Missbraucht nicht die..(Paul Washer)

Missbraucht nicht die..(Paul Washer)
Missbraucht nicht die Souveränität Gottes als Ausrede für eure Sünde
(Wer Betroffen ist Kehre um, komm zu Jesus)


Ich habe festgestellt, dass es in dieser Zuhörerschaft verschiedenartig geprägte Zuhörer gibt, die aus verschiedenen Lehr-Traditionen kommen. Das ist gewöhnlich überall, wo ich predige, der Fall. Noch nie habe ich aber solche Extreme gesehen wie hier. Beide Extreme sind tödlich und wegen beiden Extremen werden welche von euch verloren gehen.

Manche von euch haben ihr Leben lang lediglich ein oberflächliches Evangelium gehört. Ihr habt gehört, dass Jesus euch liebt und einen wunderbaren Plan für euer Leben hat und dass Jesus lediglich dazu da ist, euch in euren Plänen zu unterstützen und das einzige, was du zu deiner Rettung tun musst, ist, zu beten und Jesus in dein Herz zu kommen zu bitten. Vielleicht hast du solch ein Gebet gebetet und vielleicht hat ein Prediger oder andere religiöse Autorität dir mitgeteilt, dass du nun gerettet bist, weil du Jesus in dein Herz gebeten hast. Womöglich bist du gerettet. Es kann aber auch sein, dass du verloren und in die Irre geleitet bist. Dass du einmal ein Gebet gebetet hast und Jesus in dein Herz eingeladen hast, bedeutet nicht, dass du wirklich bekehrt bist, wirklich glaubst. Die Frage ist, ob du Buße über deine Sünde getan hast und dem Evangelium geglaubt hast. Dass du Buße getan hast, siehst du daran, dass du dich weiterhin immer wieder von der Sünde, zu der du neigst, abwendest. Dass du zu Erlösung geglaubt hast, setzt voraus, dass du heute immer noch im Glauben stehst. Wir müssen uns wirklich in Acht nehmen vor dem oberflächlichen Evangelisieren, das man überall antrifft.

Dann gibt es aber auch ein anderes Extrem, das ähnlich gefährlich ist. Denn dieses Extrem ist voller Wahrheit und wird dir folgendes sagen:  Menschen werden völlig verdorben geboren. Das ist wahr. Man wird sagen: Menschen können nicht zu Gott kommen, es sei denn, Gott zieht sie. Auch das ist wahr. Wir sind allein durch Gnade gerettet durch das göttliche Wirken der Erneuerung unseres Herzens. All das ist wahr und das lehrt die Bibel. Und obschon die Bibel das lehrt, wendet sie sich dennoch zu allen Menschen und sagt:

„Nun kehrt um und glaubt dem Evangelium!“

Paulus der Apostel gebietet ALLEN Menschen ÜBERALL zu Gott umzukehren. Viele von euch missbrauchen aber die Souveränität Gottes als Ausrede, nicht umzukehren. Ihr hört Prediger wie mich, die euch zurufen „Geht nicht verloren! Geht nicht zugrunde! Tut Buße und glaubt!“. Und dann sitzt ihr mit verschränkten Armen da und sagt: „Dieser Prediger hat keine Ahnung. Weiß er nicht, dass ich verdorben bin? Weiß er nicht, dass ich nichts tun kann? Ich kann nichts tun, es sei denn, Gott tut etwas an mir!“. Da mag etwas Wahrheit drin stecken, aber ihr verdreht die Wahrheit.

Die Erlösung umgibt ein Geheimnis; es gibt große Dinge, die wir nicht vollständig begreifen – die auch 5-Punkte-Calvinisten, die die Dordrechter  Lehrsätze angenommen haben, nicht völlig begreifen. Wir müssen tun, was die Schrift uns gebietet. Die Schrift gebietet uns als Prediger, uns an alle Menschen zu richten und sie zur Buße und zum Glauben aufzurufen. Heute Abend gebietet die Schrift dir, umzukehren und zu glauben. Die Schrift gebietet dir, nach Gott zu suchen. Die Bibel gebietet dir, Gottes Namen im Gebet anzurufen!

Es ist wahr, dass die, die gerettet werden, allein aus der Kraft Gottes gerettet werden, aber es gibt eine andere Wahrheit, nämlich, dass jeder, der von euch verloren geht, verloren geht, weil er sich geweigert hat, umzukehren und Gott zu glauben! Jesus Christus starb und er starb für die Sünden Vieler. Wenn ein gottloser Mensch, an dem der Heilige Geist nicht wirkt, das hört, dann hasst er es. Wenn heute Abend meine Worte, dass Jesus für Sünden starb, dein Herz mit Hass diesem Jesus reagieren lassen , dann gibt es keine Hoffnung für dich – zumindest im Moment nicht. Wenn du aber sagst: „Nein, das erfüllt mein Herz nicht mit Hass. Ich wäre liebend gern gerettet!“ – dann mag ich dir sagen: „Komm zu ihm!“. Wenn du sagst: „Ich wäre gerne unter den erwählten Gottes!“ – dann sag ich dir: „Dann komm zu ihm!“. Du magst sagen: „Ich kann mich selbst nicht von meiner Sünde lösen, aber ich möchte nicht in diesem Elend bleiben! Ich will frei davon sein“  – so sag ich: „Komm zu ihm! Niemand hatte je das Verlangen gerettet zu werden, der nicht gerettet werden könnte! Wenn du durstig bist, so komm und trinke! Wenn du gerade bemerkt hast, dass du hungerst, dann komm und iss! Wenn da irgendetwas in dir ist, das nach Erlösung verlangt und nach Vergebung der Sünden schreit, dann komm zu Jesus. Missbrauche nicht die Souveränität Gottes als eine Ausrede dafür, nicht zu kommen. Er freut sich nicht am Tod des Sünders. Komm zu Christus“

Nach diesem Gottesdienst werde ich noch weiter hier sein. Wenn du besorgt bist um das Wohl deiner Seele, bleib ich mit dir hier die ganze Nacht. Wir werden die Schrift lesen und zusammen beten und Gott anrufen. Verlass den Ort nicht, indem du sagst, du verlangest zwar nach Erlösung, Gott habe aber nichts dazu getan! Wenn du danach verlangst, gerettet zu werden, dann mag Gott wohl bereits etwas getan haben! So komm und such ihn. Die die zu ihm kommen, die wirft er nicht heraus. Er ist mächtig zu retten.

Wenn du heute hier bist und immer meintest, du seist gerettet, weil du ein hohles Gebet gebetet hast und du aber in deinem Leben nie umkehrt bist und Glauben entwickelt hast, dann komm und sprich mit mir heute Abend. Lasst uns zusammen in die Schrift gehen. Wenn du jemand bist, der Gottes Souveränität und Erwählung immer als Ausrede genutzt hat, dann komm hier heute her und wir werden miteinander reden. Wenn Jean Calvin, George Whitefield und Jonathan Edwards und all die großen puritanischen Theologen heute hier wären, würden sie dir sagen, dass du nicht zugrunde gehen musst, dass du nicht verloren gehen musst. Suche den Herrn, während du ihn wohl finden magst. Heute ist der Tag der Erlösung. Wenn du seine Stimme hörst, dann verhärte nicht dein Herz, sondern komm zu Christus. Ich flehe dich an, zu Christus zu kommen.

[lange Pause]

Wie gesagt, heute nach dem Gottesdienst bleibe ich, wenn nötig, die ganze Nacht da. Bitte.

Paulus sagt an einer Stelle: „Ich ermahne euch Brüder“ . Er spricht zu Christen. Er rüttelt sie auf, er ringt um sie, er fleht sie an, er ermahnt sie, etwas zu tun. Lasst uns über den Gedanken sprechen, der hier drin steckt. Ich erinnere mich an die Zeit vor einem Jahr an unseren Pastor. Wir sind Teil einer recht großen Gemeinde. Er steht auf einem großen Podium, von wo aus er predigt. An diesem Tag predigte er über die Erlösung in Christus. Er fing an zu weinen. Er lief bis nach vorn zur Kanzel und legte seine Hände an das dort angebrachte Geländer. Er lehnte sich nach vorn Richtung der Versammlung. Er sagte: „Ich habe das Evangelium wieder und wieder gepredigt! Aber ich fürchte immer noch, dass viele von euch Christus nicht kennen! Ich flehe euch an: Hört auf das Evangelium. Kommt zu Christus“!

Was sehen wir hier? Die Liebe und Leidenschaft eines Mann Gottes. Seht ihr? Ein Mann Gottes kann das alles nicht predigen und gemütlich sagen: „O.k., jetzt sind wir fertig, geht nach Hause!“. Versteht ihr nicht, dass ich vor mir solche sitzen sehe, die verloren gehen und solche, die gerettet werden? Beim Predigen geht es um Leben und Tod. Ich bin der Leiter einer Missionsgesellschaft. Mission: Hast du je an all die Menschen gedacht, die ohne Christus sterben, wo ihnen niemand das Evangelium predigt? Du magst sagen: „Ich bin ein Calvinist und darüber denke ich nicht nach!“ – Ich sage: „Ich bin ein Calvinist und mich beschäftigt das. Du bist ein Irrlehrer!“ . Du magst sagen: „Wenn Gott will, dass sie zum Evangelium kommen, dann wird er das einrichten!“  – Ich sage: „Hast du nie den Missionsbefehl gelesen?“.

Manche von euch, die hier sind, sind schon viele Jahre Eltern. Wahrscheinlich habt ihr Kinder gehabt, die Dinge getan haben, die sehr, sehr falsch waren. Ihr standet da und habt zu ihnen gerufen: „Bitte, tut das nicht, lasst das sein! Ihr werdet euer Leben ruinieren!“ – Das empfindet der Prediger, wenn er auf die Kanzel steigt. Folgt Christus, missbraucht die Souveränität Gottes nicht als Ausrede dafür, ein sündiges Leben weit entfernt von Jesus zu führen! Mein Angebot, mit euch über eure Erlösung zu sprechen, steht immer noch. Lasst uns beten.



http://www.youtube.com/watch?v=FEkpCF6QA_g

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