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Andacht vom 11. November 2021

Andacht vom 11. November 2021
Doch obwohl er unter ihnen lebte und die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannten ihn die Menschen nicht.
Er kam in seine Welt, aber die Menschen wiesen ihn ab.

Johannes 1,10-11 (Hoffnung für alle)


Es ist eine Tragik im Leben von Jesus in dieser Welt, dass er von vielen nicht als Messias erkannt, ja sogar abgewiesen und verfolgt wurde.
Und das vor allem von der religiösen Führungsschicht seiner Zeit.

Der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski, dessen Geburtstag sich heute zum 200. Mal jährt, lässt Jesus in der Erzählung Der Großinquisitor (Teil des Romans Die Brüder Karamasow) noch einmal auf die Erde kommen, und zwar ins 16. Jahrhundert nach Sevilla.
Jesus will, so Dostojewski, wenigstens für einige Augenblicke sein leidendes Volk besuchen.
Die Menschen jubeln ihm zu, er tut Wunder und weckt sogar ein totes Mädchen auf.
Doch dann hört der Großinquisitor davon, lässt ihn verhaften und in den Kerker werfen.
Dort besucht er ihn des Nachts, blickt ihn lange wortlos an und spricht dann:
"'Bist Du es? Du?'
Und da er keine Antwort erhält, fügt er schnell hinzu:
'Antworte nicht, schweige.
Und was könntest Du auch sagen?
Ich weiß nur allzu gut, was Du sagen kannst.
Aber Du hast nicht einmal das Recht, noch etwas dem hinzuzufügen, was von Dir schon damals gesagt worden ist.
Warum also bist Du gekommen, uns zu stören?
Denn Du bist uns stören gekommen!
Das weißt Du selbst.
Aber weißt Du auch, was morgen geschehen wird?
… morgen werde ich Dich richten.'"
(Kap. 5)

Und wenn Jesus heute noch einmal in dieser Weise zu den Menschen käme?
Er würde – je nachdem, in welchem Teil der Welt er dann leben würde – wahrscheinlich nicht inhaftiert und gerichtet werden.
Aber vielleicht verspottet, kritisiert, abgelehnt?
Oder würde er gar nicht wahrgenommen werden?

Die Frage stellt sich auch heute noch: Wie stehen du und ich zu diesem Jesus Christus?
Die Reaktionen der Menschen in unserem Bibeltext waren – Gott sei Dank – nicht die einzigen.
Es gab auch viele andere: "Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden." (V. 12 Hfa)

Jesus hören und ihm vertrauen, ihn annehmen und aufnehmen, mit ihm unser Leben gestalten – das ist die beste Antwort, die wir geben können.


(Roland E. Fischer)

Kommentare

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einSMILEkommtwieder 11.11.2021 20:10
"Alles, was wir mit Recht von Gott erwarten, erbitten dürfen, ist in Jesus Christus zu finden.
Was ein Gott, so wie wir uns ihn denken, alles tun müsste und könnte, damit hat der Gott Jesu Christi nichts zu tun.
Wir müssen uns immer wieder sehr lange und sehr ruhig in das Leben, Sprechen, Handeln, Leiden und Sterben Jesu versenken, um zu erkennen, was Gott verheißt und was er erfüllt."

(Dietrich Bonhoeffer)
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