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Thea, Lia - und die Heldinnen

Thea, Lia - und die Heldinnen
Die beiden Schwestern Lia (82 ) und Thea (92) sind sehr belesen. Sie lesen u.a. die Tageszeitung. Dort gibt es Kreuzworträtsel. Diese werden leicht gelöst. Immer? Nicht immer.


Lia: Wann bist Du mit der Zeitung fertig?
Thea: Ich bin fertig, wenn ich fertig bin.
Lia: Ich will das Kreuzworträtsel lösen.
Thea: Das ist zu schwer für Dich.
Lia: Du traust mir wohl nichts zu.
Thea: Doch, aber das heutige Kreuzworträtsel habe ich selbst nicht ganz lösen können.
Lia: Waaaas? Du hast schon alles ausgefüllt? Du wusstest genau, dass ich das heute machen wollte. Immer abwechselnd. Das hatten wir vereinbart!
Thea: Ja, aber das heutige war echt knifflig.
Lia: Ph, nur weil Du es nicht schaffst….
Thea: Da, sieh doch selbst. Es fehlen noch zwei Namen. Es wird gefragt nach Heldinnen im Alten Testament. Eine Heldin fängt mit S an und hat 6 Buchstaben.
Lia: Sarah
Thea: Sie war keine Heldin.
Lia: Doch, sie war mit einem viel älteren Mann verheiratet der viele Spirenzchen machte. Um so einen Mann auszuhalten, dazu muß man eine Heldin sein.
Thea: Red keinen Blödsinn. Im übrigen passt der Name Sarah nicht, weil er nur 5 Buchstaben hat. Hier wird nach einem Namen mit 6 Buchstaben gefragt.
Lia: Mh. Ich weiß schon.
Thea: Was?
Lia: Ich weiß die Nummer von Bluehorse. Den frag ich.
Thea: Versuch mal. An Heldinnen beißt er sich auch die Zähne aus.

Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing, riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing

Bluehorse: Hallo, hier die Privatklinik von Dr. Frankenstein, wer will operiert werden?
Lia: Ach, Bluilein. Ich bin’s doch. Die Lia.
Bluehorse: Ah, hallo meine Bocholter Rose.
Lia: Das klingt aber sehr freundlich. Warum Rose?
Thea: Eine Dame fragt nicht nach dem Grund eines Kompliments, sie genießt es still.
Bluehorse: Nun, ihr beide teilt euch das Rosenbild. Mal trägt die Eine von Euch die Blüte und die Andere den Piekser – mal ist es umgekehrt.
Lia: Uns piekst heute was ganz anderes.
Bluehorse: Ja, was denn?
Lia: Das Kreuzworträtsel. Thea hat es nicht ganz geschafft und ich brauche eine Inspiration von Dir.
Thea: Sag doch gleich, er soll Dir vorsagen.
Lia: Lass mich. Ich weiß schon was ich sage. Inspiration klingt viel netter als Vorsagen.
Thea: Nett ist die kleine Schwester von Sch… ach, Du weißt schon.
Bluehorse: Dann her mit dem Problem, für welches ihr eine Inspiration benötigt. Vielleicht kann ich helfen.

Lia: es geht um zwei Namen von Heldinnen im Alten Testament. Ein Frauenname fängt mit S an und hat 6 Buchstaben. Und der andere – Thea, wie viele Buchstaben hat die andere Frau?
Thea: Es sind 3 Buchstaben.
Lia: Bluilein, jetzt lass uns nicht hängen. Kannst Du uns helfen?
Bluehorse: Ist doch einfach: Schifra und Pua.
Thea: Kenn ich nicht.
Lia: Bluehorse, Thea kennt diese Namen nicht. Wer waren diese Frauen?
Bluehorse: Es waren zwei Hebammen.
Lia: Muß man Heldin sein, wenn man Hebamme werden will?
Bluehorse: Nein. Aber damals – zur Zeit des damaligen Pharaos – gab es eine stark anwachsende Bevölkerung unter den Hebräern. Und das versetzte die Ägypter in Sorge „wenn das so weiter geht, werden wir noch Fremdlinge, die Minderheit sein im eigenen Land.“

Thea: Und die beiden Frauen haben dann gegen die Ägypter gekämpft, wie Samson?
Bluehorse: Nein, das haben sie nicht. Der Pharao befahl den Hebammen, alle neu geborenen Jungen der Hebräer zu töten. Er wollte also einen stillen Genozid durchführen lassen. Ganz geschickt von ihm. So brauchte er sich die Hände nicht schmutzig zu machen.
Aber die beiden Hebammen, Schifra und Pua, widersetzten sich. Als der Pharao sie fragte, warum sie sich widersetzen, sagten sie, dass die hebräischen Frauen anders seien als die ägyptischen. Bei den Hebräern würden die Kinder aus dem Bauch flutschen, bevor sie als Hebamme dazu kommen könnten.
Lia: Ach. Das war doch gelogen, oder?
Thea: Und wegen dieser Lüge wurden sie zu Heldinnen?
Bluehorse: Es kommt hier nicht auf Wahrheit oder Lüge an. Es kam damals darauf an, sich am Genozid nicht zu beteiligen. Sie machten anderen Hebräern Mut und schließlich wurde das Baby Mose von seiner Mutter Jochebed in ein Weidenköbchen gesetzt… und das Ende der Geschichte, das hatten die beiden Hebammen vielleicht nicht mehr erlebt, war der Auszug der Hebräer aus Ägypten.
Lia: Und warum werden sie Heldinnen genannt?
Bluehorse: Weil sie „nein“ sagten und auch so handelten. Dadurch wurde der Pharao gezwungen, seinen Genozid-Versuch offen auszuführen. Das förderte den Widerstand. Das Böse kam sozusagen ans Tageslicht.
Thea: Also offen sagen, wenn man mit bösem Tun nicht einverstanden ist und nicht mitmachen will, ist heldenhaft?
Bluehorse: Ja, dies spätestens immer dann, wenn es um Leben oder Tod geht. Die Nein-Sager zum Bösen machen dem Guten die Bahn frei. Der Kampf von Gut gegen Böse mag lange dauern, vielleicht über Jahrhunderte hinweg, aber am Ende setzt es sich durch, weil Gott das Gute ist.
Thea: Dann bin ich auch eine Heldin.
Bluehorse: Wie das?
Thea: Gestern habe ich das angebrannte Essen von Lia nicht essen wollen.
Lia: Ich habe Dich nicht gezwungen.
Thea: Doch, Du hast gesagt: Wenn ich nicht alles aufesse, gibt es keinen Erdbeerkuchen.
Lia: Das hat doch mit Genozid nichts zu tun!
Thea: Doch, mit einem ganz kleinen.

© JJ

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 08.08.2021 14:02
Danke Bluehorse.
Da hast du mir eine schöne Geschichte aus der Bibel nahe gebracht,
die in die heutige Zeit passt.
Der Spruch von Jesus wird heute leider oft
missbraucht ... also das 
"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist"
Viele lassen eben den zweiten Part außer acht und betonen so sehr den Ersten.
Wicht hier ist: "Gebt Gott, was Gottes ist"
Wenn man diese Geschichte der beiden Hebammen heranzieht
und unsere Weltchristen in die Vergangenheit dieser
Geschichte stecken würde, würden sie wohl das sagen,
was sie auch hier sagen: man muss sich dem Staat,
also dem Pharao, unterordnen und gehorchen.

Es ist schön, dass du mich auf die beiden Hebammen aufmerksam gemacht hast.
Da zeigt auch die Bibel, dass man bei der Frage nach Leben und Tod
auch gegen eine Obrigkeit handeln sollte.
 
Schneeball 08.08.2021 21:15
Gestern (und heute ebenso - die Wiederholung) gab es auf dem
tv-sender VOX eine sehr gute Dokumentation:
"Ich bin besonders - Mein Leben mit dem Down-Syndrom".
--
Ein Jahr lang sind 9 Personen in ihren Lebensstationen
begleitet worden: In der Schwangerschaft vor der Geburt -
(Abtreibung ja/nein?);bei der Suche nach einem Kindergartenplatz;
bei der Einschulung;bei der ersten Liebe;bei der Urlaubsplanung -
und - und - und . .
Absolut authentisch,ehrlich . .
Sehr berührend eine junge Frau,die sich allein erziehend bereits mit
einer fast erwachsenen Tochter und einem 6-jährigen Jungen kurz vor
der Einschulung für die Austragung und Geburt des Babys entschied -
obwohl ihr Partner sie genau wegen der Diagnose verlassen hatte.
---
Auch Ehepaare,die sich bewußt für das ankommende Kind trotz
Behinderung entschieden hatten - waren in ihrer gesamten Ausstrahlung
sehr vorbildlich,überzeugend.
--
Entscheidungen,die wir in unserem Leben für das Leben und gegen den
Tod - in welcher Form auch immer - treffen,ziehen Konsequenzen nach sich :
Wer den Ordnungen des Lebens folgt - wird lebendig - das Umgekehrte
gilt leider auch !
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