Die Chanukka-Geschichte
Die Chanukkageschichte beginnt mit der griechischen Eroberung der damals bekannten Welt. Als Alexander der Große starb, wurde sein Reich unter seinen vier leitenden Generälen aufgeteilt. Einer dieser Generäle hieß Seleukos. Dieser kämpfte um die Region, zu der auch Israel gehörte, und gewann sie. Später wurde Antiochus IV, ein Nachfolger des Seleukos, Herrscher über dieses Gebiet. Schon bald initiierte dieser König schwere Verfolgungen gegen die jüdische Bevölkerung. Die Verfolgungsmaßnahmen reichten vom Einsetzen eines hellenistischen Priesters im Tempel zum Verbot jüdischer Religionsausübung, bis hin zu glattem Mord an Juden. Was die Juden letztendlich dazu brachte, sich zu erheben war die Opferung von Schweinen auf dem Altar des Tempels. Einige Gruppen, insbesondere die Chassidim (die nichts zu tun haben mit der Bewegung, die im Mittelalter begann) befanden sich bereits im Widerstand gegen die griechische Regierung wegen der Assimilierung vieler ihrer Mitjuden.
Besonders zwei Gruppen stellten sich gegen Antiochus: eine nationalistische Gruppe, die von den Makkabäern geleitet wurde und eine religiöse Gruppe, die letztendlich die Vorläufer der Pharisäer wurden. Diese taten sich zusammen im Aufstand gegen die Verfolgung. Ihre Revolution war erfolgreich und der Tempel wurde gereinigt und wieder eingeweiht. Der Talmud erzählt die Legende, dass während die Juden dabei waren den Tempel wieder einzuweihen, eine Tagesportion Öl, die alles war, was man finden konnte, volle acht Tage lang ausreichte, sodass man die benötigte Zeit hatte, um währenddessen neues Öl herzustellen. Nach jahrzehntelangen Kämpfen erlangten die Juden im Jahre 129 vor unserer Zeitrechnung ihre Unabhängigkeit unter der Hasmonäerdynastie (der die Makkabäer entstammten), die etwa achtzig Jahre lang bestand und während der, das jüdische Königreich Grenzen wiedererlangte, die denen zur Zeit Salomos nahekamen und das jüdische Leben aufblühte.
Einige Leute, die den eher traditionellen Teilen der jüdischen Gemeinschaft angehören, betrachten die Makkabäer als solche, die einen Präzedenzfall geschaffen haben. Jüdische Menschen haben eine Lektion gelernt, die sie sich zu Herzen genommen haben – der Gott Israels ist es wert, dass man für Ihn stirbt.
Gerade als man im Begriff war, das Schwein zu schlachten, tötete Mattathias den hellenistischen Priester und rief: “Folgt mir, ihr alle, die ihr für Gottes Gesetz seid und zum Bund steht” (1 Makkabäer 2:27). Manche weisen sogar darauf hin, dass das Wort Makkabäer ein Abkürzungswort sein könnte für “mi kamocha ba’elim Adonai”, “Wer ist dir gleich unter den Göttern, oh Herr?” (2. Mose 15:11) Dies ist der Schlachtruf des jüdischen Volkes.
Die Beharrlichkeit und Hingabe, mit der die Makkabäer gegen die Griechen Widerstand leisteten, brachte im jüdischen Denken und der jüdischen Religionsausübung ein Verständnis hervor, das später von Gott gebraucht wurde, um das jüdische Volk nach der Vertreibung aus dem Land Israel im Jahre 135 unserer Zeitrechnung zu erhalten. Durch die Jahrhunderte hindurch, sei es im Exil oder wie heute, wieder zurück im Land Israel, haben die Juden ihre eigenständige Identität bewahrt; viele von ihnen mit der unerschütterlichen Überzeugung, dass sie dem Gott des Universums verpflichtet sind.
Von Chosen People Ministries
Übersetzt von: Peter Darby
HANUKKA 2021 vom 28.11 bis 6.12
28.11.2021 21:15
HANUKKA 2021 vom 28.11 bis 6.12
28.11.2021 21:15
HANUKKA 2021 vom 28.11 bis 6.12
Liebe Freunde,
am Abend des 28. November 2021 beginnt das diesjährige Chanukkafest. Es sind acht Tage der Freude und des Lichts, an denen das jüdische Volk weltweit seit fast 2200 Jahren die von Gott gewirkte Befreiung von Unterdrückung und Gottlosigkeit feiert.
Selbstverständlich hat auch der Messias Jeschua (Jesus) Chanukka gefeiert - mehr noch: Das Chanukkafest weist auf Ihn hin, denn Er ist das Licht der Welt und Er will uns alle - Juden wie Nichtjuden - erleuchten und uns Frieden, Freude, Liebe und neues Leben schenken!
Das ist Grund zu großer Freude! Und deshalb möchten wir Sie alle ermutigen, dieses Fest gemeinsam mit Jeschua und dem ganzen jüdischen Volk zu feiern und dabei Gott zu danken, Ihn zu preisen und uns von Herzen zu freuen. Zudem soll Chanukka alle Jeschua-Nachfolger daran erinnern, selbst Licht zu werden in dieser geistlich immer dunkler werdenden Welt, damit die Menschen um uns herum erhellt werden und ebenfalls Gott danken und preisen!
Schauen Sie sich gerne auch die untenstehenden Beiträge zu Chanukka an und lassen Sie sich ganz neu inspirieren von der Bedeutung dieses wunderbaren Festes!
Ihnen allen eine reich gesegnete Chanukkazeit bei guter Gesundheit und mit ganz besonders viel Freude!
Mit herzlichem Schalom,
Ihr Team von Beit Sar Shalom
am Abend des 28. November 2021 beginnt das diesjährige Chanukkafest. Es sind acht Tage der Freude und des Lichts, an denen das jüdische Volk weltweit seit fast 2200 Jahren die von Gott gewirkte Befreiung von Unterdrückung und Gottlosigkeit feiert.
Selbstverständlich hat auch der Messias Jeschua (Jesus) Chanukka gefeiert - mehr noch: Das Chanukkafest weist auf Ihn hin, denn Er ist das Licht der Welt und Er will uns alle - Juden wie Nichtjuden - erleuchten und uns Frieden, Freude, Liebe und neues Leben schenken!
Das ist Grund zu großer Freude! Und deshalb möchten wir Sie alle ermutigen, dieses Fest gemeinsam mit Jeschua und dem ganzen jüdischen Volk zu feiern und dabei Gott zu danken, Ihn zu preisen und uns von Herzen zu freuen. Zudem soll Chanukka alle Jeschua-Nachfolger daran erinnern, selbst Licht zu werden in dieser geistlich immer dunkler werdenden Welt, damit die Menschen um uns herum erhellt werden und ebenfalls Gott danken und preisen!
Schauen Sie sich gerne auch die untenstehenden Beiträge zu Chanukka an und lassen Sie sich ganz neu inspirieren von der Bedeutung dieses wunderbaren Festes!
Ihnen allen eine reich gesegnete Chanukkazeit bei guter Gesundheit und mit ganz besonders viel Freude!
Mit herzlichem Schalom,
Ihr Team von Beit Sar Shalom
Kommentare
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Avokado 28.11.2021 21:27
🕎 Chanukah wird erwähnt in 5Mose 20,5
und 1Könige 8,63
dort geht es um die Einweihung des Hauses...
und in Sprüche 22,6
dort geht es um die Einweihung des Kindes für den Weg (des Lebens)
Im Haus Yehovahs gab es vom Design keine anderen Geräte als wie angeordnet. Niemand käme auf die Idee der Menorah anstatt sieben plötzlich neun Arme zu verpassen. Die Menorah die in Rom als Relief am Titus Bogen dargestellt wird, hat sieben Arme.
und 1Könige 8,63
dort geht es um die Einweihung des Hauses...
und in Sprüche 22,6
dort geht es um die Einweihung des Kindes für den Weg (des Lebens)
Im Haus Yehovahs gab es vom Design keine anderen Geräte als wie angeordnet. Niemand käme auf die Idee der Menorah anstatt sieben plötzlich neun Arme zu verpassen. Die Menorah die in Rom als Relief am Titus Bogen dargestellt wird, hat sieben Arme.
(Nutzer gelöscht) 28.11.2021 22:02
liebe Schalom,
es wäre schön, wenn Du und Deine Sinnesgenossen auch hier im Forum etwas Freude verbreiten könnten - das Fest hat für mich KEINE Bedeutung, aber ich wünsche Dir eine gute Zeit
ich selbst kenne mich mit den jüdischen Festen nicht gut aus und habe nachgelesen:
https://www.mdr.de/religion/chanukka-102.html
Stand: 28. November 2021, 17:39 Uhr
Das jüdische Lichterfest fällt in die dunkle Jahreszeit. Erinnert wird damit an drei wichtige Ereignisse in der Geschichte des jüdischen Volkes, die von Selbstbehauptung und Bewahrung der Religion erzählen, nämlich von der Befreiung aus hellenistischer Herrschaft, der zweiten Weihe des Tempels in Jerusalem – und einem Lichtwunder, das acht Tage währte. In Erinnerung daran werden morgens in der Synagoge besondere Gebete gesprochen. An den Abenden treffen sich die Familien zu Hause und entzünden immer ein neues Licht an der Chanukkia – bis alle acht Kerzen brennen. In Zeiten der Pandemie wird weniger ausgelassen und eher still gefeiert.
Ein Mann steht vor einem Raum mit gläsernen Säulen.
Gedanken zu Chanukka: Mit Felix Seibert-Daiker
Chanukka ist ein sogenannter Halbfeiertag – ein Tag also, der nicht auf biblische Gebote, sondern auf historische Ereignisse zurückgeht. Deshalb können jüdischen Gläubige erst nach getaner Arbeit der Errettung Israels aus der hellenistischen Fremdherrschaft vor mehr als 2.000 Jahren gedenken.
es wäre schön, wenn Du und Deine Sinnesgenossen auch hier im Forum etwas Freude verbreiten könnten - das Fest hat für mich KEINE Bedeutung, aber ich wünsche Dir eine gute Zeit
ich selbst kenne mich mit den jüdischen Festen nicht gut aus und habe nachgelesen:
https://www.mdr.de/religion/chanukka-102.html
Stand: 28. November 2021, 17:39 Uhr
Das jüdische Lichterfest fällt in die dunkle Jahreszeit. Erinnert wird damit an drei wichtige Ereignisse in der Geschichte des jüdischen Volkes, die von Selbstbehauptung und Bewahrung der Religion erzählen, nämlich von der Befreiung aus hellenistischer Herrschaft, der zweiten Weihe des Tempels in Jerusalem – und einem Lichtwunder, das acht Tage währte. In Erinnerung daran werden morgens in der Synagoge besondere Gebete gesprochen. An den Abenden treffen sich die Familien zu Hause und entzünden immer ein neues Licht an der Chanukkia – bis alle acht Kerzen brennen. In Zeiten der Pandemie wird weniger ausgelassen und eher still gefeiert.
Ein Mann steht vor einem Raum mit gläsernen Säulen.
Gedanken zu Chanukka: Mit Felix Seibert-Daiker
Chanukka ist ein sogenannter Halbfeiertag – ein Tag also, der nicht auf biblische Gebote, sondern auf historische Ereignisse zurückgeht. Deshalb können jüdischen Gläubige erst nach getaner Arbeit der Errettung Israels aus der hellenistischen Fremdherrschaft vor mehr als 2.000 Jahren gedenken.
(Nutzer gelöscht) 28.11.2021 23:20
Äh...das ist sehr schade@ Paeffche, dass Du das Keine Bedeutung auch noch groß schreiben musst.....
Danke für diesen friedlichen Blog @ shalömchen.
Uns Christen sollte das eigentlich sehr interessieren denk ich.
Danke für diesen friedlichen Blog @ shalömchen.
Uns Christen sollte das eigentlich sehr interessieren denk ich.
(Nutzer gelöscht) 28.11.2021 23:25
(Nutzer gelöscht) 28.11.2021 23:26
Sry.....@shaloemchen....
(Nutzer gelöscht) 28.11.2021 23:30
Mitten in Pandemie und Dunkelheit: Das Fest könnte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen
von Rabbiner Julian-Chaim Soussan 26.11.2021 12:42 Uhr
In der online Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen:
Es ist das zweite Mal, dass wir Chanukka inmitten der Corona-Pandemie feiern. Im vergangenen Jahr kam zusammen mit dem Chanukkalicht der Zuversicht auch die Nachricht von Impfstoffen, die Hoffnung auf ein baldiges Ende der vielen Einschränkungen und Bedrohungen in uns schürten.
In diesem Jahr hat man das Gefühl, dass die täglich zunehmende Dunkelheit eine mindestens ebenso tiefe und schwere Bedeutung hat, besonders, da die Zahl der Corona-Fälle bisher unbekannte Höhen erreicht hat und weiter ansteigt. Dunkelheit macht unsicher, sie erzeugt Angst und Panik, weil sie uns im wahrsten Sinne des Wortes der Fähigkeit beraubt, zu sehen und damit auch klar zu denken. Genau darum könnte Chanukka zu keinem besseren Zeitpunkt kommen. Denn für uns Juden ist dieses Fest seit jeher ein wirksames Gegenmittel im Kampf gegen die zunehmende Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit.
wunder Es ist daher kein Zufall, dass unser Lichterfest genau dann stattfindet, wenn die Tage am kürzesten sind und die Dunkelheit am stärksten ist. Acht Nächte lang rezitieren wir Segenssprüche, singen Lieder und zünden Kerzen an, die jeder sehen soll, damit dadurch die Umgebung ein wenig heller und weniger trostlos wird. Schließlich ist Chanukka ein Fest der Wunder, die allen Widrigkeiten zum Trotz geschehen. Eine winzige Menge Öl hielt unglaubliche acht volle Tage.
Das macht Chanukka auch darüber hinaus zu einem Symbol der Hoffnung und der Widerstandsfähigkeit, selbst wenn die Hoffnung nur ein Schimmer ist, nur eine einzige Kerze, die in einer Welt zunehmender Dunkelheit hell brennt.
Die Helden der Chanukkageschichte sind natürlich die Makkabäer, denen es gelang, gegen ein mächtiges Weltreich zu siegen. Überraschenderweise erklärten sie diesen Sieg, nachdem sie lediglich Jerusalem und seine Umgebung befreit hatten. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis die Nachfahren der Makkabäer, die sogenannten Hasmonäer, einen selbstständigen jüdischen Staat errichteten. Die Makkabäer wussten, dass sie trotz ihres heroischen Sieges nicht in Siegestaumel verfallen konnten. Das Ziel war noch nicht erreicht.
kampf Die Lektion, dass dieser Krieg über einen längeren Zeitraum hinweg unermüdliche Aufmerksamkeit und Anstrengung erforderte, kann uns helfen, über den Kampf gegen das Virus nachzudenken. Die Impfstoffe sind eine wirklich gute Nachricht, aber das Ende der Pandemie ist noch nicht erreicht. So erinnern uns die 80 Jahre des Kampfes der Hasmonäer daran, dass wir weiterhin wachsam sein müssen, dass sich das Leben vielleicht noch lange Zeit als nicht »normal« anfühlen wird.
Die Hoffnung auf ein schnelles Ende dieser Pandemie ist verlockend, kann aber auch gefährlich sein. Aber das ist kein Grund, an den vielen tatsächlich nervigen Einschränkungen, die wir weiterhin auf uns nehmen müssen, zu verzweifeln und kein Licht am Ende des Tunnels zu vermuten.
Hoffnung ist selbst inmitten der Verzweiflung unerlässlich.
Erinnern wir uns daran, worin das Wunder des ersten Tages von Chanukka bestand. Es gab doch Öl genug für diesen einen Tag. Das eigentlich Bemerkenswerte an diesem ersten Tag war, dass die Makkabäer überhaupt nach dem Öl suchten. Warum taten sie das? Sie müssen fest daran geglaubt haben, dass etwas Wertvolles diese schlimme Tragödie überdauert hatte.
glaube Das Wunder der ersten Nacht war das des Glaubens selbst, der Glaube, dass etwas das Volk in die Lage versetzen würde, neu zu beginnen. Das unerwartete und erstaunliche Ergebnis in einer Situation, die eine solche Hoffnung nicht rechtfertigt, ist in der Tat ein Wunder. Die Hoffnung ist selbst inmitten der Verzweiflung unerlässlich. Sie ist ein zutiefst jüdischer Ausdruck des unerschütterlichen Glaubens und der Widerstandsfähigkeit.
Eine der bekanntesten Debatten im Talmud (Schabbat 21b) ist die Meinungsverschiedenheit zwischen Beit Hillel und Beit Schammai über die ideale Art, die Chanukkakerzen anzuzünden. Nach Beit Schammai sollten wir am ersten Tag von Chanukka acht Kerzen anzünden und an jedem weiteren Tag eine Kerze weniger. Nach Beit Hillel sollten wir jedoch am ersten Tag von Chanukka eine Kerze anzünden und die Anzahl der Kerzen in jeder Nacht während der gesamten Dauer von Chanukka erhöhen.
Vielleicht spiegelt diese Debatte auch die Art und Weise wider, welche Perspektive wir zu aufbauenden Geschichten wie der des Chanukka-Wunders einnehmen. Sie ist unbestreitbar eine Quelle der Inspiration und im wahrsten Sinne des Lichtblicks. Nach Beit Schammai sind Momente der Inspiration genau das: Momente. Da die Inspiration mit der Zeit nachlässt, sollten wir laut Beit Schammai die Anzahl der Kerzen während Chanukka reduzieren, um dieses Nachlassen der Inspiration zu symbolisieren.
wachstum Beit Hillel zufolge sind Momente der Inspiration jedoch Gelegenheiten für dauerhaftes Wachstum und zunehmende Gelegenheiten, um mehr Licht in die Welt zu bringen. Deshalb sagt Beit Hillel, dass wir die Anzahl der Kerzen während Chanukka erhöhen sollten.
Übertragen auf unsere Situation, erinnert mich das daran, was Rabbi Jonathan Sacks einst über schwierige Situationen sagte: »Es gibt immer zwei Wege, um in einer Welt zu leben, die dunkel und voller Tränen ist: Wir können die Dunkelheit verfluchen, oder wir können ein Licht anzünden.« Chanukka Sameach!
Der Autor ist Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/Main und Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD).
von Rabbiner Julian-Chaim Soussan 26.11.2021 12:42 Uhr
In der online Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen:
Es ist das zweite Mal, dass wir Chanukka inmitten der Corona-Pandemie feiern. Im vergangenen Jahr kam zusammen mit dem Chanukkalicht der Zuversicht auch die Nachricht von Impfstoffen, die Hoffnung auf ein baldiges Ende der vielen Einschränkungen und Bedrohungen in uns schürten.
In diesem Jahr hat man das Gefühl, dass die täglich zunehmende Dunkelheit eine mindestens ebenso tiefe und schwere Bedeutung hat, besonders, da die Zahl der Corona-Fälle bisher unbekannte Höhen erreicht hat und weiter ansteigt. Dunkelheit macht unsicher, sie erzeugt Angst und Panik, weil sie uns im wahrsten Sinne des Wortes der Fähigkeit beraubt, zu sehen und damit auch klar zu denken. Genau darum könnte Chanukka zu keinem besseren Zeitpunkt kommen. Denn für uns Juden ist dieses Fest seit jeher ein wirksames Gegenmittel im Kampf gegen die zunehmende Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit.
wunder Es ist daher kein Zufall, dass unser Lichterfest genau dann stattfindet, wenn die Tage am kürzesten sind und die Dunkelheit am stärksten ist. Acht Nächte lang rezitieren wir Segenssprüche, singen Lieder und zünden Kerzen an, die jeder sehen soll, damit dadurch die Umgebung ein wenig heller und weniger trostlos wird. Schließlich ist Chanukka ein Fest der Wunder, die allen Widrigkeiten zum Trotz geschehen. Eine winzige Menge Öl hielt unglaubliche acht volle Tage.
Das macht Chanukka auch darüber hinaus zu einem Symbol der Hoffnung und der Widerstandsfähigkeit, selbst wenn die Hoffnung nur ein Schimmer ist, nur eine einzige Kerze, die in einer Welt zunehmender Dunkelheit hell brennt.
Die Helden der Chanukkageschichte sind natürlich die Makkabäer, denen es gelang, gegen ein mächtiges Weltreich zu siegen. Überraschenderweise erklärten sie diesen Sieg, nachdem sie lediglich Jerusalem und seine Umgebung befreit hatten. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis die Nachfahren der Makkabäer, die sogenannten Hasmonäer, einen selbstständigen jüdischen Staat errichteten. Die Makkabäer wussten, dass sie trotz ihres heroischen Sieges nicht in Siegestaumel verfallen konnten. Das Ziel war noch nicht erreicht.
kampf Die Lektion, dass dieser Krieg über einen längeren Zeitraum hinweg unermüdliche Aufmerksamkeit und Anstrengung erforderte, kann uns helfen, über den Kampf gegen das Virus nachzudenken. Die Impfstoffe sind eine wirklich gute Nachricht, aber das Ende der Pandemie ist noch nicht erreicht. So erinnern uns die 80 Jahre des Kampfes der Hasmonäer daran, dass wir weiterhin wachsam sein müssen, dass sich das Leben vielleicht noch lange Zeit als nicht »normal« anfühlen wird.
Die Hoffnung auf ein schnelles Ende dieser Pandemie ist verlockend, kann aber auch gefährlich sein. Aber das ist kein Grund, an den vielen tatsächlich nervigen Einschränkungen, die wir weiterhin auf uns nehmen müssen, zu verzweifeln und kein Licht am Ende des Tunnels zu vermuten.
Hoffnung ist selbst inmitten der Verzweiflung unerlässlich.
Erinnern wir uns daran, worin das Wunder des ersten Tages von Chanukka bestand. Es gab doch Öl genug für diesen einen Tag. Das eigentlich Bemerkenswerte an diesem ersten Tag war, dass die Makkabäer überhaupt nach dem Öl suchten. Warum taten sie das? Sie müssen fest daran geglaubt haben, dass etwas Wertvolles diese schlimme Tragödie überdauert hatte.
glaube Das Wunder der ersten Nacht war das des Glaubens selbst, der Glaube, dass etwas das Volk in die Lage versetzen würde, neu zu beginnen. Das unerwartete und erstaunliche Ergebnis in einer Situation, die eine solche Hoffnung nicht rechtfertigt, ist in der Tat ein Wunder. Die Hoffnung ist selbst inmitten der Verzweiflung unerlässlich. Sie ist ein zutiefst jüdischer Ausdruck des unerschütterlichen Glaubens und der Widerstandsfähigkeit.
Eine der bekanntesten Debatten im Talmud (Schabbat 21b) ist die Meinungsverschiedenheit zwischen Beit Hillel und Beit Schammai über die ideale Art, die Chanukkakerzen anzuzünden. Nach Beit Schammai sollten wir am ersten Tag von Chanukka acht Kerzen anzünden und an jedem weiteren Tag eine Kerze weniger. Nach Beit Hillel sollten wir jedoch am ersten Tag von Chanukka eine Kerze anzünden und die Anzahl der Kerzen in jeder Nacht während der gesamten Dauer von Chanukka erhöhen.
Vielleicht spiegelt diese Debatte auch die Art und Weise wider, welche Perspektive wir zu aufbauenden Geschichten wie der des Chanukka-Wunders einnehmen. Sie ist unbestreitbar eine Quelle der Inspiration und im wahrsten Sinne des Lichtblicks. Nach Beit Schammai sind Momente der Inspiration genau das: Momente. Da die Inspiration mit der Zeit nachlässt, sollten wir laut Beit Schammai die Anzahl der Kerzen während Chanukka reduzieren, um dieses Nachlassen der Inspiration zu symbolisieren.
wachstum Beit Hillel zufolge sind Momente der Inspiration jedoch Gelegenheiten für dauerhaftes Wachstum und zunehmende Gelegenheiten, um mehr Licht in die Welt zu bringen. Deshalb sagt Beit Hillel, dass wir die Anzahl der Kerzen während Chanukka erhöhen sollten.
Übertragen auf unsere Situation, erinnert mich das daran, was Rabbi Jonathan Sacks einst über schwierige Situationen sagte: »Es gibt immer zwei Wege, um in einer Welt zu leben, die dunkel und voller Tränen ist: Wir können die Dunkelheit verfluchen, oder wir können ein Licht anzünden.« Chanukka Sameach!
Der Autor ist Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/Main und Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD).
(Nutzer gelöscht) 28.11.2021 23:41
sorry, ich wollte MICH groß schreiben
(Nutzer gelöscht) 29.11.2021 01:06
werte Cassandra das ergibt dann einen ganz anderen Sinn und, die Bemerkungen richtete sich an Rosinenschnecki - was hast Du damit zu schaffen? Du beschwerst Dich doch immer, dass man Dich angreifst - warum lässt Du mich nicht in Ruhe? und provozierst?
sirhenry 29.11.2021 02:00
Hallo Shaloemchen,
vielen Dank für Deinen Eintrag,
'werd mich also mit diesem Thema befassen.
Auch Jesus hat es gefeiert, das erinnert mich z.B. daran:
"Und sie stimmten den Lobgesang an".
Das nur als spontaner Eindruck.
vielen Dank für Deinen Eintrag,
'werd mich also mit diesem Thema befassen.
Auch Jesus hat es gefeiert, das erinnert mich z.B. daran:
"Und sie stimmten den Lobgesang an".
Das nur als spontaner Eindruck.
Zeitlos5 29.11.2021 03:35
Cassandra greift jeden Mitforisten an?
Daher habe ich sie - entsprechend ihrem Nicknamen - gei
zwungenermaßen gesperrt.
--------------------------
Nachdem Israel auf Befehl der Perser (die Babylon erobert haben) so dumm war, nach Kanaan zu ziehen und dort als Pufferstaat - auch Kanonenfutter genannt - zu dienen,
war klar, daß dies als Aufmarschland für die starken Mächte aus Norden und Süden verwüstet werden würde.
Da hilft ihnen keine höhere Macht.
Alexander, der Große übernahm die Kornkammer Ägypten friedlich - daher auch seine von ihm gegründete Stadt Alexandrien!
Griechisch war auch die Sprache bei den Israelis und auch in der Urform der Bibel (vor den 4 Evangelisten).
Warum wollten die Israelis frei sein - wo es ihnen doch verhältnismäßig gut ging in Babylon?
Es zog deshalb nur ein kleiner Teil aus Babylon aus - eher die Aufständischen, die meinten, sie können es besser!
Zeitlos
Zeitlos
Daher habe ich sie - entsprechend ihrem Nicknamen - gei
zwungenermaßen gesperrt.
--------------------------
Nachdem Israel auf Befehl der Perser (die Babylon erobert haben) so dumm war, nach Kanaan zu ziehen und dort als Pufferstaat - auch Kanonenfutter genannt - zu dienen,
war klar, daß dies als Aufmarschland für die starken Mächte aus Norden und Süden verwüstet werden würde.
Da hilft ihnen keine höhere Macht.
Alexander, der Große übernahm die Kornkammer Ägypten friedlich - daher auch seine von ihm gegründete Stadt Alexandrien!
Griechisch war auch die Sprache bei den Israelis und auch in der Urform der Bibel (vor den 4 Evangelisten).
Warum wollten die Israelis frei sein - wo es ihnen doch verhältnismäßig gut ging in Babylon?
Es zog deshalb nur ein kleiner Teil aus Babylon aus - eher die Aufständischen, die meinten, sie können es besser!
Zeitlos
Zeitlos
(Nutzer gelöscht) 29.11.2021 04:03
Bei uns nennt man das Fest Advent.
(Nutzer gelöscht) 29.11.2021 09:03
Lebt: Chanukka und Adventlicht ist definitiv nicht das Gleiche.
Besonders schön finde ich allerdings, dass Chanukkabeginn nach dem jüdischen Kalender heuer mit dem ersten Advent zusammen anfängt.
Besonders schön finde ich allerdings, dass Chanukkabeginn nach dem jüdischen Kalender heuer mit dem ersten Advent zusammen anfängt.
Avokado 29.11.2021 09:05
Chanukah war ein fest für den erfolgreichen Sieg der Makabäer über die Griechen. Es war kein Lichtfest, es hatte auch nichts mit Öl und Ölwundern zu tun. Es ist durchaus möglich, dass weil die Makabäer einige Wochen zuvor auf Grund ihrer Kämpfe mit den Griechen, das Sukkot nicht feiern konnten. Deswegen erscheint es plausible, dass sie das Sukkot/Laubhüttenfest mit dem Sieg über die griechen verbunden haben und auch den Tempel wieder neu eingeweiht haben.
(Nutzer gelöscht) 29.11.2021 09:06
Zeitlos schreibt eh Unsinn.....fehlt nur noch, dass er wieder behauptet es wäre der Schullehrplan .........na servus......
(Nutzer gelöscht) 29.11.2021 09:08
Und selbstverständlich ist der Bezug zum Lampenöl noch da.....das in Fett gebackene Gebäck , das zu Chanukka genossen wird, weißt darauf hin.
Avokado 29.11.2021 09:08
Advent wird oft verwechselt mit Adblue (wie komme ich mit dem Auto an) und ist genauso wenig in der Bibel erwähnt wie Advent.
Avokado 29.11.2021 18:53
Chanukah kann man nicht mit Sonntagsorientierten feiern, denn bei Chanukah geht es um die Abkehr vom Götzenkult, damals vom Griechischen Götzenkult. bei Weihnachten handelt es sich um eine Bewegung hin zur christlichen Sonntags-orientierten Religion. Muss man leider so festhalten. Also zwei verschiedene Richtungen von Umkehr bzw. Abkehr.
schaloemchen 29.11.2021 20:06
lieber paeffche
seit ich keine Weihnachten feiere, ist mir Hanukka wichtiger geworden
denn
Jesus => Jeschua ist am Laubhüttenfest geboren (Oktober)
ihr seid also zu spät dran 😉
aber ich bin froh, dass Menschen überhaupt noch an Jesus denken
und lasse jedem seine Freude 😀
PS
leider ist das Fest zum Konsum mutiert 😭
seit ich keine Weihnachten feiere, ist mir Hanukka wichtiger geworden
denn
Jesus => Jeschua ist am Laubhüttenfest geboren (Oktober)
ihr seid also zu spät dran 😉
aber ich bin froh, dass Menschen überhaupt noch an Jesus denken
und lasse jedem seine Freude 😀
PS
leider ist das Fest zum Konsum mutiert 😭
schaloemchen 04.12.2021 11:20
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