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HopeinJesus 24.08.2021 13:17
Gibts was Neues......wie es bei Dir konkret weitergeht...??
 
Sulzbacher 24.08.2021 13:28
Vom Beten
Ich aber bete zu dir, HERR ...
(Psalm 69,14)
Der natürliche Partner des Glaubens ist das Gebet. Wohl die
meisten Menschen (»Fromme« und Nichtfromme, ja sogar so
mancher Atheist) haben schon einmal zum Gebet gegriffen,
wenn ihnen das Wasser bis zum Hals stand. Allgemein gilt
Beten als eine Art religiöse Technik, einen »Gott« oder »höheres Wesen« dazu zu bringen, dem Bittenden ein Anliegen
zu gewähren. Die Menschen, die wirklich Gott kennen und
ehrlich beten: »Nicht mein, sondern dein Wille geschehe«,
sind dünn gesät - aber genau dies ist die Haltung dessen,
der davon überzeugt ist, daß Gott ihn liebt, daß er weiser ist
als er selbst und daß mithin Gottes Wille unendlich besser ist
als der eigene.
Beter (darunter viele »Christen«), die Gott durch ihr Gebet
»herumkriegen« wollen, versuchen eifrig, genügend »Glauben« zu mobilisieren, nach dem Motto: »Wenn ich nur fest
glaube, daß Gott mein Gebet erhört, wird er es auch tun.«
Aber wenn der Eigenglaube des Beters zur Gebetserhörung
führte, dann bräuchten wir strenggenommen Gott gar nicht
48 Warum dieser Aufruf zur Rückkehr?
mehr, sondern könnten uns alles, was wir wollen, einfach
herbeiwünschen.
Dies ist genau das, was viele Menschen - auch solche, die
überhaupt nicht religiös sind - tun. Im heutigen Wirtschaftsleben spielen solche positiven Wünsche und Bekräftigungen
in Motivationsschulungen und Strategieseminaren eine große
Rolle. Wer mit sich selbst ehrlich ist, der muß allerdings zugeben, daß diese Methode weithin erfolglos ist - und dafür sollten wir alle dankbar sein, denn es wäre das reine Chaos, ja die
Hölle, wenn jeder die Macht hätte, dem Rest der Welt seinen
Willen aufzuzwingen, indem er hartnäckig bestimmte persönliche Wünsche wiederholt.
Es ist irrational, zu glauben, daß man mit bloßen Beteuerungen die Realität verändern kann. Nach welchen Gesetzen
soll der persönliche Glaube oder Wunsch den Gang der
Dinge beeinflussen können? Durch die Macht des eigenen
Geistes? Das, was man sich da
Beten heißt Gott bitten und herbeiwünscht oder herbei betet,
muß sich daher seinem Wil- ist fast unausweichlich etwas,
len unterordnen. das Querverbindungen zum Leben anderer Menschen hat.
Warum sollte mein Wille wichtiger sein als der der anderen? Was für eine Kraft oder Gott soll
sich so bereitwillig nach meinen Wünschen richten?
Und was, wenn - was oft unvermeidlich ist - die Wünsche
verschiedener Menschen miteinander in Konflikt liegen? Was
dann? Welchem Wunsch soll dieses universale Gesetz dann
den Vortritt geben? Aber wie soll ein bloßes abstraktes Prinzip zwischen verschiedenen Anliegen entscheiden können?
Dies ist offensichtlich unmöglich; das aber bedeutet, daß es
jeden Wunsch erfüllen müßte. Und hier liegt ein zentrales Problem dieser Theorie: Wenn jeder Mensch unbegrenzte Macht
bekäme, seine Wünsche zu erfüllen, wäre das Ergebnis nicht
Frieden und Segen, sondern vermehrter Konflikt und ein
noch größeres Chaos, als wir es schon auf der Erde haben.
Es ist klar: Wenn es Gebetserhörungen gibt, dann kann man
nur hoffen, daß sie von einer höchsten Intelligenz gelenkt
werden.
Vom Beten 49
Jesus sagte: »Habt Glauben an Gott!« (Markus 11,22). Der
Gott, den die Bibel uns offenbart, existiert nicht, um uns unsere Wünsche zu erfüllen. Er ist kein dienstbarer Flaschengeist - obwohl das genau die Art Gott ist, die viele gerne hätten. Der Glaube ist nicht eine Kraft, die wir auf Gott richten,
um ihn auf unsere Seite zu ziehen. Jesus hat klar gesagt, daß
das Objekt des Glaubens der eine wahre Gott und seine
Wahrheit sein muß. Beten heißt Gott bitten und muß sich
daher seinem Willen unterordnen.
Glauben bedeutet nicht, daß ich mir einrede, daß Gott
schon das tun wird, worum ich ihn bitte; das wäre religiöses
positives Denken. Sondern ich glaube, daß Gott es ist, der mir
antwortet und für mich sorgt. Dieser kleine Unterschied ändert alles. Das, worum wir Gott im Gebet bitten, entspricht
möglicherweise überhaupt nicht seinem Willen oder seinem
Zeitplan. Es ist ein Riesenunterschied, ob ich von Gott verlange, mir meine W ünsche zu erfüllen, oder ihm zutraue,
daß er mir das geben wird, was gut für mich ist. Die Bibel
sagt: »Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in übler Absicht
bittet, nämlich damit ihr's für eure Gelüste vergeuden könnt«
(Jakobus 4,3).
Was heißt das? Gott weigert sich, unser Kellner zu sein.
Echtes Gebet ist keine Technik, um meinen Willen zu bekommen, sondern eine Bitte an den allmächtigen Schöpfer. Aber
kann man ihn nicht vielleicht erweichen? Gott belohnt ernstes Gebet, ja er fordert uns auf,
im Gebet anzuhalten - aber nicht,
damit wir ihn »herumkriegen«,
sondern damit wir innerlich wachsen. Wollten wir wirklich allen
Ernstes versuchen, Gott zum
dienstbaren Geist unseres Willens
Wahrer Glaube, wie Jesus
ihn lehrte, entspringt
daraus, daß ich Gott
kenne und ihm vertraue.
zu machen? Hier liegt ein tiefes Mißverständnis des Gebets,
das viele enttäuscht, ja verbittert werden läßt.
Jesus hat gesagt: »Wenn ihr den Vater um etwas bitten
werdet in meinem Namen, wird er's euch geben« (Johannes
16,23). Ist dies dasselbe wie »Sesam öffne dich«? Es ist offensichtlich, daß ein Bitten in Christi »Namen« mehr bedeuten
50 Warum dieser Aufruf zur Rückkehr?
muß, als diesen Namen gleichsam als magisches Paßwort zu
benutzen. Ein Botschafter, der sein Land in einem fremden
Staat vertritt, hat den Namen und die Autorität dieses Landes
- aber nicht zu seinem eigenen Privatvergnügen! Der Geschäftsführer eines Multimillionärs hat die Vollmacht, im Namen seines Chefs Verträge und Schecks zu unterzeichnen -
aber nicht, um sich selbst damit zu bereichern.
Doch Millionen von Christen bilden sich genau dies ein -
daß sie den Namen Jesu für ihre eigenen Ziele einspannen
können. »In Jesu Namen« bitten - das bedeutet schlicht, daß
ich so bitte, wie Jesus selber bitten würde, also in Gehorsam
zum Willen des Vaters und zu seiner Ehre. Und wer würde es
im Ernst anders haben wollen, außer einem ignoranten Egomanen, der sich einbildet, er könne die Welt besser lenken als
Gott?
Es ist klar, daß der Gott, den wir bitten, kein Fremder sein
kann (es wäre töricht, einem Fremden zu vertrauen) oder jemand, von dem wir entfremdet sind, sondern er muß Der
sein, den wir kennen und zu dem wir eine gesunde Beziehung
haben. Wahrer Glaube, wie Jesus ihn lehrte, entspringt daraus, daß ich Gott kenne und ihm vertraue, ja der Glaube ist
ein Geschenk Gottes, das dieser denen gibt, die seinen Willen
erkennen und tun wollen. Ein Gebet, das gegen Gottes Willen
geht, ist schlicht ein Akt der Rebellion.
Aber sie scheint nicht auszurotten zu sein, die fixe Idee,
daß Glauben heißt, daß ich so fest an etwas glaube, daß es
tatsächlich geschieht. Dieser Irrtum ist vor allem unter Menschen verbreitet, die ihre Religion für wissenschaftlich fundiert halten. Die Wissenschaft arbeitet ja mit allgemeingültigen Gesetzen, und oft wird - vor allem in der sogenannten
»Glaubensbewegung« - behauptet, daß es ein »Gesetz des
Glaubens« gibt, das genauso universal gültig ist wie das Gesetz der Schwerkraft oder der Thermodynamik; die Dynamik
von Glaube und Erfüllung funktioniert genauso unfehlbar
wie eine chemische Reaktion in einem Reagenzglas.
Dieser Glaube ist in (mindestens) vierfacher Hinsicht problematisch: erstens ist der Christ »nicht unter dem Gesetz,
sondern unter der Gnade« (Römer 6,14), aber für die Gnade
Vom Beten 51
gibt es in dem angeblichen Glaubensgesetz keinen Raum.
Zweitens deutet die Bibel mit keiner Silbe an, daß die Welt
des Geistes ähnlichen Gesetzen unterliegt wie die körperliche
Welt. Drittens sind die von Gott geschaffenen Naturgesetze
(die selbst für Adam und Eva galten) dazu da, dem Menschen
und dem, was er mit Gottes Universum machen kann, Grenzen aufzuerlegen, während das »Glaubensgesetz« genau umgekehrt jeden Menschen zu einem kleinen »Gott« macht, der
die physische Welt um ihn herum mit einem Abrakadabra
manipulieren kann. Und viertens steht im Herzen des Betens,
wie Jesus es seine Jünger lehrte, der Satz: »Dein Reich
komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden«
(Matthäus 6,10), während das »Glaubensgesetz« dem Menschen die Erfüllung seines Willens vorgaukelt. Die Gurus der
»Glaubensbewegung« lehren denn auch, daß der Zusatz
»Wenn es dein [Gottes] Wille ist« den Glauben zerstöre.
Sehr ähnlich zu der Glaubensbewegung in extremen charismatischen und pfingstlerischen Kreisen ist die New
Thought Alliance of Churches (Neugeist-Bewegung). Obwohl
diese Gruppen meilenweit von der biblischen Lehre entfernt
sind, nehmen die meisten von ihnen das Prädikat »christlich«
für sich in Anspruch, und viele ihrer Lehren zeigen Ähnlichkeiten zu denen der Glaubensbewegung. Zu den bekannteren Gruppen gehören die Christliche Wissenschaft, Religious
Science, Science of Mind, Unity sowie zahlreiche nicht direkt
mit ihnen verbundene autonome Gemeinden. Wie stellen sie
sich die »Erhörung« ihrer Wünsche und Proklamationen vor?
Sie postulieren ein allmächtiges, universales Bewußtsein, das
dazu da ist, der Menschheit zu dienen. Merkwürdigerweise
scheint dieses Bewußtsein keinen eigenen Willen zu haben,
sondern erfüllt jedem, der es anzapft, bereitwillig alle seine
Wünsche. Nur das dem Satan nachäffende menschliche Ich
konnte ein solch egoistisches Modell erfinden.
Ein ähnlicher Glaube findet sich im Hinduismus, der eine
objektive Realität verneint und behauptet, daß wir mit unserem Bewußtsein ein imaginäres Universum, das sogenannte
Maya, geschaffen haben. Durch Veränderung unseres Denkens können wir mithin unser Universum verändern. Man-
52 Warum dieser Aufruf zur Rückkehr?
ehe modernen Aufkleber zeigen das gleiche Wunschdenken:
»Den Frieden denken« u. a. Zumindest einige der Menschen,
die solche Sprüche auf ihr Auto kleben oder an ihre Jacke
heften, glauben tatsächlich, daß man den Frieden oder was
auch immer buchstäblich herbeidenken kann, wenn sich nur
genügend Leute dazu zusammenschließen.
In vielen modernen Motivationsschulungen im Wirtschaftsleben finden wir eine ganz ähnliche Vorstellung - daß
man Erfolg schaffen kann, indem man konzentriert an ihn
denkt. Das gleiche gilt für die Lehre vom sogenannten »Positiven Denken«, die unter den Christen zahlreiche Anhänger
gefunden hat. Die Gurus des Positiven Denkens behaupten,
daß es dasselbe wie Glauben sei, aber man findet auch Atheisten, die Positives Denken lehren, während es keinen Atheisten gibt, der einen Glauben im biblischen Sinne (also Glauben an Gott) hätte. Ein Glück, daß Gott sein Universum und
unser Leben nicht in die Hände des Positiven Denkens gegeben hat!
Echter Glaube ist absolutes Vertrauen auf Gott und seine
Liebe, Weisheit und Willen. Jemandem vertrauen - das ist
etwas, das wir alle, egal was für eine Weltanschauung wir
haben, jeden Tag viele Male tun müssen. Wir gehen zum
Arzt, der eine Diagnose stellt, die wir oft selbst dann, wenn
er sie uns erklärt hat, nicht verstehen. Er schreibt uns ein
Rezept, bei dem wir noch nicht einmal die Handschrift entziffern können, das wir dem Apotheker vorlegen, der uns dann
eine Medizin aushändigt, deren Bestandteile - lauter lateinische Namen - uns ein Buch mit sieben Siegeln sind. Aber wir
schlucken die Medizin brav, weil wir unserem Arzt vertrauen.
Wir dringen nicht in das Cockpit eines Verkehrsflugzeugs
ein, um zu sehen, ob die Piloten ihren Job auch richtig machen. Wir wissen nicht, wie man so eine Kiste fliegt, und haben keine andere Wahl, als den Piloten zu vertrauen. Wir
schauen auch nicht unserem Automechaniker bei der Inspektion über die Schulter oder stehen zu nachtschlafender Zeit
auf, um uns zu vergewissern, daß unser Bäcker die richtigen
Zutaten in den Brotteig gibt. Es ist offensichtlich, daß wir in
Vom Beten 53
unserem Alltag ständig Experten vertrauen müssen, die
Dinge wissen und können, die wir nicht wissen und können.
Dieses Vertrauen ist überlebensnotwendig für uns, denn
wir können unmöglich alles wissen und können, was ein
Mensch im Laufe seines Lebens wissen und können muß.
Leider - auch das wissen wir alle - kommt es gelegentlich
vor, daß wir Schaden erleiden, weil der Experte, dem wir vertrauten, einen Fehler gemacht oder sich geirrt hat. Meist läßt
sich dieser Schaden, wenn auch oft nur unter Schwierigkeiten und mit viel Aufwand, wieder beheben. Doch wo es um
die Ewigkeit geht, lassen sich, wenn wir erst einmal die Tür
des Todes hinter uns haben, keine Fehler mehr korrigieren.
Es gibt im geistlichen Bereich sehr viele selbsternannte
»Experten«, die vorgeben, bestens über den Himmel und die
Hölle informiert zu sein, aber die nie selber dort gewesen
sind. Die Gründe, die sie anführen, warum wir ihnen vertrauen sollten, sind in der Regel ziemlich schwach: Sie haben
die und die Ausbildung durchlaufen, sind von der und der
Kirche ordiniert oder von einer Synode in ihr Amt eingesetzt
worden, sie haben Bücher mit vielen Fußnoten geschrieben,
ihre Denomination ist die älteste oder die größte, ihre Kirche
die einzig seligmachende, sie sind Apostel oder Propheten,
die »direkte« Offenbarungen von Gott empfangen, usw. Keines dieser Argumente gibt eine tragfähige Basis für einen echten Glauben ab. Woher wollen wir denn wissen, daß wir diesen Menschen glauben können? Wir können es uns nicht
leisten, die Reise in die Ewigkeit ohne absolute Gewißheit
anzutreten.
Der schlimmste Fehler, der im Zusammenhang mit dem
Gebet gemacht wird, ist die Annahme, daß es zu unserer Erlösung notwendig ist. Im Gegenteil: Gott bietet uns, wie wir
bereits aus vielen Bibelstellen gesehen haben, seine Erlösung
als freies Gnadengeschenk an! Wenn man ein Geschenk angeboten bekommt, bettelt man nicht darum oder grübelt darüber nach, ob man es annehmen soll oder darf. Man nimmt
es einfach an; alles andere zeigt nur, daß man dem Geschenkgeber eigentlich nicht traut.
54 Warum dieser Aufruf zur Rückkehr?
Wer mit dem Glauben ernst machen will, der muß erkennen, daß der Glaube kein Zauberstab zur Befriedigung unserer Wünsche ist. Der Glaube hat keine Macht in sich selber; er
ist ganz auf sein Objekt ausgerichtet. Glaube hat zwei Grundkomponenten: das, was man glaubt, und die Person, an die
man glaubt.
Glaube kann erfüllen oder enttäuschen. Vergessen wir
nicht, daß er sich auf das richtet, was unsichtbar und ewig
ist, und damit unser ewiges Schicksal bestimmt. Wer etwas
Falsches über die Ewigkeit und über den ewigen Gott glaubt,
der tritt auf den Weg des ewigen Verderbens. Kein Unglück
könnte größer sein.
 
Weinrebe 24.08.2021 15:47
Hallo Ralf, da meinen es einige Menschen gut mit dir .
 
Alberlix 24.08.2021 17:59
Hallo Weinrebe ich verstehe nur Bahnhof.
 
janinaj 24.08.2021 18:29
Hallo Ralf,
schön, wieder von dir zu hören. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht. Ich hoffe, es geht dir besser. 
Manche Menschen vermisst man einfach ...
 
Sulzbacher 24.08.2021 18:40
🙂😘
 
Sulzbacher 24.08.2021 21:23
Die heutige Situation in den Kirchen erinnert an die letzten Tage des Königreichs in Israel. Anstatt auf Gottes Wort zu
hören, befragte Gottes Volk Totengeister Oesaja 8,19). Es war
tief hineingesunken in den Sumpf des Okkultismus, der
Astrologie und des Götzendienstes Oeremia 19,4-5.13;
32,29). Unmoral grassierte sogar unter den Priestern (Hesekiel 16,15-59; Hosea 6,9). Gottes gerechtes Gericht stand kurz
bevor (wie heute auch). Die Armeen Nebukadnezars würden
das Werkzeug dieses Gerichtes sein, und die siebzigjährige
Leben wir in der Endzeit? 235
babylonische Gefangenschaft des erwählten Gottesvolkes
würde beginnen.
Israel brauchte verzweifelt Hilfe gegen die gnadenlosen Invasoren, aber diese Rettung konnte nur kommen, wenn es
Buße tat und sich wieder seinem Herrn ergab. In großer Geduld hatte Gott einen Propheten nach dem anderen geschickt, um dem Volk seine Rebellion, Götzendienst, Verderbtheit und okkulten Praktiken vorzuhalten und es zur
Buße zu rufen - aber es wollte nicht hören. Anstatt sich der
Wahrheit zu stellen, wandte es sich den vielen falschen Propheten zu, die es mit Lügen in Sicherheit wiegten und deren
»positive« Botschaft so viel attraktiver war als die »negativen«
Warnungen der Gottesmänner. Gegen die Beruhigungspillen
der falschen Propheten rief Jesaja sein warnendes: »Die Gottlosen haben keinen Frieden, spricht mein Gott« (57,21).
Ähnlich ernst warnte Jeremia vor Gottes Gericht gegen die
falschen Positivpropheten, die Israel Frieden versprachen,
»und ist doch nicht Friede« (6,14; 8,11). Hesekiel geißelte die
»trügenden Gesichte« und »falsche Offenbarung« (12,24) und
erklärte:
Darum spricht Gott, der HERR: Weil ihr Trug redet und
Lügen wahrsagt, siehe, darum will ich an euch ... Und
meine Hand soll über die Propheten kommen, die Trug
reden und Lügen wahrsagen ... Weil sie mein Volk verführen und sagen: »Friede!«, wo doch kein Friede ist ...
(Hesekiel 13,8-10).
Wir leben in einer ähnlichen Dämmerstunde der Geschichte.
Diesmal senkt sich die Dunkelheit über die ganze Welt. Wieder werden die, die vor Gottes baldigem Gericht warnen, als
Schwarzseher abgetan. In Wirtschaft, Psychologie, Bildungswesen, Medizin und sogar in den Kirchen wird die Macht des
positiven Denkens als das große Allheilmittel angepriesen.
Heute glauben viele Christen, daß unsere Gedanken und
Worte - und nicht Gott - unser Schicksal bestimmen, daß wir
gleichsam lauter kleine Untergötter sind, die ihre eigene Welt
schaffen können. Solch eine Philosophie ist meilenweit ent-
236 Den Glauben vertiefen
fernt von dem Gebet Christi im Garten Gethsemane: »Abba,
mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch [des
Kreuzes] von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du
willst!« (Markus 14,36).
Hätte Christus die »Sieben Schritte zum Erfolg«, die heute
in den Kirchen angepriesen werden, gekannt und praktiziert,
Unsere Heimat ist der Himmel,
unsere Herzen sind bei Christus.
Die Welt hat ihren Reiz verloren,
die Sünde ihre Macht, und der
Satan hat keinen Anspruch
mehr auf die, die zu Christus
gehören. Wir sind frei !
das Neue Testament wäre
anders ausgegangen. Hätte
er sich von Autoren wie
Dale Carnegie zeigen lassen, »wie man Freunde gewinnt«, er hätte die Rabbis
und die Römer auf seine
Seite gezogen und wäre
nicht ans Kreuz gekommen.
Statt sich mit negativen
Sprüchen Feinde zu machen, hätte er per positives Denken
und ökumenische Zusammenarbeit seine Ziele alle ganz
friedlich erreichen können ...
Während die heutigen »Propheten« beruhigend beteuern,
daß wir vor der größten aller Erweckungen stehen, sinkt die
Kirche stetig tiefer in den Abfall der Endzeit hinein, den Christus und seine Apostel vorhergesagt haben. A. W. Tozer predigte, daß die Kirchen nicht eine »Erweckung« brauchen, sondern dringend eine Reformation. Das war vor dreißig Jahren;
inzwischen leuchtet der Stern des humanistischen Weltfriedens immer heller. Die Menschheit scheint kurz davor zu stehen, ihre Probleme ohne Gott zu lösen. Dies ist Verblendung
total, die Ruhe vor dem großen Sturm. Die Menschheit ist im
Begriff, den vollen Zorn Gottes für ihre Verwerfung seines
Sohnes zu ernten, dessen Wiederkunft zum Gericht kurz bevorsteht. Die Zeichen, die seiner Wiederkunft vorangehen,
werfen ihre Schatten voraus und zeigen uns, daß unsere Generation im letzten der letzten Tage lebt.
Je allein für sich betrachtet, mögen die oben dargestellten
Phänomene und Entwicklungen nicht besonders beeindrukkend als Endzeitzeichen sein. Aber wenn wir bedenken, wie
Leben wir in der Endzeit? 237
sie vor unseren Augen alle zusammenkommen, dann beginnen die Teile des Puzzles sich zusammenzufügen.
Die Menschen, die wirklich Christus gehören, haben bei
aller Betroffenheit über die Verführung und die Katastrophen, die sie über die Welt kommen sehen, die tröstliche
Freude, zu wissen, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis
sie die Stimme ihres Herrn hören werden, der sie zu sich ruft,
um ihm in der Entrückung zu begegnen.
Christus kann jeden Augenblick kommen, um uns ins
Haus seines Vaters zu holen. Und sieben Jahre danach, wenn
er der Welt erscheinen wird und alle Augen ihn sehen und
Israel ihn erkennen wird (Offenbarung 1,7), werden wir in
verherrlichten Leibern an seiner Seite sein, um mit ihm zu
herrschen, »und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit«
(1. Thessalonicher 4,17). Das ist die Hoffnung der Christen.
Unsere Heimat ist der Himmel, unsere Herzen sind bei Christus. Die Welt hat ihren Reiz verloren, die Sünde ihre Macht,
und der Satan hat keinen Anspruch mehr auf die, die zu Christus gehören. Wir sind frei!
Welch eine Motivation gibt uns dieses Wissen, heilig zu
leben und den Menschen Gottes Botschaft klar und unverfälscht weiterzusagen! Und was ist diese Botschaft? Die evangelistische Standardmethode hat lange darin bestanden,
dem, der zu Christus kommt, Heilung und lauter Freude und
Segen zu versprechen, aber eine Welt, die sich einbildet, selber vor dem großen Durchbruch zu Frieden und Wohlstand
für alle zu stehen, hat wenig Grund, auf ein solches Evangelium zu hören.
Nein, was wir brauchen, ist eine Botschaft, die uns unsere
Sünde vor Augen führt und Gott fürchten läßt. Solange die
Menschen nicht erkennen, daß sie Gottes Gebote gebrochen
haben und daß die Welt gerichtsreif ist, werden sie nicht einsehen, daß sie die Vergebung brauchen, die Christus durch
sein Blut erkauft hat. In den Tagen, die vor uns liegen, wird
es immer schwieriger werden, diese Botschaft zu vermitteln,
aber es _ist die einzige Botschaft, die verhindert, daß Menschen Scheinbekehrungen erleben und willige Opfer des Antichristen werden, wenn dieser erscheint. Wir sind gerufen,
238 Den Glauben vertiefen
so viele Menschen wie möglich vor dem kommenden Zorn
Gottes zu retten - was für eine Verantwortung, was für eine
Aufgabe!🤔
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