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"Otterngezüchte"

"Otterngezüchte"
Ihr Lieben,

Seit einiger Zeit lese ich in dem Buch
                                 “Die Evangelien in aramäischer Sicht”
geschrieben von George M. Lamsa.

Hier ein kurzes Zitat aus dem Vorwort (S.49.2):
Ein Vergleich der westlichen Evangelientexte mit denen der aramäischen Peschitta und mit der ihm innig vertrauten altbiblischen Welt veranlasste den Autor, zu rund vierhundert Stellen der vier Evangelien Erläuterungen zu geben, die für mehr als 450 andere Passagen des Alten und des Neuen Testaments ebenfalls von Bedeutung sind.”


Heute möchte ich euch die Erklärung einer solchen Stelle von Bedeutung hier einstellen, in der es mal nicht um unseren Herrn Jesus Christus oder um Seine Apostel geht, sondern um....


                                              “Otterngezüchte” (Seite 64/65)
Matthäus 3
7 “Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zur Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezüchte, wer hat denn euch gewiesen, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet?”

Der orientalische Text schreibt korrekter: “Ihr Skorpionengezüchte”. Die Bezugnahme auf den Skorpion hängt mit der Geburt dieses Insekts zusammen. Im Nahen Osten glaubt man nämlich, der Vater sterbe bei der Zeugung des Skorpions und bei seiner Geburt fresse das junge Tier sich seinen Weg aus der Seite der Mutter heraus, wobei es sie töte. Ein Skorpion kommt deshalb ohne Vater und Mutter, die ihn beschützen und führen könnten, zur Welt und ist daher sehr der Gefahr der Vernichtung durch ihm feindliche Insekten bloßgestellt.

Johannes der Täufer verwendete dieses Bild vom Skorpion, als er die Pharisäer und Sadduzäer fragte: “Ihr Skorpionengezüchte, wer hat euch gewarnt, vor dem künftigen Zorn zu fliehen?” Damit wollte er andeuten, dass sie geistige Waisen waren und – wie der Skorpion – keine elterliche Führung und Hilfe besaßen. Während langer Zeiten hatte das Judentum keine Propheten und Seher mehr hervorgebracht, die es vor dem unausweichlichen Gericht Gottes hätten warnen können. Wer war wohl im Stande gewesen, diese Menschen zu beraten, zu warnen und zu den Ufern des Jordans zu führen? Das konnte nur der göttliche Geist getan haben. Darum bestand Johannes darauf, dass sie ihre Aufrichtigkeit beweisen sollten, bevor sie die Taufe empfingen. Die Juden wussten wohl um das nahe bevorstehende Gericht, aber sie hatten sich nicht durch Reue und Buße darauf vorbereitet. Das bloße Anerkennen eines neuen Propheten genügte Johannes jedoch nicht als Beweis der Reue. Er verlangte von den Pharisäern und Sadduzäern, sie sollten die guten Früchte einer wahrhaftigen Bußfertigkeit beibringen und sich dadurch als wirkliche Söhne Abrahams ausweisen
(Mt. 12, 34; 23,33; Lk. 3, 7-9)

Ich finde dieser Text gibt einen ganz anderen Einblick in das damalige Geschehen.

Wie geht es euch damit?

Bitte bleibt mit euren Beiträgen möglichst nah am Thema. Ich lösche sehr ungern!

In Jesu Liebe verbunden    


Joanne ❤

Kommentare

 
(Nutzer gelöscht) 26.09.2021 08:07
Liebe Joanne, ja es ist eine neue Sichtweise für mich. Es macht mich dankbar, dass ich nicht in der damaligen Zeit leben muss und einfach die Taufe, die Gnade und die Erlösung "geschenkt" bekam.  
Das war mein erster Gedanke! 

Das Buch,  “Die Evangelien in aramäischer Sicht” klingt sehr aufschlussreich. 
😊Danke dir fürs Teilen! Ich lese solche Bücher leider nicht so leicht. 

Schönen Sonntag und bleib in seinem Segen🤗
 
Joanne 26.09.2021 08:31
@Heiro

Danke, dir auch einen schönen Sonntag und sei gesegnet!

Ja, dieses Buch ist wirklich wertvoll. Es gibt eine andere Sicht auf die Denkweise und das Verständnis der damaligen Zeit, in der unser Herr lebte, predigte und wirkte.
 
(Nutzer gelöscht) 26.09.2021 08:49
Liebe Joanne,
ein deutscher Experte war Dr. Günther Schwarz, ein evangelischer Pfarrer. Er hat auch die Evangelien in die Sprache Jesu rückübersetzt. Die Seite Jesuforscher.de ist momentan nicht erreichbar. Es gibt aber 2 Bücher von ihm. Teuer, aber jeden Euro wert. Ukkamverlag "Jesus der Poet! und das "Jesusevangelium"Bei Interesse kann ich dir weiterhelfen
 
(Nutzer gelöscht) 26.09.2021 10:32
Ich denke schon lange, dass man die Bibel besser verstehen kann, wenn man die Hintergründe bzw Lebensumstände der damaligen Zeit kennt, zumal ja Jesus sehr oft in Bilder und Gleichnissen spricht.
Obendrein finde ich es spannend etwas über das Umfeld, das Denken und den Alltag in der Antike und der orientalischen Gesellschaft zu erfahren. 
 
Joanne 26.09.2021 12:34
@Abendsonne52

Danke für die Info, aber das interessiert mich nicht wirklich.
Denn was sollte ich anfangen mit einer Übersetzung in Aramäischer Sprache. 
Hingegen jemand, der die Sprache dieser Urschriften verstand und auch die Lebensweise, Bräuche usw. kannte, kann diese ganz anders übersetzen, weil er den Sinn erfasst.
 
Joanne 26.09.2021 12:40
@Lelalie

Dann kann ich dir dieses Buch wärmstens empfehlen 😊

"Die Evangelien in Aramäischer Sicht"  von George M. Lamsa  erschienen im 
"Neuer Johannes Verlag"

Es gibt auch noch andere Bücher von ihm.
Also ich bin begeistert!
 
Joanne 26.09.2021 12:47
Wer Interesse hat, kann einen weiteren Ausschnitt aus diesem Buch lesen:

"Die dem Joseph anvertrauete Maria"
 
(Nutzer gelöscht) 26.09.2021 13:46
Ich habe beide Bücher von Lamsa! Interessant, aber bei Weitem nicht so ergiebig, wie die von Dr. Schwarz. Er hatte sehr viele Veröffentlichungen.Die Arbeit von Dr Schwarz geht weit über die Bücher von Lamsa hinaus. Die Bücher sind sehr gut verständlich und gehen sehr in die Tiefe.Das schließt sehr gute Erklärungen ein. Verstehst du zB Luk16,9?
In seiner Übersetzung heißt das dann:
Gewinnt euch Freunde statt Geld, damit, wenn ihr sterben werdet, sie euch aufnehmen in ihre ewigen Wohnungen.
Weitere Erklärungen sind im Buch zu finden
Ich finde es sehr schade, dass die Arbeiten dieses Mannes im evangelikalen Raum fast niemand interessieren.
 
(Nutzer gelöscht) 26.09.2021 13:49
Diese Rückübersetzung ins Aramäische wurde dann natürlich wieder ins Deutsche übertragen. Sonst hätte ja niemand einen Gewinn daraus. Ich hab mich da wohl falsch ausgedrückt....
 
(Nutzer gelöscht) 26.09.2021 14:54
Joanne 12.40 Ich hab schon nach dem Buch geschaut und die veröffentlichte Leseprobe über die Verfluchung des Feigenbaums gelesen. Sehr interessant. Georg Lamsa und Günther Schwarz kannte ich bisher nicht. Aber ich bin auch nicht so belesen. Aber ich habe inzwischen beide gegoogelt. Ich versuche die Bibel unvoreingenommen zu lesen. Deswegen hab ich  halt dauernd irgendwelche Fragen, die mich beschäftigen und bin daher auf der Suche nach Antworten. Irgendwann bin ich dann bei Bibel TV auf die Gespräche mit Prof. Ruth Lapide gestoßen, zum Thema "Die Bibel aus jüdischer Sicht" 
 
Joanne 26.09.2021 16:31
@Lelalie

Von Ruth Lapide habe ich auch schon Einiges gesehen und auch ein Buch von ihrem Mann teilweise gelesen.
Das, was ich so toll finde bei Lamsa ist, dass er noch so aufgewachsen ist mit der Sprache und den Bräuchen, in denen unser Herr gelebt hat. So jemand versteht halt auch wirklich, was da geschrieben steht und muss nicht an vielen Stellen Vermutungen anstellen oder irgendetwas hinein interpretieren, damit es einen Sinn ergibt.
 
Joanne 26.09.2021 17:57
@Abendsonne

Ja, ich versteh schon. Nur sehe ich keinen Sinn darin, Hin- und Her-Übersetzungen zu lesen, wenn ich genauso gleich das Original in die deutsche Sprache übersetzt lesen kann.
Zu Lukas 16, 9 gibt es bei Lamsa auch eine Erklärung über den Inhalt. Kann ich nur gerade nicht einstellen, weil ich dafür die Zeit nicht habe.

Aber nochmal danke für dein Angebot. 
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