weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

Die Zeit ist erfüllt - Anweisungen für Überwinder

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
 
Sulzbacher 04.09.2021 11:47
Siehe, ich stehe vor der Tür − Offb.3,20
Ein bekannter Vers aus dem Sendschreiben an Laodizäa, der fast ausschließlich für evangelistische Zwecke interpretiert wird. Damit ein Mensch zur Errettung kommt, muss er Jesus Christus „einladen“ − als müsste der Herr Jesus Christus froh sein, unsere Einladung zu erhalten, um uns gefälligst in den „Himmel“ zu holen! In Wahrheit drückt diese Aussage des Herrn Jesus Christus aber eine einzige, große Katastrophe aus, nämlich den christuslosen „Christ“ oder die christuslose Kirche (Gemeinde).

Die sieben Sendschreiben von Offb.2-3 werden meist so ausgelegt, dass sie eine chronologische Entwicklung der Kirchengeschichte wiedergeben. Demzufolge würde das siebte Sendschreiben an Laodizäa die letzte Phase des Gemeindezeitalters beschreiben, nämlich den Abfall (2.Thess.2,3; 1.Tim.4,1). Sicher besteht ein gewisser Zusammenhang zur Chronologie der Geschichte. Aber diese Interpretation wertet automatisch die ersten sechs Sendschreiben ab, weil ihre Erfüllung faktisch schon hinter uns liegt. Und das ist ein überaus folgenschwerer Fehlschluss. Tatsächlich sind sämtliche sieben Sendschreiben vollständig für jeden einzelnen Menschen in Christus von elementarer Bedeutung. Denn er muss beispielsweise mindestens siebenmal überwinden, um in den Besitz von zentralen geistlichen Privilegien zu gelangen, die samt und sonders mit dem Herrn Jesus Christus und der ewigen Bestimmung zu tun haben (Offb.2,7;11;17;26; 3,5;12;21). Wird also ein Sendschreiben übergangen, fehlt ein entscheidender Bestandteil des Lebens und Wesens von Jesus Christus in unserem Leben − und wir laufen große Gefahren, das Ziel zu verfehlen!

Über dem Sendschreiben an Laodizäa steht ein zentraler Begriff: Illusion! Es redet von der Gefahr der persönlichen Fehleinschätzung − ein typischer Bestandteil der allgegenwärtigen, weltweiten, religiösen Illusion. Man behauptet, glaubt und proklamiert Dinge, die nicht der Wahrheit entsprechen. Und nirgends ist dies so tragisch, wie in den Religionen − denn sie alle verwalten (angeblich) den Zutritt zur „Ewigkeit“. Ein Religionsgebäude, das seine Anhänger täuscht, verbaut ihnen aber geradezu den „Himmel“, statt ihn zu öffnen!

Sehen wir uns kurz die religiösen Irrtümer am Beispiel der Gemeinde in Laodizäa näher an: die Werke stimmen nicht (weder kühl noch siedend, sondern lau - Offb.3,15); reich, reich geworden und bedarf nichts mehr - tatsächlich aber elend, erbärmlich, arm, blind und nackt (Offb.3,17); kein Akzeptieren der Heiligung und keine echte Umkehr (Offb.3,19); keine reale Gemeinschaft mit Jesus Christus und kein Hören seiner Stimme (Offb.3,20). Wenn wir diese Befunde zusammenfassen, haben „Laodizäa-Christen“ überhaupt nichts − weder den Herrn Jesus Christus selber, noch seine zwingend benötigten Lebens- und Wesenseigenschaften. Interessant dabei ist, dass Laodizäa übersetzt bedeutet: Volk-gerecht. Also geht es um eine Gerechtigkeit, die vor Gott allein gilt − doch „Laodizäa-Christen“ besitzen sie nicht!

Aufgrund dieser beschriebenen Defizite steht der Herr Jesus Christus außerhalb dieser „gläubigen“ Menschen. Sie haben Ihn quasi ausgesperrt und besitzen keine reale Gemeinschaft mit Ihm. Er steht vor der Tür (V.20). Noch schlimmer: Er muss sie ausspeien (V.16), denn Er kann und will keine Gemeinschaft mit „Christen“ haben, die in den Laodizäa-Illusionen leben. Doch weshalb kommt es überhaupt so weit?

„Laodizäa-Christen“ unterliegen u. a. einer verhängnisvollen Verwechslung. Sie verwechseln religiös-christliche Erkenntnisse mit der wahren Erkenntnis von Jesus Christus. Und nie war diese Gefahr so groß, wie in unseren Tagen. Es herrscht in christlichen Kreisen eine gewaltige Wissens- und Informationsflut, nicht zuletzt wegen den Printmedien und den elektronischen Medien (Internet!). Dabei unterliegen viele dem verhängnisvollen Irrtum, dass ihr Wissen automatisch auch echte geistliche Substanz im eigenen Leben bedeute. Bereits der Herr Jesus Christus und der Apostel Jakobus warnten davor, lediglich nur ein Hörer des Wortes Gottes zu sein, statt ein Täter (Mt.7,24-27; Jak.1,22-25). Wer demzufolge viel weiß, der glaubt über kurz oder lang, reich zu sein und nichts mehr zu benötigen (Offb.3,17).

Theologische Erkenntnisse über biblische Lehrinhalte führen meist zu Stolz, Besserwisserei, Rechthaberei etc. Tatsächlich benötigen wir aber eine radikal andere Erkenntnis, die sich zweiteilen lässt: Die korrekte Erkenntnis von uns selber und des Herrn Jesus Christus. Sie stehen in einem logischen, inneren Zusammenhang. Um den Herrn Jesus Christus korrekt zu erkennen, müssen wir uns selber zuerst korrekt erkennen. Wie sind wir in Gottes heiligen und gerechten Augen tatsächlich gestaltet? Elend, erbärmlich, arm, blind und nackt (Offb.3,17). Das sind alles verdeckte, geistliche Aussagen. Von Natur aus fehlen uns sämtliche Lebenseigenschaften von Jesus Christus, die uns für den „Himmel“ qualifizieren, beispielsweise das Kleid der Gerechtigkeit, das unsere Blöße der totalen Verlorenheit, Verdorbenheit und Sündhaftigkeit bedeckt (Offb.3,18; 19,8; Jes.61,10).

Der korrekte Ablauf ist folgender: Die entscheidende göttliche Instanz ist der Heilige Geist. Er liefert uns nicht theologische Erkenntnisse, sondern öffnet uns die Augen für unsere „Blöße“ und Blindheit. Wir erleben eine klassische geistliche Erweckung (Apg.2,37 ff.). Wir erkennen, dass uns weder religiös-christliche Werke noch religiöses Wissen retten können. Vielmehr benötigen wir einen totalen Lebensaustausch mit dem Herrn Jesus Christus. Wir sind zum Tod am Kreuz verurteilt − und zwar aufgrund unserer Verbrechernatur. Dann klopft der Herr Jesus Christus an (Offb.3,20). Der Heilige Geist öffnet uns die Augen für den Herrn Jesus Christus. Es kommt zur Erfahrung der Mitkreuzigung (Röm.6,6), der Entmachtung des alten Menschen, der Sünde etc. Christus wird unser Leben (Phil.1,21; Kol.3,4). Wir erfahren die göttliche Neuzeugung aus Wasser und Geist (Joh.3,3 ff.). Erst dann erfahren wir jene reale Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus, die uns sowohl in den „Himmel“ bringt, als beispielsweise auch zum Sohn Gottes macht (Gal.3,26). Wir erkennen den Herrn Jesus Christus − statt irgendwelche theologischen Spitzfindigkeiten und Steckenpferde.

Gemäß den Anweisungen des Herrn Jesus Christus selber benötigen wir folgende Dinge:

Gold, im Feuer feingebrannt, das uns reich (im Geist) macht (Offb.3,18)
weiße Kleider, damit die Schande der Blöße nicht offenbar wird (V.18)
Augensalbe, um korrekt zu sehen (V.18)
Ein Ja zur Züchtigung, Erziehung und Heiligung, verbunden mit echter und anhaltender Umkehr (V.19)
Dies alles ereignet sich nur in echter und anhaltender Gemeinschaft mit den drei Personen des lebendigen und ewigen Gottes. Dabei ist der Vater der „Weingärtner“, der uns züchtigt und reinigt (Joh.15,1). Der Heilige Geist führt uns durch die genialen göttlichen Schulen, durch die wir „Gold“ empfangen (1.Pt.1,6-7). Und von Jesus Christus erhalten wir sämtliche Lebenseigenschaften, um das Ziel zu erreichen (z. B. die Gerechtigkeit, Heiligkeit und Vollkommenheit Gottes − 1.Kor.1,30).

Den meisten „Christen“ fehlt die korrekte Erkenntnis von Jesus Christus. Folgerichtig befindet Er sich real außerhalb ihres Lebens. Also sind sie faktisch „christuslos“. Stattdessen leben sie von ihren Erkenntnissen, Lehren, Traditionen, Aktivitäten und christlichen Errungenschaften. Weil sie sich damit profilieren und brüsten können, sind sie reich und brauchen nichts mehr. Sie haben zwar Wissen und Werke. Doch in Wahrheit fehlt ihnen das Entscheidendste: der Herr Jesus Christus in seiner herrlichen Anwesenheit und Gegenwart in ihrem Leben. Und sind die Glieder der Kirche (Gemeinde) „christuslos, dann ist es auch die ganze Kirche. Das Endzeitchristentum wird deshalb mit Sicherheit „christuslos“ sein! Es trägt den Namen, dass es lebt, aber es ist tot (Offb.3,1).

Weil der Herr Jesus Christus die seinen liebt, wird Er bis zum Ende dieses Zeitalters „anklopfen“. Doch wenn Er dies tut, kann es nur bedeuten, dass uns die Augen über uns selbst geöffnet werden und wir völlig zusammenbrechen. Dazu sind meist Not, Elend und Leiden notwendig − und genau diese Elemente verweigern „Laodizäa-Christen“. Also tun wir sehr gut daran, uns sofort zu demütigen, wenn wir vom HERRN gezüchtigt werden (Hebr.12,5 ff.). Dann öffnet uns der HERR die Augen über unseren wahren Zustand. Und das führt zur Erkenntnis seiner selbst (Eph.1,17; 4,13). Wir erleben die innige Vereinigung mit dem Herrn Jesus Christus und erreichen dann als Überwinder in Christus die Erfüllung des Sendschreibens an Laodizäa, z. B. den triumphalen Stand in Christus (Offb.3,21).
 
Sulzbacher 04.09.2021 11:59
Keinesfalls werde ich seinen Namen aus der Rolle des Lebens auslöschen – Offb.3,5
Wer genau kommt eigentlich in den «Himmel» – oder wer ist qualifiziert für das «ewige Leben»? Dafür existieren gemäß dem ewigen Wort Gottes mehrere Antworten – und allesamt sind sie brisant und heraufordernd. Eine Antwort, die quer durch das Wort Gottes geht, lautet: Dessen Name im Buch des Lebens eingeschrieben ist. Doch dabei stellen sich sofort mehrere Fragen: Wie kommt oder kam der Name in dieses Buch? Warum wurde ein Name in dieses Buch eingetragen? Kann man aus diesem Buche wieder entfernt werden? Was kann ich persönlich dazu beitragen, also durch konkrete Handlungen praktisch einen Eintrag herbeiführen und eine Löschung verhindern?

Kurz zur Begriffsbestimmung. Im Griechischen redet man nicht von einem «Buch», sondern von einem Streifen aus Papyrus, der mit Schrift bedeckt ist. Verwendet werden zwei unterschiedliche Worte: «biblos» und die grammatikalische Verkleinerungsform «biblion», mehr im Sinne einer Urkunde. Es wird v.a. ab Offb.13 (V.8) und im Speziellen in Offb.20,12-15 verwendet.

Die erstmalige Erwähnung des Begriffs «Buch des Lebens» finden wir in 2.Mo.32,32-33 in einem sehr ergreifenden und tiefsinnigen Dialog zwischen Jahwe und Mose. Es geht dabei aber nicht um den Eintrag, sondern um die Löschung eines Menschennamens. Und der Grund wird vom HERRN gleich selbst genannt: Wer gegen Ihn sündigt (V.33). Zum Zeitpunkt dieses Dialogs befand sich der Name des Moses folglich bereits im «Buch des Lebens», sonst hätte er nicht ausgelöscht werden können. Wir erhalten keinen Hinweis, weshalb sich der Name des Moses im «Buch des Lebens» befand. Bis zu den Lebzeiten Moses (ca. 1450 v.Chr.) erhalten wir nur einen Hinweis, dass ein Mensch direkt zum HERRN ging, nämlich Henoch (1.Mo.5,24; Hebr.11,5). Alle anderen Verstorbenen gingen an einen nicht näher definierten Aufenthaltsort genannt «Sheol» (1.Mo.42,38). Von dort kamen nach der Auferweckung Jesu «Heilige» und wechselten vermutlich ihren Standort (Mt.27,52-53). Zudem predigte der Herr Jesus Christus zwischen seinem Tod und seiner Auferstehung gemäß 1.Pt.3,19 den Geistern im Gefängnis. Was der genaue Grund und die Wirkung davon war, sagt das Wort Gottes nicht.

Die nächste Erwähnung finden wir in Ps.69,28 von David (ca. 1000 v.Chr.). Demzufolge befinden sich «Gerechte» im Buch des Lebens, während Ungerechte daraus gelöscht werden. Noch gibt es keinen Hinweis, wie die Gerechten in das Buch des Lebens hineingekommen sind. Sie könnten aufgrund des gerechten Lebens eingetragen worden sein – oder sie befanden sich standardmäßig in diesem Buch und wurden aufgrund ihres Lebensstils nicht ausgelöscht.

Der Prophet Jesaja erwähnt in Jes.4,3 (ca. 700 v.Chr.) als nächster die Einschreibung zum Leben im Kontext zum Begriff «heilig» – offensichtlich in einer prophetischen Sicht auf das Ende der Zeiten.

Die letzte Erwähnung im AT findet sich in Dan.12,1 (ca. 550 v.Chr.). Dort werden alle errettet, die im «Buch geschrieben gefunden werden». Auch dieser Hinweis betrifft das Ende dieses Zeitalters. Weshalb sie im Buch eingetragen sind, definiert Daniel nicht. Es ist nur der Hinweis auf «dein Volk».

Der Herr Jesus Christus äußert sich zu seinen Lebzeiten während seines Dienstes nur einmal in Lk.10,20, ohne einen Hinweis darauf zu geben, weshalb die Namen seiner Jünger im Himmel angeschrieben sind. (Dabei stellt sich erst noch die Frage, was mit seinem Verräter Judas geschah.) Hingegen verbindet Er das «ewige Leben» v.a. gemäß dem Johannes-Evangelium ständig mit dem (aktiven) Glauben (Joh.3,15; 6,40). Offensichtlich führt eine Glaubensentscheidung zum «ewigen Leben» und damit faktisch zum Eintrag ins «Buch des Lebens». Wer nicht glaubt, ist dagegen disqualifiziert für das ewige Leben (Joh.3,36) und wird auch nicht im «Buch des Lebens» gefunden.

Paulus erwähnt in seinen Briefen nur einmal den Begriff «Buch des Lebens» im Zusammenhang mit seinen Mitarbeitern (Phil.4,3).

Die meisten Erwähnungen finden wir aber in der Offenbarung, die bekanntlich vom Herrn Jesus Christus selbst diktiert wurde (Offb.1,1). In Offb.3,5 werden die Namen der Überwinder nicht aus dem Buch des Lebens gelöscht. In Offb.13,8 und 17,8 verhalten sich alle jene Menschen falsch, deren Namen nicht geschrieben sind im Buch des Lebens. Allerdings steht in Offb.17,8 ein entscheidender Nachsatz: … deren Namen nicht in dem Buche des Lebens geschrieben sind von Grundlegung der Welt an. Das liefert einen völlig anderen Aspekt, den wir uns später ansehen.

Schließlich kommt es in Offb.20,12-15 zum großen Finale der Menschheitsgeschichte, wo alle Bücher geöffnet und alle Menschen gemäß den Informationen in den Büchern gerichtet werden. Wer im Buch des Lebens nicht gefunden wird, wird verurteilt und verfehlt das ewige Ziel. Im «Neuen Jerusalem» erhält nur Zugang, wer nichts Gemeines, keinen Gräuel und keine Lüge begangen hat (Offb.21,27).

Es ergeben sich nun grundsätzlich folgende Varianten:

Jeder Mensch befindet sich ohne eigenen Verdienst standardmäßig im Buch des Lebens. Je nach Verhalten im Leben bleibt er dort oder wird ausgelöscht. Jeder Mensch hätte also eine intakte Chance – verwirkt sie aber bei Fehlverhalten.
Durch eine Glaubensentscheidung erhält ein Mensch ewiges Leben und sichert sich damit den Eintrag ins Buch des Lebens. Er besitzt aber Zeit seines Glaubenslebens eine Eigenverantwortung. Lebt er beispielsweise nicht in der Heiligung oder in der Sünde, könnte er gelöscht werden.
Bestimmte Menschen sind vorherbestimmt (verordnet) zum ewigen Leben. Sowohl in Apg.13,46-48 als auch in Röm.8,29-30 lassen sich solche Informationen finden.


Alle anscheinenden Spannungsfelder bis Widersprüche lassen sich nur vom Hintergrund des tatsächlichen Evangeliums des Christus entschlüsseln. Das bedeutet, dass wir die Lösung v.a. in den Paulusbriefen finden. Bereits in Joh.3,16 macht der Herr Jesus Christus klar, dass sein gesamtes Werk die «Welt» meint, also ausnahmslos jeden Menschen. Gottes Liebes- und Gnadenprinzip ist eindeutig: Jeder Mensch soll eine perfekte Chance auf das ewige Leben erhalten und damit faktisch zum Eintrag ins Buch des Lebens. Der moralische Wille Gottes ist die Rettung jedes Menschen (1.Tim.2,4), was jedoch in keiner Weise heißt, dass in der Folge alle Menschen tatsächlich gerettet werden und im Buch des Lebens stehen (der Irrtum der «Allversöhnungslehren»). Die Erlösung in Christus ist absolut perfekt, vorgreifend für jeden Menschen abgeschlossen und bereitgestellt. Sie setzt also faktisch jeden Menschen ins Buch des Lebens ein, weil kein einziger aus eigener Kraft und eigenem Verdienst dort hineinkommen könnte. Doch dann setzt die Eigenverantwortung ein – und dort trennen sich die Wege.

Dazu drei Fallstudien:

Adam/Eva und Israel. Adam und Eva werden ohne Verdienst ins Perfekte, Optimale eingesetzt u.a. mit dem Ziel, vom Baum des Lebens zu essen und in der Folge ewig zu leben (1.Mo.2,9; 3,22). Gott ist treu, der Mensch aber untreu (2.Tim.2,13). Durch Ungehorsam und Sünde fallen Adam und Eva aus dem Paradies und verlieren das Anrecht am Baum des Lebens, also faktisch auf den Eintrag im Buch des Lebens. Umgekehrt kommt der «Schächer» am Kreuz durch eine simple Glaubenskundgebung ins Paradies (Lk.23,42-43), also folglich zum ewigen Leben, also zum Eintrag ins Buch des Lebens. Später vollbringt der HERR alles zur perfekten Befreiung und Erlösung Israels. Wiederum verlieren nahezu alle durch Unglauben und Ungehorsam den Eingang ins verheißene Land, einem Typus für die totale Erlösung in Christus und dem Empfang des ewigen Lebens. Ausnahme: Josua und Kaleb mit einem «anderen Geist» (4.Mo.14,24) und Mose, der im Buch des Lebens steht und offensichtlich bleibt (2.Mo.32,32-33). Der HERR vollbrachte perfekte Werke. Die Menschen verspielten die göttliche Gnade und damit den Eintrag ins Buch des Lebens – oder wurden daraus gelöscht (vgl. 1.Kor.10,1-13).
In Christus werden alle Menschen völlig unverdient in optimale Stellungen eingesetzt. Es ist das Prinzip der vollendeten, göttlichen Liebe und Gnade. Gott gibt jedem Menschen eine 100%ige Chance und setzt ihn faktisch völlig ohne Verdienst in Christus ins Buch des Lebens Doch dann ist jeder einzelne gefordert. Er muss sich den Herrn Jesus Christus persönlich aneignen (= an Ihn glauben) und alles aktivieren und festmachen, was der Herr Jesus Christus durch seinen Kreuzestod erworben hat. Unterlässt er dies oder geht er in der Heiligung (2.Kor.7,1; Hebr.12,14) nicht durch, wird er aus dem Buch des Lebens gelöscht. So wird niemals ein Mensch sagen können, dass Gott ungerecht und parteiisch war und keine intakte Chance gab. Es ist der Mensch, der durch Ungehorsam, Unglauben und Sünde die Gnade verspielt und deshalb aus dem Buch des Lebens gelöscht wird.
Gemäß Mk.10,14 gehört den Kindern das Reich Gottes. Solange sie nicht entscheidungsfähig sind, sind sie im «Himmel» oder eingetragen im Buch des Lebens. Gott setzt alle völlig unverdient zuerst ins Maximum ein, eben u.a. ins Buch des Lebens. Wer aber nachher die Berufung und Auserwählung nicht festmacht (2.Pt.1,10), nicht umkehrt und weitersündigt, wird aus dem Buch des Lebens gelöscht. Also ist der HERR niemals schuld, wenn Menschen verloren gehen. Er gab ihnen in Christus das Beste. Doch der Mensch hat es nicht begriffen, ergriffen und festgemacht und verliert das ewige Leben, also auch den Eintrag im Buch des Lebens.


Fazit

Da der ewige Gott und Geist nicht an Zeit und Raum gebunden ist, kennt Er vor Grundlegung dieser Welt jeden Menschen und wie er sich entscheiden wird, d.h. ob er sich im Buch des Lebens befindet. Nach dem Prinzip der totalen göttlichen Liebe, Gnade und Barmherzigkeit ist davon auszugehen, dass im Prinzip jeder Mensch ursprünglich im Buch des Lebens steht – sonst müsste er durch Eigenverdienst und Eigenleistung dort hineinkommen, was ausgeschlossen ist. Gemäß dem Evangelium des Christus befindet sich jeder Mensch völlig unverdient zuerst im Optimum im perfekten Werk Christi und damit eingeschrieben im Buch des Lebens. Doch dann folgt die Eigenverantwortung. Je nachdem, ob sie wahrgenommen oder verweigert wird, erfolgt der Eintritt ins ewige Leben oder die Löschung aus dem Buch des Lebens.

Menschen, die im Buch des Lebens eingetragen sind, zeichnen sich durch ein bestimmtes Verhalten aus:

Sie sündigen nicht (2.Mo.32,33; 1.Joh.3,9).
Sie sind Gerechte (Ps.69,28; 1.Kor.1,30).
Sie sind heilig (Jes.4,3; 1.Kor.1,30).
Sie sind Überwinder (Offb.3,5; Röm.8,37).
Sie tun nichts Gemeines, keinen Gräuel und keine Lüge (Offb.21,27).
Sie sind in Christus (Eph.1,3 ff.)
Sie leben in anhaltender Heiligung bis ans Ende ihres Lebens (Hebr.12,14; 2.Kor.7,1).
Sie leben in einer innigen Lebensgemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus und damit auch mit Seinem Vater und dem Heiligen Geist (Joh.17; 2.Kor.13,13).
Sie ruhen in den vollendeten Werken Christi, die sie sowohl ins Buch des Lebens eingesetzt haben als auch völlig unverdient das ewige Leben empfangen ließen (Hebr.3-4).
 
Sulzbacher 04.09.2021 12:15
Die Zeit ist erfüllt – Anweisungen für Überwinder (Mt.6, 33)
Der HERR hat ewige Pläne mit der Schöpfung und damit auch mit der „Krone“ der Schöpfung, dem Menschen – dem designierten Ebenbild von Ihm (1.Mo.1, 26). Leider waren die beiden ersten Menschen unbewährt. Deshalb war der HERR „gezwungen“, sieben Zeitalter einzubauen, bis der Mensch für seine ewigen Pläne zubereitet und bewährt sein würde. Diese ganze Zubereitung bis zur Vollendung geschah und geschieht durch die Sendung seines Sohnes Jesus Christus und die Identifikation mit Ihm. Vor Grundlegung der Welt (Eph.1, 4) hatte der HERR festgelegt, dass eine bestimmte Anzahl und Gruppe von Menschen so mit seinem Sohn Jesus Christus und seinem genialen Werk am Kreuz von Golgatha vereinigt sein würden, dass sie Ihm völlig entsprechen werden (Röm.8, 29-30; 1.Joh.3, 2). Es ist der ewige Sohn Gottes, Jesus Christus – zusammen mit seinen wahren Brüdern oder den Söhnen Gottes (Hebr.2, 10-12).

Nach fünf Zeitaltern unter dem Gesetz Gottes erfüllte sich die Zeit, dass der Herr Jesus Christus sichtbar in Raum und Zeit offenbar wurde, um sein Erlösungswerk zu vollziehen (Gal.4, 4-5). Als Er aussprach: „Es ist vollbracht!“ (Joh.19, 30), wurde der Weg hinter den Vorhang ins Allerheiligste geöffnet (Mt.27, 51; Hebr.6, 19-20). Damit begann das sechste Heilszeitalter – das Zeitalter der Gemeinde Jesu Christi, der Bildung des Leibes Christi, der Herausbildung und Zubereitung der Söhne Gottes und der Überwinder. Seit ca. dem Jahr 28 n.Chr. wird nun die eine Perle durch Hinzufügung von weiteren Gliedern zubereitet (Mt.13, 45-46), bis sie ihre volle Ausgestaltung erreicht hat und der Christus vollständig ist (Röm.11, 25; Eph.4, 13).

Wir stehen kurz vor diesem Ziel. Alles reift in unseren Tagen aus: Der Christus, die Söhne Gottes und die Überwinder auf der einen Seite – die Gesetzlosigkeit, der Abfall, das Böse und „Babylon“ auf der anderen Seite (siehe z. B. die Gleichnisse der Königreiches der Himmel von Mt.13). Während in christlichen Denominationen alles von kommenden, großen Erweckungen schwärmt, vollzieht der Herr Jesus Christus im Verborgenen die Vollendung seiner Glieder. Die größte Prüfung werden die letzten 3 ½ Jahre (Dan.7, 25; 12,7) oder die 1290 Tage (Dan.12, 11-12) der großen Trübsal sein (Mt.24, 21-31; Offb.7, 14) – der Countdown bis zur sichtbaren Erfüllung des Laubhüttenfestes. Es ist die sichtbare Enthüllung des Hauptes und seiner Glieder, des Herrn Jesus Christus und seinem Leib, des Sohnes Gottes und der Söhne Gottes (Röm.8, 19), des neuen Jerusalems (Offb.21) – des Christus.

Irgendwann wird der Letzte sein persönliches „Passah“ und „Pfingsten“ erlebt haben und dem HERRN hinzugetan worden sein (Apg.5, 14; 11, 24). Dann ist die Zeit erfüllt – der Christus ist vollständig. Es wird dann sein, wenn der letzte Mensch, der ganz in Christus hineinkommen wollte, geweckt und dem Christus hinzugefügt wurde. Dann stoppt die Zeit der Rekrutierung von Gottes Personal für seine ewigen Pläne mit dem All. Nur der ewige Gott und Vater kennt Tag und Stunde (Mt.24, 36; Apg.1,7). Also hüten wir uns davor, zu spekulieren. Unternehmen wir jedoch alles, um mit dem Heiligen Geist zu kooperieren, wenn wir seine Stimme gehört haben. Dazu wird Er uns mit Sicherheit ganz aus Babylon herausrufen (Offb.18, 4) und ganz in Christus hineinführen (Eph.4, 13-15).

Nun bekam ich vor einigen Monaten ein markantes Nachtgesicht: Eine Uhr, bei der sowohl Zeiger als auch das Ziffernblatt fehlten. Es war nur noch eine leere Scheibe. Aber darauf stand mit großen Buchstaben und Zahlen geschrieben: Mt.6, 33. Die Auslegung scheint mir klar: Die Zeit ist erfüllt! Wer Ohren hat, höre was der Geist der Gemeinde sagt (Offb.2, 11 etc.). Wir müssen uns nun in aller Konsequenz auf den „Himmel“, d. h. auf die Zubereitung zur Vollendung von Gottes ewigen Ratschlüssen vorbereiten (Kol.3, 1-4). Dazu wird uns der HERR völlig vom Irdischen ablösen und ganz ins Himmlische einbinden (2.Kor.4, 18, 2.Kor.5, 7), denn schließlich sollen wir ja himmlische Menschen mit himmlischen Körpern werden (1.Kor.15, 40-49). Dieser Prozess bedeutet Zerbruch, Kreuzeserfahrung, Leiden, Entbehrung, Druck, Verfolgung – aber er führt auch zur Herrlichkeit und zur Enthüllung der Söhne Gottes (Röm.8, 17-19).

Gemäß Offb.2-3 müssen die Glieder Christi (oder die Söhne Gottes) siebenmal überwinden, bevor sie in den „Himmel“ gehen (Offb.4, 1 ff.). „Sieben“ ist die vollkommene Zahl Gottes. Also müssen die Überwinder lernen, vollkommen zu überwinden. Die Sendschreiben von Offb.2-3 definieren mindestens sieben Problematiken, die überwunden werden müssen. Als Belohnung erhalten die Überwinder stets einen entscheidenden Anteil des Christus, d. h. einen Bestandteil seines Wesens und Lebens (Offb.2, 7 etc.). Also müssen die Menschen in Christus lernen, in Ihm vollkommen zu überwinden. Dadurch werden sie vollkommene Glieder des Christus – optimal ausgerüstet für die ewigen Pläne Gottes. Das „Neue Jerusalem“ (Offb.21) ist die prophetische Beschreibung des vollkommenen Menschen in Christus, des vollkommenen (gereiften, erwachsenen) Mannes (Eph.4, 13) – des „kompletten“ Christus.

Im einem weiteren Reden wurde mir gezeigt, dass die zukünftigen, vollkommenen Glieder des HERRN in dieser letzten Zeit, bevor die Zeit erfüllt ist, noch verschiedene Lektionen lernen müssen, damit sie überhaupt überwinden und das Ziel unversehrt, heilig und vollkommen erreichen können. Es sind praktische Anweisungen, um in den völligen Glauben Christi hineinzufinden, denn am Schluss müssen die Überwinder die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren (Offb.13, 10; 14, 12). Zu dem Zweck müssen sie Teilhaber (Teilnehmer) der göttlichen Natur Christi werden (2.Pt.1, 4). Die Methode ist, Mt.6, 33 etwa wie folgt praktisch auszuwirken:

Erwarte nur noch das Beste (Röm.8, 28). Trenne dich von jeder Befürchtung und Angst, von jedem Zweifel und Misstrauen (Phil.2, 14; 1.Tim.2, 8; Jak.1, 6; 1.Joh.4, 18).
Erwarte nichts mehr von Menschen, sondern alles nur noch vom HERRN und seinem Geist (Jer.17, 5-8;  Ps.37, 5; Spr.3, 5-6).
Sieh nur noch auf das Unsichtbare und ignoriere das Sichtbare (Lk.21, 28; 2.Kor.4, 18; Kol.3, 1-3; Hebr.11, 1).
Höre auf, mit deinem Verstand zu kalkulieren und vorauszuplanen. Es kommt sowieso anders (Spr.3, 5-6).
Mache dir keine Sorgen mehr um nichts auf dieser Welt (Mt.6, 25-34; Lk.12, 22-31; Phil.4, 6; 1.Pt.5, 6-7).
Sei bereit, heute zum HERRN zu kommen (Mt.25, 1-13). Verleugne dich selbst und nehme dein Kreuz auf dich (Mt.16, 24).
Hänge an nichts mehr auf dieser Erde (Lk.17, 26-35; Joh.12, 25; 1.Joh.2, 15-17).
Lebe mit allen Menschen in Frieden, soweit es an dir ist. Sei niemand etwas schuldig (Röm.12, 18; Röm.13, 8; Hebr.12, 14).
Lass alle Vorstellungen los und sei dem HERRN heute treu (Mt.25, 21-23; Lk.16, 10; 1.Kor.4,2). Lebe in seinem Glauben (Mk.11, 22; Gal.2, 16; Jak.2, 1).
Lebe aus der Auferstehungs- und Heilungskraft des HERRN (Röm.6, 4-5; 8; 8,11; Phil.3, 10).
Habe ein Ja zu allen Widerwärtigkeiten, zu allem Elend, Leiden und jedem Widerstand. Sie machen dich zum bewährten Überwinder (Röm.8, 17; Eph.5, 20; 1.Thess.5, 18, Phil.3, 10).
Letztlich müssen wir lernen, ständig in Christus zu sein und zu bleiben und dem Heiligen Geist Sekunde um Sekunde prompt zu gehorchen. Er führt uns durch alle notwendigen und individuellen Schulen, damit wir echte Überwinder werden und in das Königreich der Himmel oder Gottes eingehen können. Weil jetzt immer mehr Christen abfallen (Lk.8, 13; 1.Tim.4, 1; Hebr.3, 12), die Gesetzlosigkeit unter Gottes Volk überhandnimmt, die Liebe in vielen erkaltet (Mt.24, 12; 2.Tim.3, 1-5) und der wahre, kindliche Glaube verloren geht (Lk.18, 8), ist der einzige Bergungsort nur noch der Herr Jesus Christus, d. h. die innige Gemeinschaft mit dem Weinstock (Joh.15, 1 ff.).

Er wird uns mit allem Notwendigen perfekt versorgen, wie einst das Volk Israel in der Wüste (Typus Manna). Folgen wir dem Lamm, wohin es auch geht (Offb.14, 4-5). Was immer wir dazu brauchen, erhalten wir durch den innewohnenden Herrn Jesus Christus und durch den Heiligen Geist. So läuft die perfekte Versorgung in der Endzeit, bis die Zeit erfüllt ist. So trachtet man zuerst nach dem Königreich Gottes und der Gerechtigkeit Christi. So wird uns alles, was wir benötigen, um ans Ziel zu kommen, gegeben werden (Mt.6, 33)!
 
Sulzbacher 04.09.2021 12:29
Die Zeichen der Zeit sprechen eine nur zu deutliche Sprache: Der HERR ist nahe, d.h. Seine sichtbare Ankunft steht unmittelbar bevor. Doch was bedeutet diese Tatsache für geisterfüllte Menschen in Christus konkret?

Gemäß den allgemeinen christlichen Lehren rechnet der größte Teil der biblisch orientierten Christen mit einer baldigen Entrückung, um dem sich anbahnenden Chaos gerade noch rechtzeitig zu entfliehen. Entspricht dies tatsächlich den ewigen Gedanken Gottes?

Wer das Wort Gottes mit einem zerbrochenen und gedemütigten Geist befragt, kommt z.T. auf völlig andere Antworten – viel weitreichender und faszinierender. In Wahrheit ist der Heilige Geist daran, dem Herrn Jesus Christus ein ganz bestimmtes Volk zuzubereiten und zuzuführen: die Söhne Gottes, die überwunden haben.

Mit den letzten Abläufen dieses gegenwärtigen Zeitalters beschäftigt sich v.a. die Offenbarung. Dieses lange versiegelte Buch wird in unseren Tagen immer mehr entschlüsselt, weil die sieben Siegel jetzt gebrochen werden. Und es zeichnet in verschiedenen Bereichen ein völlig anderes Bild, als heute üblicherweise vermittelt wird. Zum Vorschein kommt ein ganz bestimmtes Volk. Wir könnten es als den wahren Leib des Christus bezeichnen – oder das himmlische Jerusalem – oder die Söhne Gottes – oder die wirklichen Überwinder usw.

Mit diesem Volk macht der HERR Geschichte, schon jetzt zum Ende dieses Zeitalters, aber ganz sicher im nächsten. Und dieses Volk ist unmittelbar mit einem überwindenden Zustand verbunden, denn erben werden nur die Überwinder. Ebenso werden nur die Überwinder mit dem Herrn Jesus Christus als Könige und Priester herrschen.

Also müssen wir Überwinder werden. Der Heilige Geist hat dafür ein schlagendes Konzept: Er nimmt uns in Seine Überwinderschule. Wie diese aussieht, was es dort zu lernen gibt, wie man sich in ihr verhält und weitere Fragen klärt diese Abhandlung. Ein hochaktuelles Thema mit einer stark prophetischen Ausrichtung.
 
Sulzbacher 04.09.2021 12:33
Einleitung
Der Herr Jesus Christus tadelte einst die Juden, dass sie die Zeichen der Zeit nicht
beurteilen konnten (Mt.16,3). Also sollten wir als Menschen des 21. Jahrhunderts sehr
sorgfältig auf die Zeichen der Zeit achten. Einem geisterfüllten Menschen in Christus
wird es nicht schwerfallen, anhand der gegenwärtigen Zeichen der Zeit den Fahrplan
Gottes zu erkennen. Und wir haben dafür nur ein sicheres Fundament, das bisher alle
religiösen, philosophischen und ideologischen Strömungen der letzten zwei Jahrtausende überdauert hat: das vollständige Wort des lebendigen Gottes. Dieses lehrt uns
unmissverständlich anhand der Zeichen der Zeit, dass wir uns mit Sicherheit in der
letzten Phase dieses gegenwärtigen Zeitalters befinden. Wir könnten diese Phase
auch als so genannte "Endzeit" bezeichnen.
Diese erwähnte Endzeit enthält mehrere entscheidende Erscheinungsformen oder
Schwerpunkte – einen davon nehme ich nun heraus. Die Menschen in Christus oder
die angehenden Söhne Gottes müssen unter allen Umständen Überwinder werden,
und zwar in solcher Weise, wie das Wort Gottes sie definiert. Wenn Sie das Wort Gottes nach den Begriffen "Überwinder" oder "überwinden" durchkämmen, werden Sie
diese höchst spärlich antreffen – außer in einem Buch: in der Offenbarung (genau: in
der Enthüllung Jesu Christi). Die beiden Worte erscheinen dort mindestens neun Mal
direkt und ein Mal indirekt. Es wird Ihnen nicht schwerfallen, den Grund dafür zu erkennen: Die Offenbarung definiert prophetisch die Abläufe der so genannten Endzeit!
Daraus können Sie folgern, dass in der letzten Phase dieses Zeitalters eine Haltung
absolut entscheidend wird: dass Sie ein echter Überwinder werden.
Stellvertretend für die diversen Erwähnungen in der Offenbarung zitiere ich nun
Offb.21,7-8: Wer überwindet, wird dies erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird
mir Sohn sein. Aber den Feigen und Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und
Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr
Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod. Vorausgesetzt wir betrachten das Wort Gottes als vom Heiligen Geist "eingehaucht" und damit als absolute Autorität, dann wird es in diesen beiden Versen sofort radikal und eng.
Und die Folgerung ist einfach: Wer überwindet, wird erben – wer nicht überwindet,
verliert zumindest eine Erbschaft; er wird zum großen Verlierer. Er verpasst gewaltigste Reichtümer und wird möglicherweise Schaden leiden (1.Kor.3,15).
Aus meiner Sicht und Erfahrung haben die Kinder Gottes kaum begriffen, was ein
Überwinder tatsächlich ist. Folglich ergibt sich eine akute Notwendigkeit, den Zustand
eines Überwinders vom Wort Gottes her aufzuarbeiten und ihn in unser praktisches
Leben zu übertragen, so dass wir nach göttlichen Kriterien in Wahrheit als Überwinder
erfunden werden. Dies ist Inhalt der nun folgenden Darstellungen, wobei ich die gewaltigen Privilegien eines Überwinders aus Platzgründen nur streifen werde. Sie werden Ihnen aber beim Studium der Textstellen im Kontext zum Begriff "Überwinder"
3
oder "überwinden" ohne Schwierigkeiten sofort aufgezeigt. (Eine entsprechende Abhandlung können Sie sich als MP3-Audio anhören oder herunterladen: Die Ausbildung
zum Überwinder in Christus – aufgezeigt anhand der sieben Sendschreiben von
Offb.2-3.)
Falsche Lehransätze
Beim sorgfältigen Studium der Offenbarung wird klar, dass in der "Endzeit" unter
der Regie von Satan fatale Irrlehren aufgebaut werden. Und wir können sicher davon
ausgehen, dass diese auch beim Thema überwinden/Überwinder anzutreffen sind. Ein
falscher Lehransatz besteht z.B. darin, dass den Christen die entspannende Botschaft
der "Entrückung" serviert wird. Diese verheißt, dass die Christen just in dem Moment
von diesem Planeten weggenommen werden, wenn die apokalyptischen Gerichte einsetzen werden. Die Gläubigen werden gemäß dieser Lehre – unabhängig von ihrem
Zustand – quasi in die Flitterwochen mit dem HERRN entrückt, während auf der Erde
buchstäblich die Hölle ausbricht.
Dieses Angebot ist sehr attraktiv und wohltuend beruhigend. Ein Mensch braucht
sich lediglich zu bekehren und an Jesus zu glauben. Anschließend hat er nichts mehr
zu befürchten. Dies ist aber ein äußerst perfider Lehrirrtum. Allein schon das Gleichnis
von den zehn Jungfrauen (Mt.25,1-13) lehrt uns nämlich das exakte Gegenteil. Jungfrauen entsprechen dem Typus nach Menschen, die durch das Blut Jesu gereinigt und
geheiligt sind, also bekehrt und gläubig sind. Im erwähnten Gleichnis läuft der Schnitt
nicht zwischen "gläubig" und "ungläubig", sondern ganz offensichtlich zwischen "gläubig" und "gläubig"! Das wird jeder aufrichtige Leser des Wortes Gottes schnell herausfinden. Also ist diese simple Entrückungslehre eine satanische Verdrehung der Tatsachen. Gottes Wort lehrt uns tatsächlich das Gegenteil.
Wir haben bereits weiter oben festgehalten, dass gemäß Offb.21,7-8 jeder
Mensch, der nicht überwindet, zumindest die göttliche Erbschaft verpasst. Zieht man
andere Textstellen zu Rate, zeichnen sich aber zusätzlich massive Verluste ab: Schaden wird erlitten, möglicherweise eine höhere Herrlichkeitsstufe in der Ewigkeit verpasst usw. Mit Sicherheit sind aber Menschen, die keine biblischen Überwinder geworden sind, unbrauchbar für das Königreich Gottes auf dieser Erde. Sie sind weder
Könige noch Priester, die mit dem HERRN herrschen werden – denn diese Funktionen
sind unmissverständlich ans praktische Überwinden geknüpft. Wenn der Herr Jesus
Christus mehrere Male selbst erwähnt, dass wir als Könige und Priester herrschen
sollen, dann ist die Ernsthaftigkeit unseres vorliegenden Themas mehr als deutlich
nachgewiesen. Fest steht, dass nur Überwinder mit dem Herrn Jesus Christus als Könige und Priester herrschen werden!
4
Studiert man unter der Salbung des Heiligen Geistes den Text in Offb.11,1-13 in
Bezug auf die Aktivitäten der so genannten "zwei Zeugen", erkennt man unschwer die
Überwinder wieder, eingeteilt in zwei Gruppen (zwei Zeugen, zwei Ölbäume, zwei
Leuchter). Ihr Dienst bezieht sich ausdrücklich auf die Erde, und zwar während der
letzten 3 ½ Jahre dieses Zeitalters. Wenn wir ihren Dienst analysieren, werden wir
unweigerlich an Mose und Elia erinnert. Ob es sich um zwei einzelne Individuen handelt (Mose und Elia wie auf dem Berg der Verklärung), oder ob dies als Typus auf zwei
Gruppen hinweist, lasse ich im Moment offen. Auf jeden Fall bleiben aber Überwinder
auf der Erde zurück und bewirken dort Entscheidendes mit globaler Auswirkung. Diese
Feststellung soll uns einstweilen genügen. Dass diese zwei Zeugen am Ende ihres
Dienstes sterben und wieder zum Leben erweckt werden, ist ein interessantes Detail,
auf das ich am Schluss noch kurz eingehen werde.
Wir könnten nun folgern, dass die Überwinder im Charakter eines Mose oder Elia
während den letzten 3 ½ Jahren dieses auslaufenden Zeitalters einen gewaltigen
Dienst auf dieser Erde ausüben werden. Auf der anderen Seite werden all jene Christen, die nicht praktische Überwinder geworden sind, möglicherweise den Märtyrertod
sterben. Sie sind für die Ziele Gottes nicht brauchbar. Dadurch erhalten wir eine starke
Motivation, wirklich geisterfüllte und überwindende Menschen in Christus zu werden.
Wen gilt es zu überwinden?
Wenn nach Gottes Plänen (zwei) Überwindergruppen auf dieser Erde entstehen
sollen, können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass der HERR alles in Bewegung
setzen wird, um motivierte Menschen in Christus auch tatsächlich zu Überwindern auszubilden. Und diese Assistenz kann von der göttlichen Ordnung her gesehen nur vom
Heiligen Geist kommen. Wir werden folglich in eine praktische "Schule für Überwinder"
gesetzt, deren Lehrer der Heilige Geist ist! Wie nun sieht diese "Schule" aus? Wie läuft
die Ausbildung ab? Was gilt es in dieser Schule zu beachten? Wie verhält man sich in
dieser Ausbildungsstätte konkret? Diese Fragen werde ich in der Folge klären.
Vorerst will ich aber näher erläutern, wen oder was es eigentlich praktisch zu überwinden gibt. Wir haben es sowohl mit sichtbaren Realitäten (Menschen, Umstände
etc.) als auch mit unsichtbaren "Wesen" und "Körperschaften" zu tun. Ich zitiere zur
Illustration Mt.12,29, wo die Rede von einem "Starken" ist: Oder wie kann jemand in
das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht vorher
den Starken bindet? Und dann wird er sein Haus berauben. Im Kontext wird klar, dass
es sich dabei um Satan mit seinem völlig durchorganisierten und hierarchisch aufgebauten Reich handelt. Also ist ein Überwinder eine Person, die Satan mit allen seinen
Machenschaften unter seinen Füßen hat. Röm.16,20: Der Gott des Friedens aber wird
in kurzem den Satan unter euren Füssen zertreten (vgl. Ps.60,14).
5
Im Herrschaftssystem Satans treffen wir Untergruppen, untergeordnete Hierarchien von Geistwesen etc. an, die ihrerseits zu sichtbaren Zerstörungsabläufen und
erschwerten Umständen führen (Eph.6,12). Damit werden sie zum nächsten "Zielpublikum", das es zu überwinden gilt. In Röm.8,35 lesen wir: Wer wird uns scheiden von
der Liebe Christi? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße
oder Gefahr oder Schwert? Hier entdecken wir bereits deutliche Erscheinungsformen
oder Lebensabläufe, die zu überwinden sind. Vers 37-39: Aber in diesem allen sind
wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin überzeugt, dass
weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf
uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem
Herrn.
In diesem Zitat entdecken wir eine Aufzählung von Geistwesen, Personen, Umständen, Widerständen, Herausforderungen, Abläufen etc., die uns entweder zum
Überwinder oder zum Verlierer machen. Erstmals erhalten wir aber auch einen direkten Hinweis zum Geheimnis eines Überwinders. Vordergründig ist es die Liebe Gottes
– doch im Kontext ist es die Liebe Gottes in Person, der Herr Jesus Christus. Folglich
ist wahrhaftes Überwinden immer mit dem Herrn Jesus Christus verknüpft, also durch
eine konkrete und praktische Verbindung mit dem Herrn Jesus Christus. Nur einer im
Universum hat alles überwunden, nämlich der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel
Davids, der Herr Jesus Christus (Offb.5,5). Die innigste Lebensvereinigung mit dem
Herrn Jesus Christus macht folglich auch den Schwächsten von uns zum totalen Überwinder!
Die eben zitierten Textstellen aus Röm.8. gehen in praktischer Weise davon aus,
dass wir alle erwähnten Autoritäten und Sachverhalte konkret in Christus überwunden
haben. Beachten Sie dabei die Vergangenheitsform! Und wir finden darin eine offensichtliche oder verdeckte Aufzählung, wo die Herausforderungen genau herkommen,
die uns im üblichen Alltag leider so oft überwinden – statt umgekehrt! Es ergibt sich
damit eine strategische Situation: das Kampffeld ist definiert und ebenso die Kampfpartner. Also ist nur noch die Frage zu klären, wer wen überwindet. Und genau deshalb
will uns der Heilige Geist in Seine Schule nehmen und uns mit dem nötigen Handwerkszeug ausrüsten, damit wir all diese "Feinde" unter unsere Füße bekommen.
Stellvertretend für diverse andere Textstellen führe ich noch eine weitere Stelle an,
um herauszufinden, wen es konkret zu überwinden gilt: 1.Joh.5,4-5: Denn alles, was
aus Gott gezeugt ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Das zu überwindende "Objekt" ist schnell
erkenntlich: die Welt! Darf ich an dieser Stelle eine bittere Wahrheit nach mehr als 40
Jahren Seelsorgetätigkeit festhalten: Ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen,
die sich Christen nennen, hoffnungslos von der Welt überwunden worden sind - also
das exakte Gegenteil der göttlichen Aussage. Und woran merke ich das? Am
6
Lebensstil, am Reden, am Benehmen, an den gewählten Prioritäten – eben an all dem,
was unser Herz im Alltag ausfüllt und uns im Leben noch so wichtig ist. Wir benötigen
ein aufrichtiges, demütiges und zerbrochenes Herz, um diesen Zustand an uns selbst
zu erkennen.
Also hat die Welt uns überwunden, statt umgekehrt. Was gilt es folglich zu überwinden? Ganz einfach: die Welt! Und wiederum ist das Wort Gottes herrlich praktisch,
denn es lüftet gleich das Geheimnis, wie die Welt überwunden wird: durch die Zeugung
aus Gott und durch den Glauben. Was dies genau heißt, wird weiter unten dargestellt.
Ich halte aber fest: Wenn wir die Welt nicht ganz praktisch überwunden haben, dann
hat sie uns sicher im Griff. Und damit verlieren wir die vom HERRN verheißene Erbschaft, leben auf Verliererboden und sind in Seinem Reich nicht zu gebrauchen. (Weitere Informationen finden Sie im MP3-Audio-Vortrag: Dies ist der Sieg, der die Welt
überwindet – unser Glaube – 1.Joh.5,4.)
Auf die eingangs gestellte Frage, wen es konkret zu überwinden gilt, könnten wir
mit einem zusammengefassten Begriff antworten: generell die "geistlichen Feinde".
Ein Mensch in Christus hat tatsächlich viele "geistliche Feinde". Und um gleich jedes
Missverständnis auszuschalten: Das sind in letzter Konsequenz niemals Menschen
(wiewohl diese natürlich zur Herausforderung oder Zerstörung eingespannt werden
können)! Die "geistlichen Feinde" sind immer diejenigen, die uns aus dem HERRN,
aus unserer Erbschaft und aus unserem Überwinderleben hinauswerfen wollen oder
bereits hinausgeworfen haben.
Ich bringe nun eine kurze Aufzählung der "geistlichen Feinde", die natürlich nicht
abschließend ist. Da wäre als oberster Drahtzieher Satan mit dem erklärten Ziel, Sie
mit jedem erlaubten oder unerlaubten Mittel so schnell als möglich vom göttlichen
Überwinder Jesus Christus zu trennen. Er wird nichts unversucht lassen, Sie von Jesus Christus zu trennen – denn solange Sie wesens- und lebensmäßig praktisch mit
Jesus Christus als dem göttlichen Weinstock vereinigt sind, werden Sie auch immer
ein Überwinder sein!
Es folgt in der Liste der "geistlichen Feinde" das ganze System, das Satan als
globalen Chef hat, nämlich alle tiefer geordneten, satanischen Autoritäten, Engel, Gewalten, Mächte, Höhen, Tiefen usw. (s. Röm.8,38-39; Eph.6,12). Es handelt sich um
unsichtbare, geistliche Autoritäten, die im Alltag ständig versuchen, uns aus Christus
zu werfen. Die unterste Gattung nennen wir Dämonen, und sie wird wohl die zahlenmäßig größte sein. Sie sind allgegenwärtig und begegnen uns im modernen Alltag auf
Schritt und Tritt. Man braucht z.B. nur den Fernseher einzuschalten oder sich im Internet umzusehen, und schon kommt gleich eine Horde von ihnen zu Besuch. Sollten Sie
das für eine Übertreibung halten, dann bitten Sie den HERRN, Ihre Augen und Ohren
zu "salben"!
Weiter können wir das so genannte Tier in der Offenbarung erwähnen. Es ist doppelt gestaltet. Einerseits handelt es sich um Satan und andererseits um den so
7
genannten "Antichristen", dem Satan alle seine Macht verleiht. Ich komme weiter unten
noch darauf zurück, wenn ich darstelle, wie das Tier die Heiligen überwindet – also
genau die verkehrte Stoßrichtung. Deshalb ist das Tier ein zentraler, geistlicher Feind.
Die Welt als "geistlicher Feind" wurde bereits dargestellt. Es folgen die Sünde, die
Lüste und Begierden im Alltag, unser Fleisch und unsere Seele – genauer unsere
falsch geleiteten Gefühle. Diese erachte ich als einen wesentlichen, "geistlichen
Feind", denn sie vermögen uns in kürzester Zeit vom HERRN und Seinem Geist wegzutreiben. Oft genügt nur schon ein schlechtes Gefühl beim Aufstehen am Morgen,
und augenblicklich fährt der "Überwinderzug" ab. Auf diese Weise hat der Feind ein
leichtes Spiel, und alles vermeintliche christliche und "geistliche" Leben wird zur religiösen Illusion. Gefühle sind eine Funktion der Seele, und je verletzter diese von unserer
Vorgeschichte her ist, desto fehlgeleiteter werden unsere Gefühle sein. Ist unsere
Seele nicht geheilt (z.B. durch konsequente Seelsorge), werden uns unsere Gefühle
meistens irreführen und dadurch zum perfiden "geistlichen Feind".
Damit verknüpft kommen wir zum nächsten "geistlichen Feind", den so genannten
"negativen" Umständen. Unser Alltag spricht davon Bände. Da unser Verstand von
Natur aus verfinstert und damit oft fehlgeleitet ist, stimmt auch die Beurteilung unserer
alltäglichen Umstände vielfach überhaupt nicht. Wir geben ihnen schnell einmal das
Prädikat "schlecht" oder "negativ". Also genügen ein paar ungute Umstände, und aus
dem designierten Überwinder wird ein tragischer Verlierer. Weil unser Verstand normalerweise die Umstände wertet, ist somit auch unser Verstand (die Gedanken) das
Kampffeld und stellt damit eine akute Gefahr dar. Und genau unser Verstand (unser
Denken) betrügt uns um die himmlische Erbschaft und die geistlichen Reichtümer. Damit wird ein verfinsterter oder fehlgeleiteter Verstand ein akuter, "geistlicher Feind", der
uns auf falsche Wege treibt, ohne dass wir es merken. Unser von Natur aus falsch
programmierter Verstand gibt uns falsche Gedanken ein. Natürlich steckt dahinter Satan, der Vater aller Lüge (Joh.8,44). Und nicht umsonst sieht die geistliche Waffenrüstung Gottes den Helm des Heils als wesentlichen Bestandteil vor (Eph.6,17). Es ist
unsere Verantwortung, jede Lüge und jeden fehlgeleiteten Gedanken zu überwinden,
v.a. was die Beurteilung unserer Umstände betrifft (2.Kor.10,4-5). Wer dies unterlässt,
wird zum Verlierer.
Als sehr anspruchsvoller "geistlicher Feind" folgt das Gesetz oder die verdeckte
Gesetzlichkeit. Ich meine, dass die überwiegende Mehrheit der Christenheit von diesem Feind geknechtet wird oder an ihn versklavt ist. Weil dieser Feind vermeintlich
biblisch abgedeckt ist (durch alttestamentliche Gesetze, Gebote etc.), ist er äußerst
schwierig zu identifizieren (vgl. den Galaterbrief). Stark vereinfacht lautet das Prinzip
des Gesetzes: Tue das, leiste jenes, vollziehe dieses – und du bist Gott wohlgefällig
und bekommst jeden göttlichen Segen. Hat man seinen persönlichen Stand in Christus
nicht erkannt (= die wahre Gnade), so lautet die Kehrseite immer Gesetz oder Gesetzlichkeit – wenn auch meistens verdeckt. Wer den Herrn Jesus Christus nicht erkannt
hat, wird konsequenterweise meistens völlig ungewollt und unbewusst unter dem
8
Druck, unter dem Zwang oder dem Fluch des Gesetzes leben. Also wird das Gesetz
zum "geistlichen Feind", der uns von Christus abtrennt und aus der wahren Gnade
fallen lässt (Gal.5,4). Der Herr Jesus Christus hat den Anspruch des Gesetzes und
damit diesen "geistlichen Feind" am Kreuz von Golgatha entmachtet (Kol.2,14-15). In
Eph.2,15 bezeichnet Paulus das Gesetz der Gebote in Satzungen eindeutig als "Feindschaft", also als "geistlichen Feind"! Durch das Blut von Jesus Christus und durch Sein
Sterben am Kreuz von Golgatha wäre dieser Feind im Prinzip entmachtet, also überwunden – vorausgesetzt, wir verstehen das Kreuz und sind tatsächlich in Christus.
Als letztes erwähne ich einen immer wichtiger werdenden "geistlichen Feind" in der
"Endzeit", die Religion oder das Mysterium Babylon (Offb.17,5). Gemeint ist die gesamte, religiöse Verseuchung auf unserem Planeten, die Vermischung aller Religionen
(Ökumene), das denominationelle System, der Abfall der Weltchristenheit usw. Dies
wird sich in nächster Zeit dramatisch zuspitzen und das göttliche Endgericht geradezu
herausfordern (Offb.18). Dies hat mir der HERR in den letzten Monaten intensiv aufgezeigt. Wir werden dem Mysterium Babylon immer stärker begegnen, und zwar in
jeder Kirche, Gemeinde und religiösen Organisation. So meinte kürzlich ein weltweit
anerkannter, christlicher Führer sinngemäß folgendes: "Solange sich die christlichen
Kirchen nicht dem Papst unterstellen, werden wir auf dieser Erde niemals Einheit unter
den Christen haben." Da erübrigt sich jeder Kommentar. Die gesamte religiöse Welt
ist total von "Babylon" verseucht. Wem der HERR die Augen geöffnet hat, wird dies
schnell und mit Entsetzen feststellen. (Weitere Informationen finden Sie im fünfteiligen
Seminar mit dem Titel: Kommt heraus aus Babylon, mein Volk – oder: Der Weg zur
völligen Freiheit in Christus.)
Dies war in gedrängter Form ein Versuch, die einzelnen "geistlichen Feinde" kurz
zu definieren. Die Überwinder müssen lernen, alle zu überwinden, wenn sie für Zeit
und Ewigkeit in den Plänen Gottes leben wollen. An dieser Stelle vermerke ich nur
einen zentralen und gleichzeitig herrlichen Gedanken: Jeder einzelne Feind wurde
durch den Herrn Jesus Christus schon lange und perfekt überwunden! Darüber besteht
absolut kein Zweifel. Wenn Sie dieses Überwinden in Ihrem praktischen Alltag erfahren
wollen, sind zwei Dinge notwendig: die richtige Beziehung zum Herrn Jesus Christus
(der richtige Glaube) und das Eintreten der angehenden Söhne Gottes in die Schule
der Überwinder, die vom Heiligen Geist persönlich geleitet wird! (Weitere Hinweise
zum Thema "Geistliche Feinde" finden Sie im MP3-Audio-Vortrag: Das elementare
Prinzip der geistlichen Feinde.)
 
Sulzbacher 04.09.2021 13:00
Wie werden "geistliche Feinde" überwunden?
Nachdem Sie nun die hauptsächlichsten "geistlichen Feinde" kennen, erhebt sich
natürlich die logische Frage, wie Sie diese nun praktisch überwinden können. Um es
9
vorweg zu nehmen: die Antwort ist wie immer im Wort Gottes sehr einfach. Sie kann
niemals kompliziert sein, weil es sonst nur die wenigsten Menschen schaffen würden.
Wer das Wort Gottes kompliziert vermittelt, ist niemals aus dem Geist Gottes – es
handelt sich dann lediglich um Menschenlehre und Menschengebote. Das Wort Gottes
und die zentralen Ratschlüsse Gottes sind so aufgebaut, dass es ein Kind begreifen
kann.
Und wie lautet die schlichte Auflösung des Rätsels? Durch Jesus Christus (vgl.
Röm.7,25)! Nun, das wird Sie vielleicht wenig begeistern, denn der Name Jesus Christus ist schnell in den Mund genommen und auch das Wort Gottes rasch zitiert. Was
heißt das aber für Ihren praktischen Alltag? Das will ich Ihnen nun fortlaufend aufzeigen.
Gehen wir nochmals zurück zu 1.Joh.5,4-5, wie weiter oben zitiert. Um beispielsweise die Welt zu überwinden, genügen zwei Dinge: die Zeugung aus Gott und der
Glaube an den Herrn Jesus Christus. Sie werden nun entgegnen, dass Sie schon
lange an Jesus Christus glauben und trotzdem im Alltag ständig "einen Schuh voll
rausholen". Wo liegt der Fehler? Im Kontext müsste ich provozierend antworten: Weil
Sie nicht richtig glauben. Aber wie glaubt man richtig? Dies werde ich gleich nachfolgend erklären. (Zum Aspekt der "Zeugung aus Gott" äußere ich mich in dieser Abhandlung nicht. Ich empfehle Ihnen zum sorgfältigen Aufarbeiten und zur konkreten
Erfahrung das Studium unserer Broschüre "Das Wunder der göttlichen Zeugung"zwinkerndes Smiley
Wir kommen nun zu einem zentralen Punkt. Um Ihnen zu erklären, was richtiger
Glaube ist, muss ich mich einer "Eselsleiter" bedienen, also mit einem Vergleich arbeiten. Dann ist die Auflösung herrlich einfach. Das Wort Gottes redet im Neuen Testament beinahe unzählige Male davon, dass wir an den Herrn Jesus Christus zu glauben
hätten – um beispielsweise ewiges Leben zu erhalten, keinen Hunger und Durst mehr
zu haben usw. Das läutet meistens den Fehler ein. Wir meinen nun, dass wir mit dem
Verstand, der Vorstellung oder dem Gefühl irgendwelche gläubige Gefühle an den
"Religionsstifter" mit Namen Jesus Christus aufbauen sollen. Das nennen wir dann
"Glauben". Manchmal hat man dieses Gefühl, manchmal eben nicht – und dann läuft
alles schief. Also muss man den Glauben züchten wie Salate im Treibhaus, Seminare
von Glaubenshelden besuchen oder entsprechende Bestsellerliteratur lesen. Vielleicht
haben wir dann genügend Glauben – meinen wir.
Darf ich Ihnen meine Version von Glauben vorstellen? Glauben heißt, mit dem
Herrn Jesus Christus im praktischen und alltäglichen Leben vollständig vereinigt zu
sein. Wir haben eine innigste Lebensgemeinschaft mit IHM – vom Morgen bis zum
Abend. Oder wie die Lutherübersetzung von Eph.5,30 heißt (Scofield): Denn wir sind
Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. Das ist definitiv
weder Religion, Gefühl noch Vorstellung – das ist ein konkreter Lebenszustand, ein
inniges Vereinigtsein mit dem Herrn Jesus Christus. Das heißt, an Jesus Christus zu
glauben! Der Glaube wird damit einfach Mittel zum Zweck. Der kindliche Glaube, der
10
sich auf die biblischen Tatsachen gründet, führt uns in der Konsequenz in diese innigste Lebensgemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus hinein. Das Kreuz von Jesus wird zu unserem Kreuz, Sein Sterben zu unserem Sterben und Seine Auferstehung zu unserer Auferstehung. Und dann lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in
mir (Gal.2,19b-20). Dorthin müssen Sie kommen. Die Rede ist dabei nicht von einer
"religiösen" Koexistenz (ich und Jesus), sondern nur noch vom Herrn Jesus Christus,
der mein Leben und mein Ein und Alles ist. Wer so lebt, glaubt an Jesus Christus. Alles
weitere ist nichts mehr als herrliche Logik, inklusive alle himmlischen Segnungen in
Christus – und z.B. das Leben als Überwinder.
In Realität lautet die übliche Reihenfolge aber leider meistens grundlegend anders:
Ich, Ich, Ich – und dann am Schluss noch der HERR, an den ich angeblich glaube. Das
nenne ich aber nicht Glauben, sondern christliche Religion. Er ist zwar gut gemeint,
führt mich jedoch niemals zum Überwinder über die "geistlichen Feinde". Diese hat nur
einer im Universum überwunden, und genau dieser Eine muss mein praktisches Leben
sein, mein Ein und Alles. Jetzt kennen Sie bereits das ganze Geheimnis eines wahrhaftigen Überwinders! Gefragt ist nur noch das korrekte Verhalten, das wir uns später
noch ansehen.
Wir überwinden nur durch den einen, Jesus Christus, d.h. durch die innigste Lebensgemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus. Wo liegt die Logik? Nehmen wir zur
Illustration 1.Joh.3,8: Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt
von Anfang an. Hierzu ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, damit er die Werke
des Teufels vernichte. Keiner von uns soll meinen, er könne von sich aus die Werke
des Teufels vernichten (hier im Nahzusammenhang die Sünde). Das wäre nichts als
eine fatale Illusion und Überhebung. Doch einer hat alle Werke des Teufels (= die
"geistlichen Feinde"zwinkerndes Smiley vernichtet – und zwar perfekt, endgültig, ein für alle Mal. Und wer
im Alltag mit dieser Person (dem Herrn Jesus Christus) innigst vereinigt lebt, befindet
sich eben in diesem gleichen Überwinderstand, in dem wir permanent sämtliche Werke
des Teufels vernichten werden. Welch ein Leben und welche Perspektiven für den
Alltag!
Wie lautet somit die Ausgangsbasis, um die Werke des Teufels zu vernichten, also
um die "geistlichen Feinde" anhaltend zu besiegen und folglich als Überwinder durch
die Welt zu schreiten? Eine innigste Lebensgemeinschaft mit dem größten Überwinder
aller Zeitalter, mit dem Herrn Jesus Christus aufzubauen – und dies live, im Alltag, 365
Tage im Jahr. Wenn wir nicht praktisch dorthin gelangen, wird alles andere "christliche"
Getue und Kämpfen zur fatalen Illusion – zum sinnlosen religiösen Wissen, das uns
auf die Ewigkeit bezogen außer Schaden absolut nichts einbringt. Die innigste Lebensgemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus verbindet uns damit mit demjenigen, der
die Werke des Teufels ein für alle Mal vernichtet hat, und zwar endgültig und vollständig. Die Lebenseinheit mit dieser Person führt dazu, dass wir im Alltag sämtliche Werke
des Feindes unter unseren Füßen haben.
11
Sehen wir uns eine weitere Textstelle an: 1.Joh.2,14 (wichtig für unser Thema ist
nur der letzte Teil; zum sauberen Verständnis zitiere ich aber den ganzen Vers): Ich
habe euch geschrieben, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch, Väter,
geschrieben, weil ihr den erkannt habt, (der) von Anfang an (ist). Ich habe euch, ihr
jungen Männer, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und
ihr den Bösen überwunden habt. Allein schon das Lesen und Verständnis des letzten
Teils dieses Verses würde bereits das ganze Geheimnis eines Überwinders lüften.
Worin besteht es? Zuerst fällt auf, dass Johannes die Vergangenheitsform gebraucht
... und ihr den Bösen überwunden habt – also ist ein Überwinderleben möglich! Ferner
sehen wir, dass bereits die mittlere geistliche "Altersklasse" (junge Männer) über den
Bösen triumphiert (nicht erst die Väter). Weshalb haben die jungen Männer den Bösen
überwunden. Weil sie stark sind. Und warum sind sie stark? Weil das Wort Gottes in
ihnen bleibt.
Wer ist das Wort Gottes? Natürlich der Herr Jesus Christus selbst: Im Anfang war
das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott (Joh.1,1)). Was folgern
Sie daraus? Wenn der Herr Jesus Christus Ihr praktisches Leben ist, dann sind Sie
stark im HERRN, und das Wort Gottes bleibt in Ihnen (der Herr Jesus Christus als
ewiger göttlicher Überwinder selbst). In Joh.15 lehrt uns der HERR das Prinzip des
Bleibens in IHM. Bleibt in mir und ich in euch (V.4)! Gibt es wohl etwas Schöneres und
Beglückenderes, als das Bleiben (oder die Anwesenheit) des Herrn Jesus Christus in
uns drin? Denn, wenn der Herr Jesus Christus tatsächlich in mir bleibt, dann ist auch
der Überwinder über alle "geistlichen Feinde" selber in mir anwesend. Und der Rest
ist dann lediglich noch simple Logik. Wohnt nämlich der göttliche Überwinder im praktischen Alltag in mir, dann wird Er in mir auch fortlaufend sämtliche "geistlichen Feinde"
überwinden – also bin ich tatsächlich ein Überwinder! Die innigste Lebensgemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus – eben der Glaube an (oder besser: der Glaube
in) Jesus Christus setzt mich aus Gottes Sicht augenblicklich in den gleichen Überwinderstand, in dem sich der Herr Jesus Christus seit bald 2‘000 Jahren befindet. Und
genau in diesen Stand müssen die Söhne Gottes hineinkommen, wenn sie Gottes
Pläne in dieser Endzeit erfüllen wollen!
Ich wende mich der nächsten Textstelle zu, Offb.5,5: Und einer von den Ältesten
spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda,
die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen. (Bei diesem Buch
mit den sieben Siegeln handelt es sich übrigens um das Wort Gottes, das sieben elementare Geheimnisse enthält, die bis zur sichtbaren Rückkehr des HERRN fortlaufend
geoffenbart werden.) Wir lasen weiter oben, dass das Wort Gottes in uns ist oder in
uns bleibt. Jetzt ist die Rede von der Wurzel Davids, dem Löwen aus dem Stamm
Juda. Zweifellos meint Johannes damit erneut den Herrn Jesus Christus. Wie wird man
ein Überwinder? Durch die innigste Lebensgemeinschaft mit dem Löwen von Juda!
Überwinder wird man nicht durch ein gutes, frommes und christliches Leben – oder
indem man gläubig ist, irgendeine Kirche besucht, einen guten Vortrag hört oder viel
12
christliches Wissen hat. Diese Aktivitäten stellen ein Überwinderleben keineswegs sicher – oft erschweren sie es gar noch. Nein! Einzig das Bleiben oder Ruhen, das Leben
in Christus setzt uns in den exakt gleichen Stand, in dem sich der Herr Jesus Christus,
der Löwe von Juda, selbst befindet. Solange wir im kindlichen Glauben in Christus
ruhen, ruhen wir konsequenterweise auch in Seinem alles überwindenden Sieg. Wir
leben in Seinem Sieg – unser Glaube (= unsere innigste Lebensgemeinschaft mit dem
Herrn Jesus Christus) ist unser Sieg (1.Joh.5,4). Solange wir in Christus bleiben und
ruhen, bewirkt der Herr Jesus Christus durch Seinen Heiligen Geist einen permanenten Sieg über alle "geistlichen Feinde" – wir sind praktische Überwinder!
Dies im modernen Alltag zu erleben, ist schlicht gewaltig. Man kann förmlich zusehen, wie sich der Herr Jesus Christus durch unser Leben hindurch offenbart. Denn
schließlich wohnt ER ja in unserem Fleisch (2.Kor.4,10-11). Und sollte dies tatsächlich
zutreffen, wird der HERR wiederum exakt das Gleiche tun, wie während Seines irdischen Wirkens vor bald 2‘000 Jahren. Weil Er stets der Gleiche ist und sein wird, vollzieht Er auch stets Seine gleichen Werke (Joh.14,12; Hebr.13,8).
Nach Gottes ewigen Plänen sind wir in den gleichen Überwinderstand eingesetzt
worden wie der Herr Jesus Christus selbst. Also sind uns in Christus auch alle "geistlichen Feinde" untertan, zumindest dem Prinzip nach. Die Konsequenz im Alltag sieht
dann so aus: Wir erleben den Sieg des Herrn Jesus Christus mitten in unserer modernen Welt. Oder anders ausgedrückt: In Christus sind uns in den alltäglichen Herausforderungen, in die uns der HERR hineingesetzt hat, alle "geistlichen Feinde" untertan.
Genau dort wird schnell klar, ob wir tatsächliche Überwinder nach göttlichen Kriterien
sind. Damit stellt sich auch unübersehbar heraus, wer tatsächlich in uns lebt, wer in
Wahrheit unser Leben ist und wer von wem gelebt wird.
Voraussetzungen zum Überwinderleben
Um Überwinder zu werden, benötigen wir bestimmte geistliche Voraussetzungen,
die uns der HERR nach Seinen ewigen Ratschlüssen bereits zur Verfügung gestellt
hat. Wir brauchen sie deshalb dringend zu kennen, sie im kindlichen Glauben zu beanspruchen und v.a. darin zu leben.
Eine entscheidende Voraussetzung ist die Anwesenheit des Herrn Jesus Christus
in unserem sterblichen Fleisch (2.Kor.4,10-11). Wir benötigen die lebendige Gegenwart des ewigen Überwinders in unserem Leben, denn nur sie kann uns zum anhaltenden Überwinderleben führen. Dies geschieht durch die geistliche oder verborgene
Anwesenheit Christi in uns drin. (Dieses herrliche Thema wurde in der Broschüre abgehandelt: "Die verschiedenen Ankünfte des Herrn Jesus Christus"zwinkerndes Smiley.
13
Dazu eine kurze Zusammenfassung. Seit Beginn des Gemeindezeitalters warten
die Christen auf die "Wiederkunft" Jesu Christi. Seither sind unzählige Generationen
entschlafen, ohne sie erfahren zu haben, was natürlich grundsätzliche Fragen aufwirft.
Die Auflösung wäre einfach, wenn wir Gottes Wort genau lesen würden. Es unterscheidet nämlich zwischen einer verborgenen, geistlichen Erfahrung und einer effektiven
physischen "Wiederkunft" Christi am Ende dieses Zeitalters. In Joh.14,18 verheißt Jesus folgendes: Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen, ich komme zu euch. Und
in Vers 23: ... und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Mit "wir"
meint Er sich selber, Seinen Vater und den Heiligen Geist. Diese Erfahrung kann nur
für jetzt und heute gemeint sein, denn auf die Ewigkeit bezogen macht sie keinen Sinn,
weil wir dann ohnehin beim HERRN sind!
Tatsächlich bietet uns der HERR eine verborgene "Wiederkunft" in unserem Herzen und Geist an, lange bevor Er sichtbar zurückkehren wird. Das Wort "Wiederkunft"
ist eine irreführende Übersetzung. Es müsste viel besser übersetzt werden mit Ankunft, Anwesenheit, Gegenwart oder Erscheinung. Das "Geheimnis des Christus"
meint, dass der HERR bereits heute und jetzt in Ihrem Leben, Herz, Geist oder Fleisch
Wohnsitz nehmen will im Sinne einer verborgenen Anwesenheit, die die Welt nicht
erkennt. Dies entspricht bereits der Hoffnung der Herrlichkeit (Kol.1,27). Und nur diese
verborgene Gegenwart Christi, des göttlichen Überwinders, kann uns überhaupt erst
zum praktischen Überwinder machen. Also ist diese Erfahrung absolut zwingend!
Sonst fehlt uns die göttliche "Substanz" zum Überwinder, weil sie der Herr Jesus Christus selbst ausmacht. Fehlt die verborgene Gegenwart des HERRN in unserem Herzen,
fehlt uns im Prinzip alles zum göttlichen Leben und zum Überwinder (vgl. 2.Pt.1,3-11).
Die nächste logische Voraussetzung ist die Umdrehung der eben erwähnten Erfahrung. Das Wort Gottes sieht nämlich eine geistliche "Entrückung" in die himmlischen Örter in Christus vor (Eph.2,6). Wie bei der "Wiederkunft" Christi gibt es auch
bei der so genannten "Entrückung" eine verborgene geistliche Erfahrung, lange bevor
die physische "Entrückung" am Ende dieses Zeitalters erfolgen wird (1.Thess.4,17).
Unser Stand in Christus sieht vor, dass wir im Geist bereits in diesem Leben in die
himmlischen Örter in Christus auf Seinen Thron versetzt werden. Wir sollen im Geist
also dort leben, wo der Christus ist (Kol.3,1-4). Sein Erlösungswerk hat uns nach Gottes Ratschlüssen tatsächlich dorthin "entrückt" – dem Geist nach, wohlgemerkt. Also
würde sich ein Mensch in Christus tatsächlich mit Christus auf Seinem Thron befinden,
und zwar der Erfahrung nach! Diese herrliche Tatsache müssen Sie erkennen, im
Geist beanspruchen – und dann nie mehr loslassen!
Es ergibt folgendes Bewusstsein im Alltag: "Ich bin in Christus in die himmlischen
Örter versetzt (entrückt) worden. Ich lebe mit dem HERRN auf Seinem Thron und herrsche dort über alle geistlichen Feinde. Ich bin mit dem Löwen von Juda vereinigt – mit
dem ewigen göttlichen Überwinder – weshalb mir alle geistlichen Feinde untertan
sind." Ein Überwinderstand ist vom Prinzip her deshalb nur vom Thron Gottes aus
denkbar, also von unserem praktischen Ruhen in Christus auf Seinem Thron. (Für ein
14
sorgfältiges Studium dieser Voraussetzung verweise ich auf den MP3-Audio-Vortrag
mit dem Titel: "Die doppelte Entrückung der Kinder Gottes".)
Ohne diese beiden eben dargestellten Grunderfahrungen, nämlich die verborgene
Ankunft des HERRN Jesus Christus in unserem Geist oder Herzen und umgekehrt das
Leben und Herrschen in Christus auf Seinem Thron (vgl. Röm.5,17), fehlen uns die
zentralen Voraussetzungen eines Überwinders. Was wir ferner konkret noch benötigen, ist die Kraft zum Überwinden. Dafür sieht der HERR eine so genannte "Taufe"
vor, oder präziser formuliert: das Getauftwerden in Heiligem Geist. Taufen heißt vom
Prinzip her, zwei Dinge zu einer Einheit vereinigen. Also geht es um die innigste Vereinigung mit dem Heiligen Geist. Dies führt zur Ausrüstung mit göttlicher Kraft und ist
daher ebenfalls eine zentrale Voraussetzung für einen Überwinder. Bevor der Herr
Jesus Christus in der Wüste mit dem Feind auf Tuchfühlung kam, wurde Er zuerst mit
dem Heiligen Geist ausgefüllt (Mt.3,16-17; 4,1-11). Wie viel mehr benötigen wir deshalb die Vereinigung mit dem Heiligen Geist! Ein Überwinder braucht daher die totale
"Verschmelzung" mit dem Heiligen Geist.
Das ergibt eine schöne und einfache Logik: Wenn wir den Herrn Jesus Christus
als unser Leben annehmen, tauft uns der Vater durch den Heiligen Geist in Christus
hinein (vereinigt Er uns mit Christus). Anschließend tauft uns der Herr Jesus Christus
wie verheißen ganz in den Heiligen Geist hinein – vereinigt uns also mit der Person
des Heiligen Geistes. Und genau diese beiden "Taufen" machen aus uns einen Überwinder! Im Wechselspiel der Personen des lebendigen Gottes entstehen Söhne Gottes, die alles überwinden! Die innigste Lebensgemeinschaft mit dem Herrn Jesus
Christus und mit dem Heiligen Geist macht aus Verlierern Überwinder im Alltag. Die
Kraft Christi kommt dann in Schwachheit zur Vollendung (2.Kor.12,10). Oder ich vermag alles in dem, der mich kräftigt (Phil.4,13). Und wer das praktisch erlebt, ist eben
ein Überwinder. Damit wird erschöpfend klar, dass wir zwingend die Anwesenheit des
Herrn Jesus Christus und Seines Heiligen Geistes ganz praktisch in unserem Leben
benötigen. Anders wird das Überwinden zur sinnlosen religiösen Aktivität und Illusion.
Die Überwinderschule des Heiligen Geistes
Ich komme nun zum Kernanliegen dieser Abhandlung. Das praktische Überwinderleben fällt uns nicht in den Schoss. Wir werden vielmehr vom Heiligen Geist dazu
ausgebildet oder trainiert, und zu dem Zweck nimmt Er uns ganz praktisch in Seine
Schule! Wenn sich heute jemand interessiert, wie man ein Überwinder wird, so sucht
er die nächste Buchhandlung auf und besorgt sich zu diesem Thema den neusten Hit
auf dem christlichen Büchermarkt. Das ist leider der falsche Weg. Ein Überwinder wird
man nicht durch einen gerissenen Vortrag oder durch den Besuch eines Seminars
oder einer Bibelschule. Wir könnten dort möglicherweise wertvolle Impulse erhalten,
15
aber sie sind nicht der Weg des Heiligen Geistes. Seine Schule ist völlig anders aufgebaut – und sie ist erst noch, zumindest materiell gesehen, kostenlos. Sie läuft Sekunde um Sekunde praktisch in Ihrem Leben ab. Wie sieht sie konkret aus?
Die Überwinderschule geht immer über Prüfungen und natürliche Herausforderungen des Lebens, durch die uns der Heilige Geist führt. Das beinhaltet auch alle Abläufe
des täglichen Lebens, die gegen unser Gefühl, unser Fleisch, unsere Logik und unsere
Vorstellungen laufen. Prüfen Sie sich gerade jetzt kurz: Verlieren Sie im Alltag nicht
genau dort den Sieg, wo Sie auf die Impulse des Gefühls, des Fleisches, des Verstandes, der Logik und der Vorstellungen eingehen? Sobald man nämlich auf diese Dinge
eingeht, verliert man meistens den HERRN aus den Augen und fällt dann aus der
Überwinderschule. Wir folgern vielfach, dass schlechte Gefühle, der Druck unserer
Umgebung auf unser Fleisch, "negative" Umstände usw. doch nicht vom HERRN kommen können und deshalb bekämpft werden müssen. Das war's dann aber schon mit
der Überwinderschule des Heiligen Geistes ...
Doch es kommt noch massiver. Der HERR lässt noch wesentlich mehr zu. Es können ekelhafte und äußerst mühsame Prozesse sein, in die ER uns hineinstellt. Unserer
Seele ist es dann definitiv unwohl, und man sucht dauernd Fluchtmöglichkeiten. Doch,
was immer sich uns entgegenstellt, sind nichts anderes als absolut notwendige Lektionen in der göttlichen Überwinderschule. Als ich noch jung im Glauben war, wurde mir
beigebracht, dass ich dann auf dem richtigen Weg sei, wenn ich ein gutes Gefühl hätte.
Dann sei ich im Willen des HERRN. Das war weitgehend eine Fehlinformation. Dazu
brauche ich z.B. nur die Biografie des Apostels Paulus zu studieren, der nichts als
Ungemach und Widerstände kannte. Oder der Herr Jesus Christus selbst wurde während Seines irdischen Dienstes weitgehend nur attackiert, unter Druck gesetzt, bedroht
etc. (vgl. Hebr.5,8).
Unsere wertvollsten Lektionen lernen wir meistens nur unter Druck und massiven
Widerständen. Nur dort ist von überwinden die Rede. Wenn alles schön und rund läuft,
was gilt es dann noch zu überwinden? Und ich brauche gar kein Prophet zu sein um
festzuhalten, dass die angehenden Söhne Gottes in nächster Zeit eine Unmenge an
widerlichen, ekelhaften und negativen Abläufen präsentiert bekommen, sei es von unserer Gesellschaft (politisch, moralisch, sozial), von Naturkatastrophen, im Gesundheitswesen usw. Schließlich wird es nur noch Überwinder oder Verlierer geben. Die
Überwinder gehen aber nur aus der Überwinderschule des Heiligen Geistes hervor.
Und dort lässt der HERR unzählige mühsame, "negative", ekelhafte Prozesse zu – aus
Liebe – um uns zu ewigen Überwindern zu machen. All diese Abläufe stellen quasi die
göttliche Knetmasse dar, durch die uns der Heilige Geist zum Überwinder aufbaut. Hat
man dieses Prinzip erst einmal grundsätzlich begriffen, gehen vor uns gewaltige Welten auf, und wir werden vieles mit völlig anderen Augen ansehen.
Wie erwähnt kannte Paulus praktisch nur "negative" Abläufe. Sollten Sie mir nicht
glauben, so studieren Sie doch die einschlägigen Berichte in der Apostelgeschichte,
16
oder noch präziser 2.Kor.11,23-33. Dort gibt Paulus einen kurzen Einblick in die göttliche Überwinderschule! Und auch ein Paulus musste die göttliche Logik des Heiligen
Geistes am eigenen Leib kennenlernen. Dazu zitiere ich 2.Kor.12,7-10: Darum, damit
ich mich nicht überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. Um dessentwillen habe ich dreimal den Herrn angerufen, dass er von mir ablassen möge. Und er
hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn (meine) Kraft kommt in Schwachheit
zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen,
damit die Kraft Christi bei mir wohne. Deshalb habe ich Wohlgefallen (haben Sie richtig gelesen?) an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an
Ängsten um Christi willen; denn, wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. (Dieser
erwähnte "Dorn" war übrigens keine Krankheit, wie viele Ausleger meinen. Der Text
ist selbsterklärend und definiert den "Dorn" eindeutig!)
Das also ist die Logik des Heiligen Geistes, wie sie Paulus beigebracht wurde. Also
können wir nun wertvolle Erkenntnisse folgern: In der göttlichen Überwinderschule
muss uns offensichtlich alles anscheinend Negative, Verdrehte, Verkehrte zum Besten
dienen (Röm.8,28 – Luther). Der weiter oben bereits zitierte Text aus Röm.8,35-39
zeigt uns ferner die Angriffsvarianten, wie beispielsweise "geistliche Feinde" daherkommen. Doch nun lernen wir, dass anscheinend genau diese geistlichen Feinde
gleichzeitig auch "Ausbilder" in Gottes Überwinderschule sein können. Der HERR setzt
in Seiner Weisheit eben alle Umstände, Menschen, sichtbaren und unsichtbaren Realitäten etc. ein, um die Söhne Gottes zu Überwindern zu schulen.
Kaum haben Sie dieses Prinzip begriffen, dürfte sich vieles in Ihrem Leben ändern!
Nehmen wir einmal widerliche Umstände zu Hause (Beziehungen, Spannungen, Defizite). Normalerweise bekämpft man sie, rebelliert dagegen, versucht zu fliehen, oder
man resigniert einfach. Aber auf die Idee, dass es vielleicht genau jene Personen oder
Umstände sind, die uns zu Überwindern ausbilden sollen, kommt man lange nicht.
Genau Ihr Ehepartner, Ihre Kinder, Ihre Nachbarn schulen Sie zum göttlichen Überwinder! Umwerfend und faszinierend, nicht wahr? Da muss Ihnen doch eine Welt aufgehen.
Wer dieses Prinzip einmal begriffen hat und mitten in diesen Schulungen in Christus bleibt, verhindert damit eine Trennung zum HERRN und wird vom HERRN auch in
sämtlichen Abläufen bewahrt. Gleichzeitig werden wir zu Überwindern ausgebildet.
Daraus resultiert eine drückende Logik. Ein tatsächlich geistlicher Christ lernt, zu sämtlichen Abläufen seines Lebens ein ständiges JA zu haben. Er hat nun begriffen, dass
alle anscheinend "negativen" Prozesse des Lebens im Alltag und alle Herausforderungen nichts anderes als jenes Material darstellen, das der Heilige Geist bewusst einsetzt, um uns zum Überwinder aufzubauen und auszurüsten. Natürlich ändert diese
Einsicht unser Leben grundlegend
 
Sulzbacher 04.09.2021 13:32
Das Verhalten im Alltag
Die bisherigen Ausführungen lassen erahnen, dass unserem Verhalten im Alltag
eine zentrale Bedeutung zukommt. Einerseits gilt es, in sämtlichen Herausforderungen
ein JA zur Überwinderschule des Heiligen Geistes zu finden. Andererseits benötigen
wir zwingend eine ungetrübte Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus und mit
dem Heiligen Geist. Beides ist völlig miteinander verknüpft. Tatsache ist nämlich folgende: Wenn immer wir die göttliche Überwinderschule nicht konsequent bejahen, fallen wir aus der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus und dem Heiligen Geist.
Resultat: Ein Überwinder zu werden oder zu sein ist völlig undenkbar. Also gilt es nicht
nur sämtliche Herausforderungen des Lebens zu bejahen, sondern auch sorgfältig aufzupassen, dass nichts Bewusstes zwischen uns, dem Herrn Jesus Christus und dem
Heiligen Geist steht. Der Heilige Geist darf durch nichts in unserem Leben betrübt werden, z.B. durch (bewussten) Ungehorsam oder durch geduldete Sünde.
Wenn Sie der Heilige Geist in diesem Moment anspricht, dann handeln Sie bitte
augenblicklich! Wer nicht konsequent auf das Reden des Geistes eingeht, besitzt bereits eine getrübte Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist. Damit wird aber die göttliche
Überwinderschule blockiert und das Ziel verfehlt. Hören Sie ständig auf die Impulse
des Heiligen Geistes. Ein Ungehorsam genügte bei Mose, um nicht in das verheißene
Land einzuziehen. Unser verheißenes Land ist der alles überwindende Stand in Christus! Darum, wenn Sie das Sprechen des Heiligen Geistes hören, gehorchen Sie augenblicklich – ohne faule Ausreden, ohne das Handeln hinauszuzögern und ohne zu
denken, dass der andere gemeint sei. Nein, Sie sind genau jetzt gemeint!
Warum ist dies so elementar wichtig? Weil es der wesentliche Auftrag des Heiligen
Geistes ist, uns zum ewigen Überwinder auszubilden. Und dazu benutzt Er eben Menschen, Umstände usw. Nach Gottes Plänen muss der Heilige Geist dem Haupt der
Gemeinde, dem Herrn Jesus Christus, am Ende dieses Zeitalters eine Überwinderschar zuführen. Und exakt mit dieser Überwinderschar wird der Herr Jesus Christus
Sein Werk vollenden, mit ihnen im Königreich Gottes zusammenarbeiten und herrschen. Diese Überwinder sind Seine Könige und Priester! Das liest sich dann wie folgt:
Offb.17,14: Diese (die Gegner von Jesus) werden mit dem Lamm Krieg führen, und
das Lamm wird sie überwinden; denn es ist Herr der Herren und König der Könige,
und die mit ihm (sind, sind) Berufene und Auserwählte und Treue. Das sind die Überwinder, die in Christus überwunden haben. Mit ihnen herrscht Er, mit ihnen arbeitet Er
zusammen – und das beginnt schon jetzt, während Sie diese Zeilen lesen!
Das korrekte Verhalten im Alltag schließt auch mit ein, dass wir täglich unseren
Stand in Christus beanspruchen und festhalten. Das ergibt folgendes Bekenntnis:
"Nach Gottes Ratschluss bin ich in Christus und der Herr Jesus Christus lebt in mir. Er
ist mein Leben; Er wohnt in meinem sterblichen Fleisch, und ich sitze mit Ihm auf Seinem Thron." Ich für meinen Teil mache diese Tatsachen jeden Morgen neu fest und
18
stelle damit die Weichen zum Überwinder in Christus. Ich rechne mit der Gegenwart
und Anwesenheit von Jesus Christus in meinem Fleisch und mit meiner Autoritätsstellung auf dem Thron Jesu. Denn aus genau dieser Stellung beginnt das Herrschen –
nicht über Menschen, sondern über die "geistlichen Feinde". Herrschen im Alltag werden nur die Überwinder. Sie haben begriffen, dass alles, was ihnen ständig begegnet,
letztlich nichts anderes als die logische Substanz zum Überwinden ist. Der Heilige
Geist ist Sekunde um Sekunde in wunderbarster Weise an der Arbeit! Wie bekommt
man physische Muskeln? Indem man sie den ganzen Tag anschaut? Nein, indem man
sie den ganzen Tag gebraucht. Und wie wird man ein Überwinder? Indem man den
ganzen Tag zum Überwinden herausgefordert wird!
Also ist jede Herausforderung im Alltag nichts anderes als ein göttliches Ausbildungsprogramm zum Überwinder. Haben Sie diese Wahrheit in Ihrem Herzen begriffen, werden Ihnen die Augen schnell für viel tiefere, geistliche Zusammenhänge geöffnet. Dann wird Ihnen der Himmel geöffnet, und Sie entdecken nicht nur die Länge und
Breite des geistlichen Lebens, sondern auch die Höhen und die Tiefen. Diese Dimensionen werden nämlich nur den Überwindern geöffnet – und das sind immer diejenigen, die weiter und weiter gehen und mit jeder Rebellion gebrochen haben.
Ein Beispiel für Überwinder
Zum Überwinderleben kann im Wort Gottes vieles gefunden werden. Ein Beispiel
zitiere ich. Offb.12,10-11: Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist
das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus
gekommen; denn (hinab)geworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und
Nacht vor unserem Gott verklagte. Und sie haben ihn überwunden wegen des Blutes
des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben ihr Leben nicht
geliebt bis zum Tod!
In diesen beiden Versen ist ein ganzes Programm verborgen, das ich aus Platzgründen nicht näher darlegen kann. Nur so viel in Kürze: Wir haben einen herrlichen
Anteil am Überwinderleben Jesu Christi, indem wir in Ihm ruhen, d.h. in Seiner vollständigen Erlösung, die Er uns durch Sein Blut erworben hat. Wir leben in Seiner Erlösung, beanspruchen die Kraft Seines Blutes und halten die Tatsachen der Erlösung
fest. Wir sind mit Christus gekreuzigt, gestorben und mitauferweckt zu Seinem Überwinderleben. Im Alltag werden dann die drei Elemente von Vers 11 proklamiert: Unser
Erlösungsstand in Christus und die Tatsache unserer Mitkreuzigung und unseres Mitgestorbenseins. Daher liebt man auch sein Eigenleben nicht mehr. Die logische Konsequenz ist: Man ist ein Überwinder. Für die Anklagen und Verdammungsgedanken
Satans bleibt kein Spielraum mehr übrig. Im Gegenteil: Es ist die Basis geschaffen,
dass wir Satan und sein ganzes Gefolge aus dem Himmel werfen (und dieser Himmel
19
könnte sehr wohl unser Herz sein!). Stattdessen leben wir als Überwinder in Christus
in den himmlischen Örtern.
Zwei brisante Details
Interessanterweise werden an zwei Stellen in der Offenbarung zu bestimmten Zeiten die Heiligen überwunden. So steht in Offb.11,7 in Bezug auf die beiden Zeugen:
Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben werden, wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen und wird sie überwinden und sie töten. Und
in Offb.13,7: Und es wurde ihm (dem Tier) gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen
und sie zu überwinden; und es wurde ihm Macht gegeben über jeden Stamm und jedes
Volk und jede Sprache und jede Nation. Mit Tier ist hier der Antichrist, der Drache
gemeint, dem Satan alle Macht übergeben hat und quasi seine Inkarnation darstellt.
In zwei Fällen überwindet also Satan Menschen (die beiden Zeugen und die Heiligen). Oberflächlich gesehen bedeutet das, dass wir uns in einem permanenten Tauziehen mit der unsichtbaren Welt der Finsternis befinden. Urlaub kennt man dort nicht!
Es handelt sich vielmehr um eine tödliche Schlacht. Wir reden also nicht über christliche Religion, über fromme Gefühle oder theologische Ansichten. In der Überwinderschule des Heiligen Geistes geht es um knallharte Realitäten. Natürlich könnte uns
dies ängstigen. Doch die beiden Zeugen (vermutlich entsprechende Gruppen von
Menschen) und die erwähnten Heiligen sterben nicht einfach, und dann ist alles aus
und vorbei. Wenn wir weiterlesen, entdecken wir schnell, dass sie nur getötet werden,
um nachher wieder aufzustehen, und zwar in eine höhere geistliche Realität – die beiden Zeugen bereits nach 3½ Tagen, die Heiligen mit dem HERRN als die unzählbare
Schar am Schluss des Zeitalters. Zu Details äußere ich mich im Moment nicht. Wir
erkennen aber auf jeden Fall massive Realitäten in der unsichtbaren Welt, was wir als
angehende Überwinder unbedingt wissen müssen!
Fazit
Sie haben inzwischen sicherlich gemerkt, dass ich kein theologisches Lieblingsthema oder ein fakultatives Programm behandelt habe, das man ebenso gut auch auf
die Seite legen könnte. Dieses Thema enthält totale Konsequenzen, mit zeitlichen und
ewigen Dimensionen. An dieser Stelle brauchen Sie sich nun mit einem aufrichtigen
Herzen vor dem HERRN zu fragen, ob Sie tatsächlich ein Überwinder sind. Sollte dies
nicht der Fall sein, dann hat der Heilige Geist gerade zu Ihnen gesprochen!
20
Sehr tröstlich ist nun, dass der Heilige Geist offensichtlich den Überblick hat. Und
im Prinzip wird von Ihnen nur eins erwartet: nämlich mit dem Heiligen Geist zusammenzuarbeiten. Er will Sie mit Sicherheit ans Ziel führen – die Frage ist nur, ob Sie
dies auch wollen und in welcher Konsequenz. Da hilft nur eine entschiedene Festlegung. Wenn Sie sich dem Heiligen Geist bedingungslos unterstellen und Ihm in allen
Bereichen des Lebens prompt gehorchen – wenn Sie ein JA zu allen Aspekten Seiner
Überwinderschule haben – dann wird Sie der Heilige Geist auch zu einem Überwinder
ausbilden. Dies nicht im Sinne eines religiösen Zustandes, sondern einer echten Erfahrung im Alltag, wo wir die angesprochenen "geistlichen Feinde" in Wahrheit unter
unseren Füssen haben.
A und O eines Überwinderlebens ist die innigste Lebensgemeinschaft mit dem
Herrn Jesus Christus und mit dem Heiligen Geist. Beides läuft ausschließlich über unseren kindlichen Glauben oder unser kindliches Vertrauen. Es basiert vollumfänglich
auf dem Wort Gottes. Diese Verbindung mit dem HERRN mache ich für meinen Teil
jeden Morgen neu fest, indem ich meinen Stand in Christus seit Golgatha einnehme,
mich dem HERRN bedingungslos unterstelle und dann konsequent im Gehorsam lebe.
Wir werden in dieser Überwinderschule bestimmt auch "ausrutschen". Ich habe
noch keinen Säugling gesehen, der von einem Tag auf den anderen aufstand und
gleich den Weltrekord über 100 m lief. Überwinder zu werden ist ein Prozess. Deshalb
stehen Sie nach einer Niederlage sofort wieder auf – und schwänzen Sie nur nicht die
Überwinderschule des Heiligen Geistes! Legen Sie sich immer aufs Neue fest zu einem umfassenden JA in allen Ihren Umständen.
Ruhen Sie und bleiben Sie ständig im Herrn Jesus Christus. Denn solange Sie in
Christus sind und bleiben, kann Er Sein Überwinderleben durch Sie bewirken und erfahren Sie dieses herrliche Überwinden im Alltag. So werden Sie auch bereit sein,
wenn der HERR wie ein Blitz oder wie ein Dieb kommt, also überraschend schnell und
unerwartet.
Das Überwinderleben beginnt heute und jetzt – oder überhaupt nie. Unser Ziel
sollte nicht sein, möglichst ungeschoren in die Ewigkeit zu kommen. Das wäre viel zu
egozentrisch und zu primitiv. Der HERR erweckt in unseren Tagen Seine Söhne, Seine
Überwinder, Seine Könige und Priester. Und wir tun gut daran, diese Tatsache nicht
wie üblich zu "vergeistlichen" oder ins "tausendjährige Reich" zu verschieben. Dieser
Prozess beginnt heute und jetzt – oder er wird niemals ablaufen! Der HERR will Sie in
diesen Tagen als Seinen König oder Priester ausbilden und dann auch gebrauchen –
auf dieser Erde und nicht auf Planet XY. Die Ausbildung zu überwindenden Söhnen
Gottes läuft auf Volltouren, denn der HERR ist nahe. Das kann ich Ihnen versichern!
21
Weitere Informationen
• Bei dieser Abhandlung handelt es sich um die überarbeitete Abschrift des gleichnamigen
Vortrages von Bruno Schaer aus dem Jahr 2004, gehalten bei einem überörtlichen Gemeindetreffen in Süddeutschland. Diese Abhandlung kann auch kostenpflichtig in gedruckter Form in unserem Shop bestellt werden: Die Überwinderschule für die angehenden
Söhne Gottes
• Den nicht editierten Vortrag können Sie sich als MP3-Audio-Vortrag anhören oder herunterladen: Die Überwinderschule für die angehenden Söhne Gottes
• Diese Abhandlung ist auch ins Englische übersetzt worden: The Training Program of Overcoming for the Prospektive Sons of GOD (pdf)
Weiterführende Themen rund um das Thema "Überwinder":
• Die Ausbildung zum Überwinder in Christus
• Wer überwindet, dem werde ich vom verborgenen Manna geben
• Die im Kampf stark wurden – oder so leben Überwinder
• Seminar über die Offenbarung der Söhne Gottes – nur im geschlossenen Benutzerkreis
zugänglich
 
Sulzbacher 04.09.2021 13:48
hier nochmal der Link zu den Quellen:https://www.schaermin.org/index.php?searchword=%C3%BCberwinder&searchphrase=all&Itemid=100001&option=com_search,Dein Mitstreiter,Ralf😘
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren