Andacht vom 6. September 2021

einSMILEkommtwieder

Der Herr segne dich und behüte dich.

4. Mose 6,24


Nachdem ich vor 20 Jahren einmal eine Flugthrombose in der Wade hatte, mied ich Langstreckenflüge in den darauffolgenden Jahren.
2019 stand aber im Herbst ein Hochzeitsjubiläum an, zu dem meine Frau und ich nach Kanada wollten, um den Indian Summer zu erleben.
So hatte ich leichte Kompressionsstrümpfe, ASS und sogar eine Spritze mit Blutverdünnungsmittel im Gepäck.
Um den Hinflug machte ich mir keine Sorgen, aber vor dem Rückflug bei Nacht graute mir.
Als wir am Tag vor dem Heimflug unsere Sitzplätze online buchten, sah ich, dass man uns einen Fensterplatz und einen Mittelplatz zugewiesen hatte.
Um etwas mehr Beinfreiheit zu haben, buchten wir den Sitz am Gang und den Mittelplatz.
Als wir den Flieger so ziemlich als Letzte betraten, waren wir erstaunt, dass kein Platz mehr frei war – außer dem Fensterplatz neben uns.
Wir hatten nicht nur eine schöne Sicht beim Anflug am Morgen, sondern auch ausreichend Platz, um uns beim Schlafen so richtig auszubreiten.

Wenn ich solche Erlebnisse in meinem Leben reflektiere, dann kommt mir das biblische Wort "Segen" in den Sinn.
Ein Begriff, den ich im Alltagsleben eher selten verwende.
Der Begriff Segen ist in unserer Sprache grundsätzlich positiv besetzt und deshalb verbinden wir damit Gutes oder Schönes.
Wenn jemand erfolgreich ist, sein Leben lang gesund bleibt oder ein glückliches Familienleben führen darf, dann sagt man, er sei gesegnet.
Klar, man kann das alles seinem Fleiß, wohlüberlegtem Planen oder glücklichen Fügungen zuschreiben, aber ich denke, dass wir den Einfluss Gottes in unserem Leben oft unterschätzen.
Er ist eben nicht nur da, wenn uns ein Auto fast überfahren hätte.

Der Segen Gottes ist essenziell für unser Leben.
Er ist so etwas wie ein göttliches "Schmiermittel", das dafür sorgt, dass etwas läuft, was sonst nicht laufen würde, dass etwas rund und reibungslos vonstatten geht, was sonst haken und rucken würde, und auch im zwischenmenschlichen Bereich Spannungen und Reibungen mildert.
Kurz, es gelingt alles besser, wenn Gott unser Leben segnet.

Deshalb finden wir in der Bibel oft die Bitte, dass Gott die Menschen, die ihn lieben und ihm treu sind, reichlich segnen möge.

So darf auch ich heute beten: "Der Herr segne dich und behüte dich" - und mich.


(Bernhard Stroh)