Lehre.
Kann Gott eine Bitte nicht beim ersten Mal hören? Wäre es nicht
ein Beweis für größeren Glauben, wenn wir nur einmal bitten
und ihm dabei vertrauen würden, dass er es gehört hat? Die Antwort ist Nein. Gott sagt, dass ein größerer Glaube erkennbar ist,
wenn wir regelmäßig mit unseren Bitten zu ihm zurückkommen.
Indem er auf anhaltendem Gebet besteht, lehrt er uns, mehr Zeit
mit ihm zu verbringen.
In Lukas 18 lehrte Jesus die Notwendigkeit von ausdauerndem Gebet. Lukas schreibt: »Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten«
(V. 1). Anschließend erzählte Jesus das folgende Gleichnis, das
uns auf den ersten Blick offenbar verwirrt:
Es war ein gewisser Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute. Es war aber eine Witwe
in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht
gegen meinen Widersacher. Und eine Zeit lang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte
und mich vor keinem Menschen scheue, will ich doch, weil diese
Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, damit sie nicht unaufhörlich kommt und mich quält. Der Herr aber sprach: Hört, was
der ungerechte Richter sagt. Gott aber, sollte er das Recht seiner
Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien,
und ist er in Bezug auf sie langsam? (Lk 18,2-7).
Dieses Gleichnis scheint vielen heutigen Lesern anstößig zu sein.
Wie konnte Jesus einen Vergleich zwischen dem Verhalten der
Witwe gegenüber dem ungerechten Richter und dem Gebet zie-
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hen? Und was ist mit dem Motiv des Richters im Vergleich zu
dem Beweggrund Gottes? Das Motiv des Richters war seine gestörte Ruhe, nicht Liebe! Wie sollten wir dieses Gleichnis auslegen? Sollten wir so lange beten, bis wir Gott belästigen und er
uns schließlich unsere Bitte gewährt?
Das Problem ist, dass dieses Gleichnis (wie einige andere) eine
Argumentationsform verwendet, die damals üblich war, heute
aber nur noch sehr selten benutzt wird. Dieses Argument wird
auch als »Erst-recht-Schluss« bezeichnet und unterscheidet sich
von den heute üblicherweise verwendeten Beweisführungen,
die sich auf Analogien stützen. In einer Analogie werden zwei
Dinge im Hinblick auf ihre Ähnlichkeit miteinander verglichen.
Die beiden Seiten des Vergleichs müssen zueinanderpassen, um
überzeugend zu sein. In dem Argument, das in diesem Gleichnis
verwendet wird, ist der eine Teil des Vergleichs ähnlich und der
andere unterschiedlich. Der ähnliche Teil sollte gut passen, während der unterschiedliche Teil hinsichtlich der Überzeugungskraft des Arguments so weit wie nur eben möglich davon entfernt sein sollte. Die Aussage des Arguments lautet: »Wenn das
eine schon so ist, wie viel mehr wird das andere dann so sein!«
Lassen Sie uns das Gleichnis vom ungerechten Richter in
einer Tabelle anschauen.
die beständige Bitte der Frau unsere Ausdauer im Gebet ähnlich
der Richter geht darauf ein –
seine Motive
Gott erhört – seine Motive unterschiedlich
Jesus bezeichnet den Richter sogar als »ungerecht« und bringt
damit deutlich zum Ausdruck, dass sich Gott und der Richter
nicht ähnlich sind. Im Gegenteil, die Tatsache, dass sie so unterschiedlich sind, lässt uns erkennen: Wenn schon dieser schlechte
Richter auf die inständigen Bitten der Frau reagiert, wie viel
mehr wird unser liebevoller Vater uns eine Antwort geben!
Doch aus welchem Grund fordert Gott uns zu beständigem
Gebet auf? Aufgrund seiner Allwissenheit ist ihm im Voraus bekannt, worum wir bitten werden. Ebenso ist er allmächtig und
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könnte unser Gebet schon beim ersten Mal beantworten. Dennoch will er, dass wir weiterbeten. Warum?
Bei Ausdauer und Beharrlichkeit geht es um uns, nicht um
Gott. Unser Widerwille gegenüber dem Gebet ist ein Grund
dafür, dass Gott uns weiterbeten lässt. Er weiß, wir würden nicht
die notwendige Zeit mit ihm verbringen, würde er uns nicht
dazu bewegen. Ausdauer hat viele Vorteile für uns, aber der
wichtigste ist, dass die Nöte in unserem Leben uns veranlassen,
mehr Zeit mit Gott im Gebet zu verbringen
 
Sulzbacher 30.11.2021 16:55
Das Gebet muss für uns mehr als eine Pflicht oder eine Chance
sein, für notwendige Dinge bitten zu können. Es ist auch eines
der Hauptmittel, um unser Denken auf die Dinge des Geistes auszurichten. Wenn wir es richtig angehen, kann Beten mit
einem Großteil des Lebens im Heiligen Geist gleichgesetzt werden.
Essen betrachten wir normalerweise nicht als eine Pflicht. Es
schmeckt gut, trägt zu unserem Wohlbefinden bei und ist für ein
gesundes Leben wichtig. Warum sollten wir es als eine Pflicht
ansehen, da es doch zu den schönen Dingen des Lebens gehört?
Dasselbe gilt für das Gebet. Wenn das Gebet so lästig ist, dass wir
es als Pflicht betrachten, bedeutet das in der Regel: Wir kommen
unter Gesetz oder in Adam zu Gott. Unser mit dem Gebet verbundener Widerwille entsteht durch eine falsche Orientierung in
geistlichen Dingen. Wenn wir das Gebet so verstehen, wie Gott
es sich gedacht hat, benötigen wir vor dem Beten keine An­­drohungen, die uns an unsere »Pflicht« erinnern.
Von Zeit zu Zeit können wir beim Beten sicherlich aus den
verschiedensten Gründen die Freude verlieren. Möglicherweise machen uns die Lebensumstände zu schaffen, was nicht
unbedingt auf eine Sünde zurückgehen muss. Wir können so
sehr beschäftigt oder von bestimmten Dingen eingenommen
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sein, dass zu einer sinnvollen Gebetszeit ein bewusster Willensentschluss oder gar ein Kampf nötig ist. Wenn das der Fall ist,
müssen wir uns auf Gottes Kraft stützen. Auch unsere womöglich falschen Motive kann Gott in die richtigen Bahnen lenken,
wie wir noch sehen werden.
 
Sulzbacher 30.11.2021 16:58
Schlussfolgerung
Unsere Abhandlung über das Gebet ist noch nicht beendet. Wir
können diesbezüglich kein umfassendes Verständnis gewinnen,
ohne in Erwägung zu ziehen, wie das Gebet und die anderen Aspekte unseres geistlichen Lebens aufeinander einwirken. Die folgende Tabelle behandelt einige der Wechselwirkungen zwischen
Gebet und anderen geistlichen Wachstumsmitteln.
Wechselwirkung zwischen Gebet und anderen geistlichen
Wachstumsmitteln
Dienst Ein gebetsschwacher Dienst neigt zu einer Überbetonung der
menschlichen Anstrengungen. Was wir nicht durch die Kraft
Gottes erreichen können, versuchen wir, durch unsere eigene Kraft
auszugleichen. Wenn wir den Glauben an die Wirksamkeit des
Gebets verlieren, werden wir der Versuchung erliegen, Druck und
Zwang auf die Menschen in unserem Umfeld auszuüben, um sie
nach unserem Willen zu formen.
Gemeinschaft Jesus gab dem gemeinsamen Gebet einen besonderen Stellenwert,
als er sagte: »Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen
werden über irgendeine Sache, welche sie auch erbitten mögen, so
wird sie ihnen zuteilwerden von meinem Vater, der in den Himmeln
ist« (Mt 18,19). Aufgrund dieser Verheißung können wir mit Recht
folgern, dass Jesus andeutete, gemeinsames Gebet hat mehr Kraft
als das Beten des Einzelnen. Zwei oder mehrere Personen haben
eine bessere Chance, den Willen Gottes zu erkennen, als derjenige,
der allein betet. Der Gebetsdienst der Gemeinde gehört zu ihren
wichtigsten Aufgaben.
Bibel Wir müssen beten, dass Gott die Wahrheit der Schrift nimmt und
sie in unserem Leben auf praktische Weise anwendet. Wenn wir uns
in der Bibel gut auskennen, kann Gott uns leichter zeigen, wie er in
unserem täglichen Leben wirkt.
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Zucht des
Heiligen
Geistes
Die vertikale Perspektive einzunehmen und damit in Christus zu
bleiben, ist eine wichtige Voraussetzung für die Wirksamkeit göttlicher Zucht. Wie wir später noch sehen, werden diejenigen keinen
Nutzen aus ihren Leiden ziehen, die ihre Prüfungen Gott nicht im
Gebet vorlegen. Dabei geht es nicht vorrangig darum, ein Ende der
Leiden zu erbitten, sondern vor allem darum, auch zu verstehen,
was er ihnen dadurch zeigen will. Wer dies nicht berücksichtigt, wird
aus seinen Leiden keinen Nutzen ziehen.
 
Sulzbacher 30.11.2021 17:38
Die Wirkung des Wortes Gottes auf die anderen geistlichen
Wachstumsmittel
Gebet Die Bibel liefert uns die richtige Grundlage für unser Gebetsleben.
Sie sagt uns, wie Gott ist. Jesus zufolge basiert wirksames Gebet
auf dem Wort Gottes (Joh 15,7). Johannes sagt: »Wenn wir etwas
nach seinem Willen bitten, [hört] er uns. … Und wenn wir wissen,
dass er uns hört, um was irgend wir bitten, so wissen wir, dass wir
die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben« (1Jo 5,14-15). Das
ist eine große Verheißung, die aber an eine Bedingung geknüpft
ist. Wir müssen »nach seinem Willen« bitten. Doch wie könnten
wir den Willen Gottes erfahren, hätten wir nicht die Schrift?
Dienst Dienst ist ein geistliches Wachstumsmittel, aber dazu müssen wir
»die Wahrheit reden in Liebe« (Eph 4,15; RELB). Kein Dienst wird
von der ihm zugedachten Kraft Gottes begleitet, wenn der Diener
die Schrift nicht umfassend kennt. Selbst Diener, die nicht lehren
oder predigen, brauchen die Weisheit des Wortes Gottes. Wir
werden nicht imstande sein, einen wirksamen Dienst auszuüben
oder persönlich zu wachsen, solange wir die Angriffe des Teufels
nicht abwehren können, und das ist nur möglich, wenn wir
imstande sind, unsere Autorität auf die Schrift zu stützen.
Gemeindeleben Die Grundlage für christliche Gemeinschaft ist nicht nur Liebe,
sondern auch Wahrheit. Der Leib Christi ist eine Gemeinschaft
der Wahrheit, und diese beiden Dinge können nicht voneinander
getrennt werden. In Philipper 1,9-10 betet Paulus, »dass eure Liebe
noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis und aller Einsicht,
damit ihr prüfen mögt, was das Vorzüglichere ist, damit ihr lauter
und ohne Anstoß seid auf den Tag Christi«. Wahrheit ist das
Grundgerüst, das echte Liebe möglich macht. Deshalb sollen wir
untereinander »die Wahrheit reden in Liebe« (Eph 4,15; RELB).
Zucht des
Heiligen Geistes
Die Zucht des Heiligen Geistes ist ein geistliches
Wachstumsmittel, aber es wird nur wirksam, wenn unsere
Reaktion entsprechend ist. Wir benötigen Bibelstellen (z.B.
Hebr 12,4-11), die uns lehren, richtig auf Züchtigung zu reagieren,
um geistlich wachsen zu können.
Solange wir all die geistlichen Wachstumsmittel nicht als zusammenhängenden Plan der göttlichen Vorsehung betrachten,
werden wir Gottes Plan in unserem Leben verfehlen. Das Wort
Gottes ist dabei ein ganz zentraler Punkt.
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