HERR,Jesus...
23.10.2021 21:58
HERR,Jesus...
23.10.2021 21:58
HERR,Jesus...
....DU SELBST bist meine und all DER DEINEN Heiligung,Rechtfertigung,etc....JETZT,Amen
Kommentare
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Sulzbacher 23.10.2021 22:12
DU SELBST BIST HAUPT UND LEIB JETZT,...alles andere war ist und bleibt,...weiß der Teufel was,...alles nur nicht GEMEINDE!!!
Sulzbacher 23.10.2021 22:21
...und morgen erzählen unzählige Lügenprediger weltweit wider Ihren Zuhörern Lügen😭
(Nutzer gelöscht) 23.10.2021 22:30
damit du keinen Monolog führen musst, wünsche ich dir einen schönen gesegneten Abend und gute Nacht.
Sulzbacher 23.10.2021 22:33
...wann nimmt diese 19 Jahrhunderte lang schon währende Hirnwäscherei der Menschheit mal ein Ende?🤔
(Nutzer gelöscht) 23.10.2021 23:52
Gute Nacht,lieber Ralf und @all,
Bis demnächst
Bis demnächst
Sulzbacher 24.10.2021 11:59
schenke ich Euch...https://www.schaermin.org/index.php?option=com_content&view=article&id=50:der-himmel-laesst-gruessen-taschenbuch-pdf&catid=19&Itemid=100001...https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Sulzbacher/84811/...der HERR kommt bald,Amen...😘,Ralf
Sulzbacher 24.10.2021 12:28
Was ist das Evangelium?
Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium ...
denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle,
die daran glauben.
(Markus 16,15; Römer 1,16)
Was ist das Evangelium - und vor was rettet es uns?
Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir zurück in den Garten Eden gehen, denn dort, in der vollkommensten Umgebung, die Gottes liebendes Herz und seine
Schöpfermacht erdenken konnten, brach die Sünde in die
Welt hinein.
Sie lebten in Schönheit, in Fülle, in inniger Gemeinschaft
mit ihrem Freund, dem Schöpfer - und doch erlagen unsere
Urahnen den verführerischen Lügen der Schlange. »Ihr werdet sein wie Gott«, gaukelte der Satan ihnen vor (1. Mose 3,5).
Adam ließ sich zwar nicht direkt von der Schlange verführen
(l. Timotheus 2,14), aber aus Loyalität zu Eva aß auch er von
der verbotenen Frucht, und so kam »durch einen Menschen
die Sünde in die Welt ... und der Tod durch die Sünde«. Und
der Tod ist »zu allen Menschen hindurchgedrungen, weil sie
alle gesündigt haben« (Römer 5,12).
Was i t das Evangelium? 71
Der Tod beendet nicht nur dieses kurze irdische Leben, er
bedeutet auch die ewige Trennung von Gott. Doch in seiner
unendlichen, vorausschauenden Weisheit und Liebe
hatte Gott bereits einen
Plan, wie er dem Menschen
wieder Leben geben und die
Gemeinschaft mit ihm wiederherstellen würde: Ohne
einen Augenblick aufzuhören, Gott zu sein, würde er
»Was muß ich tun, daß ich gerettet werde?« Sie sprachen:
»Glaube an den Herrn Jesus, so
wirst du und dein Haus selig!«
(Apostelgeschichte 1 6,30-31)
durch eine Jungfrauengeburt ein Mensch werden. Nur Gott
konnte die Menschen erlösen Gesaja 43,11; 45,21), und deswegen mußte der Heiland, der Messias, Gott selber sein Gesaja 9,5; 45,15; Titus 1 ,3-4). Er würde für unsere Sünden sterben, um die von seiner eigenen Gerechtigkeit verlangte Strafe
zu bezahlen: »Groß ist das Geheimnis, der Ewige starb!« singt
der Liederdichter Charles Wesley. Doch dann würde er von
den Toten auferstehen, um in denen zu leben, die ihn als ihren
Herrn und Erlöser aufnehmen würden. Er würde ihnen ewiges Leben geben - als freies Gnadengeschenk, denn nur so
kann der Mensch es empfangen.
Jahrhunderte vor seiner Fleischwerdung inspirierte Gott
die alttestamentlichen Propheten dazu, seinen ewigen, unwandelbaren Erlösungsplan zu verkündigen. Sie gaben ganz
bestimmte Merkmale an, nach denen man den kommenden
Erlöser erkennen konnte. Jesus und seine Apostel haben
keine »neue Religion« erfunden, sondern das Christentum
ist die Erfüllung zahlreicher alttestamentlicher Prophetien
und daher biblisch belegbar.
Es war also kein neues Evangelium, das der Apostel Paulus
predigte, sondern »das Evangelium Gottes, das er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in der heiligen Schrift, von
seinem Sohn Jesus Christus« (Römer 1 ,1-3). Daher konnten
zum Beispiel die Juden in Beröa das, was Paulus ihnen predigte, anhand des Alten Testaments prüfen (Apostelgeschichte 1 7,11 ), und Paulus konnte die hebräischen Propheten, aus denen jeden Sabbat in der Synagoge gelesen wurde,
72 Gottes gute Nachricht
zitieren, um zu beweisen, daß Jesus der verheißene Messias
war (Apostelgeschichte 17,2- 3). Nicht Buddha, nicht Mohammed oder sonst jemand, sondern allein Jesus Christus erfüllt
die Kriterien für den Erlöser; die Erfüllung von 'zig sehr spezifischen Prophezeiungen in Leben, Tod und Auferstehung
Jesu von Nazareth ist der absolute Beweis dafür, daß er der
wahre und einzige Erlöser ist.
»Wie wollen wir entrinnen, wenn wir ein so großes Heil
nicht achten?« fragt Hebräer 2,3. Die Antwort ist eindeutig:
Gar nicht; das macht die Bibel unmißverständlich klar. Wer
»das Evangelium Gottes« verwirft, verkürzt, verfälscht oder
durch irgend etwas anderes ergänzt oder ersetzt, der setzt
die von Adam und Eva begonnene Rebellion gegen Gott fort
und ist am Ende auf ewig von Gott und der Erlösung, die er
uns anbietet, getrennt.
Kein Wunder, wenn Paulus schreibt: »Weil wir nun wissen, daß der Herr zu fürchten ist, suchen wir Menschen zu
gewinnen ... « (2. Korinther 5,11). Das müssen auch wir tun:
Menschen klarmachen, daß nur das Evangelium sie rettet!
»Das Evangelium von eurer Seligkeit« (Epheser 1,13), »in
dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch selig werdet«
(1. Korinther 15,1-2), ist einfach und klar, ohne Spielräume
Das Evangelium »ist
eine Kraft Gottes, die
selig macht alle, die
daran glauben.«
(Römer 1, 1 6)
für Mißverständnisse oder Kompromisse: »Daß Christus gestorben ist
für unsre Sünden nach der Schrift;
und daß er begraben worden ist; und
daß er auferstanden ist am dritten
Tage nach der Schrift« (1. Korinther
15,3-4).
Dieses »ewige Evangelium« (Offenbarung 14,6) wurde verheißen »vor der Zeit der Welt«
(2. Timotheus 1,9; Titus 1,2) und ist absolut unwandelbar. Es
gibt keine andere Hoffnung für die Menschheit, keinen anderen Weg zurück zu Gott außer durch diese »enge Pforte« und
»schmalen Weg« (Matthäus 7,13-14); jeder breitere Weg führt
ins Verderben; so hat Jesus selber es gesagt.
Das eine wahre »Evangelium der Gnade Gottes«, das Gott
uns als unsere einzige Erlösung anbietet, hat drei Grundele-
Was ist das Evangelium? 73
mente: Erstens, wer Christus ist - Gott und vollkommener,
sündloser Mensch in einer Person (wäre er weniger, könnte
er uns nicht erlösen); zweitens, wer wir sind - hoffnungslose
Sünder, die zum ewigen Tod verurteilt sind (oder wir bräuchten keine Erlösung); und drittens, was Christi Tod bewirkt hat
- die Bezahlung der vollen Strafe für unsere Sünden Oeder
Versuch von uns, selber zahlen zu wollen, kommt einer Ablehnung des Heilsangebotes Gottes gleich).
Christus hat uns befohlen, sein Evangelium allen Menschen zu predigen (Markus 16,15). Was für eine Antwort erwartet er von diesen Menschen? Die Bibel nennt sowohl die
verzweifelte Frage als auch die einfache Antwort: »Was muß
ich tun, daß ich gerettet werde? ... Glaube an den Herrn Jesus,
so wirst du und dein Haus selig!« (Apostelgeschichte 16,30-
31). Keine Religion, keine Rituale, keine guten Werke helfen
uns - Gott ruft uns einfach auf, zu glauben. »Denn aus Gnade
seid ihr selig geworden durch Glauben« (Epheser 2,8). » ... damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern
das ewige Leben haben« Gohannes 3,16).
Es ist allein das Evangelium, das die rettet, die glauben.
Nichts anderes kann uns retten. Und deswegen müssen wir
dieses Evangelium predigen. Paulus sagte: »Wehe mir, wenn
ich das Evangelium nicht predige!« (1. Korinther 9,16). Sentimentale Aufrufe, »zu Jesus zu kommen« oder »sich für Christus zu entscheiden« nützen nichts, wenn das Evangelium
nicht erklärt und geglaubt wird.
Viele Menschen fühlen sich zu Christus hingezogen, weil
er so ein edler Mensch war, einen solchen Märtyrertod starb
oder weil er Leben verändert. Wenn dies alles ist, was sie in
ihm sehen, sind sie nicht wirklich gläubig und folglich nicht
erlöst. Dies ist die nüchterne Lehre der Bibel Gohannes 3,36).
Paulus nennt das Evangelium Christi die »Kraft Gottes, die
selig macht [erlöst] alle, die daran glauben« (Römer 1,16), »das
Evangelium, ... durch das ihr ... selig werdet« (1. Korinther
15,1-2), und »das Evangelium von eurer Seligkeit« (Epheser
1,13). Diese und viele andere Bibelstellen machen es klar,
daß Erlösung nur durch den Glauben an das Evangelium
74 Gottes gute Nachricht
kommt. Das Evangelium, das zu predigen Christus seine Jünger in die Welt sandte, wird von der Bibel klar definiert.
Die Erlösung erfolgt zu Gottes Bedingungen und durch
seine Gnade. Das Evangelium ist nicht etwas, über das wir
mit Gott oder miteinander diskutieren und verhandeln könnten. Der Vater hat »den Sohn gesandt ... als Heiland der
Welt« (1. Johannes 4,14). Die Erlösung ist ein Werk Gottes
und seines Sohnes, das wir nur annehmen oder ablehnen
können.
Das Evangelium wird auch »das Evangelium von Jesus
Christus« genannt (Markus 1,1; vgl. Röm 15,19; 1. Korinther
9,12). Er ist unser Erlöser, und die Erlösung ist sein Werk und
nicht unseres. Wie die Engel zu den Hirten sagten: »Denn
euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der
Herr« (Lukas 2,11). Christus sagte: »Ich bin die Tür; wenn
jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden« Oohannes 10,9).
Das Evangelium erwähnt nichts über Taufe, Kirchenmitgliedschaft oder -besuch, Zehntengeben, Sakramente und Rituale, Speise- oder Kleidungsvorschriften. Wenn wir irgend
etwas zu dem Evangelium hinzufügen, haben wir es pervertiert und fallen unter das Verdammungsurteil des Paulus aus
Galater 1,8-9.
Das Evangelium handelt von dem, was Christus für uns
getan hat. Es erwähnt nichts, was er noch tun müßte, denn
das Erlösungswerk ist vollendet. Christus ist für unsere Sünden gestorben (1. Korinther 15,3); sein Kreuzestod ist abgeschlossen und braucht nie wiederholt zu werden, hat Christus
selber doch triumphierend ausgerufen: »Es ist vollbracht!«
Oohannes 19,30).
Das Evangelium sagt auch nichts darüber, was wir tun
müßten, denn wir können nichts tun. »Nicht um der Werke
der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach
seiner Barmherzigkeit« hat Christus uns erlöst (Titus 3,5).
»Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme« (Epheser 2,8-9).
Statt Werken verlangt das Evangelium Glauben. Es ist eine
Kraft Gottes zur Erlösung für die, die glauben. »Dem aber, der
Was ist das Evangelium? 75
nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit« (Römer 4,5). » ... damit alle, die an ihn glauben,
nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben« Oohannes 3,16).
Das Evangelium ist wie ein zweischneidiges Schwert. Es
erklärt: »Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. «
Und im nächsten Satz fährt es fort: »Wer aber dem Sohn nicht
gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der
Zorn Gottes bleibt über ihm« Oohannes 3,36).
Und hier kommen wir zu dem schwierigsten Teil des Evangeliums: daß die, die es nicht glauben, auf ewig verlorengehen, egal, was für gute Taten sie vorzuweisen haben.
Der Grund dafür liegt sowohl in Gottes Gerechtigkeit als
auch in seiner Liebe. Gottes Gerechtigkeit verlangt, daß die
unendliche Strafe für die Sünde bezahlt werden muß. Wenn
wir versuchen würden, sie zu bezahlen, würden wir auf ewig
von Gott getrennt werden, und so wurde Gott durch die Jungfrauengeburt Mensch und zahlte die Strafe stellvertretend für
uns. Niemand kann hier mit Gott hadern. Er hat seine Liebe
mehr als bewiesen, indem er alles getan hat, was er zu unserer Erlösung tun konnte. Er hat die Strafe selber bezahlt, so
daß »er selbst gerecht ist und gerecht macht den, der da ist
aus dem Glauben an Jesus« (Römer 3,26).
Christus betete im Garten Gethsemane: »Mein Vater, ist's
möglich (d. h. gibt es eine andere Möglichkeit, die Menschen
zu erlösen], so gehe dieser Kelch an mir vorüber« (Matthäus
26,39). Wir wissen, daß es keine andere Möglichkeit gab,
oder Gott hätte seinen geliebten Sohn nicht die volle Wucht
seines Zorns gegen die Sünde tragen lassen. Die Basis unserer Erlösung ist nicht, daß Christus von den Menschen ans
Kreuz genagelt wurde; diese furchtbare Tat an sich würde unser Verdammungsurteil nur noch verschärfen. Aber dort am
Kreuz, als der Mensch seinem Schöpfer das Allerschlimmste
antat, zahlte Christus den vollen Preis für unsere Sünden.
Nur wenn wir diese Bezahlung annehmen, können wir erlöst werden. Es »ist kein andrer Name unter dem Himmel den
Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden« (Apo-
76 Gottes gute Nachricht
stelgeschichte 4,12). »An den Herrn Jesus glauben« (Apostelgeschichte 16,31) - das bedeutet, daß ich daran glaube, wer er
ist und was er für mich getan hat.
Jesus hat gesagt: »Ihr seid von unten her, ich bin von oben
her ... wenn ihr nicht glaubt, daß ich es bin [eine Anspielung
auf den Gottesnamen Jahwe, »Ich bin«], werdet ihr sterben in
euren Sünden« Gohannes 8,23-24). Das heißt: Jesus selber
sagt, daß wir glauben müssen, daß er Gott ist. Denn das ist
er, und kein Geringerer als Gott konnte uns retten. Wir müssen glauben, daß der sündlose Gottessohn für unsere Sünden
starb, begraben wurde und leibhaftig aus dem Grab auferstand. Nur wenn wir dieses Evangelium glauben, werden wir
gerettet - so sagt es Gottes Wort.
Aber kommt nicht zum Beispiel eine Mutter Teresa aufgrund ihrer vielen guten Taten auch so in den Himmel?
Nein. Weil auch Mutter Teresa eine Sünderin war. Wer auch
nur ein einziges von Gottes Geboten gebrochen hat, »der ist
am ganzen Gesetz schuldig« Gakobus 2,10), ja »durch die
Werke des Gesetzes« kann kein Mensch vor Gott gerecht
sein (Römer 3,20). Wenn ich ab sofort das ganze Gesetz Gottes perfekt halten würde, könnte ich damit doch nicht die
bereits begangenen Sünden aufwiegen. Gute Werke können
niemals für meine Sünden bezahlen.
Würde Gott auf eine andere Art als allein durch den Glauben an Christus Erlösung gewähren, so wäre dies eine Beleidigung Christi, der nach dem Willen des Vaters seinen Zorn
als Opfer für die Sünde zu tragen hatte, ja Gott würde sein
eigenes Wort und seine Gerechtigkeit brechen. Noch nicht
einmal Gott selber könnte selbst den größten »Heiligen« der
Weltgeschichte erlösen, denn Christi Blut kommt nur dem
bußfertigen Sünder zugute.
Oswald Chambers warnte davor, vor lauter Bekehrungseifer ein »pflegeleichteres« Evangelium zu schneidern und so
»Chri t n« zu produzieren, die gar nicht erlöst sind. Heute
liegt ein »positives« Evangelium voll im Trend, das so zurechtgeschnitten ist, daß es niemanden mit der Wahrheit vor den
Kopf stößt. Einer der beliebtesten amerikanischen Fernsehevangelisten zum Beispiel sagte, es sei menschenverachtend,
Was ist das Evangelium? 77
jemanden einen Sünder zu nennen, und Christus sei gestorben, um die Würde und Selbstachtung des Menschen
wiederherzustellen. Er behauptet, mit dieser Botschaft viele
Menschen für Christus zu gewinnen - aber solch ein »Evangelium« rettet keinen einzigen Sünder.
Die Aufforderung, »zu Christus zu kommen«, ergeht oft
aus den falschen Gründen: um gesund, glücklich und erfolgreich zu werden, um eine Ehe zu kitten oder um besser mit
Streß umgehen zu können. Andere predigen ein Evangelium,
das so verdünnt oder verdreht ist, daß es vielen einredet, sie
seien erlöst. Kein Betrug könnte schlimmer sein, denn die
Folgen sind ewig!
Die Hauptwaffe des Satans ist nicht der Atheismus, sondern die Religion. »Der Gott dieser Welt« hat den Ungläubigen »den Sinn verblendet ... , daß sie nicht sehen das helle
Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi« (2. Korinther 4,4). Um »das Evangelium von der Gnade Gottes« (Apostelgeschichte 20,24) zu verdrehen, bietet der große Verführer
viele falsche Evangelien an, die aber alle etwas gemeinsam
haben: die Ersetzung der Gnade durch Rituale und/ oder eigene Anstrengungen.
Im Ritual wird Erlösung zu einem noch nicht abgeschlossenen, fortdauernden Geschehen, das nur durch eine spezielle Priesterschaft vermittelt werden kann, und eigene Anstrengungen lassen den Menschen sich seine Erlösung
zumindest teilweise selber verdienen. Das erste leugnet, daß
die Erlösung am Kreuz endgültig und abgeschlossen ist, das
zweite, daß sie ausreicht. Beide Irrlehren berauben Gott der
Einzigartigkeit des Geschenks, das er dem gefallenen Menschen machen möchte: »Denn der Sünde Sold ist der Tod;
die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus,
unserm Herrn« (Römer 6,23). Ein Geschenk kann man nur
annehmen. Jeder Versuch, es sich - und sei es nur teilweise -
zu verdienen oder es zu bezahlen, heißt es ablehnen. Und
Gott will uns dieses Geschenk des ewigen Lebens ganz persönlich geben, durch Jesus Christus. Wer es nur über die Vermittlung einer Kirche, Organisation oder eines religiösen Gurus annehmen will, der lehnt Gottes ausgestreckte Hand ab.
78 Gottes gute Nachricht
Jesus hat gesagt: »Kornmet her zu mir ... Ich gebe ihnen das
ewige Leben ... Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden ... « (Matthäus 11,28; Johannes
10,28.9).
Der Glaube muß allein auf Gott und Christus gerichtet
sein. Wer ihn auf etwas oder jemand anderes richtet, zeigt
damit, daß er Gott nicht glaubt. Machen wir ernst mit dem
Glauben; erkennen und glauben wir, was Gott gesagt hat.
Allein darin liegt unsere Vollmacht und Gewißheit,Amen...https://info1.sermon-online.com/german/DaveHunt/Rueckkehr_Zur_Biblischen_Wahrheit_2001.pdf
Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium ...
denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle,
die daran glauben.
(Markus 16,15; Römer 1,16)
Was ist das Evangelium - und vor was rettet es uns?
Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir zurück in den Garten Eden gehen, denn dort, in der vollkommensten Umgebung, die Gottes liebendes Herz und seine
Schöpfermacht erdenken konnten, brach die Sünde in die
Welt hinein.
Sie lebten in Schönheit, in Fülle, in inniger Gemeinschaft
mit ihrem Freund, dem Schöpfer - und doch erlagen unsere
Urahnen den verführerischen Lügen der Schlange. »Ihr werdet sein wie Gott«, gaukelte der Satan ihnen vor (1. Mose 3,5).
Adam ließ sich zwar nicht direkt von der Schlange verführen
(l. Timotheus 2,14), aber aus Loyalität zu Eva aß auch er von
der verbotenen Frucht, und so kam »durch einen Menschen
die Sünde in die Welt ... und der Tod durch die Sünde«. Und
der Tod ist »zu allen Menschen hindurchgedrungen, weil sie
alle gesündigt haben« (Römer 5,12).
Was i t das Evangelium? 71
Der Tod beendet nicht nur dieses kurze irdische Leben, er
bedeutet auch die ewige Trennung von Gott. Doch in seiner
unendlichen, vorausschauenden Weisheit und Liebe
hatte Gott bereits einen
Plan, wie er dem Menschen
wieder Leben geben und die
Gemeinschaft mit ihm wiederherstellen würde: Ohne
einen Augenblick aufzuhören, Gott zu sein, würde er
»Was muß ich tun, daß ich gerettet werde?« Sie sprachen:
»Glaube an den Herrn Jesus, so
wirst du und dein Haus selig!«
(Apostelgeschichte 1 6,30-31)
durch eine Jungfrauengeburt ein Mensch werden. Nur Gott
konnte die Menschen erlösen Gesaja 43,11; 45,21), und deswegen mußte der Heiland, der Messias, Gott selber sein Gesaja 9,5; 45,15; Titus 1 ,3-4). Er würde für unsere Sünden sterben, um die von seiner eigenen Gerechtigkeit verlangte Strafe
zu bezahlen: »Groß ist das Geheimnis, der Ewige starb!« singt
der Liederdichter Charles Wesley. Doch dann würde er von
den Toten auferstehen, um in denen zu leben, die ihn als ihren
Herrn und Erlöser aufnehmen würden. Er würde ihnen ewiges Leben geben - als freies Gnadengeschenk, denn nur so
kann der Mensch es empfangen.
Jahrhunderte vor seiner Fleischwerdung inspirierte Gott
die alttestamentlichen Propheten dazu, seinen ewigen, unwandelbaren Erlösungsplan zu verkündigen. Sie gaben ganz
bestimmte Merkmale an, nach denen man den kommenden
Erlöser erkennen konnte. Jesus und seine Apostel haben
keine »neue Religion« erfunden, sondern das Christentum
ist die Erfüllung zahlreicher alttestamentlicher Prophetien
und daher biblisch belegbar.
Es war also kein neues Evangelium, das der Apostel Paulus
predigte, sondern »das Evangelium Gottes, das er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in der heiligen Schrift, von
seinem Sohn Jesus Christus« (Römer 1 ,1-3). Daher konnten
zum Beispiel die Juden in Beröa das, was Paulus ihnen predigte, anhand des Alten Testaments prüfen (Apostelgeschichte 1 7,11 ), und Paulus konnte die hebräischen Propheten, aus denen jeden Sabbat in der Synagoge gelesen wurde,
72 Gottes gute Nachricht
zitieren, um zu beweisen, daß Jesus der verheißene Messias
war (Apostelgeschichte 17,2- 3). Nicht Buddha, nicht Mohammed oder sonst jemand, sondern allein Jesus Christus erfüllt
die Kriterien für den Erlöser; die Erfüllung von 'zig sehr spezifischen Prophezeiungen in Leben, Tod und Auferstehung
Jesu von Nazareth ist der absolute Beweis dafür, daß er der
wahre und einzige Erlöser ist.
»Wie wollen wir entrinnen, wenn wir ein so großes Heil
nicht achten?« fragt Hebräer 2,3. Die Antwort ist eindeutig:
Gar nicht; das macht die Bibel unmißverständlich klar. Wer
»das Evangelium Gottes« verwirft, verkürzt, verfälscht oder
durch irgend etwas anderes ergänzt oder ersetzt, der setzt
die von Adam und Eva begonnene Rebellion gegen Gott fort
und ist am Ende auf ewig von Gott und der Erlösung, die er
uns anbietet, getrennt.
Kein Wunder, wenn Paulus schreibt: »Weil wir nun wissen, daß der Herr zu fürchten ist, suchen wir Menschen zu
gewinnen ... « (2. Korinther 5,11). Das müssen auch wir tun:
Menschen klarmachen, daß nur das Evangelium sie rettet!
»Das Evangelium von eurer Seligkeit« (Epheser 1,13), »in
dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch selig werdet«
(1. Korinther 15,1-2), ist einfach und klar, ohne Spielräume
Das Evangelium »ist
eine Kraft Gottes, die
selig macht alle, die
daran glauben.«
(Römer 1, 1 6)
für Mißverständnisse oder Kompromisse: »Daß Christus gestorben ist
für unsre Sünden nach der Schrift;
und daß er begraben worden ist; und
daß er auferstanden ist am dritten
Tage nach der Schrift« (1. Korinther
15,3-4).
Dieses »ewige Evangelium« (Offenbarung 14,6) wurde verheißen »vor der Zeit der Welt«
(2. Timotheus 1,9; Titus 1,2) und ist absolut unwandelbar. Es
gibt keine andere Hoffnung für die Menschheit, keinen anderen Weg zurück zu Gott außer durch diese »enge Pforte« und
»schmalen Weg« (Matthäus 7,13-14); jeder breitere Weg führt
ins Verderben; so hat Jesus selber es gesagt.
Das eine wahre »Evangelium der Gnade Gottes«, das Gott
uns als unsere einzige Erlösung anbietet, hat drei Grundele-
Was ist das Evangelium? 73
mente: Erstens, wer Christus ist - Gott und vollkommener,
sündloser Mensch in einer Person (wäre er weniger, könnte
er uns nicht erlösen); zweitens, wer wir sind - hoffnungslose
Sünder, die zum ewigen Tod verurteilt sind (oder wir bräuchten keine Erlösung); und drittens, was Christi Tod bewirkt hat
- die Bezahlung der vollen Strafe für unsere Sünden Oeder
Versuch von uns, selber zahlen zu wollen, kommt einer Ablehnung des Heilsangebotes Gottes gleich).
Christus hat uns befohlen, sein Evangelium allen Menschen zu predigen (Markus 16,15). Was für eine Antwort erwartet er von diesen Menschen? Die Bibel nennt sowohl die
verzweifelte Frage als auch die einfache Antwort: »Was muß
ich tun, daß ich gerettet werde? ... Glaube an den Herrn Jesus,
so wirst du und dein Haus selig!« (Apostelgeschichte 16,30-
31). Keine Religion, keine Rituale, keine guten Werke helfen
uns - Gott ruft uns einfach auf, zu glauben. »Denn aus Gnade
seid ihr selig geworden durch Glauben« (Epheser 2,8). » ... damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern
das ewige Leben haben« Gohannes 3,16).
Es ist allein das Evangelium, das die rettet, die glauben.
Nichts anderes kann uns retten. Und deswegen müssen wir
dieses Evangelium predigen. Paulus sagte: »Wehe mir, wenn
ich das Evangelium nicht predige!« (1. Korinther 9,16). Sentimentale Aufrufe, »zu Jesus zu kommen« oder »sich für Christus zu entscheiden« nützen nichts, wenn das Evangelium
nicht erklärt und geglaubt wird.
Viele Menschen fühlen sich zu Christus hingezogen, weil
er so ein edler Mensch war, einen solchen Märtyrertod starb
oder weil er Leben verändert. Wenn dies alles ist, was sie in
ihm sehen, sind sie nicht wirklich gläubig und folglich nicht
erlöst. Dies ist die nüchterne Lehre der Bibel Gohannes 3,36).
Paulus nennt das Evangelium Christi die »Kraft Gottes, die
selig macht [erlöst] alle, die daran glauben« (Römer 1,16), »das
Evangelium, ... durch das ihr ... selig werdet« (1. Korinther
15,1-2), und »das Evangelium von eurer Seligkeit« (Epheser
1,13). Diese und viele andere Bibelstellen machen es klar,
daß Erlösung nur durch den Glauben an das Evangelium
74 Gottes gute Nachricht
kommt. Das Evangelium, das zu predigen Christus seine Jünger in die Welt sandte, wird von der Bibel klar definiert.
Die Erlösung erfolgt zu Gottes Bedingungen und durch
seine Gnade. Das Evangelium ist nicht etwas, über das wir
mit Gott oder miteinander diskutieren und verhandeln könnten. Der Vater hat »den Sohn gesandt ... als Heiland der
Welt« (1. Johannes 4,14). Die Erlösung ist ein Werk Gottes
und seines Sohnes, das wir nur annehmen oder ablehnen
können.
Das Evangelium wird auch »das Evangelium von Jesus
Christus« genannt (Markus 1,1; vgl. Röm 15,19; 1. Korinther
9,12). Er ist unser Erlöser, und die Erlösung ist sein Werk und
nicht unseres. Wie die Engel zu den Hirten sagten: »Denn
euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der
Herr« (Lukas 2,11). Christus sagte: »Ich bin die Tür; wenn
jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden« Oohannes 10,9).
Das Evangelium erwähnt nichts über Taufe, Kirchenmitgliedschaft oder -besuch, Zehntengeben, Sakramente und Rituale, Speise- oder Kleidungsvorschriften. Wenn wir irgend
etwas zu dem Evangelium hinzufügen, haben wir es pervertiert und fallen unter das Verdammungsurteil des Paulus aus
Galater 1,8-9.
Das Evangelium handelt von dem, was Christus für uns
getan hat. Es erwähnt nichts, was er noch tun müßte, denn
das Erlösungswerk ist vollendet. Christus ist für unsere Sünden gestorben (1. Korinther 15,3); sein Kreuzestod ist abgeschlossen und braucht nie wiederholt zu werden, hat Christus
selber doch triumphierend ausgerufen: »Es ist vollbracht!«
Oohannes 19,30).
Das Evangelium sagt auch nichts darüber, was wir tun
müßten, denn wir können nichts tun. »Nicht um der Werke
der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach
seiner Barmherzigkeit« hat Christus uns erlöst (Titus 3,5).
»Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme« (Epheser 2,8-9).
Statt Werken verlangt das Evangelium Glauben. Es ist eine
Kraft Gottes zur Erlösung für die, die glauben. »Dem aber, der
Was ist das Evangelium? 75
nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit« (Römer 4,5). » ... damit alle, die an ihn glauben,
nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben« Oohannes 3,16).
Das Evangelium ist wie ein zweischneidiges Schwert. Es
erklärt: »Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. «
Und im nächsten Satz fährt es fort: »Wer aber dem Sohn nicht
gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der
Zorn Gottes bleibt über ihm« Oohannes 3,36).
Und hier kommen wir zu dem schwierigsten Teil des Evangeliums: daß die, die es nicht glauben, auf ewig verlorengehen, egal, was für gute Taten sie vorzuweisen haben.
Der Grund dafür liegt sowohl in Gottes Gerechtigkeit als
auch in seiner Liebe. Gottes Gerechtigkeit verlangt, daß die
unendliche Strafe für die Sünde bezahlt werden muß. Wenn
wir versuchen würden, sie zu bezahlen, würden wir auf ewig
von Gott getrennt werden, und so wurde Gott durch die Jungfrauengeburt Mensch und zahlte die Strafe stellvertretend für
uns. Niemand kann hier mit Gott hadern. Er hat seine Liebe
mehr als bewiesen, indem er alles getan hat, was er zu unserer Erlösung tun konnte. Er hat die Strafe selber bezahlt, so
daß »er selbst gerecht ist und gerecht macht den, der da ist
aus dem Glauben an Jesus« (Römer 3,26).
Christus betete im Garten Gethsemane: »Mein Vater, ist's
möglich (d. h. gibt es eine andere Möglichkeit, die Menschen
zu erlösen], so gehe dieser Kelch an mir vorüber« (Matthäus
26,39). Wir wissen, daß es keine andere Möglichkeit gab,
oder Gott hätte seinen geliebten Sohn nicht die volle Wucht
seines Zorns gegen die Sünde tragen lassen. Die Basis unserer Erlösung ist nicht, daß Christus von den Menschen ans
Kreuz genagelt wurde; diese furchtbare Tat an sich würde unser Verdammungsurteil nur noch verschärfen. Aber dort am
Kreuz, als der Mensch seinem Schöpfer das Allerschlimmste
antat, zahlte Christus den vollen Preis für unsere Sünden.
Nur wenn wir diese Bezahlung annehmen, können wir erlöst werden. Es »ist kein andrer Name unter dem Himmel den
Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden« (Apo-
76 Gottes gute Nachricht
stelgeschichte 4,12). »An den Herrn Jesus glauben« (Apostelgeschichte 16,31) - das bedeutet, daß ich daran glaube, wer er
ist und was er für mich getan hat.
Jesus hat gesagt: »Ihr seid von unten her, ich bin von oben
her ... wenn ihr nicht glaubt, daß ich es bin [eine Anspielung
auf den Gottesnamen Jahwe, »Ich bin«], werdet ihr sterben in
euren Sünden« Gohannes 8,23-24). Das heißt: Jesus selber
sagt, daß wir glauben müssen, daß er Gott ist. Denn das ist
er, und kein Geringerer als Gott konnte uns retten. Wir müssen glauben, daß der sündlose Gottessohn für unsere Sünden
starb, begraben wurde und leibhaftig aus dem Grab auferstand. Nur wenn wir dieses Evangelium glauben, werden wir
gerettet - so sagt es Gottes Wort.
Aber kommt nicht zum Beispiel eine Mutter Teresa aufgrund ihrer vielen guten Taten auch so in den Himmel?
Nein. Weil auch Mutter Teresa eine Sünderin war. Wer auch
nur ein einziges von Gottes Geboten gebrochen hat, »der ist
am ganzen Gesetz schuldig« Gakobus 2,10), ja »durch die
Werke des Gesetzes« kann kein Mensch vor Gott gerecht
sein (Römer 3,20). Wenn ich ab sofort das ganze Gesetz Gottes perfekt halten würde, könnte ich damit doch nicht die
bereits begangenen Sünden aufwiegen. Gute Werke können
niemals für meine Sünden bezahlen.
Würde Gott auf eine andere Art als allein durch den Glauben an Christus Erlösung gewähren, so wäre dies eine Beleidigung Christi, der nach dem Willen des Vaters seinen Zorn
als Opfer für die Sünde zu tragen hatte, ja Gott würde sein
eigenes Wort und seine Gerechtigkeit brechen. Noch nicht
einmal Gott selber könnte selbst den größten »Heiligen« der
Weltgeschichte erlösen, denn Christi Blut kommt nur dem
bußfertigen Sünder zugute.
Oswald Chambers warnte davor, vor lauter Bekehrungseifer ein »pflegeleichteres« Evangelium zu schneidern und so
»Chri t n« zu produzieren, die gar nicht erlöst sind. Heute
liegt ein »positives« Evangelium voll im Trend, das so zurechtgeschnitten ist, daß es niemanden mit der Wahrheit vor den
Kopf stößt. Einer der beliebtesten amerikanischen Fernsehevangelisten zum Beispiel sagte, es sei menschenverachtend,
Was ist das Evangelium? 77
jemanden einen Sünder zu nennen, und Christus sei gestorben, um die Würde und Selbstachtung des Menschen
wiederherzustellen. Er behauptet, mit dieser Botschaft viele
Menschen für Christus zu gewinnen - aber solch ein »Evangelium« rettet keinen einzigen Sünder.
Die Aufforderung, »zu Christus zu kommen«, ergeht oft
aus den falschen Gründen: um gesund, glücklich und erfolgreich zu werden, um eine Ehe zu kitten oder um besser mit
Streß umgehen zu können. Andere predigen ein Evangelium,
das so verdünnt oder verdreht ist, daß es vielen einredet, sie
seien erlöst. Kein Betrug könnte schlimmer sein, denn die
Folgen sind ewig!
Die Hauptwaffe des Satans ist nicht der Atheismus, sondern die Religion. »Der Gott dieser Welt« hat den Ungläubigen »den Sinn verblendet ... , daß sie nicht sehen das helle
Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi« (2. Korinther 4,4). Um »das Evangelium von der Gnade Gottes« (Apostelgeschichte 20,24) zu verdrehen, bietet der große Verführer
viele falsche Evangelien an, die aber alle etwas gemeinsam
haben: die Ersetzung der Gnade durch Rituale und/ oder eigene Anstrengungen.
Im Ritual wird Erlösung zu einem noch nicht abgeschlossenen, fortdauernden Geschehen, das nur durch eine spezielle Priesterschaft vermittelt werden kann, und eigene Anstrengungen lassen den Menschen sich seine Erlösung
zumindest teilweise selber verdienen. Das erste leugnet, daß
die Erlösung am Kreuz endgültig und abgeschlossen ist, das
zweite, daß sie ausreicht. Beide Irrlehren berauben Gott der
Einzigartigkeit des Geschenks, das er dem gefallenen Menschen machen möchte: »Denn der Sünde Sold ist der Tod;
die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus,
unserm Herrn« (Römer 6,23). Ein Geschenk kann man nur
annehmen. Jeder Versuch, es sich - und sei es nur teilweise -
zu verdienen oder es zu bezahlen, heißt es ablehnen. Und
Gott will uns dieses Geschenk des ewigen Lebens ganz persönlich geben, durch Jesus Christus. Wer es nur über die Vermittlung einer Kirche, Organisation oder eines religiösen Gurus annehmen will, der lehnt Gottes ausgestreckte Hand ab.
78 Gottes gute Nachricht
Jesus hat gesagt: »Kornmet her zu mir ... Ich gebe ihnen das
ewige Leben ... Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden ... « (Matthäus 11,28; Johannes
10,28.9).
Der Glaube muß allein auf Gott und Christus gerichtet
sein. Wer ihn auf etwas oder jemand anderes richtet, zeigt
damit, daß er Gott nicht glaubt. Machen wir ernst mit dem
Glauben; erkennen und glauben wir, was Gott gesagt hat.
Allein darin liegt unsere Vollmacht und Gewißheit,Amen...https://info1.sermon-online.com/german/DaveHunt/Rueckkehr_Zur_Biblischen_Wahrheit_2001.pdf
Sulzbacher 24.10.2021 12:54
Was ist das "biblische"
Christenleben?
Der Gerechte wird aus Glauben leben.
(Habakuk 2,4; Römer 1,17; Galater 3,11;
Hebräer 10,38)
Ein Satz, der in der Bibel viermal wiederholt wird, muß wohl
eine er wichtigsten Lehren Gottes enthalten. Das Leben, das
Gott gibt, ist für den Gerechten da - aber wer ist denn gerecht?
Die Bibel läßt keine Zweifel an der Antwort: »Denn es ist kein
Meruch so gerecht aui Erden, daß er nur Gutes tue und nicht
sündige« (Prediger 7,20). »Alle haben gesündigt und erlangen
nich die Herrlichkeit Gottes« (Römer 3,23 Elbf.). Gottes Gesetz verlangt: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von
ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von
ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« (Lukas
10,27). Nach dieser Meßlatte haben wir alle Gottes Gesetz oft
gebr chen und stehen unter seinem Verdammungsurteil.
Es gibt auch keine Möglichkeit, wie wir als Sünder je gerech werden könnten. Selbst wenn wir (wenn dies denn möglich äre) ab sofort ein makelloses Leben führen könnten,
könnten wir damit nicht die bereits in der Vergangenheit
96 Gottes gute Nachricht
begangenen Sünden aufwiegen und uns vor dem Gericht, das
Gottes Gerechtigkeit zu Recht verlangt, schützen. Wenn ich
einen Menschen totgeschlagen habe, kann ich das nicht damit
wiedergutmachen, daß ich eine Million Menschenleben rette.
Nur Gott selber kann einen Sünder für »gerecht« erklären -
aber wie soll das gehen, wenn sein unwiderrufliches Gesetz
uns doch verdammt? Würde Gott »einfach so« dem Sünder
vergeben, würde er sein eigenes Gesetz verletzen und damit
ungerecht werden.
Vom Heiligen Geist inspiriert, erklärt uns Paulus, wie Gott
Sünder rechtfertigen kann:
... und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade
durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen
ist. Den hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in
seinem Blut ... , indem er die Sünden vergibt, ... um nun
in dieser Zeit seine Gerechtigkeit zu erweisen, daß er
[Gott] selbst gerecht ist und gerecht macht den, der da ist
aus dem Giauben an Jesus (Römer 3,24-26).
Vergebung der Sünden und Rechtfertigung des Sünders gibt
es nur, weil Christus die volle von Gottes Gerechtigkeit verlangte Strafe für die Sünde bezahlt und der Sünder diese Bezahlung persönlich für sich angenommen hat. Vergebung erlangen wir nicht durch gute Taten, Gottesdienstbesuch,
Sakramente, Kinder- oder Erwachsenentaufe, Talare, Kerzen,
Das Christenleben ist ein Gebete, Tränen, gute Vorsätze,
Wunder. Wundern Sie sich großzügige Spenden oder was
nicht darüber. auch immer wir oder ein Pastor
oder eine Kirche oder ein Heiliger tun können. Nur der unendliche Gott selber, der durch die Jungfrauengeburt als sündloser Mensch zu uns kam, konnte an unserer Stelle die
unendliche Strafe, die wir verdient haben, tragen.
An ein »Leben im Glauben« ist noch nicht einmal zu denken, solange wir noch in unseren Übertretungen und Sünden
»tot« sind (Epheser 2,1), was der natürliche Zustand des Men-
Was ist das Christen/eben? 97
sehen ist. Wir müssen »lebendig« werden (vgl. Römer 6,13),
indem wir Gottes Vergebung in Christus annehmen. Das
Glaubensleben des Christen steht nur solchen Menschen offen, die »im Glauben stehen« (2. Korinther 13,5). Man wird
nicht dadurch Christ, daß man »ein anständiges Christenleben führt«, sondern nur jemand, der schon Christ ist, kann
ein solches Leben führen. Und er führt es nicht, um genügend Punkte für den Himmel anzusammeln, sondern aus
Dankbarkeit dafür, daß Christus die Strafe für seine Sünden
bezahlt hat.
Der Christ ist durch das Wort Gottes (1. Petrus 1,23) und
durch den Glauben an das Evangelium (Römer 1,16) im Geist
Gottes »von neuem geboren« worden Oohannes 3,3-8) und
jetzt »eine neue Kreatur« (2. Korinther 5,17) in Christus - »geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor
bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen« (Epheser 2,10).
Wenn wir ihm nur ganz vertrauen, wird Gott uns die richtigen Türen öffnen, uns Schritt für Schritt durch unser Leben
führen und uns die Mittel geben, die »guten Werke«, die er für
uns vorgesehen hat, zu erfüllen.
Es ist eindeutig: Um »im Glauben leben« zu können, muß
man zuerst den Glaubensschritt zu Christus hin tun. Paulus
ermahnt uns: »Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm« (Kolosser 2,6). Und wie
haben wir Christus angenommen? Als hilf- und hoffnungslose Sünder, die rein nichts zu ihrer Erlösung beitragen konnten, sondern ganz von Christi rettender Gnade abhängig waren. Und in derselben Einstellung der völligen, um das eigene
Unvermögen wissenden Abhängigkeit von der Gnade Gottes
und der Kraft Christi leben wir im Glauben unseren Alltag als
Christen.
Christus sagte Paulus, daß seine Kraft gerade in den
Schwachen so recht zur Auswirkung kommt (2. Korinther
12,9). Wir müssen aufhören, selber stark sein zu wollen:
»Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke«
(Epheser 6,10). Den Kampf gegen die Mächte des Bösen gewinnen wir »nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist« (Sacharja 4,6). Es liegt große Freude darin, Chri-
98 Gottes gute Nachricht
stus durch die großen Prüfungen unseres Lebens hindurch zu
vertrauen und zu sehen, was er tun kann.
Im Glauben leben - das heißt, daß dieses Leben nicht natürlich, sondern übernatürlich ist; es kommt aus dem Vertrauen auf Gott und dem Gehorsam gegen sein Wort. Es ist
nicht ein Leben, das wir selber »schaffen«, sondern es unterliegt ganz der Leitung und Macht Gottes, der das einzig
rechte Objekt des Glaubens ist. Das Christenleben ist ein
Wunder. Wundern Sie sich nicht darüber. Doch hüten Sie
sich vor der so heute weit verbreiteten unbiblischen Überbetonung und Sucht nach Wundern. Einer der derzeit führenden Fernsehevangelisten und »Zeichen und Wunder«- Prediger hat geschrieben: »Du kannst Wunder vollbringen, wenn
du nur ... die Gesetze begreifst, die der Schlüssel zu Gottes
Macht sind, ... die Gottes Energie strömen lassen.« In einem
anderen Buch behauptet er: »Wir sprechen zum Geld, und es
kommt. Wir sprechen zu Stürmen, und sie hören auf ... «
Nun, sein Geld kommt aus seinen Bettelbriefen, und Amerika hat vor kurzem die schlimmsten Stürme seit langem erlebt, ohne daß er sie gestoppt hätte.
Der stärkste Beweis für Gottes übernatürliche Schöpferkraft in unserem Leben besteht darin, daß er unser Inneres
verändert und uns Christus
oa·s Leben des Christen ist zu
herrlich, um einfach zu sein.
immer ähnlicher macht.
»Die Frucht des Geistes«
(nicht irgendeiner »Therapie« !) »ist Liebe, Freude,
Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut,
Selbstbeherrschung« (Galater 5,22-23). Die »Werke des Fleisches« dagegen (Galater 5,19-21), egal, wie wohlanständig sie
auch sein mögen, gefallen Gott nicht (Römer 8,8). Um als
Christ zu leben, muß man lernen, »im Geist zu leben« und
»im Geist zu wandeln« (Galater 5,25).
Dies heißt nicht, daß eine gute Ausbildun_g, Fleiß, ehrliche
Arbeit, kluge Investitionen, Erfahrung und Ubung beim Verdienen des »täglichen Brotes« (Matthäus 6,11) nicht wichtig
wären! Aber ein noch so legitimer irdischer Erfolg ist nicht
das Ziel des Christenlebens. Christus hat gesagt: »Niemand
Was ist das Christen/eben? 99
lebt davon, daß er viele Güter hat« (Lukas 1 2,15). Und: »Ihr
sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden ... Sammelt euch
aber Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist
auch dein Herz« (Matthäus 6,19-21).
Die Tatsache, daß das Christenleben von Gott kommt, ist
keine Garantie für den finanziellen »Erfolg«, den manche falsche Propheten unserer Zeit uns versprechen, und auch kein
Patentrezept gegen Krankheit, Sorgen und Schmerz. Die positiven Denker unserer Zeit scheinen zu vergessen, daß Paulus im Gefängnis war, als er schrieb: »Ich vermag alles durch
den, der mich mächtig macht« (Philipper 4,13). Zwei Verse
vorher sagt er: »Ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie's
mir auch geht« (V. 11).
Das Leben des Christen ist zu herrlich, um einfach zu sein.
Es geht nicht ohne Prüfungen und Nöte! Das war bei Christus
so, und das war bei den Aposteln und der Urgemeinde so.
Jesus hat gesagt: »In der Welt habt ihr Angst« Oohannes
16,33). Und: »Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen« Oohannes 15,20).
Doch heute versuchen sich Tausende von Pastoren mit einem »verbraucherfreundlichen« Evangelium um diese unbequeme Wahrheit herumzumogeln. Ein attraktiver »Glaube
light« mit eingebauter Erfolgs- und Beliebtheitsgarantie läßt
Megakirchen entstehen, die von Paulus und den anderen Vätern der Christenheit nicht als Gemeinde Christi wiedererkannt würden. Filmstars steigen gegen Geld auf die Kanzel,
um für ein falsches Christentum zu werben. Vorbei die Zeiten, wo die Helden der Kirche Missionare und Märtyrer waren - heute haben die Gläubigen die gleichen Rollenvorbilder
wie die Welt. Die heutigen Trendgemeinden bieten ein Christentum mit allem Komfort und Service an, von 12-SchritteProgrammen für den Anfänger bis zu religiös verbrämter Psychotherapie, damit man auch ganz bestimmt nicht in Prüfungen hineinkommt.
Der Glaube, den die Bibel »kostbarer als Gold« nennt, muß
durch Prüfungen, Versuche und Schwierigkeiten hindurch.
Warum? Damit er, wenn er sich im Feuer der Anfechtung be-
100 Gottes gute Nachricht
währt hat, den wiederkommenden Christus rühmt, preist
und ehrt (1. Petrus 1,7). Über Christus, der uns »ein Vorbild
hinterlassen« hat, »daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen« (1. Petrus 2,21), heißt es in Hebräer 12,2, daß er, »obwohl
er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete ... «. Wir
können die Anfechtungen in unserem kurzen Leben ertragen, weil unsere Hoffnung jenseits des Grabes liegt: »Denn
unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige
und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit« (2. Korinther
4,17).
Menschen, die durch eine tiefe Prüfung hindurch Gott vertraut haben, wissen zu berichten, daß ihr Glaube gestärkt und
ihre Freude größer geworden ist. Sich ganz auf Christus verlassen müssen zieht einen näher zu ihm und stärkt unsere
Liebe zu ihm. Die Hilfe oder Rat, die wir dem leidenden Christen geben, sollte dahin gehen, ihn durch die Glaubensprüfung hindurch zu bringen und ihn stärker in Christus verwurzelt werden zu lassen Gesaja 43,2), und nicht dahin, ihm die
Prüfungen und das, was Gott durch sie in seinem Herzen bewirken will, zu ersparen. Gott will die scheinbar hoffnungslosen Situationen, in die er uns führt, dazu gebrauchen, uns
von einem bloßen Kopfglauben zu einem ganz praktischen
Vertrauen auf ihn zu bringen.
In einem Buch über die Macht des Heiligen Geistes
schreibt William Law: »Wenn ein Mensch sich Ängsten, Sorgen oder Klagen hingibt, so muß er dieses Verhalten entweder
als eine Leugnung der Weisheit Gottes betrachten oder als ein
Bekenntnis, daß er nicht in Seinem Willen steht. « Viele sogenannte Christen behaupten, ihr ewiges Schicksal in Christi
Hände gelegt zu haben, aber scheinen unfähig zu sein, ihm
in diesem irdischen Leben zu vertrauen!
Gott will unseren Glauben hier und jetzt prüfen - und das
aus gutem Grunde. Mose sagte den Israeliten: »Und gedenke des ganzen Weges, den dich der HERR, dein Gott,
geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf daß er
dich demütigte und versuchte, damit kundwürde, was in
deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten würdest
Was ist das Christen/eben? 101
oder nicht« (5. Mose 8,2). Oswald Chambers schreibt:
Gott möchte uns zeigen, daß es um Glauben geht und
nicht um die Freude an Erlebnissen mit ihm ... Es gehört
zum Wesen des Glaubens, daß er sich in Schwierigkeiten
bewähren muß ... Der höchste und schönste Ausdruck
des Glaubens in der ganzen Bibel ist: Selbst wenn er mich
tötet, will ich doch auf ihn hoffen (s. Hiob 13,15). (Mein
Äußerstes für sein Höchstes, Andacht 31.10.)
»Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein
Unglück«, schrieb David (Psalm 23,4). Er hat weder von Gott
erwartet noch gar ihn darum gebeten, einen anderen Weg
gehen zu können, vorbei an dem schrecklichen Tal; es reichte
ihm, daß Gott bei ihm war. Zum Leben im Glauben gehört,
daß wir uns den Schwierigkeiten des Lebens stellen, die Gott
womöglich absichtlich zuläßt, um uns zu prüfen und zu korrigieren. Es gehört zum Christenleben dazu, daß wir es erkennen, wenn wir falsche Wege gehen, und bereit sind, uns zurück zum Gehorsam unter Gott und sein Wort bringen zu
lassen. Oft kann Gott nur durch solche Notzeiten die Macht
brechen, die - womöglich ohne daß wir es merkten - unsere
Liebe von ihm weggezogen hat.
Wenn wir im Glauben leben und Gottes Treue in der Anfechtung erfahren, steigen Preis und Anbetung in uns hoch.
Preis und Anbetung haben eine wichtige Rolle im Leben des
Christen, und es ist traurig, daß so viele der heutigen »Anbetungslieder« die allgemeine Verflachung des Christentums
widerspiegeln. Anstatt der alten Glaubenslieder werden
Chorusse gesungen, die inhaltlichen Tiefgang durch leere
Wiederholungen ersetzen (»Wir beten dich an, Herr«, »wir
preisen dich«, »wir erheben dich« usw. usw.). Da wird »Halleluja!« gerufen und in die Hände geklatscht, und die Gemeinde und das »Anbetungsteam« scheinen gar nicht zu merken, daß sie da nur Worte über das Preisen und Anbeten
hersingen, ohne die Eigenschaften und Taten Gottes, die
diese Anbetung überhaupt begründen, zu erwähnen.
Auch die gesunde Lehre spielt eine Schlüsselrolle im Glaubensleben des Christen. Paulus hat uns hier allen ein großes
102 GoHes gute Nachricht
Vorbild gegeben. Er konnte dem jungen Timotheus schreiben: »Du aber bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben, im Streben, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, in der Geduld, in den Verfolgungen, in den Leiden ... Und alle, die
fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung
leiden« (2. Tirnotheus 3,10-12). Man beachte, daß er hier zuerst die Lehre erwähnt! Und kurz danach fährt er fort: »Denn
es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht
ertragen werden« (2. Timotheus 4,3). Wir befinden uns heute
mitten in dieser Zeit; Unterhaltung und Kurzansprachen sind
in, Lehre und Predigt sind out.
Ein bekannter Star der heutigen christlichen Szene
schreibt, daß die Bibel »nicht ein trockenes theologisches
Buch« sei, sondern »ein praktisches Buch über das Leben,
das ein System des Denkens und Verhaltens enthält, das garantiert zum Erfolg führt.« Millionen finden theologische Fragen genauso »trocken« wie er, und »Erfolg« - besagter Starchrist ist Multimillionär - wird heute weithin nach den
Maßstäben der Welt gemessen und nicht nach denen Gottes.
Unsere Hoffnung richtet sich auf den Himmel und die
kommende Entrückung der Gemeinde Christi, die uns aus
dieser bösen Welt hinaus in seine Gegenwart bringen wird.
Bis dahin zeigt sich die Echtheit unseres Glaubens an ihn
darin, daß wir ihm zutrauen, daß er uns sicher durch die Prüfungen dieses Lebens hindurchbringen wird. Eine wahre Geschichte über Blondin, den Mann, der auf einem Hochseil
über die Niagarafälle ging, mag dies illustrieren.
Eines Tages versuchte einer der Zuschauer, einem jungen
Mann zu erklären, was es bedeutet, an Christus zu glauben.
»Was halten Sie von Blondin?« fragte er. »Er ist der Größte!«
antwortete der junge Mann. »Glauben Sie, daß er einen Menschen über den Niagarafall und zurück tragen könnte?« -
»Natürlich, ich habe es sogar schon gesehen.« Der Christ sah
den jungen Mann scharf an und sagte: »Wenn Blondin vom
anderen Ufer zurückkommt, wird er einen Freiwilligen suchen, der sich von ihm tragen läßt. Wollen Sie der Freiwillige
sein?« - »Sind Sie verrückt?« rief der andere erschreckt aus.
Was ist das Christen/eben? 103
So wie dieser junge Mann an Blondin glaubte, glauben
viele an Christus. Sie singen laut die Erlösungslieder mit,
aber wenn die Nöte des Lebens kommen, haben sie keinen
Frieden und keine Freude und rennen zum nächstbesten Therapeuten anstatt zu Jesus Christus. Möge Christus uns die
Gnade geben, wirklich als Christen zu leben, und mögen die
Prüfungen dieses Lebens unseren Glauben stärker, unsere
Liebe zu Gott tiefer und unsere Gemeinschaft und Freude in
ihm inniger machen und ihm Ehre und Preis für alle Ewigkeit
bringen!
Christenleben?
Der Gerechte wird aus Glauben leben.
(Habakuk 2,4; Römer 1,17; Galater 3,11;
Hebräer 10,38)
Ein Satz, der in der Bibel viermal wiederholt wird, muß wohl
eine er wichtigsten Lehren Gottes enthalten. Das Leben, das
Gott gibt, ist für den Gerechten da - aber wer ist denn gerecht?
Die Bibel läßt keine Zweifel an der Antwort: »Denn es ist kein
Meruch so gerecht aui Erden, daß er nur Gutes tue und nicht
sündige« (Prediger 7,20). »Alle haben gesündigt und erlangen
nich die Herrlichkeit Gottes« (Römer 3,23 Elbf.). Gottes Gesetz verlangt: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von
ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von
ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« (Lukas
10,27). Nach dieser Meßlatte haben wir alle Gottes Gesetz oft
gebr chen und stehen unter seinem Verdammungsurteil.
Es gibt auch keine Möglichkeit, wie wir als Sünder je gerech werden könnten. Selbst wenn wir (wenn dies denn möglich äre) ab sofort ein makelloses Leben führen könnten,
könnten wir damit nicht die bereits in der Vergangenheit
96 Gottes gute Nachricht
begangenen Sünden aufwiegen und uns vor dem Gericht, das
Gottes Gerechtigkeit zu Recht verlangt, schützen. Wenn ich
einen Menschen totgeschlagen habe, kann ich das nicht damit
wiedergutmachen, daß ich eine Million Menschenleben rette.
Nur Gott selber kann einen Sünder für »gerecht« erklären -
aber wie soll das gehen, wenn sein unwiderrufliches Gesetz
uns doch verdammt? Würde Gott »einfach so« dem Sünder
vergeben, würde er sein eigenes Gesetz verletzen und damit
ungerecht werden.
Vom Heiligen Geist inspiriert, erklärt uns Paulus, wie Gott
Sünder rechtfertigen kann:
... und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade
durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen
ist. Den hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in
seinem Blut ... , indem er die Sünden vergibt, ... um nun
in dieser Zeit seine Gerechtigkeit zu erweisen, daß er
[Gott] selbst gerecht ist und gerecht macht den, der da ist
aus dem Giauben an Jesus (Römer 3,24-26).
Vergebung der Sünden und Rechtfertigung des Sünders gibt
es nur, weil Christus die volle von Gottes Gerechtigkeit verlangte Strafe für die Sünde bezahlt und der Sünder diese Bezahlung persönlich für sich angenommen hat. Vergebung erlangen wir nicht durch gute Taten, Gottesdienstbesuch,
Sakramente, Kinder- oder Erwachsenentaufe, Talare, Kerzen,
Das Christenleben ist ein Gebete, Tränen, gute Vorsätze,
Wunder. Wundern Sie sich großzügige Spenden oder was
nicht darüber. auch immer wir oder ein Pastor
oder eine Kirche oder ein Heiliger tun können. Nur der unendliche Gott selber, der durch die Jungfrauengeburt als sündloser Mensch zu uns kam, konnte an unserer Stelle die
unendliche Strafe, die wir verdient haben, tragen.
An ein »Leben im Glauben« ist noch nicht einmal zu denken, solange wir noch in unseren Übertretungen und Sünden
»tot« sind (Epheser 2,1), was der natürliche Zustand des Men-
Was ist das Christen/eben? 97
sehen ist. Wir müssen »lebendig« werden (vgl. Römer 6,13),
indem wir Gottes Vergebung in Christus annehmen. Das
Glaubensleben des Christen steht nur solchen Menschen offen, die »im Glauben stehen« (2. Korinther 13,5). Man wird
nicht dadurch Christ, daß man »ein anständiges Christenleben führt«, sondern nur jemand, der schon Christ ist, kann
ein solches Leben führen. Und er führt es nicht, um genügend Punkte für den Himmel anzusammeln, sondern aus
Dankbarkeit dafür, daß Christus die Strafe für seine Sünden
bezahlt hat.
Der Christ ist durch das Wort Gottes (1. Petrus 1,23) und
durch den Glauben an das Evangelium (Römer 1,16) im Geist
Gottes »von neuem geboren« worden Oohannes 3,3-8) und
jetzt »eine neue Kreatur« (2. Korinther 5,17) in Christus - »geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor
bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen« (Epheser 2,10).
Wenn wir ihm nur ganz vertrauen, wird Gott uns die richtigen Türen öffnen, uns Schritt für Schritt durch unser Leben
führen und uns die Mittel geben, die »guten Werke«, die er für
uns vorgesehen hat, zu erfüllen.
Es ist eindeutig: Um »im Glauben leben« zu können, muß
man zuerst den Glaubensschritt zu Christus hin tun. Paulus
ermahnt uns: »Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm« (Kolosser 2,6). Und wie
haben wir Christus angenommen? Als hilf- und hoffnungslose Sünder, die rein nichts zu ihrer Erlösung beitragen konnten, sondern ganz von Christi rettender Gnade abhängig waren. Und in derselben Einstellung der völligen, um das eigene
Unvermögen wissenden Abhängigkeit von der Gnade Gottes
und der Kraft Christi leben wir im Glauben unseren Alltag als
Christen.
Christus sagte Paulus, daß seine Kraft gerade in den
Schwachen so recht zur Auswirkung kommt (2. Korinther
12,9). Wir müssen aufhören, selber stark sein zu wollen:
»Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke«
(Epheser 6,10). Den Kampf gegen die Mächte des Bösen gewinnen wir »nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist« (Sacharja 4,6). Es liegt große Freude darin, Chri-
98 Gottes gute Nachricht
stus durch die großen Prüfungen unseres Lebens hindurch zu
vertrauen und zu sehen, was er tun kann.
Im Glauben leben - das heißt, daß dieses Leben nicht natürlich, sondern übernatürlich ist; es kommt aus dem Vertrauen auf Gott und dem Gehorsam gegen sein Wort. Es ist
nicht ein Leben, das wir selber »schaffen«, sondern es unterliegt ganz der Leitung und Macht Gottes, der das einzig
rechte Objekt des Glaubens ist. Das Christenleben ist ein
Wunder. Wundern Sie sich nicht darüber. Doch hüten Sie
sich vor der so heute weit verbreiteten unbiblischen Überbetonung und Sucht nach Wundern. Einer der derzeit führenden Fernsehevangelisten und »Zeichen und Wunder«- Prediger hat geschrieben: »Du kannst Wunder vollbringen, wenn
du nur ... die Gesetze begreifst, die der Schlüssel zu Gottes
Macht sind, ... die Gottes Energie strömen lassen.« In einem
anderen Buch behauptet er: »Wir sprechen zum Geld, und es
kommt. Wir sprechen zu Stürmen, und sie hören auf ... «
Nun, sein Geld kommt aus seinen Bettelbriefen, und Amerika hat vor kurzem die schlimmsten Stürme seit langem erlebt, ohne daß er sie gestoppt hätte.
Der stärkste Beweis für Gottes übernatürliche Schöpferkraft in unserem Leben besteht darin, daß er unser Inneres
verändert und uns Christus
oa·s Leben des Christen ist zu
herrlich, um einfach zu sein.
immer ähnlicher macht.
»Die Frucht des Geistes«
(nicht irgendeiner »Therapie« !) »ist Liebe, Freude,
Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut,
Selbstbeherrschung« (Galater 5,22-23). Die »Werke des Fleisches« dagegen (Galater 5,19-21), egal, wie wohlanständig sie
auch sein mögen, gefallen Gott nicht (Römer 8,8). Um als
Christ zu leben, muß man lernen, »im Geist zu leben« und
»im Geist zu wandeln« (Galater 5,25).
Dies heißt nicht, daß eine gute Ausbildun_g, Fleiß, ehrliche
Arbeit, kluge Investitionen, Erfahrung und Ubung beim Verdienen des »täglichen Brotes« (Matthäus 6,11) nicht wichtig
wären! Aber ein noch so legitimer irdischer Erfolg ist nicht
das Ziel des Christenlebens. Christus hat gesagt: »Niemand
Was ist das Christen/eben? 99
lebt davon, daß er viele Güter hat« (Lukas 1 2,15). Und: »Ihr
sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden ... Sammelt euch
aber Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist
auch dein Herz« (Matthäus 6,19-21).
Die Tatsache, daß das Christenleben von Gott kommt, ist
keine Garantie für den finanziellen »Erfolg«, den manche falsche Propheten unserer Zeit uns versprechen, und auch kein
Patentrezept gegen Krankheit, Sorgen und Schmerz. Die positiven Denker unserer Zeit scheinen zu vergessen, daß Paulus im Gefängnis war, als er schrieb: »Ich vermag alles durch
den, der mich mächtig macht« (Philipper 4,13). Zwei Verse
vorher sagt er: »Ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie's
mir auch geht« (V. 11).
Das Leben des Christen ist zu herrlich, um einfach zu sein.
Es geht nicht ohne Prüfungen und Nöte! Das war bei Christus
so, und das war bei den Aposteln und der Urgemeinde so.
Jesus hat gesagt: »In der Welt habt ihr Angst« Oohannes
16,33). Und: »Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen« Oohannes 15,20).
Doch heute versuchen sich Tausende von Pastoren mit einem »verbraucherfreundlichen« Evangelium um diese unbequeme Wahrheit herumzumogeln. Ein attraktiver »Glaube
light« mit eingebauter Erfolgs- und Beliebtheitsgarantie läßt
Megakirchen entstehen, die von Paulus und den anderen Vätern der Christenheit nicht als Gemeinde Christi wiedererkannt würden. Filmstars steigen gegen Geld auf die Kanzel,
um für ein falsches Christentum zu werben. Vorbei die Zeiten, wo die Helden der Kirche Missionare und Märtyrer waren - heute haben die Gläubigen die gleichen Rollenvorbilder
wie die Welt. Die heutigen Trendgemeinden bieten ein Christentum mit allem Komfort und Service an, von 12-SchritteProgrammen für den Anfänger bis zu religiös verbrämter Psychotherapie, damit man auch ganz bestimmt nicht in Prüfungen hineinkommt.
Der Glaube, den die Bibel »kostbarer als Gold« nennt, muß
durch Prüfungen, Versuche und Schwierigkeiten hindurch.
Warum? Damit er, wenn er sich im Feuer der Anfechtung be-
100 Gottes gute Nachricht
währt hat, den wiederkommenden Christus rühmt, preist
und ehrt (1. Petrus 1,7). Über Christus, der uns »ein Vorbild
hinterlassen« hat, »daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen« (1. Petrus 2,21), heißt es in Hebräer 12,2, daß er, »obwohl
er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete ... «. Wir
können die Anfechtungen in unserem kurzen Leben ertragen, weil unsere Hoffnung jenseits des Grabes liegt: »Denn
unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige
und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit« (2. Korinther
4,17).
Menschen, die durch eine tiefe Prüfung hindurch Gott vertraut haben, wissen zu berichten, daß ihr Glaube gestärkt und
ihre Freude größer geworden ist. Sich ganz auf Christus verlassen müssen zieht einen näher zu ihm und stärkt unsere
Liebe zu ihm. Die Hilfe oder Rat, die wir dem leidenden Christen geben, sollte dahin gehen, ihn durch die Glaubensprüfung hindurch zu bringen und ihn stärker in Christus verwurzelt werden zu lassen Gesaja 43,2), und nicht dahin, ihm die
Prüfungen und das, was Gott durch sie in seinem Herzen bewirken will, zu ersparen. Gott will die scheinbar hoffnungslosen Situationen, in die er uns führt, dazu gebrauchen, uns
von einem bloßen Kopfglauben zu einem ganz praktischen
Vertrauen auf ihn zu bringen.
In einem Buch über die Macht des Heiligen Geistes
schreibt William Law: »Wenn ein Mensch sich Ängsten, Sorgen oder Klagen hingibt, so muß er dieses Verhalten entweder
als eine Leugnung der Weisheit Gottes betrachten oder als ein
Bekenntnis, daß er nicht in Seinem Willen steht. « Viele sogenannte Christen behaupten, ihr ewiges Schicksal in Christi
Hände gelegt zu haben, aber scheinen unfähig zu sein, ihm
in diesem irdischen Leben zu vertrauen!
Gott will unseren Glauben hier und jetzt prüfen - und das
aus gutem Grunde. Mose sagte den Israeliten: »Und gedenke des ganzen Weges, den dich der HERR, dein Gott,
geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf daß er
dich demütigte und versuchte, damit kundwürde, was in
deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten würdest
Was ist das Christen/eben? 101
oder nicht« (5. Mose 8,2). Oswald Chambers schreibt:
Gott möchte uns zeigen, daß es um Glauben geht und
nicht um die Freude an Erlebnissen mit ihm ... Es gehört
zum Wesen des Glaubens, daß er sich in Schwierigkeiten
bewähren muß ... Der höchste und schönste Ausdruck
des Glaubens in der ganzen Bibel ist: Selbst wenn er mich
tötet, will ich doch auf ihn hoffen (s. Hiob 13,15). (Mein
Äußerstes für sein Höchstes, Andacht 31.10.)
»Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein
Unglück«, schrieb David (Psalm 23,4). Er hat weder von Gott
erwartet noch gar ihn darum gebeten, einen anderen Weg
gehen zu können, vorbei an dem schrecklichen Tal; es reichte
ihm, daß Gott bei ihm war. Zum Leben im Glauben gehört,
daß wir uns den Schwierigkeiten des Lebens stellen, die Gott
womöglich absichtlich zuläßt, um uns zu prüfen und zu korrigieren. Es gehört zum Christenleben dazu, daß wir es erkennen, wenn wir falsche Wege gehen, und bereit sind, uns zurück zum Gehorsam unter Gott und sein Wort bringen zu
lassen. Oft kann Gott nur durch solche Notzeiten die Macht
brechen, die - womöglich ohne daß wir es merkten - unsere
Liebe von ihm weggezogen hat.
Wenn wir im Glauben leben und Gottes Treue in der Anfechtung erfahren, steigen Preis und Anbetung in uns hoch.
Preis und Anbetung haben eine wichtige Rolle im Leben des
Christen, und es ist traurig, daß so viele der heutigen »Anbetungslieder« die allgemeine Verflachung des Christentums
widerspiegeln. Anstatt der alten Glaubenslieder werden
Chorusse gesungen, die inhaltlichen Tiefgang durch leere
Wiederholungen ersetzen (»Wir beten dich an, Herr«, »wir
preisen dich«, »wir erheben dich« usw. usw.). Da wird »Halleluja!« gerufen und in die Hände geklatscht, und die Gemeinde und das »Anbetungsteam« scheinen gar nicht zu merken, daß sie da nur Worte über das Preisen und Anbeten
hersingen, ohne die Eigenschaften und Taten Gottes, die
diese Anbetung überhaupt begründen, zu erwähnen.
Auch die gesunde Lehre spielt eine Schlüsselrolle im Glaubensleben des Christen. Paulus hat uns hier allen ein großes
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Vorbild gegeben. Er konnte dem jungen Timotheus schreiben: »Du aber bist mir gefolgt in der Lehre, im Leben, im Streben, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, in der Geduld, in den Verfolgungen, in den Leiden ... Und alle, die
fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung
leiden« (2. Tirnotheus 3,10-12). Man beachte, daß er hier zuerst die Lehre erwähnt! Und kurz danach fährt er fort: »Denn
es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht
ertragen werden« (2. Timotheus 4,3). Wir befinden uns heute
mitten in dieser Zeit; Unterhaltung und Kurzansprachen sind
in, Lehre und Predigt sind out.
Ein bekannter Star der heutigen christlichen Szene
schreibt, daß die Bibel »nicht ein trockenes theologisches
Buch« sei, sondern »ein praktisches Buch über das Leben,
das ein System des Denkens und Verhaltens enthält, das garantiert zum Erfolg führt.« Millionen finden theologische Fragen genauso »trocken« wie er, und »Erfolg« - besagter Starchrist ist Multimillionär - wird heute weithin nach den
Maßstäben der Welt gemessen und nicht nach denen Gottes.
Unsere Hoffnung richtet sich auf den Himmel und die
kommende Entrückung der Gemeinde Christi, die uns aus
dieser bösen Welt hinaus in seine Gegenwart bringen wird.
Bis dahin zeigt sich die Echtheit unseres Glaubens an ihn
darin, daß wir ihm zutrauen, daß er uns sicher durch die Prüfungen dieses Lebens hindurchbringen wird. Eine wahre Geschichte über Blondin, den Mann, der auf einem Hochseil
über die Niagarafälle ging, mag dies illustrieren.
Eines Tages versuchte einer der Zuschauer, einem jungen
Mann zu erklären, was es bedeutet, an Christus zu glauben.
»Was halten Sie von Blondin?« fragte er. »Er ist der Größte!«
antwortete der junge Mann. »Glauben Sie, daß er einen Menschen über den Niagarafall und zurück tragen könnte?« -
»Natürlich, ich habe es sogar schon gesehen.« Der Christ sah
den jungen Mann scharf an und sagte: »Wenn Blondin vom
anderen Ufer zurückkommt, wird er einen Freiwilligen suchen, der sich von ihm tragen läßt. Wollen Sie der Freiwillige
sein?« - »Sind Sie verrückt?« rief der andere erschreckt aus.
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So wie dieser junge Mann an Blondin glaubte, glauben
viele an Christus. Sie singen laut die Erlösungslieder mit,
aber wenn die Nöte des Lebens kommen, haben sie keinen
Frieden und keine Freude und rennen zum nächstbesten Therapeuten anstatt zu Jesus Christus. Möge Christus uns die
Gnade geben, wirklich als Christen zu leben, und mögen die
Prüfungen dieses Lebens unseren Glauben stärker, unsere
Liebe zu Gott tiefer und unsere Gemeinschaft und Freude in
ihm inniger machen und ihm Ehre und Preis für alle Ewigkeit
bringen!