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Trauer

Trauer
Vor kurzer Zeit habe ich einen guten Freund verloren. Er war schon länger krank, ja, aber daß er letztendlich an einem Hirntumor starb, das wußten die wenigstens aus seinem Umfeld.....außer seiner Familie vermutlich.
Wir hatten einige Zeit vor seinem Tod noch telefoniert und ich versprach ihm, ihn wieder anzurufen. Wir hatten einen guten, regelmäßigen Kontakt, schon seit Jahren. Er hat mir einmal in einer schweren Lebenssiituation sehr geholfen.
Was ich auch nicht wußte, war, daß seine jetzige Ehefrau (sie waren erst einige Jahre verheiratet), sehr eifersüchtig auf weibliche Bekanntschaften war,  VOR seiner Ehe mit ihr. Es waren eben viele Freundschaften, die sich im Laufe der Jahre so entwickelt hatten. Dafür muß eine gläubige Christin nicht eifersüchtig sein. Wie auch immer.
Er mußte sogar zum telefonieren in den Keller gehen, echt jetzt.......nur, damit sie das nicht mitbekam.
Ich habe jetzt ein total schlechtes Gewissen und komme nicht klar damit, daß ich mein Versprechen nicht eingehalten habe. Das tut mir unendlich leid, aber ich kann es ja nun auch nicht mehr ändern.
Er ist nun beim Herrn, wie er sich das immer gewünscht hat.
Mir ist dadurch wieder bewußt geworden, daß auch MEIN Leben von heute auf morgen enden kann........meine Zeit hier auf Erden ist begrenzt, ein Geschenk Gottes, das ich täglich genießen kann, solange mir das  gegeben wird.

Kommentare

 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 09:23
Als ein guter Freund vor Jahren bei mir anrief, ganz  belanglos, fragte ich mich, was ist passiert.
Er hatte schon etwas getrunken und im Hintergrund sagte seine Frau, ich sollte ihn nicht so ernst  nehmen. Gut, dachte ich mir, wird  alles seinen Grund haben. Am nächsten Tag rief mich an und sagte mir das KH verstorben ist. Ich hielt es für einen schlechten Scherz, bis merkte, warum er mich angerufen hat. Er hatte sich auf seine Weise verabschiedet und keiner wusste, das er sehr krank war. Es ist wie im Krieg mit den Bomben. Es trifft immer die falschen. Die Besten gehen immer zu erst. Lass Ihn in Frieden ruhen. In Gedanken bin ich bei Dir.
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 09:23
-sie-
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 09:25
Es trifft immer die falschen..

… für mein Empfinden keine gute Wortwahl bzgl  Leid und Tod. 😉
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 09:25
Danke für Deinen wunderschönen Text.
Der Tod gehört zum Leben und es ist gut an die Ewigkeit zu denken ohne alle  Gefühle, die die Trauer um einen lieben und nahen Menschen ausmachen für sich selbst zu verschweigen. Nochmal danke, dass Du das hier teilst.
Das schlechte  Gewissen würde ich nicht zu sehr zulassen....nimm es mit ins Gebet und leg es ab......ich weiß, dass sich das so- dahin- gesagt lesen könnte für Dich. Aber die Endgültigkeit des Todes in diesem Dasein ist  kalt und endgültig. 
Ich wünsche Dir Trost und viele Gespräche in live, die Dir helfen und immer wieder schöne  Erinnerungsmomente an Deinen zu betrauernden Freund.
 
done 12.10.2021 10:13
die reifen für die ewigkeit können leichter gehen
 
Joanne 12.10.2021 10:42
Meine beiden Großväter sind so gestorben, dass ich ihnen so Manches nicht mehr sagen konnte, das ich ihnen gerne noch gesagt hätte.
Irgendwann weinte ich beim Herrn darüber, dass mir die Möglichkeit genommen worden war. Und dann kam mir die Idee und ich bat den Herrn, ihnen das auszurichten, was ich ihnen nicht mehr sagen hatte können. Seither habe ich Frieden an darüber in mir.

Vielleicht kann das auch dir helfen @EinzigArtige. Der Herr kann deinem verstorbenen Freund ausrichten, dass es dir leid tut, dass du ihn nicht wieder angerufen hast und es jetzt auch nicht mehr tun kannst.
 
Rosenlied 12.10.2021 10:49
⛪Hallo  @EinzigArtige.
Ja, wenn ein lieber Mensch plötzlich gehn muss, dann sind seine Lieben und auch Freunde sehr betroffen und voller Trauer. ⛪

⛪Dazu gehört auch, dass man noch zusätzlich frustriert ist, wenn man etwas nicht klären konnte mit der/dem Heimgegangene/n usw. 
Es ist dann alles so "unvollendet" und die Trauer wird auch noch von einem "schlechten Gewissen" begleitet!

⛪Mir ist in einer solchen Situation mein einziger Trost, dass wir im Himmel mal alles klären können...

⛪Mit diesem "schlechten Gewissen", dass Du jetzt verspürst, steht Du nicht allein da. 
Das haben viele Menschen, die jemand Liebes so plötzlich verloren haben... Mir ging es auch so in ganz großem Maß, als mein lieber Mann
so plötzlich........

⛪Ich hab mal gehört, dass die Engländer sogar für diese Situation einen besonderen Namen haben.....

@Andreas13, das kann ich mir gut vorstellen,
was für ein Schock das für Dich war, als Du von dem plötzlichen Tod Deines Freundes erfahren hast...
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 10:54
Ich bin mit Mann und vier kleinen Kindern nach Schweden gefahren, um eine Woche Urlaub zu machen. Gläschen und Windeln waren grade ausgepackt und die Betten bezogen, als mich abends der Anruf meiner Schwägerin erreichte, dass  mein Vater im Sterben liegt. 
Obwohl wir uns gleich am anderen Tag wieder auf den Weg gemacht haben, hab ich es als einzige nicht mehr geschafft. Wir waren einfach zu weit weg. A

Jetzt, nach über zwanzig Jahren erwischt mich nur noch selten die Trauer. Aber meist dann, wenn ich mitbekomme, dass durch Zwiespalt Angehörige nicht mehr den Sterbenden begleiten möchten oder aber umgekehrt, wie manch Sterbende ‚warten’, dass noch jemand bestimmtes kommen kann 
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 10:56
Vielleicht hat dich diese Situation mit dem -ich werde dich anrufen-
dazu gebracht,
in Zukunft die Worte bedachter zu wählen und vorher zu überlegen,
ob du überhaupt in der Lage bist, 
das gegebene Wort auch einzuhalten,einzulösen.
LG
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 11:21
Möge Jesus dich trösten in deinem Schmerz.
LG
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 12:43
"Jetzt, nach über zwanzig Jahren erwischt mich nur noch selten die Trauer. "

Es zeigt mir, wie lange Trauer dauern kann und dauern darf.
Danke Posit.
 
hansfeuerstein 12.10.2021 13:23
Wir Menschen wusteln so dahin, und sind uns leider viel zu selten über das Wesentliche des Lebens bewusst. Die Hl. Schrift ist gespickt mit soviel lebensrelevanter Wahrheit, und der Mensch von Heute weiss vom Meisten nichts mehr. Er lernt mathematische Formeln, aber vom Leben weiss er nur das was er aus Filmen oder Musik kennt. Die Wirklichkeit ist ganz ander. Mir ist lange schon klar, dass es ohne Glaube so gut wie keine wirkliche menschliche Würde gibt. Sie verliert sich Belanglosen, und Vergänglichen. Es würde schmerzvoller sein, eine Kontaktaufnahme im "entscheidenden" Moment verweigert zu haben, wo sie gewollt war.
 
Rena 12.10.2021 14:54
Trauer dauert Lebenslang.
Meine Oma, die Anfang des Monats ihren 101. Geburtstag feierte, trauert um ihren Sohn der im Alter von 15 Jahren ermordet wurde.
 
Rena 12.10.2021 14:56
Trauer ändert sich.
Es gibt erst Minuten dann Tage, an denen sie nicht alles bestimmt.
Aber sie kommt immer wieder nach oben.
Und an bestimmten Tagen, mit der ganzen Wucht wie wenn keine Zeit vergangen wäre.
 
Rosenlied 12.10.2021 15:11
⛪Ja @Rena, genau so ist es. 
Wenigstens haben wir aber durch 
JESUS❤ einen sehr guten Trost:
Die Verheißung des Himmels, 
wo unsre Lieben jetzt schon sind...
 
Ruth1964 12.10.2021 16:26
Rena das hast du sehr schön formuliert. Genau so ist es auch. 
Ich war 14 Jahre als mein Vater ganz plötzlich und völlig unerwartet von Gott zu sich geholt wurde. 
Immer wieder habe ich gesagt bekommen: die Zeit heilt alle Wunden. Heute kann ich sagen: ja die Zeit heilt alle Wunden aber die Narben, die bleiben und können manchmal noch ganz schön weh tun. 😥 Und ich bin gewiss, dass ich meinen Vater wieder sehen werde. Trotzdem fehlt er heute noch. 
 
HopeinJesus 12.10.2021 16:32
An den Satz glaube ich weiterhin so nicht : Die Zeit heilt alle Wunden....
denn dann dürften viele auch als Erwachsene so gar nicht mehr heute unter ihrer evtl schlechten, schwierigen Kindheit leiden, weil da schon ca 30 o mehr Jahre zwischen liegen...
Entscheidend ist immer wieder, was hat man in der Zwischenzeit betr dieser alten großen Verletzungen getan, wieviel Hilfe hat man gesucht u wieviel Heilung ist überhaupt schon geschehen....
bisher....
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 16:46
„Frei nach dem Motto „Die Zeit heilt alle Wunden“ hatte ich gehofft, ich würde irgendwann mit meinem Schmerz umgehen können. Doch der Spruch ist unvollständig – nur wenn wir mit der Zeit etwas anfangen, können die Wunden heilen.“

(Eine echte Quelle hab ich nicht:
https://www.fliedner.de/de/seelische_gesundheit/fliedner_klinik_berlin/erfahrungsberichte.php)
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 17:16
Mh.
Für mich ist der Zeitfaktor bzw. wie ich diese nutze, um Wunden oder schmerzen schon wesentlich.
Ich kann mich auf den Weg der Heilung begeben. Dieser Weg wird oft vermieden, weil er oft … schmerzvoll ist.

Die Trauer bspw um Tod meines Vaters bzw den Umstand, dass ich nicht Abschied nehmen konnte, halte ich für mich wichtig! Das hat etwas mit der Beziehung zu meinem Vater zu tun. Aber eben auch damit, dass sie mich in meiner Persönlichkeit ein Stück verändert hat.

Dann gibt es noch Wunden und Schmerzen, die ich beackern musste. Schwere Geburten mit Rückschlägen. Aber sie waren notwendig, um heil zu werden und um vergeben zu können.

Narben bleiben. Das sind Erinnerungen: Da war doch was 

Teils werden sie bedeutungslos, teils erinnern sie mich aber auch das, was man  Lernziel nennen könnte 
 
(Nutzer gelöscht) 12.10.2021 17:17
… Wunden oder Schmerzen anzugehen … 
 
HopeinJesus 12.10.2021 17:19
Naja klar, wenn man wirkliche Heilung möchte wird es u ist es immer anstrengend.....
aber es ist u wird auch eine "Investition " für ein schöneres u befreiteres Laben....
 
HopeinJesus 12.10.2021 17:21
Leben...meinte ich am Schluß...
 
EinzigArtige 13.10.2021 21:33
@Tomciu......ich habe diese Versprechen, ihn anzurufen, nicht unbedacht gegeben. Normalerweise halte ich sowas ein, und kann das auch so einlösen. Es gab einfach viele Ereignisse während dieser Zeit (familiär), daß ich darüber hinweg kam.
 
EinzigArtige 13.10.2021 21:44
Danke für eure lieben Worte. Rückgängig machen kann ich das nicht, das weiß ich, aber ich gebe das Geschehene an Jesus ab.
Und die Zeit heilt Wunden, ist eine schwammige Aussage. Ich habe meinen Mann vor 14 1/2 Jahren durch schwere Krankheit und einen siebenjährigen Leidensweg verloren. Die Wunde ist verheilt, aber die Narbe ist da und schmerzt manches Mal noch gewaltig. Das möchte ich auch nicht diskutieren. Meine eigene Erfahrung kann mich stark machen oder mich daran zerbrechen lassen. Ich habe das Erstere gewählt.......aber er fehlt eben immer noch.....bei Familienfeiern z.B., an Weihnachten, bei der Hochzeit unseres jüngsten Sohnes fehlte er, die letzten zwei Enkelkinder hat er auf Erden nicht mehr gesehen........u.v.m
Ich bin mir aber sicher, daß es ihm beim Herrn gut geht, keine Schmerzen mehr, sein Herz funktioniert jetzt tiptop und nicht mehr nur mit 20 % usw.
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