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Andacht vom 16. September 2021

Andacht vom 16. September 2021
Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen!

(Johannes 1,46)


Bamm!, und abgestempelt war der Brief.
Mein Vater arbeitete bei der Post und gelegentlich durfte ich dort stempeln.
Der Hammerstempel musste ganz schnell auf die Briefe geschlagen werden und manchmal – autsch! - habe ich meinen Finger getroffen, alles wurde blau und es tat tagelang weh.

Abgestempelt?
Das kenne ich doch heute auch!
Alle Alten sind spießig, alle Blonden dumm und alle Berliner haben eine große Klappe – da höre ich lieber auf, denn dort bin ich aufgewachsen, und bei mir könnte das sogar stimmen.
Abgestempelt zu werden tut weh, vor allem im Herzen.
Wenn ich mich aber offen und ehrlich auf Menschen einlasse, merke ich, dass sie mir viel bedeuten können.
Da gibt es Junge, die viel spießiger sind als manch Alte, und viele andere Klischees bewahrheiten sich ebenfalls nicht.
Einmal habe ich das sehr deutlich erlebt, als ich in jungen Jahren mit einem vermeintlichen Hippie eine Kindergruppe leiten sollte.
Ausgerechnet mit dem!, dachte ich, wäre es nicht besser gewesen mit dieser netten (und hübschen) Betreuerin …?
Doch dann dauerte es gar nicht lange und wir saßen abends auf einer Bank, redeten, lachten und waren am Ende gute Freunde geworden.
Vor dem Abstempeln sollte ich mich eben hüten und ich habe die Lektion gelernt.

Jesus ist es ähnlich ergangen, wie der Bibeltext andeutet.
Aus Nazareth?
Etwas Gutes?
Das kann nicht sein.
Und Nathanael war ja nicht der Einzige, der Jesus einen Stempel aufdrücken wollte.
Und trotzdem ist Jesus auf die Menschen zugegangen, hat ihnen voller Freude vom Reich Gottes erzählt, hat geheilt und ist am Ende sogar für sie gestorben.

Auch für Christen gibt es Stempel.
Leben hinter dem Mond, sind Leisetreter oder Fanatiker.
Ja, stimmt, leider gibt es auch solche.
Aber ich will mich so nicht abstempeln lassen.
Andere sollen mich erst mal richtig kennen lernen – meine Freude und meine Dankbarkeit.
Sie dürfen merken, dass ich mich einerseits ziemlich klein fühle, wenn ich an mein Versagen denke, und es nicht einfach wegwische.
Aber dann auch wieder ganz groß, weil Gott mein Vater ist, weil Jesus mir vergibt und meine dreckige Weste wieder reinwäscht.
Es wäre schön, wenn andere mich so kennenlernen würden und dann zu dem Ergebnis kämen:
Was für ein Pfundskerl, dieser Christ.
Mit diesem Gott würde ich auch gerne mal zu tun haben!


(Wolfgang Wurl)

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 16.09.2021 20:08
Eine tolle Geschichte!
Vielen Dank liebe @einSmilekommtwieder
 
(Nutzer gelöscht) 16.09.2021 20:16
Wenn Bekannte, Kollegen, Nachbarn, anhand unseres Leben`s und unserer Taten an einen gnädigen, liebenden, Hoffnung bringenden Gott glauben, dann ist unser Leben ein Zeugnis. Dann tragen wir ein Stück von Jesu Wesen in diese Welt. Nicht immer sehen und erleben wir diese "Früchte", aber ich bin sicher, dass wir im Leben Anderer Menschen positive Spuren hinterlassen können, wenn wir leben und "vor"leben, wie Gott es wohlgefällt.
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