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WIE [GOTTES] GERECHTIGKEIT ERHALTBAR IST

WIE [GOTTES] GERECHTIGKEIT ERHALTBAR IST
"Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied; denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren, als Gott Zurückhaltung übte, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist. Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens! So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes. Oder ist Gott nur der Gott der Juden und nicht auch der Heiden? Ja freilich, auch der Heiden! Denn es ist ja ein und derselbe Gott, der die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben rechtfertigt. Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz.[RÖ. 3,21-31] [SLT]

[Bitte] überdenke nach dem Lesen zitierten Textes aufmerksam die vorangehenden Verse des Kapitels, damit der Zusammenhang gewahrt bleibt. Erinnere Dich daran, dass die Hauptaussage des Kapitels darin besteht, dass alle Menschen - Juden und Heiden - vor Gott gesündigt haben, dass alle dem Gesetz Gottes unterworfen sind, dass alle durch das Gesetz verdammt werden und dass es daher unmöglich ist, dass jemand durch das Gesetz gerechtfertigt wird. Das Gesetz kann diejenigen nicht für gerecht erklären, die es gebrochen haben, und seine Anforderungen sind so rein und hoch, dass kein gefallener Mensch die Kraft hat, sie zu erfüllen. Deshalb kann kein Mensch durch das Gesetz Gerechtigkeit erlangen und doch kann kein Mensch ohne Heiligkeit - vollkommene Übereinstimmung mit dem Gesetz -  "den HERRN sehen." [HEBR. 12,14] Aber einige werden [ja] "sein Angesicht sehen" [OFFB. 22,4] [SLT], also müssen sie die Heiligkeit auf eine andere Weise als durch das Gesetz erlangen. Wie das sein kann, ist ein Problem, denn das Gesetz ist [ja] der vollständige und vollkommene Ausdruck der Gerechtigkeit Gottes. Die Schriftstelle am Anfang dieses Artikels löst das Problem. Daher soll sie näher betrachtet werden.

"Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden." Ah! Das gibt Hoffnung. Aber, halt! Sind wir [dann] nicht in Gefahr, in die Irre geführt zu werden? Wagen wir es, auf eine Gerechtigkeit zu vertrauen, die unabhängig vom Gesetz erlangt wird? Nun, da wir nichts aus dem Gesetz selbst bekommen können, müssen wir sie außerhalb des Gesetzes bekommen, wenn wir sie überhaupt haben wollen. Aber sei [bitte] nicht beunruhigt, denn bedenke, dass diese Gerechtigkeit, die wir ohne oder außerhalb des Gesetzes erlangen sollen, "die Gerechtigkeit Gottes" ist. Das ist doch genau das, was dem Gesetz entspricht! Genau, es kann keine wirkliche Gerechtigkeit geben, die nicht "die Gerechtigkeit Gottes" ist, und all diese Gerechtigkeit ist in SEINEM Gesetz dargelegt. Wo und wie wir sie erlangen können, werden wir gleich sehen, aber beachte [bitte] zunächst, dass sie " von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird", es ist [also] die Gerechtigkeit, die das Gesetz bestätigt. Wo ist sie nun zu erlangen?

[Weil geschrieben steht] "die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben." haben wir den stärksten Beweis dafür, dass wir vor dem Gesetz nicht zuschanden werden, wenn wir nur diese Gerechtigkeit erlangen können. Wir wissen, dass CHRISTUS, als Teil der Gottheit, dem Vater gleich ist. ER ist das Wort, und ER ist GOTT. Als das Wort, die Offenbarung DESSEN, DEN kein Mensch gesehen hat, hat ER das Gesetz mit SEINER EIGENEN Stimme gesprochen. ER sprach es "wie einer, der Vollmacht hat", "denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig." Wenn wir also die Gerechtigkeit Gottes durch Jesus Christus erhalten, ist es offensichtlich, dass wir die Gerechtigkeit haben, die das Gesetz verlangt, weil wir sie vom Haupt der Quelle erhalten. Unsere Gerechtigkeit kommt aus der gleichen Quelle wie die Gerechtigkeit des Gesetzes.

[Aber] wie bekommen wir sie? [Nur] durch den Glauben. Könnten wir sie sonst noch bekommen? [Nun] da es unmöglich ist, dass jemand die Gerechtigkeit durch die Werke des Gesetzes erlangt, ist es offensichtlich, dass sie durch den Glauben, als ein Geschenk, kommen muss. Und das steht im Einklang mit der Aussage [im Römerbrief:] "die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu, unserm HERRN." [RÖ. 6,23] [Nun] jemand mag sagen, dass es nicht möglich scheint, dass wir auf diese Weise Gerechtigkeit erlangen können. Aber denke [bitte] einen Moment [über das Folgende] nach: "Sünde" und "Gerechtigkeit" kennzeichnen einfach unsere Beziehung zu Gott. Und, wenn es einen Weg gibt, auf dem ER uns in Übereinstimmung mit seiner Gerechtigkeit für gerecht erklären kann, hat ER das Recht dazu. Wer möchte sagen, dass ER mit den SEINEN nicht tun kann, was ER will?

[Paulus schreibt, dass] "Gott in Christus war, und die Welt mit sich selbst versöhnte." [2. KOR. 5,19] [ELB] Indem ER SEINEN eingeborenen Sohn für die Welt gab, war es dasselbe, als ob ER sich selbst geben würde. [Ja] ER gab SICH SELBST. Und da [CHRISTUS] der "Gerechte für die Ungerechten" [1. PETR. 3,18] gestorben ist kann GOTT gerecht sein und denjenigen als gerecht ansehen, der an CHRISTUS glaubt.

[Und so schreibt Paulus:] "Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens!" [RÖ. 3,27] [SLT] Der Begriff "Gesetz", wie er in diesem Vers verwendet wird, bezieht sich nicht auf ein Gesetzbuch oder auf eine festgelegte Regel. Er muss vielmehr im Sinne von "Prinzip" verstanden werden. Wir werden [also] nicht nach dem Prinzip der Werke gerechtfertigt, sondern nach dem Prinzip des Glaubens. [Der Apostel schreibt weiter:] "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes." [RÖ.3,28] [SLT] Aus dem vorher Betrachteten kann [auch] keine andere Schlussfolgerung gezogen werden. Durch die Werke des Gesetzes kann kein Mensch gerechtfertigt werden, denn alle haben gesündigt, und wer die Gerechtigkeit erlangt, der erlangt sie umsonst als Geschenk durch die Gnade Gottes. Das schließt [auch jegliches] Rühmen aus. Niemand kann sich dessen rühmen, was er getan hat, denn er hat nichts getan, dessen sich ein guter Mensch rühmen könnte. Nur gute Taten wären es wert, dass man sich ihrer rühmen könnte, aber die Güte, die wir haben, ist uns vom HERRN geschenkt, und deshalb können wir uns ihrer nicht rühmen. Wie Paulus an anderer Stelle sagt: "wer gibt dir den Vorzug? Und was besitzt du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als ob du es nicht empfangen hättest?" [1. KOR. 4,7] [SLT] Es gibt keine Möglichkeit, sich zu rühmen, außer des Kreuzes unseres HERRN Jesus Christus.

Es gibt einige Ausdrücke in dem bereits behandelten Teil, denen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Der eine lautet: "um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren." Dies darf nicht als Hinweis darauf verstanden werden, dass die Gnade Gottes sich in der Vergebung der Sünden erschöpft und dass wir für unser zukünftiges Leben allein stehen müssen. Nein, wenn das wahr wäre, wäre das Rühmen nicht ausgeschlossen. Wir sind [auch weiter] auf CHRISTUS angewiesen, damit sich SEINE Gerechtigkeit in uns fortwährend manifestiert, genauso wie bei der ersten Offenbarung derselben. ER sagte [ja SELBST]: "Bleibt in mir, und ich [bleibe] in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun." [JOH. 15,4-5] [SLT] Aber die Gnade Gottes erlässt keine Sünden außer denen, die begangen sind. Sünden, die nicht begangen sind, haben keine Existenz. Sie zu erlassen oder zu verzeihen, bevor sie begangen wurden, hieße einfach, Ablass oder [einen] Freibrief für die Sünde zu gewähren und nur der Papst hat sich angemaßt, das zu tun, und sich, indem er dies tat, über GOTT erhoben.

Beachte
[bitte] auch, dass die Gerechtigkeit aus dem Glauben an Jesus Christus "zu allen und auf alle [kommt] die glauben." Bezüglich des Wortes "zu" hat Prof. James R. Boise diese ausgezeichnete Anmerkung: "Nicht einfach zu, im Sinne von zu, hin, bis zu, wie das Wort gewöhnlich verstanden wird, sondern - im strengen und üblichen Sinne von eis - in das Herz, in das Innere all derer, die Glauben haben." Dies entspricht genau der Verheißung, die GOTT bezüglich SEINES Bundes gegeben hat: "Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben." [JER. 31,33] Die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt, ist nicht oberflächlich, [sondern] sie ist tatsächlich und wird zu einem Teil des Menschen.

Und niemand sollte [auch] die großartige Tatsache aus den Augen verlieren, dass jemand auch nur einen Moment lang dem Gesetz entkommen kann. Das Gesetz ist allgegenwärtig. Das Evangelium entbindet nicht von der Verpflichtung ihm gegenüber; im Gegenteil, das Evangelium betont unsere Verpflichtung, da es nur zu dem Zweck existiert, uns in einen Zustand des vollkommenen Gehorsams dem Gesetz gegenüber zu bringen. Wer sich einbildet, der Glaube führe vom Gesetz weg, weiß nicht, was [wahrer] Glaube bedeutet und wozu er da ist. Der Glaube kann nur auf CHRISTUS hin ausgeübt werden, DER sein Urheber und Vollender ist. ER allein ist als Gegenstand des Glaubens genannt worden. Aber er ist nur dazu da, "auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt." [2. KOR. 5,21] [In Übereinstimmung mit diesem] bezeugt Paulus weiter: "Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen." [EPH. 2,10] [LUT2017] Der Gesetzesleugner ist kein Mensch, der echten Glauben an CHRISTUS hat. Er kann es nicht sein, denn wenn er CHRISUTS hat, muss er auch das Gesetz haben, denn CHRISTUS ist die Verkörperung des Gesetzes.

Und nun eine ganz kurze Zusammenfassung der Verse, die wir kommentiert haben. Erstens: Alle sind schuldig, verurteilt durch das Gesetz, so dass sie von ihm die Gerechtigkeit, die es verlangt, nicht erlangen können. Sie versuchen es [zwar] immer wieder, aber vergeblich, sie können [ihre] gerechte Verurteilung durch es nicht abwenden. Nun aber tritt CHRISTUS auf den Plan. ER ist DERJENIGE, von dem das Gesetz seine ganze Gerechtigkeit ableitet, und ER verspricht, sie allen zu geben, die sie annehmen wollen. Das kann ER tun, weil sowohl die Gnade als auch die  Wahrheit, durch IHN kommt. Der Sünder nimmt CHRISTUS an, [zwar] zitternd, aber wissend, dass ER seine einzige Hoffnung ist. [Und] CHRISTUS bedeckt ihn mit dem "Mantel der Gerechtigkeit" [JES. 61,10] [SLT] und legt SEINE Gerechtigkeit in sein Herz. ER nimmt [ihm] das schmutzige Gewand weg, kleidet ihn mit einem neuen Gewand und sagt: "Siehe, ich habe deine Sünde von dir genommen und habe dich mit Feierkleidern angezogen." [SACH. 3,4] Und nun bezeugt das Gesetz, das ihn zuvor [als Sünder] verurteilt hatte, seine  Rechtschaffen-heit. Es verpflichtet sich, vor Gericht zu gehen und jeden zu verteidigen, bei dem diese Gerechtigkeit gefunden wird, denn sie ist seine eigene Rechtschaffenheit. Und so findet der Mensch, der fast verzweifelte, weil er die Gerechtigkeit des Gesetzes nicht erlangen konnte, und sich von ihm abwandte, diese Gerechtigkeit in ihrer Vollkommenheit in CHRISTUS.

( Ellet J. Waggoner, März 1892 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 07.11.2021 11:36
Auch wenn der Inhalt dieses Artikels von Ellet J. Waggoner bereits vor etwa 130 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht ARTIKEL Ellet J. Waggoner:
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones:
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/

Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den (bzw. die) Artikel reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlich-keit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
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