Solche Tage machen nur Sinn, wenn sie von den Führenden Leuten auch mit Leben erfüllt werden. Das beginnt schon in unseren Tagen mit Hochwasserwarn Apps, die fast keiner
der besagten Leute benutzen kann.
1. Welttag der Großeltern und alten Menschen
25.07.2021 08:40
1. Welttag der Großeltern und alten Menschen
25.07.2021 08:40
1. Welttag der Großeltern und alten Menschen
Am letzten Sonntag im Juli feiern wir den Welttag der Großeltern und alten Menschen.
Zu deren Ehren ein Gedicht von:
Friedrich Hölderlin
Meiner verehrungswürdigen Großmutter
Zu ihrem 72. Geburtstag
Vieles hast du erlebt, du teure Mutter! und ruhst nun
Glücklich, von Fernen und Nah'n liebend beim Namen genannt,
Mir auch herzlich geehrt in des Alters silberner Krone
Unter den Kindern, die dir reifen und wachsen und blühn.
Langes Leben hat dir die sanfte Seele gewonnen
Und die Hoffnung, die dich freundlich in Leiden geführt.
Denn zufrieden bist du und fromm, wie die Mutter, die einst den
Besten der Menschen, den Freund unserer Erde, gebar. –
Ach! sie wissen es nicht, wie der Hohe wandelt' im Volke,
Und vergessen ist fast, was der Lebendige war.
Wenige kennen ihn doch und oft erscheinet erheiternd
Mitten in stürmischer Zeit ihnen das himmlische Bild.
Allversöhnend und still mit den armen Sterblichen ging er,
Dieser einzige Mann, göttlich im Geiste, dahin.
Keines der Lebenden war aus seiner Seele geschlossen
Und die Leiden der Welt trug er an liebender Brust.
Mit dem Tode befreundet' er sich, im Namen der andern
Ging er aus Schmerzen und Müh' siegend zum Vater zurück.
Und du kennest ihn auch, du teure Mutter! und wandelst
Glaubend und duldend und still ihm, dem Erhabenen, nach.
Sieh! es haben mich selbst verjüngt die kindlichen Worte,
Und es rinnen, wie einst, Tränen vom Auge mir noch;
Und ich denke zurück an längst vergangene Tage,
Und die Heimat erfreut wieder mein einsam Gemüt,
Und das Haus, wo ich einst bei deinen Segnungen aufwuchs,
Wo, von Liebe genährt, schneller der Knabe gedieh.
Ach! wie dacht' ich dann oft, du solltest meiner dich freuen,
Wann ich ferne mich sah wirkend in offener Welt.
Manches hab' ich versucht und geträumt und habe die Brust mir
Wund gerungen indes, aber ihr heilet sie mir,
O ihr Lieben! und lange, wie du, o Mutter! zu leben
Will ich lernen; es ist ruhig das Alter und fromm.
Kommen will ich zu dir; dann segne den Enkel noch Einmal,
Daß dir halte der Mann, was er, als Knabe, gelobt.
Zu deren Ehren ein Gedicht von:
Friedrich Hölderlin
Meiner verehrungswürdigen Großmutter
Zu ihrem 72. Geburtstag
Vieles hast du erlebt, du teure Mutter! und ruhst nun
Glücklich, von Fernen und Nah'n liebend beim Namen genannt,
Mir auch herzlich geehrt in des Alters silberner Krone
Unter den Kindern, die dir reifen und wachsen und blühn.
Langes Leben hat dir die sanfte Seele gewonnen
Und die Hoffnung, die dich freundlich in Leiden geführt.
Denn zufrieden bist du und fromm, wie die Mutter, die einst den
Besten der Menschen, den Freund unserer Erde, gebar. –
Ach! sie wissen es nicht, wie der Hohe wandelt' im Volke,
Und vergessen ist fast, was der Lebendige war.
Wenige kennen ihn doch und oft erscheinet erheiternd
Mitten in stürmischer Zeit ihnen das himmlische Bild.
Allversöhnend und still mit den armen Sterblichen ging er,
Dieser einzige Mann, göttlich im Geiste, dahin.
Keines der Lebenden war aus seiner Seele geschlossen
Und die Leiden der Welt trug er an liebender Brust.
Mit dem Tode befreundet' er sich, im Namen der andern
Ging er aus Schmerzen und Müh' siegend zum Vater zurück.
Und du kennest ihn auch, du teure Mutter! und wandelst
Glaubend und duldend und still ihm, dem Erhabenen, nach.
Sieh! es haben mich selbst verjüngt die kindlichen Worte,
Und es rinnen, wie einst, Tränen vom Auge mir noch;
Und ich denke zurück an längst vergangene Tage,
Und die Heimat erfreut wieder mein einsam Gemüt,
Und das Haus, wo ich einst bei deinen Segnungen aufwuchs,
Wo, von Liebe genährt, schneller der Knabe gedieh.
Ach! wie dacht' ich dann oft, du solltest meiner dich freuen,
Wann ich ferne mich sah wirkend in offener Welt.
Manches hab' ich versucht und geträumt und habe die Brust mir
Wund gerungen indes, aber ihr heilet sie mir,
O ihr Lieben! und lange, wie du, o Mutter! zu leben
Will ich lernen; es ist ruhig das Alter und fromm.
Kommen will ich zu dir; dann segne den Enkel noch Einmal,
Daß dir halte der Mann, was er, als Knabe, gelobt.
"Großmütterchen.
Sie trug mich stets auf ihren Armen;
Sie lehrte mich den ersten Schritt,
Und weinte ich zum Herzerbarmen,
So weinte sie erbarmend mit.
Wenn sie des Abends mich ins Nestchen
Mit linder Segenshand gebracht,
So bat ich: "Bleibe noch ein Restchen",
Und meinte da "die ganze Nacht".
Und wenn ein böser Traum mich schreckte,
So saß sie da beim kleinen Licht,
Nahm weg den Schirm, der es bedeckte,
Und sah mir liebend ins Gesicht.
Trotz ihrer hellen Augensterne
Tat ich sodann die Frage doch:
"Ich träume ohne dich nicht gerne;
Großmütterchen, sag, wachst du noch?"
Zwar ist sie längst von mir gegangen;
Ich selbst bin alt, fast schon ein Greis,
Und fühl mich doch von ihr umfangen,
Die mich noch jetzt zu segnen weiß.
Stets ist es mir, geh ich zur Ruhe,
Als setze sie sich zu mir hin,
Und wenn ich etwas Wichtges tue,
Kommt sie mir hilfreich in den Sinn.
So oft ich Sterne leuchten sehe,
Hell wie in meiner Jugendzeit,
Hör ich ihr Wort: "Was auch geschehe,
Du und dein Glück, ihr seid gefeit."
Dann möcht ich, wie in jenen Tagen,
Zwar überflüssig, aber doch
Die lieben, lieben Sterne fragen:
"Großmütterchen, sag, wachst du noch?"
Zeitlos