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UNABHÄNGIGKEIT [VON GOTT ?]

UNABHÄNGIGKEIT [VON GOTT ?]
Das Gefühl der Unabhängigkeit ist in der menschlichen Natur angelegt. Die erste Unabhängigkeitserklärung gegen Gott wurde von Luzifer in den himmlischen Höfen abgegeben, und dann, auf seine Veranlassung hin, vom Menschen im Garten Eden, als er sich anschickte, sich Gott gleichzustellen und damit unabhängig von DESSEN Autorität zu werden. Das erste auffällige Merkmal, das sich beim Säugling zeigt, ist die Neigung, seinen eigenen Weg zu gehen, und wenn diese Neigung nicht unterdrückt wird, wird sie mit den Jahren immer stärker, bis er sogar in der frühen Jugend seine Entschlossenheit bekundet, seinen eigenen Weg zu gehen, ohne Rücksicht darauf, was andere sagen oder denken.

Wer soll bestimmen? Diese Frage lässt sich im Fall des Kleinkindes leicht beantworten.  Dass das Kind von Rechts wegen den Eltern unterstellt ist, ist so selbstverständlich, dass es keiner besonderen Argumentation bedarf. Das Kind ist nicht unabhängig von seinen Eltern. Warum nicht? Ganz einfach, weil es nicht unabhängig ist. Es kann es nicht sein.  Es ist von ihnen abhängig, um in dieser Welt zu existieren, und nachdem es das Licht der Welt erblickt hat, ist es genauso abhängig wie vorher. Es ist [ihm] absolut unmöglich, eine unabhängige Existenz zu führen. Und damit  muss es natürlich denjenigen unterworfen sein, die für es sorgen, denn Abhängigkeit bedeutet Unterwerfung und wer Dinge zur Verfügung stellt, hat das Recht zu sagen, wie diese verwendet werden sollten. Jemandes Wohltat in Anspruch zu nehmen, von ihr absolut abhängig zu sein, und gleichzeitig gegen ihn zu schimpfen und seine ganze Macht gegen ihn einzusetzen, ist die gemeinste Undankbarkeit. Wer das tut, gilt nach allgemeiner Auffassung als verloren für jeden Sinn für Gerechtigkeit. Solange man von einem anderen absolut abhängig ist, muss dieser andere von Rechts wegen das Sagen in den Angelegenheiten des Abhängigen haben.

[Nun] wer ist unabhängig? Wer ist jemand, der niemandem sein Dasein verdankt? Keiner, wie wir schon gesehen haben, ist jedes Kind von Rechts wegen seinen Eltern untergeordnet. Aber die Eltern selbst, woher nehmen sie ihren Unterhalt, ihr Leben? [Nun Lukas schreibt dazu:] "Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, ... selbst allen Leben und Odem und alles gibt.... in ihm leben wir und bewegen uns und sind wir." [APG. 17,24-25.28] Die Eltern eines jeden Kindes, ja, jeder Mensch auf der Welt, ist für seine Existenz und sein Fortbestehen so absolut von Gott abhängig, wie ein Säugling von seinen Eltern. Der stärkste und weiseste Mann der Welt ist Gott gegenüber viel hilfloser als das neugeborene Kind ihm gegenüber. Als Petrus auf das Wort Christi hin auf das Wasser trat, war er sich der Tatsache bewusst, dass er von CHRISTUS abhängig war, um Unterstützung zu erhalten. Aber er war genauso abhängig von dieser Unterstützung, als er auf dem Land ging.


Gott, der [absolut] einzige Herrscher. 

Diejenigen, welche GOTT am nächsten stehen und SEINE Macht und Herrlichkeit sehen, und die selbst die höchste Position aller geschaffenen Wesen einnehmen, erweisen GOTT demütige Ehrerbietung indem sie ausrufen: "HERR, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen." [OFFB. 4,11] [Und der Psalmist schreibt:] "Erkennt, daß der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide." [PS. 100,3] So wie das Kind von Rechts wegen seinen Eltern unterworfen ist, weil es von ihnen abhängig ist, so sind alle Menschen von Rechts wegen Gott unterworfen, weil sie von IHM absolut abhängig sind, was das Leben, den Atem und alle Dinge angeht. Das Kind ist von seinen Eltern abhängig, damit es und sie ihre gemeinsame Abhängigkeit von GOTT erkennen und das Kind ist von der Natur der Sache her gezwungen, von seinen Eltern abhängig zu sein, bis es in das Alter der Verständigkeit kommt, damit es in der richtigen Reihenfolge der Dinge die Lektion der Abhängigkeit lernt und von der Erkenntnis der Abhängigkeit von seinen Eltern zur Erkenntnis seiner Abhängigkeit von GOTT übergeht. Ja, mehr noch, lange bevor es aufhört, von seinen Eltern abhängig zu sein, sollte es die Lektion lernen, dass es ihnen aus dem Grund untertan ist, weil alle GOTT untertan sind.


Die Verantwortung des unabhängigen Menschen. 

Wir sprechen jetzt von jemandem, der sich an der richtigen Zurückhaltung reibt und sich einbildet, unabhängig zu sein, denn GOTT allein ist unabhängig. Nun, da GOTT allein unabhängig ist, können wir [nur] von IHM allein die Verantwortung lernen, die jemand wirklich übernimmt, wenn er seine Unabhängigkeit behauptet. GOTT ist selbstexistent,  SEIN Name lautet "ICH BIN" [] kein anderes Wesen im Universum, trägt auch nur das Geringste zu seinem Unterhalt bei. Deshalb hat GOTT das Recht zu tun, was ER will, und niemand kann IHN in Frage stellen und sagen: "Was tust Du?" [Der Psalmist bezeugt:] "Unser Gott ist im Himmel; alles, woran er Gefallen hat, tut er." [PS. 115,3] [ELB] Niemand hat IHM jemals widerstehen können, der HERR der Heerscharen hat einen Plan, wer könnte ihn verhindern? [Jesaja schreibt:] "der Heerscharen hat es beschlossen — wer will es vereiteln? Seine Hand ist ausgestreckt — wer will sie abwenden?" [JES. 14,27] [SLT] Wer den HERRN in irgendeinem SEINER Vorhaben aufhalten wollte, müßte jemand sein, der IHM zuvor etwas gegeben hätte, aber einen solchen gibt es nicht.

Wer also annimmt, dass er unabhängig ist, und seine  Unabhängigkeit behauptet, übernimmt die Verantwortung für die Erhaltung seiner eigenen Existenz. Wenn der eigensinnige Jugendliche seine Unabhängigkeit von der väterlichen der Kontrolle begehrt, erlaubt der Vater ihm manchmal, seine Erklärung zum Abschluss zu bringen und zu versuchen, für seinen eigenen Unterhalt zu sorgen. Nun mag es sein, dass ein Jugendlicher von diesem Zeitpunkt an in der Lage ist, ohne seinen Vater zu leben, obwohl er ohne seine frühere Abhängigkeit jetzt [auch] nicht unabhängig sein könnte, aber es ist ihm unmöglich unabhängig von GOTT zu sein. Er geht [zwar] in die Welt hinaus in seinem prahlerischen Stolz, und erklärt, er sei sogar von GOTT unabhängig. Er lästert den Namen Gottes und glaubt von keinem Wesen abhängig sein, er doch nicht. Doch halt! Er atmet, ja er atmet sogar in seinem Trotz gegenüber GOTT. [Nun eine Frage:] Woher hast du deinen Atem, mein Freund? Hast du ihn [selbst] gemacht? Nein, du hast nichts damit zu tun. Du hast ihn bereitet gefunden und benutzt, und er wird dir sogar aufrechterhalten, während du schläfst. Nun, egal wer für ihn auch immer gesorgt hat, du warst es sicher nicht, und wenn du wirklich entschlossen bist, unabhängig zu sein, solltest du [eigentlich] sofort aufhören, ihn zu benutzen. [Und] natürlich hat [auch] kein anderer Mensch für seinen Atem gesorgt, genauso wenig wie du. GOTT allein sorgte dafür. Nun damit ist der einzige Weg, um von GOTT unabhängig zu sein, der, dass du selbst für die Luft, die du benötigst, sorgst und keine fremde. Jeder, der sich als von GOTT unabhängig erklärt, verpflichtet sich damit [eigentlich] für seine eigene Luft zu sorgen. Ach du kannst das nicht tun? Nein, natürlich kannst du dies nicht. Wenn du aufhörst, die Luft, die GOTT schenkt, zu benutzen, wirst du sofort sterben. Wessen Leben nimmst du dann [aber] in Anspruch? Nun, das von GOTT, das welches nur ER gibt. [Und] sicherlich ist es dann nicht mehr als gewöhnliche Fairness, dass es IHM erlaubt sein sollte, das Leben, das ER gibt, [auch] zu lenken. Jeder Mensch, der atmet, ist durch eben dies verpflichtet, sein Leben dem HERRN zu widmen, damit ER es kontrollieren kann.


Wir haben aufgezeigt, dass ein irdischer Vater seinem rebellischen Sohn manchmal sagt, dass er für sich selbst sorgen kann, wenn er die elterliche Autorität nicht anerkennen will, aber das tut GOTT nicht. [Denn] "seine Gnade währt ewiglich!" [PS. 136,1] [SLT] "er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte." [MATTH. 5,45] "er ist gütig über die Undankbaren und Bösen." [LUK. 6,35] Es ist die Güte Gottes, welche die Menschen zur Umkehr führt. Wenn die Menschen nur die Wahrheit anerkennen würden, die sich in jedem Atemzug offenbart, würde sie schon das Ziehen ihres Atems zu Gott führen. Wie leicht ist es, GOTT zu glauben? [Nun] eben so leicht, wie zu atmen. [Der Psalmist ruft dazu auf:] "Alles, was Odem hat, lobe den HERRN!" [PS. 150,6] und somit GOTT den Weg bereiten, allen [Menschen] SEIN Heil zu zeigen.

( Ellet J. Waggoner, März 1897 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 24.11.2021 19:07
Auch wenn der Inhalt dieses Artikels von Dr. Ellet J. Waggoner bereits vor fast 125 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben, eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

<a href="https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/"> Artikelübersicht: Dr. Ellet J. Waggoner</a>

<a href="https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/"> Artikelübersicht: Alonzo T. Jones</a>

Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den vorstehenden und auch weitere Artikel aus den Übersichten, reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden, für die Übersetzungen King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlich-keit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
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