Das Blut floss, als habe es stark geregnet ...
24.08.2021 10:40
Das Blut floss, als habe es stark geregnet ...
24.08.2021 10:40
Das Blut floss, als habe es stark geregnet ...
... zum Gedenken an vergangene Nacht im Jahre 1572
https://www.welt.de/geschichte/article145183487/Das-Blut-floss-als-habe-es-stark-geregnet.html
Eigentlich sollte die Ehe zwischen dem Protestanten Heinrich und ihrer Tochter Frieden stiften. Aber Katharina von Medici verfolgte 1572 in Paris einen anderen Plan: Alle Hugenotten sollten sterben.
Maximilien de Sully, später einflussreicher Chefberater von König Heinrich IV., war zwölf Jahre alt, als in Paris das Inferno über ihn hereinbrach. Er erinnerte sich: „Drei Stunden nach Mitternacht weckte mich das Läuten sämtlicher Glocken und das Mordgeschrei des Pöbels. Saint-Julien, mein Erzieher, stürzte mit meinem Kammerdiener aus dem Haus, um nach der Ursache zu forschen, und seither habe ich von den beiden Männern nie mehr etwas erfahren können. Sicher sind sie unter den Ersten gewesen, die der Volkswut zum Opfer fielen.“
In der Tat geschah es früh um drei Uhr, da gab die Glocke der Kirche St. Germain l’Auxerrois das Signal. An diesem 24. August 1572 begann in Paris ein kaltblütig geplanter Massenmord, der seinesgleichen in der Geschichte sucht – die Bartholomäusnacht, benannt nach dem Tagesheiligen, dem Apostel Bartholomäus.
...
Die Akteure trugen als Erkennungszeichen eine weiße Schleife am Hut und malten nachts heimlich mit Kreide weiße Kreuze an bestimmte Häuser. Der psychisch labile König Karl IX. wurde erst kurz zuvor informiert. Anfangs bedenklich, stimmte er schließlich zu, begeisterte sich geradezu für das unheilvolle Unternehmen.
Gegen drei Uhr brach in Paris ein Morden los, das an Schrecknissen kaum zu überbieten ist. „Hier wurde einem Greise das graue Haupt an den Steinen zerschlagen, dort starke Männer, die in vielen Schlachten ruhmvoll gekämpft hatten, von elenden Buben zu Tode gemartert“, berichtete ein Augenzeuge.
„Mit der Kraft der Verzweiflung wehrte sich dort eine Mutter; umsonst! Ihr Kind wurde ihr aus den Armen gerissen und vor ihren Augen an der Mauer zerschmettert. Leichname wurden aus den Fenstern hinabgeworfen und durch die Straßen gezerrt; schreiende Wickelkinder wurden in kleinen Rollwagen fortgeführt und in die Seine geworfen.“
Ein Bürger aus Straßburg, der besuchsweise in der Stadt weilte, schildert die Szenerie: „Da setzte überall in Paris ein Gemetzel ein, dass es bald keine Gasse mehr gab, auch nicht die allerkleinste, wo nicht einer den Tod fand, und das Blut floss über die Straßen, als habe es stark geregnet.“
...
Das Gemetzel zog sich über Stunden hin. Karl IX. blickte mit seiner Mutter aus einem Fenster des Louvre-Palastes. Angeblich soll er persönlich mit einer Flinte auf Fliehende geschossen haben. Sein Kammerherr Pierre de Brantôme berichtet, dem König habe der Anblick von Leichenhaufen „großes Vergnügen bereitet“.
Am Abend des 24. August lagen 3000 Hugenotten in ihrem Blut.
...
Die vier Initiatoren der Bluthochzeit nahmen alle ein unrühmliches Ende. Karl IX. starb 1574 erst 23-jährig wahrscheinlich durch Giftmord. Henri de Guise wurde 1588 ermordet, nachdem er sich mit dem König entzweit hatte. Heinrich von Anjou starb 1589 bei einem nächtlichen Gang zur Toilette unter den Dolchstößen eines Attentäters. Und als Katharina von Medici 1589 gestorben war, so ein Zeitzeuge, „machte man nicht mehr Aufhebens davon als von einer toten Ziege“.
Weitere ergänzende Details zum Geschehen und Hintergrundinformationen - wie zum Beispiel:
Es ist allgemein bekannt, dass am 23. und 24. August 1572 eine große Anzahl Hugenotten in Paris umgebracht wurde, weniger bekannt ist, dass die Massaker in Paris länger als eine Woche dauerten, und dass zuerst in den Städten um Paris herum, dann in Südfrankreich bis in den Oktober hinein ähnliche Massaker stattfanden.
unter nachstehendem Link:
https://www.reformiert-info.de/8717-0-56-4.html
https://www.welt.de/geschichte/article145183487/Das-Blut-floss-als-habe-es-stark-geregnet.html
Eigentlich sollte die Ehe zwischen dem Protestanten Heinrich und ihrer Tochter Frieden stiften. Aber Katharina von Medici verfolgte 1572 in Paris einen anderen Plan: Alle Hugenotten sollten sterben.
Maximilien de Sully, später einflussreicher Chefberater von König Heinrich IV., war zwölf Jahre alt, als in Paris das Inferno über ihn hereinbrach. Er erinnerte sich: „Drei Stunden nach Mitternacht weckte mich das Läuten sämtlicher Glocken und das Mordgeschrei des Pöbels. Saint-Julien, mein Erzieher, stürzte mit meinem Kammerdiener aus dem Haus, um nach der Ursache zu forschen, und seither habe ich von den beiden Männern nie mehr etwas erfahren können. Sicher sind sie unter den Ersten gewesen, die der Volkswut zum Opfer fielen.“
In der Tat geschah es früh um drei Uhr, da gab die Glocke der Kirche St. Germain l’Auxerrois das Signal. An diesem 24. August 1572 begann in Paris ein kaltblütig geplanter Massenmord, der seinesgleichen in der Geschichte sucht – die Bartholomäusnacht, benannt nach dem Tagesheiligen, dem Apostel Bartholomäus.
...
Die Akteure trugen als Erkennungszeichen eine weiße Schleife am Hut und malten nachts heimlich mit Kreide weiße Kreuze an bestimmte Häuser. Der psychisch labile König Karl IX. wurde erst kurz zuvor informiert. Anfangs bedenklich, stimmte er schließlich zu, begeisterte sich geradezu für das unheilvolle Unternehmen.
Gegen drei Uhr brach in Paris ein Morden los, das an Schrecknissen kaum zu überbieten ist. „Hier wurde einem Greise das graue Haupt an den Steinen zerschlagen, dort starke Männer, die in vielen Schlachten ruhmvoll gekämpft hatten, von elenden Buben zu Tode gemartert“, berichtete ein Augenzeuge.
„Mit der Kraft der Verzweiflung wehrte sich dort eine Mutter; umsonst! Ihr Kind wurde ihr aus den Armen gerissen und vor ihren Augen an der Mauer zerschmettert. Leichname wurden aus den Fenstern hinabgeworfen und durch die Straßen gezerrt; schreiende Wickelkinder wurden in kleinen Rollwagen fortgeführt und in die Seine geworfen.“
Ein Bürger aus Straßburg, der besuchsweise in der Stadt weilte, schildert die Szenerie: „Da setzte überall in Paris ein Gemetzel ein, dass es bald keine Gasse mehr gab, auch nicht die allerkleinste, wo nicht einer den Tod fand, und das Blut floss über die Straßen, als habe es stark geregnet.“
...
Das Gemetzel zog sich über Stunden hin. Karl IX. blickte mit seiner Mutter aus einem Fenster des Louvre-Palastes. Angeblich soll er persönlich mit einer Flinte auf Fliehende geschossen haben. Sein Kammerherr Pierre de Brantôme berichtet, dem König habe der Anblick von Leichenhaufen „großes Vergnügen bereitet“.
Am Abend des 24. August lagen 3000 Hugenotten in ihrem Blut.
...
Die vier Initiatoren der Bluthochzeit nahmen alle ein unrühmliches Ende. Karl IX. starb 1574 erst 23-jährig wahrscheinlich durch Giftmord. Henri de Guise wurde 1588 ermordet, nachdem er sich mit dem König entzweit hatte. Heinrich von Anjou starb 1589 bei einem nächtlichen Gang zur Toilette unter den Dolchstößen eines Attentäters. Und als Katharina von Medici 1589 gestorben war, so ein Zeitzeuge, „machte man nicht mehr Aufhebens davon als von einer toten Ziege“.
Weitere ergänzende Details zum Geschehen und Hintergrundinformationen - wie zum Beispiel:
Es ist allgemein bekannt, dass am 23. und 24. August 1572 eine große Anzahl Hugenotten in Paris umgebracht wurde, weniger bekannt ist, dass die Massaker in Paris länger als eine Woche dauerten, und dass zuerst in den Städten um Paris herum, dann in Südfrankreich bis in den Oktober hinein ähnliche Massaker stattfanden.
unter nachstehendem Link:
https://www.reformiert-info.de/8717-0-56-4.html
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JesusComesBackSoon 24.08.2021 10:42
da es das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die erwürgt waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie schrieen mit großer Stimme und sprachen: HERR, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächest unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und ihnen wurde gegeben einem jeglichen ein weißes Kleid, und ward zu ihnen gesagt, daß sie ruhten noch eine kleine Zeit, bis daß vollends dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch sollten noch getötet werden gleich wie sie. [OFFB. 6,9-11]