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Wenn die Liebe treppab poltert

Wenn die Liebe treppab poltert
Wenn die Liebe treppab poltert

Paulus schrieb: „Einst, als ich noch ein Kind war, da redete ich wie ein Kind, ich fühlte und dachte wie ein Kind. Als ich dann aber erwachsen war, habe ich die kindlichen Vorstellungen abgelegt.“ (1Kor 13,11)

Das ist so der Weg jedes Christen: Auf einfachem Niveau mit christlichen Grundbegriffen anfangen. Aber dann wird es anspruchsvoller. Wir können da nicht stehenbleiben. Die Welt als solche und die Welt christlicher Liebe sind komplizierter als zunächst gedacht. Wir müssen dazulernen und dafür so manches allzu einfache Schema kippen.

Paulus sagte, er habe kindliche Vorstellungen abgelegt. Ja, manchmal braucht es einfach nur das Ablegen alter Vorstellungen, und man schlüpft in neue hinein. Aber es kann auch ein sehr schmerzhafter Prozeß sein. Deshalb halten manche Christen lieber an alten Ansichten fest, statt sich solchem Prozess zu stellen. Sie werden dann gelegentlich sogar abschätzig gegenüber anderen Christen, die ein reiferes Christentum leben.

Das Problem ist: Jede größere Umstellung von Denken und Verhalten geht an die eigene Identität. Also an die Selbstwahrnehmung. Wenn ich akzeptieren muss, dass meine Sicht auf die Dinge nicht mehr stimmt, kann ich mich selbst damit äußerst schmerzhaft abwerten. Mein Selbstwertgefühl leidet also. Und ich kann mich sogar so fühlen, als würde ich gehäutet.

Und Gott ist nicht zimperlich. Er mutet uns ab und an heftige Selbstzweifel und Wachstumsschmerzen zu. Und auch Jesus war manchmal nicht zimperlich. Etwa mit: „Lass die Toten die Toten bestatten“. Da soll sich ein Mensch aus religiösen Traditionen lösen, die traditionelle Liebe und Verbundenheit zur Familie aufgeben und nur noch für das Reich Gottes da sein (Mat 8,22).

Vordergründige Liebe muß also in reifere Liebe übergehen. Und gerade falsche und übertriebene Selbstliebe und Selbstbewahrungsliebe muss immer wieder treppab poltern. Sie muss Platz machen für mehr Liebe zu Jesus und Gott. Das kann ganz schön wehtun! Aber: Gott fängt uns ja immer wieder liebevoll auf …..

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 16.08.2021 21:19
Ich finde Deine Worte Rolf sehr treffend und tiefgründig.
Dankeschön. 
Michaela
 
(Nutzer gelöscht) 16.08.2021 21:34
Ich bin bei Gott verhast und dern Frauen vor allem und hatte nie seit meiner Geburt wohkgefaen bei Got dieser will solche Menschen wie mc n ich vbschiede nich von Ihnen allen und vorallemvon de höheren Wesen das ist mir heute wieder vor Augenbgeführt eorden Gozzes Verachtugbund der Menschen Hass mir ...Goodby ForeverIchgehörenicht zu Gott.
 
(Nutzer gelöscht) 16.08.2021 21:57
Wenn uns die Liebe zu anderen Menschen immer leicht fallen würde, dann wären wir vermutlich sehr zufrieden mit uns selbst, und wir würden denken, das sei unsere Leistung. Erst wenn man erfährt, dass es doch nicht so leicht ist zu lieben, weil es unseren Stolz  oder unsere Bequemlichkeit kostet oder über unsere Kraft geht, kommt die nüchterne Selbsterkenntnis.
"Menschen macht es die größte Mühe,
einander unablässig zu lieben.
Das ist auch in der Ehe so.
Nach einer ersten Lawine
der Beteuerungen von Liebe bis zum Tod
kommt die nüchterne Feststellung,
dass man doch nicht jeden Tag aufgelegt ist,
füreinander zu sterben." Phil Bosmans
C. S. Lewis hat es so beschrieben: " Gott wurde Mensch, um Kreaturen in Söhne bzw. Töchter zu verwandeln, nicht um bessere Menschen der alten Art hervorzubringen, sondern um eine neue Art von Mensch zu schaffen." Das ist ein Prozess, und Gott wird uns so verändern, sodass wir anderen Menschen mehr Barmherzigkeit, Geduld und Liebe entgegenbringen können.
 
Annres 16.08.2021 22:08
Liebeswelt, eine Geschichte für Dich:
(eventuell mit Rechtsklick in einem neuen Fenster öffnen und vergrößern, dann kannst Du es besser lesen..)

 
(Nutzer gelöscht) 16.08.2021 23:09
So schön, das ist einer meiner Lieblingsgeschichten! 👣
 
(Nutzer gelöscht) 16.08.2021 23:18
Dieser Prozess der Veränderung, der darin besteht, von sich selbst wegzusehen, weniger empfindlich zu reagieren..., kann schon etwas schmerzlich sein. Es gibt beeindruckende Beispiele von Menschen, die sich ganz in den Dienst für andere Menschen gestellt haben, und die Ansprüche für das eigene Wohlergehen zurück stellten , z. B. Mutter Theresa

"Das würde ich nicht mal für eine Million Dollar tun!" staunte ein amerikanischer Journalist, als er Mutter Theresa in Kalkutta/Indien zuschaute, wie sie die stinkende und ekelerregende Wunde eines Patienten versorgte. "Ich auch nicht", sagte Mutter Theresa.
 
pieter49 17.08.2021 08:32
Danke @RolfK, ja es ist schon wichtig, das ich mich im Spiegel betrachte und mein Fehler erkenne!

...bzw. Wahrnehme
 
Engelslhaar 17.08.2021 08:55
@angel08
Danke für dieses Beispiel von Mutter Teresa!
Sie wurde einmal gefragt, was sich an der Kirche ändern müsse.
Sie antwortete: Sie und ich.
 
(Nutzer gelöscht) 17.08.2021 09:47
Richtig schwierig kann es werden, wenn ich mit meinem Verständnis zur Liebe zu anderen Menschen nicht mehr mit der offiziellen Lehrmeinung der Kirche übereinstimme, wie z. B. Eugen Drewermann. Oder wenn ich meine eigenen früheren Ansichten über Bord werfen muss, wie Rolf es beschrieben hat.

Es habe mich oft auch gefragt, warum jemand nicht erst die Toten bestatten darf, bevor er Jesus nachfolgt. Die Frau, die das kostbare Öl über Jesu Füsse kippt, erntet mit ihrem Verhalten auch nur Unverständnis bei den Schriftgelehrten.
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