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Thea, Lia – und das Erforderliche

Thea, Lia – und das Erforderliche
Die beiden Schwestern Lia (82) und Thea (92) sind im Leben und in der Liebe zuhause. Aber nicht nur. Auch über ernste Themen, wie das Erforderliche im menschlichen Leben, denken sie nach. Worauf es dabei ankommt, wird ihnen klar, als Klaus kommt, der 6-jährige Sohn einer Nachbarin.


Lia: Thea, mach mal den Tisch frei.
Thea: Warum – und dann so aufgeregt?
Lia: Weil wir schon 12:10 Uhr haben. Gleich kommt Klaus.
Thea: Du meinst doch nicht etwa den kleinen Jungen, der so gerne mit dem Fußball gegen parkende Autos schießt?
Lia: Doch, genau den meine ich. Seine Mutter kann ihn nicht von der Schule abholen und zuhause betreuen, weil sie im Krankenhaus ihre Mutter besucht. Er soll bei uns Hausaufgaben machen, bis sie ihn abholt.
Thea: Und dafür soll ich jetzt meine Patiencekarten wegräumen?
Lia: Du kannst ja hinterher weiterspielen.

Riiiiiiiiiing, tüdelüüüüüüt, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing,

Thea: Lia, es schellt.
Lia: Hab ich doch gehört und komme schon.
Thea: Komisch, wenn ich Dich die letzten Tage rief, bist Du nicht gekommen.
Lia: Jetzt ruft ja auch die Nächstenliebe.
Thea: Ach, und wenn ich rufe?
Lia: Dann ruft die Schwester, die immer was zu meckern hat.
Thea: Gut. Jetzt weiß ich endlich Bescheid!
Lia: Mach ein freundliches Gesicht, sonst bekommt der Kleine Angst.

Lia öffnet die Türe und vor ihr stehen Bluehorse und der kleine Klaus.

Lia: Ach.
Thea: Was ist los, Lia?
Lia: Klaus ist nicht alleine. Bluehorse ist auch gekommen.
Thea: So. Willst Du beide jetzt endlich reinlassen oder willst Du erst einen PCR-Test machen?
Lia: ich weiß gar nicht, wie das geht. Kommt rein, ihr zwei. Das ist ja eine Überraschung. Aber zieht die Schuhe aus.

Thea: so, Du bist also der Klaus, der hier Hausaufgaben machen will.
Klaus: Nein, will ich nicht.
Thea: Seid ihr denn in der Schule mit allen Aufgaben fertig geworden?
Klaus: Leider nein, ich muss morgen wieder hin.
Lia: Ich bring mal Apfelsinensaft, den magst Du doch sicher, oder?
Klaus: Nö. Ich mag nur Apfelsaft.
Bluehorse: Wenn im Apfelsaft noch eine Sine drin ist, wird man besonders stark.
Klaus: Ich bin schon stark. Soll ich dir mal meine Muskeln zeigen? <<< und demonstriert >>>
Bluehorse: Ja, wirklich. Aber willst Du mal meine Muskeln sehen? <<< und demonstriert >>>

Klaus: Wenn ich groß bin, bekomme ich auch so große Muskeln.
Bluehorse: Ich verrate Dir einen Trick, wie Du so große Muskeln bekommen kannst. Soll ich Dir den Trick verraten?
<<< Klaus nickt.>>>

Bluehorse: Ich trinke gerne Apfelsinensaft.
Klaus: Ich mag auch Apfelsinensaft trinken.

Thea: Wenn Kinder ihren Saft trinken, werden sie groß und stark und können einen guten Beruf lernen.
Klaus: Was für einen Beruf hast Du?
Thea: Ich bin Rentnerin.
Klaus: Warst Du dafür lange in der Schule?
Thea: Ja, ähm, vielleicht 12 Jahre.
Klaus: Und heute bist Du 13 Jahre?
Thea: nein, ein bisschen älter bin ich schon.
Klaus: Und was für einen Beruf hat der Onkel?
Lia: Der Onkel heißt Bluehorse. Er ist Philosoph.

Klaus: Was ist das?
Bluehorse: Ein Philosoph ist ein erwachsenes Kind, welches sich mit seinem eigenen Warum auf die Nerven geht.
Klaus: Ich bin auch Philosoph.
Lia: Oh, warum denkst Du das?
Klaus: Meine Mutti sagt immer, dass ich nicht ständig warum fragen soll.
Bluehorse: Aber wenn man viel fragt, wird man schlauer.

Klaus: Warum ist da ein Holzkreuz an der Wand?
Lia: Weil uns das Kreuz an Jesus erinnert, der am Kreuz gestorben ist. Kennst Du Jesus?
Klaus: Ja, der ist bei mir im Verein und spielt Fußball. Er spricht noch nicht gut Deutsch, weil er aus Spanien kommt.
Lia: Den meine ich nicht. Ich meine den Jesus aus Israel, der Gottes Sohn ist und irgendwann wieder kommt.
Klaus: Und dann geht er an das Kreuz zurück?
Lia: Nein. Natürlich nicht.
Klaus: Und warum bewahrst Du dann das Kreuz auf? Der Jesus aus Israel braucht es doch nicht mehr.

Bluehorse: Manche Menschen haben sich so an alte Gewohnheiten gewöhnt, dass sie vergessen haben, wozu sie gut sind.
Lia: Hast Du denn kein Kreuz zuhause, Klaus?
Klaus: Nein, an unsere Wand hängt ein Bild von Opa und Oma, die sind auch schon tot und kommen nicht wieder.
Thea: Das tut mir leid.

Lia: Bluehorse – und Du? Hast Du kein Kreuz zuhause?
Bluehorse: Nein, ich habe ein schönes buntes Herz. Das hat mir eine Künstlerin geschenkt.
Klaus: Warum?
Bluehorse: Wenn Jesus wiederkommt, braucht er Herzen.
Klaus: Warum?
Bluehorse: Weil Jesus ja nicht mehr ans Kreuz will. Dafür will er in den Herzen leben. Und daran erinnert mich das bunte Herz.

© JJ

Kommentare

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Alberlix 13.11.2021 18:30
Super danke 👍
 
(Nutzer gelöscht) 13.11.2021 19:09
das Erforderliche ist Apfelsinensaft und ein Herz für Jesus, in dem er wohnen kann

👍

ja, mehr braucht man über das Leben nicht wissen  🙂
 
rehpinab 14.11.2021 09:30
Und aus Jesu Herz am Kreuz flossen Blut und Wasser heraus - wir können uns als Christen nicht gewöhnen, aber doch immer wieder Christi Opfertod aktualisieren, zu seinem Gedächtnis die Einladung annehmen und zu ihm z.B. aufblicken...und danken.
 
Bluehorse 14.11.2021 09:42
" wir können .... aber doch immer wieder Christi Opfertod aktualisieren, zu seinem Gedächtnis die Einladung annehmen"

Was soll "aktualisieren" bedeuten? 
Was ist gemeint mit "zu seinem Gedächtnis die Einladung annehmen"?
 
(Nutzer gelöscht) 14.11.2021 10:27
das ist katholische Gottesdienstpraxis, sie opfern Jesus jeden Sonntag neu
 
rehpinab 14.11.2021 14:33
Jesu Opfer ist einmalig und nicht zu wiederholen, aber die Messfeier vergegenwärtigt und erinnert und lässt uns teilhaben an Jesu Erlösungswerk im Heilssakrament. Was der Hohepriester im Tempel immer wiederholen musste, nämlich Sühneopfer für das Volk Israel darzubringen, ist mit Jesus ein für alle Mal mit seinem Opfertod in seiner Hingabe zu unserem Heil, Jesu Erlösungswerk, vollendet...aber wir werden im eucharistischen Altarssakrament und in der Messfeier zur Teilhabe genau dazu eingeladen, dafür zu danken. Es ist eine Dankfeier. Gottes Sohn hat unsere Sünden auf sich genommen, das Allerheiligste des Tempels in Jerusalem ist nun Jesus in Person...
 
Bluehorse 14.11.2021 14:37
rehpinab
zu Deinem Beitrag 14:33 Uhr scheint aus meiner Sicht nicht die Formulierung in Deinem vorherigen Beitrag 9:30 Uhr zu passen: "aber doch immer wieder Christi Opfertod aktualisieren,..."
Deswegen wohl der Kommentar von IST 10:27 Uhr. Aber nun hast Du ja 14:33 Uhr erläutert, was Du meintest.
 
rehpinab 16.11.2021 10:12
In der Messe werden Wein und Brot verwandelt in Leib und Blut Jesu Christi - die Realpräsenz Jesu verwirklicht, und mit der dann in der Hl.Kommunion den mitfeiernden Gläubigen ausgeteilten Hostie wird Jesus von ihnen aufgenommen. Jesus will aufgenommen werden, nur dann kann ja auch an uns Gläubigen Verwandlung, die Gott im ersten Schritt, durch seinen Hl.Geist auch ermöglicht, stattfinden...der Neue Bund im Herzen geschlossen werden, den können wir selber ja Gott nicht anbieten, aber Gott uns... und wir ihn so annehmen. Jesus als Gottes Sohn hat dies wahrgemacht. Nicht wir machen dies wahr...
 
Bluehorse 16.11.2021 13:52
"In der Messe werden Wein und Brot verwandelt in Leib und Blut Jesu Christi - die Realpräsenz Jesu verwirklicht,..."

Verwandlung - aber immer nur symbolisch, oder wird der Wein zu Blut?  

Kann der Heilige Geist nur empfangen werden, wenn ein geweihter Priester "Brot und Wein" austeilt?
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