Gedenktag 24. Juli: Christophorus
24.07.2021 07:34
Gedenktag 24. Juli: Christophorus
24.07.2021 07:34
Gedenktag 24. Juli: Christophorus
Als Schutzpatron der Autofahrer erfreut sich Christophorus in Deutschland noch heute besonderer Beliebtheit. Wer der Legende nach als Riese das Jesuskind höchstpersönlich über einen Fluss getragen haben soll, der wird gewiss für eine sichere Fahrt sorgen können. Historisch ist die Person des Christophorus nicht mehr zu fassen, denn sein Name (zu Deutsch "Christusträger" ) wurde in der Antike als genereller Ehrentitel für Märtyrer verwendet. Und so verbanden sich je nach Ort und Zeit ganz unterschiedliche Traditionen mit diesem Heiligen. Im Mittelalter sollte er vor der größten Angst der damaligen Menschen schützen: dem plötzlichen Tod. Ostkirchliche Darstellungen des Christophorus als Hundsköpfiger erinnern auch optisch an ebenfalls hundeköpfigen altägyptischen Totengott Anubis. In der mittelalterlichen Schaufrömmigkeit sollte allein der Blick auf Christophorus genügen, um zumindest für einen Tag vor dem plötzlichen Tod ohne Sakramente sicher zu sein. Darum wurden vor allem an den Wänden von Wegkirchen riesige Christophorusbilder angebracht. In der katholischen Kalenderreform von 1962 wurde Christophorus zunächst gestrichen, weil seine Existenz legendär sei. Im deutschen Regionalkalender blieb er jedoch aufgrund seiner traditionellen Verehrung bis heute bestehen.
Kommentare
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Martin123 24.07.2021 07:48
(Nutzer gelöscht) 24.07.2021 08:44
Auch über den Jordan gabs Brücken ...
Martin123 24.07.2021 09:44
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(Nutzer gelöscht) 24.07.2021 17:41
Auszüge aus einem Gedicht von
Karl Gerok
Schau an, den Strom durchschreitet ein starker Mann am Stab,
Auf seinen Schultern reitet ein wunderholder Knab,
Rings ragen schroffe Berge ins Abendgold hinein:
Wer mag der gewaltige Ferge, der liebliche Knabe wohl sein?
Komm her, mein Sohn, und höre, sitz still hier nebenan,
So sag ich dir die Märe von diesem Wundermann:
Der Mann, den du gebücket siehst waten im schäumenden Fluss,
Von süßer Last gedrückt, heißt Sankt Christophorus.
Da däuchte dem starken Recken der Rat des Alten gut,
Den Rücken dranzustrecken begann er wohlgemut,
Er trug die Kleinen und Großen, er lief bei Tag und Nacht,
Hat treu und unverdrossen sie Alle durchs Wasser gebracht.
Da kam noch spät am Tage dereinst ein feines Kind,
Das sprach: o Ferge, trage durchs Wasser mich geschwind,
Der Riese tät sich bücken nach seinem kleinen Gast,
Schwang munter auf den Rücken die federleichte Last.
Doch schau! von Schritt zu Schritte die Bürde schwerer drückt,
Und in des Stromes Mitte siehst du ihn tiefgebückt,
An seinem eichenen Stabe hält er mühsam sich der Held,
Ihn drückt der zarte Knabe, als trüg er eine Welt.
Und als er ihn vom Rücken gestellt ins grüne Moos,
Tät ihn das Kind anblicken mit Augen tief und groß;
Der Recke sinkt zur Erde, geblendet von dem Licht,
Indes mit Huldgebärde der Himmelsknabe spricht:
„Der Herr, nach dem frugtest, er hat sich eingestellt,
Den du auf Schultern trugest, der trägt die ganze Welt,
Steck deinen Stab zur Erden, und wenn er morgen grünt,
Soll dirs ein Zeichen werden: du hast dem Christ gedient.“
Des andern Tags gar frühe da stand sein Stab umlaubt,
Da beugt er seine Kniee und hat dem Christ geglaubt,
Zum Klausner kam er gelaufen, der musste zur Stund im Fluss
Den Christusträger taufen, hieß in Christophorus.
Und den er erst mit Schmerzen auf seinem Rücken trug,
Den trug er nun im Herzen, des hatt er Trost genug,
Dem lebt er nun zur Ehre bis an des Lebens Schluss;
Mein Sohn, das ist die Märe von Sankt Christophorus.
Und gilt es erst sich bücken in Christi Ritterschaft,
Und wird sein Kreuz dich drücken und beugen deine Kraft:
Bist du nur recht sein eigen, wird bald der holde Gast
Sein sanftes Joch dir zeigen und seine leichte Last.
Karl Gerok
Schau an, den Strom durchschreitet ein starker Mann am Stab,
Auf seinen Schultern reitet ein wunderholder Knab,
Rings ragen schroffe Berge ins Abendgold hinein:
Wer mag der gewaltige Ferge, der liebliche Knabe wohl sein?
Komm her, mein Sohn, und höre, sitz still hier nebenan,
So sag ich dir die Märe von diesem Wundermann:
Der Mann, den du gebücket siehst waten im schäumenden Fluss,
Von süßer Last gedrückt, heißt Sankt Christophorus.
Da däuchte dem starken Recken der Rat des Alten gut,
Den Rücken dranzustrecken begann er wohlgemut,
Er trug die Kleinen und Großen, er lief bei Tag und Nacht,
Hat treu und unverdrossen sie Alle durchs Wasser gebracht.
Da kam noch spät am Tage dereinst ein feines Kind,
Das sprach: o Ferge, trage durchs Wasser mich geschwind,
Der Riese tät sich bücken nach seinem kleinen Gast,
Schwang munter auf den Rücken die federleichte Last.
Doch schau! von Schritt zu Schritte die Bürde schwerer drückt,
Und in des Stromes Mitte siehst du ihn tiefgebückt,
An seinem eichenen Stabe hält er mühsam sich der Held,
Ihn drückt der zarte Knabe, als trüg er eine Welt.
Und als er ihn vom Rücken gestellt ins grüne Moos,
Tät ihn das Kind anblicken mit Augen tief und groß;
Der Recke sinkt zur Erde, geblendet von dem Licht,
Indes mit Huldgebärde der Himmelsknabe spricht:
„Der Herr, nach dem frugtest, er hat sich eingestellt,
Den du auf Schultern trugest, der trägt die ganze Welt,
Steck deinen Stab zur Erden, und wenn er morgen grünt,
Soll dirs ein Zeichen werden: du hast dem Christ gedient.“
Des andern Tags gar frühe da stand sein Stab umlaubt,
Da beugt er seine Kniee und hat dem Christ geglaubt,
Zum Klausner kam er gelaufen, der musste zur Stund im Fluss
Den Christusträger taufen, hieß in Christophorus.
Und den er erst mit Schmerzen auf seinem Rücken trug,
Den trug er nun im Herzen, des hatt er Trost genug,
Dem lebt er nun zur Ehre bis an des Lebens Schluss;
Mein Sohn, das ist die Märe von Sankt Christophorus.
Und gilt es erst sich bücken in Christi Ritterschaft,
Und wird sein Kreuz dich drücken und beugen deine Kraft:
Bist du nur recht sein eigen, wird bald der holde Gast
Sein sanftes Joch dir zeigen und seine leichte Last.
hansfeuerstein 25.07.2021 01:27
Wir hatten mal eine Kultur. Und diese war mit dem Glauben unlöslich verbunden.
pieter49 25.07.2021 03:39
''Wir hatten mal eine Kultur.'' usw. ...schrieb @Hansfeuerstein um 01:27 Uhr
Ja, wir hatten, (...) leider Haben wir jetzt ein Kultur von ICH-Bezogenheit, mit verrückte Ansichten und Auffassungen.
Ja, wir hatten, (...) leider Haben wir jetzt ein Kultur von ICH-Bezogenheit, mit verrückte Ansichten und Auffassungen.