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Thea, Lia - Dia de Muertes oder Allerheiligen

Thea, Lia - Dia de Muertes oder Allerheiligen
Die beiden Schwestern Lia (82 ) und Thea (92) sind im Leben und in der Liebe zuhause. Aber nicht nur. Auch über ernste Themen, wie religiöse Festtage, denken sie nach.


Lia: Hör mal, Thea, im Fernsehen zeigen sie eine Parade aus Mexiko.
Thea: Ja, die feiern heute Dia de Muertes.
Lia: Und was bedeutet das?

Thea: Haben die das im Fernsehen nicht gesagt? Sie freuen sich, dass an diesem Tag die Toten auferstehen und zum Essen nach Hause kommen.

Lia: Ach. Bleibt denn vom Essen etwas zwischen den Rippen, wo doch der Bauch schon vermodert ist?
Thea: Sowas Kindisches kannst aber auch nur Du fragen.
Lia: Na und? Kannst Du denn die Frage beantworten?

Thea: Es ist doch nur symbolisch gemeint. Natürlich stehen die Toten nicht auf. Die Mexikaner stellen doch nur einen Teller mit Essen hin.

Lia: Aha, dann freuen sie sich, dass die Toten doch nicht kommen und sie alles selber essen können?
Thea: Du hast keine Ahnung von Kultur. Wir in Deutschland haben doch auch so einen Totenkult.

Lia: Also ich habe keinen Totenkult.
Thea: Ja, Du. Ich ja eigentlich auch nicht. Aber es ist schon eine Frage der Allgemeinbildung, den Totenkult in Deutschland zu verstehen.

Lia: Und wie funktioniert der Totenkult?
Thea: Also wenn die Toten gläubig waren und ein ehrbares Leben geführt haben, dann werden sie selig gesprochen und wenn sie ein besonders ehrbares Leben geführt haben, vielleicht ein Wunder getan haben, dann werden sie vom Papst heilig gesprochen. Einer der frühesten Heilige ist Joseph, der Mann von Maria, der Mutter Jesu.

Lia: Aha. Und welches Wunder hat er vollbracht?
Thea: Na ja, er hat es mit einer Frau, Maria, ausgehalten, obwohl es sicher viele Probleme im Leben gab.
Lia: Mein Willi mußte kein Heiliger sein. Mit mir hatte er ein gutes Leben.
Thea: Hach. Wenn Du meinst.

Lia: Und was gehört noch zum Totenkult in Deutschland?
Thea: Na, die Menschen beauftragen diese Heiligen verstorbenen mit der Aufgabe, überall und immer für Schutz für sie zu sorgen.
Lia: Immer und überall?
Thea: Klar

Lia: Warum hat man das den Verstorbenen nicht gesagt, als sie noch lebten?
Thea: ist doch klar. Die hätten dann sicher den Auftrag abgelehnt. Ich meine, wer kann das schon, weltweit und immer für Schutz sorgen. Aber wenn man gestorben ist, kann man ja auch nicht widersprechen.

Lia: Vielleicht widersprechen sie ja, nur wir hören es nicht.
Thea: In jedem Fall hören wir Menschen nicht, was Verstorbene sagen und ob sie überhaupt etwas sagen.

Lia: Mein Willi hat auch zu Lebzeiten nicht viel gesagt.
Thea: Warum?
Lia: Er meinte: Du sprichst schon genug. Deine Worte reichen für uns beide.

Thea: Jedenfalls werden heute die Gräber gesegnet.
Lia: Ach. Und warum?
Thea: Ich bin nicht katholisch. Aber segnen bedeutet ja, etwas Gutes wünschen.
Lia: Meinst Du, das ist wie eine Münze in den Brunnen werfen und hoffen, dass man in diesem Jahr reich wird?
Thea: Ja, so ungefähr, denke ich. Nur geht es bei den Segnungen sicher nicht um materiellen Reichtum.

Lia: Worum geht es denn dann?
Thea: Ich denke, man wünscht den Verstorbenen, dass es ihnen im Grab gut geht.
Lia: Sie sollten was essen, weil sie doch nach dem Sterben so dünn werden.
Thea: Im Grab gibt es nichts zu essen.
Lia: Na, dann können sie ja nach Mexiko reisen.
Thea: Ich denke nicht, dass es um‘s Essen geht, wie in Mexiko.

Lia: Worum dann?
Thea: Sie sollen sich bei Jesus aufhalten und fröhlich sein. Ich glaube, sowas wünscht man ihnen.
Lia: Und wenn sie im Leben hier nicht mit Jesus fröhlich waren, werden sie das dann nach dem Sterben?
Thea: Das kann sein. Ich glaube, dass jeder Mensch sein Herz oder seine Seele, in der Jesus Mittelpunkt ist, mit zu Gott nimmt. Das ist dann wie ein Identifikationsausweis, wer man vor Gott ist. Etwas anderes können Menschen nicht mitnehmen. Du weißt doch: Das letzte Hemd hat keine Taschen.

Lia: Und wenn im Herzen hier im Leben kein Platz für Jesus war?
Thea: Dann wird es wohl nichts geben, was Gott als gut beurteilen kann.

Lia: Ach, wie traurig.
Thea: Na ja, die Lebenden können ja darüber nachdenken, bevor sie sterben.
Lia: Ich habe schon darüber nachgedacht.

Thea: Und was ist dabei rausgekommen?
Lia: Ich habe Jesus im Herzen und ich werde mir für meine Beerdigung ein Hemd machen lassen, welches Taschen hat.

Thea: Was soll man in die Taschen reintun?
Lia: Erdbeerkuchen und ein Likörchen. Das teile ich mir dann mit Willi und mit Jesus. Und wenn ich einen Heiligen treffe, dann werde ich ihm sagen, dass er sich nicht überarbeiten soll. 

Thea: Jetzt weiß ich, warum Jesus die Kinder liebte. Sie sind so herrlich naiv.

© JJ

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 01.11.2021 15:12
Ja, sie sollen sich nicht überarbeiten, das sehe ich auch so, zumal Jesus doch schon alles erledigt hat. 
Stell dir vor du hast dein Bestes gegeben für deine Kinder, alles steht für sie bereit und anstelle das anzunehmen gehen sie zum Nachbarn und bitten ihn für sie zu sorgen.....sie lassen dich stehen mit deiner Güte, deiner Fürsorge, deiner Liebe, Achtsamkeit, Hilfe, Hingabe, so als gäbe es die nicht und gehen zum Nachbarn, weil sie glauben der stünde höher in deiner Gunst und könnte ihnen all das bieten, was du schon längst für sie bereitgestellt hast. 

Oh, mich würde das bitter ins Herz treffen.....
 
Schneeball 01.11.2021 15:51
Viel Richtiges humorvoll eingefangen !

Hoffentlich nicht wieder ein Affront für alle,denen die "Verehrung" oder
was auch immer (😉) der Menschen,die nun bei Gott sind, mehr
als wichtig ist.
---
Frei nach Dr. Johannes Hartl,dessen Vortrag ich eben mit Freude
und Gewinn gehört habe :
"Klar gedenke ich in angemessenem innerem Respekt an alle
jene,die für mich und meinen Lebensweg segensreich und
einflußreich waren - aber,daß mein Leben hier und heute gelingt
und Frucht bringt - dafür ist ausschließlich DER LEBENDE (und
das ist nun mal Jesus,der den Tod besiegt hat ) zuständig ! "
--
Das wird nur dem sauer aufstoßen,der irgendwie noch mit dem Tod
Arm in Arm geht.
Das tun wir alle - in verschiedenen Bereichen !
Deshalb : Wir brauchen alle Großzügigkeit und lassen jedem seinen
Brauchtum - aber - reflektieren wird man ja mal dürfen !
Und dazu noch mit Humor !
 
nagybabiak 01.11.2021 16:57
Wer in seinem Herzen Jesus Christus mitnimmt, der hat die Berechtigung für das ewige Leben in Gott.
 
janinaj 02.11.2021 10:39
Danke Johannes. Du hast hier das Thema Totenkult gut auf den Punkt gebracht. Ich bin oft genug traurig und auch entsetzt, wie selbstverständlich dies auch hier in Deutschland für manche Menschen ist. 

@all
Die einen nehmen es hin in Form von Kirchenlehre (kath. und neuapostolisch). Die die nicht kirchlich sind "feiern" Halloween und huldigen so Geister und den Toten. 

Dabei ist Gott in Jesus Christus ein Gott der LEBENDEN und hat bereits alles getan am Kreuz. Man möchte dies nur noch hinausschreien, wenn man so einen Blödsinn wie Totenkult hört. 
Irgendwie ist es so wie eine nicht einmal gläubige Freundin es vor Kurzem formulierte: 
"Wir befinden uns sozusagen wieder im Mittelalter - nur noch schlimmer. Unmittelbar nach der Aufklärung und der Reformation haben die Menschen wenigstens angefangen selber zu denken. Heute hat man eher den Eindruck, dass selbst dies nicht mehr getan wird." 

Es wird sich nur noch an der "Obrigkeit" nach Orientierung gesucht, selber denken - mit Konsequenzen ziehen - das scheinen viele verlernt zu haben. Traurig, aber wahr. 
 
Schneeball 02.11.2021 13:19
"Selber denken" kann zu Ensetzen führen,nämlich immer dann,wenn
ich erkenne,wirklich erkenne,welcher Fehler mir da unterlaufen ist.

Der Schock vom Erkennen zum Handeln zu kommen - zu konsequenten
Taten ist extrem schwierig.
Verlangt es doch in der Regel viele,viele Änderungen - und diese sind
uns nunmal sehr zuwider !
Es ist anstrengend,einen neuen Weg zu gehen!
--
Das Wort "Buße" heißt ursprünglich "metanoia" und das genau
meint : Änderung des Denkens !
 
janinaj 02.11.2021 14:59
Ja, selber denken ist auch eine Form von Verantwortung. Wenn ich mich immer nur auf eine Autorität berufe oder auf eine (am Wort ungeprüfte) (Kirchen)Lehre, dann ist das sooooooo bequem. Andere haben gedacht und ich brauche hier scheinbar keine Verantwortung übernehmen. 
Das mag bequem sein, hat aber mitunter fatale Konsequenzen: Im schlimmsten Fall verspielt man seine eigene Ewigkeit. 
 
Schneeball 02.11.2021 21:00
Deine "Denke"zu erleben,liebe @janinaj ist für mich immer wieder
eine Freude !!! :
"Selber denken ist eine Form von Ver-antwort-ung !!!"
Genauso !
--
Meine "Denke" dazu :
1. Gott sagt von sich : ER ist das Wort ! Logos !
    In SEINEM Wort - und nur in SEINEM ist Kraft !
Und zwar ungebrochen SEINE Kraft : Wenn ER spricht - geschieht es !
Die ganze Schöpfung !
2. Wenn ER das Wort  ist - dann habe ich als kleines Geschöpf,als Mensch
gegenüber IHM meine Re-aktion zu geben : "Ja" oder "Nein".
Satan sagte : Nein ! Ich bin Gott ! Dafür flog er raus - und wurde zum
ewigen "Opositionellen". Anteil am Leben hat er nicht mehr .
Er ist "Tod" - in Person ! Die "Alten" haben das schon ganz schlau
dargestellt - mit "dem Sensemann".
--
O.k. - zurück zum "Wort".
Wenn Gott also synonym für das "Wort" ist - dann wartet ER auf
meine Reaktion.
Das steckt in der Vorsilbe : "ant"!
"ant" bedeutet : Gegenüber oder Entgegen !
Wenn ich als Mensch Gott also meine "Ant-Wort" gebe - stelle ich mich
endlich meinem Schöpfer gegenüber - und damit bin ich in der
einzig richtigen Position !
---
Hoffentlich wurde verstanden,was ich sagen wollte.
 
janinaj 03.11.2021 09:58
Ja, du wurdest verstanden. Danke für die guten Beiträge.
 
Alberlix 03.11.2021 10:24
@Schneeball , danke für die Erklärung für das Wort. "Busse"
 
Schneeball 03.11.2021 20:08
Alberlix - jou - gerne - Buße ist nicht : Auf Erbsen gen Rom rutschen . . .
---
Manchmal gehen einem - also mir - bei guten Worterklärungen
ganze Kronleuchter auf . . . . 😅
 
Alberlix 03.11.2021 22:51
😂

😇
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