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Offenbarung 4 und 5 sowie 12 bis 14

Offenbarung 4 und 5 sowie 12 bis 14
Bevor wir uns Kapitel 4 zuwenden, ist es gut, sich an das zu erinnern, was wir zuvor gelesen haben: „Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten [gehorchen], was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe" (Offb 1,3).

Wenn Gläubige Prophezeiungen studieren, ist ihr Interesse gewöhnlich darauf gerichtet, alles über die Trübsal, das Millennium und die Symbole der Posaunen und Schalen usw. zu wissen. Aber das Wichtige ist nicht, Prophezeiungen zu verstehen, sondern dem, was geschrieben ist, zu gehorchen. Prophezeiungen sind, wie der Rest der Heiligen Schrift dazu bestimmt, ihnen zu gehorchen!

Im Buch der Offenbarung gibt es viele Symbole und Zeichen. Es ist für jemanden unmöglich, bei deren Auslegung dogmatisch zu sein. Gott hat diese Dinge bewusst vage gelassen, damit er jene Gläubige, die mit der Erklärung der Symbole beschäftigt sind, von denen trennen kann, die danach trachten, seinen Geboten zu gehorchen.

Wir sind alle mit den Seligpreisungen, mit den „Selig sind die…"-Aussagen in Matthäus 5 vertraut. Es gibt auch in der Offenbarung sieben „Selig ist/sind…"-Aussagen. Eine davon finden wir im ersten Kapitel: „Selig ist, der da liest und gehorcht" (Offb 1,3). Und es gibt eine im letzten Kapitel: „Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt" (Offb 22,7).

Gleich zu Beginn und am Ende dieses Buches finden wir diesen Segen, der allen verheißen wird, die den Worten dieses Buches gehorchen. Zwischen diesen „Seligpreisungen" liegt das ganze Buch der Offenbarung.

Gehorsam ist das, was Gott sogar in diesem letzten Buch der Bibel fordert. An keiner Stelle in der Offenbarung finden wir einen Segen, der denen verheißen wird, die die Symbole verstehen und interpretieren oder denen, die ein prophetisches Schaubild zeichnen können, um den Zeitplan für die verschiedenen prophezeiten Ereignisse usw. zu zeigen. Gott hält - gleich von 1. Mose 3 an bis hin zu Offenbarung 22 - nach Gehorsam Ausschau.

Offenbarung 4 bis 22 ist für jene geschrieben, die bereits auf den Aufruf des Geistes in den Kapiteln 2 und 3, Überwinder zu sein, gehört haben. Vergiss das niemals. Diese Kapitel wurden nicht für jene geschrieben, die bloß ihr Verständnis vermehren wollen.

In Offenbarung 1,1 sahen wir, dass Gott diese Offenbarung an Jesus Christus gab, um sie seinen Knechten [Sklaven] zu zeigen. Die Bedeutung dieses Buches ist nicht etwas, was Gott vor uns verbergen möchte. Nein, er möchte uns seine Bedeutung offenbaren. Dies ist der Glaube, den wir haben müssen, wenn wir diese Prophezeiung studieren. Dir geschehe nach deinem Glauben! Wenn du im Glauben kommst und sagst, „Herr, ich bin dein Knecht. Ich möchte ein Überwinder sein. Ich glaube, dass du mir helfen wirst, diese Prophezeiung zu verstehen", dann wirst du verstehen - sonst nicht.

V. 1: Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.

In Offenbarung 3,20 sahen wir die Notwendigkeit, dass auf Erden eine Tür geöffnet wird. Dort sahen wir Jesus vor der Tür unseres Herzens stehen und anklopfen. Wenn wir diese Tür für Jesus öffnen (ihm unseren Willen hingeben), dann öffnet Jesus für uns eine Tür „im Himmel", wie wir hier sehen. Wir können das Öffnen der Tür im Himmel nicht erfahren, wenn wir ihm unseren Willen nicht ausgeliefert und ihn nicht zum Herrn unseres Lebens gemacht haben. Und dann hören wir Jesus sagen: „Steig herauf." Johannes war auf der Erde in Patmos. Und Jesus sagte ihm, er solle heraufsteigen - in den Himmel -, damit er sehen konnte, was in der Zukunft geschehen würde.

Gott ruft uns ständig auf, höher hinaufzusteigen. Aber wir müssen auf diesen Ruf antworten. Wenn wir nicht darauf antworten, bleiben wir für immer dort, wo wir sind. Hätte Johannes nicht darauf reagiert, wäre das Buch der Offenbarung nach bloß drei Kapiteln geschlossen worden!

V. 2: Alsbald wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß einer.

Auf diese Weise ergreift Gott auch uns im Geist, damit wir die irdischen Dinge von einem himmlischen Standpunkt aus sehen können! Während wir uns der Endzeit nahen, ist es wichtig, dass wir lernen, die Dinge, die auf Erden geschehen werden, nicht aus einer irdischen, sondern aus einer himmlischen Perspektive zu betrachten.

Jesus sagte uns in Lukas 21,28: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht." Das bedeutet dasselbe - die Dinge von einem himmlischen Standpunkt aus zu betrachten. Sonst werden wir voller Furcht sein. Aber wenn wir nach oben schauen, sehen wir, dass unser Vater alles unter Kontrolle hat. Daher müssen wir in unserem Geist das erfahren, was Johannes erfahren hat.

Und was war das Erste, was Johannes sah? Nicht den Antichristen oder die Trübsal, sondern „GOTTES THRON". Das müssen auch wir in diesen Tagen sehen - Gott, den Allmächtigen, der REGIERT und alles KONTROLLIERT. Wenn wir das nicht als Allererstes sehen, werden wir hier auf Erden viele Probleme und Schwierigkeiten haben.

V 3: Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd.

Der Jaspis ist ein Stein, der kristallklar ist (Offb 21,11). Und der Sarder leuchtet in roter Farbe und weist auf Gottes Gericht über die Sünde hin. So sehen wir, dass das Erste, was über den Einen, der auf dem Thron sitzt, durch diese beiden Symbole betont wird, seine Heiligkeit und seine Reinheit sind.

Um den Thron herum war ein Regenbogen. Der Regenbogen wurde von Gott unmittelbar nach der Sintflut gegeben, als Noah aus der Arche ging. Er war ein Zeichen von Gottes Bund mit den Menschen auf der Erde, dass er die Erde nie mehr durch eine Flut vernichten würde. Der Regenbogen ist daher ein Zeichen von Gottes Gnade.

Somit sehen wir „WAHRHEIT UND GNADE" auf dem Thron. Das ist die Herrlichkeit, die man auch in Jesus sehen konnte (Joh 1,14).

Diese beiden Aspekte von Gottes Herrlichkeit sehen wir abwechselnd im ganzen Buch der Offenbarung - Gnade undGericht. Gott ist sowohl gütig als auch streng (Röm 11,22).

V. 4: Und um den Thron waren vierundzwanzig Throne und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen.

Wie wir in Kolosser 1,16 lesen, gab es unter den Engeln, die Gott erschaffen hatte, „Throne, Herrschaften, Mächte und Gewalten". Diese 24 Ältesten symbolisieren daher solche Geistwesen, die um den Thron Gottes herum Macht haben. Und wie wir später sehen werden, war eine ihrer wichtigsten Aufgaben, Menschen in der Anbetung Gottes zu leiten. Ihre weißen Kleider verweisen auf ihre Reinheit und ihre goldenen Kronen verweisen auf ihre Autorität.

V. 5: Und von dem Thron gingen aus Blitze, Stimmen und Donner; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes.

Die Blitze und Donner sollen Gottes Majestät und Herrlichkeit und die Tatsache betonen, dass er über alles, was kommen wird, völlige Kontrolle hat.

Die sieben Fackeln, so wird uns gesagt, sind die sieben Geister Gottes - oder mit anderen Worten, der siebenfältige Heilige Geist (Jes 11,2-3). Beachte, dass der Heilige Geist hier durch sieben Fackeln symbolisiert wird - welche vollkommene Reinheit versinnbildlichen.

„Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer" (Hebr 12,29). Viele möchten sich Gott immer als einen Gott der Liebe vorstellen. Aber er ist auch ein verzehrendes Feuer.

Ich habe in vielen Häusern Wandtafeln mit den Worten, „GOTT IST LIEBE", gesehen. Aber ich habe selten eine Wandtafel mit den Worten, „GOTT IST EIN VERZEHRENDES FEUER", gesehen. Der Mensch mag es nicht, sich Gott als ein verzehrendes Feuer vorzustellen. Aber ob wir an diese Tatsache denken wollen oder nicht, er ist dennoch ein verzehrendes Feuer.

Wenn Menschen davon reden, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein und Erfahrungen im Heiligen Geist zu haben, dann müssen sie daran denken, dass jede echte Erfahrung des Heiligen Geistes das Feuer der Reinheit Gottes in unser Leben bringen wird. Wenn das nicht geschieht, dann muss diese Erfahrung als gefälscht angesehen werden.

V. 6-8: Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten, voller Augen vorn und hinten. Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier, und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler. Und eine jede der vier Gestalten hatte sechs Flügel, und sie waren außen und innen voller Augen, und sie hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt.

Der Löwe ist der König der Tiere, der Stier der König des Viehs, der Adler der König der Vögel und der Mensch der König der Schöpfung. Die vier himmlischen Gestalten [lebendigen Wesen] repräsentieren die himmlischen Cherubim. Das ist klar, wenn wir diesen Abschnitt mit Hesekiel 1,4-20 und 10,20 vergleichen. Dort lesen wir, dass es auf Erden für jeden der Cherubim Räder gab, und jedes Mal, wenn sich die Cherubim bewegten, bewegten sich die Räder mit ihnen. Wir lesen auch, dass sich die Räder in dieselbe Richtung bewegten, in der sich der Geist bewegte. Diese Räder symbolisieren irdische Ereignisse und Umstände, und die Vision war dazu bestimmt, diese Wahrheit zu zeigen, dass, „obwohl sich unsere Umstände wie Räder in unterschiedliche Richtungen im Kreise zu drehen scheinen, hat Gott über sie alle völlige Kontrolle". Gott allein bestimmt die Richtung, in die sich jeder Umstand bewegen sollte.

Diese Cherubim sind Hüter von Gottes Herrlichkeit. Das Buch Hesekiel befasst sich damit, wie die Herrlichkeit Gottes Israel verlässt, weil Israel gesündigt hatte. Wir lesen: „Und die Herrlichkeit des Herrn erhob sich von dem Cherub zur Schwelle des Hauses, und das Haus wurde erfüllt mit der Wolke und der Vorhof mit dem Glanz der Herrlichkeit des Herrn" (Hes 10,4). Und in Vers 18 heißt es: „Und die Herrlichkeit des Herrn verließ die Schwelle des Hauses …"

Wir lesen in 1. Mose 3,24, als Adam und Eva aus dem Garten Eden vertrieben wurden, dass „Gott den Menschen hinaustrieb und vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert lagern ließ, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens". Die Cherubim mit ihrem flammenden Schwert sollten Sünder daran hindern, vom Baum des Lebens zu nehmen. Dieses Schwert fiel schließlich am Kreuz von Golgatha auf unseren Herrn Jesus Christus, und nun ist der Weg zum Baum des Lebens geöffnet worden. Heute können wir alle an diesem Baum des Lebens teilhaben, wenn wir in Gottes Gericht über unser Fleisch einwilligen - wenn wir zulassen, dass sein Schwert auf unser Fleisch fällt. Es ist unmöglich, in das ewige Leben einzutreten, ohne zuerst mit Christus gekreuzigt zu werden.

Wahre Diener Gottes stehen heute in der Gemeinde wie diese Cherubim mit flammenden Schwertern, um die Herrlichkeit Gottes und seine Heiligkeit zu beschützen.

Diese Cherubim rufen Tag und Nacht ständig „heilig, heilig, heilig".

Auch Jesaja hatte eine Vision, wo er die himmlischen Serafim sah, die riefen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth" (Jes 6,1-3). Jesaja sah, dass diese Serafim nur zwei ihrer sechs Flügel zum Fliegen benutzten. Mit den anderen vier bedeckten sie ihr Angesicht und beteten Gott an. Diese Serafim hatten nie gesündigt. Doch sie mussten ihr Antlitz bedecken, wenn sie in die Gegenwart Gottes kamen. Wie viel mehr müssen du und ich das tun!

Das ist der Gott, den wir anbeten. „HEILIGKEIT" ist das hervorstechende Merkmal des Himmels - ob es nun die Cherubim oder die Serafin sind. Deswegen ist es eine Schande, wenn sich jemand Christ nennt und nicht danach trachtet, in Reinheit zu leben.

V. 9-11: Und wenn die Gestalten Preis und Ehre und Dank gaben dem, der auf dem Thron saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron saß, und beteten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und legten ihre Kronen nieder vor dem Thron und sprachen: Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.

Die 24 Ältesten legen ihre Kronen rasch vor Gott nieder. Mit anderen Worten sagen sie: „Herr, wenn wir Kronen auf unseren Häuptern haben, dann hast DU sie uns gegeben, und wir geben sie an dich zurück."

Wenn Gott uns in der Gemeinde irgendeine Position oder Autorität gibt, dann ist das nichts, worauf wir stolz sein sollen. Wenn Gott uns eine Krone auf das Haupt setzt, müssen wir sie umgehend zu seinen Füßen legen, indem wir anerkennen, dass ihm alle Ehre gebührt. Mit unserer Autorität oder Gabe anzugeben ist vom Geist der Hölle.

Im Himmel legen sie ihre Kronen nieder und sagen: „Du allein bist würdig, unser Herr und unser Gott, um Preis, Ehre und Kraft zu nehmen."

Die Ältesten erinnern uns in ihrem Lied an etwas anderes, was wir nie vergessen dürfen: Dass Gott uns gemäß seinem Willen geschaffen hat, und wir erfüllen den Zweck unserer Erschaffung nur, wenn wir seinen und nicht unseren eigenen Willen tun...https://deutsch.cfcindia.com/de/books/the-final-triumph...Gruss,Ralf😘

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Sulzbacher 14.11.2021 14:18
KAPITEL 5
V. 1-2: Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen?

Hier sehen wir, wie Gott ein Buch (eine Schriftrolle) in der Hand hält. Eine Schriftrolle ist ein langes Stück Pergament, das aufgerollt werden muss, um es lesen zu können.

Um zu verstehen, was diese Schriftrolle symbolisiert, müssen wir uns dem Alten Testament zuwenden. In 3. Mose 25,24-25 lesen wir: „Und bei all eurem Grundbesitz sollt ihr für das Land die Einlösung gewähren. Wenn dein Bruder verarmt und etwas von seiner Habe verkauft, so soll sein nächster Verwandter kommen und einlösen, was sein Bruder verkauft hat."

In Israel gab es ein Gesetz mit folgender Bestimmung: Wenn ein Mensch so arm wurde, dass er seinen Grundbesitz verkaufen musste, so musste sein nächster Verwandter diesen für ihn zurückkaufen. Das wurde die „Einlösung von Grundbesitz" genannt. Wie ist das heute auf uns anwendbar?

Gott gab Adam die ganze Erde. Er trug ihm auf, über sie zu herrschen und sie zu bebauen und zu bewahren. Aber Adam war ungehorsam und wurde arm. Auf diese Weise gab er die Eigentumsurkunde der Erde weg an Satan. Daraufhin wurde Satan zum Herrscher der Erde.

Als Satan Jesus in der Wüste versuchte, zeigte er ihm die Herrlichkeit der Welt und sagte zu ihm: „Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben" (Lk 4,6). Wer hat sie ihm übergeben? Adam.

Es gibt viele Gaben, die Gott dem Menschen gegeben hat, die er an Satan übergeben hat. Gott gibt den Menschen beispielsweise Geld und Gesundheit, und sie übergeben es an Satan, indem sie diese Gaben benutzen, um sich selbstsüchtigen Vergnügungen hinzugeben.

Nun musste diese Erde, die Adam dem Satan gegeben hatte, erlöst [losgekauft] werden.

Aber wir lesen in 3. Mose 25, dass nur ein nächster Verwandter, ein naher Angehöriger, sie loskaufen konnte. Das ist der Grund, warum Jesus als ein Mensch auf die Erde kommen musste. Nur auf diese Weise konnte er unser Verwandter und Erlöser sein und die Erde für Gott zurückkaufen.

In Jeremia 32,6-9 lesen wir, wie Jeremia nach diesem Gesetz einen Acker für seinen Angehörigen kaufte. Er bezahlte das Geld und unterzeichnete den Kaufbrief. Der Kaufbrief war eine Schriftrolle, die dann zusammengerollt und versiegelt wurde (Jer 32,10).

Von einer ähnlichen Rolle lesen wir in Offenbarung 5 - der Kaufbrief für die Erde. Der Engel stellte die Frage, wer würdig war, sie zurückzukaufen.

Im Buch Rut sehen wir ein weiteres Bild dieses Loskaufs. Rut war eine Heidin, die im Lande Moab einen Juden geheiratet hatte. Als ihr Ehemann starb, kam sie mit ihrer Schwiegermutter Noomi nach Israel. Sie waren beide sehr arm und jemand musste das Land, das Ruts verstorbenem Ehemann gehörte, zurückkaufen. Derjenige, der es einlösen konnte, war ein naher Angehöriger namens Boas. So ging Rut zu Boas und sagte zu ihm: „Kannst du es für mich einlösen?"

Das Gesetz besagte, dass, wenn ein Mann stirbt, und seine Frau als Witwe zurücklässt, sein Bruder sie heiraten muss (5Mo 25,8-10). Somit musste Boas dieses Land kaufen und auch Rut heiraten. Aber als Rut zu Boas kam, sagte er zu ihr: „Es ist noch ein anderer Löser da, der näher verwandt ist als ich. Wir müssen ihn zuerst fragen. Wenn er nicht bereit ist, das Land zu kaufen und dich zu heiraten, dann werde ich beides tun." Daher fragte Boas den anderen Verwandten. Aber der andere Mann war nicht willig. So löste Boas Rut aus.

Rut ist ein Typ für die Kirche - arm und erlösungsbedürftig. Der erste Verwandte, das GESETZ, konnte uns nicht erlösen. Daraufhin erlöst und heiratet uns Boas, der ein Bild für Christus ist. In Römer 7,4 (frei übersetzt) heißt es: „Meine Brüder, ihr seid dem Gesetz getötet worden, damit ihr mit Christus verheiratet werden könnt."

V. 3-5: Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen. Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch aufzutun und hineinzusehen. Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.

Niemand wurde würdig befunden oder war in der Lage, das Buch von der Erlösung der Erde zu öffnen. Das Gesetz war dazu nicht in der Lage. Und als Johannes sah, dass niemand die Erde zurückkaufen konnte, die der Mensch verloren hatte, weinte er.

Er weinte sehr - weil niemand gefunden wurde, um das Buch zu öffnen. Es gab keinen Verwandten, der sich bereit erklärte, diesem armen „Mädchen" zu helfen, das all ihre Ländereien verloren und auch niemand hatte, der „sie" heiraten würde.

Dann verkündete einer der Ältesten dem Johannes die gute Nachricht, dass der Löwe aus Juda, die Wurzel Davids, würdig war. Jesus, die Wurzel Davids, wurde auch zum Spross Davids (Offb 22,16). Jesus kam als ein Mensch, wurde unser nächster Verwandter und hat sowohl uns als auch die Erde erlöst.

Die Botschaft des Evangelium lautet daher: „Höre auf zu weinen! Jemand ist als ein Mensch gekommen - als dein naher Verwandter - und liebte dich genug, um dich zu erlösen."

Er hätte nicht unser nächster Verwandter werden können, wenn er nicht als ein Mensch gekommen wäre. Daher sagt Paulus, dass die Tatsache, dass Jesus aus dem Geschlecht Davids geboren wurde, ein wesentlicher Teil des Evangeliums ist (Röm 1,3; 2Tim 2,8). Aus diesem Grund ist unser Herr Jesus Christus würdig, und deswegen lesen wir in Offenbarung 5 weiter, dass sie ihm im Himmel ein neues Loblied singen.

V. 6-7: Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß.

Als sich Johannes umdrehte, um den Löwen zu sehen, sah er ein Lamm - ein Lamm, das geschlachtet war - ein Symbol für den gekreuzigten Jesus Christus, der als der einzige Mittler zwischen Gott und Mensch stand.

Jesus war gegenüber Satan, Sünde und dem Geist dieser Welt (wo immer er sie vorfand) stets ein Löwe, der gegen sie kämpfte und ihnen widerstand. Aber gegenüber Menschen war Jesus stets wie ein Lamm. Menschen konnten ihn schlagen, beleidigen und misshandeln, aber er übte nie Vergeltung.

In der Welt sehen wir das Gegenteil davon. Menschen sind gegenüber dem Teufel wie ein Lamm - sie haben Angst vor ihm, sie unterwerfen sich ihm und geben der Sünde nach. Aber sie verhalten sich zueinander wie Löwen - sie zerfleischen sich gegenseitig. Das ist der Geist des Antichristen - das Gegenteil von Christus.

Das Wort „Lamm" ist im Buch der Offenbarung ein häufig verwendeter Titel für Jesus Christus. Johannes der Täufer verwies auf Christus und sagte: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt" (Joh 1,29).

Die sieben Hörner, die das Lamm hat, symbolisieren „alle Macht". Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit und die Hörner verweisen auf Stärke und Macht. Alle Macht im Himmel und auf Erden wurde unserem Herrn gegeben.

Die sieben Augen stellen abermals den siebenfältigen Heiligen Geist dar. Das ist ein weiteres Symbol des Heiligen Geistes und verweist auf sein vollkommenes Urteilsvermögen.

Hier lesen wir auch, dass diese sieben Geister über die ganze Erde ausgesandt wurden. Warum? Die Antwort darauf finden wir in 2. Chronik 16,9: „Denn des Herrn Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind." Wenn wir in die Zukunft schauen ist es sehr wichtig, dass wir erkennen, dass der Heilige Geist überall auf der Welt wirkt, um uns mächtig zu unterstützen, wenn unser Herz ganz ihm gehört. Wenn wir das sehen, werden wir keine Angst haben, sogar wenn sich der Teufel selbst uns widersetzt.

Dann lesen wir: „Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Thron saß" (V. 7). Betrachte hier die Autorität - das Lamm geht hin zum Vater und nimmt das Buch aus seiner Hand. Welcher Mensch kann das tun? Nur Jesus, unser Herr und Retter.

Es gibt einige „christliche" Gruppen, die lehren, dass es in der Gottheit nicht drei, sondern nur eine Person gibt. Daher taufen sie Menschen „nur im Namen Jesu". Das ist die größte Verführung des Teufels, die den Unterschied zwischen dem Vater und dem Sohn als zwei separaten Wesen beseitigt und uns somit ohne Mittler lässt (siehe 1Tim 2,5).

Aber hier sehen wir den Vater auf dem Thron sitzen und Jesus, wie er kommt und die Schriftrolle aus der Hand des Vaters nimmt, wodurch er bewies, dass er das Recht hatte, sie zu nehmen - als der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen.

In Hesekiel 2,9-10 sehen wir etwas mehr über diese Schriftrolle. „Und ich sah eine Schriftrolle … und sie war außen und innen beschrieben und darin stand geschrieben Klage, Ach und Weh." Auf der Schriftrolle waren verschiedene Gerichtsurteile geschrieben. Auch Sacharja sah eine Schriftrolle, die Gottes Fluch, der über die Erde ging, zeigte, weil die Menschen Gottes Geboten nicht gehorcht hatten (Sach 5,1-3). Zwei der Zehn Gebote werden besonders erwähnt: (1) Du sollst nicht stehlen; und (2) du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen. Alle Diebe würden gemäß der Schrift auf der Außenseite der Schriftrolle gerichtet werden. Und alle, die falsch schworen, würden gemäß der Schrift auf der Innenseite der Schriftrolle gerichtet werden.

Gott hatte die Zehn Gebote auf zwei Steintafeln geschrieben. Auf einer Tafel waren die vier Gebote, die sich auf die Beziehung des Menschen mit Gott bezogen, geschrieben. Auf der anderen waren die sechs Gebote geschrieben, die sich auf die Beziehung des Menschen zu seinem Nächsten bezogen. Schwören brach ein Gebot auf der ersten Tafel, und Stehlen brach ein Gebot auf der zweiten Tafel. Daher stellen die beiden Seiten der Schriftrolle die Zehn Gebote Gottes dar, denen die Menschheit nicht gehorchte, was Gottes Gericht über den Menschen notwendig machte.

Wenn die sieben Siegel geöffnet werden, können wir daher erwarten, das Gericht zu sehen, das wegen seines Ungehorsams gegenüber Gottes Geboten über den Menschen kommt.

Wir könnten daher die Frage, „Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen?" (V. 2) mit „Wer ist würdig, für ihren Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten Gericht über die Menschheit abzuhalten?", wiedergeben.

Als die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war, zu Jesus brachten, stellte er ihnen sozusagen eine ähnliche Frage: „Wer ist würdig, einen Stein auf sie zu werfen?" (Joh 8,1-2).

Die Frage lautet hier daher: „Wer ist würdig, die Welt zu richten?"

Im Fall der Ehebrecherin war nur der sündenlose Jesus berechtigt, einen Stein auf sie zu werfen. Aber er tat es nicht. Er sagte : „So verdamme ich dich auch nicht." Jesus war gekommen, um das Zeitalter der Gnade einzuläuten. 2000 Jahre sind seither verstrichen und das Zeitalter der Gnade ist fast vorbei. Eines Tages wird derselbe Jesus zurückkehren, um die Welt zu richten.

Das Öffnen einer Schriftrolle bedeutet auch, dass uns Verständnis gegeben wird, was in der Schriftrolle steht. Ein versiegeltes Buch ist eines, das wir nicht verstehen können. Ein unversiegeltes Buch können wir jedoch verstehen. In Jesaja 29,11-12 heißt es: „Darum sind euch alle Offenbarungen wie die Worte eines versiegelten Buches, das man einem gibt, der lesen kann, und spricht: Lies doch das!, und er spricht: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt; oder das man einem gibt, der nicht lesen kann, und spricht: Lies doch das!, und er spricht: Ich kann nicht lesen." Die lese- und schreibkundige Person ist genauso töricht wie der Analphabet, wenn sie mit einem versiegelten Buch konfrontiert wird! Warum ist das so? Vers 13 gibt uns die Antwort: „Und der Herr sprach: Weil dies Volk mir naht mit seinem Munde und mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist."

Wenn wir an das Buch der Offenbarung mit dieser Einstellung herangehen - indem wir uns mit unseren Worten, aber nicht mit unserem Herzen nahen - dann wird das Buch für uns ein versiegeltes sein. Zur Zeit Jesajas hatte „der Herr über die Propheten einen Geist des tiefen Schlafs ausgegossen und die Augen der Seher verhüllt" (V. 10), sodass Gottes Wort für sie wie ein versiegeltes Buch war.

Das Buch der Offenbarung ist jedoch kein versiegeltes Buch. In Offenbarung 22,10 heißt es: „Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe!" Wenn unsere Augen für seine Bedeutung blind sind, dann muss der Grund darin liegen, dass unsere Herzen weit von Gott weg sind. Gott hat das Buch der Offenbarung gegeben, um die Augen seiner Knechte zu öffnen.

V. 8: Und als es das Buch nahm, da fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen …

Vorher haben wir gesehen, dass die 24 Ältesten vor dem Vater niederfielen (Offb 4,10). Nun fallen sie vor dem Lamm nieder. Wir sehen auch, dass jeder von ihnen eine goldene Schale voller Räucherwerk (was die Gebete der Heiligen symbolisierte) hat.

Diese Schalen enthalten die Gebete, die Gläubige 2000 Jahre lang gebetet haben. All unsere Gebete gehen in diese Schalen. Eines Tages werden diese Schalen voll sein und ausgegossen werden. Das wird das Ergebnis der Summe aller Gebete, die Gläubige gebetet haben, sein - besonders dieses: „Dein Reich komme auf die Erde, so wie es im Himmel ist." Dieses Gebet bittet den Herrn, die Erde zu erlösen und das Reich der Gerechtigkeit auf die Erde kommen zu lassen.

Jesus befahl uns, allezeit zu beten! Und auch wenn nicht sofort etwas passiert, gehen unsere Gebete in die Schale. Eines Tages wird die Schale voll sein - und dann wirst du sehen, dass Dinge geschehen. Aus diesem Grund ist Gebet so wichtig. Bete besonders für das Kommen des Reiches Gottes. Das ist wichtiger als die Gebete um körperliche Heilung oder andere solche Angelegenheiten.

In einigen wenigen Jahren wird die Schale voll sein und diese Engel werden die Schalen vor dem Herrn ausgießen. Und Gottes Programm, die Angelegenheiten dieser Erde zu Ende zu bringen, wird beginnen. Es ist für uns wichtig zu sehen, das Gott als Antwort auf die Gebete der Heiligen handelt.

Und was singen sie, wenn sie diese Schalen ausgießen?

V. 9-10: … und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.

Wenn es heißt, dass sie ein NEUES Lied sangen, dann bedeutet das, dass es jedes Mal frisch ist, wenn sie „Du bist würdig" singen!

Wie ist es bei uns? Wenn wir mit dem Heiligen Geist erfüllt sind und täglich den Weg des Kreuzes beschreiten, können wir in unseren Ausdrücken von Anbetung und Lobpreis gegenüber dem Vater und dem Sohn, jedes MAL, wenn wir das tun, frisch sein.

Hier heißt es auch, dass wir auf Erden regieren werden. Jesus hat uns zu Königen und Priestern gemacht. Wir herrschen jetzt in unserem Geist. Eines Tages werden wir auch in unserem Leibe regieren.

V. 11: Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Gestalten und um die Ältesten her, und ihre Zahl war vieltausendmal tausend [zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend; SLT]…

Das bedeutet, dass es im Himmel einhundert Millionen Engel gibt und noch viele Millionen mehr! Daher gibt es dort für Gott genug Engel, um jedem Kind Gottes leicht einen zuzuteilen - viel mehr als nur einen!

In Hebräer 1,14 lesen wir, dass die Engel dienstbare Geister sind, ausgesandt um denen zu dienen, die das Heil ererben. Gott hat jedem von uns einen Engel zugeteilt. Wenn wir das glauben, werden wir ermutigt sein. Jesus lehrte, dass jedes Kind einen Engel hat, der das Angesicht des Vaters sieht und ihm hilft (Mt 18,10). Diese Engel verlassen uns nicht, wenn wir erwachsen werden.

V. 12: … die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.

Alle Menschen sollen den Sohn ehren, genauso wie sie den Vater ehren. Es gibt keinen Zweifel, dass Jesus Christus Gott ist, der genauso wie der Vater angebetet werden soll.

V. 13-14: Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier Gestalten sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.

Wir sehen hier, dass sie nicht nur einmal, sondern immer wieder Amen sagten.

Einige nehmen Anstoß, wenn sie Menschen in einer Gemeinde „Amen" und „Halleluja" rufen hören. Wie werden solche Menschen im Himmel leben können?

Gott hat Jesus erhöht, weil er sich selbst demütigte und ihm einen Namen gegeben hat, der über alle Namen ist, sodass in dem Namen Jesu sich all derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, beugen und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters (Phil 2,8-11).

Das wichtigste Bekenntnis, das wir gegenüber dem Ungläubigen machen müssen ist, dass „Jesus Christus der Herr ist". Eines Tages wird das ganze Universum das sagen. Wie wunderbar, dass unsere Augen aufgetan worden sind, dass wir schon jetzt die Herrschaft Jesu und den Wert dessen sehen, der als ein Lamm gegenüber den Menschen und als ein Löwe gegenüber Satan kam. Jesus überwand die Welt (Joh 16,33) und zahlte den Preis, damit die Welt an Gott zurückgekauft werden konnte.
 
Sulzbacher 14.11.2021 15:25
KAPITEL 12
V. 1-2: Und es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt.

Wen symbolisiert diese Frau?

Der beste Weg, die Schrift auszulegen besteht darin, sie mit der Schrift zu vergleichen. Es gibt nur eine Stelle in der gesamten Bibel, wo der Ausdruck „die Sonne, der Mond und die 12 Sterne" benutzt wird, um eine Gemeinschaft von Menschen zu beschreiben - und das ist in 1. Mose 37,9, wo Josef seinen Brüdern seinen Traum mit den Worten erzählte: „… die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir." Sein Vater verstand, was der Traum bedeutete und tadelte ihn mit den Worten: „Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen?" Das ist schließlich in Ägypten geschehen. Folglich interpretiert die Bibel die Sonne, den Mond und die 12 Sterne als ein Bild von Jakobs Familienangehörigen. Daher ist die Frau in Offenbarung 12 tatsächlich ein Symbol für das Volk Israel, das von dieser Familie abstammte.

Die Frau war in Geburtswehen. In Micha 5,1-3 lesen wir: „Und du, Bethlehem … aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei … Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder (die Heiden, die sich bekehren würden) wiederkommen zu den Söhnen Israel. Er aber wird auftreten und weiden in der Kraft des Herrn und in der Macht des Namens des Herrn, seines Gottes …" Hier sehen wir die Frau Israel in Geburtswehen und Jesus Christus zur Welt bringen (siehe auch Röm 9,4-5).

V. 3: Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, …

Der Drache ist Satan (V. 9). Wir werden uns die sieben Häupter und die zehn Hörner im Detail anschauen, wenn wir Kapitel 13 studieren. Aber lass mich hier bloß sagen, dass sie eine Weltregierung symbolisieren, und dies zeigt Satans Kontrolle über die Regierungen dieser Welt. Wir lesen in Daniel 10 von einem bösen Geist, der die Nation von Persien kontrollierte. In Epheser 6,12 lesen wir, dass wir mit den Herrschern dieser Welt, die sich in himmlischen Regionen befinden, kämpfen. Die wahren Herrscher dieser Welt sind nicht in den Hauptstädten der Welt. Diese Führer sind bloß Marionetten, die in der Hand von geistlichen Mächten in den himmlischen Regionen sind. Das ist der Grund, warum der Gemeinde befohlen ist, für die Obrigkeit zu beten, damit die Aktivitäten der bösen Geister gebunden werden. Folglich hat die Gemeinde die Möglichkeit, die Führer in der Regierung eines jeden Landes zu beeinflussen.

Der Drache ist rot - die Farbe von Blut und Mord. Jesus sagte in Johannes 8,44, dass der Teufel ein Mörder ist. Er sagte auch, dass Satan gekommen ist, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Deswegen wird er als roter Drache dargestellt.

Als Gott ihn erschuf, war er nicht so. Er war der Allerschönste der gesamten Schöpfung Gottes. Wir lesen in Hesekiel 28,13, dass er der gesalbte Cherub war, der einmal über den Garten Gottes regierte. Aber als Stolz und eine rebellische Einstellung in sein Herz kamen, wurde er zu einem schrecklichen Drachen.

Sogar jemand, der rein ist, kann wie ein Drache werden, wenn er zulässt, dass Stolz in sein Herz eindringt. Oder lass ein bisschen vom Geist der Rebellion gegen Autorität in dein Herz kommen - sei es gegen die Autorität deiner Eltern oder deines Chefs im Büro oder deines Ältesten in der Gemeinde -, und du wirst bald wie ein Drache werden. Satan trachtet stets danach, Menschen genauso wie sich selbst zu machen, genauso wie der Heilige Geist danach trachtet, Menschen wie Jesus zu machen! Wann immer Satan in der Lage ist, Menschen mit seinem Geist des Stolzes und der Rebellion zu infizieren, hat er Erfolg damit, sie wie sich selbst zu machen.

V. 4: … und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße.

Da die Engel in Hiob 38,7 und in Offenbarung 9,1-2 Sterne genannt werden, ist das vermutlich ein Hinweis darauf, dass sich ein Drittel der Engel Satan in seiner Rebellion anschlossen. InJesaja 9,15 wird ein Prophet, der Lügen lehrt, „ein Schwanz" genannt. Daher verweist der Schwanz des Drachen vermutlich auf die Täuschung Luzifers, durch die er Millionen von Gottes Engeln in die Irre führte, die dann zu Dämonen wurden.

Der Drache stand vor der Frau, die dabei war, ein Kind zu gebären, damit er das Kind nach der Geburt verschlingen könnte. Dies wurde während der Geschichte Israels teilweise erfüllt. In 2. Mose 1,16 lesen wir, dass Pharao einen Befehl an die israelitischen Hebammen gab, alle neugeborenen männlichen Babys gleich nach der Geburt zu töten. Satan ist immer gegen das jüdische Volk gewesen, weil der Messias aus ihm hervorgehen sollte. Im Buch Ester lesen wir von einem anderen von Satan inspirierten Mann namens Haman, der das ganze jüdische Volk vernichten wollte. Aber Haman hatte keinen Erfolg damit. So sehen wir so manche teilweise Erfüllung von diesem Bild des Drachens, der darauf wartet, den Knaben zu verschlingen. Aber es ist Satan nie gelungen, das jüdische Volk zu vernichten - sei es durch den Pharao oder Haman oder durch irgendeinen anderen Weltherrscher.

Satan wusste, dass der Messias geboren werden würde, weil Gott im Garten Eden gesagt hatte, dass „ der Same der Frau den Kopf der Schlange zertreten würde". Daher wartete er darauf, den Knaben umzubringen. Als Jesus geboren war, stachelte Satan Herodes an, seine Soldaten nach Bethlehem zu schicken, um alle männlichen jüdischen Kinder unter zwei Jahren zu töten. Aber das Jesuskind entkam.

V. 5: Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron.

Jesus ist der Knabe, der „alle Völker mit eisernem Stabe regieren wird" (Offb 19,15). Er wird hier „ein Sohn" und „ein Kind" genannt, was uns an Jesaja 9,5 erinnert, wo es heißt: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben …"

Das Wort „regieren" wird in einer Randbemerkung [in einer englischen Bibel] mit „weiden, führen" übersetzt. Jesus wird die Welt nicht so regieren, wie es die weltlichen Herrscher heute tun. Er wird die Völker weiden. Wahre Führerschaft wird in Gottes Augen im Geiste eines Hirten ausgeübt, der seine Schafe durch sein Beispiel führt, indem er vor ihnen einhergeht. Alle von Gott ernannten Führer können durch dieses Kennzeichen identifiziert werden. Sie werden Hirten, keine Bosse sein.

Das Kind wird hinauf zu GOTTES Thron entrückt. Auch das beweist, dass dieses Kind Jesus Christus ist. In Offenbarung 3,21 lesen wir, dass die Überwinder mit Jesus auf Jesu Thron, und nicht auf dem Thron Gott-Vaters sitzen werden. Nur Jesus selbst sitzt mit dem Vater auf seinem Thron.

Was für Israel buchstäblich gilt, gilt in symbolischer Weise auch für die Gemeinde. So könnten wir die Frau auch als ein Bild für die Gemeinde betrachten, um von diesem Punkt einige geistliche Wahrheiten zu lernen. In Galater 4,26 heißt es: „Aber das Jerusalem, das droben ist, das ist die Freie; das ist unsre Mutter." Paulus sagt in Galater 4,19: „Meine lieben Kinder, die ich abermals unter Wehen gebäre, bis Christus in euch Gestalt gewinne!" Gott hält Ausschau nach denen, die sich mit einer Einstellung wie schwangere Frauen in ihren Geburtswehen abmühen, um die Natur Christi in anderen hervorzubringen.

V. 6: Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertundsechzig Tage.

Das wird während der Herrschaft des Antichristen stattfinden, nachdem er seinen Bund mit den Juden gebrochen hat. Das wird eine Zeit gewaltiger Verfolgung sein. Aber zu der Zeit wird das wahre „Israel" von Gott in der Wüste über einen Zeitraum von 1260 Tagen beschützt und ernährt werden.

Wie es in Jeremia 30,5-7 heißt: „Wir hören ein Geschrei des Schreckens ... Wie kommt es denn, dass ich sehe, wie alle Männer ihre Hände an die Hüften halten wie Frauen in Kindsnöten und alle Angesichter so bleich sind? Wehe, es ist ein gewaltiger Tag und seinesgleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden."

V. 7: Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, …

In Daniel 12,1 lesen wir: „Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen."

Und weiter heißt es : „Und ich hörte den Mann in leinenen Kleidern, der über den Wassern des Stroms stand. Er hob seine rechte und linke Hand auf gen Himmel und schwor bei dem, der ewiglich lebt, dass es eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit (3 ½ Jahre) währen soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen" (Dan 12,7).

V. 8-9: … und sie siegten nicht und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.

Das wird während der letzten 3 ½-jährigen Periode, kurz bevor Jesus sein Reich auf Erden aufrichten wird, stattfinden. Satan wird dann auf die Erde geworfen werden. Gegenwärtig ist Satan in den himmlischen Regionen. Viele glauben, dass sich Satan in der Hölle befindet. Aber er ist nicht dort. Eines Tages wird er in den Feuersee geworfen werden. Aber in diesem Augenblick befindet er sich in himmlischen Regionen. Heute müssen wir „gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen kämpfen " (wie wir in Eph 6,12 lesen).

Die Bibel spricht von drei Himmeln. Der erste Himmel ist der sichtbare Himmel des Universums und des Weltalls (Ps 8,2). Der dritte Himmel, wohin der Apostel Paulus entrückt wurde, wird auch Paradies genannt - wo Gottes Thron ist (2Kor 12,2-4). Zwischen dem ersten und dem dritten Himmel muss „der zweite Himmel" sein.

Wenn wir beten, müssen wir durch diesen zweiten Himmel hindurchdringen, um in den dritten Himmel zu gelangen. Der beste Weg, durch den zweiten Himmel hindurchzudringen, besteht darin, Gott zu loben. Lobpreis ist das, was der Teufel nicht ertragen kann! Wenn dir das Beten also schwerfällt, dann fange an, Gott zu loben. Nimm mit dem dritten Himmel Verbindung auf und fange dann an zu beten.

Der Drache und seine Engel wurden aus dem Himmel hinausgeworfen. Jesus sagte einmal : „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz" (Lk 10,18). Jesus sah Satans Fall, als er anfangs fiel und zu Satan wurde. Aber er sah auch voraus, dass Satan auf die Erde geworfen, im Schlund des Abgrunds eingesperrt und schließlich in den Feuersee geworfen werden würde. Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch in irgendeiner Weise schaden."

Wenn wir gesehen haben, was Jesus sah, werden wir uns vor Satan nicht mehr länger fürchten. Er ist ein besiegter Feind, denn er wurde am Kreuz von unserem Herrn besiegt. Der Fürst dieser Welt ist gerichtet worden. Es ist für einen Gläubigen lächerlich, nun vor Satan Angst zu haben. Es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Bitte Gott, dir die Augen zu öffnen, um den Fall Satans zu sehen. Satan hasst das Buch der Offenbarung, weil es seinen endgültigen Untergang beschreibt.

Es waren Michael und seine Engel, die den Satan hinauswarfen. Es gab eine Zeit, die lange zurückliegt, wo Satan als Luzifer über Michael gestellt war. Aber er erhob sich und wurde niedergeworfen. Schließlich wurde Michael die Aufgabe übertragen, den zweiten Himmel von Satan und seinen Heerscharen zu säubern.

Satan wird hier die „alte Schlange" und der „Teufel" genannt. Das Wort „Teufel" lautet im Griechischen „diabolos", von dem sich das Wort „diabolisch" ableitet. Aber das Wort „diabolos" bedeutet im Griechischen eigentlich „ein Verleumder" oder „ein Lästerer", und wird in 1. Timotheus 3,11 verwendet, wo es heißt: „Eine Frau soll nicht verleumderisch sein." Das bedeutet, dass Frauen keine „kleinen Teufel" sein dürfen, die andere verleumden, indem sie hinter ihrem Rücken schlecht über sie reden. Natürlich sollten auch Männer keine Verleumder sein. In 2. Timotheus 3,1-3 heißt es: „In den letzten Tagen werden schlimme Zeiten kommen, denn die Menschen werden … ‚kleine Teufel' (diabolos, verleumderisch) sein." Weiter heißt es in Titus 2,3: „Ältere Frauen sollten nicht verleumderisch [diabolisch] sein." So werden sowohl Männer als auch Frauen davor gewarnt, „Teufel" zu werden, die andere verleumden! Ein Verleumder erhält den Namen Satans, genauso wie ein Christ Christi Namen erhält!

Ein anderer Name für den Teufel ist Satan, was „der Widersacher", der sich Gott, der Wahrheit und Gottes Volk widersetzt, bedeutet.

Er wird auch der „Verführer" genannt, der Verführer der ganzen Welt.

Satan wird 1260 Tage lang auf der Erde sein. Er ist noch nicht hier. Wenn die Dinge jetzt schon schlimm sind, dann kannst du dir vorstellen, wie es sein wird, wenn Satan mit seinen Engeln auf die Erde geworfen wird. Es heißt hier, dass er zu der Zeit einen großen Zorn haben wird.

V. 10: Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott.

Hier wird Satan der „Verkläger unserer Brüder" genannt. Wenn jemand seine Brüder oder Schwestern verleumdet, dann soll er erkennen, dass er in Gemeinschaft mit Satan ist, dem Hauptankläger der Brüder. Satan verklagt uns vor Gott Tag und Nacht mit den Worten: „Sieh, wie sich dein Kind dort benimmt! Sieh wie dein Kind dort redet!" Der Teufel überwacht unser Privatleben sorgfältig und erhält dadurch eine Fülle von Material, um uns vor Gott anzuklagen.

Satan klagte Hiob vor Gott mit den Worten an, dass Hiob Gott nur deshalb diente, weil Gott ihn gesegnet hatte. Satan wird Gläubige auch heute auf diese Weise anklagen. Da Gott gerecht ist, wird er nicht sagen, dass Satan falsch liegt, wenn er sieht, dass du Gott tatsächlich mit falschen Motiven anbetest. Jesus Christus ist ein „gerechter Fürsprecher" (1Joh 2,1). Er kann uns nicht decken, wenn wir im Unrecht sind. Deshalb müssen wir Gott gegenüber stets ehrlich sein, indem wir uns selber richten und reinigen, weil uns dann das Blut Christi von aller Sünde reinigen und Satan dann keinen Grund mehr finden wird, um uns vor Gott anzuklagen.

V. 11: Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod.

Dies sind Jünger Jesu, die Satan überwunden haben. Sie benutzten dabei drei Waffen.

(1) Das Blut Jesu Christi, das sie reinigte, weil sie im Licht Gottes wandelten.

(2) Das Wort ihres Zeugnisses. Sie bekannten gegenüber Satan mit ihrem Munde, dass sie Vergebung und Reinigung empfangen hatten und dass er keinen Anspruch mehr auf sie hatte.

(3) Sie haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod. Sie nahmen das Kreuz auf sich und starben täglich ihrem Ich.

Jesus hat Satan am Kreuz von Golgatha besiegt, und wenn wir unseren Platz als mit Christus gekreuzigt einnehmen und täglich unserem Ich sterben, können auch wir Satan überwinden.

Warum sprechen wir davon, täglich unser Kreuz auf uns zu nehmen? Weil wir Satan täglich überwinden wollen. An dem Tag, an dem wir unwillig sind, unserem Ich zu sterben, wird Satan uns überwinden.

V. 12: Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat.

Im Neuen Testament gibt es drei Stellen, wo davon die Rede ist, dass sich der Himmel freut.

(1) Lukas 15,7: Im Himmel gibt es Freude über einen Sünder, der Buße tut.

(2) Offenbarung 12,12: Im Himmel gibt es Freude über einen Gläubigen, der überwindet.

(3) Offenbarung 19,7: Im Himmel gibt es Freude bei der Hochzeit des Lammes, weil sich die Braut bereitet hat.

Diese drei Anlässe sind tatsächlich drei Phasen unseres christlichen Lebens:

Phase 1: Wenn wir unsere Sünden bereuen.

Phase 2: Wenn wir Satan in unserem persönlichen Leben überwinden.

Phase 3: Wenn wir uns als eine Braut für die Hochzeit des Lammes bereit gemacht haben.

Jeder von uns kann für die himmlischen Heerscharen eine Quelle der Freude sein, wenn wir willens sind, durch diese drei Phasen zu gehen.

Jesus hat Satan bereits überwunden. Jetzt gibt er uns das Privileg, diesen Sieg, den er bereits gewonnen hat, auszuführen, wie es in Römer 16,20 steht: „Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze."

Satan versuchte Christus zu verschlingen, als er geboren wurde (Offb 12,4), aber er hatte keinen Erfolg. Im Himmel kämpfte er gegen Michael und seine Engeln, aber er wurde hinausgeworfen (V. 7-9). Jetzt kämpft er gegen uns. Werden wir besiegt werden? Nein! Das, was Jesus am Kreuz vollbracht hat, sollen wir heute ausführen, damit der Gott des Friedens in der Lage ist, Satan in unserem täglichen Leben durch uns unter die Füße zu treten und schließlich vollständig zu besiegen.

Der Teufel ist ein Student der Prophetie und weiß, dass er nur 3 ½ Jahre Zeit hat, nachdem er auf die Erde herabgekommen ist. Daher wird sein Zorn groß sein. Es wird eine schreckliche Zeit auf Erden sein.

V. 13: Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte.

Gleich nachdem Satan auf die Erde herabgekommen ist, wird er anfangen, das Volk Israel zu verfolgen, das Jesus Christus geboren hat.

V. 14-16: Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange. Und die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, um sie zu ersäufen. Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen.

Die Flügel eines Adlers können sich auf das Volk Israel beziehen, das über eine Luftbrücke in der Wüste in Sicherheit gebracht wird, wo Gott einen Ort bereitet hat, um sie zu beschützen. Der Strom aus dem Munde der Schlange bezieht sich auf eine Flut der Verfolgung, die danach trachtet, Israel wegzuschwemmen. Aber es wird dann noch mehr Menschen als im 2. Weltkrieg geben, die den Juden helfen werden, damit sie nicht von der Erde hinweggefegt werden.

V. 17-18: Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu. Und er trat an den Strand des Meeres.

Der Teufel war voller Wut auf Israel, weil er ihnen nicht schaden konnte. Daher geht er nun hin, um gegen die „Übrigen ihrer Nachkommenschaft" (ELB) zu kämpfen. Dies bezieht sich auf die hingegebenen Jünger Jesu - diejenigen, die Gott gehorchen und Zeugen für Jesus sind. Sie werden „die Nachkommenschaft [der Same] der Frau" genannt, weil die Gemeinde durch das Zeugnis der zwölf Apostel, die alle Israeliten waren, geboren wurde.

Das beweist, dass es zu der Zeit Christen auf dieser Erde geben wird, die Gott gehorchen und am Zeugnis Jesu Christi festhalten werden. Sie werden Satan überwinden und auf Erden ein machtvolles Zeugnis für den Herrn sein. Gott bereitet sein Volk jetzt auf diese Zeit vor. Lasst uns daher in dieser Zeit treu sein, um Satan zu überwinden, damit er vollständig unter unsere Füße getreten wird.

In Jeremia 12,5 heißt es, dass der Herr uns jetzt lehrt, mit Menschen zu laufen, sodass wir eines Tages mit Pferden laufen können. Er trainiert uns in einer Zeit des Friedens, damit wir, wenn „die Flut des Jordans" kommt, bestehen können. Es braucht Zeit. Wenn wir also die Gelegenheiten nutzen, die sich uns jetzt bieten, um uns zu demütigen und unserem Ich zu sterben, dann werden wir dem Herrn die Treue halten und für ihn ein Zeugnis auf Erden sein können.
 
Sulzbacher 14.11.2021 15:54
KAPITEL 13
V. 1: Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern lästerliche Namen.

Das Meer stellt die Völker dieser Welt dar, wie wir in Offenbarung 17,15 lesen: „Die Wasser, die du gesehen hast, an denen die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen." Aus den Völkern der Welt kam ein Tier hervor, das zehn Hörner und sieben Häupter hatte. Auf seinen Hörnern waren Kronen und auf seinen Häuptern waren lästerliche Namen. Dieses Tier ist der Antichrist, der Weltherrscher, der die Welt kurz bevor Jesus sein Reich auf Erden aufrichtet, 3 ½ Jahre lang regieren wird.

Die sieben Häupter werden in Offenbarung 17,9-11 erklärt: „Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt, und es sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, einer ist da, der andre ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben. Und das Tier, das gewesen ist und jetzt nicht ist, das ist der achte und ist einer von den sieben und fährt in die Verdammnis."

Die Stadt Rom ist auf sieben Hügeln erbaut. Die Häupter stellen auch sieben Königreiche dar. Als Johannes dieses Buch schrieb (ungefähr im Jahre 96 n.Chr.) waren fünf (in der Bibel erwähnte) Weltreiche bereits gekommen und gegangen. Das erste war das Königreich von Ägypten, von dem wir in2. Mose lesen. Das zweite war das Assyrische Reich, von dem wir in 2. Könige lesen. Das dritte war das Königreich von Babylon, von dem wir im Buch Daniel lesen. Das vierte war das Reich der Meder und Perser, das ebenfalls im Buch Daniel erwähnt wird. Das fünfte war das Königreich von Griechenland, über das Daniel prophezeite. Das sechste war das Römische Weltreich, welches damals gerade existierte. Das Kommen des siebten Weltreiches lag zu der Zeit noch in der Zukunft. Schließlich würde der Antichrist das achte Weltreich aufrichten, welches eine gewisse Verbindung zu einem der vorherigen sieben Königreiche zu haben scheint.

Die zehn Hörner werden auch in Offenbarung 17,12 erklärt: „Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen mit dem Tier."

Diese zehn Königreiche werden zur Zeit des Antichristen aufgerichtet. In den letzten Tagen werden zehn Nationen sich zusammenschließen und wegen ihrer Finanzkraft zur größten Supermacht werden. Der Antichrist wird der Herrscher dieser Supermacht sein.

Johannes befand sich auf der Insel Patmos, und das Meer, aus dem das Tier heraufstieg, war das Mittelmeer. Alle sechs Häupter des Tieres kamen aus der Nähe oder aus der Umgebung des Mittelmeeres - Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom. Und daher ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die zehn Königreiche vor dort herkommen werden.

V. 2: Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie Bärenfüße und sein Rachen wie ein Löwenrachen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht.

In Daniel 2 lesen wir von einem Traum, den Nebukadnezar hatte, als er ein großes Standbild sah, dessen Haupt von Gold, die Brust und Arme von Silber, der Bauch und die Lenden von Kupfer [Bronze], die Schenkel von Eisen, die Füße teils von Eisen und teils von Ton waren.

Beachte, dass die Metalle an Wert abnehmen, wenn man vom Haupt zu den Füßen hinuntergeht. Das sollte zeigen, dass die Menschheit kontinuierlich degenerierte. In Daniel 2,38-42 sehen wir, wie Daniel die Bedeutung des Traumes erklärte: „Du bist das goldene Haupt" (Babylon). „Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines" (Medo-Persien). Das dritte Königreich aus Bronze [Kupfer] wird Griechenland sein. „Das vierte Königreich wird dann hart wie Eisen sein." Das wird das Römische Reich sein. Danach überspringt der Traum 2000 Jahre Kirchengeschichte und kommt ans Ende der Zeit, wenn das letzte Königreich wie folgt beschrieben wird: „Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: Das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben (Diktatur), wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton (Demokratie) vermengt … Zum Teil wird's ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein."

Diktatur und Demokratie sind in der Endzeit weit verbreitet. Wie viele Zehen hatte dieses Standbild? Zehn! Das sind die zehn Königreiche - die zehn Hörner - regiert vom Antichristen, die wir in Offenbarung 13 gesehen haben.

Dann fährt Daniel mit den Worten fort: „Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird." (V. 44). Das wird das Königreich unseres Herrn Jesus Christus sein.

In diesem Traum wurde das wie folgt dargestellt: „… wie du ja gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold zermalmte" (Dan 2,34). Der Stein ist der Herr Jesus Christus selbst. Dieser Stein trifft nicht das Gold, Silber, Bronze oder Eisen. Diese Königreiche sind bereits vergangen und vorbei. Der Stein trifft die Füße - wenn die zehn Königreiche die Erde regieren. „Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde schließlich zu einem großen Berg, sodass er die ganze Welt füllte" (Dan 2,35). Das ist das Königreich Christi, welches die ganze Erde erfüllen wird.

Dieser Traum zeigte diese Königreiche aus der Perspektive des Menschen. Später zeigte Gott Daniel, wie er dieselben Königreiche sah - nicht als wertvolle Metalle, sondern als böse Tiere.

In Daniel 7,2-14 beschreibt Daniel einen Traum, den Gott ihm gab: „Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel wühlten das große Meer (das Mittelmeer) auf. Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer … Das erste war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler." Das war Babylon. Dann sah er einen Bären, der Medo-Persien darstellte; dann einen Panther, der Griechenland darstellte. Diesem folgte ein „viertes Tier, das war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füßen" (das Römische Reich). „Es hatte zehn Hörner" (die zehn Königreiche, die sich in den letzten Tagen zusammenschließen werden). „Als ich aber auf die Hörner Acht gab, siehe, da brach ein anderes kleines Horn (der Antichrist) zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hörner ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul; das redete große Dinge."

Schließlich sah er, wie der Antichrist getötet wurde, Christus zurückkehrte und sein Königreich auf Erden errichtete. „Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war, setzte sich … Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm ... Und ich sah, wie das Tier getötet wurde … Und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende" (V. 9-14).

Daniel sah den Löwen, den Bären und den Panther in dieser Reihenfolge, weil diese Königreiche noch in der Zukunft lagen. Johannes sah ein Tier, das die Eigenschaften dieser Tiere hatte, aber in umgekehrter Reihenfolge, weil er auf diese Königreiche, die bereits gekommen und gegangen waren, zurückblickte - der Panther, der Bär und der Löwe (Offb 13,2). Das weist darauf hin, dass der Antichrist die Eigenschaften der vergangenen Weltreiche von Babylon, Medo-Persien und Rom - dem Löwen, dem Bären und dem Panther - haben wird.

Aus Gottes Sicht sind all diese irdischen Königreiche wie Tiere. Wenn der Mensch nicht auf den Ruf des Heiligen Geistes reagiert, dann degeneriert er und wird wie ein wildes Tier. Gott betrachtet alle politischen Parteien der Welt als Tiere. Eine Partei mag geringfügig besser sein als die andere, aber sie sind alle Tiere. Wenn du zur Wahl gehst, dann wählst du zwischen einem wilden Tier und einem anderen. Aus diesem Grund gehe ich nie wählen, weil ich kein wildes Tier wählen kann. Stattdessen bete ich, dass Gott die Wahl überstimmen und die Person einsetzen wird, die er ausgewählt hat, um ein Land zu regieren.

Der Drache (Satan) gibt dem Antichristen seine Kraft, seinen Thron und große Macht. Vor 2000 Jahren hat Satan all diese Dinge Jesus angeboten. Aber Jesus weigerte sich, irgendetwas von Satan anzunehmen. Aber der Antichrist wird Satan anbeten und folglich die Königreiche der Welt von ihm empfangen.

Satan ist bereit, seine Macht all denen zu geben, die sie haben wollen, wenn sie willens sind, ihr Gewissen zu opfern und sich vor ihm niederzuwerfen. Es gibt heute in der Welt viele Menschen, die auf diese Weise übernatürliche Kraft von Satan erhalten haben. Viele heidnische religiöse Führer haben übernatürliche Kräfte, weil sie sich an den Teufel verkauft haben.

V. 3: Und ich sah eines seiner Häupter, als wäre es tödlich verwundet, und seine tödliche Wunde wurde heil. Und die ganze Erde wunderte sich über das Tier, …

Das scheint eine Nachahmung der Auferstehung Jesu Christi zu sein. Der Antichrist wird Jesus auf jede mögliche Weise imitieren. Das wird keine tatsächliche Auferstehung sein - denn niemand außer Gott kann Tote auferwecken. Aber dies wird eine gute Nachahmung davon sein, die Menschen in die Irre führt. Es heißt hier, „als wäre es tödlich verwundet". Das wird ein solches Wunder sein, dass die ganze Welt und jeder dem Antichristen folgen wird.

V. 4: … und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm kämpfen?

Die ganze Erde betet jetzt Satan an. Das ist es, was Satan schon von Anfang an immer wollte. In Jesaja 14,14 lesen wir, dass Luzifer wie Gott sein wollte. Gott hatte Luzifer bereits viele wunderbare Gaben gegeben - Weisheit, Schönheit, Talent und übernatürliche Gaben. Was wollte er noch mehr haben? Er wollte so wie Gott angebetet werden. Und auf diese Weise wurde er zum Teufel.

Jedes Mal, wenn du die Bewunderung der Menschen begehrst, erinnere dich daran, dass du dasselbe Verlangen wie Satan hast. Nach der Ehre von Menschen zu trachten ist satanisch.

Schließlich sehen wir hier, dass Satan die ganze Menschheit dazu bringen wird, ihn anzubeten. Natürlich geschieht das bereits heute in einem geringen Ausmaß. Aber es wird schließlich viel umfassender sein.

Sie beteten auch den Antichristen an. Auch die Anbetung des Antichristen - die Anbetung von Menschen - ist heute immer weiter verbreitet. Sie beteten den Antichristen mit den Worten an: „Wer ist dem Tier gleich?" Genauso wie wir heute Gott mit den Worten, „Wer ist dir gleich, o Gott?", anbeten, beten Menschen Satan und den Antichristen mit denselben Worten an. Menschen werden den Antichristen nicht „den Antichristen" nennen. Nein, sie werden ihm einen respektablen Namen geben.

In Johannes 2,18 lesen wir: „Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns (von der Mitte der Gemeinde) ausgegangen …" Das lehrt uns, dass es Menschen gab, die inmitten der Gemeinde des ersten Jahrhunderts den Geist des Antichristen hatten. Solche Menschen findet man auch im heutigen Christentum. Menschen mit dem Geist des Antichristen findet man auch in der Welt der Politik, in der Geschäftswelt, in der heidnischen religiösen Welt und auch in so genannten „christlichen Kirchen".

Was ist das Kennzeichen dieses Geistes des Antichristen? Es gibt viele Kennzeichen. Aber eines der Hauptkennzeichen ist folgendes: Sie möchten, dass andere Menschen sie bewundern und erhöhen - was gleichbedeutend ist, von Menschen Anbetung zu empfangen. Eine Gemeinde, die nicht gegen dieses Streben, Ehre voneinander zu empfangen, kämpft, wird schließlich erleben, dass der Geist des Antichristen bald in ihr regiert.

Das Begehren nach der Ehre von Menschen finden wir auch in unserem Fleisch. Es beginnt wie ein kleiner Same, wie ein Baby zu wachsen - genauso wie ein winziges Verlangen nach Bewunderung, indem wir jemandes Anerkennung oder Lob begehren. Es endet schließlich damit, dass wir Anbetung begehren. Das ist der Geist des Antichristen. Jedes Mal, wenn wir dieses kleine Ei der Schlange in uns sehen, müssen wir es daher zertrümmern. Sonst wird es eines Tages eine Schlange hervorbringen. Wenn sich dieser Geist im Höchsten der Engel manifestieren konnte, warum kann es sich dann nicht auch in irgendeinem von uns manifestieren? Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Die ganze Welt, so wird uns hier gesagt, wird dem Antichristen folgen. Die Welt folgte Christus nicht nach. Sie schrien: „Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn!" Aber sie werden dem Antichristen folgen, weil er zu ihnen, wie die falschen Propheten von einst, mit glatten Worten reden wird.

Der Geist Christi wird uns Schmach, Spott und Opposition seitens der Menschen einbringen. Wenn Christen in dieser Welt nach Popularität streben, befinden sie sich auf gefährlichem Terrain - dem Terrain des Antichristen. Jesus war nicht begeistert, wenn Menschen ihn zum König krönen wollten. Er wusste, dass die Meinungen der Menschen nur für den Mülleimer taugten. Daher drehte er sich um und sagte zu ihnen: „Ihr müsst euren Vater, eure Mutter, eure Frau, eure Kinder, eure Brüder, Schwestern, euren Besitz und euer selbstzentriertes Leben hassen, bevor ihr mir nachfolgen könnt" (Lk 14,26-33). Das waren harte Worte, an denen viele Zuhörer Anstoß nahmen. Heute predigt die wahre Gemeinde Jesu Christi genau dieselben Worte, und sie klingen genauso hart - und sie erregen bei Menschen Ärgernis, genauso wie es zur Zeit Jesu der Fall war. Und die Schmach Christi kommt dadurch auch auf uns. Auf diese Weise werden wir vom Geist des Antichristen beschützt. Aber das babylonische Christentum wird diese Botschaft nicht predigen und wird folglich geehrt werden, womit es dem Erscheinen des Antichristen den Weg bahnt.

V. 5: Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben, es zu tun zweiundvierzig Monate lang.

Der Ausdruck „ihm wurde gegeben" wird in diesem Kapitel sechsmalwiederholt (V. 5.7.14.15). Es ähnelt der Formulierung, die wir in Offenbarung 6 in Zusammenhang mit dem Reiter auf dem Pferd sahen - dem Antichristen. Dieser Ausdruck weist darauf hin, dass Gott immer noch alles unter Kontrolle hat. Er ist derjenige, der dem Antichristen erlaubt, diese Macht für eine kurze Zeit innezuhaben - Macht, um sogar Christen zu verfolgen.

Beachte auch, dass das Wort „Maul" in diesem Kapitel mehrmals vorkommt - „ein Rachen [ein Maul] wie ein Löwe" (V. 2). Der Mensch drückt sein Lob gegenüber Gott durch seinen Mund aus. Und auch die Rebellion gegen Gott wird durch seinen Mund ausgedrückt. InSprüche 18,21 heißt es: „Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt."

Als der Mensch beim Turmbau zu Babel rebellierte, brachte Gott durch die Zunge Verwirrung unter die Menschen. Das ist ein Grund dafür, warum am Pfingsttag, als Gott die Verwirrung, die durch die Rebellion des Menschen verursacht worden war, wieder in Ordnung brachte, Menschen mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden, sodass sie in unbekannten Sprachen [Zungen] redeten. Das war die Umkehrung dessen, was in Babel geschah. Gott brachte Menschen aus dem Geist der Rebellion heraus, durch den Satan die Menschheit regiert. Aber in den letzten Tagen wird Satan diese Rebellion durch den Mund des Antichristen auf maximale Weise offenbaren.

Die meisten Christen achten nicht sorgfältig auf die Worte, die über ihre Lippen gehen. Jedes Wort, das wir mit unserem Munde aussenden, ist wie eine abgeschossene Rakete. Du magst bedauern, was du ausgesprochen hast und sagen: „Oh, ich würde diese Worte gerne zurücknehmen." Aber es ist zu spät, nachdem du sie ausgesprochen oder geschrieben hast. Sie sind in den Weltraum hinausgegangen. Du kannst nur auf die nächste Rakete achten, die du abschießt. In Bezug auf die Worte, die du bereits abgeschossen hast, kannst du nichts mehr tun. Jesus sagte: „Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben" (Mt 12,36). Der Grund dafür ist, dass sich Rebellion weitgehend auf die Zunge konzentriert. Wir überwinden diesen Geist durch den Geist des Lobpreises und der Unterordnung und der Danksagung an Gott, und durch den Geist der Gnade und der Güte, die über unsere Lippen kommen, wenn Menschen uns verfluchen und Böses über uns reden.

V. 6: Und es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Haus und die im Himmel wohnen.

Das Maul des Antichristen wird dreimal erwähnt (V. 2.5.6). Auch in Daniel 7 sehen wir viel über die Sprache des Antichristen: „Ein Maul, das große Dinge redete … Ich merkte auf um der großen Reden willen, die das Horn redete … Er wird den Höchsten lästern …" (Dan 7,8.11.25).

Der Geist der Rebellion im Menschen wird durch seinen Mund in seiner Fülle manifestiert, und der Mund spricht das aus, wovon das Herz voll ist (Mt 12,34). Wenn das Herz mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, dann werden Worte, die der Heilige Geist uns eingibt, über unsere Lippen kommen - sei es in einer unbekannten oder in einer bekannten Sprache. Aber wenn du nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt bist und ein anderer Geist dich beherrscht, dann wird sich dieser Geist manifestieren - in Zungen oder in einer bekannten Sprache. Wir müssen diesen Geist der Rebellion in unserem Herzen zertrümmern, wenn unsere Zunge rein sein soll. Das ist der Grund, warum es heißt, dass ein „sanfter und stiller Geist" in Gottes Augen sehr kostbar ist (1Pt 3,4).

In Offenbarung 13,6 finden wir einen Hinweis auf die „Himmelsbewohner", der einen Gegensatz zu den „Erdenbewohnern" bildet, die wir vorhin gesehen haben. Der Ausdruck „Himmelsbewohner" schließt die Jünger Christi mit ein, weil wir mit Christus in himmlische Regionen versetzt wurden. Hier lesen wir, dass der Antichrist alle Bewohner des Himmels lästert.

V. 7: Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen.

Das ist ein weiterer Vers, der uns so deutlich lehrt, dass die Heiligen während der Zeit des Antichristen auf der Erde sein werden, weil er gegen sie kämpfen wird. Das Wort „Heilige" wird im gesamten Neuen Testament als Bezeichnung für wiedergeborene Christen verwendet.

Der Antichrist wird sie physisch überwinden - sie töten. Er kann ihren Geist nicht überwinden. Der Teufel kann nur unseren Leib antasten - und auch das nur, nachdem er Gottes Erlaubnis dazu erhalten hat! Im Falle von Krankheit plagt Satan unseren Leib. Aber er kann unseren Geist nicht antasten. In unserem Geist können wir allezeit Überwinder sein. Satans Engel konnte den Leib des Paulus mit einem Pfahl im Fleisch plagen (2Kor 12,7). Aber er konnte Paulus selbst nicht schaden. Sogar hier sehen wir, dass Gott den Pfahl für Paulus in einen Segen verwandelte.

In Daniel 7,19-25 lesen wir, dass Daniel verwundert war, als er sah, dass der Antichrist „gegen die Heiligen kämpfte und den Sieg über sie behielt … Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern." Wir sehen schon heute den Beginn davon - Gottes Gesetze werden geändert, um sie den Begierden des Menschen anzupassen. Wir lesen, dass „Gottes Volk 3 ½ Jahre hilflos in seinen Händen sein wird" (V. 25; Living Bible).

Als Daniel den Engel darüber befragte, wurde ihm gesagt, dass dies nur so lange dauern würde, „bis der kam, der uralt war (der Vater), und Recht schaffte den Heiligen des Höchsten und bis die Zeit kam, dass die Heiligen das Reich empfingen" (V. 22). Es gibt eine Zeit, wenn Gottes Volk rehabilitiert werden wird - wenn Jesus in der Herrlichkeit des Vaters wiederkommen wird. Dann wird er den Heiligen Regierungsautorität verleihen. „Danach wird das Gericht gehalten werden; dann wird ihm (dem Antichristen) seine Macht genommen und ganz und gar vernichtet werden. Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden …" (V. 26-27).

V. 8: Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht vom Anfang der Welt an geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet ist.

Der Ausdruck „von Anfang der Welt an" könnte sich auf zwei Dinge beziehen:

(1) Das Lamm, das von Grundlegung der Welt an geschlachtet war. Die Kreuzigung Christi auf Golgatha war kein nachträglicher Gedanke Gottes. Adams Sünde hat Gott nicht überrascht, denn er wusste die ganze Zeit über, dass Adam sündigen würde und er hatte vor Erschaffung der Welt bereits Vorsorge dafür getroffen.

(2) Unsere Namen wurden von Grundlegung der Welt an im Buch des Lebens verzeichnet. Wir lesen in Epheser 1,4 (ELB), dass „Gott uns vor Grundlegung der Welt in Christus auserwählt hat". Das heißt, dass Gott uns mit Namen kannte, sogar bevor er Adam oder die Engel erschaffen hatte. Vor langer Zeit, in der Ewigkeit, hat er uns berufen, für immer sein Eigentum zu sein. Es ist sehr tröstlich, das zu wissen. Und weil unsere Namen in diesem Buch des Lebens sind, weigern wir uns, uns heute vor dem Geist des Antichristen zu verbeugen, und wir werden uns auch weigern, dies in der Zukunft zu tun. Alle Erdenbewohner werden ihn anbeten. Der Geist des Antichristen ist bereits hier. Wenn wir uns heute von diesem Geist rein bewahren, wird das die beste Vorbereitung für die Zukunft sein.

V. 9: Hat jemand Ohren, der höre!

Diese Wendung erinnert uns an das, was wir in den Kapiteln 2 und 3 studiert haben. Dort hörten wir den Aufruf an die Überwinder: „Wer überwindet, dem will ich geben … Wer ein Ohr hat, höre." Was sollen wir hören? Den Aufruf, zu überwinden! Der Aufruf, den Geist des Antichristen zu überwinden, wird jetzt hier wiederholt: „Überwindet die Anbetung von Menschen. Verbeugt euch vor keinem Menschen um materiellen Gewinnes willen oder wegen Popularität oder sonst etwas. Opfert eure Prinzipien nicht für irgendeinen irdischen Gewinn. Geht keine Kompromisse ein, um die Ehre von Menschen zu erhalten. Gebt niemandem ein Bestechungsgeld, um etwas Ungerechtes für euch zu erledigen. Beschmutzt eure Hände nicht auf diese Weise. Wer Ohren hat, der höre!"

Natürlich werden nicht alle hören - aber einige wenige werden es tun.

V. 10: Wenn jemand ins Gefängnis soll, dann wird er ins Gefängnis kommen; wenn jemand mit dem Schwert getötet werden soll, dann wird er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen!

Der Antichrist wird eines Tages selbst gefangen genommen werden. Der, der andere getötet hat, wird schließlich selbst getötet werden. Und hier ist „die Geduld und der Glaube der Heiligen [gefordert]". Alle Heiligen müssen glauben, dass Gott sich mit dem, der sie plagt, zur rechten Zeit befassen wird.

Wenn wir heute von einer schwierigen Person belästigt werden und wir nicht glauben können, dass Gott mit dieser Person fertigwerden kann, wie werden wir dann in den letzten Tagen, wenn die Verfolgung intensiver wird, Glauben an Gott haben? Glauben wir wirklich an die souveräne Macht Gottes? Glauben wir, dass der, der uns gefangen nimmt, eines Tages selbst von Gott gefangen genommen werden wird, und dass der, der uns heute tötet, eines Tages selbst von Gott getötet werden wird? Glauben wir wirklich, dass Gott Menschen in den letzten Tagen auf dieselbe Weise behandeln wird, wie sie uns behandelt haben? Wenn wir das tun, dann werden wir nie auch nur das Verlangen haben, uns an irgendjemandem zu rächen. Hier sind die Geduld und der Glaube der Heiligen gefordert. Aus diesem Grund schlagen wir nicht zurück. Stattdessen übergeben wir die Angelegenheit dem, der in jeder Situation gerecht richtet. Dies ist ein Test für unseren Glauben. Es fängt mit kleinen Dingen an. In den Tagen des Antichristen wird unser Glauben in großen Dingen geprüft werden.

Jesus sagte: „Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen" (Mt 26,52). Das Schwert kann die Zunge des Menschen sein. Diejenigen, die ihre Schwerter (Zungen) gegen andere gebrauchen, werden eines Tages die Konsequenzen tragen müssen. Aber wenn wir unsere Schwerter (Zungen) in der Scheide lassen können und es Gott überlassen, uns Recht zu verschaffen, dann wird er sich eines Tages mit unseren Feinden auf gerechte Weise befassen. Wenn wir auf Gott vertrauen, werden wir stets Ruhe haben.

Können die Heiligen auf Gott warten, dass er sich selber mit dem Antichristen befasst? Können sie auf Gott warten, dass er sich mit dieser schwierigen Situation befasst? Oder wollen sie sich selber damit befassen und sagen: „Ich werde diese Angelegenheit selber regeln"? InHebräer 6,12 lesen wir, dass „wir durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben". Es erfordert wirklich Geduld, wenn wir auf diese Weise geprüft werden.

In Lukas 21,17-19 lesen wir, dass wir von jedermann gehasst und von unseren Eltern, Brüdern, Verwandten und Freunden verraten werden. Was werden wir tun, wenn wir verraten werden? Jesus sagte: „Gewinnt eure Seelen durch euer Ausharren" (V. 19; ELB). Durch Geduld können wir unsere Seelen gewinnen und in unserer Seele an der göttlichen Natur teilhaben. Das ist ein Grund, warum Gott zulässt, dass wir jetzt versucht werden. Wenn wir nur sehen könnten, dass Versuchungen, denen wir begegnen, Gottes Ausbildung und Training für größere Dinge in der Zukunft sind, dann wären wir eifrig, jede Gelegenheit, die sich uns bietet, zu nutzen, um unserem Ich zu sterben, um wie Lämmer geschoren, um wie Schafe geschlachtet zu werden, und unseren Mund zu halten, weil wir durch unser Ausharren unsere Seelen gewinnen können.

In Hebräer 10,36-38 lesen wir : „Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt." Was hat uns Gott verheißen? Den Himmel? Nicht in erster Linie. Seine Verheißung ist, dass wir an seiner Natur teilhaben und wie Jesus sein können. Das ist eine Million Mal wichtiger als im Himmel zu sein. Uns ist nicht in erster Linie Freiheit von Krankheit oder von Problemen verheißen. Noch Reichtum oder Gesundheit, sondern die göttliche Natur! (2Pt 1,4). Wir müssen heute in den Prüfungen ausharren. Nachdem wir den Willen Gottes getan haben - nachdem wir das Kreuz auf uns genommen haben, dem Ich gestorben sind, unseren Mund gehalten und uns gedemütigt haben -, brauchen wir immer noch Geduld, um zu warten, bis wir empfangen, was Gott verheißen hat. „Denn nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht (z.B. indem er das Schwert ergreift und die Angelegenheiten selber regeln möchte), hat meine Seele kein Gefallen an ihm" (Hebr 10,37-38).

V. 11: Und ich sah ein zweites Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache.

Die ersten zehn Verse dieses Kapitels befassten sich mit dem Antichristen. In diesem Vers lesen wir von einem anderen Tier. Dieses kommt „aus der Erde". Das erste Tier stieg „aus dem Meer" - was die Völker der Welt darstellte. Im Alten Testament bezog sich die Bezeichnung „das Land" stets auf Israel, und „das Meer" auf die anderen Völker. Wenn mit „der Erde" hier das Gleiche wie mit „dem Land" gemeint ist, dann könnte dieses Tier ein Jude sein. Es wird eine religiöse Person sein, weil sie ein „Lamm-mit-Drachen" ist. Es schaut aus wie ein Lamm, redet aber wie ein Drache.

Es gibt viele solche religiöse Menschen, die wie Lämmer aussehen, aber wie Drachen reden. In Gemeindeversammlungen reden sie wie Lämmer, aber zuhause und im Büro reden sie wie ein Drache. Durch die Rede eines Menschen und nicht durch sein Aussehen kann man erkennen, welchem Reich er angehört. Jesus warnte uns vor solchen Menschen, als er sagte: „Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe (Mt 7,15; ELB). So sehen wir hier jemanden, der das Zeugnis Jesu haben möchte - wie ein Lamm. Aber in Wirklichkeit ist er das Sprachrohr Satans. Er gibt vor, ein Repräsentant Gottes zu sein, aber sein Mund ist der eines Drachens.

V. 12: Und es übt alle Macht des ersten Tieres aus vor seinen Augen und es macht, dass die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten, dessen tödliche Wunde heil geworden war.

Das ist der falsche Prophet. Als Jesus von der Endzeit sprach, sagte er: „Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten" (Mt 24,24). Der falsche Christus ist der Antichrist. Der falsche Prophet ist diese religiöse Person, die wir hier sehen. Das ist Politik plus Religion. Im Alten Testament lesen wir von König Balak und dem falschen Propheten Bileam, die sich gegen Gottes Volk stellten. Sogar heute reichen sich Bischöfe und politische Führer die Hände. All das ist nur die Vorbereitung für diese letzte Regierung des Antichristen, wo Religion und Politik Hand in Hand gehen werden. Der falsche Prophet geht mit dem ersten Tier, dem Antichristen, Hand in Hand. Hier finden wir die satanische Trinität - den Drachen, das Tier und den falschen Propheten. Sie herrschen genauso lange wie Jesu öffentliches Wirken dauerte - 3 ½ Jahre lang. Der falsche Prophet bringt Menschen dazu, den Antichristen anzubeten.

V. 13: Und es tut große Zeichen, sodass es auch Feuer vom Himmel auf die Erde fallen lässt vor den Augen der Menschen; …

Satan hat die Macht, Feuer vom Himmel zu senden. Im Buch Hiob lesen wir, dass Satan Feuer vom Himmel sandte und einen Teil von Hiobs Besitz vernichtete (Hi 1,16).

V. 14: … und es verführt, die auf Erden wohnen, durch die Zeichen, die zu tun vor den Augen des Tieres ihm Macht gegeben ist; und sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild machen sollen dem Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden war.

Der falsche Prophet wird Menschen mit falschen Zeichen und Wundern verführen. In 2. Timotheus 3,8 lesen wir über Pharaos Zauberer Jannes und Jambres, die sich Mose widersetzten. Der Pharao ist ein Typ für den Antichristen und seine Zauberer sind ein Typ für den falschen Propheten. Die Zauberer hatten übernatürliche Kräfte. Als Mose seinen Stab auf die Erde fallen ließ und er zu einer Schlange wurde, warfen jene Zauberer ihre Stäbe auf die Erde und auch diese wurden zu Schlangen. Mose verwandelte Wasser in Blut und auch jene Zauberer konnten Wasser in Blut verwandeln. Aber an einem gewissen Punkt wurden ihre Zaubertricks machtlos.

Nachdem er von Pharaos Zauberern gesprochen hatte, sagt Paulus weiter, dass es in den letzten Tagen viele Zauberer geben wird. Das griechische Wort, das in 2. Timotheus 3,13 (ELB) mit „Betrüger" übersetzt wird, heißt „go-ace", was „Zauberer" bedeutet. Hier heißt es : „Böse Menschen und Betrüger aber werden zu Schlimmerem fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden." Bilde dir nicht ein, dass alle Zaubershows harmlos sind! Einige von ihnen sind bloß Tricks und Kunststücke. Aber es gibt auch Magie, die dämonisch ist. Man muss bei allen Zaubershows auf der Hut und vorsichtig sein.

Die Absicht des falschen Propheten ist es, Menschen zu verführen (Offb 13,14). Er wird eine Art von Zauberer sein, der die Erdenbewohner verführt und schließlich das Bild des Tieres aufrichtet, welches „der Gräuel der Verwüstung" ist.

Hier finden wir also ein Bild der Endzeit: Wir werden Politiker und religiöse Führer sehen, die eng miteinander zusammenarbeiten und die Menschen in zunehmendem Maße mit satanischer Kraft und Seelenkraft dominieren und beherrschen. Es wird auch Schwindler und Zauberer geben, die Menschen von Gott wegführen, weil Menschen zum Glauben tendieren, dass alles Übernatürliche von Gott sein muss.

Als Christen müssen wir auf der Hut sein. Denke nicht, dass alles, was im Namen Jesu Christi auf übernatürliche Weise getan wird, notwendigerweise von Gott ist. Uns wird befohlen, „die Geister zu prüfen". Wir müssen uns diese Fragen stellen: „Bekennen sie, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist? (1Joh 4,1-3). Bekennen sie mit ihrem Geist, dass Jesus Christus der Herr ist? (1Kor 12,3). Offenbaren sie den demütigen, reinen Geist, der frei von Geldliebe ist, den Jesus hatte?" Nur wenn wir den Geist der Prediger und Leiter, die wir treffen, unterscheiden, werden wir in der Lage sein, uns vom Geist des Antichristen und dem Geist des falschen Propheten zu schützen.

In Apostelgeschichte 8,9 lesen wir von einem Mann namens Simon, der in Samaria Zauberei trieb und die Menschen durch die Wunder und Zeichen, die er tat, in Erstaunen versetzte. Das Volk von Samaria hing ihm an und sie nannten ihn „die große Kraft Gottes". So wird es auch in den letzten Tagen sein: Menschen werden über die Zeichen und Wunder, die der Antichrist und der falsche Prophet vollbringen, erstaunt sein.

Wir können uns die Frage stellen, warum Gott Satan und den bösen Geistern erlaubt, übernatürliche Kräfte zu gebrauchen. Würde das Problem nicht gelöst, wenn Gott alle übernatürlichen Kräfte aus den Händen Satans und der bösen Geistern zurückzöge?

Im 5. Buch Mose lesen wir, dass es einen Zweck gibt, warum Gott falschen Propheten und den Agenten Satans erlaubt, übernatürliche Kräfte zu gebrauchen. In 5. Mose 13,1-5 heißt es, dass, wenn ein Prophet aufsteht und irgendein übernatürliches Wunder tut, und dann Dinge lehrt, die im Gegensatz zu Gottes Wort sind, dann soll keiner auf seine Worte hören - „denn der Herr, euer Gott versucht euch ..." Gott versucht uns, um zu sehen, ob wir in Wundern oder übernatürlichen Zeichen oder in seinem Wort aufgehen. Was wir uns also jedes Mal fragen müssen, wenn wir sehen, dass jemand sogar im Namen Jesu ein übernatürliches Zeichen oder Wunder tut, ist, ob der Prediger die Menschen zum Gehorsam gegenüber Gottes Wort führt oder nicht. Wenn nicht, dann müssen wir ihn als einen falschen Propheten abschreiben. Wenn wir nicht schon jetzt dieses Unterscheidungsvermögen entwickeln, werden wir gründlich verführt werden, wenn der falsche Prophet Menschen durch seine Wunder verführt.

Dieser falsche Prophet sagt den Menschen, dass sie sich ein Bild vom Tier machen sollen. Genauso wie der Heilige Geist Christus erhöht, erhöht der falsche Prophet den Antichristen.

„Ein Bild vom Tier" erinnert uns an Nebukadnezar, der für sich ein Standbild aus reinem Gold errichtete und veranlasste, dass sich die Menschen unter Androhung von Strafe, wenn sie nicht gehorchten, vor dem Bild verbeugten. Aber in jener Zeit gab es einen Überrest - Schadrach, Meschach und Abed-Nego -, die sich nicht niederwarfen. Sie waren eine sehr kleine Anzahl! Auch in den letzten Tagen wird es einige wenige wie diese geben, die aufrecht stehen und sich weigern werden, sich vor dem Standbild niederzuwerfen.

V. 15: Und es wurde ihm Macht gegeben, Geist zu verleihen dem Bild des Tieres, damit das Bild des Tieres reden und machen könne, dass alle, die das Bild des Tieres nicht anbeteten, getötet würden.

Es wird eine übernatürliche Verführung geben, die bestrebt ist, die Schöpfung nachzuahmen. Der Mensch verfolgt heute das Ziel, Leben in einem Labor hervorzubringen. Er hat Tiere geklont und versucht nun auch Menschen zu klonen. Aber er wird niemals in der Lage sein, Leben zu erschaffen, weil nur Gott Leben erschaffen kann. Aber Gott wird zulassen, dass Menschen verführt werden.

Dem falschen Prophet wurde auf eine bestimmte Weise von Gott gestattet, „dem Bild des Tieres Geist [Odem] zu verleihen" und zu bewirken, dass es sprechen konnte. Das könnte eine computergesteuerte Nachahmung eines Menschen oder es könnte satanische Magie und Verführung sein. Das Bild wird wahrscheinlich in Jerusalem aufgestellt werden und könnte das sein, was Jesus als „Gräuelbild der Verwüstung" bezeichnete (Mt 24,15).

Daniel 11 beschreibt etwas, was geschah, nachdem das griechische Reich Alexanders des Großen geendet hatte und bevor die Römer zu einer Weltmacht wurden. Alexanders Reich wurde unter seinen vier Generälen aufgeteilt. Zwei der mächtigsten Generäle regierten über Syrien und Ägypten. In Daniel 11,31 lesen wir, dass „seine Heere kommen und Heiligtum und Burg entweihen und das tägliche Opfer abschaffen und das Gräuelbild der Verwüstung aufstellen werden".

Etwa um 175 v.Chr. kam Antiochus Epiphanes, der syrische Herrscher, nach Jerusalem, stoppte den Opferdienst im Tempel, opferte ein Schwein auf dem Altar und stellte eine Statue von Jupiter im Allerheiligsten auf. Auf diese Weise entweihte er das Heiligtum. Das ist das „Gräuelbild der Verwüstung", das in Daniel 11 erwähnt ist. Aber Jesus sagte, dass es in den letzten Tagen eine Wiederholung davon geben würde.

Antiochus Epiphanes war ein Typ des kommenden Antichristen. Daher könnten die Worte in Daniel 11,32 ein Bild davon sein, was der Antichrist tun wird: „Und er wird mit Ränken [durch glatte Worte] alle zum Abfall bringen, die den Bund übertreten. Aber die vom Volk, die ihren Gott kennen, werden sich ermannen und danach handeln." Diejenigen, die Gott kannten, wie Schadrach, Meschach und Abed-Nego, werden an diesem Tag aufrecht stehen. Alle anderen werden durch die glatten, schmeichelnden Worte des Antichristen verführt werden.

Zu der Zeit werden „die Verständigen des Volkes die Vielen unterweisen" (V. 33). Diejenigen, die Offenbarung haben, werden dann dem Volk erklären, dass dies die Erfüllung von Prophetie ist. „Und einige von den Verständigen werden fallen, damit viele bewährt, rein und lauter werden für die Zeit des Endes; denn es geht ja um eine befristete Zeit" (V. 35).

Daniel 11,36-45 bezieht sich klar auf den Antichristen: „Und der König wird tun, was er will, und wird sich überheben und großtun gegen alles, was Gott ist. Und gegen den Gott aller Götter wird er Ungeheuerliches reden und es wird ihm gelingen, bis sich der Zorn ausgewirkt hat … Dagegen wird er den Gott der Festungen verehren (er wird durch militärische Gewalt herrschen) … Und er wird die starken Festungen dem fremden Gott (Satan) unterstellen. Denen, die ihn erwählen, wird er große Ehre antun und sie zu Herren machen über viele und ihnen Land zum Lohn austeilen … Und er wird in das herrliche Land einfallen und viele werden umkommen … aber es wird mit ihm ein Ende nehmen und niemand wird ihm helfen."

In 2. Thessalonicher 2 lesen wir vom Kommen des Antichristen. Dort heißt es in den Versen 1-2: „Was nun das Kommen unseres Herrn Jesus Christus angeht und unsre Vereinigung mit ihm, so bitten wir euch, liebe Brüder, dass ihr euch in eurem Sinn nicht so schnell wankend machen noch erschrecken lasst … als sei der Tag des Herrn schon da. Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muss der Abfall (vom Glauben) kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens (der Antichrist)." Damit ist der Abfall von dem Glauben gemeint, der zu einem gottesfürchtigen Leben führt (der Abfall von der Botschaft, die Jesus und die Apostel der Welt brachten), und dieser hat bereits begonnen.

Jesus nannte Judas den „Sohn des Verderbens" - weil Satan in ihn gefahren war. Auch der Antichrist wird „Sohn des Verderbens" genannt, weil Satan auch in ihn fahren wird. Er wird sich über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, erheben, und sich als Gott ausgeben (V. 4-5). Der Antichrist wird durch die Kraft des Heiligen Geistes, die sich in den letzten Tagen in der Gemeinde manifestiert, aufgehalten, sich vor Gottes Zeit zu offenbaren. Wir lesen dann in Vers 7: „Denn es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit; nur muss der, der es jetzt noch aufhält, weggetan werden." Der Heilige Geist wird seinen hemmenden Einfluss (durch die Überwinder) zurückziehen, wenn die Zeit für die Offenbarung des Antichristen gekommen ist.

Die Verse 9-10 besagen, dass das Kommen des Antichristen im Einklang mit der Aktivität Satans einhergehen wird, mit großer Kraft und Zeichen und falschen (verführerischen) Wundern, mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit. Es wird übernatürliche Zeichen und Wunder in Fülle geben - die alle dazu bestimmt sind, Menschen in die Irre zu führen. Die Verse 10-11 besagen, dass Gott zulassen wird, dass Menschen verführt werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie von ihrer Sünde gerettet würden. Somit werden die übernatürlichen Zeichen und Wunder in den letzten Tagen ein Mittel sein, durch das Gott zulassen wird, dass Menschen, die nicht daran interessiert sind, in ihrem Leben von Sünde befreit zu werden, verführt werden.

Wir können nur dann von Verführung befreit werden, wenn wir die Wahrheit über uns selbst lieben und mit ganzem Herzen danach streben, von jeglicher Sünde befreit zu werden. Das wird für uns in den letzten Tagen der einzige Schutz gegen Verführung sein.

In Offenbarung 13,15 sahen wir ein Bild, das redet, welches die Menschen anbeten. In Fernseh- und Videofilmen haben wir Bilder, die sprechen. Und Menschen überall auf der Welt beten das Fernsehgerät an, indem sie stundenlang davor sitzen. Sie haben sehr wenig oder gar keine Zeit für Gott oder Bibelstudium oder für Gebet. Die Anbetung des Fernsehens ist eine Vorbereitung für den Antichristen. In einem Christentum, das eine Form der Frömmigkeit, aber keine Hingabe an Christus hat, sind viele so genannte Christen Sklaven dieses „Bildes, das redet".

Ich sage nicht, dass alle Fernsehprogramme böse sind. Es gibt Fernsehsendungen, die rein sind. Aber wenn wir von irgendetwas beherrscht werden, werden wir dessen Sklaven. Wenn wir etwas anderes als den wahren Gott anbeten, sind wir Götzendiener geworden. Satan benutzt viele Mittel, um die Welt auf das Kommen des Antichristen einzustimmen.

V. 16-17: Und es macht, dass sie allesamt, die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Sklaven, sich ein Zeichen machen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Zeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.

Das ist „das Malzeichen des Tieres". Allen Menschen wird vom Antichristen die Option eingeräumt werden, dieses Zeichen entweder an ihrer rechten Hand oder an ihrer Stirn zu empfangen. Das bedeutet, dass Menschen die Wahl eingeräumt werden wird, entweder öffentliche Nachfolger (mit Zeichen an ihrer Stirn, genauso wie einige nicht-christliche religiöse Menschen heute auf ihrer Stirn Zeichen tragen) oder heimliche Nachfolger des Antichristen zu sein (mit Zeichen auf ihren Handflächen).

Dies hat für uns auch heute eine Bedeutung: Der Geist des Antichristen ist im Christentum bereits an Wirken. Es ist für Menschen möglich, dem Geist des Antichristen öffentlich zu folgen - indem sie offen in Sünde leben (wie es Prostituierte, Glückspieler, Trunkenbolde und viele Filmschauspieler tun). Es ist auch möglich, diesem Geist heimlich zu folgen - indem man am Arbeitsplatz ungerechte Dinge tut (mit seiner Hand falsche Aussagen unterschreibt, um etwas mehr Geld zu machen oder mit seiner Hand Bestechungsgelder bezahlt, um etwas Ungerechtes erledigen zu lassen usw.) und dann zu den Gemeindeversammlungen zu gehen und vorzugeben, „geistlich" zu sein. Es gibt „Gläubige", die das Malzeichen des Tieres nicht auf ihrer Stirn empfangen, weil ihr Zeugnis damit ruiniert werden würde. Aber sie werden es heimlich an ihren Händen empfangen, weil sie dadurch ihr Zeugnis behalten können und nach wie vor durch weltliche Methoden ungerechten Gewinn machen können. In diesem Punkt werden unser Glaube und unsere Hingabe an Jesus geprüft werden. Wir müssen uns vom Zeichen des Tieres auf jede Weise fernhalten - sei es nun auf unserer Stirn oder an unserer rechten Hand. Stattdessen sagen wir wie die Apostel Paulus: „Ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leib" (Gal 6,17). Wir brauchen keine anderen Malzeichen.

Dies wird in den letzten Tagen eine sehr, sehr schwere Prüfung sein. Wenn du z.B. kein Essen kaufen kannst, wenn du das Malzeichen des Tieres nicht hast, dann kannst du dir vorstellen, welche Prüfung das sein wird.

Die Prüfung, der Eva im Garten Eden gegenüberstand, war ein Test in Bezug auf Essen. Und die erste Versuchung, der Jesus in der Wüste begegnete, drehte sich ebenfalls um Essen. „Verwandle diese Steine in Brot" sagte Satan, „sonst wirst du vor Hunger sterben". Aber Jesus antwortete mit den Worten: „Es ist nicht notwendig, zu leben. Es ist nur notwendig, dem Wort Gottes zu gehorchen." Nur Gläubige haben die Einstellung, dass Überleben nicht notwendig ist, aber Gehorsam gegenüber Gott notwendig ist. Wenn wir nicht die Einstellung haben, die besagt, dass es besser ist, Gott zu gehorchen und zu sterben, als Kompromisse einzugehen und zu leben, werden wir vom Abfall, der im Christentum bereits stattfindet, mitgerissen werden.

V. 18: Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege [berechne] die Zahl des Tieres; denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundertundsechsundsechzig.

Da wir vom Heiligen Geist ermutigt werden, zu berechnen, wollen wir einige Berechnungen anstellen!

Die Zahl „6" ist in der Bibel die Zahl des Menschen. Der Mensch wurde am sechsten Tag erschaffen. „666" (die „6" dreimal wiederholt) stellt daher den Versuch des Menschen dar, Gott (der Dreieinigkeit) gleich zu sein.

Desgleichen ist die Zahl „8" die Zahl der neuen Schöpfung, weil Jesus am achten Tage, dem ersten Tag einer neuen Woche, auferstanden ist. Auch in der Musik beginnt jede achte Note eine neue Oktave.

In der griechischen Sprache (in der das Neue Testament geschrieben wurde), hat jeder Buchstabe einen numerischen Wert. Der Name Jesus wird im Griechischen mit „IESOUS" wiedergegeben, und sein numerischer Wert ist 888 (I=100; E=8; S=200; O=70; U=400 und S=200) - die Zahl der Neuschöpfung, dreimal wiederholt!

Die Zahl des Antichristen, die 666 ist, würde daher bedeuten, dass der numerische Wert seines Namens die Zahl 666 ergibt. Dies wird sich bestätigen, nachdem wir seinen Namen kennen.
 
Sulzbacher 14.11.2021 16:54
KAPITEL 14
V. 1: Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn.

Was wir hier sehen ist ein auffallender Gegensatz zu dem, was wir gerade in Kapitel 13 gelesen haben. Dort sahen wir, dass der Antichrist Menschen die Wahl anbot, ihn öffentlich (Zeichen auf der Stirn) oder heimlich (Zeichen auf der Hand) anzuerkennen.

Aber hier sehen wir, dass der Herr seinen Jüngern keine solche Wahl anbietet. Jeder Jünger Jesu muss ihn öffentlich bekennen. Das Zeichen MUSS allein auf ihrer Stirn sein.

Wir sind nicht berufen, heimliche Nachfolger Christi zu sein. Jesus sagte: „Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater … Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem abtrünnigen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln" (Mt 10,32-33; Mk 8,38).

Wenn du in einem Büro arbeitest, sollte das Zeichen des Herrn auf deiner Stirn sein. Mit anderen Worten, jeder in deinem Büro sollte wissen, dass du ein Jünger des Herrn Jesus Christus bist. So etwas wie ein verborgenes Zeichen auf deiner Hand, von dem niemand an deinem Arbeitsplatz etwas weiß, gibt es nicht. Ein echter Nachfolger Jesu Christi wird das Kennzeichen auf seiner Stirn haben. Seine Kollegen kennen ihn als Jünger Christi!

Es ist eine Schande, dass sich viele „Gläubige" schämen, als Nachfolger Jesu Christi bekannt zu sein. Ich habe gesehen, wie Nicht-Christen öffentlich religiöse Zeichen auf ihrer Stirn tragen - sie tun ohne Scham ihre Religion kund! Aber Christen schämen sich so oft, andere wissen zu lassen, wem sie nachfolgen - vielleicht weil sie Angst haben, dass dadurch ihre Chancen auf Beförderung im Betrieb beeinträchtigt werden. Solche Christen sind Personen, die Kompromisse machen und irdische Ehre lieben - sie sind keine mutigen Zeugen Jesu Christi. Sie werden sicherlich nicht zu denen gehören, die mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen, denn diese 144.000 sind Jünger, die sich nicht schämen, mutig zu bekennen, dass sie Jesus Christus folgen. Sie gehen inmitten ihrer Angehörigen oder an ihrem Arbeitsplatz oder in ihrer Nachbarschaft keine Kompromisse ein. Jedes Mal, wenn du einen Nicht-Christen seine religiösen Symbole auf seiner Stirn tragen siehst, soll es für dich eine Herausforderung sein. Wenn er sich nicht schämt, damit kundzutun, dass er seinen Gott anbetetet, warum solltest du dich schämen, kundzutun, dass du Jesus Christus anbetest?

Die 144.000 sind hier nicht dieselben, die wir vorher in Kapitel 7 gesehen haben. Jene kamen allein aus den Stämmen Israels - und die Stämme Israels folgen gewiss nicht dem Lamm, noch glauben sie, dass Jesus Christus der Messias ist. Das ist eine völlig andere Gruppe. Das sind diejenigen, die in Offenbarung 2 und 3 „Überwinder" genannt werden.

Im Alten Testament repräsentierte ein Name den Charakter einer Person. Somit weist „der Name des Lammes und des Vaters" auf den Stirnen dieser 144.000 darauf hin, dass ihr Leben die Natur des Lammes und des Vaters widerspiegelte.

Es ist daher gut, dass wir uns diese Frage stellen: Reflektieren wir in unserer Einstellung zu anderen, die uns gegenüber böse sind, die Natur des Lammes, das seinen Mund nicht auftat, als es geschoren wurde, das still war, als es geschlachtet wurde, und das seine Sache seinem Vater anheimstellte, als es ungerecht behandelt und seiner Rechte und seines Rufes beraubt wurde? Spiegeln wir die Natur unseres Vaters wider, der mit Sündern geduldig ist und reuige Rückfällige willkommen heißt? (Lk 15,11-24).

Einige mögen die Frage stellen: „Willst du damit sagen, dass nur eine solche kleine Anzahl von Menschen Überwinder sind?" Aber wie viele Christen hast du in deinem Leben gesehen, die niemals ihre Beherrschung verloren und die gelernt haben, unter Provokation ruhig zu bleiben? Das ist sicherlich eine kleine Anzahl.

Die Natur, die diese 144.000 auf Erden in ihrem Inneren erworben hatten, beginnt nun durch ihre Persönlichkeit auf ihrem Angesicht zu scheinen - „die Natur des Vaters". Gottes Wunsch für einen jeden von uns ist es, dass wir zur Reife heranwachsen und zu anderen Menschen so sind, wie er es war. Mit diesem Ziel im Blick bildet er uns aus.

Wenn wir das christliche Leben beginnen, sind wir alle Babys. Wenn wir heranwachsen, werden wir schrittweise wie junge Männer werden. Und wenn wir weiter wachsen, werden wir wie Väter werden (1Joh 2,12-14) - Väter, die sich selbst verleugnen, um anderen zu dienen, Väter, die den Wunsch haben, andere zur Reife zu führen.

Das sollte unsere Leidenschaft sein - dass die Natur des Lammes und des Vaters so völlig unsere Natur wird, dass sie sich durch unsere Persönlichkeit widerspiegelt.

V. 2-3: Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme eines großen Wassers und wie die Stimme eines großen Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Gestalten und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.

Der Berg Zion ist ein anderer Name für das himmlische Jerusalem. Offenbarung 3,12 sagt uns, wer diejenigen sind, die den Namen des himmlischen Jerusalems erhalten werden: „Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes", sagt der Herr, „und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes (den Namen des „Vaters"zwinkerndes Smiley und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen (den Namen „des Lammes"zwinkerndes Smiley. Beachte dies - der Name des Vaters und der Name des Lammes und der Name des neuen Jerusalems. Das ist genau das, was wir in Offenbarung 14 lesen - die 144.000 stehen auf dem Berg Zion (dem himmlischen Jerusalem) und haben seinen Namen und den Namen des Vaters auf ihrer Stirn. Wenn wir die Schrift mit der Schrift vergleichen, wird alles klar.

Das sind die Überwinder und das ist die Braut Christi. Sie gehören zum Himmel, sogar während sie auf der Erde leben.

Diese Überwinder singen ein neues Lied vor dem Thron, das niemand lernen kann außer denen, die von der Erde erkauft wurden. Warum konnte sonst niemand dieses Lied lernen? War es deshalb, weil die anderen nicht musikalisch genug waren? Nein. Es hat alles damit zu tun, dass sie himmlisch gesinnt waren! Es gibt im Lager des Teufels viele, die musikalisch sind.

Die Musik des Himmels ist voller Lobpreis, Anbetung und Freude - ekstatische Freude in der Gegenwart des Vaters. Aber diese 144.000, die auf dem Berg Zion standen, lernten diesen Lobpreis während sie auf der Erde waren. Anders als andere Menschen hatten sie mit allem Murren, Klagen, mit jeder Kritik, Verleumdung, mit Richten und Lästern abgeschlossen. Stattdessen lernten sie, für alles und für alle zu danken und Gott allezeit zu loben und anzubeten.

Das neue Lied lautet: „Du bist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob" (Offb 5,12). Es ist ein Lied, das keinen Geruch von Klagen oder Murren in sich hat. Wie viele von uns haben dieses Lied gelernt? Gott gibt uns allen auf Erden eine Lebenszeit, um dieses Lied des Himmels zu lernen, dieses Lied des Lobpreises und der Danksagung. Wie viele gibt es, die gelernt haben, 100%ig frei von Murren und Klagen zu sein?

Die meisten Christen klagen, wenn das Essen nicht gut schmeckt oder wenn jemand etwas für sie zu tun verspricht und es dann nicht tut oder wenn jemand ihre Rechte wegnimmt oder wenn jemand ihnen oder ihren Kindern etwas Böses antut oder vielleicht wenn jemand schlecht über sie oder ihre Familienmitglieder redet. Welch eine Menge an Gelegenheiten haben wir in all diesen Umständen, Jesus nachzufolgen, das Kreuz auf uns zu nehmen und unseren Rechten, unserer Ehre und unserem Ruf zu sterben.

Diese 144.000 waren die Einzigen, die dem Wort Gottes gehorcht hatten, das lautet: „Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel" (Phil 2,13-14) und „Seid dankbar in allen Dingen" (1Th 5,18).

Das Wort „lernen" in Offenbarung 14,3 deutet auf eine Ausbildung hin. Wir müssen lernen, wie man dieses neue Lied singt. Zunächst ist zu sagen, dass keiner von uns es kennt. Wie kommt es, dass sonst niemand dieses Lied gelernt hatte als diese 144.000? Weil die anderen davon gehört hatten, das Kreuz auf sich zu nehmen, es aber in den Momenten der Versuchung tatsächlich nie auf sich genommen hatten. Wie traurig ist es, wenn jemand schon 20 Jahre lang Christ gewesen ist und noch immer keinen Sieg über Murren, Zorn, Klagen, Verleumdung und Lästern erlangt hat. Die meisten Christen bilden sich ein, dass bei ihnen alles in Ordnung ist, weil sie Christus angenommen haben und somit leben sie in einer Welt der Täuschung.

Es heißt auch, dass sie „von der Erde erkauft wurden". Sie waren das Gegenteil der „Erdenbewohner". Sie waren von der Erde befreit worden. Sie waren nicht mit den Dingen der Erde beschäftigt. Ihr Sinn war auf das, was droben ist, gerichtet, wo Christus zur Rechten des Vaters sitzt. Sie dachten nicht: „Wie kann ich auf Erden so viel Geld wie möglich machen und dennoch in den Himmel kommen, wenn ich sterbe? Wie kann ich so bequem wie möglich leben und dennoch in den Himmel kommen, wenn ich sterbe?" Das ist die Denkweise der Erdenbewohner. Aber diese Menschen dachten: „Wie kann ich in meinem einen, einzigen irdischen Leben den ganzen Willen Gottes erfüllen? Wie kann ich dem Herrn meine Dankbarkeit dafür zeigen, dass er für mich auf Golgatha gestorben ist?" Sie waren nicht die kompromittierende, halbherzige, oberflächliche, weltliche Art von Menschen, die sich heutzutage „Christen" nennen. Sie gehörten einer ganz anderen Gruppe an. Sie waren von der Erde erkauft (befreit) worden. Ihr Sinn war nicht auf irdischen Komfort oder Reichtum oder Ehre ausgerichtet. Ihr Lied war nicht, „Wie würdig sind wir!", sondern vielmehr, „Wie würdig bist du, o Herr". Jene, die sich stets die Frage stellen, „Denken andere Menschen, dass wir würdig sind?", gehören nicht zu dieser Gruppe. Diese Menschen singen das neue Lied und sagen: „Wir sind nicht würdig. Er allein ist würdig." Wie viele Gläubige gibt es, die das gelernt haben? Sehr, sehr wenige. Die Zahl der Dinge, die Gläubige tun, um Ehre und Anerkennung von Menschen zu erhalten, zeigt sehr deutlich, dass sie überhaupt nicht zu dieser Gruppe gehören.

V. 4: Diese sind's, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, …

Das bezieht sich nicht auf physische Jungfräulichkeit oder physische Hurerei. Die hier erwähnten Frauen werden später in Offenbarung 17,5 erwähnt - Babylon, die Mutter der Hurerei und ihre Hurentöchter. Dieser Vers besagt, dass diese 144.000 keine geistliche Hurerei getrieben haben. Sie haben sich als reine Jungfrauen für Christus keusch bewahrt - unbefleckt von geistlichem Ehebruch mit dem Fleisch und der Welt. Geistlicher Ehebruch wird in Jakobus 4,4 erklärt: „Ihr Abtrünnigen [Ehebrecherinnen], wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist?" Diese sind es, die in Augenblicken der Versuchung treu waren, die sich von Weltlichkeit ferngehalten haben. Sie folgten dem Lamm, wohin es ging. Mit anderen Worten, sie nahmen täglich ihr Kreuz auf sich - denn das ist die Art und Weise, wie das Lamm auf Erden gewandelt ist.

Beachte hier einen anderen Ausdruck: „Sie sind aus den Menschen erkauft." Wir sahen, dass sie von der Erde befreit worden waren. Nun sehen wir auch, dass sie auch von Menschen befreit sind - von der Meinung der Menschen. Das Ergebnis ist, das sie Erstlinge für Gott und das Lamm wurden.

Erstlinge sind jene Früchte, die auf einem Baum zuerst reif werden. Diese sind es, die dem Heiligen Geist unverzüglich gehorcht haben und während ihrer irdischen Lebenszeit zur Reife gelangten. Sie haben ihr Leben nicht verschwendet. Sie haben die Gelegenheiten, die Gott ihnen gab, ihr Kreuz auf sich zu nehmen, nicht vergeudet. Sie haben ihre Gelegenheiten, dem Lamm zu folgen, nicht vergeudet. Sie nahmen jede Gelegenheit, die sich ihnen bot, wahr, um das eigene Ich in den Tod zu geben und Jesus zu folgen und der Leitung des Heiligen Geistes zu gehorchen. Das Ergebnis war, dass sie schnell reif wurden. Sie sind die Erstlinge.

In Jakobus 1,18 heißt es, dass Gott „uns nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit neu geboren hat, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe seien".

Nicht jeder reagiert auf die richtige Art und Weise. Aber es wird einige geben, die auf die richtige Art und Weise reagieren und die Erstlinge sein werden. Die Zahl 144.000 ist nicht buchstäblich zu verstehen. Sie steht symbolisch für eine kleine Anzahl von Menschen. Jesus sagte, dass der Weg zum Leben schmal ist und dass nur wenige ihn finden würden.

Es wird eine große Schar, „die niemand zählen konnte", in Gottes Gegenwart sein, die ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen haben, wie wir in Offenbarung 7 sahen. Viele von ihnen werden Babys von Menschen aus allen heidnischen Religionen sein, die vor dem Alter, in dem sie Verständnis hatten, gestorben sind. Millionen von ihnen werden abgetriebene Föten sein, die es im 20. Jahrhundert gab. Die Gerechtigkeit Christi wird ihnen zugerechnet und daher sind sie im Himmel. Aber sie hatten nie die Gelegenheit, Überwinder zu werden. Aber diejenigen, die bewusst den schmalen Weg gewählt haben, der zum Leben führt, sind eine Gruppe, die man zählen KANN. Es sind sehr, sehr wenige. Es sind die, die die Anweisungen in Matthäus 5, 6 und 7 ernst genommen haben und Erstlinge für Gott und das Lamm sind.

V. 5: … und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.

Alle Menschen sind geborene Lügner. Aber diese Menschen haben sich so von dieser normalen menschlichen Gewohnheit gereinigt, dass man am Ende ihres Lebens über sie sagen konnte, dass sich niemals eine Lüge in ihrem Mund fand.

Glaubst du nicht, dass diese Zahl sehr klein sein muss, wenn du die Christen bloß nach dieser einen Qualifikation bewertest? Lügen beginnt mit dem Säuglingsalter. Es entwickelt sich in verschiedene Formen der Täuschung weiter, indem man gegenüber anderen Menschen einen falschen Eindruck vermittelt, übertreibt, Dinge zur Wahrheit hinzufügt oder weglässt, Menschen eine vorgefasste Meinung vermittelt, heuchelt, Statistiken zitiert, die nicht nachgeprüft wurden, etwas vorspiegelt usw. Glaubst du, dass sich alle Christen von all diesen Dingen gereinigt haben? Wie viele Gläubige gibt es, die diese Angelegenheit ernst genommen haben, sodass sie ihr Leben von jeder Lüge reinigen, stets nur die Wahrheit sagen und deren„Ja" immer ein „Ja" und deren „Nein" immer ein „Nein" ist?

Ganz offen gesagt, nachdem ich den Zustand von vielen Christen gesehen habe, bin ich überrascht, dass es überhaupt 144.000 Menschen in der ganzen Menschheit gibt, die sich völlig vom Lügen befreit haben. Unsere Berufung ist es, dem Lamm zu folgen, wohin es auch geht - sogar in diesem Bereich. Kannst du irgendeinen Schritt Jesu sehen, wo er eine Lüge erzählte? Nein! Wir sollen seinen Fußstapfen nachfolgen. Als wir zu Christus kamen, waren wir voller Lügen. Aber nun ist der Heilige Geist gekommen, um uns in das Bild Jesu umzuwandeln, der nie eine Lüge geredet hat und der sagen konnte: „Ich bin die Wahrheit." Wenn wir mit dem Heiligen Geist zusammenarbeiten, können wir zu dieser Gruppe gehören.

Beachte erneut, dass der Mund betont wird. Wir haben das vorhin in Bezug auf das Reden des Antichristen gesehen. Hier haben wir den Mund der Überwinder. Was für eine große Bedeutung misst das Neue Testament unserem Reden bei!

Jesus sagte einmal, dass wir durch die Beurteilung unserer Worte am Gerichtstag entweder gerechtfertigt oder verdammt werden! (Mt 12,37). Durch unser Reden offenbaren wir, ob der Geist Christi oder der Geist des Antichristen in unseren Herzen regiert. Weil sie sich in ihrem Leben von aller Lüge gereinigt hatten, werden diese Überwinder „untadelig" genannt. Auch wir können zu dieser Gruppe gehören, wenn wir unsere Berufung ernst nehmen.

V. 6: Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern.

Der Engel verkündet hier den Bewohnern der Erde das ewige Evangelium. Sie werden hier als diejenigen bezeichnet „die auf der Erde sitzen" (Randnotiz in einer englischen Bibel). Es sind Menschen, die sich entschieden haben, sich hinzusetzen und den Komfort, die Ehre, das Vergnügen und den Reichtum dieser Erde zu genießen.

V. 7: Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!

Das ist die letzte Einladung an die Erdenbewohner, „Gott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihren Schöpfer anzubeten" , bevor das Gericht auf sie fällt. Der Mensch verfällt ins Böse, weil er Gott nicht fürchtet oder ihm nicht die Ehre und die Anbetung als Schöpfer erweist. In Römer 1,20-32 lesen wir, dass die Menschen nicht dankbar waren und Gott nicht fürchteten, noch ihm die Ehre gaben, obwohl sie die Herrlichkeit Gottes in der Schöpfung sahen. Daher sanken sie immer tiefer in Sünde und Gott gab sie dahin.

Beachte den Gegensatz zwischen „der Stunde" (1 Stunde) des Gerichts, das hier erwähnt wird, und „dem Tag (24 Stunden) des Heils", der in 2. Korinther 6,2 erwähnt wird. Das lehrt uns erneut, dass Gott viel lieber Gnade als Gericht walten lassen würde.

Unsere eigene adamitische Natur zieht es jedoch vor, gegenüber anderen lieber mit Gericht als mit Gnade zu handeln. Wir würden lieber einen Tag des Gerichts und eine Stunde der Gnade haben wollen. Wir sehen dies in Adams Verhalten im Garten Eden. Sobald Adam von Gott befragt wurde, zeigte er mit einem anklagenden Finger auf seine Frau. Die Gewohnheit, andere zu richten, begann sobald er gesündigt hatte. Nun trachtet der Herr danach, unsere böse Natur des Richtens und der Fehlersuche bei anderen zu ändern, damit sie seiner eigenen gnädigen und vergebenden Natur entspricht. Nur im äußersten Falle handelt Gott mit Gericht. Er möchte, dass wir alle ein ähnliches Herz der Barmherzigkeit gegenüber anderen haben.

V. 8: Und ein zweiter Engel folgte, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt alle Völker.

Babylon steht für das Huren-Christentum, die falsche Kirche, die vorgibt, Jesus zu folgen, aber für sich selbst, für die Welt und für ihre Lüste und Begierden lebt. Sie hat alle Völker mit dem Wein der Leidenschaft ihrer geistlichen Unmoral getränkt. In den Kapiteln 17 und 18 werden wir mehr darüber erfahren.

V. 9-11: Und ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit großer Stimme: Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild und wer das Zeichen seines Namens annimmt.

Wer den Wein Babylons trinkt, wird auch den Wein des Zornes Gottes trinken müssen! Du kannst nicht den einen Wein trinken und dem anderen entrinnen. Der Zorn Gottes wird hier als „unvermischt" [in voller Stärke gemischt] beschrieben - das bedeutet ohne Barmherzigkeit darin. Die Bibel sagt, dass jene Menschen, die anderen keine Barmherzigkeit erweisen, von Gott ebenfalls ohne Barmherzigkeit gerichtet werden (Jak 2,13). Das bedeutet, dass all jene, die den Menschen, die ihnen Schaden zugefügt, sie betrogen, beraubt oder ihnen Böses angetan haben, nicht vergeben, am Jüngsten Tage ein unbarmherziges Gericht empfangen werden. Solche unversöhnlichen Menschen werden hier in dieselbe Kategorie gestellt wie jene, die das Tier und sein Bild anbeten. All diese Menschen werden vor den heiligen Engeln und dem Lamm Gottes auf ewig mit Feuer und Schwefel gequält werden.

In Offenbarung 4,8 sahen wir die lebendigen Wesen, die Tag und Nacht keine Ruhe haben, weil sie immer Gott anbeten. Hier sehen wir, dass auch die Bösen Tag und Nacht keine Ruhe haben, weil sie immer gequält werden, weil sie statt Gott anzubeten, das Tier und sein Bild angebetet haben.

V. 12: Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!

Die Heiligen werden hier als die beschrieben, die Gottes Gebote und den Glauben an Jesus halten. Beachte die beiden Dinge, die hier erwähnt sind: Gehorsam und Glaube. Die Amplified Bible übersetzt diesen Vers mit „jene, die den Geboten Gottes gewohnheitsmäßig gehorchen". Ich hoffe, wir gehören zu denen, die den Geboten Gottes gewohnheitsmäßig gehorchen und die einen starken Glauben an Jesus haben. Das sind die beiden wichtigsten Voraussetzungen, um bis ans Ende auszuharren.

Jesus selbst ist DER ERSTE Überwinder, der uns alle einlädt, zu überwinden, so wie er auch überwunden hat (Offb 3,21). Er steht auf dem Berg Zion an der Spitze all dieser Überwinder - eine kleine Anzahl von Menschen, die in ihrem irdischen Leben von ganzem Herzen dem Herrn nachfolgten und die in ihrer eigenen Generation den Geist des Antichristen überwunden haben.

V. 13: Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach.

Wer im Herrn stirbt, ist stets GESEGNET. Warum heißt es dann, dass diejenigen, die im Herrn sterben, von nun an gesegnet sind? Vermutlich weil sie nur eine sehr kurze Zeit in ihren Gräbern sein werden - da das Ende nahe ist.

Beachte auch den Ausdruck: „Denn ihre Werke folgen ihnen nach."

In 1. Timotheus 5,24 lesen wir: „Bei einigen Menschen sind die Sünden offenbar und gehen ihnen zum Gericht voran; bei einigen aber werden sie hernach offenbar." Das sündige Leben einiger Menschen ist für jedermann offenbar. Aber das sündige Leben anderer ist nicht so offenbar, weil ihre Sünden verborgen sind. Aber am Tag des Gerichts werden jedermanns Sünden offenbar werden. Und viele werden dann überrascht sein.

Desgleichen sind auch die guten Taten einiger Menschen ganz offenbar. Aber es gibt andere, die eine Menge Gutes getan haben, wovon niemand weiß (1Tim 5,25). Ihre guten Taten werden erst am Jüngsten Tage offenbar werden.

In Offenbarung 14,3 lesen wir von solchen Menschen, die in den verborgenen Bereichen ihres Lebens ein Leben in Güte geführt haben. Wenn die Bücher am Tag des Gerichts geöffnet werden, werden diese Taten offenbar werden. Gesegnet sind all jene, die auf diese Weise sterben. Es gibt einen solchen gottesfürchtigen Überrest in der heutigen Welt - deren linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Es ist in der Tat traurig, wenn all das Gute, das wir jemals getan haben, von anderen Menschen gesehen worden ist und dass es in unserem Privatleben keine verborgene Güte gibt.

V. 14-16: Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war einem Menschensohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden. Und der auf der Wolke saß, setzte seine Sichel an die Erde und die Erde wurde abgeerntet.

Hier sehen wir, wie Jesus die Ernte der nicht geretteten Menschen einbringt. Der Engel berichtet, dass die Ernte der Erde „verdorrt" (V. 15, Randnotiz) ist. Das griechische Wort, das hier verwendet wurde, ist „xeraino", was „verdorrt" bedeutet - dasselbe Wort, das Jesus in Markus 4,6 im Gleichnis vom Sämann benutzte, wo ein Teil der Saat auf Boden fiel, der nicht viel Erdreich hatte, und wo die Pflanze verdorrte, als die Sonne aufging. Das ist daher die Ernte jener Menschen, die nur oberflächlich auf das Evangelium reagiert haben und deren inneres Leben verdorrt war.

Die Ernte für das Reich Gottes war sogar schon reif, als Jesus auf Erden war (siehe Joh 4,35). Und dieses Einbringen der Ernte ins Reich Gottes hat nun schon 2000 Jahre lang stattgefunden. Die Ernte, die inOffenbarung 14,14 erwähnt wird, bezieht sich auf die, die nicht auf den Ruf des Herrn reagiert haben und die rufen: „Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin und uns ist keine Hilfe gekommen!" (Jer 8,20).

Wer jetzt nichts ins Reich Gottes kommt, wird draußen auf dem Felde bleiben und verdorren. Die Stunde der Ernte, auf die hier Bezug genommen wird, ist dieselbe Stunde des Gerichts, die vorher in Vers 7 erwähnte wurde. Der TAG des Heils ist vorbei und die STUNDE des Gerichts ist gekommen. Der Herr schwingt seine Sichel des Gerichts über die Erde und erntet sie ab.

Auch in Joel 4,12-16 lesen wir von dieser Zeit: „Die Heiden sollen sich aufmachen und heraufkommen zum Tal Joschafat; denn dort will ich sitzen und richten alle Heiden ringsum. Greift zur Sichel, denn die Ernte ist reif! Kommt und tretet, denn die Kelter ist voll, die Kufen laufen über, denn ihre Bosheit ist groß! Es werden Scharen über Scharen von Menschen sein im Tal der Entscheidung; denn des Herrn Tag ist nahe im Tal der Entscheidung …"

V. 17-20: Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel im Himmel, der hatte ein scharfes Winzermesser. Und ein andrer Engel kam vom Altar, der hatte Macht über das Feuer und rief dem, der das scharfe Messer hatte, mit großer Stimme zu: Setze dein scharfes Winzermesser an und schneide die Trauben am Weinstock der Erde, denn seine Beeren sind reif! Und der Engel setzte sein Winzermesser an die Erde und schnitt die Trauben am Weinstock der Erde und warf sie in die große Kelter des Zornes Gottes. Und die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten, und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.

Die Trauben werden vom Weinstock der ERDE eingesammelt. Der wahre Weinstock vom Himmel ist Jesus Christus (Joh 15,1). Aber dies ist ein anderer Weinstock - der Weinstock der Erdenbewohner! Und die Trauben von diesem Weinstock sind reif für das Gericht.

Gott richtet Menschen nur, wenn die Situation reif geworden ist. In 1. Mose 15,13 lesen wir beispielsweise, dass der Herr zu Abraham sagte, er würde seine Nachkommen nach 400 Jahren Aufenthalt in Ägypten wieder zurück nach Kanaan bringen, weil die Kanaaniter erst dann reif fürs Gericht sein würden. In 3. Mose 18 lesen wir, dass die meisten Sünden, denen sich die Kanaaniter hingaben, Sünden von sexueller Perversion waren. Gott ordnete die Vernichtung der Kanaaniter durch Josua aus demselben Grund an, aus dem er die Welt zur Zeit Noahs vernichtete - weil es so viel sexuelle Perversion gab, dass die ganze Welt verdorben worden wäre, wenn die Bösen nicht beseitigt worden wären. Es war das Amputieren eines von Brand befallenen Beines, damit nicht der ganze Leib sterben würde. Zur Zeit Abrahams war das Maß der Sünden der Kanaaniter noch nicht voll gewesen (1Mo 15,16). Sie waren noch nicht reif fürs Gericht.

Gott ist geduldig und langmütig und wartet eine lange Zeit. Wenn wir die sexuelle Perversion und die Gewalt und das Böse in der heutigen Welt betrachten, dann könnten wir glauben, dass für Gott die Zeit zum Gericht gekommen ist. Aber Gott wartet, bis die Situation noch reifer wird. In der Zwischenzeit möchte er, dass alle Buße tun. Er sendet seine Diener aus, um sein Wort zu verkünden, um Menschen zu sagen, sie sollten sich von ihren Sünden abwenden. Aber sie kehren nicht um. Und jedes Mal, wenn sie Gottes Wort ablehnen, werden sie ein bisschen reifer fürs Gericht. Schließlich wird ein Tag kommen, wenn der Engel berichten und sagen wird: „Die Ernte ist reif."

Die Weinkelter [Weinpresse] ist der Ort, wo die Trauben hineinkommen und zertreten werden, damit der Traubensaft herausfließen kann. Das ist ein Bild des Blutes, das bei der endgültigen Schlacht bei Harmagedon - ca. 320 Kilometer um Jerusalem herum - fließen wird.
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