Thea, Lia und die Angst vor Corona (2)

Bluehorse

Die beiden Schwestern Lia (82) und Thea (92) sind im Leben und in der Liebe zuhause. Aber nicht nur. Auch über ernste Themen, wie Corona, denken sie - schon wieder - nach.


Lia: So, Bluehorse, heute wird aber nicht nur Erdbeerkuchen gegessen, sondern wir müssen reden.
Bluehorse: Aha, worüber möchtest Du denn reden?
Thea: Ich weiß schon, sie hat heute die Tageszeitung gelesen und die Zahlen zu Corona gelesen.

Lia: Ja, und mich hat aufgeregt, dass wir noch nicht geimpft sind.
Thea: Nur über meine Leiche.
Lia: Aber werden denn auch Leichen geimpft?
Thea: Nur wenn sie es noch zu einem Impfzentrum schaffen.

Lia: Siehst Du, Bluehorse, sie macht sich immer nur über mich lustig. Dabei ist das doch ein ernstes Thema.
Bluehorse: Ja, da geb ich Dir Recht. Wir sollten aktuell informiert sein, damit wir Fakten mit dem vergleichen, was so erzählt wird.

Thea: Dann erkläre ihr mal die Fakten. Mir glaubt sie ja eh nicht.
Lia: Doch, ich glaube Thea, aber sie drückt sich so aus, dass ich hinterher weniger weiß als vorher.

Bluehorse: Dann sag mal, welche Zahlen Du heute gelesen hast.

Lia: Da las ich die Reproduktionsrate von 1,16. Was bedeutet das? Vermehren sich die Menschen in Deutschland so schnell?
Bluehorse: Nein, so schnell vermehrt sich der Corona-Virus pro 100.000 Einwohner und pro Tag. Aktuell gibt es bundesweit ca. 50.000 Neu-Infizierte, von denen Erkrankte.
Lia: Und was bedeutet das?
Thea: Husten, Schnupfen, Fieber
Lia: Das ist aber nicht schön. Ist das alles?

Bluehorse: Nein. Natürlich nicht. Jeden Tag kommen im Durchschnitt 3,78 Erkrankte in ein Krankenhaus, weil sie so schwer erkrankt sind, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Das wird durch die Hospitalisierungsrate ausgedrückt.

Lia: Ja, und was bedeuten diese Zahlen? Ich meine, wann wird es Thea und mich treffen?
Bluehorse: Also bei einer Reproduktionsrate von 1,16 werden alle Bewohner einer Stadt mit 100.000 Einwohnern in 236 Jahren infiziert sein.
Das rechnet man 100.000 / 1,16 / 365 Tagen. Und in Bocholt, mit ca. 73.000 Einwohnern werden schon in rd. 172 Jahren alle Einwohner infiziert sein.
Aber das bedeutet nicht, dass alle Einwohner einer Stadt so schwer erkranken, dass sie ins Krankenhaus müssen.

Thea: Sondern?
Bluehorse: Die Hospitalisierungsrate beträgt aktuell 3,78.

Lia: Und was bedeutet diese Zahl?
Bluehorse: Das bedeutet, dass in ca. 72 Jahren alle Einwohner einer Stadt mit 100.000 Einwohnern einmal im Krankenhaus wegen Corona behandelt werden müssen.
Lia: Und in Bocholt?
Bluehorse: Bocholt hat rd. 73.000 Einwohner. Hier dauert es nur rd. 53 Jahre, bis alle Einwohner der Stadt wegen Corona wenigstens 1x im Krankenhaus behandelt wurden.

Thea: Siehst Du, Lia, so schnell geht das bei uns.
Lia: Ja, dann hab ich was von Letalitätsrate gelesen.

Bluehorse: Das ist die Zahl, die errechnet wird, wenn man die Sterbefälle mit der Zahl der Erkrankten vergleicht, während Mortalität die Sterbefälle mit der Zahl der Bevölkerung vergleicht. Letal kann man mit „tödlich“ übersetzen.

Lia: Ja, und die Letalitätsrate beträgt aktuell 236. Was heißt das?
Bluehorse: Das heißt, dass von 100.000 Erkrankten 236 Personen an dieser Krankheit sterben. Nehmen wir mal an, dass alle 100.000 Einwohner einer Stadt an Corona erkrankt sind. Dann wären in 423 Jahren alle gestorben.

Lia: Das ist ja schrecklich. Müssen wir so lange leben?
Bluehorse: Natürlich nicht. In einer kleinen Stadt wie Bocholt mit ca. 73.000 Einwohnern wären alle Einwohner schon in rd. 309 Jahren tot.

Thea: Das ist für mich keine Überraschung.
Lia: Und wenn man schon früher stirbt, z.B. wegen dem Alter?
Thea: Dann hast Du Pech gehabt.

Lia: Ja, aber warum regen sich so viele Leute auf?
Thea: Weil bei der Notwendigkeit einer Behandlung im Krankenhaus die Betten auf den Intensivstationen nicht ausreichen könnten.

Lia: Ja, aber wenn es doch 53 Jahre in Bocholt dauert, bis alle schweren Fälle im Krankenhaus behandelt werden, werden doch die meisten vorher gestorben sein.
Thea: Und wenn doch die Betten in den Intensivstationen zu knapp sind, dauert es doch noch länger oder die Leute sterben, bevor sie im Krankenhaus behandelt werden können.
Lia: Und was macht die Regierung?
Thea: Jammern
Lia: Dann sind es Jammoliter und keine Politiker. Und was machen Christen?
Thea: Entweder sie jammern oder streiten über die richtigen Maßnahmen.
Lia: Wissen sie denn, was die richtigen Maßnahmen sind?
Thea: Das ist es ja. Jeder weiß es genau und deshalb streiten sie. Und bis sie sich geeinigt haben, teilen sie sich schon mal auf in angepasste und nicht angepasste Christen.
Bluehorse: Wer sich mit der ungläubigen Bevölkerung die Angst vor Ausgrenzung wegspritzen lässt, geht in den großen Kirchenraum und wer die Angst wegbetet, der bleibt in Zukunft draußen, mit Maske natürlich.
Lia: Was wohl Gott dazu sagt?
Bluehorse: Er nimmt Ängste der Menschen ernst. Und ER macht darauf aufmerksam, dass es wichtiger ist, ein Bett im Himmel zu haben als im Krankenhaus. Gott ist kein Jammoliter, er spart nicht an Plätzen im Himmel. Jesus wußte schon:
In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. ( Joh 14,27; 1Joh 5,4) Dies alles habe ich euch gesagt, damit ihr in meinem Frieden geborgen seid. In der Welt wird man euch hart zusetzen, aber verliert nicht den Mut: Ich habe die Welt besiegt!« (Joh 14,27; 1Joh 5,4)

© JJ